Beschreibung
Hilfsantrieb für Trichterfalzwalzen
Die Erfindung betrifft einen Hilfsantrieb für Trichterfalzwalzen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Durch die DE 19548814 A1 sind Trichterfalzwalzen für Rotationsdruckmaschinen bekannt, welche während des Rüst- und Papierbahneinzugsvorganges jeweils mittels eines separaten Motors antreibbar sind.
Die GB 10286 offenbart Falzwalzen, die von Zugwalzen über ein Getriebe angetrieben werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Hilfsantrieb für Trichterfalzwalze zu schaffen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass für den Rüst- und Papierbahneinzugsvorgang ein Hilfsantrieb in einfacher Bauweise ausgeführt ist. Der Hilfsantrieb kann bei Veränderung des Luftdruckes des Reibrades ein jeweils voreinstellbares Drehmoment zwischen beiden Walzen übertragen. Der Hilfsantrieb bleibt in seiner Arbeitsstellung immer mit den benachbarten beiden Walzen in reibschlüssigem Kontakt, auch dann, wenn die Trichterfalzwalzen zumindest in ihrer Spaltbreite verstellt werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht des sich zwischen zwei Walzen befindlichen Hilfsantriebes in Arbeitsstellung in einer Prinzipdarstellung;
Fig. 2 einen Längsschnitt II - II nach Fig. 1, jedoch in einer Detaildarstellung mit Ruhe- und Arbeitsstellung sowie mit der Darstellung eines Antriebes der Falzwalze.
Eine Längsfalzeinrichtung 01 einer Rollenrotationsdruckmaschine besteht aus einem Falztrichter 02 mit in Höhe der Trichternase 03 beidseitig angeordneten anzutreibenden Walzen 04; 06, insbesondere Trichterfalzwalzen 04; 06 und einem in Produktionsrichtung A einer Materialbahn 10, beispielsweise einer Papierbahn 10 oder eines Papierbahnstranges in einem Abstand b befindlichen Paar von Walzen 07; 08, insbesondere Zugwalzen 07; 08. Die Zugwalzen 07; 08 sind über ihre Wellenzapfen 09; 11 in jeweiligen Seitengestellen 12, z. B. jeweils mittels Buchsen 15 gelagert und mittels jeweils eines wellenzapfenfesten Antriebsrades 20, z. B. über einen nichtdargestellten Zahnräderzug antreibbar. Jede der oberhalb der Zugwalzen 07; 08 befindlichen Trichterfalzwalzen 04; 06 sind über ihre Achszapfen 13; 14 in einem auf dem Seitengestell 12 befindlichen z. B. mittels Profilführung 16 geführten in horizontaler Richtung G jeweils längsverschiebbaren zweiteiligen Seitengestell-Aufsatz 17 gelagert.
Zwischen den jeweils sich gegenüberliegenden Enden 18; 19 der parallel zueinander verlaufenden Walzen 04; 07 bzw. 06; 08 ist jeweils ein gleichartiger Reibradantrieb 21 ; 22 angeordnet, von denen der Reibradantrieb 21 in Fig. 2 ausführlicher dargestellt ist.
Jeder der Reibradantriebe 21 ; 22 weist ein Reibrad 23 auf, welches als Pneu 23 ausgebildet ist. Das Reibrad 23 ist drehfest auf einer Welle 24, insbesondere einer Hohlwelle 24 angeordnet, die sowohl mit einer gestellfesten Dreheinführung 26 als auch
mit dem Innenraum 27 des Pneus 23 in Verbindung steht.
Die Hohlwelle 24 ist an einem Ende in einer Lagerstelle 28 zweier zueinander winkelverändernd verstellbarer Gelenkarme 29; 31 angeordnet. Die freien Enden 32; 33 der Gelenkarme 29; 31 sind jeweils auf den Zapfen 13; 09 der Walzen 04; 07 gelagert. Der ohne Druckluftbeaufschlagung in einer Ruhestellung C befindliche Pneu 23 wird infolge Druckluftbeaufschlagung in eine durchmesservergrößernde Arbeitsstellung D gebracht - gestrichelt Darstellung des Pneus 23 in Fig. 2 - so dass die Enden 18; 19 der Walzen 04; 07 bzw. auch 06; 08 über den jeweiligen Reibradantrieb 21 ; 22 miteinander in reibschlüssiger Verbindung stehen.
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung des Hilfsantriebes ist der auf den Pneu 23 wirksame Durchmesser e der anzutreibenden Walze 04; 06, d. h. der Trichterfalzwalze 04; 06 an ihrem Ende 18 kleiner als der auf den Pneu 23 wirksame Durchmesser f der treibenden Walze 07; 08, d. h. der Zugwalze 07; 08. Das kann dadurch erreicht werden, dass die Trichterfalzwalze 04; 06 an ihrem Ende 18 abgesetzt ist und die Zugwalze 07; 08 an ihrem Ende 19 den gleichen Walzendurchmesser aufweist oder auch dadurch, dass die Trichterfalzwalze 04; 06 an ihrem Ende 18 den gleichen Walzendurchmesser aufweist und die Zugwalze 07; 08 an ihrem Ende 19 verdickt ausgebildet ist.
Dadurch ist gesichert, dass ein beim Übertragen der Antriebsleistung entstehender Drehzahl-Schlupf kompensiert wird.
Ein zwischen beiden Walzen 04; 07 bzw. 06; 08 durch den Reibradantrieb 21 ; 22 zu übertragendes Drehmoment kann dadurch begrenzt und voreingestellt werden, indem dem Pneu 23 über ein Pneumatikwegeventil sowie die Dreheinführung 26 Druckluft mit einem definierten Druck zugeführt wird und somit der Außendurchmesser des Pneus 23 veränderbar ist.
Der Hilfsantrieb wird mittels Druckluftzufuhr durch das nichtdargestellte Pneumatikwegeventil insbesondere dann eingeschaltet, wenn eine Papierbahn 10 eingezogen wird. Nach Beendigung des Papierbahneinziehvorganges wird das Pneumatikwegeventil auf Entlüftung umgeschaltet, so dass der Pneu 23 infolge seiner Eigenspannung seine ursprüngliche Lage in der Ruhestellung C einnimmt.
Bezugszeichenliste
01 Längsfalzeinrichtung
02 Falztrichter (01)
03 Trichternase (01)
04 Walze, Trichterfalzwalze (01)
05 -
06 Walze, Trichterfalzwalze (01)
07 Walze, Zugwalze
08 Walze, Zugwalze
09 Wellenzapfen (07)
10 Materialbahn, Papierbahn
11 Wellenzapfen (08)
12 Seitengestell
13 Achszapfen (04)
14 Achszapfen (06)
15 Buchse (09; 11)
16 Profilführung (17)
17 Seitengestell-Aufsatz (12)
18 Ende (04; 06)
19 Ende (07; 08)
20 Antriebsrad (09; 11)
21 Reibradantrieb (04; 07)
22 Reibradantrieb (06; 08)
23 Reibrad, Pneu (21; 22)
24 Well, Hohlwelle (23)
25 -
26 Dreheinführung (24)
27 Innenraum (23)
28 Lagerstelle (29; 31)
29 Gelenkarm (21; 22)
30 -
31 Gelenkarm (21; 22)
32 Ende, freies (29)
33 Ende, freies (31)
A Produktionsrichtung
C Ruhestellung
D Arbeitsstellung
G Verschieberichtung (04; 06)
b Abstand (04, 07; 06, 08) e Durchmesser (04, 18; 06, 18) f Durchmesser (07, 19; 08, 19)