00001 VERFAHREN UND VORRICHTUNG ZUM ABSCHEIDEN SCHICHTEN 00002 00003 00004 00005 Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrich00006 tung zum Abscheiden insbesondere kristalliner aktiver 00007 Schichten auf insbesondere kristallinen Substraten aus 00008 gasförmigen Ausgangsstoffen, die insbesondere zusammen 00009 mit einem Trägergas in die Prozesskammer eines Reaktors 00010 gebracht werden, wo sie sich abhängig von in Vorversu00011 chen ermittelten Prozessparametern wie insbesondere 00012 Substrattemperatur, Prozesskammerdruck, Massenfluss der 00013 in die Prozesskammer eingebrachten Ausgangsstoffe oder 00014 Gesamtmassenfluss, insbesondere nach einer vorhergehen00015 den pyrolytischen Zerlegung auf dem Substrat anlagern 00016 und eine aktive Schicht bilden, deren Schichteigenschaf- 00017 ten wie insbesondere Stochiometrie, Dotierung, Morpholo00018 gie, Temperatur, Wachstumsrate oder dergleichen mittels 00019 in die Prozesskammer wirkender Sensoren berύhrungεlos 00020 gemessen bzw. aus Oberflächenmessungen ermittelt werden. 00021 00022 Derartige Verfahren werden in einer Vorrichtung durchge00023 führt, die ein Reaktorgehäuse aufweisen, in welchem 00024 eine Prozesskammer angeordnet ist, welche insbesondere 00025 durch Wärmezufuhr zu einem Substrathalter heizbar ist, 00026 mit einem Gaseinlass zum Einlass gasförmiger Ausgangs- 00027 Stoffe, deren Zerfallsprodukte sich auf einem vom Sub00028 strathalter getragenen Substrat zur Ausbildung einer 00029 Schicht anlagern, mit mindestens einem in die Prozess- 00030 kammer hineinwirkenden Sensor zur Ermittlung der 00031 Schichteigenschaften während des Schichtwachstums und 00032 mit einer elektronischen Steuereinheit zur Steuerung 00033 der Prozesskammerheizung, von Massenflusscontrollem 00034 zur Steuerung des Massenflusses der Ausgangsstoffe und 00035 einer Pumpe zur Steuerung des Prozesskammerdrucks.
00036 Gattungsgemäße Vorrichtungen, auf denen das gattungsge-
00037 mäße Verfahren ausgeübt wird, sind im Stand der Technik
00038 insbesondere in Form metallorganischer-Gasphasen-Epi-
00039 taxieanlagen bekannt. Derartige Vorrichtungen werden
00040 beispielsweise beschrieben von den DE 35 37 544 Cl,
00041 EP 0 243 416 Bl, US 5,441,703, US 4,991,540, EP 0 324
00042 812 Bl, US 5,348,911, EP 0 428 673 Bl, US 5,162,256,
00043 DE 36 08 783 C2, DE 41 33 497 AI, DE 42 32 504 AI,
00044 US 5,772,759, DE 43 26 697 AI, DE 43 26 696 AI, DE 44
00045 46 992 AI, DE 195 22 574 AI, DE 19540 771 AI, DE 198
00046 13 523 AI. 00047
00048 Die Vorrichtung bzw. das Verfahren betrifft aber auch
00049 solche, die aus der US 5,595,606, US 5,709,757, US
00050 5,453,124, US 6,086,677 oder vom US 4,976,217 her be-
00051 kannt sind. 00052
00053 Die metallorganische Gasphasenepitaxie ist heute eine
00054 weit verbreitete industrielle Methode zur Herstellung
00055 elektronischer und optoelektronischer Bauelemente aus
00056 III/V-Verbindungshalbleitern. Verschieden dotierte
00057 Schichten unterschiedlicher Zusammensetzung werden mit
00058 großer Gleichmäßigkeit auf mehreren Substraten gleich-
00059 zeitig abgeschieden. Dabei werden die wichtigen Wachs-
00060 tumsparameter wie Temperaturen, Zusammensetzung der
00061 Gasphase und Totaldruck geregelt. Die einzustellenden
00062 Werte für das jeweilige Bauelement werden in Serien von
00063 Vorversuchen ermittelt und dann für ein Bauelement
00064 entsprechend zusammengesetzt. Eine zeitliche Drift der
00065 notwendigen Einstellungen durch z.B. Alterung der
00066 Messgeräte, ein veränderter Zustand der Depositions-
00067 kammer durch Belegung oder geringe Änderungen der Umge-
00068 bungsbedingungen finden keine Berücksichtigung. Das
00069 führt oft zu nicht reproduzierbaren Schichteigenschaf-
00070 ten die nicht den Spezifikationen entsprechen. Da eini-
00071 ge Bauelemente (VCSEL, vertical cavity surface emitting
00072 laser; HEMT, high electron mobility transistors; T.ren
00073 light emitting diodes; edge emitting laser; HBT, hetero
00074 bipolar transistors, detectors, Solarzellen) eine Kon-
00075 trolle der Schichtdicke auf eine Atomlage, eine Kontrol-
00076 le der Zusammensetzung und der Dotierung auf weniger
00077 als ein Prozent erfordern, steigt der Anteil an fehler-
00078 haften Prozessen, die diese Methode ohne Kontrolle und
00079 Rückkopplung einsetzen. Erhöhte Produktionskosten sind
00080 die Folge. Zur Verbesserung dieser Situation stehen
00081 heute Messmethoden zur Verfügung, die während des
00082 Schichtwachstums die wichtigsten Schichteigenschaften
00083 messen. Mit der RAS (Reflektions Anisotropie Spektrosko-
00084 pie) kann die Wachstumsrate, die Dotierung, die Schicht-
00085 Zusammensetzung und Grenzflächeneigenschaften während
00086 des Wachstums in einem Vielzahl-Substrat-Epitaxie-
00087 reaktor bestimmt werden. Ellipsometrie, Reflektion-
00088 smessungen oder Röntgenmessungen im Reaktor können
00089 ähnliche Daten liefern, die zur Verbesserung der akti-
00090 ven Zone in einem Bauelement eingesetzt werden können.
00091 Ein einfacher Regelkreis zur nachträglichen in situ
00092 Bestimmung der Schichteigenschaften ist nicht ausrei-
00093 chend, da die bereits hergestellte Schicht mit den
00094 nicht optimalen Eigenschaften das Bauelement bereits
00095 dominieren würde. 00096
00097 Zur Kontrolle von Schichteigenschaften und Wafertem-
00098 peratur in einem Reaktor ist es bekannt, indirekte
00099 Eigenschaften an Kalibrierwafern im Prozess und danach
00100 zu messen. Die Ergebnisse und Schlussfolgerungen von
00101 Testläufen werden dann auf den eigentlichen Produktions-
00102 lauf übertragen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrun-
00103 de, die Kontrolle und Regelung von gattungsgemäßen
00104 Verfahren für die Herstellung von komplexen Strukturen
00105 aus Verbindungshalbleitern für elektronische und
00106 optoelektronische Bauelemente zu verbessern. 00107
00108 Gelöst wird die Aufgabe durch die in den Ansprüchen
00109 angegebene Erfindung. 00110
00111 Das Verfahren wird erfindungsgemäß insbesondere dadurch
00112 weitergebildet, dass in den Vorversuchen zusätzlich zu
00113 dem Prozessparametersatz, welcher die Prozessparameter
00114 enthält, welche zu den gewünschten Schichteigenschaften
00115 führen, auch Kalibrierparameter dadurch ermittelt wer-
00116 den, dass die Abweichungen der Schichteigenschaften bei
00117 Variation einzelner Prozessparameter ermittelt werden
00118 und die jeweilige Abweichung zu der Prozessparameterva-
00119 riation in Beziehung gesetzt wird und dass im Produkti-
00120 onslauf vor dem Abscheiden der aktiven Schicht im sel-
00121 ben Produktionslauf mindestens eine Kalibrierschicht
00122 abgeschieden wird, deren Schichteigenschaften gemessen
00123 bzw. ermittelt werden, wobei durch In-Bezug-setzen
00124 dieser Eigenschaften zu den gewünschten Schichteigen-
00125 schatten Abweichungswerte gebildet werden und dass
00126 abhängig von der Größe der Abweichungswerte ein oder
00127 mehrere Prozessparameter entsprechend der Kalibrierpa-
00128 rameter zum Abscheiden der aktiven Schicht geändert
00129 werden. Die bekannte Vorrichtung wird dahingehend wei-
00130 tergebildet, dass die elektronische Steuerung aus beim
00131 Wachstum der Kalibrierschicht gewonnenen Abweichungswer-
00132 ten mit Hilfe von abgespeicherten Kalibrierparametern
00133 geänderte Prozessparameter bildet und damit die Prozess-
00134 kammerheizung, die Massenflusscontroller und die Pumpe
00135 beim Wachstum der aktiven Schichtfolge ansteuert. Es
00136 werden in einem ersten Schritt, in welchem durch Vorver-
00137 suche der optimale Prozessparametersatz ermittelt wird,
00138 zusätzlich zu diesem Prozessparametern Kalibrierpa-
00139 rameter ermittelt. Diese Kalibrierparameter geben Auf-
00140 schluss darüber, in welcher Richtung sich die Schichtei-
00141 genschaften ändern, wenn ein Prozessparameter geringfü-
00142 gig geändert wird. Aus den Kalibrierparametern ist
00143 beispielsweise erkennbar, wie sich die Stochiometrie,
00144 die Dotierung, die Morphologie, die Temperatur und die
00145 Wachstumsrate der im Moment in der Prozesskammer abge-
00146 schiedenen Schicht ändert, wenn beispielsweise die
00147 Temperatur, der Gesamtmassenfluss oder der Massenfluss
00148 eines gasförmigen Ausgangsstoffes geändert wird. Bei
00149 den Vorversuchen werden diesbezüglich Sekundärversuche
00150 durchgeführt, bei denen jeweils bevorzugt ein, mögli-
00151 cherweise aber auch mehrere Parameter gleichzeitig
00152 geändert werden. Durch in situ Messung innerhalb der
00153 Prozesskammer werden die Schichteigenschaften der im
00154 Moment wachsenden Schicht gemessen. Aus den Oberflächen-
00155 messungen können auch Volumeneigenschaften wie bei-
00156 spielsweise oberflächennahe Zusammensetzung, Zusammen-
00157 setzung der Schicht in der Tiefe oder die Wachstumsrate
00158 ermittelt werden. Diese Schichteigenschaften werden in
00159 Beziehung gesetzt zu den Schichteigenschaften, die mit
00160 dem optimalen Parametersatz gemessen bzw. ermittelt
00161 werden. Daraus werden Abweichungswerte gebildet. Aus
00162 den Abweichungswerten und aus den bekannten Prozesspara-
00163 metervariationen lassen sich dann Kalibrierparameter
00164 rechnerisch ermitteln, die angeben, in welcher Richtung
00165 durch Variation der Prozessparameter gegenzusteuern
00166 ist, wenn die Schichteigenschaften bei eingestelltem
00167 Sollparametersatz von den gewünschten Werten abweichen,
00168 was, wie oben ausgeführt, durch Drift oder Alterung
00169 oder dergleichen erfolgen kann. Erfindungsgemäß werden
00170 auf das Substrat, insbesondere nach zuvorigem Abschei-
00171 den einer PufferSchicht, eine oder mehrere Kalibrier-
00172 schichten abgeschieden. Die Abscheidung der Kalibrier-
00173 schichten erfolgt mit dem in Vorversuchen ermittelten
00174 Sollparametersatz oder mit einem Prozessparametersatz,
00175 von dem aus den Erkenntnissen zuvoriger Produktionsläu-
00176 fe die gewünschten Schichteigenschaften erzielbar sein
00177 können. Während des Wachstums der Kalibrierschicht
00178 werden die Schichteigenschaften wie bei den Vorversu-
00179 chen und beim Wachstum der aktiven Schicht gemessen
00180 bzw. ermittelt. Ergibt sich eine Abweichung zu den
00181 gewünschten Schichteigenschaften, so wird unter Beizie-
00182 hung der zuvor ermittelten Kalibrierparameter derart
00183 gegengesteuert, dass die Prozessparameter entsprechend
00184 der Kalibrierparameter abhängig von der Größe der Abwei-
00185 chungswerte geändert werden. Mit diesen geänderten
00186 Prozessparametern erfolgt das Abscheiden der aktiven
00187 Schicht . Die Ermittlung der geänderten Prozessparame-
00188 tern erfolgt bevorzugt mit der elektronischen Steuerein-
00189 heit der Vorrichtung. Es können ein oder mehrere Kali-
00190 brierschichten abgeschieden werden. Die Anzahl der
00191 abzuscheidenden Kalibrierschichten hängt von der Komple-
00192 xität der aktiven Schicht ab, die aus einer Vielzahl
00193 von Einzelschichten bestehen kann. Die Messung erfolgt
00194 bevorzugt kontaktlos und beeinflusst somit den Prozess-
00195 ablauf nicht. Bevorzugt ist das Verfahren ein MOCVD-Ver-
00196 fahren. Bei diesem Verfahren liegen die metallorgani-
00197 sehen Komponenten der Gruppe III bevorzugt in flüssiger
00198 Form vor und werden in Bädern auf einer bestimmten
00199 Temperatur gehalten. Diese Quellentemperaturen können
00200 auch von der Prozesskontrolle mit umfasst werden. Es
00201 werden dann auch hierzu Kalibrierparameter ermittelt.
00202 Die Massenflüsse der Ausgangsstoffe, denen auch Träger-
00203 gase beigemischt sein können, werden mit Massenfluss-
00204 Controllern gemessen und geregelt. Die Ausgangsstoffe
00205 können einen oder mehrere Dotierstoffe mit umfassen.
00206 Der Massenfluss der Dotierstoffe kann ebenso wie die
00207 Badtemperatur der Dotierstoffquelle ein Prozessparae-
00208 ter sein, der mit in die Prozesskontrolle einbezogen
00209 ist. Dann werden als Schichteigenschaft auch die Dotier-
00210 Stoffkonzentrationen optisch oder anderweitig während
00211 des Prozesses innerhalb der Prozesskammer bestimmt.
00212 Darüber hinaus ist es möglich, die Verspannung der
00213 Schicht als Schichteigenschaft zu bestimmen, um sie
00214 durch geeignete Änderung der Prozessparameter in ge-
00215 wünschten Grenzen zu halten. Der Sensor kann ein Ref-
00216 lektions-Anisotropie-Spektroskop (RAS) sein. Die
00217 Schichteigenschaften können aber auch mittels Ellipso-
00218 metrie oder mit anderen Methoden, z.B. mit Thermoele-
00219 mentmessungen bestimmt werden. Auch Röntgebeugung kann
00220 zur Schichteigenschaftbestimmung beigezogen werden. Die
00221 in situ ermittelten Daten können mit anderen, an unter-
00222 schiedlichen Stellen im Reaktor ermittelten Daten
00223 korreliert werden. Die Ermittlung der Kalibrierpara-
00224 meter bzw. der Abweichungswerte erfolgt ohne Beeinträch-
00225 tigung der aktiven Schicht. Diese wird bei entsprechend
00226 großen Abweichungswerten mit geänderten Parametern
00227 abgeschieden. Die Parametervariation zur Ermittlung der
00228 Kalibrierparameter durch in Beziehung setzen der Abwei-
00229 chungen der Schichteigenschaften zu den gewünschten
00230 Schichteigenschaften ist nur sehr gering, so dass die
00231 geänderten Prozessparameter beim Abscheiden der aktiven
00232 Schicht aus einer linearen Beziehung zwischen den Abwei-
00233 chungswerten und der Kalibrierparameter erfolgen kann.
00234 Zur Temperaturmessung des Substrathalters kann ein
00235 Thermoelement verwendet werden. Die Schichten der Kali-
00236 brierschichtfolgekönnen verschiedene Bandabstände besit-
00237 zen. Die Kalibrierschichten können auch verschiedene
00238 Wachstumsraten besitzen. 00239
00240 Die Erfindung betrifft ferner eine Halbleiterschichtfol-
00241 ge, die ein oder mehrere Kalibrierschichten umfasst,
00242 welcher nach einer Pufferschicht die aktive Schicht
00243 folgt . 00244
00245 Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungs- 00246 beispielen weiter erläutert. Es zeigen: 00247 00248 Fig. 1 den schematischen Aufbau einer MOCVD-Epitaxie- 00249 Vorrichtung, 00250 00251 Fig. 2 das Flussdiagramm des Prozessablaufs und 00252 00253 Fig. 3 den Aufbau einer Halbleiterschicht. 00254 00255 Der in Fig. 1 grob schematisch dargestellte Reaktor 1 00256 besitzt eine Prozesskammer 2. Durch den Gaseinlass 3 00257 gelangen die Ausgangsstoffe, beispielsweise Trime- 00258 thylgallium, Trimethylindium, Arsin, Phosphin, Wasser00259 stoff oder Stickstoff in die Prozesskammer 2. Der Zu- 00260 fluss der Gase durch den Gaseinlass 3 in die Prozesskam- 00261 mer 2 erfolgt durch Steuerung des Globalparametermassen- 00262 flusses. Zusätzlich wird der Dampfdruck der flüssigen 00263 oder festen MO-Quellen gesteuert. 00264 00265 In der Prozesskammer 2 befindet sich ein Substrathalter00266 träger 6, welcher von unten mittels einer Heizung 11 00267 beheizt wird. Auf dem Substrathalterträger, welcher um 00268 die Drehachse 8 während des Produktionslaufs gedreht 00269 wird, befinden sich ein oder mehrere Substrathalter 7, 00270 welche ebenfalls um ihre eigene Achse drehangetrieben 00271 werden. Auf den Substrathaltern 7 befinden sich die 00272 Substrate 9, bei denen es sich um Galliumarsenit- oder 00273 Indiumphosphit- oder Galliumπitrit-Einkristallscheiben 00274 handeln kann. Als Substratmaterial kommen auch Scheiben 00275 aus Magnesiumoxid, Saphir, Silicium oder Siliciumcarbit 00276 in Betracht. Oberhalb des Substrathalterträgers 7 befin00277 det sich die Prozesskammerdecke 4. Umgeben ist die 00278 Prozesskammer 2 von den Prozesskammerwänden 5. Die 00279 Prozesskammerdecke 4 und die Prozesskammerwand 5 können
00280 selbst geheizt werden. Sie können aber auch gekühlt
00281 werden. Sie werden in aller Regel vom Substrathalterträ-
00282 ger 6 strahlungsbeheizt . 00283
00284 Der Totaldruck innerhalb der Prozesskammer 2 wird mit-
00285 tels einer nicht dargestellten Pumpe geregelt, die das
00286 Gas aus der Prozesskammer heraus pumpt. 00287
00288 Die Temperatur des Substrathalterträgers 6 kann mittels
00289 eines Thermoelementes oder pyrometrisch 12 gemessen
00290 werden. Zusätzlich sind mit der Bezugsziffer 10 angedeu-
00291 tete Sensoren vorgesehen, mittels welche ellipsome-
00292 trisch oder spektroskopisch die Schichteigenschaften
00293 gemessen werden. Insbesondere werden mittels der Senso-
00294 ren während des Schichtwachstums die Oberflächenrekon-
00295 struktion, die Oberflächenstöchiometrie, die oberflä-
00296 chennahe Dotierung, die Oberflächenmorphologie, die
00297 Oberflächentemperatur und die oberflächennahe Zusammen-
00298 setzung gemessen. Aus diesen Messwerten lässt sich die
00299 Wachstumsrate oder die Zusammensetzung in der Tiefe der
00300 Schicht ermitteln. 00301
00302 Diese Schichteigenschaften werden mit den Prozessparame-
00303 tern, zu denen auch die Drehzahl des Substrathalterträ-
00304 gers und der Substrathalter gehören, in Beziehung ge-
00305 bracht. In Vorversuchen werden die optimalen Prozesspa-
00306 rameter ermittelt. Sind diese gefunden, so werden ergän-
00307 zende Vorversuche gemacht, bei denen einzelne Prozesspa-
00308 rameter geringfügig verändert werden. Diese Veränderun-
00309 gen führen zu Veränderungen der Schichteigenschaften.
00310 Die Abweichungen der Schichteigenschaften werden derar-
00311 tig mit der jeweiligen Abweichung des Prozessparameters
00312 in Bezug gesetzt, dass Kalibrierparameter bildbar sind.
00313 Dies erfolgt auf rechnerischem Wege. Die Kalibrierpara-
00314 meter geben an, in welcher Weise die Prozessparameter
00315 zu ändern sind, wenn man eine oder mehrere Schichteigen-
00316 Schäften ändern will. Dies ist immer dann erforderlich,
00317 wenn durch Drift, Alterung oder dergleichen mit den in
00318 den Vorversuchen ermittelten Prozessparametern keine
00319 Schicht mit den gewünschten Schichteigenschaften abge-
00320 schieden werden kann, sondern sich ein oder mehrere
00321 Schichteigenschaften verändert haben. Dann wird unter
00322 Verwendung der Kalibrierparameter und der ermittelten
00323 Größe der Abweichungswerte der Schichteigenschaften
00324 neue Prozessparameter gebildet, mit denen die aktive
00325 Schicht abschieden wird. 00326
00327 Zur Ermittlung der Größe der Kalibrierparameter werden
00328 vor dem Abscheiden der aktiven Schicht ein oder mehrere
00329 Kalibrierschichten auf das Substrat oder auf eine auf
00330 das Substrat aufgebrachte Pufferschicht abschieden. 00331
00332 Die Zusammensetzung oder die Folge der Kalibrierschich-
00333 ten ist von der Art der aktiven Schicht oder des akti-
00334 ven Schichtsystems abhängig. Beispielsweise ist es von
00335 Vorteil, eine Kalibrierschichtfolge mit unterschiedli-
00336 chem Bandabstand abzuscheiden, wenn die aktive Schicht
00337 PotentialtopfStrukturen aufweisen soll. Auch bei diesem
00338 Abscheiden der Kalibrierschichten wird die Zusammenset-
00339 zung, die Wachstumsrate und die Art der Grenzfläche
00340 während des Wachstums bestimmt. 00341
00342 Soll eine VCSEL-Struktur abgeschieden werden, so be-
00343 steht die Kalibrierschichtfolge aus Schichten zur Be-
00344 Stimmung der Zusammensetzung der jeweiligen Wachstumsra-
00345 ten und der jeweils mindestens erforderlichen Dotierung. 00346
00347 Zur Herstellung von Laserstrukturen besteht die Kali-
00348 brierschichtfolge bevorzugt aus Schichten, bei denen
00349 nicht nur die Dotierung, sondern auch die Verspannung 00350 der Struktur ermittelbar ist. 00351 00352 Bei der Herstellung von pseudomorphen HeteroStruktur- 00353 Feldeffekttransistoren wird beim Abscheiden der Kali00354 brierschichtfolge die Eigenschaften der aktiven Grenz00355 fläche zum leitenden Kanal, der Verspannungszustand des 00356 Kanals und die jeweils mindestens erforderliche Dotie00357 rung bestimmt. 00358 00359 Auch bei der Herstellung von Heterostruktur-Bipolar- 00360 Transistoren werden mehrere Kalibrierschichten abge00361 schieden. 00362 00363 Das Verfahren eignet sich auch zur Herstellung von 00364 niederdimensionalen Strukturen, beispielsweise Quanten00365 punkte oder Quantendrähten, die nur aus nicht zusammen00366 hängenden lateralen Atomansammlungen bestehen. 00367 00368 Mit dem Verfahren kann auch pyrometrisch oder anders 00369 optisch die Temperaturmessung innerhalb des Reaktors 00370 mittels Thermoelemente kalibriert werden. Dabei besteht 00371 die Kalibrierschichtfolge aus Schichten bestimmter 00372 Zusammensetzung, unterschiedlicher Wachstumsraten und 00373 Grenzflächen. 00374 00375 Das Verfahren eignet sich auch zur vorteilhaften Benut00376 zung von Substraten mit unterschiedlichen Oberflächenei00377 genschaften, dazu gehören z.B. die vorteilhafte Desorp- 00378 tion der Oxidschicht vor dem Wachstumsstart oder die 00379 Kontrolle des Einflusses von Surfaktanten. 00380 00381 Das Verfahren eignet sich zur Herstellung binärer, 00382 ternärer oder quaternärer Schichten mit sich ändernden 00383 Zusammensetzungen.
00384 Der Prozess folgt den in der Fig. 2 dargestellten 00385 Schritten, wobei der eigentliche Produktionslauf an dem 00386 Punkt "Start" beginnt. 00387 00388 Die Figur 3 zeigt den Schichtaufbau. Auf das nicht dar00389 gestellte Substrat wird zunächst eine Pufferschicht 14 00390 abgeschieden. Auf diese Pufferschicht 14 werden dann 00391 Kalibrierschichten 15, 16 abgeschieden. Danach erfolgt 00392 die Abscheidung einer weiteren Pufferschicht 17, auf 00393 welche dann die aktive Schicht 18 abgeschieden wird. 00394 Auf die aktive Schicht 18, die auch eine Schichtenfolge 00395 sein kann, wird eine Deckschicht 19 abgeschieden. 00396 00397 Bevorzugt kann die Verfahrenssteuerung so eingestellt 00398 werden, dass bei Nichterreichen der gewünschten Schicht- 00399 eigenschaften beim Wachsen der aktiven Schicht der 00400 Prozesslauf abgebrochen wird. Vor Abschluss des Prozess- 00401 laufes wird auf die bereits begonnene aktive Schicht 00402 eine Schlussschicht abgeschieden, so dass das Substrat 00403 erneut verwendet werden kann. 00404 00405 Wenn beim Abscheiden der Kalibrierschichten Abweichun00406 gen der aktuell erforderlichen Wachstumsparameter er00407 kannt werden, kann nach einer bekannten Gesetzmäßigkeit 00408 eine Anpassung der Wachstumsparameter vorgenommen wer00409 den. Im Einzelnen: 00410 00411 Eine Abweichung in Wachstumsrate kann durch Nachführen 00412 des Partialdrucks Elemente der III-Gruppe erfolgen. Das 00413 wiederum kann durch eine Änderung der Menge des Träger00414 gases durch die Quelle durch die Verdünnung des Gasstro00415 mes oder durch den Druck in Quelle oder durch die Tempe00416 ratur des Bades der Quelle erfolgen. 00417
00418 Eine Abweichung der Substrattemperatur kann durch die
00419 Regelung der Heizleistung oder der Substratrotationsge-
00420 schwindigkeit nachgeführt werden. 00421
00422 Eine Abweichung der Zusammensetzung kann durch das
00423 Nachführen von Partialdrucken der Reaktanten oder durch
00424 Nachführen der Wachstumstemperatur auf dem Substrat
00425 eingestellt werden. 00426
00427 Das Nachführen der Partialdrucke erfolgt bevorzugt
00428 durch Änderung des Massenflusses im zugehörigen Massen-
00429 flussregler. 00430
00431 Den Abweichungen kann auch durch Einfügen zusätzlicher
00432 Monolagen oder durch Variation der Wachstumspausen
00433 zwischen dem Abscheiden einzelner Teilschichten oder
00434 Strukturen oder durch Variation der Prozessparameter in
00435 den Wachstumspausen entgegengewirkt werden. 00436
00437 Die Prozessparameter bilden als Wertegruppe mathema-
00438 tisch gesehen einen Vector oder eine Matrix. Selbiges
00439 gilt für die variierten Prozessparameter. Auch die zu
00440 den jeweiligen Prozessparametersätzen bzw. variierten
00441 Prozessparametersätzen zugehörigen Schichteigenschaften
00442 bzw. Abweichungen bilden eine Wertgruppe, die als
00443 Vector oder Matrix mathematisch darstellbar ist. Beide
00444 Vectoren bzw. Matrizen können über funktionale Zusammen-
00445 hänge aufeinander abgebildet werden. Der Abbildungsfunk-
00446 tionensatz, der die Prozessparameter auf die Schichtei-
00447 genschaften abbildet, wird bei den Vorversuchen ermit-
00448 telt. Je nach Anzahl der Parametervariationen kann es
00449 sich dabei um lineare Funktionen oder um Funktionen
00450 höherer Ordnung handeln. Durch Bildung der zu diesem
00451 Funktionensatz zugehörigen Umkehrfunktionen bzw. Umkehr-
00452 funktionensatz, lassen sich nummerisch die Kalibrierpa-
00453 rameter ermitteln, die in einfachstem Falle durch Kons-
00454 tanten, Vectoren oder Matrizen mathematisch darstellbar
00455 sind. 00456
00457 Alle offenbarten Merkmale sind (für sich) erfindungswe-
00458 sentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit
00459 auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten
00460 Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) voll-
00461 inhaltlich mit einbezogen, auch zu dem Zweck, Merkmale
00462 dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung
00463 mit aufzunehmen. 00464