Vorrichtung zur Bereitstellung einer Sicherheitsausrüstung
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bereitstellung einer aus mehreren Ausrüstungskomponenten bestehenden Sicherheitsausrüstung, mit einem Gestell, an dem die Ausrüstungskomponenten angeordnet sind.
Bekannt ist es, Feuerlöscher, Verbandskästen und andere Ausrüstungskomponenten an festen Orten zu installieren. Hierfür werden beispielsweise Orte gewählt, die möglichst zentral liegen, so daß sie aus allen Richtungen gut erreichbar sind. Auf spezielle Gefahrenpotentiale abgestimmte Sicherheitsausrüstungen werden an Orten möglichst nahe ihrer jeweiligen Gefahrenzone angebracht. Um das Auffinden der Sicherheitsausrüstungen in Streßsituationen zu verbessern, ist es beispielsweise üblich, mit Schildern auf sie hinzuweisen und mit Warnfarben auf sie aufmerksam zu machen.
Sicherheitsausrüstungen werden überall dort benötigt, wo ein relativ großes Gefahrenpotential gegeben ist. Als Einsatzbereiche ergeben sich somit Großveranstaltungen aller Art, wie Sportveranstaltungen, Freiluftkonzerte in Stadien oder Arenen, Theater- und Opernhäuser, Motorsportveranstaltungen, Sport- und Segelflugplätze,
Werften für Luft- und Schiffahrt sowie alle anderen erdenklichen industriellen Bereiche.
Aber nicht überall bieten sich gute Möglichkeiten zur Anbringung von Sicherheitsausrüstungen in ausreichender Nähe zum Gefahrenbereich. Zu nennen sind beispielsweise große Werkshallen, in denen sich Arbeitsplätze wegen Fahr- und Rangierbetriebs verlagern. Hier können Sicherheitseinrichtungen oft nur an den relativ weit entfernt liegenden Werkshallenwänden oder Hallenstützpfeilern installiert werden.
Aus der Forderung nach möglichst optimaler Bereitstellung von Sicherheitsausrüstungen ergibt sich, daß möglichst jedem Arbeitsplatz eine komplette Sicherheitsausrüstung zugeordnet sein sollte. Das ist jedoch kaum umzusetzen, weil eine derart lückenlose Ausstattung mit Sicherheitsausrüstungen einen zu hohen Kostenaufwand darstellen würde, zumal Sicherheitsausrüstungen regelmäßig gewartet werden müssen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Gattung aufzuzeigen, mit der die Bereitstellung einer Sicherheitsausrüstung verbessert werden kann, ohne die Anzahl der Sicherheitsausrüstungen zu erhöhen.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß mit einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Schutzanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Nach dem Grundgedanken der Erfindung zeichnet sich die Vorrichtung dadurch aus, daß das Gestell eine
Rolleinrichtung und wenigstens eine Handhabungseinheit zum manuellen Verfahren der Vorrichtung aufweist.
Der wesentliche Vorteil einer derartigen Ausgestaltung liegt darin, daß die Sicherheitsausrüstung durch Vorausschau in eine jeweils günstige Lage bzw. Nähe zu einem Gefahrenbereich gebracht werden kann. Auf diese Weise ist es möglich, eine sich in einem großen Einsatzbereich verlagernde Gefahrenzone oder Gefahrenquelle mit einer einzigen Sicherheitsausrüstung abzudecken. Einen weiteren Vorteil bietet die Handhabungseinheit, mit der ein müheloses Verfahren der Vorrichtung möglich ist.
Die die Sicherheitsausrüstung umfassenden Ausrüstungskomponenten sind vorzugsweise ein Feuerlöscher einschließlich seiner Halterung, ein Erste-Hilfe-Kasten, ein Sammelbehälter zur Aufnahme verschiedener Sicherheitsutensilien und ein feuer- und hitzebeständiger Behälter zur Aufnahme von Löschsand und/oder Ölbindemittel. Es liegt jedoch im Rahmen der Erfindung, weitere, andere oder teilweise andere Ausrüstungskomponenten vorzusehen. Beispielsweise ist anstelle des Feuerlöschers ebenso ein Behältnis mit einem Mittel zur Dekontaminierung denkbar. Die hier aufgezeigten Ausrüstungskomponenten bilden lediglich eine mögliche Standardauswahl. Die die verschiedenen Sicherheitsutensilien aufnehmenden Behältnisse können verschiedene Abmessungen und Aufteilungen aufweisen. So ist es beispielsweise vorteilhaft, den Behälter zur Aufnahme von Löschsand und/oder Ölbindemittel mit einer Trennwand auszustatten. Die Trennwand ermöglicht die gemeinsame Aufnahme von Löschsand und Ölbindemittel in dem feuer- und hitzebeständigen Behälter. Es ist ebenso denkbar, weitere Trennwände einzufügen, um die Palette von
Hilfs- und Sicherheitsstoffen zur Gefahrenbekämpfung zu erweitern.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist die Vorrichtung sackkarrenartig ausgebildet, wobei das Gestell eine einer die Vorrichtung schiebenden Person abgewandte Vorderseite und eine dieser gegenüberliegende Rückseite aufweist. Eine derartige Ausgestaltung ermöglicht einer Person ein Verfahren der Vorrichtung in einem aufrechten, vorwärtsgerichteten Gang. Außerdem ermöglicht die sackkarrenartige Ausbildung einer einzelnen Person ein vergleichsweise einfaches Verfahren einer umfangreichen und schweren Sicherheitsausrüstung, und sie ermöglicht den Einsatz in schmalen Korridoren und Gängen.
Das Gestell weist zwei etwa parallel zueinander verlaufende Längsstreben auf, die mit wenigstens zwei einen Abstand zu den freien Enden der Längsstreben aufweisenden Querstreben miteinander verbunden sind. Es liegen aber auch andere Anordnungen der Streben im Rahmen der Erfindung, sofern sie ein starres Gestell bilden. Die Streben sind vorzugsweise aus Rohrprofilen gefertigt. In einer besonders hochwertigen Ausführungsform ist es denkbar, daß das Rohrprofil aus Edelstahl ausgebildet ist.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung sind die Querstreben in ihrem mittleren Bereich mit einer etwa parallel zu den Längsstreben verlaufenden Mittelstrebe verbunden. Die Mittelstrebe ist vorzugsweise aus einem Flachstahl ausgebildet. Die Längsstreben, die Querstreben und die Mittelstrebe bilden vorzugsweise eine Schweißkonstruktion. Der Abstand zwischen den Querstreben liegt in einem Bereich zwischen zwanzig Zentimetern und fünfzig Zentimetern, vorzugsweise entspricht er jedoch in etwa der Höhe eines Feuerlöschers.
Weiterhin weisen die oberen freien Enden der Längsstreben jeweils ein Handhabeelement auf. Gemeinsam bilden die Handhabeelemente die Handhabeeinheit, die ein sicheres Führen der manuell verfahrbaren Vorrichtung ermöglicht.
Die Rolleinrichtung weist eine Achse mit zwei Rädern auf, wobei die Räder vorzugsweise luftbereift und kugelgelagert sind. Der Vorteil dieser Ausgestaltung liegt darin, daß sie Untergründe nahezu aller Art befahrbar macht. Außerdem erweist sich die Kugellagerung als überaus günstig, da sie dem vergleichsweise großen Rollwiderstand einer Luftbereifung entgegenwirkt.
Nach einer für die Erfindung wesentlichen Ausgestaltung weist das Gestell mehrere Befestigungseinrichtungen zur Befestigung der Ausrüstungskomponenten auf. Die Befestigungseinrichtungen sind bevorzugt derart ausgebildet, daß die Ausrüstungskomponenten einfach ausgewechselt werden können. Jede Befestigungseinrichtung dient der Befestigung einer bestimmten Ausrüstungskomponente. Dabei sind die Befestigungskomponenten derart positioniert, daß sich eine besonders günstige Anordnung der Ausrüstungskomponenten an dem Gestell ergibt. Daher ist es beispielsweise sinnvoll, Ausrüstungskomponenten höheren Gewichts im unteren Bereich des Gestells zu befestigen. Denkbar vorteilhaft ist es, die Befestigungseinrichtungen derart auszugestalten, daß eine wahlweise Befestigung verschiedener Ausrüstungskomponenten möglich ist. Auch Verstellmöglichkeiten innerhalb der Befestigungseinrichtungen, wie beispielsweise Versatzmöglichkeiten in Längs- und/oder Querrichtung, Verdrehungen, Kippbewegungen oder Schubbewegungen senkrecht zur Gestellebene liegen im Rahmen der Erfindung.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist eine Befestigungseinrichtung zur Befestigung des feuer- und hitzebeständigen Behälters an mindestens einem im unteren Bereich der Vorderseite der Vorrichtung angeordneten Aufstandsblech angeordnet. Da der feuer- und hitzebeständige Behälter der Aufnahme von Löschsand und/oder Ölbindemittel dient, stellt er die schwerste und größte Ausrüstungskomponente dar, was die Anordnung im unteren Bereich der Vorrichtung begründet. Der feuer- und hitzebeständige Behälter steht mit seiner Bodenfläche auf dem Aufstandsblech der sackkarrenartigen Vorrichtung auf und ist mit diesem beispielsweise durch Schrauben fest verbunden. Es ist von Vorteil, wenn auch die Rückseite des Behälters am Gestell der Vorrichtung befestigt ist. Das kann beispielsweise mit Schrauben, Schellen und Blechen geschehen. Dadurch, daß das Aufstandsblech und der darauf befestigte Behälter auf der Vorderseite der Vorrichtung angeordnet ist und die Rolleinrichtung auf der gegenüberliegenden Rückseite der Vorrichtung, kann die Vorrichtung über die sich zwischen den Aufstandspunkten der Räder aufspannenden Aufstandslinie gekippt werden, womit das Verfahren der Vorrichtung nach dem Prinzip einer Sackkarre möglich ist.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist eine Befestigungseinrichtung zur Befestigung der Feuerlöscher- Halterung auf der Vorderseite der Mittelstrebe angeordnet. Die vertikale Anordnung der Mittelstrebe ermöglicht die erforderliche vertikale Befestigung des Feuerlöschers, und die zentrale Anordnung der Mittelstrebe bietet größtmöglichen Schutz gegen Beschädigungen des Feuerlöschers .
Eine weitere Befestigungseinrichtung zur Befestigung des Erste-Hilfe-Kastens ist auf dem Sammelbehälter angeordnet.
Die Befestigungseinrichtung des Sammelbehälters ist wiederum auf der Rückseite der oberen Querstrebe angeordnet. Da sowohl der Erste-Hilfe-Kasten wie auch der Sammelbehälter eine Vielzahl einzelner Sicherheits- Utensilien enthält, ist es von großem Vorteil, diese Ausrüstungskomponenten möglichst hoch anzuordnen, um den Zugriff bei abgestellter Vorrichtung möglichst einfach zu gestalten. Die Anordnung des Erste-Hilfe-Kastens auf dem Sammelbehälter ermöglicht ein ungehindertes Aufklappen des Deckels, so daß eine Person in stehender Körperhaltung auf die Erste-Hilfe-Utensilien leichten Zugriff hat. Der Sammelbehälter weist eine seitlich zu öffnende Klappe auf, die einer Person einen vergleichsweise einfachen Zugriff aus der Hocke erlaubt.
Nach einer weiteren Weiterbildung der Erfindung weisen die Befestigungseinrichtungen Schraubenverbindungen auf. Diese weisen vorzugsweise Hutmuttern auf, um die Verletzungsgefahr an den Befestigungseinrichtungen auf ein Minimum zu reduzieren. Denkbar sind jedoch auch Schraubenverbindungen mit Spannknebeln oder Flügelmuttern. Des weiteren liegen auch Rast- und Schnappverbindungen im Rahmen des Möglichen.
Damit die Vorrichtung auch auf empfindlichen Untergründen, wie beispielsweise Parkett- oder Teppichböden einsetzbar ist, sind die Aufstandsflächen bzw. Aufstandspunkte der Vorrichtung aus Gummi ausgebildet. Möglichkeiten einer derartigen Ausbildung liegen hier in der Anordnung von Gummielementen unterhalb des Aufstandsbleches der Vorrichtung.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, aus dem sich weitere erfinderische Merkmale ergeben, ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1: eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
Fig. 2: eine Vorderansicht einer erfindungs- gemäßen Vorrichtung mit nur teilweise montierten Ausrüstungs omponenten;
Fig. 3: eine Draufsicht der erfindungsgemäßen
Vorrichtung mit nur teilweise montierten Ausrüstungskomponenten und Fig. 4: eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen
Vorrichtung mit nur teilweise montierten Ausrüstungskomponenten.
Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung zur Bereitstellung einer aus mehreren Ausrüstungskomponenten bestehenden Sicherheitsausrüstung. Die Vorrichtung ist im wesentlichen sackkarrenartig ausgebildet, wobei sie ein Gestell aufweist, an dem die Ausrüstungskomponenten angeordnet sind. Das Gestell weist zwei parallel zueinander verlaufende Längsstreben 1, 1' auf, die mit zwei, einen Abstand zu den Endbereichen der Längsstreben 1, 1Λ aufweisenden Querstreben 2, 3 verbunden sind. Die obere Querstrebe 2 und die untere Querstrebe 3 sind in ihrer Mitte mit einer parallel zu den Längsstreben 1, l verlaufenden Mittelstrebe 4 verbunden. Die Längsstreben 1, 1 Λ sind in ihrem oberen Endbereich leicht nach außen und zur Rückseite 5 hin abgewinkelt und weisen an ihren Enden jeweils ein Handhabeelement 6 bzw. 6λ auf. An dem unteren Bereich der Rückseite 5 ist eine Achse mit zwei auf ihr kugelgelagerten Luftreifen 7, 7Λ angeordnet.
Das Gestell weist für jede Ausrüstungskomponente eine
Befestigungseinrichtung auf, wobei sich zwei
Befestigungseinrichtungen aus den zur Befestigung einer Ausrüstungskomponente vorgesehenen Bohrlöchern 16, 16 ,
17, 17 λ (siehe Fig. 2) im Gestell und den zugehörigen Schrauben und Hutmuttern zusammensetzt.
Eine erste Ausrüstungskomponente ist ein feuer- und hitzebeständiger Behälter 8 zur Aufnahme von Löschsand und/oder Ölbindemittel, der im unteren Bereich der Vorderseite 9 der Vorrichtung an einem Aufstandsblech 10 befestigt ist. Das Aufstandsblech 10 ist fester Bestandteil des Gestells der Vorrichtung und weist auf seiner Unterseite 11 eine Gummierung auf, die ein Verkratzen empfindlicher Fußböden vermeidet.
Eine zweite Ausrüstungskomponente ist ein Feuerlöscher 12 einschließlich seiner Halterung 13, die auf der Vorderseite 9 der Mittelstrebe 4 befestigt ist.
Eine dritte Ausrüstungskomponente ist ein Sammelbehälter 14 zur Aufnahme verschiedener Sicherheitsutensilien, der auf der Rückseite 5 der oberen Querstrebe 2 befestigt ist.
Eine vierte Ausrüstungskomponente ist ein Erste-Hilfe- Kasten 15, der auf dem Sammelbehälter 14 befestigt ist. Die Fig. 2 bis 4 zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung in drei Ansichten. Fig. 2 zeigt eine Vorderansicht, Fig. 3 zeigt eine Draufsicht und Fig. 4 zeigt eine Seitenansicht der Vorrichtung zur Bereitstellung einer Sicherheitsausrüstung mit demontiertem Feuerlöscher 12 (siehe Fig. 1), Erste-Hilfe- Kasten 15 (siehe Fig. 1) und Sammelbehälter 14 (siehe Fig. 1) .
Wie in Fig. 1 zeigen die Fig. 2 bis 4 zwei parallel zueinander verlaufende Längsstreben 1 (Fig. 2, 3), 1 die mit einer oberen Querstrebe 2 und einer unteren Querstrebe 3 verbunden sind. Aus der in Fig. 3 dargestellten
Draufsicht ist ersichtlich, daß die Querstreben zur Rückseite 5 hin durchgebogen sind. Aus Fig. 2 sind zwei, die obere Querstrebe 2 aufweisende Bohrlöcher 16, 16 λ zur Befestigung des Sammelbehälters 14 (siehe Fig. 1) ersichtlich. Die Mittelstrebe 4 zeigt zwei Bohrlöcher 17, 17 λ zur Befestigung der Halterung 13 (siehe Fig. 1) für den Feuerlöscher 12 (siehe Fig. 1). Die Bohrlöcher 16, 16 bzw. 17, 17 Λ bilden jeweils einen Teil einer Befestigungseinrichtung.
Die Fig. 2 bis 4 zeigen weiterhin die nach außen und zur Rückseite 5 (Fig. 3, 4) hin abgewinkelten Enden der Längsstreben 1 (Fig. 2, 3), 1' und die dort angeordneten Handhabelemente 6 (Fig. 2, 3), 6Λ. Am unteren Bereich der Rückseite 5 (Fig. 3, 4) ist eine Achse mit zwei auf ihr kugelgelagerten Luftreifen 7 (Fig. 2, 3), 7λ angeordnet. Ein feuer- und hitzebeständiger Behälter 8 ist im unteren Bereich der Vorderseite 9 (Fig. 3, 4) an einem Aufstandsblech 10 (Fig. 2, 4) angeordnet.
Die aus den Fig. 2 und 4 ersichtliche Unterseite 11 des Aufstandsblechs 10 weist eine Gummierung auf, die ein Verkratzen empfindlicher Fußböden vermeidet.