„System und Verfahren zur Planung der Betriebszeiten und Servicezeiten von Anlagen"
Diese Erfindung betrifft ein System und Verfahren zur Planung der Betriebszeiten und Servicezeiten mindestens einer Anlage mit Anlagekomponenten, die Betreiberpflichten unterliegen, die eine Unterbrechung des bestimmungsgemäßen Betriebs der Anlagekomponenten in den Servicezeiten erfordern.
Unter Facility Management versteht man die Organisation des Betriebs einer Anlage. Insbesondere bei einer industriellen Anlage mit einer Vielzahl von Anlagekomponenten liegt üblicherweise eine komplexe Wechselwirkung zwischen den Anlagekomponenten vor. Eine Produktionsanlage wird beispielsweise in Bezug auf das Facility Management so konzipiert, dass beim einwandfreien Betrieb der Anlagekomponenten diese optimal zusammenwirken in Bezug auf das Produktionsergebnis. D. h. unter anderem, störanfällige Anlagen werden redundant ausgelegt, die Anlagekomponenten werden so angeordnet, dass die Transportwege von Zwischenerzeugnissen minimiert sind, Zwischenlager entfallen möglichst, Energie wird effizient eingesetzt und aufeinanderfolgende Abkühl- und Aufheizprozesse werden vermieden durch geschickte Verbindung von Anlagekomponenten, die Kapazität der aufeinanderfolgenden Anlagekomponenten ist aufeinander abgestimmt, Produktionsabfälle werden rückgeführt, die Anlagekomponenten sind für das Personal gut erreichbar,... . Bei Dienstleistungsanlagen werden ähnliche Überlegungen mit modifizierten Schwerpunkten angestellt.
All die obigen Überlegungen zum wirtschaftlichen Betrieb der Anlage führen zu einer komplexen Schachtelung der Anlagekomponenten. Insbesondere die Vermeidung von Zwischenstufen wir Zwischentransport, Wartestellen, und Zwischenlagern führen zu dem neuen Risiko, dass der (früher nur lokal wirkende) Ausfall einer einzigen Anlagekomponente eine ganze Kette von Anlagekomponenten lahmlegen kann, da vor und/oder nach der ausgefallenen Anlagekomponente der Materialfluss nicht verzweigt werden kann.
Die WO 98/50831 beschreibt ein Steuersystem und -verfahren zum optimalen Betrieb einer Gesamtanlage durch Steuern von globalen und lokalen technischen Prozeßparametern während des bestimmungsgemäßen Betriebs. Die WO 00/04479 offenbart ein Facility Management System, das sowohl Anlage- als auch Personalresourcen zur Durchführung von wechselnden aktuellen Aufgaben optimal einsetzt, ebenfalls während des bestimmungsgemäßen Betriebs.
Facility Management nach diesem Stand der Technik konzentriert sich auf den bestimmungsgemäßen Betrieb der gesamten Anlage und versucht den bestimmungsgemäßen Betrieb der einzelnen Anlagekomponenten zu gewährleisten. Dabei ist die Zuständigkeit für Betreiberpflichten dezentral. Es erfolgt die technische Wartung zur Erhaltung der Funktionsfähigkeit der einzelnen Anlagekomponenten unabhängig voneinander und verschiedene organisatorische Einheiten sind jeweils für ihre Anlagekomponente zuständig. Diese organisatorischen Einheiten überwachen typischerweise auch die für ihre Anlagekomponente geltenden Betreiberpflichten, Kontroll- und Zertifizierpflichten. Übergeordnete organisatorischen Einheiten sind zusätzlich für die Kontroll- und Zertifizierpflichten der Gesamtanlage zuständig. Es wird zwar der bestimmungsgemäße Betrieb einer gesamten Anlage als solcher optimiert für die Zeit des bestimmungsgemäßen Betriebs, also wenn die Anlage ordnungsgemäß arbeitet. Jedoch wird der Service, also wenn die Anlage nicht ordnungsgemäß arbeitet, nicht optimiert. Dadurch werden die Servicezeiten unnötig lang und die möglichen Betriebszeiten nicht ausgeschöpft.
Die JP 11345019 A beschreibt eine Vorrichtung zur Unterstützung von Facility Management für eine Fabrik, in der Betriebsbedingungen und Betreiberpflichten der Fabrik in Form einer Datenbank abgelegt sind, und die einen Plan der Servicezeiten der Anlage aus den Daten erstellt und diesen ausgibt.
Die Einhaltung von verschiedenartigen Betreiberpflichten, insbesondere diejenigen, die sich aus gesetzlichen Bestimmungen und Verordnungen ergeben, und der damit verbundene Service erfolgt nach dem Stand der Technik innerhalb einer Anlage unkoordiniert oder bestenfalls unsystematisch und nur teilweise koordiniert, was unnötige Servicezeiten und folglich eine Reduzierung der Betriebszeiten der Anlage zur Folge hat. Eine Aktualisierung dieser sich insbesondere aus gesetzlichen Bestimmungen ergebenden Betreiberpflichten aufgrund veränderter Randbedingungen erfolgt allenfalls zufällig. Regelungen, die betriebsextern vorgegeben sind oder zumindest eine betriebsexterne Komponente aufweisen, müssen individuell in den jeweiligen Betrieb implementiert werden. Regel-Änderungen werden nicht systematisch erfaßt und müssen erneut individuell implementiert werden. In verschiedene Anlagen, die gleichartigen oder denselben Betreiberpflichten unterliegen, werden die Betreiberpflichten jeweils erneut für die jeweilige Anlage implementiert, was zu einem unnötigen Aufwand führt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, im Facility Management die vorbeschriebenen Nachteile zu vermeiden und die Betriebszeiten einer Anlage zu optimieren.
Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Die abhängigen Ansprüche enthalten vorteilhafte Ausgestaltungen dieser Gegenstände. Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass sich Betreiberpflichten bestimmen lassen die von der Realisierung einer einzelnen Anlage unabhängig sind und die für viele Anlagen gemeinsam verwaltet werden können und in den Service der Anlagen einfließen können, insbesondere zur Erfüllung verschiedenartiger Betreiberpflichten unter Berücksichtigung der Betriebsbedingungen der Anlage.
In einem System zur Planung der Betriebszeiten und Servicezeiten von mindestens einer Anlage mit Anlagekomponenten, welche Betreiberpflichten unterliegen, die eine Unterbrechung des bestimmungsgemäßen Betriebs der Anlagekomponenten in den Servicezeiten erfordern, werden in einer Anlagekomponenten-Datenbank Daten über die Anlagekomponenten jeder Anlage auf einem zur Anlage gehörenden ersten Computer jeder Anlage bereitgestellt. Diese Daten enthalten Daten von Betriebsbedingungen der Anlage und ermöglichen, die Optimierung des bestimmungsgemäßen Betriebs einer Anlage während der Zeit ihres ordnungsgemäßen Arbeitens. Sie ermöglichen weiterhin die Koordination des Services zur Erfüllung verschiedenartiger Betreiberpflichten, wenn Teile der Anlage von einzelnen Services betroffen sind. In dem System werden weiterhin in einer Betreiberpflichten-Datenbank Daten von Betreiberpflichten von Anlagekomponenten auf einem nicht zur Anlage gehörenden zweiten Computer, der mit jedem ersten Computer verbindbar ist, bereitgestellt. Dabei kann jeder Betreiberpflicht im Sinne einer Regel ein Service im Sinne einer auszuführenden Arbeit entsprechen. Dabei ist jeder erste Computer zum Empfangen von Daten von Betreiberpflichten von Anlagekomponenten vom zweiten Computer, und zum Generieren eines Plans der Servicezeiten dieser Anlage aus Daten der Anlagekomponenten-Datenbank und der empfangenen Daten eingerichtet. In dem Plan sind die Servicezeiten bevorzugt unter Erfüllung der Betreiberpflichten minimiert. Der Plan kann nach üblichen in der Datenverarbeitung bekannten Methoden erstellt werden. Eine Ausgabeeinrichtung gibt den Plan schließlich aus.
Das erfindungsgemäße System ermöglicht also, Betreiberpflichten für eine Vielzahl von Anlagen gemeinsam und damit kostengünstig zu verwalten, bereitzustellen
und zu aktualisieren. Der Fachmann versteht eine Datenbank auf einem Computer so wie Computer und Datenbank gemäß seinem Fachwissen zusammenwirken können.
In einem Verfahren gemäß der Erfindung, beispielsweise ausgeführt mit dem beschriebenen erfindungsgemäßen System, zur Planung der Betriebszeiten und Servicezeiten mindestens einer Anlage mit Anlagekomponenten, welche Betreiberpflichten unterliegen, die eine Unterbrechung des bestimmungsgemäßen Betriebs der Anlagekomponenten in den Servicezeiten erfordern, wird eine Anlagekomponenten-Datenbank mit Daten über die Anlagekomponenten jeder Anlage einschließlich Daten der Anlagekomponenten auf einem zur Anlage gehörenden ersten Computer jeder Anlage bereitgestellt. Eine Betreiberpflichten-Datenbank mit Daten von Betreiberpflichten von Anlagekomponenten wird auf einem nicht zur Anlage gehörenden zweiten Computer mit Verbindung zu jedem ersten Computer bereitgestellt. Daten von Betreiberpflichten von Anlagekomponenten werden vom zweiten Computer gesendet und durch den ersten Computer empfangen; und ein Plan der Servicezeiten dieser Anlage wird aus Daten der Anlagekomponenten-Datenbank und den empfangenen Daten generiert.
Die Betreiberpflichten-Datenbank enthält Daten für die Anlagenkomponenten, vorzugsweise typ-spezifische Daten der Anlagekomponenten-Typen, insbesondere also typ-spezifische Daten für unterschiedliche Typen von Anlagekomponenten. Anlagekomponenten-Typ-spezifische Betreiberpflichten sind von einer bestimmten Anlage unabhängig und gelten für alle Anlagenkomponenten desselben Typs. Bspw. unterliegt ein erster Dampfkessel von 100 m3, der bei einer ersten Anlage steht, den gleichen für diesen Dampfkessel-Typ spezifischen Betreiberpflichten, wie ein zweiter - gleicher - Dampfkessel dieses Typs, der bei einer zweiten Anlage steht. Solche typspezifischen Betreiberpflichten eignen sich besonders, um für mehrere Anlagen gemeinsam verwaltet und insbesondere auch immer zentral aktualisiert zu werden.
Vorzugsweise sind in dem Plan Servicezeiten von einer Mehrzahl von Anlagekomponenten koordiniert. Bspw. ist es vorteilhaft, im Plan die Servicezeiten einer Dampfkesselanlagekomponente und der Abnehmer von Dampf und ggf. Strom zusammenzulegen. Vorteilhaft ist der Plan ein Prüf-Plan, nach dem vorgeschriebene Prüfungen vorgenommen werden, insbesondere Prüfungen für verschiedene Anlagekomponenten zeitgleich vorgenommen werden. Hierbei wird unter Anlagenkomponenten die entsprechende Anzahl der Bestandteile einer Anlage verstanden. Hierbei können die Anlagekomponenten ein einziger oder mehrere
verschiedene Anlagenkomponenten-Typen sein. Bspw. kann eine Dampfkesselanlage zwei Dampfkessel, also zwei Anlagenkomponenten, vom gleichen Typ, also nur einen Anlagekomponenten-Typ (bspw. 100m3), aufweisen oder zwei Dampfkessel, also zwei Anlagenkomponenten, von unterschiedlichem Typ, also zwei Anlagenkomponenten- Typen (bspw. 100m3 oder 50 m3) aufweisen.
Vorzugsweise sind teilweise in der Anlagekomponenten-Datenbank weitere Daten von weiteren anlagenspezifischen Betreiberpflichten von Anlagekomponenten enthalten, welche nicht in der Betreiberpflichten-Datenbank auf dem zweiten Computer enthalten sind. Zu diesen anlagenspezifischen Betreiberpflichten der Anlage zählen anlagenspezifische Prüfpflichten, anlagenspezifische Messpflichten, anlagenspezifische Zertifizierpflichten, sowie anlagenspezifische Wartung, anlagenspezifische Auditierung und anlagenspezifische Inventur. Diese anlagenspezifischen Betreiberpflichten werden bspw. vom Anlagenbetreiber der Anlage selbst, also vzw. individuell festgelegt, sind also unterschiedlich zu den insbesondere übergeordneten typ-spezifischen Daten der Anlagenkomponenten, die in der Betreiberpflichten-Datenbank enthalten sind und die sich vzw. aus vom Gesetzgeber erlassenen Rechtsvorschriften ergeben.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung des Systems enthält die Betreiberpflichten-Datenbank weiterhin Sicherheitsunterweisungen zu
Anlagekomponenten bzw. Anlagekomponenten-Typen, welche vom zweiten Computer an den ersten Computer übermittelt werden. Derartige Sicherheitsunterweisungen können also ebenfalls für viele Anlagen gemeinsam vorgehalten und immer aktualisiert werden.
Vorteilhaft ist jeder erste Computer zum Übermitteln von Daten der Anlagekomponenten-Typen an den zweiten Computer eingerichtet. Damit kann jede Anlage gezielt die für ihre Anlagekomponenten-Typen relevanten typ-spezifischen Betreiberpflichten abfragen.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung weist das System eine Dienstleistungs-Datenbank mit Daten von Service-Diensten für Anlagekomponenten und/oder Anlagenkomponenten-Typen auf einem nicht zur Anlage gehörenden dritten Computer mit Verbindung zu jedem ersten Computer auf. Das Bereitstellen einer Dienstleistungs-Datenbank mit Daten von Service-Diensten ermöglicht die Verwaltung von Dienstleistungen in einer separaten dafür spezialisierten Einrichtung. Dies ist bei einer gemeinsamen Ausschreibung von Service-Diensten für die Anlagekomponenten mehrerer Anlagen (sog. Pooling) vorteilhaft. Weiterhin wird das
Generieren eines koordinierten Plans der Servicezeiten mehrerer, insbesondere auch unterschiedlicher Anlagen ermöglicht, was einerseits für die Auslastungsplanung der Dienstleister und andererseits bei zusammenwirkenden Anlagen vorteilhaft ist, und auch die Kosten für die Wartung/den Service bspw. einer bestimmten Gruppe von gleichen Anlagekomponenten, also für einen spezifischen Anlagenkomponenten-Typ optimiert werden kann.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung enthalten die Betriebsbedingungen der Anlage die Abhängigkeit mindestens einer Anlagekomponente von mindestens einer anderen Anlagekomponente, was einer komplexen Wechselwirkung zwischen den Anlagekomponenten Rechnung trägt. Beispielsweise bedeutet der Stillstand einer Dampfkesselanlagekomponente, dass die betriebsinternen Abnehmer von Dampf und ggf. auch von Strom nicht mehr mit Dampf bzw. Strom beliefert werden können und typischerweise ebenfalls stillstehen. Beispielsweise bedeutet der Stillstand eines Hebezeuges eine Unterbrechung des Materialflusses. In einem Krankenhaus kann der Ausfall der OP-Klimaanlage bspw. den Ausfall des OP-Betriebes bedeuten.
Gemäß der bevorzugten Ausgestaltung enthalten die Betreiberpflichten der Anlage gesetzliche Vorschriften und oder Verordnungen. Derartige Regelungen liegen außerhalb des Einflußbereichs der Anlagenbetreiber und unterliegen Änderungen, die dem Anlagenbetreiber nicht entgehen dürfen. Daher ermöglicht das Bereitstellen der gesetzlichen Vorschriften und Verordnungen durch eine vom Anlagenbetreiber getrennte Einrichtung ein besseres Management der Verantwortung durch weitere Spezialisierung.
Derartige, insbesondere permanent zu aktualisierende Betreiberpflichten können enthalten: Umweltschutzvorschriften, Gerätesicherheitsvorschriften, Arbeitsschutzvorschriften, Unfallverhütungsvorschriften, allgemeine Betriebsgenehmigungen. So können beispielsweise die Wartungsintervalle von Feuerlösch- und Sprinkleranlagen einerseits aus Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften oder auch allgemeinen Betriebsgenehmigungen vorbestimmt sein.
Während einer Servicezeit eintretende Änderungen der Betreiberpflichten können berücksichtigt werden.
In dem erfindungsgemäßen Verfahren werden vorteilhaft die weiteren Verfahrensschritte durchgeführt:
Zuordnen von Anlagekomponenten-Typen zu jeder Anlagekomponente;
Bereitstellen einer Anlagekomponenten-Datenbank mit Daten der Anlagekomponenten-Typen der Anlage;
Übermitteln eines Anlagekomponenten-Typs von einer nachfragenden Anlage an die Betreiberpflichten-Datenbank;
Übermitteln von Daten, nämlich Betreiberpflichten für den spezifischen Anlagenkomponenten-Typ von der Betreiberpflichten- Datenbank an die nachfragende Anlage.
Die Optimierung des Service-Plans kann verschiedene Aspekte berücksichtigen, etwa mögliche normale und besondere Betriebszeiten oder Betriebsbedingungen der Anlage anhand eines Kalenders, Betriebszeiten mit besonderer Personalverfügbarkeit wie Feiertage und/oder Betriebsruhe und/oder Urlaubszeiten, und/oder solche mit besonderer Geschäftsauslastung wie Weihnachtsgeschäft oder Quartalsende. Bei den Betriebsbedingungen, unter denen die Anlage gefahren wird, können also besondere Betriebszeiten sowohl in Hinblick auf eine besondere Personalsituation als auch in Hinblick auf eine besondere Auslastungssituation berücksichtigt werden. Die Daten über die Anlagekomponenten können Leistungsdaten enthalten. So erlauben bestimmte Servicearbeiten einen planbaren leistungsreduzierten Betrieb der Anlage. Bei redundanter Auslegung von Anlagekomponenten ist ein leistungsreduzierter Betrieb meist ebenfalls möglich. Die Servicezeiten können unter Einbeziehung von terminlichen Toleranzbereichen der anlagenspezifischen sowie der typ-spezifischen Betreiberpflichten minimiert sein. In der Regel gibt es einen terminlichen Toleranzbereich, in dem einer Verpflichtung nachzukommen ist. So kann ein Zeitintervall nach dem letzten Service gemäß Abnahmezertifikat für den frühesten Beginn, den spätesten Beginn und die späteste Abnahme des Service gegeben sein.
Gemäß der Erfindung ist weiterhin ein Computer Programm Produkt zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eine geeignete Realisierung zur automatischen und wiederholten Ausführung des Verfahrens. Der Fachmann weiß die Verfahrensmerkmale in Programmabläufe und Programminstruktionen umzusetzen.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen mit Hilfe von Zeichnungen beschrieben, in denen
Fig. 1 ein schematisches Diagramm eines erfindungsgemäßen Systems darstellt;
Fig. 2 ein schematisches Diagramm eines erfindungsgemäßen Systems in einer weiteren Ausführungsform darstellt;
Fig. 3 ein Blockdiagramm zur Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens; und
Fig. 4 ein Blockdiagramm zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens in einer weiteren Ausführungsform darstellt.
Fig. 1 zeigt ein System 10 mit einer technischen Anlage 12 mit einem zur Anlage 12 gehörenden ersten Computer 26 und einer Einrichtung 14 mit einem nicht zur Anlage 12 gehörenden zweiten Computer 16 zur Planung der Betriebszeiten und Servicezeiten gemäß der Erfindung. Anlage 12 unterliegt Betreiberpflichten, die eine Unterbrechung des bestimmungsgemäßen Betriebs der Anlage 12 in den Servicezeiten erfordern.
Einrichtung 14 weist neben dem zweitem Computer 16 Datenbank 18 und Ausgabeeinrichtung 20 auf. Die Ausgabeeinrichtung 20 kann bspw. als Drucker, Fax, Bildschirm oder WAP-Handy ausgeführt sein. Die Datenverarbeitungsanlage Computer 16 ist mit Datenbank 18 und Ausgabeeinrichtung 20 verbunden. Weiterhin ist Computer 16 mit technischer Anlage 12 verbunden, um Steuer- und Kontrollinformationen auszutauschen.
Anlage 12 umfaßt Anlagekomponenten 22, 23 und 24, wobei Anlagekomponenten 23 und 24 miteinander verbunden sind, derart, dass Anlagekomponente 24 in den Servicezeiten der Anlagekomponente 23 nicht bestimmungsgemäß betrieben werden kann. Anlage 12 weist neben dem ersten Computer 26 Datenbank 28 und Ausgabeeinrichtung 29 auf. Die Ausgabeeinrichtung 29 kann ebenfalls bspw. als Drucker, Fax, Bildschirm oder WAP-Handy ausgeführt sein. Computer 26 ist mit erster Datenbank 28 und Ausgabeeinrichtung 29 verbunden. Weiterhin ist Computer 26 mit Anlagekomponenten 22, 23 und 24 verbunden.
System 10 umfaßt weiterhin eine technische Anlage 30 ebenfalls mit (zur Vereinfachung nicht gezeigten) Anlagekomponenten, wie einem weiteren ersten Computer, Datenbank und Ausgabeeinrichtung. Anlagen 12 und 30 können zur selben oder zu verschiedenen Industrieanlagen und/oder Werken und/oder Unternehmen gehören.
In Datenbank 28 werden Daten von Betriebsbedingungen der Anlage 12 bereitgestellt. Mit diesen Daten erfolgt die Optimierung des bestimmungsgemäßen
Betriebs der Anlage 12 während der Zeit ihres ordnungsgemäßen Arbeitens. Diese Daten der Datenbank 28 werden weiterhin herangezogen für die Koordination des Services zur Erfüllung verschiedenartiger Betreiberpflichten, wenn Teile der Anlage 12 von einzelnen Services betroffen sind. In Datenbank 18 werden Daten von Betreiberpflichten, insbesondere typ-spezifische Daten der jeweiligen Anlagenkomponenten 22, 23 und 24 bzw. Anlagenkomponenten-Typen der Anlagen 12 und 30 bereitgestellt. Jeder Betreiberpflicht im Sinne einer Regel ist ein Service im Sinne einer auszuführenden Arbeit zugeordnet. Computer 26 generiert einen Plan der Servicezeiten der Anlage 12 aus Daten der Datenbanken 18 und 28, wobei in dem Plan die Servicezeiten unter Erfüllung der Betreiberpflichten minimiert sind, nach üblichen in der Datenverarbeitung bekannten Methoden. Ausgabeeinrichtung 29 gibt den Plan schließlich aus. In Anlage 30 wird ein entsprechender Plan für Anlage 30 erstellt. Einrichtung 14 ermöglicht also, Anlage 12 und Anlage 30 mit gemeinsam verwalteten Daten von insbesondere übergeordneten und zu aktualisierenden Betreiberpflichten zu versorgen.
In System 10 zur Planung der Betriebszeiten und Servicezeiten der Anlage 12 mit Anlagekomponenten 22, 23 und 24, welche Betreiberpflichten unterliegen, die eine Unterbrechung des bestimmungsgemäßen Betriebs der Anlagekomponenten 22, 23 und 24 in den Servicezeiten erfordern, werden in Datenbank 28 Daten über die Anlagekomponenten 22, 23 und 24 der Anlage 12 auf Computer 26 bereitgestellt. Diese Daten enthalten Daten von Betriebsbedingungen der Anlage 12 und ermöglichen die Optimierung des bestimmungsgemäßen Betriebs der Anlage 12 während der Zeit ihres ordnungsgemäßen Arbeitens.
In dem System 10 werden in Datenbank 18 Daten von Betreiberpflichten von Anlagekomponenten auf zweitem Computer 16, der mit erstem Computer 26 verbindbar ist, bereitgestellt. Zu diesen Pflichten gehören gesetzliche Vorschriften und Verordnungen aus den Bereichen Umweltschutzvorschriften, Gerätesicherheitsvorschriften, Arbeitsschutzvorschriften, und Unfallverhütungsvorschriften, die insbesondere immer entsprechend aktualisiert werden müssen. Dabei ist Computer 26 zum Empfangen von Daten von entsprechenden Betreiberpflichten der Anlagekomponenten bzw. Anlagenkomponenten- Typen vom Computer 16, und zum Generieren eines Plans der Servicezeiten dieser Anlage 12 aus Daten der Datenbank 28 und der empfangenen Daten eingerichtet. In dem Plan sind die Servicezeiten unter Erfüllung der Betreiberpflichten minimiert. Der Plan kann nach üblichen in der
Datenverarbeitung bekannten Methoden erstellt werden. Ausgabeeinrichtung 29 gibt den Plan schließlich aus.
In Datenbank 28 können auch weitere Daten von weiteren anlagenspezifischen Betreiberpflichten von Anlagekomponenten enthalten sein, welche nicht in Datenbank 18 enthalten sind. Zu diesen anlagenspezifischen Betreiberpflichten der Anlage zählen anlagenspezifische Prüfpflichten, anlagenspezifische Messpflichten, anlagenspezifische Zertifizierpflichten, sowie anlagenspezifische Wartung, anlagenspezifische Auditierung und anlagenspezifische Inventur. Entsprechendes gilt für Anlage 30. Diese anlagenspezifischen Betreiberpflichten können vom Anlagenbetreiber vzw. selbst individuell nach seinen Wünschen festgelegt werden. Das System 10 ermöglicht also, insbesondere übergeordnete, typ-spezifische Betreiberpflichten für mehrere Anlagen 12 und 30 gemeinsam, nämlich mit Hilfe der von den Anlagen 12 und 30 unabhängigen Einrichtung 14 kostengünstig zu verwalten, bereitzustellen und zu aktualisieren.
In Fig. 2 enthält System 40 die Komponenten des Systems 10 aus Fig. 1 mit denselben Bezugsziffern und darüber hinaus eine weitere Einrichtung 42 mit einem dritten Computer 44, Datenbank 46 und Ausgabeeinrichtung 48, die ähnlich wie die Ausgabeeinrichtung 20 und 29 ausgeführt sein kann. Einrichtung 42 ist mit Anlage 12 und mit Anlage 30 verbunden.
Im System 40 enthält Datenbank 46 Daten von Service-Diensten für Anlagekomponenten 22, 23, 24 der Anlage 12 und entsprechende der Anlage 30. Die Verwaltung von Dienstleistungen erfolgt für beide Anlagen 12 und 30 in der separaten dafür spezialisierten Einrichtung 42. Service-Dienste für Anlagekomponenten beider Anlagen 12 und 30 werden zusammengefaßt (sog. Pooling) und gemeinsam ausgeschrieben. Anders ausgedrückt, für verschiedene Anlagen 12 und 30, die aber teilweise gleiche Anlagekomponenten-Typen aufweisen, ist eine optimalere Verwaltung der Dienstleistung möglich, insbesondere kostengünstiger für den einzelnen Anlagenbetreiber einzukaufen, wenn bspw. Service-Dienste für eine große Anzahl gleicher Anlagekomponenten-Typen unterschiedlicher Anlagen ausgeschrieben werden kann.
Fig. 3 zeigt ein Blockdiagramm 60 eines Computerprogramms zur Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens, beispielsweise ausgeführt mit dem beschriebenen System 10 oder 40 der Fig. 1 bzw. 2. In dem Verfahren wird in Schritt 62 eine Anlagekomponenten-Datenbank mit Daten über die Anlagekomponenten jeder Anlage
einschließlich Daten der Anlagekomponenten auf einem zur Anlage gehörenden ersten Computer jeder Anlage bereitgestellt. Eine Betreiberpflichten-Datenbank wird in Schritt 64 mit Daten von Betreiberpflichten von Anlagekomponenten auf einem nicht zur Anlage gehörenden zweiten Computer mit Verbindung zu jedem ersten Computer bereitgestellt. Daten von Betreiberpflichten von Anlagekomponenten werden in Schritt 66 vom zweiten Computer an den ersten Computer gesendet; und ein Plan der Servicezeiten dieser Anlage wird in Schritt 68 aus Daten der Anlagekomponenten- Datenbank und den empfangenen Daten generiert und kann auf einer Ausgabeeinrichtung ausgegeben werden.
Fig. 4 zeigt ein Blockdiagramm 70 zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens in einer weiteren Ausführungsform mit Verfahrensschritten:
Zuordnen von Anlagekomponenten-Typen zu jeder Anlagekomponente, Schritt 72;
Bereitstellen einer Anlagekomponenten-Datenbank mit Daten der Anlagekomponenten- Typen der Anlage, Schritt 74;
Bereitstellen einer Betreiberpflichten-Datenbank mit Daten von Betreiberpflichten von Anlagekomponenten-Typen auf einem nicht zur Anlage gehörenden zweiten Computer mit Verbindung zu jedem ersten Computer; Schritt 76; -
Übermitteln eines Anlagekomponenten-Typs von einer nachfragenden Anlage an die Betreiberpflichten-Datenbank, Schritt 78;
Übermitteln von Daten, nämlich Betreiberpflichten des Anlagenkomponenten- Typs von der Betreiberpflichten- Datenbank an die nachfragende Anlage, Schritt 80;-
Empfangen von Daten von Betreiberpflichten von Anlagekomponenten-Typen vom zweiten Computer durch den ersten Computer, Schritt 82; und
Generieren eines Plans der Servicezeiten dieser Anlage aus Daten der Anlagekomponenten-Datenbank und den empfangenen Daten, Schritt 84.
Dabei können die Daten über den jeweiligen Anlagekomponenten-Typ in Rechenregeln umgesetzte Betreiberpflichten enthalten, so daß für die einzelnen jeweiligen Anlagenkomponenten der Plan für die Servicezeiten erstellt werden kann.
Dieses Verfahren kann mit Hilfe des Computerprogramms in den Systemen durchgeführt werden, die in Verbindung mit Fig. 1 und Fig. 2 beschrieben worden sind. Dabei sind die erfindungsgemäßen Ausgestaltungen im Verfahren realisierbar wie der Fachmann erkennt.
Bezugszeichenliste :
System 10 technische Anlage 12
Einrichtung 14
Computer 16
Datenbank 18
Ausgabeeinrichtung 20
Anlagekomponenten 22, 23 und 24
Computer 26
Datenbank 28
Ausgabeeinrichtung 29 technische Anlage 30
System 40
Einrichtung 42
Computer 44
Datenbank 46
Ausgabeeinrichtung 48
Blockdiagramm 60
BEREITSTELLEN EINER ANLAGEKOMPONENTEN-DATENBANK 62
BEREITSTELLEN EINER BETREIBERPFLICHTEN-DATENBANK 64
EMPFANGEN VON DATEN VON BETREIBERPFLICHTEN 66
GENERIEREN EINES PLANS DER SERVICEZEITEN 68
Blockdiagramm 70
ZUORDNEN VON ANLAGEKOMPONENTEN-TYPEN 72
BEREITSTELLEN EINER ANLAGEKOMPONENTEN -DATENBANK 74
BEREITSTELLEN EINER BETREIBERPFLICHTEN-DATENBANK 76
ÜBERMITTELN EINES ANLAGEKOMPONENTEN-TYPS 78
ÜBERMITTELN VON DATEN DER ANLAGEKOMPONENTEN-TYPEN 80
EMPFANGEN VON DATEN VON BETREIBERPFLICHTEN 82
GENERIEREN EINES PLANS DER SERVICEZEITEN 84