Vorrichtung zum Bearbeiten von Blattgut
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bearbeiten von Blattgut, insbesondere von Banknoten, Wertpapieren und dergleichen.
Aus der DE 2760 269 C2 ist eine Vorrichtung zum automatischen Sortieren von dünnem Blattgut bekannt, die über ein Eingabefach zur Aufnahme von Banknoten, eine Vereinzelungseinrichtung, ein Transportsystem, eine entlang des Transportsystems angeordnete Prüf einrichtung und mindestens eine Ablageeinrichtung verfügt. Das Blattgut wird entsprechend der Ergebnisse der Prüfeinrichtung in umlauffähige, nicht umlauffähige und unbe- stimmbare Fälle aufgeteilt, wobei das umlauffähige und nicht umlauffähige Blattgut in verschiedene Ablageeinrichtungen transportiert wird und die unbestimmbaren Fälle in einem Zwischenspeicher abgelegt werden. In einem Datenspeicher werden Daten über das abgelegte Blattgut gespeichert. Aus diesen Daten wird unter anderem ein Protokoll erstellt welches eine Aussage über die unbestimmbaren Fälle ermöglicht. Das Protokoll wird an einem Handnacharbeitsplatz dazu verwendet, die aus dem Zwischenspeicher entnommenen unbestimmbaren Fälle von Hand auszuwerten und zu überprüfen. Das Ergebnis der manuellen Prüfung kann zur Vervollständigung der Daten in den Datenspeicher eingegeben werden.
Die bekannte Vorrichtung weist somit den Vorteil auf, daß beim Auftreten von unbestimmbaren Fällen der automatische Sortiervorgang fortgesetzt werden kann, da die unbestimmbaren Fälle in einem Zwischenspeicher abgelegt werden und mittels des erstellten Protokolls zu einem späteren Zeit- punkt oder auch gleichzeitig, parallel zum automatischen Sortiervorgang, ausgewertet und überprüft werden können. Die Vorrichtung kann deshalb ohne Unterbrechung mit maximalem Durchsatz betrieben werden.
Die bekannte Vorrichtung weist jedoch den Nachteil auf, daß bei gehäuft auftretenden unbestimmbaren Fällen ein erhöhter Aufwand zur manuellen Nachbearbeitung am Handnachbearbeitungsplatz nötig ist. Da häufig der Bediener der Vorrichtung zum automatischen Sortieren auch die Nachbear- beitung der unbestimmbaren Fälle am Handnachbearbeitungsplatz parallel zur automatischen Sortierung vornimmt, ergibt sich früher oder später dennoch eine Beeinflussung des Betriebs, die den Durchsatz verringert. Diese Problematik wird dadurch weiter erhöht, daß häufig auch Blattgut zusätzlich in die Zwischenablage oder eine weitere Zwischenablage transportiert wird, welches wegen fehlerhafter Vorgänge in der Vorrichtung nicht durch die Vorrichtung bearbeitet werden kann. Derartige fehlerhafte Vorgänge können z. B. durch gleichzeitiges Abziehen von mehr als einem Stück Blattgut durch die Vereinzelungseinrichtung, durch schrägen Transport von Blattgut usw. entstehen. Insgesamt wird dadurch die Rate des manuell nach- zubearbeitenden Blattguts und somit der für den Bediener erforderliche Aufwand erhöht.
Es ist auch bekannt, den Handnachbearbeitungsplatz als Zählmaschine auszugestalten, um den Bediener beim Zählen der unbestimmbaren Fälle zu entlasten. Nachteilig daran ist, daß die Menge des manuell nachzubearbeitenden Blattguts insgesamt nicht verringert wird. Falls die als Handnachbearbeitungsplatz verwendete Zählmaschine auch eine Überbrüfung voneh- men kann, wird zwar die absolute Menge der unbestimmbaren Fälle reduziert, für den Bediener ergibt sich aber dennoch die Notwendigkeit, alle un- bestimmbaren Fälle zu handhaben.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zum Bearbeiten von Blattgut, insbesondere von Banknoten, Wertpapieren und derglei-
chen, anzugeben, die zu einer Verringerung des manuellen Nacharbeit sowie des manuell nachzubearbeitenden Blattguts führt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei durch die Merkmale des An- spruchs 1 gelöst.
Dabei wird von der Überlegung ausgegangen, daß durch eine Wiederholung der Überprüfung des Blattguts die Rate der unbestimmbaren Fälle bzw. des insgesamt manuell nachzubearbeitenden Blattguts verringert wird. Dazu ist eine automatische Rückführung des Blattguts zu einer zweiten oder allgemein weiteren Überprüfung vorgesehen, wodurch eine Entlastung für einen Bediener der Vorrichtung erreicht wird. Die Verringerung der Rate der unbestimmbaren Fälle bzw. des insgesamt manuell nachzubearbeitenden Blattguts ergibt sich, da zum Zeitpunkt einer ersten oder allgemein vorherigen Überprüfung des Blattguts vorliegende Störungen oder fehlerhafte Betriebsbedingungen, die z. B. durch Toleranzen oder stochastische Einflüsse hervorgerufen werden, zum Zeitpunkt einer zweiten oder allgemein weiteren Überprüfung des Blattguts normalerweise nicht mehr vorliegen oder in veränderter Form vorliegen. Die korrekte Überprüfung und Zuordnung des Blattguts ist somit bei der zweiten oder allgemein weiteren Überprüfung möglich.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Figuren näher erläutert.
Es zeigt:
Figur 1 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Bearbeiten von Blattgut,
Figur 2 eine schematische Darstellung eines Details der Vorrichtung nach Figur 1, und
Figur 3 die Ausführungsform nach Figur 1 in einer Ablauf darstellung.
Gleichartige in den Figuren dargestellte Bestandteile sind mittels der selben Bezugszeichen gekennzeichnet.
Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 zum Bearbeiten von Blattgut.
Die Vorrichtung 1 enthält ein Eingabefach 10, zur Eingabe eines Blattgutstapels, einen Vereinzier 20, zur Vereinzelung des den Blattgutstapel bildenden Blattguts, so daß immer ein einzelnes Stück Blattgut in ein Transportsystem 40 eingegeben wird. Das Transportsystem 40 führt durch eine Prüfeinrichtung 30, in der das Blattgut überprüft wird. Die Prüfeinrichtung 30 ist in bekannter Weise aufgebaut und enthält beispielsweise optische, mechanische, magnetische und akustische Sensoren, die das Blattgut überprüfen. Wenn das zu überprüfende Blattgut von Banknoten gebildet wird, kann die von der Prüfeinrichtung durchgeführte Prüfung beispielsweise darin bestehen, die Echtheit der Banknoten sowie deren Zustand hinsichtlich Verschmutzung und Abnutzung zu überprüfen. Auf der Grundlage der von der Prüfungseinrichtung 30 durchgeführten Prüfung des Blattguts wird das Blattgut verschiedenen Ablageeinrichtungen 50, 60, 51, 61, 52, 62 zugeführt. Dazu werden im Transportsystem 40 befindliche Weichen 41, 42, 3 von der Prüfeinrichtung 30 in Abhängigkeit vom Prüf ergebnis aktiviert. Die Prüfeinrichtung 30 enthält eine Steuereinheit, die beispielsweise von einem Mikroprozessor gebildet werden kann, die sowohl die Auswertung der von den Sensoren gelieferten Daten übernimmt, als auch die Steuerung der einzelnen
Komponenten der Vorrichtung 1. Abweichend davon kann es vorgesehen sein, daß neben einer Steuereinheit in der Prüfeinrichtung 30, welche die Signale der Sensoren auswertet, eine weitere Steuereinheit vorgesehen ist, welche die Steuerung der einzelnen Komponenten der Vorrichtung 1 in Ab- hängigkeit von den Ergebnissen der Prüfeinrichtung 30 übernimmt. Durch eine Verlängerung 44 des Transportsystems 40 ist angedeutet, daß die Vorrichtung weitere Ablageeinrichtungen aufweisen kann oder andere Einrichtungen wie beispielsweise einen Shredder.
Die Ablageeinrichtungen 50, 60, 51, 61, 52, 62 können beispielsweise von bekannten Spiralfachstaplern gebildet werden. Die Spiralfachstapler weisen rotierende Einheiten 50, 51, 52 mit spiralförmig angeordneten Fächern auf, in welche das Blattgut vom Transportsystem 40 eingeführt wird. Mittels einer Abstreifeinrichtung, die in die rotierende Einheit eingreift, wird das Blattgut aus den einzelnen Fächern entfernt und in Ablagen 60, 61, 62 abgelegt und gestapelt.
Wird ein Blattgutstapel in die Vereinzelungseinrichtung 10, 20, die aus dem Eingabefach 10 und dem Vereinzeier 20 besteht, eingelegt, werden die ein- zelnen im Blattgutstapel enthaltenen Stücke des Blattguts vom Vereinzeier 20 vereinzelt und dem Transportsystem 40 zugeführt, um in der Prüfeinrichtung 30 überprüft zu werden.
Handelt es sich bei dem Blattgut beispielsweise um Banknoten, und sollen diese nach ihrem Zustand sortiert werden, so kann es vorgesehen sein, daß in die Ablageeinrichtung 51, 61 Banknoten abgelegt werden, welche als echt erkannt wurden, und deren Zustand sehr gut ist. Banknoten, die als echt erkannt wurden, und deren Zustand gut ist, werden in die Ablageeinrichtung 52, 62 abgelegt. Banknoten, die als echt erkannt wurden, deren Zustand aber
schlecht ist, werden beispielsweise vom Transportsystem 40 über die Verlängerung 44 in einen Shredder transportiert, um sofort vernichtet zu werden. Während der Verarbeitung der Banknoten wird von der in der Prüfeinrichtung 30 enthaltenen Steuereinrichtung, oder von der separaten Steuer- Vorrichtung, erfaßt, wie viele Banknoten als sehr gut, gut oder schlecht eingestuft wurden und den entsprechenden Ablageeinrichtungen bzw. dem Shredder zugeführt worden sind. Dabei kann es auch vorgesehen sein, daß die Stückelung der einzelnen Banknoten erkannt wird und zusätzlich Informationen über die Stückelung der einzelnen Banknoten sowie den gesamten Wert der den einzelnen Ablageeinrichtungen sowie dem Shredder zugeführten Banknoten ermittelt und für eine spätere Auswertung gespeichert werden.
Ebenso ist es möglich, nach anderen Kriterien des Blattguts, bzw. der Barik- noten, zu sortieren, z. B. nach Stückelung, Währung, Lage, Orientierung usw.
Blattgut bzw. Banknoten, welche von der Prüf einrichtung 30 nicht erkannt werden können, bzw. deren Verarbeitung in der Prüfeinrichtung 30 Proble- me bereitet oder deren Erkennung unvollständig ist, sogenannte Rückwei- sungsf alle, werden in der Ablageeinrichtung 50, 60 abgelegt und gestapelt.
Nach Abarbeitung des in die Vereinzelungseinrichtung 10, 20 eingelegten Blattgutstapels wird von der in der Prüf einrichtung 30 enthaltenen Steuer- einrichtung, bzw. der separaten Steuereinrichtung, eine Transporteinrichtung 70 aktiviert, die mit der Ablage 60 der Ablageeinrichtung 50, 60 verbunden ist. Die Transporteinrichtung 70 ist andererseits mit der Vereinzelungseinrichtung 10, 20 verbunden und führt das in der Ablage 60 enthaltene Blattgut, bzw. die Banknoten, dem Eingabefach 10 der Vereinzelungseinrich-
tung 10, 20 zu. Das Blattgut, bzw. die Banknoten, werden nunmehr erneut vom Vereinzeier 20 vereinzelt und dem Transportsystem 40 zugeführt, um von der Prüfeinrichtung 30 erneut überprüft zu werden.
Da in vielen Fällen bei der erstmaligen Überprüfung durch die Prüfeinrichtung 30 eine korrekte Überprüfung wegen fehlerhafter Vorgänge nicht möglich war, z.B. weil gleichzeitig mehr als eine Banknote durch den Vereinzeier 20 vereinzelt wurde oder weil die Banknote schräg vom Transportsystem 40 transportiert wurde oder weil sonstige Störungen eine korrekte oder voll- ständige Überprüfung verhinderten. Bei der zweiten Überprüfung liegen in der Regel die selben fehlerhaften Vorgänge nicht vor, so daß das Blattgut, bzw. die Banknoten, korrekt von der Prüfeinrichtung 30 überprüft werden können und den entsprechenden Ablageeinrichtungen zugeführt werden. Erneut als fehlerhaft oder falsch von der Prüfeinrichtung 30 erkannte Bank- noten werden wiederum der Ablageeinrichtung 50, 60 zugeführt. Diese
Banknoten können dann nochmals, wie oben beschrieben, bearbeitet werden, d.h. sie werden erneut der Vereinzelungseinrichtung 10, 20 zugeführt. Ebenso ist es möglich, daß die Banknoten nach ein- oder mehrmaliger Überprüfung aus der Ablage 60 entnommen werden, um von Hand nachbearbeitet zu werden.
Neben der beschriebenen Zurückführung der Banknoten mittels der Transporteinrichtung 70 in die Vereinzelungseinrichtung 10, 20, kann es auch vorgesehen sein, die Banknoten, die als fehlerhaft oder falsch erkannt wurden, nochmals vor der Prüfeinrichtung 30 direkt in das Transportsystem 40 einzuspeisen, so daß diese ohne erneute Vereinzelung nochmals der Prüfeinrichtung 30 zugefügt werden. Dazu ist es nötig, daß, falls sich noch Blattgut, bzw. Banknoten, in der Vereinzelungseinrichtung 10, 20 befinden, der Ver-
einzeler 20 gestoppt wird, so daß die Einspeisung der Banknote in das Transportsystem 40 möglich ist.
Ebenso ist es möglich, die als falsch oder fehlerhaft erkannten Banknoten ohne sie in der Ablage 60 zu sammeln, direkt dem Eingabefach 10 der Vereinzelungseinrichtung 10, 20 zuzuführen. Dazu kann es auch vorgesehen sein, daß abweichend von der dargestellten Vereinzelungseinrichtung 10, 20 eine Vereinzelungseinrichtung verwendet wird, bei der der eingelegte Blattgutstapel nicht von oben her vom Vereinzeier vereinzelt wird, sondern von unten her. Fehlerhafte oder falsche Banknoten können somit direkt auf den Blattgutstapel aufgelegt werden, wodurch die ursprüngliche Reihenfolge des Banknoten, bzw. des Blattguts, beibehalten wird.
Häufig ist es auch vorgesehen, daß die Vorrichtung 1 zum Bearbeiten von Blattgut dazu verwendet wird, Blattgut, bzw. Banknoten, in einer vorgegebenen Orientierung zu bearbeiten. Beispielsweise sollen Banknoten mit der Vorderseite nach oben abgelegt werden. Banknoten, die eine andere Orientierung aufweisen, werden von der Prüf einrichtung 30 erkannt bzw. ihre Erkennung ist nicht möglich, da nur Prüfdaten für die vorgegebene Orientie- rung vorhanden sind. Derartige Banknoten werden unter Steuerung der Steuereinrichtung der Prüfeinrichtung 30 im Transportsystem 40 bis zur Weiche 41 transportiert und in die Ablageeinrichtung 50, 60 überführt. Die in der Ablage 60 gesammelten Banknoten werden dann, wie oben beschrieben, von der Transporteinrichtung 70 erneut der Vereinzelungseinrichtung 10, 20 zugeführt. Die Transporteinrichtung 70 kann zusätzlich eine Wendeeinrichtung aufweisen, welche die Banknoten wendet, so daß sie die gewünschte Orientierung aufweisen und entsprechend von der Vorrichtung 1 zum Bearbeiten von Blattgut verarbeitet werden können.
Weiterhin kann es vorgesehen sein, daß die in der Prüf einrichtung 30 enthaltene Steuereinrichtung, bzw. die separate Steuereinrichtung, die bei der Überprüfung des Blattguts, bzw. der Banknoten, anfallenden Daten, z.B. die Daten der Sensoren, speichern. Diese Daten sind insbesondere für die nicht prüfbaren bzw. die als fehlerhaft erkannten Banknoten von Interesse, da diese Daten bei der oben beschriebenen erneuten Überprüfung dazu verwendet werden können, die bei der erneuten Überprüfung erfaßten und zur Verfügung stehenden Daten mit den gespeicherten Daten einer oder mehrerer vorheriger Überprüfungen abzustimmen und zu vergleichen. Dadurch kann es möglich sein, daß durch die bei mehreren Überprüfungen zusammengesetzten Daten eine korrekte Überprüfung des Blattguts, bzw. der Banknoten, möglich ist.
Neben den bei der Prüfung anfallenden Daten können auch Abrechnungsda- ten gespeichert werden. Derartige Abrechnungsdaten sind beispielsweise die bereits oben erwähnten Daten, wie z.B. Anzahl der den einzelnen Ablageeinrichtungen zugeführten Banknoten oder deren Wert. Diese Daten können, wie oben beschrieben, in der Steuereinrichtung der Prüfeinrichtung 30 oder in der separaten Steuereinrichtung gespeichert werden. Die gespeicherten Abrechnungsdaten werden bei der erneuten Überprüfung der Banknoten aktualisiert, d.h. die bei der erneuten Überprüfung erkannten Banknoten werden den jeweiligen Abrechnungsdaten für die einzelnen Ablageeinrichtungen zugerechnet bzw. der Wert wird entsprechend der erkannten Banknote verändert.
Neben der oben beschriebenen Möglichkeit Blattgut, bzw. Banknoten, die nicht eindeutig geprüft werden können, bzw. die als fehlerhaft erkannt wurden, mittels der Transporteinrichtung 70 nochmals der Prüfeinrichtung 30 zuzuführen, besteht auch die Möglichkeit, eine nochmalige Überprüfung des
Blattguts, bzw. der Banknoten, mittels einer weiteren Vorrichtung 100 zum Bearbeiten von Blattgut vorzunehmen.
Dazu wird, wie oben beschrieben, das nochmals zu überprüfende Blattgut, bzw. die nochmals zu überprüfenden Banknoten, mittels der Transporteinrichtung 70 in ein Eingabefach 110 der weiteren Vorrichtung 100 überführt. Zur Erhöhung der Sicherheit kann es vorgesehen sein, daß der Bereich der Ablageeinrichtung 50, 60, der Transporteinrichtung 70 und der weiteren Eingabeeinrichtung 110 für den Bediener unzugänglich ist, da für das darin befindliche Blattgut keine Abrechnungsdaten ermittelt werden konnten. Somit können Betrugsversuche vermieden werden.
Figur 2 zeigt eine schematische Darstellung einer Ausführungsform der Vorrichtung 100 zum Bearbeiten von Blattgut. Die weitere Vorrichtung 100 weist neben dem Eingabefach 110 einen Vereinzeier 120 auf, der zusammen mit dem Eingabefach 110 eine weitere Vereinzelungseinrichtung 110, 120 bildet. Das vom Vereinzeier 120 vereinzelte Blattgut wird einem weiteren Transportsystem 140 zugeführt und mittels einer weiteren Prüfeinrichtung 130 überprüft. Die Funktion der weiteren Prüfeinrichtung 130 entspricht im we- sentlichen der Funktion der oben im Zusammenhang mit der Vorrichtung 1 beschriebenen Prüfeinrichtung 30. Das von der weiteren Prüfeinrichtung 130 überprüfte Blattgut wird entsprechend des Prüf ergebnisses der weiteren Prüfeinrichtung 130 weiteren Ablageeinrichtungen 150, 160, 151, 161, 162 sowie einem Shredder 180 zugeführt; Dazu sind im weiteren Transportsy- stem 140 Weichen 141, 142, 143 vorgesehen, die, von einer in der weiteren Prüfeinrichtung 130 enthaltenen Steuereinrichtung, bzw. einer separaten Steuereinrichtung, entsprechend der Ergebnisse der weiteren Prüf einrichtung 130 angesteuert werden.
Die weitere Prüf einrichtung 130 kann im wesentlichen wie die Prüf einrichtung 30 aufgebaut sein, die im Zusammenhang mit der Vorrichtung 1 beschrieben wurde. Dies bedeutet, daß in der weiteren Prüf einrichtung 130 Sensoren enthalten sind, die dieselben Merkmale des Blattguts, bzw. der Banknoten, überprüfen, wie die in der Prüf einrichtung 30 enthaltenen Sensoren. Darüber hinaus kann es vorgesehen sein, daß in der weiteren Prüf einrichtung 130 Sensoren vorgesehen sind, die Merkmale des Blattguts, bzw. der Banknoten, überprüfen, welche sich von den in der Prüfeinrichtung 30 enthaltenen Sensoren überprüften Merkmalen unterscheiden. Beispielsweise können in der weiteren Prüfeinrichtung 130 Sensoren enthalten sein, die das Gewicht des zu überprüfenden Blattguts messen, Sensoren, die eine Geruchsanalyse durchführen oder Sensoren, die eine chemische Analyse durchführen.
Darüber hinaus können weitere Komponenten der weiteren Vorrichtung 100 anders ausgeführt sein als die Komponenten der Vorrichtung 1. So kann es beispielsweise vorgesehen sein, daß das weitere Transportsystem 140 das Blattgut, bzw. die Banknoten, in Richtung ihrer kurzen Seite transportiert, wohingegen sie im Transportsystem 40 der Vorrichtung 1 in Richtung ihrer langen Seite transportiert werden. Entsprechend wird das Blattgut, bzw. die Banknoten, in der weiteren Prüfeinrichtung 130 entlang der kurzen Seite überprüft, wohingegen sie in der Prüfeinrichtung 30 entlang der langen Seite überprüft werden. Selbstverständlich können die Transporteinrichtungen 40 und 140 auch umgekehrt arbeiten, d.h. die Transporteinrichtung 40 transpor- tiert das Blattgut entlang ihrer kurzen Seite, wohingegen die Transporteinrichtung 140 das Blattgut entlang ihrer langen Seite transportiert.
Darüber hinaus kann es vorgesehen sein, daß das Blattgut, bzw. die Banknoten, in den Vorrichtungen 1 bzw. 100 mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten transportiert werden.
Durch die Verwendung unterschiedlicher Transportsysteme, bzw. unterschiedlicher Transportgeschwindigkeiten sowie unterschiedlicher Sensorsysteme in den Vorrichtungen 1 und 100 kann erreicht werden, daß Blattgut, bzw. Banknoten, die in der ersten Vorrichtung 1 als fehlerhaft erkannt wurden, bzw. nicht eindeutig geprüft werden konnten, in der weiteren Vorrich- tung 100 korrekt überprüft werden können, da fehlerhafte Vorgänge, die in der ersten Vorrichtung 1 aufgetreten sind, und beispielsweise durch die spezielle Ausgestaltung der Vorrichtung 1 hervorgerufen wurden, in der weiteren Vorrichtung 100 vermieden werden, da diese eine Ausgestaltung aufweist, die von der Ausgestaltung der ersten Vorrichtung 1 abweicht. Die Verwendung unterschiedlicher Sensorik hat insbesondere bei beschädigten Banknoten bzw. beschädigtem Blattgut, d.h. Banknoten bzw. Blattgut, das verschmutzt ist oder Löcher aufweist, Vorteile, da die Arbeitsweise der unterschiedlichen Sensoren sowie die unterschiedlichen Auswertealgorithmen für die Sensoren in den Prüfeinrichtungen 30 bzw. 130 normalerweise unter- schiedliche Gewichtungen vornehmen, so daß Banknoten bzw. Blattgut, das von einer der Prüfeinrichtungen 30 bzw. 130 nicht geprüft werden kann, von der anderen Prüfeinrichtung korrekt geprüft werden kann. Wie oben für die Prüfeinrichtung 30 beschrieben, kann es auch für die weitere Prüfeinrichtung 130 vorgesehen sein, daß Daten, die bei der Überprüfung des Blattguts, bzw. der Banknoten, anfallen, mit Prüfdaten verglichen bzw. ergänzt werden, die bei der Überprüfung des entsprechenden Blattguts, bzw. der entsprechenden Banknote, in der Prüfeinrichtung 30 angefallen sind und von der Prüf einrichtung 30, bzw. deren Steuereinrichtung, bzw. der separaten Steuereinrichtung, gespeichert worden sind.
Ebenso ist es möglich, wie oben beschrieben, daß in der weiteren Prüfeinrichtung 130 Abrechnungsdaten ermittelt werden, welche die in die weiteren Ablageeinrichtungen 150, 160, 151, 161, 162, 180 überführten und abgelegten Banknoten, bzw. Blattgut, betreffen und zur Vervollständigung der gesamten Abrechnungsdaten an die Prüf einrichtung 30 übermittelt werden, um die dort bereits gespeicherten Abrechnungsdaten zu ergänzen oder zu ändern. Die weitere Prüf einrichtung 130 kann auch dafür ausgelegt sein, eine statische Überprüfung des Blattguts bzw. der Banknoten vorzunehmen. Dazu ist es möglich, daß das weitere Transportsystem 140 angehalten wird, wenn sich ein Stück Blattgut, bzw. eine Banknote, im Bereich der Prüf einrichtung 130 befindet. Eine weitere Möglichkeit ist es, das transportierte Blattgut mittels Blitzlicht oder mittels einer stroposkopischen Beleuchtung zu beleuchten und mittels der Sensoren in der Prüfeinrichtung 130 auszuwerten.
Blattgut, bzw. Banknoten, die nach wiederholter Überprüfung als fehlerhaft oder falsch erkannt wurden, können aus der Ablage 60 der Vorrichtung 1 bzw. der Ablage 162 der Vorrichtung 100 entnommen werden und in bekannter Weise manuell nachbearbeitet werden. Dazu kann eine externe Prüf- einrichtung vorgesehen werden, an welche die Daten der Überprüfung durch die Prüfeinrichtungen 30 und 130 übertragen werden, um sie für eine Bedienperson darzustellen. Beispielsweise können vom Blattgut aufgenommene Bilder auf einem Monitor dargestellt werden, um sie durch die Bedienperson auswerten zu können. Die externe Prüfeinrichtung kann darüber hinaus eine Eingabeeinrichtung aufweisen, die es der Bedienperson erlaubt, das Ergebnis der manuellen Überprüfung einzugeben. Die externe Prüfeinrichtung kann auch an entfernten Orten, d. h. nicht in der unmittelbaren Nähe der Vorrichtungen 1 und 100 angeordnet sein, z. B. in einer Zentralbank. Die Daten der Überprüfung werden dann mittels bekannter Übertragungs-
einrichtungen an den Ort der externen Prüf einrichtung übertragen. Die manuelle Überprüfung kann beispielsweise durch die Überprüfung der übertragenen Daten oder durch die Überprüfung des fehlerhaften oder falschen Blattguts selbst erfolgen. Die derart eingegebenen Daten stellen Abrech- nungsdaten dar, die an die Steuereinheit der Prüfeinrichtung 30, bzw. die separate Steuereinheit, übertragen werden und die dort gespeicherten Abrechnungsdaten ergänzen oder abändern.
In einer besonderen Ausgestaltung können Sensoren in der Prüfeinrichtung 130 vorgesehen sein, die eine sensorische Überprüfung durch einen Bediener ermöglichen. Die von den Sensoren erfaßten Informationen über das Blattgut, wie Steifheit, Festigkeit, Rauhigkeit usw., werden zur externen Prüf einrichtung übertragen und dem Bediener zugänglich gemacht. Dazu kann ein Handschuh (Cyber-Handschuh bzw. Virtual-Reality-Handschuh) verwendet werden, der dem Bediener die sensorische Überprüfung ermöglicht, wie durch Abtasten und Erfühlen des Blattguts.
Für die Überprüfung durch einen Bediener mittels der externen Prüfeinrichtung kann es auch vorgesehen sein, daß das Transportsystem 140 gestoppt wird, während sich das zu überprüfende Blattgut in der weiteren Prüfeinrichtung 130 befindet. Das Transportsystem 130 wird dann erst wieder aktiviert, wenn nach der Überprüfung eine Eingabe des Überprüfungsergebnisses durch den Bediener mittels der Eingabeeinrichtung erfolgt.
Die Prüf einrichtung 30 kann weiterhin einen Sensor aufweisen, welcher feststellt, ob mehr als ein Stück Blattgut gleichzeitig abgezogen wurde. Falls dabei durch den Sensor festgestellt wird, daß es sich um genau zwei Stück Blattgut handelt, die gemeinsam von der Vereinzelungseinrichtung 10, 20 vom Blattgutstapel abgezogen wurden, kann bewirkt werden, daß die bei-
den miteinander verbundenen Stücke Blattgut über das Transportsystem 40 sowie die Weiche 41 in der Ablageeinrichtung 50, 60 abgelegt werden. Mittels der Transporteinrichtung 70 und der oben beschriebenen Wendeeinrichtung werden die miteinander verbundenen Stücke Blattgut gewendet, und erneut in die Vereinzelungseinrichtung 10, 20 eingegeben. Bei der erneuten Vereinzelung ist es dann entweder möglich, daß sich die beiden verbundenen Stücke Blattgut trennen und einzeln untersucht werden, oder daß sie von der anderen Seite her untersucht werden können. Auf diese Weise ist es mittels der Prüfeinrichtung 30 möglich, die beiden verbundenen Stücke Blattgut korrekt zu überprüfen.
Der in der weiteren Vorrichtung 100 enthaltene Shredder 180 kann dazu verwendet werden, Blattgut, welches bei der Überprüfung in der weiteren Prüfeinrichtung 130 als echt erkannt wurde, zu vernichten. Vorzugsweise wird dem Shredder dabei, wie oben beschrieben, Blattgut zugeführt, das echt ist, aber bestimmte Kriterien, wie beispielsweise Verschmutzung oder Zustand, nicht erfüllt. Wahlweise kann der Shredder 180 auch das gesamte der Vorrichtung 100 zugeführte Blattgut vernichten. Die oben beschriebene Erfassung der individuellen Merkmale kann für alle vernichteten Stücke Blatt- gut erfolgen.
Die beschriebene Vorrichtung 1 zum Bearbeiten von Blattgut bzw. die weitere Vorrichtung 100 zum Bearbeiten von Blattgut können auch zur sogenannten Deposit-Bearbeitung geeignet sein. Darunter wird verstanden, daß im Blattgutstapel mehrere verschiedene Einzelstapel enthalten sind, die beispielsweise mittels Trennkarten voneinander getrennt sind. Die Trennkarten können Informationen enthalten, die die einzelnen Teilblattgutstapel, die sogenannten Deposits, kennzeichnen. Diese Daten können beispielsweise eine Kontonummer umfassen, der die den Blattgutstapel bildenden Bankno-
- lo ¬
ten gutgeschrieben werden sollen. Ebenso können auf der Trennkarte Informationen über den Blattgutstapel enthalten sein, z. B. welche Stückelung und welche Anzahl von Banknoten im Blattgutstapel enthalten sind. Die Informationen auf der Trennkarte können z. B. optisch oder magnetisch codiert sein und beispielsweise von den Sensoren der Prüfeinrichtungen 30 und 130 erfaßt werden.
Da es bei der Deposit- Verarbeitung notwendig ist, insbesondere fehlerhaften oder falschen Banknoten ihre Herkunft zuzuordnen, ist es vorgesehen, daß die Trennkarten nach der Vereinzelung durch den Vereinzeier 20 oder 120 in der Ablageeinrichtung 60 bzw. 162 abgelegt werden, in der die falschen oder fehlerhaften Banknoten abgelegt werden. Auf die abgelegte Trennkarte werden dann jeweils die falschen oder fehlerhaften Banknoten des zugehörigen Deposits abgelegt. Treten in einem Deposit keine falschen oder fehlerhaften Banknoten auf, wird auf die Trennkarte dieses Deposits die Trennkarte des nächsten Deposits direkt aufgelegt, ohne daß sich zwischen diesen Banknoten befinden. Somit ist es eindeutig möglich, die Herkunft fehlerhafter oder falscher Banknoten nachzuverf olgen. Ebenso ist es möglich, den auf diese Weise gebildeten Stapel aus Trennkarten und Banknoten, bzw. Blattgut, er- neut der Vereinzelungseinrichtung 10, 20 zuzuführen, wozu der Stapel mittels der Transporteinrichtung 70 in das Eingabefach 10 überführt wird, wobei der Banknotenstapel mittels der Wendeeinrichtung der Transporteinrichtung 70 gewendet wird, um in der ursprünglichen Reihenfolge in die Vereinzelungseinrichtung 10, 20, zu gelangen. Falls die weitere Bearbeitung des so gebildeten Stapels in der weiteren Vorrichtung 100 erfolgen soll, ist ein Wenden des Stapels nicht nötig, da die Vereinzelungseinrichtung 110, 120 der weiteren Vorrichtung 100 in Stapel von unten her vereinzelt.
In einer weiteren Ausgestaltung ist es vorgeshen, daß eine Vorrichtung 100 für mehrere Vorrichtungen 1 vorgesehen ist. In diesem Fall muß die Transporteinrichtung 70 so ausgestaltet sein, daß sie das in den Ablageeinrichtungen 50, 60 der einzelnen Vorrichtungen 1 angesammelte Blattgut zum Einga- befach 110 der weiteren Vorrichtung 100 transportiert.
In Figur 3 ist die Ausführungsform nach Figur 1 als Ablauf diagramm dargestellt. Die vergleichbare Elemente in Figur 1 und 3 weisen die selben Bezugszeichen auf. In einer ersten automatischen Überprüfung 1 wird Blattgut ver- einzelt 10, 20, transportiert 40 und überprüft 30. Kann das Blattgut eindeutig zugeordnet werden 41, 2, 43, wird es abgelegt 51, 61 oder 52, 62 oder 44. Kann keine eindeutige Zuordnung 41 vorgenommen werden, wird das Blattgut abgelegt 50, 60 um einer erneuten Überprüfung 1 zugeführt 70 zu werden. Die erneute Überprüfung kann eine weitere automatische Überprü- fung 100 sein. Bei der weiteren automatischen Überprüfung 100 wird Blattgut vereinzelt 110, 120, transportiert 140 und überprüft 130. Kann das Blattgut eindeutig zugeordnet werden 141, 142, 143, wird es abgelegt 150, 160 oder 151, 161 oder vernichtet 180. Kann keine eindeutige Zuordnung 141, 142, 143 vorgenommen werden, wird das Blattgut abgelegt 162. Dieses Blatt- gut kann manuell nachbearbeitet werden.
Eine weitere Verbesserung kann erreicht werden, wenn eine Markierungsvorrichtung, z. B. ein Tintenstrahldrucker, nach dem oder den Prüfeinrichtungen 30, 130 angebracht wird, welche das nicht eindeutig zuordenbare Blattgut markiert. Die Markierung kann z. B. in Form eines maschinenlesbaren Balkencodes oder in Form von Klarschrift erfolgen. Insbesondere ist dazu eine Tinte geeignet, die vom Auge eines Betrachters nicht wahrgenommen werden kann, z. B. eine fluoreszierende Tinte. Das Blattgut kann nach
der ersten und/ oder wiederholten Überprüfung von der Markierungsvorrichtung markiert werden.
Mit Hilfe einer entsprechenden Kodierung der auf das Blattgut auf gebrach- ten Markierung kann das Blattgut bei nachfolgenden wiederholten Überprüfungen eindeutig identifiziert werden. Dadurch ist es möglich, Meßergebnisse aus verschiedenen Überprüfungen eindeutig in Beziehung zu bringen.
Es ist auch möglich, die Markierungen bei einer abschließenden manuellen Überprüfung auszuwerten. Falls eine unsichtbare Tinte verwendet wurde, muß eine entsprechende Leseeinrichtung verwendet werden, um die Markierungen sichtbar zu machen. Dadurch ist es möglich, die Ursachen der Nichtzuordenbarkeit durch die Prüf einrichtung 30, 130 kenntlich zu machen, indem die gespeicherten Meßdaten dem markierten Blattgut zugeordnet werden, bzw. auf dem Blattgut in der Markierung enthalten sind. Dadurch kann die manuelle Zuordnung erleichtert werden, da somit eindeutige Hinweise über den wahrscheinlichen Fehler oder Mangel des Blattguts zur Verfügung stehen, der zur Nichtzuordenbarkeit geführt hat.