Verfahren zur posifionsbezogenen Informationsausgabe in Fahrzeugen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur positionsbezogenen Informationsausgabe in Fahrzeugen, insbesondere in Fahrzeugen des öffentlichen Personenverkehrs.
Aus dem Stand der Technik sind Verfahren für die Informationsübertragung in Fahrzeuge mittels digitalem Rundfunk oder Mobilfunk bekannt. Hinsichtlich des digitalen Rundfunks sind beispielsweise das Digital Audio Broadcasting (DAB) und Digital Multimedia Broadcasting (DMB) übliche Verfahren.
Ebenfalls ist eine Positionsbestimmung für Fahrzeuge mittels Global Positioning System (GPS) Stand der Technik.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Informationsübertragung in Fahrzeuge aktuell und zielgerecht in Fahrzeugen darzubieten. Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Durch den Einsatz einer dynamischen Ablaufsteuerung, die in Abhängigkeit von der Uhrzeit und/oder dem Datum die entsprechenden
Informationen in dem Fahrzeug ausgibt, kann der Fahrzeuginsasse
aktuell, zielgerecht und flexibel veränderbar mit notwendigen oder gewünschten Informationen versorgt werden.
Darüber hinaus ist es möglich, zeit- und ortsabhängig Werbung, Nachrichten oder auf den gegenwärtigen Standort bezogene Informationen auszugeben . Die Ausgabe erfolgt vorteilhafterweise auf einem Multimediasystem, bei dem eine Audio- und Videowiedergabe möglich ist. Unter Videowiedergabe ist die Wiedergabe von Standbildern oder von bewegten Bildern zu verstehen.
Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass Informationen in Abhängigkeit der jeweiligen Fahrzeuge ausgegeben werden; dies bedeutet, dass in einem privaten Personenkraftwagen andere Informationen dargestellt werden als in einem Fahrzeug des öffentlichen Personenverkehrs, beispielsweise einem Zug, einer Straßenbahn oder einem Bus. Auf diese Weise können die Bedürfnisse der jeweiligen Fahrzeugnutzer besser bedient werden, indem beispielsweise im öffentlichen Personenverkehr ein entsprechend anderes Programm, Werbung oder Zusatzinformation übermittelt wird.
Zweckmäßigerweise ist die dynamische Ablaufsteuerung in einer Rechnereinheit in dem jeweiligen Fahrzeug abgelegt, so dass nur ein geringer Steuerungsaufwand notwendig ist und keine aufwendige zentrale Steuereinheit vorgesehen werden muss. Durch die dezentrale Ausbildung der Rechnereinheiten zur Aufnahme der dynamischen Ablaufsteuerung kann eine entsprechende Anpassung an den jeweiligen Fahrzeugtyp oder den Einsatzzweck mittels Hardwarekomponenten oder einer entsprechenden Programmierung erreicht werden.
Die darzustellenden Informationen werden in einer vorteilhaften Ausgestaltung über ein digitales Sendeverfahren, beispielsweise ein digitales Rundfunk- oder Mobilfun verfahren, eventuell in Verbindung
mit einem drahtlosen LAN, in das jeweilige Fahrzeug übermittelt, wodurch eine hohe Aktualität der Beiträge durch eine ständige Überprüfung und Anpassung der Informationen durch entsprechende Einrichtungen in der Sendeeinheit gewährleistet ist. Alternativ zu einer zentralen, vorzugsweise digitalen Übertragung ist ein Transport der Daten über ein lokales Netzwerk oder mittels Austausch eines Datenträgers in das Fahrzeug möglich. Der Austausch eines Datenträgers ermöglicht den Verzicht auf eine Empfangseiπheit, jedoch ist die Aktualisierbarkeit bzw. Anpassbarkeit der Informationen eingeschränkt.
Ebenso ist der Speicherumfang und dadurch die Länge eines zu sendenden Beitrages bzw. der Information begrenzt.
Insbesondere um größere Datenmengen, beispielsweise bei einer Videosequenz, auch bei einer niedrigen Datenübertragungsrate übertragen zu können, ist es vorteilhaft, wenn die Informationen in dem Fahrzeug gespeichert oder in einem Puffer zwischengespeichert und von der dynamischen Ablaufsteuerung abgerufen werden. So kann über einen relativ langen Zeitraum von einem Sender Informationen an das jeweilige Fahrzeug gesendet werden, ohne dass die Übertragung in Echtzeit erfolgen muss. Auf diese Weise können mit einer niedrigen Datenübertragungsrate über einen längeren Zeitraum die entsprechende Information bzw. die entsprechende Datenmenge in das Fahrzeug übertragen werden, wo es gespeichert und bei Bedarf mit einer entsprechenden schnelleren Übertragungsrate auf eine Anzeigeeinrichtung bzw. auf dem Multimediasystem dargestellt und wiedergegeben wird. Die Wiedergabe wird entsprechend von der dynamischen Ablaufsteuerung initiiert und gesteuert.
Alternativ zu der Speicherung bzw. Zwischenspeicherung der Information ist es vorgesehen, dass unmittelbar nach deren Empfang oder nach einer positionsabhängigen Aktivierung einer bestimmten Befehlssequenz diese Informationen auf der Multimediaeinrichtung
bzw. auf dem Display und über den Lautsprecher ausgegeben werden. Dieses Verfahren bietet sich insbesondere bei geringen Datenmengen an und wird bei der Bereitstellung neuer Übertragungsverfahren an Attraktivität gewinnen.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist das Fahrzeug mit einem integrierten Bordinformationssystem (IBIS) ausgestattet, was von dem Verband Deutscher Verkehrsbetriebe VDV spezifiziert wurde. Mit dem IBIS-System werden insbesondere Schienenfahrzeuge und Busse des öffentlichen Personennahverkehrs ausgerüstet. Durch dieses System bzw. den IBIS-Bus sind unter anderem dynamische Informationen über die aktuelle Linie, den Kurs, die Route und die nächste Haltestelle verfügbar. Allerdings sind die IBIS-Informationen lediglich positionsbezogener Natur.
Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die in dem integrierten Bordinformationssystem gespeicherten Daten zumindest teilweise als Selektionskriterium in die dynamische Ablaufsteuerung eingegeben werden. Somit stehen der Zeitinformation auch noch weitere, insbesondere ortsbezogene Kriterien zur Verfügung, mittels derer eine Auswahl getroffen wird, welche Informationen bzw. Beiträge über das Multimediasystem an die Fahrgäste bzw. an die Fahrzeugnutzer ausgegeben werden.
Insbesondere für den öffentlichen Personennahverkehr ist es vorteilhaft, wenn als Informationen Linienverläufe, betriebliche Sondermeldungen, Anschlussinformationen,
Haltestellenzusatzinformationen, Nachrichten oder
Unterhaltungsprogramme bzw. Werbebeiträge ausgegeben werden, um den Fahrgast möglichst umfassend über den gegenwärtigen Sta nd der
Beförderung, Anschlussverbindungen und das aktuelle
Tagesgeschehen zu informieren. Dazu ist es möglich, vorhandene Daten, beispielsweise die Daten des IBIS-Systems, die in dem
Multimediasystem abgelegt sind, zu korrelieren, so daß bei eine dynamischen Erstellung von Aπschlußinformationen auch uhrzeit- und datumsabhängige Informationen neben den rein positionsabhängigen Informationen berücksichtigt werden können.
Da die in das Fahrzeug zu übertragenden Informationen eine unterschiedliche Wichtigkeit innehaben, ist es vorteilhaft, wenn die dynamische Ablaufsteuerung eine Priorisierung dieser Informationen vornimmt, insbesondere aufgrund der gegenwärtigen Zeit, des Ortes oder eines anderes Selektionskriteriums.
Anhand der beigefügten Figuren werden nachfolgend Ausführungsbeispiele der Erfindung erläutert. Er zeigen:
Figur 1 - ein Blockschaltbild einer ersten Variante des Verfahrens, sowie
Figur 2 - ein Blockschaltbild einer zweiten Variante des
Verfahrens.
in der Figur 1 ist schematisch ein System 1 zur Wiedergabe von Audiooder Videoinformationen (bewegt oder Standbild) dargestellt, vorzugsweise ein Display oder ein Bildschirm mit einem entsprechenden Lautsprecher. Auf diesem System 1 werden die in das Fahrzeug übertragenen Informationen dargestellt bzw. über das System wiedergegeben. Die Informationen sind in einer Speicher- oder Empfangseinheit 3 vorhanden und werden über diese dem System 1 zugeführt. Wann welche Informationen auf dem System 1 aus der Speicher- bzw. Empfangseinheit wiedergegeben wird, wird durch eine Ablaufsteuerung beeinflusst, die in einer Rechnereinheit 2 abgelegt ist. Diese Rechnereinheit 2 ist in jedem Fahrzeug vorhanden, und in ihr sind auch die Selektionskriterien abgelegt, hinsichtlich der die Informationen aus dem Speicher- oder Empfangseinheit 3 abgerufen bzw. wiedergegeben werden.
Ais Selektionskriterien können neben der Zeit zunächst Ortsinformationen dienen, die über ein GPS-System oder den IBIS-Bus der Rechnereinheit 2 zugeführt worden. Neben der Zeit und der Ortsinformation haben insbesondere die Liniennummer und die Kursnummer praktischen Nutzen als Selektionskriterium für die dynamische Ablaufsteuerung. Ferner kann anhand der Routennummer, der nächsten anzusteuernden Haltestelle bzw. dem nächsten Bahnhof und einer Zielinformation eine entsprechende Auswahl aus dem gespeicherten oder übermittelten Informationsangebot erfolgen.
Für den Zugverkehr sind insbesondere Zugteilungsinformationen und darüber hinaus Richtungsinformationen als Selektionskriterium für die dynamische Ablaufsteuerung relevant. Bei dem straßengebundenen, öffentlichen Personennahverkehr kann die Fahrzeugnummer wesentlich sein, um entsprechend aufbereitete Nachrichten ausgeben zu können.
Eine weitere Stamminformation, die entweder über eine Sendeeinrichtung oder über einen Datenträger der Rechnereinheit 2 zugeführt wird, ist der aktuelle Fahrplan, inklusive möglicher Anschlussverbindungen, der ais Basis zusammen mit der aktuellen Zeit und dem jeweiligen Datum dient. Anhand der in der Speichereinheit 3 abgelegten Informationen bzw. anhand der durch die Empfangseinheit 3 empfangenen Informationen und des oben beschriebenen Selektionskriteriums stellt die dynamische Ablaufsteuerung die entsprechend anzuzeigenden Informationen aktuell zur entsprechenden Uhrzeit zusammen.
Als auf dem System 1 auszugebende Informationen und Dienste sind insbesondere betriebiiche Sondermeldungen, *eine Linienverlaufsanzeige mit Liniennummer, Ziel, Datum, Uhrzeit und Symbolen für Umsteigemöglichkeiten sowie erweiterte Anschlussinformationen mit Ziel und Abfahrtszeit der Anschlüsse vorgesehen. Ebenfalls mögliche Informationen betreffen die nächsten Haltestellen und die dort vorhandenen Einrichtungen bzw. Möglichkeiten oder aber auch Nachrichten, Unterhaltungsprogramme oder Werbung.
Neben einer Zwischenspeicherung in der Speichereinheit 3 ist es möglich, die Informationen sofort zur Ausgabe zu bringen, also das Verfahren im Online-Modus zu betreiben, so dass eine schnelle Aktualisierung der Informationen möglich ist. Denkbar ist auch, dass durch zeit- und/oder positionsabhängige Befehlssequeπzen, die von der Abiaufsteuerung an die Sendeeinrichtung geleitet werden,
entsprechende Informationen bzw. Beiträge von der Sendeeinrichtung abgefragt bzw. angefordert werden, so dass diese sehr flexibel in das Fahrzeug übertragen werden können.
Eine alternativ Ausgestaltung des Verfahrens ist in der Figur 2 dargestellt, bei der die Rechnereinheit 2 mit einer separaten Empfangseinheit 4 und einer separaten Speichereinheit 3 ' verbunden ist. Ebenfalls ist die Rechnereinheit 2 mit einem IBIS-System verbunden, aus dem positionsabhängige Daten generiert werden können. Den vierten Input liefert ein Zeitbaustein 6, aus dem die Uhrzeit und das Datum der Rechnereinheit 2 übermittelt wird. Die Rechnereinheit 2 initialisiert die Empfangseinheit 4 derart, dass die empfangenen Daten in der Speichereinheit 3 ' abgelegt werden. Ebenfalls in der Speichereinheit 3 ' sind die oben beschriebenen Selektionskriterien abgelegt, anhand derer und mit den aktuellen Informationen aus dem Zeitbaustein 6 und dem IBIS-System 5 die Rechnereinheit 2 die Entscheidung trifft, welcher Beitrag über einen Graphikprozessor an die Wiedergabeeinheit 1 weitergeleitet und auf dieser ausgegeben wird.
Die Rechnereinheit 2 nutzt die Speichereinheit 3 ' zur Ablage der empfangenen Daten und zum Abrufen der Informationen, die mittels eines Graphikprozessors an die Wiedergabeeinheit 1 ausgegeben werden. Ein entsprechendes Selektionsprogramm, welcher Beitrag wann auf welcher Wiedergabeeinheit 1 ausgegeben werden soll, läuft auf der Rechnereinheit 2 und wird beim Booten der Rechnereinheit 2 geladen.