Verschlussdeckel mit doppeltem Spiegel sowie seine Herstellung
Die Erfindung befaßt sich mit einem Verschlußdeckel nach Anspruch 1 , 20, 34 oder 21 , wobei der Deckel zwei voneinander beabstandete Deckelspiegel aufweist, die in axialer Richtung gesehen einen Abstand voneinander besitzen. Durch den Abstand wird ein Zwischenraum (auch als Kavität bezeichnet) gebildet, der in der Lage ist, ein physisches Objekt, wie einen Preis, einen Gewinn oder ein Spielzeugteil aufzunehmen, das von außen bei unversehrtem Deckel nicht erblickt werden kann.
Ein Deckel mit einer solchen Kavität und zwei beabstandeten Deckelspiegeln ist in der EP 773 891 B1 (Schmalbach-Lubeca) beschrieben, dort insbesondere die Figuren 2, 3 und 4 sowie Spalte 2, Absätze 9 und 10. Dieser Deckel kann durch Ablösen des oberen Deckelteils oder des oberen Deckelspiegels geöffnet werden, wobei die Kavität mit dem Gewinn freigelegt wird. Zum Verbinden der beiden Deckelspiegel wird dort zwingend ein lebensmitteltauglicher Klebstoff eingesetzt, der so definiert ist, daß er das
Abtrennen des oberen Deckelspiegels vom unteren Deckelspiegel ermöglicht, vgl. dort Spalte 3, erster Absatz. Ein Abtrennen des oberen Deckelteils führt dann dazu, daß an der Klebestelle ein Restbestand des Klebstoffs verbleibt.
Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gemacht, Reststoffe, Klebstoffreste oder sonstige oberflächenbeeinflussende Hilfsmittel nicht einzusetzen und eine Deckelkonstruktion vorzuschlagen, die ohne Anwendung solcher Klebstoffe geeignet ist, einen Deckelspiegel von einem anderen Deckelspiegel zu trennen, unter Freilegung der Kavität. Mit anderen Worten soll eine saubere Anbringung ermöglicht werden, die gleichzeitig die Bedingung erfüllen muß, daß ein Benutzer zwei Getränkedosen von außen nicht unterscheiden kann, namentlich eine solche Dose, die zwei Deckelspiegel aufweist, und eine solche Dose, die nur einen Deckelspiegel aufweist. Das setzt vom Wesen her voraus, daß die äußeren Deckelspiegel, einmal der obere (äußere) Deckelspiegel der beiden Deckelspiegel und einmal der einzige Deckelspiegel des ohne Kavität versehenen Getränkedosendeckels bzw. -dose, im wesentlichen auf derselben Höhe sind, um optisch gleich zu wirken.
Für die Lösung wird Anspruch 1 , 20 und 21 sowie 34 vorgeschlagen. Für die Herstellung der Lösung wird Anspruch 25, 30 und 33 vorgeschlagen.
Die Erfindung verwendet eine Verbindungstechnik, die den äußeren Deckelspiegel gegenüber dem inneren Deckelspiegel durch einen Kraftschluß festlegt (Anspruch 1). Die (elastische bzw. radiale) Kraftkomponente wirkt an einer Klemmstelle und schafft
eine sichere Relativlage der beiden Deckelspiegel zueinander. Die Klemmstelle kann radial außerhalb des Deckelspiegels liegen, bevorzugt in einer Deckelwand, die von der umlaufenden Nut (oft als auch Kernnut bezeichnet) zum Anbringungsrand (oft als Falzrand ausgestaltet) verläuft (Anspruch 2, 3 und 5). An der Klemmstelle greift mit dem Kraftschluß eine im wesentlichen radial nach außen ragende Kante an einem Sitz an, wobei eine im wesentlichen radial gerichtete Kraftkomponente eine insoweit feste Verbindung des äußeren Deckelspiegels (im Sinne eines sichtbaren oder axial oberen Deckelspiegels) schafft. Für den Kraftschluß wird keine zusätzliche Klebesubstanz benötigt (Anspruch 21 , 23).
Der Kraftschluß wird so eingestellt, daß er für die Fixierung der relativen Lage der beiden Deckelspiegel ausreichend ist, aber beim Öffnen über ein äußeres Griffteil am äußeren Deckelspiegel ein Lösen des Kraftschlusses möglich ist (Anspruch 10, Anspruch 22).
Das Ziehen oder Aufbringen einer Hebelkraft an einem Griffteil am äußeren Deckelspiegel sorgt für eine Zugkraftkomponente, zum Abtrennen des äußeren Deckelspiegels von der Klemmstelle (Anspruch 11 ). Dabei ist der Deckelspiegel im Bereich der Grifflasche (dem Griffteil) auch so ausgestaltet, wie der Aufreißbereich eines üblichen Getränkedosendeckels. Beim anfänglichen Öffnen, dem Anreißen zur Druckentlastung, kann sich das Öffnungsteil nach abwärts auf dem in der Kavität eingefügten physischen Objekt abstützen, um das Abplatzen des äußeren Deckelspiegels durch Lösen des Klemmsitzes an der Klemmstelle zu erleichtern (Anspruch 17).
Bevorzugt wirkt die radiale Kraft einer Schürze am äußeren Spiegel nach im wesentlichen radial auswärts, so daß ein Abschnitt des Verschlußdeckels, der radial außerhalb liegt und sich axial geneigt erstreckt (Anspruch 6, 19), als Klemm- oder Lagerstelle dient (Anspruch 2, 3). Auch eine radial einwärts drückende Kraft kann verwendet werden, wobei die Lagerstelle entsprechend verlegt ist.
Die Kraftkomponente wird durch ein elastisches Verformen eines Schürzenabschnitts am Rande des Spiegels erhalten (Anspruch 4), wobei auch ein leichtes Wölben des größerflächigen äußeren Deckelspiegels diese Kraft und ihr Entstehen unterstützt.
Der ausgewölbte äußere Deckelspiegel erweckt einem unbefangenen Betrachter den Eindruck eines von innen einwirkenden höheren Drucks bei einer verschlossenen Dose mit einer unter Gasdruck stehenden Flüssigkeit. Obwohl der äußere Deckelspiegel
aufgrund der Realisierung von zwei axial beabstandeten Deckelspiegeln nicht mit einem Druck von seiner nach innen weisenden Oberfläche belastet ist, erscheint er dem Betrachter solchermaßen belastet zu sein. Der eigentliche Gasdruck wird von dem inneren Deckelspiegel abgefangen, der aber bei montiertem äußeren Deckelspiegel nicht sichtbar ist, statt dessen ist nur der äußere Deckelspiegel auswärts gewölbt sichtbar (Anspruch 34).
Die auswärts gerichtete Wölbung geschieht durch ein Umformen vor dem Montieren des äußeren Deckelspiegels (Anspruch 36). Sollen die mit einem Doppelspiegel- Verschlußdeckel verschlossenen Getränkedosen verwechselbar sein, mit solchen Getränkedosen, bei denen nur ein Spiegel vorhanden ist, so ist die axiale Höhenlage des äußeren Deckelspiegels im wesentlichen diejenige des einzigen Deckelspiegels an einer normalen Getränkedose.
Um der Klemmstelle einen besseren Halt zu geben, ist ein schmaler umlaufender Streifen vorgesehen (Anspruch 6), der ein Teil der nach innen weisenden, aber äußeren Deckelwand ist, die sich geneigt in axialer Richtung erstreckt.
Der Streifen ist begrenzt von einer oberen und einer unteren Schulter (Anspruch 7), wobei er aus der Neigungsorientierung der genannten Deckelwand herausfällt und als im wesentlichen axial verlaufend bezeichnet werden kann (Ansprüche 6, 9 und 19). Bei im wesentlichen axialer Orientierung kann er leicht konisch geneigt sein, um den Klemmsitz zu verbessern, wobei Neigungswinkel zwischen 0° und 6° bevorzugt zwischen 2° und 3°, ggf. auch negative Winkel, Anwendung finden.
Die äußere Wand (Anspruch 5, 6) am Verschlußdeckel erstreckt sich vom Falzrand bis in die umlaufende Nut radial außerhalb des unteren Deckelspiegels, wobei etwa auf Höhe des inneren Deckelspiegels, der entweder im wesentlichen horizontal oder leicht gewölbt, wie der äußere Deckelspiegel, verlaufen kann, der umlaufende Streifen vorgesehen ist (Anspruch 5, Anspruch 24).
Weist auch der innere Deckelspiegel ein Öffnungssystem mit einer Grifflasche auf (Anspruch 12), kann die Stützwirkung beim Aufbringen der Zugkraft auf das Öffnungssystem des äußeren Deckeispiegels schon bei kleineren physischen Objekten in der verschlossenen und verborgenen Kavität erhalten werden.
Die axiale Höhe des schmalen Streifens, an dem die Klemmstelle gebildet wird, ist ein Mehrfaches der Blechstärke des Endabschnitts des Schürzenbereiches (Anspruch 8), bzw. der Blechstärke des äußeren Deckelspiegels.
Ein mit zwei Spiegeln versehener Deckel gemäß der Erfindung kann auch so beschrieben werden, daß zwei axial und radial versetzte Nuten entstehen (Anspruch 20). Die untere Nut ist mit ihrem Werkstoff am Nutgrund durchgehend gestaltet. Die obere, axial aufwärts und radial auswärts verlagerte Nut weist einen vom Werkstoff her geteilten Nutgrund auf, welche Teilung an der Klemmstelle vorliegt. Ein leichter Versatz des inneren gekrümmten Abschnitts gegenüber der oberen Stufe im Randbereich des schmalen umlaufenden Streifens (Anspruch 13) kann vorgesehen sein, was aber bei einer entsprechenden Tiefe der Nut von außen kaum sichtbar, allenfalls mit einem spitzen Werkzeug ertastbar ist, so daß die Doppelspiegel-Dose und eine übliche Einfachspiegeldose verwechselbar sind.
Eine der beiden Nuten ist bei geschlossenem Doppelspiegel-Deckel von außen unsichtbar. Beide Nuten sind in die gleiche Richtung orientiert, namentlich bei verschlossenem Getrankedosenrumpf zum Innern des Rumpfes hin orientiert (Anspruch 18).
Vorrichtungen und ein Verfahren werden ebenfalls vorgeschlagen, um den äußeren Deckelspiegel mit seinem Klemmsitz in Position zu bringen (Anspruch 25, 30, 33).
Dazu wird ein von oben eingreifendes Werkzeug (Anspruch 25) vorgesehen, das eine umlaufende Fügerippe besitzt, die sich an der Schürzengeometrie am äußeren Rand des Deckelspiegels angreift, aber nach radial außen hin einen Abstand von der geneigten Wand zwischen dem Klemmsitz und dem Anbringungsrand aufweist.
Meist kann diese Formgebung durch eine äußere Fläche an der Fügerippe erreicht werden, die gegenüber der Achse schräg verläuft und nach radial auswärts geneigt ist (Anspruch 26). Sie endet so, daß beim Eingreifen der Fügerippe der Klemmsitz auf der äußeren Seite nicht oder nicht wesentlich berührt wird, um mit ihrer frontseitigen Geometrie eine Kraft nach axial unten zum Einsetzen der Schürze mit ihrer Klemmkante an dem Klemmsitz zu erreichen. Der Neigungswinkel der äußeren Fläche liegt im Bereich unterhalb 30°, bevorzugt zwischen 5° und 15°.
Die frontseitige Geometrie der axial orientierten Fügerippe ist darauf ausgelegt, eine große Druckfläche am unteren Bereich der Schürze zu erzielen, was dann erreicht wird, wenn sich die Krümmung der nach innen weisenden Oberfläche der Fügerippe weitgehend an den gekrümmten Bereich der Schürze anlegt und bis weit in Richtung der freien Kante der Schürze reicht. Vor der freien Kante bildet sich ein Wechsel der Oberflächenneigung aus, was als Knick, zumindest aber knickähnliche Überleitung in einen zweite, nach radial außen weisende Oberfläche angesehen werden kann. Zwar
kann die Breite am unteren Ende der Fügerippe zwischen der umlaufenden Knickstelle und dem gekrümmten, nach innen weisenden Abschnitt auch schmäler ausgebildet werden, nur reduziert sich dann die Fläche und es erhöht sich der Flächendruck auf das durch Druck einzufügende untere Ende der Schürze.
Nachdem die freie Kante sich bei der Einformung nach radial einwärts bewegt, zur Aufbringung der Klemmkraft, und die Fügerippe mit ihrer nach außen weisenden Oberfläche nicht an dem Klemmsitz berührend angreifen soll, ist der Bezug des Erstreckens der Knickstelle bis hin zur freien Kante 11 so bemessen, daß die freie Kante im klemmenden Zustand betrachtet wird, in dem sie ein geringeres radiales Maß besitzt als zuvor.
Eine Einstellung der Kraft, mit der die Klemmkante als radial auswärts weisende Endkante der Schürze an der Klemmstelle (dem Sitz) angreift, kann mit einem weiteren Werkzeug erzielt werden (Anspruch 30), bei dem ein radiales Aufweiten vor dem Einsetzen vorgenommen wird. Dazu wird der obere Deckelabschnitt mit seinem Deckelspiegel umgekehrt in ein Stützteil eingelegt, das einen Ringbereich besitzt, auf dem der Randbereich des Deckelspiegels aufliegt, unter freistehendem oberen Ende des Schürzenabschnitts. Ein oberes Kalibrierwerkzeugteil greift von oben mit einer vorgegebenen Stelltiefe an der inneren Fläche der Schürzengeometrie an und drückt die Schürze dabei plastisch verformend nach außen.
Ein Einstellstück, das entweder dem Kalibrierwerkzeugteil oder dem Stützteil zugeordnet werden kann, bestimmt die Tiefe des Eingriffes (Anspruch 31 ) und damit die radiale plastische Verformung der Schürze, bevor sie anschließend mit dem zuvor genannten Werkzeug durch die Fügerippe in den Klemmsitz eingedrückt wird.
Es versteht sich, daß eine radial plastisch verformte Schürzengeometrie zu einer Veränderung der radial wirkenden, elastisch aufgebrachten Klemmkraftkomponente führt, so daß eine Einstellung der Kraft möglich ist, mit der der äußere Deckelspiegel beim Öffnen am Griffteil aus dem Klemmsitz herausschnappt oder herausplatzt.
Mit einem iterativen Vorgehen kann eine geeignete Klemmkraft eingestellt werden, wenn das Einstellteil im Kalibrierwerkzeugteil oder Stützteil in geringen (diskret gestuften) Differenzmaßen durch die plastische Nach Verformung veränderbar ist. Die so gefundene Kalibrierung durch plastisch verformende Vorgabe des Durchmessers der freien Kante kann auf alle weiteren Deckelabschnitte mit oberem Spiegel und Schürze angewendet werden (Anspruch 33).
Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen erläutert und ergänzt, wobei darauf hingewiesen wird, daß es sich bei der folgenden Darstellung um die Beschreibung von bevorzugten Beispielen der Erfindung handelt.
Figur 1 ist eine Schnittansicht eines zwei Deckelspiegel 10,30 aufweisenden
Verschlußdeckels aus Metallblech, wobei eine Achse 100 eingezeichnet ist, die den rechten Teil des Deckels fortläßt und nur den linken Bereich darstellt. Bei Annahme, daß es sich um eine Mittelachse handelt, kann der rechte Bereich in gleicher weise aufgebaut sein wie der linke Bereich, mit Ausnahme von Grifflaschen 40,41 , die rechts von der Mittelachse 100 entsprechend anders gestaltet sind (Aufbrechnase statt Griffring). Figur 2 veranschaulicht zwei Stufen der Einbringung des äußeren Deckelspiegels in den Klemmsitz radial außerhalb des unteren Deckelspiegels. Figur 2a veranschaulicht eine Vergrößerung des Klemmsitzes 31 beim Eindrücken einer Kante 11 eines unteren Abschnitts 10r eines Schürzenabschnittes 10a am Rand des äußeren Deckelspiegels 10 mit einer Fügerippe 50. Figur 3 veranschaulicht eine Getränkedose 3, in die ein Deckel mit zwei "Spiegeln" (panels) eingesetzt und angefalzt ist, wobei der untere Deckel 2 und der obere Deckelspiegel 10 bzw. Deckelabschnitt 1 im linken Halbbild dargestellt sind, bei dem der Klemmsitz bereits verwirklicht wurde, durch Eingriff des abgesenkten oberen Werkzeuges. Das rechte Halbbild veranschaulicht den oberen Deckelspiegel 10 im noch nicht eingesetzten Zustand, bei noch angehobenem Werkzeugteil, das bei Absenken den Klemmsitz wie aus Figur 2a und 2 erläutert, herbeiführt. Figur 4 ist eine vergrößerte Darstellung des Eingreifwerkzeuges im oberen Abschnitt der Figur 3, wobei das Einsetzen des äußeren Deckelspiegels 10 mit Schürze 10a,10b,10r über die Fügerippe 50 deutlich wird. Figur 4a veranschaulicht einen abgesenkten Zustand von Figur 4, wobei die Fügerippe 50 gerade am Beginn der Aufwärtsbewegung y ist. Figur 5 veranschaulicht ein Kalibrierwerkzeug, mit dem die Schürze 10a,10b,10r am äußeren Deckelspiegel 10 bzw. Deckelabschnitt 1 so kalibriert wird, daß sie in dem Klemmsitz, der zuvor beschrieben worden ist, die gewünschte Klemmkraft erzeugt.
Die Schnittansicht von Figur 1 zeigt eine Mittelachse 100 eines aus Metallblech bestehenden Getränkedosendeckels. Dieser Deckel besitzt einen Randbereich 36, der zum Anfalzen an einen Rumpfbördel (der nicht dargestellt ist) geeignet ist. Dieser schlaufenförmige Randbereich geht über einen geneigten Wandabschnitt 35 in eine
umlaufende Nut aus den beiden Seitenwänden 30b und 30a und einem gekrümmten Boden 30r als Nutgrund über. Die beiden Wandstücke 30b,30a bilden mit dem Nutgrund 30r die umlaufende Nut 2a, die um einen Deckelspiegel 30 gelegt ist, der sich über eine Krümmung 30k nach radial innen anschließt. Im Mittenbereich des Deckels, sich bei kleinen Durchmessern auch bis zum Randbereich erstreckend, ist ein Laschenstück 40 mit einem hier im Schnitt dargestellten Griffring vorgesehen. Ein üblicher Öffnungsbereich aus Kerblinien zum Definieren eines Einbrechstücks sowie Vertiefungen um das Laschenstück sind ebenfalls vorgesehen, in der Schnittansicht aber nicht erkennbar. Figur 1 der eingangs angegebenen Schrift zeigt ein Beispiel.
In der äußeren Wand ist zwischen der äußeren Nutwand 30b und dem Wandabschnitt 35 ein weiterer Wandabschnitt 31 vorgesehen, der die stetig verlaufende Neigung des Wandabschnitts 35 verläßt und über umlaufende schulterartige Einformungen 31 b,31c sowie 31a eine im wesentlichen vertikale Orientierung besitzt. Dieser als Streifen 31 bezeichnete Wandabschnitt ist in Figur 2a als Ausschnittsvergrößerung dargestellt, wobei seine Höhe im geraden Bereich h31 beträgt.
Oberhalb des Deckelspiegels 30, der statt des dargestellten im wesentlichen ebenen Beispiels auch leicht auswärts gewölbt sein kann, ist ein zweiter auswärts ausgewölbter Deckelspiegel 10 vorgesehen, der als äußerer Deckelspiegel bezeichnet werden soll, mit bezug auf eine verschlossene Dose, bei der von außen der Deckelspiegel 10 erkennbar ist. Auch er besitzt ein Öffnungsteil als Grifflasche mit einem Griffring 41 und den Beginn einer umlaufenden Nut durch Übergang des Deckelspiegels 10 über eine der Krümmung 30a ähnliche Krümmung 10k sowie eine innere Nutwand 10a und über einen Krümmungsabschnitt 10b sowie einen Ansatz eines sich radial ausrichtenden Nutgrundes 10r. Sie bilden den Beginn der sich hier bildenden zweiten Nut 1a, wobei der Ansatz des Nutgrundes 10r, die anschließende Krümmung 10b sowie die innere Wand 10a der Nut 1a gemeinsam als umlaufende Schürze, beginnend im Krümmungsradius 10k, benannt werden soll.
Die Wölbung des äußeren Spiegels 10 entsteht vor der Montage unter hohem Druck, beispielsweise im wesentlichen 6 bar (0,6 MPa), um einen Innendruck im montierten Zustand anzudeuten, der auf seine Unterseite gar nicht einwirkt, nachdem der Innendruck der geschlossenen Dose (mit einer druckbildenden Füllung) vom inneren Deckelspiegel aufgenommen wird (Anspruch 34).
Der Abstand der beiden Deckelspiegel ist im Zentrum mit h20 bezeichnet, wobei die axialen Höhen als Absolutwerte die Beträge h10 und h30, jeweils mit Bezug auf den äußeren Deckelspiegel 10 und den inneren oder unteren Deckelspiegel 30 besitzen. Der Bezug dieser absoluten Höhenwerte bemißt sich am tiefsten Grund des Deckels h0, hier dem Nutgrund 30r bzw. der untersten Ebene H, wenn der Deckel als solches betrachtet wird. Wird der Deckel in einem angefalzten Zustand an einer Dose - wie in Figur 3 dargestellt - angesehen, ist der tiefste Punkt der Aufstandsring der Dose am bei einer Getränkedose eingewölbten domförmigen Boden.
Zwischen den beiden Deckelspiegeln in Figur 1 liegt eine Kammer 20, die von außen nicht sichtbar ist. Es kann ein Überraschungsobjekt, wie eine scheibenförmige Gewinninformation 44 oder ein anderes physisches Objekt 45 in den Zwischenraum 20 im Bereich der inneren Grifflasche gelegt werden, das von außen verborgen ist und in der Kammer 20 gelegen ist. Es befindet sich im Hohlraum der Höhe h20 zwischen den beiden Deckelspiegeln 10 und 30.
Die Fixierung des äußeren Deckelspiegels 10 oberhalb des inneren Deckelspiegels 30 geschieht über die Schürze 10a, 10r und den im wesentlichen axial ausgerichteten Ringstreifen 31 als Klemmsitz an der äußeren Deckelwand. Dazu soll darauf verwiesen werden, wie bei Figur 2 und 2a ein Einsetzen des oberen Deckelspiegels 10 mit der Schürze 10a,10b,10r in den Klemmsitz erfolgt. Das äußere radiale Maß der freien Kante 11 des als Nutgrund-Abschnitt verlaufenden radialen Schürzenabschnitts 10r steht im nicht belasteten Zustand über eine vertikal verlaufende Ringfläche V1 herüber, mit einem Differenzmaß dr (für DELTA r bzw. Δr) bezogen auf die besagte Fläche und damit auch bezogen auf die nach innen weisende Anlagefläche des in seiner Höhe h31 schmalen Ringstreifens, welche schmale Ausbildung sich auf die Gesamtlänge der äußeren Wand aus den Abschnitten 35,31 b,31c,31 , 31a sowie 30b bis hin zum Nutgrund 30r zusammensetzt.
Ein Einsetzen mit Druck, erzeugt über ein in Figur 3 und Figur 4 dargestelltes Werkzeugoberteil, bewirkt eine Verlagerung der freien Kante 11 um zumindest das Differenzmaß dr, wobei eine radiale Kraft fr aufgebracht wird und die Schürzenwand 10a federnd belastet, ggf. den radialen Schürzenabschnitt 10r etwas nach axial unten verformt und/oder auch leicht den Deckelspiegel 10 aufwölbt, unter Aufbringen einer elastisch nachgiebigen Kraft. Diese Belastung der Schürzenwand führt nur zu einem geringen Anteil zu einer plastischen, hauptsächlich zu einer elastischen Verformung, die dafür sorgt, daß die Kante 11 entlang der Ringfläche V1 an der Krümmungsstufe 31c vorbeigeleitet werden und an dem Streifen 31 plaziert wird.
Wird das Werkzeugteil mit einer Fügerippe 50 von Figur 4 axial herausgefahren, so bleibt die elastische Kraft fΗ von Figur 1 und die Schürzenwand 10a mit dem radialen Abschnitt 10b, 10r und seine freie Kante 11 klemmt sich an dem Streifen 31 fest. Es bildet sich eine zweite Nut 1a aus, die radial außerhalb und axial oberhalb der ersten Nut 2a gelegen ist. Sie ist ebenfalls umlaufend und von außen sichtbar, während durch das Einfügen des zweiten Deckelspiegels 10 mit seiner Schürze die erste Nut dem Betrachter verborgen bleibt. Der sich bildende Innenraum 20 ist damit ebenfalls verborgen, aber - wie unten erläutert - durch die Öffnungslasche 41 zugänglich.
Die bei der Begründung der Klemmstelle am Lagersitz 31 durch die freie Kante 11 aufgebrachten Kräfte sind in der Figur 2a in einer Ausschnittsvergrößerung gezeigt. Die erste Krümmung 31b ist schwächer ausgeformt gegenüber der zweiten schärfer ausgebildeten Krümmung 31c. Von ihr ausgehend beginnt der schmale umlaufende Streifen 31 , der als Lagerstelle oder Sitz dient, zur Aufnahme einer klemmenden Kraft f,.,, die von der Kante 11 übertragen wird, aber von einem weitgehend elastischen Nachgeben der Schürzenwand 10a,10r, einem leichten plastischen Anteil und auch geringfügig durch ein leichtes Aufwölben des Deckelspiegels 10 verursacht ist. Beim Einsetzen des zweiten Deckelspiegels 10 wirken die Kräfte fa und fr wie in Figur 2a dargestellt. Ein Nachgeben der Schürzenwand nach innen durch die Kraft fr und ein axiales Eindrücken mit dem strichliniert dargestellten Werkzeugteil 50 von Figur 4, verursacht durch die axiale Kraft fa bewirken ein Vorbeidrücken der freien Kante 11 an der Krümmung 31c, um den Sitz 31 zu erreichen. Wenn das Werkzeug 50 herausgefahren wird, bleibt die Kraftkomponente f , die einen sicheren Sitz als Klemmsitz begründet, der durch Kraftschluß zustande kommt.
Dieses Plazieren oder Einsetzen, auch als Begründen des Klemmsitzes durch Kraftschluß entstehende Fügen soll an Figur 2 näher erläutert werden. Die hier verwendeten Bezugszeichen sind dieselben, wie aus Figur 1. Zu Hilfe genommen werden kann auch die Figur 4 und 4a, die aufzeigen, wie das obere Werkzeug den oberen Deckelspiegel 10, der insgesamt mit seiner Schürzenwand 10a, 10r auch als Deckelabschnitt 1 bezeichnet wird, an den unteren oder inneren (funktionsfähigen) Deckel 2 angesetzt wird. Dazu greift eine Fügerippe 50 als umlaufende, sich axial erstreckende Verlängerung eines oberen Werkzeug köpf es 54 mit einer radial umlaufenden Stütze 54a und einer axialen Verlängerung 54b so an die Schürze 10a,10b,10r an, daß eine enge Anlage zumindest am Nutgrund 10r der Schürze gegeben ist. Die Fügerippe 50 als Eingreifteil des Werkzeugkopfes 55 hat dabei eine nach innen weisende Oberfläche 50b, die im wesentlichen axial verläuft und im unteren Bereich entsprechend der Krümmung 10b,10r bogenförmig ausgebildet ist. Sie endet
abrupt im wesentlichen auf demjenigen radialen Maß, auf dem die freie Kante 11 am gekrümmten Abschnitt 10r der Schürzenwand endet, und verläuft von hier ausgehend mit einer schräg geneigten Ringfläche 50a nach oben. Die Ringfläche 50a ist so bemessen und orientiert, daß sie nicht an der äußeren Wand 35 anliegt, sondern einen Abstand z von ihr wahrt, wenn das obere Werkzeugteil 55 abgesenkt wird und mit seinem Übergangsbereich an der Knickstelle 50* zwischen den beiden Flächen 50b und 50a an dem Klemmsitz 31 , also dem umlaufenden streifenförmigen Wandabschnitt 31 vorbeibewegt wird. Dieses Vorbeibewegen zeigt die Figur 2.
Die Fügerippe 50 ist hier nicht dargestellt, sondern nur die axiale und radiale Bewegung der Schürze 10a, 10r. Eine elastische Einformung zur Reduzierung des Differenzmaßes dr auf Null und auf bevorzugt geringe negative Werte bezogen auf die Ringfläche V1 wird durch einen axialen Druck der Fügerippe 50 erreicht, wenn die freie Kante 11 von der Schulter 31c radial nach innen gedrückt wird, während die axiale Kraft fa von der Rippe 50 auf den radialen Abschnitt 10r der Schürze wirkt. Dies ist mit der resultierenden Kraft fr dargestellt, wobei der oberen Deckelabschnitt 1 schon ein Stück in axialer Richtung abgesenkt worden ist, wie strichliniert dargestellt, was den eingesetzten Zustand repräsentiert.
Im eingesetzten Zustand entsteht die Kraft fu an dem Sitz 31 durch die freie Kante 11. Der strichliniert dargestellte Deckelzustand entspricht also dem montierten oder eingesetzten Zustand, bei dem die freie Kante 11 durch Vorbeigleiten an der Schulter 31c nach radial innen gedrückt worden ist, wobei die entstehende Kraft durch das radiale Übermaß dr definiert wird. Ist es zu groß, können sich Schwierigkeiten bei dem Montieren ergeben und die Lösekräfte werden zu hoch. Ist das radiale
Differenzmaß (Übermaß) dr zu klein, entstehen zu geringe Kräfte im Klemmsitz und der zweite Deckelspiegel ist nicht ausreichend sicher montiert.
Hilfreich für die Plazierung der freien Kante 11 am Sitz 31 ist eine leichte geometrische Neigung α des Sitzes 31 in Form einer konischen Ausbildung bei einem Winkel > 0° bis hin zu etwa 6°, so daß ein axial tiefer reichendes Absenken eine radial größer werdende Kraft entstehen läßt, oder bei negativem Winkel ein Rastpunkt 31c überschritten werden muß.
Die Bezugsfläche V1 orientiert sich an der Schulter 31 c und verläuft parallel zur Achse 100. Sie hat ein Durchmessermaß d31, das in Figur 2a veranschaulicht ist. Gegenüber diesem Durchmessermaß bemißt sich die angegebene Differenzgröße dr, die nach Überschreiten der Stufe 31c negativ wird und zuvor positiv war.
Die axiale Höhe des Klemmsitzes 31,11 liegt im wesentlichen auf der Höhe h30, bezogen auf eine horizontale Ebene H, die hier durch den Nutgrund 30r der inneren umlaufenden Nut 2a definiert ist.
Die Höhe h31 des Ringstreifens 31 im linearen Bereich ist zumindest entsprechend der Blechstärke der freien Kante 11 zu wählen, bevorzugt ist die Höhe des schmalen Streifens aber größer, bis zu zwei oder drei Blechstärken an der Klemmstelle. Die axiale Höhe der Klemmstelle entspricht etwa dem Höhenmaß h30, wobei diese Höhe aber von dem gewünschten Volumen oder der Höhe h20 der Kammer 20 an der Stelle der Grifflaschen 40,41 abhängt. In axialer Richtung gemessen entsprechen die axialen Höhen der inneren Wandabschnitte 30a, 10a im wesentlichen demselben Maß, um die Nuten 2a, 1a möglichst ähnlich aussehen zu lassen. Dennoch ist ein kleiner Absatz von der schärferen Krümmung 31c im Übergang zur Klemmstelle nicht immer zu vermeiden, wobei dieser Absatz bei eingeklemmtem ersten Deckelabschnitt 1 von außen aber kaum sichtbar ist.
Von außen wirkt der Deckel im so zusammengesetzten (montierten) Zustand wie ein üblicher Deckel, der derjenigen Geometrie sehr ähnlich ist, die durch den Wandabschnitt 35, die Fortsetzung über die Schürze 10r,10a sowie den äußeren
Deckelspiegel 10 gebildet wird. Demzufolge ist der innere Deckelspiegel 30 gegenüber einer üblichen Getränkedose abgesenkt, was durch eine Verlängerung der Wand 35 erreicht wurde, weil an sie anschließend erst die äußere Nutwand 30b und der dazwischenliegende Streifen 31 folgt. Dennoch wirkt der Krümmungsbereich 31 b als Ansatz eines Nutgrundes der demjenigen Nutgrund 30r der inneren Nut 2a entspricht. Die Fortsetzung dieses Nutgrundes ist aber nicht kontinuierlich, sondern durch den Sitz der Kante 11 an dem Streifen 31 bewirkt, was durch den gekrümmten Abschnitt 10r und die innere Wand 10a der Schürze am oberen Deckelspiegel 10 erreicht wird. Dieser Abschnitt 10r,10a der Schürze entspricht demjenigen Abschnitt 30r,30a des inneren Deckels, hier nicht als Schürze, sondern als inneren Nutwand und Nutgrund bezeichnet.
Die Krümmung 31 b ist sanfter als die Krümmungen 31c und 31a. Diese beiden Stufen definieren den Übergang in den Streifenbereich 31 und aus diesem Streifenbereich 31 heraus, wobei der Streifen 31 im wesentlichen axial, aber leicht geneigt ausgerichtet ist. Ist eine leichte nach außen gerichtete Neigung des Streifenbereiches 31 vorgesehen, wird das Erreichen des Paßsitzes der Klemmkante 11 verbessert.
Ein Lösen des Klemmsitzes kann durch ein Überwinden der radialen Kraft f,., erzielt werden. Sie wird durch eine axiale Zugkraft überwunden, die von dem Deckelspiegel 10 ausgeht, verursacht durch die Grifflasche 41. Wenn sie betätigt wird, entsteht eine Zugkraft, die die Kante 11 von dem Streifen 31 löst und zu einem Herausplatzen bei Freiwerden der radialen Spannkraft f,., führt. Dadurch wird der obere Deckelspiegel 10 vom inneren Deckelspiegel 30 entfernt und die Kammer 20 zugänglich, zur Entnahme des darin gelagerten Objektes 44 oder 45. Bei der Öffnungsbewegung kann zusätzlich das obere Aufbrechteil im Deckelspiegel 10 zumindest ansatzweise öffnen, wodurch eine Stützwirkung auf dem eingelagerten Objekt 45 entsteht und die axiale Zugkraft verbessert aufgebracht werden kann. Wird nur eine Scheibe 44 eingelegt, die teilweise um das Griffteil 40 gelegt ist, kann die Zugkraft auch ohne die Stützwirkung aufgebracht werden, sie verbessert die entstehende Aufplatzwirkung und das Abtrennen des oberen Deckels, das überraschend geschieht, jedoch deutlich.
Andere Geometrien gegenüber der Figur 2 sind auch realisierbar, wobei die Schürzenwand 10a einen beispielsweise nach radial innen ausgerichteten Krümmungsbereich besitzt, um an der inneren Nutwand 30a der Nut 2a anzugreifen. Die Kraftwirkung ist dann nach radial innen gerichtet. Andere Möglichkeiten der Aufbringung von Klemmkräften entsprechend f^ sind aufgrund der vorhergehenden Beschreibung dem Fachmann zugänglich.
Die Figur 4 soll hinsichtlich ihres oberen Werkzeugteils näher erläutert werden, was die Werkzeugoberflächen 50b und 50a der Fügerippe 50 betrifft, die auch in Figur 2a vergrößert dargestellt ist. Die umlaufende Oberfläche 50a als schräg gestellte Konusfläche endet in einem oberen Aufnahmeraum 56, der nach unten offen ist. Er ist so bemessen, daß er über einen gebildeten Falz 37 aus Figur 3 herübergreifen kann, wie dort im linken Halbbild gezeigt. Ein äußerer Werkzeugteil 52 und ein Zwischenteil 53a sorgen für einen festen Sitz des die Fügerippe 50 tragenden Werkzeugteils 54b über den Körperabschnitt 54 an einem in Figur 3 näher ersichtlichen Tragabschnitt des Werkzeugkopfes. Dieser Werkzeugkopf ist mit einer nicht dargestellten Einrichtung in axialer Richtung bewegbar, um zu der Eingriffstellung im linken Halbbild der Figur 3 und zu der Ausgangsstellung im rechten Halbbild der Figur 3 zu kommen. In der Ausgangsstellung, die auch in Figur 4 im oberen Bild gezeigt ist, wird der Deckelabschnitt 1 mit seiner Schürzenwand 10a,10r an der Fügerippe 50 angesetzt und dabei durch Unterdruck an der Fügerippe so gehalten, daß die freie Kante 11 an dem Sitz 31 beim Absenken vorbeigleiten kann. Beim Vorbeigleiten nimmt der nach unten offene Raum 56 den fertigen Falz 37 am oberen Rand der Getränkedose 3 auf, der aus einem Falzvorgang des Deckelrandes 36 mit einem nicht
dargestellten Rumpfbördel entsteht. Die Schrägfläche 52a, die an dem Werkzeugteil 52 vorgesehen ist, sorgt dafür, daß der Werkzeugkopf beim Schließen nicht mit einem eingezogenen Abschnitt 38 des Getränkedosenrumpfs 3 kollidiert und ist auf den eingezogenen oberen Rumpfabschnitt der Getränkedose abgestimmt.
So bilden die Oberflächen 50a, 52a sowie der nach unten offene Aufnahmeraum 56 einen umlaufenden Aufnahmering am oberen Werkzeugteil, zum Eingriff in den Falzbereich 37, wobei radial innenseitig der Deckelabschnitt 1 am Klemmsitz 31 plaziert wird und die Dose im übrigen auch nicht berührt oder beschädigt wird.
Die inneren Fläche 50a hat dabei einen aus Figur 4 und Figur 2 leicht vorstellbaren Abstand z von der Wand 35, kann aber auch eine andere Form aufweisen, wenn sie zumindest im unteren Abschnitt im Bereich der freien Kante 11 so gestaltet ist, daß sie am Klemmsitz des Streifens 31 vorbeigreift.
Die bogenförmig gekrümmte Oberfläche 50b bewirkt eine relativ zum radialen Maß des unteren Bogenabschnitts 10a, 10r der Schürze breite Aufstandsfläche, zur Aufbringung der Einsetzkraft fa gemäß Figur 2a bei Absenken des oberen Werkzeugteils 55 gemäß Figur 3. Beispielsweise ist eine zusätzliche, im unteren Endbereich der Fläche 50a liegende weitere Abschrägung 50a' oder eine (nicht dargestellte) stärkere Ausbildung einer Rundung an den Oberflächen-Knickstellen 50' und 50" bzw. 50* vorgesehen, wie in Figur 2a am unteren Ende der Fügerippe 50 dargestellt.
Der in Figur 3 im linken Halbbild gezeigte Zustand ist vergrößert in Figur 4a gezeigt, wobei das Montagewerkzeug mit seiner Rippe 50 sich gerade im Aufwärtshub y befindet. Eingezeichnet sind all diejenigen Referenzmaße, insbesondere der Streifen bereich 31 , sein Durchmessermaß d31, wie auch das Abstandsmaß z sowie die an der Stufe 31c liegende Ringfläche V1. Die Kante 11 ist unterhalb des Maßes d31 plaziert, und die Außenfläche 50a der Rippe 50 liegt maximal berührend, bestenfalls aber mit leichtem Abstand, gegenüber dem Streifen 31. Beim Anheben entfernt sie sich weiter, und das Differenzmaß dr ist im montierten Zustand kleiner Null. Der montierte Zustand ist der Bezugspunkt für die maximale radiale Erstreckung der frontseitigen Geometrie 50a bis hin zur Knickstelle 50*. Würde hypothetisch derjenige Zustand dargestellt werden, der in Figur 2 in der oberen Position des äußeren Deckelspiegels 10 gezeigt ist, würde die Knickstelle innerhalb der Linie V1 zu liegen kommen, also das radiale Maß dr über die Knickstelle 50* herausstehen. Bezogen muß das Ende der nach innen weisenden Oberfläche 50b und der Beginn der nach oben weisenden Oberfläche 50a also auf den Deckelsitz bzw. zumindest dessen obere
Stufe 31c und sogar noch etwas weiter nach radial innen, wenn der Streifen 31 konisch geneigt ist. Daraus erschließt sich die kritische Dimensionierung der Rippengeometrie, während die Definition der Klemmkraft durch das Differenzmaß dr im nicht eingeklemmten Zustand vorgegeben wird.
Die Bemaßung des Differenzmaßes "dr" von Figur 2 ist so abgestimmt, daß eine radial aufgebrachte Kraft f,., nicht zu groß wird und ein Herausplatzen des Deckelabschnitts 1 aus dem Klemmsitz durch Betätigung des Öffnungssystems 41 möglich ist. Als verläßliche Maße dafür haben sich dr-Werte zwischen 1/10 und 2/10 mm ergeben. Der innere Deckeldurchmesser d31 am unteren Ende der Stufe 31c und dem Beginn des Ringbereichs 31 beträgt in diesem Beispiel 48,59 mm. Die hierbei entstehende Kraft liegt unter 30N bis 35N, um ein sinnvolles Öffnen zu ermöglichen. Diese Kraft kann aber nicht genau vorhergesagt werden und unterliegt einem Einstellprozeß, der in einem iterativen Verfahren stattfindet und im folgenden beschrieben werden soll.
Das Montagewerkzeug zum Einsetzen des oberen Deckelspiegels 10 des äußeren Deckelabschnitts 1 mit seiner Schürzenwand aus einem axialen Abschnitt 10a und einem radial ausgerichteten Boden- oder Bogensegment 10b,10r ist zuvor angesprochen worden. Die Fügerippe 50, die an der Schürzenwand radial außenseitig angreift, ist axial länger ausgestaltet, als die axiale Länge der Schürze mit ihrem axialen Abschnitt 10a und hat eine nach innen weisende obere Schrägfläche 50d, die betragsmäßig steiler geneigt ist, als eine nach außen leicht geneigt verlaufende Oberfläche 50a, die in einem Winkel > 0° aber < 30°, bevorzugt in einem Bereich zwischen 10° und 15° orientiert ist. Die nach außen weisende Fläche mündet an der Knickstelle 50* nahe der freien Kante 11 am unteren Ende der Fügerippe 50, wobei der Knick in ein Bogensegment 50b überleitet, das die nach innen weisende zweite Oberfläche der Fügerippe 50 definiert. Sie ist angepaßt an zumindest das radiale Bogensegment 10a, 10r und ist weitestgehend in Anlage zu diesen Segmenten bei Beginn des Eindrückens, insbesondere hinsichtlich des Bodensegmentes 10r.
Bei einem Absenken des Deckelsegments 1 , angelegt an der Fügerippe und gehalten durch Unterdruck, wie in Figur 4 im oberen Halbbild gezeigt, passiert die Knickstelle des Werkzeugs zwischen den Oberflächen 50b,50a entlang der vertikal orientierten Ringfläche V1 den nach radial innen zeigenden Ringstreifen 31 und plaziert die freie Kante an diesem Ringstreifen. Danach wird das Werkzeugteil 54 mit der Fügerippe 50 erneut aufwärts bewegt. Die eingespeicherte elastische Kraft als eine nachgiebige Kraft durch elastisches Verformen eines Teils der Schürzenwand 10a wird durch Überwinden der Stufe 31c vom Übermaß dr gebildet und ergibt den Kraftschluß am Sitz 31.
Der Aufnahmeraum 56 ist so dimensioniert, daß ein geschlossener Falz 37 von Figur 3 in ihm aufgenommen werden kann, wie im linken Halbbild der Figur 3 gezeigt.
Die axial obere Stellung des Werkzeuges 55 ist in Figur 4 und in Figur 3 im rechten Halbbild gezeigt. Die eingefahrene, axial abgesenkte Stellung ist in Figur 3 im linken Halbbild gezeigt, so daß die Funktion und Wirkungsweise ebenso wie der geometrische Aufbau des oberen Werkzeugs als Montagewerkzeug für den Verschlußdeckel, insbesondere den oberen Abschnitt 1 des Gesamtdeckels verständlich wird.
Die als ebene Fläche 50a gezeigte äußere Oberfläche der Fügerippe 50 kann auch eine abweichende Form erhalten. Es muß nur am Klemmsitz vorbei eingegriffen werden. Ein Abstand z dieser äußeren Oberfläche 50a von der Deckelwand 35 begründet ein sicheres Vorbeigreifen, ohne mechanische Verformung des Deckels im übrigen, nachdem das Deckelsegment 10 nur plaziert werden soll, nicht aber mit dem Montagewerkzeug andere Deckelgeometrien verändert werden sollen. Der Abstand z ist in Figur 4a ersichtlich, wobei ein im wesentlichen gleichbleibender Streifenabstand zwischen der äußeren Oberfläche 50a und der schräg verlaufenden Deckelwand 35 gebildet wird, bis zum Beginn des Anbringungsrandes 36 des Deckels.
Die radial weiter außen liegenden Elemente 52,53 des Montagewerkzeugs sind mit einer Schraube wie in Figur 3 dargestellt, an dem Kopfteil 54a des oberen Abschnitts 54 des Werkzeugs befestigt, um ein Austauschen der Fügerippe 50 mit den daran angeordneten Stützabschnitten 54,54a zu ermöglichen.
Das Einsetzen der Klemmkante 11 an dem Sitz 31 hängt davon ab, welche elastische Kraft f,., benötigt wird, um einen sicheren Paßsitz und ein Lösen dieses Paßsitzes bei Betätigen des Öffnungshebels zu erreichen. Dazu trägt das Übermaß dr als Differenzmaß gemäß Figur 2 bei. Dieses Maß ist bestimmt von der durch Ausstanzen geschnittenen Geometrie und den Abmessungen des oberen Deckelabschnitts 1 , zum anderen von einer ersten umformenden plastischen Verformung der Schürzenwand 10a in ihrer Ruhelage. Diese plastische Verformung (beispielsweise durch Tiefziehen) kann mit einem weiteren Werkzeug gemäß Figur 5 verändert werden und damit kann das radiale Maß dr genau eingestellt werden, zusätzlich oder unabhängig von einer geometrischen Bemessung bei einem Ausstanzen und einem Vorformen dieses oberen Deckelsegments 1 , bei welchen Vorgängen Abweichungen möglich sind, die mit dem Kalibrierwerkzeug gemäß Figur 5 durch Nachformen beeinflußt, kompensiert und neu definiert werden können.
Ein oberes Werkzeugteil 70 und ein unteres Werkzeugteil 60 sind in Achsrichtung 100 relativ zueinander bewegbar. Bevorzugt ist das obere Werkzeugteil 70 axial verstellbar und das untere Werkzeug 60 als Stützteil unbeweglich. Es weist einen Rumpf 69 als unteres Stützteil auf und einen Abstandshalter 65, der das axiale Maß h65 des Stützteiles 60 bestimmt. Das Stützteil 60 besitzt einen Kragen 61 , der aufwärts zeigt und eine ringförmig verlaufende Ausnehmung 64 besitzt, die eine Innenkante 62 aufweist und einen außenliegenden Ringsteg 63. Der Ringsteg 63 ist kürzer als die Schürzenwand 10a, wie zuvor beschrieben.
Ein Deckelsegment 1 gemäß Figur 2 wird umgekehrt (Deckelspiegel nach unten) in die ringförmige Ausnehmung 64 eingelegt, so daß die Krümmung 10k des Deckelspiegels nahe der inneren Kante 62 der Ausnehmung 64 zu liegen kommt. Die Achse 100 ist eingezeichnet und das Werkzeug ist symmetrisch zu dieser Achse, so daß nur die linke Hälfte gezeigt und beschrieben wird.
Der obere Werkzeugteil 70 hat einen Kalibrierkopf, der eine geneigte Außenfläche 71 aufweist, die auf das radiale Maß der Ausnehmung 64 so abgestimmt ist, daß das innere Ende innerhalb davon zu liegen kommt und das äußere Ende 71a der Schrägfläche 71 außerhalb. Damit ergibt sich ein Einstellbereich, abhängig von der Stelltiefe des oberen Kalibrierkopfes 70, der seinerseits an einem Tragelement 72 angeordnet ist.
Bei einem aufliegenden Randbereich des Deckelspiegels 10 steht ein oberer Schürzenabschnitt mit seiner auswärts gerichteten Krümmung 10r nach oben offen zum Eingriff der Schrägfläche 71 , wobei deren unteres Ende die Krümmung 10r passiert, aber im Zuge der Einstellbewegung die Schrägfläche an einer bestimmten axialen Stellung die innere Oberfläche des gekrümmten Abschnitts 10r berührt. Ab dem Berühren wird eine plastische Verformung der Schürzenwand 10a erfolgen, um das Bogensegment 10r weiter nach auswärts zu biegen und somit ein anderes Differenzmaß dr zu erhalten.
Bei fest vorgegebener axialer Einstelltiefe kann durch Verändern der Höhe h65des Abstandshalters 65 in geringen Stufen dh, beispielsweise mit einer Veränderung von Beilagstücken 65a in Schritten von 0,05 mm eine sehr genaue Einstellung der plastischen Verformung erzielt werden. In gleicherweise, wie beim unteren Aufnahmewerkzeug 60 kann die Eingrifftiefe durch Verändern der Höhe des Abstandshalters 65 auch beim oberen Werkzeugkopf 70 erfolgen. Die
Relativverschiebung kann auch durch ein Bewegen des Aufnahmeteils 60 gegenüber dem fest stehenden Kalibrierkopf 70 erfolgen.
Die Einstellung der genauen Größe von dr erfolgt durch Einstellen der Höhe h65 des Abstandhalters 65. Ein Einstellbereich in Inkrementen dh von zwischen 0,02 mm bis 0,2 mm hat sich praktisch bewährt.
Es schließt sich ein Versuchsschritt an, bei dem der mit einer vorgegebenen Höhe h65 plastisch verformte Schürzenrand 10a am Deckelspiegel 10 mit dem Montagewerkzeug nach Figur 3 an dem zweiten Deckelabschnitt 2 mit dem unteren Deckelspiegel 30 durch Kraftschluß plaziert wird. Ein Öffnungsversuch mit dem Griffhebel zeigt eine meßbare Kraft, die bei der Einstellung des Abstandshalters 65 im Rahmen der später erfolgenden Öffnung erreicht wird. Ist diese Kraft zu hoch, kann der Abstandshalter 65 in den beschriebenen kleinen Schritten dh verändert werden, hier also verkleinert werden. Ist die Kraft beim Öffnen zu gering, muß die plastische
Verformung vergrößert werden, was durch ein Vergrößern der Höhe h65 erreicht wird. Dann greift das bei gleicher Eingrifftiefe bleibende Kalibrierwerkzeug 70 mit seiner Schrägfläche 71 tiefer ein und verformt den Bogenabschnitt 10r und ein Stück des axialen Schürzenabschnitts 10a desselben oder eines neuen, zuvor noch nicht eingesetzten Deckelabschnitts 1 plastisch etwas stärker, was zu einem erhöhten dr führt.
Es schließt sich ein weiterer Versuch an, bei dem der mit erhöhter plastischer Verformung und vergrößertem dr umgeformte obere Deckelabschnitt 1 mit dem Werkzeug nach Figur 3 in dem unteren Deckel 2 mit dem Deckelspiegel 30 durch
Kraftschluß an dem Streifen 31 plaziert wird. Es wird erneut mit einem Zugwerkzeug die Kraft beim Öffnen an dem Öffnungssystem 41 gemessen und in entsprechender weise kann eine genaue Vorgabe der Öffnungskraft bestimmt, gemessen und durch inkrementales Verändern der Höhe h65 eingestellt werden.
In der so eingestellten Weise werden weitere Deckelsegmente 1 in größerer Stückzahl dann gefertigt, um in ebenso größerer Stückzahl mit dem Montagewerkzeug nach Figur 3 im Klemmsitz 31 ,11 plaziert zu werden.
* * * * *