Verfahren und System zur dynamischen, modellbasierten Planung und Optimierung von Produktionsprozessen, sowie zur Ablaufplanerstellung
Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur optimiert dynamischen, modellbasierten Anlagen- und Ablaufplanung sowie Ablaufplanerstellung von prozeß- und/oder verfahrenstechnischen Anlagenbetrieben, insbesondere von Fertigungs- oder Produktionsbetrieben in der chemisch/pharmazeutisch verarbeitenden Industrie, in den Branchen Papier & Zellstoff, Metalierzeugung und -Verarbeitung und Baustoffe oder im Energietechnik- bzw. Energieversorgungsbereich aber auch im Kraftwerksbereich. Außerdem betrifft die Erfindung ein System zur Durchführung des vorgenannten Verfahrens.
Die fortschreitende Globalisierung der Wirtschaftsmärkte, verbunden mit dem Anspruch nach stetig steigender Produktqualität und Produktivität industrieller Großanlagen, bei gleichzeitig möglichst niedrigen Kosten, führt zu einer Verschärfung der Wettbewerbssituation und zu stark umkämpften Marktanteilen zwischen den einzelnen Anbietern bzw. Mitbewerbern. Um sich am Markt behaupten zu können ist es demgemäß erforderlich, einen bestehenden Bedarf marktgerecht, das heißt ein bestimmtes Erzeugnis oder eine Dienstleistung in geforderter Qualität zu einem möglichst günstigen Preis, termingerecht mit möglichst geringem Aufwand zu decken oder zu befriedigen. Um Solches zu erreichen und den Anlagenbetrieb möglichst flexibel und wirtschaftlich zu gestalten, werden in der verarbeitenden Industrie verstärkt Mehrproduktanlagen eingesetzt. Diese erlauben es beispielsweise, verschiedenartige
Erzeugnisse bzw. Produkte parallel oder in Folge und in jeweils bedarfsabhängigen Mengen herzustellen oder zu verarbeiten.
Viele Unternehmen unterhalten mehrere vorgenannte Mehrproduktanlagen, die sich in aller Regel an eigenständigen, oftmals an geographisch verschiedenen Lokalitäten befinden. Um ein effizientes Zusammenwirken mehrerer Anlageneinheiten , insbesondere auch unter Berücksichtigung beispielsweise ökonomischer, sicherheitsrelevanter und/oder umweit- bzw. ökologisch bedingter Rahmenbedingungen zu erreichen und zu gewährleisten, ist eine den gesamten Anlagenbetrieb betreffende vorausschauende, systematische Anlagen- und Ablaufplanung sowie Ablaufplanerstellung notwendig.
Um Kunden- bzw. Marktanforderungen in einem auftragsgetriebenen Marktumfeld schnell beantworten zu können und notwendige Entscheidungen, beispielsweise den Versorgungs- oder Materialfluß oder die einsetzbaren bzw. einzusetzenden Betriebsmittel betreffend, treffen zu können, ist angesichts der Komplexität moderner Produktionsbetriebe, insbesondere im Fall von Mehrproduktanlagen, und der damit verbundenen Vielzahl zu verarbeitender Informationen und Daten, der Einsatz entsprechend eingerichteter, leistungsfähiger Datenverarbeitungs- bzw. Planungs- und Feinplanungssysteme unverzichtbar, denn Kunden werden einen anderen Lieferanten wählen, wenn eine Anfrage auf Lieferbarkeit nicht rechtzeitig beantwortet kann. Für den Markterfolg ist weiterhin kritisch, dass Lieferzeiten und Produktqualität den Vereinbarungen entsprechen, da sonst Strafen und / oder Kosten für Nacharbeit anstehen.
Das Optimierungsziel einer Verfahrens- oder prozeßtechnischen Anlagen- und Ablaufplanung besteht hierbei in aller Regel maßgeblich darin, Anfragen bzw. Aufträge termingerecht mit geringstmöglichem Aufwand und geringstmöglichem Ausschuß zu erfüllen.
Die Planungsdurchführung und Ablaufplanerstellung wird zusätzlich noch durch interne Störungen, wie beispielsweise Betriebsmittelausfälle, erforderliche Wartungsarbeiten, nicht eingehaltene Qualitätsanforderungen für Zwischenprodukte und/oder externe
Störungen, wie beispielsweise verspätete Rohstofflieferungen oder eilige, einzuschiebende Aufträge sowie Änderungen der Anforderungen, beispielsweise der Prioritäten, erschwert, da die laufende Planung dann hinfällig und eine kurzfristige, automatisierte Neuplanung basierend auf dem aktuellen Planungs- und Anlagenzustand erforderlich werden.
Bekannte Systeme bieten bei Änderungen, wie beispielsweise Störungen, Neuaufträgen oder Repriorisierung, jedoch nur eingeschränkte Möglichkeiten zur kurzfristigen Neuplanung bzw. Ablaufplananpassung, da ihnen, ausgehend von einer stationären Zustandsbeschreibung des Anlagenbetriebes, lediglich ein mathematisch statisches Modell zugrunde liegt. Ein solches Modell beschreibt nur Momentaufnahmen entlang der dynamischen Entwicklung eines Anlagenbetriebes. Die Eigendynamik der Prozesse / Betriebmittel lässt sich nicht vorteilhaft ausnutzen. Zudem führen interne oder externe Störungen oder Änderungen dazu, dass ein Produktionsplan nicht mehr dem sich dynamisch geänderten Umfeld entspricht und damit veraltet ist. Dies ist jedoch unabdingbare Voraussetzung für ein Verfahren oder System, welches es ermöglichen soll, schnell und effizient, das heißt mit optimiert minimalem Aufwand, auf sich ändernde Bedingungen und/oder Voraussetzungen zu reagieren. Der Faktor Zeit bzw. der für eine Ablaufplananpassung benötigte Zeitaufwand gewinnt hierbei, insbesondere im Hinblick auf sich stetig verkürzende Innovationszyklen und Vorlaufzeiten, beispielsweise bei on-line oder Internetanfragen, immer mehr an Bedeutung.
Aus der US 5212791 ist ein Verfahren zur dynamischen Erstellung eines Ablaufplanes eines Produktionsbetriebes unter Verwendung eines wissensbasierten Systems bekannt. Der erstellte Ablaufplan wird zu Nutzung von Synergieeffekten im Gleichgang mit der sich ändernden Produktions- bzw. Betriebsmittelumgebung dynamisch aktualisiert. Der Ablaufplan wird unter Einhaltung vorgegebener Regeln erstellt, welche die zur Herstellung verschiedener Erzeugnisse betriebsmittelseitig erforderlichen Rahmenbedingungen und Spezifikationsdaten enthalten. Die vorbestimmten Regeln können hierbei von Fachleuten oder erfahrenen Anlagenfahrern empirisch angepaßt werden. Das Verfahren erlaubt eine interaktive Überwachung und manuelle Anpassung eines erstellten Ablaufplanes durch einen Anlagenfahrer. Dynamische Modelle zur
Ablaufplanung werden nicht eingesetzt, eine kurzfristige, automatisiert dynamische Neuplanung auf Basis des bestehenden Ablaufplanes und des aktuellen Anlagenzustandes, beispielsweise bei auftretenden Störungen des Anlagenbetriebes, ist nicht möglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, welches eine effiziente, dynamische Planung sowie Ablaufplanerstellung eines Anlagenbetriebes mit möglichst geringem Aufwand erlaubt.
Diese Aufgabe wird durch ein modellbasiertes Verfahren zur optimiert dynamischen Anlagen- und Ablaufplanung sowie Ablaufplanerstellung von prozeß- oder verfahrenstechnischen Anlagenbetrieben, insbesondere in der chemisch/pharmazeutisch verarbeitenden Industrie, in den Branchen Papier & Zellstoff, Metallerzeugung und - Verarbeitung und Baustoffe oder dem Energieversorgungs- bzw. Energietechnikbereich, unter Verwendung wenigstens einer Datenverarbeitungseinrichtung mit Verarbeitungseinheiten, Eingabe- und Anzeigevorrichtung, die mit wenigstens einer Datenbank und dem MES-System des jeweiligen Anlagenbetriebes zusammenwirkt, gelöst. Das Verfahren weist hierbei die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale auf.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens sowie ein entsprechendes System zur Durchführung des Verfahrens sind in weiteren Ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung angegeben.
Verfahrensgemäß wird für eine modellbasierte, optimiert dynamische Anlagen- und Ablaufplanung sowie Ablaufplanerstellung eines Anlagenbetriebes in einem ersten Verfahrensabschnitt eine dynamische Modellierung des jeweiligen Anlagenbetriebes durchgeführt. Der jeweilige Anlagenbetrieb kann hierbei mehrere, geographisch verteilte Anlageneinheiten, mit jeweils differierenden Zwischenprodukten und Betriebsmitteln, wie beispielsweise Rohren, Reaktoren, Mischern, Separatoren, Speichereinrichtungen, Abfülleinrichtungen, Schalt- und Regeleinrichtungen, Press-, Stanz-, Lackier- und/oder Schweißstraßen, Hochöfen, Walzstraßen, Filteranlagen, Fördereinrichtungen oder Transportbändern, aufweisen.
Zur dynamischen Modellierung werden in einem ersten Schritt eine möglichst genaue Beschreibung des Anlagenbetriebes sowie darauf aufbauend ein entsprechendes dynamisches Modell generiert. Die Beschreibung anlagenspezifischer Vorgänge oder Abläufe wird hierbei zunächst vermittels entsprechender Abfrage- bzw. Eingabemasken textbasiert und /oder mit Hilfe entsprechender Editoren grafisch erfaßt und automatisiert, unter Verwendung vordefinierter Parameterfunktionen und Verknüpfungen, in eine mathematisch basierte Beschreibung umgewandelt. Die Beschreibung des Anlagenbetriebes weist hierbei vorzugsweise Angaben betreffend Materialflüsse und Produktionsrate, Energiebedarf und Energieerzeugung der jeweiligen Betriebsmittel, Säuberungs- und Wartungsanforderungen, Nutzungsgrad und Effizienz einzelner Betriebsmittel, anlagen- bzw. betriebsmittelspezifische Beschränkungen oder Grenzwerte sowie Beschränkungen oder Grenzwerte die benötigten Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe betreffend, auf.
In einem zweiten Schritt wird anhand von Verfahrens-, Prozeß- und/oder Geschäftsdaten automatisiert eine Abschätzung der relevanten betriebs- und/oder anlagenspezifischen Parameter, insbesondere Ausbeute, Produktionsrate und Effizienz einzelner Betriebsmittel, vorgenommen und anhand vorgenannter Parameter eine Feinabstimmung des dynamischen Modells durchgeführt, sowie resultierend ein möglichst realitätsnahes Modell erarbeitet.
Schließlich wird automatisiert mittels eines Soll-Istwert-Vergleiches zwischen in laufendem Betrieb und modellbasiert ermittelten Betriebsdaten in einem dritten Schritt eine Validierung des dynamischen Modells vorgenommen und resultierend ein validiertes dynamisches Modell bestimmt. Wird das dynamische Modell, innerhalb vorbestimmter Grenzen, nicht in vollem Umfang bestätigt, so erfolgt iterativ eine Anpassung und/oder Modifikation des dynamischen Modells bzw. einzelner Teilaspekte. Art und/oder Umfang der Anpassung richten sich hierbei nach Art und Schwere der aufgetretenen Mängel oder Abweichungen.
Fakultativ wird in einem zweiten Verfahrensabschnitt anhand des erstellten, validierten dynamischen Modells eine Simulation und Analyse des zugrunde gelegten Anlagenbetriebes durchgeführt. Hierfür wird zunächst ein Start- oder
Ausgangsanlagenzustand ermittelt sowie eine Initialisierung der relevanten Betriebsparameter, welche beispielsweise eine Bestimmung der Materialflüsse, des Energiebedarfs und/oder des Energieverbrauchs umfaßt, durchgeführt. Im Rahmen der Simulation und Analyse des Anlagenbetriebes werden unter anderem wirtschaftlich orientierte Kostenfunktionen, die auch als -Ziel- oder Straffunktionen bezeichnet werden, bestimmt, die unter Berücksichtigung verschiedenartiger Betriebsszenarien vorteilhaft eine sowohl wirtschaftlich als auch technisch ausgerichtete Optimierung des jeweiligen Anlagenbetriebes erlauben. Ein automatisiertes Durchlaufen bzw. Abarbeiten der verschiedenen Betriebsszenarien ermöglicht eine Simulation verschiedener Störeinflüsse, wie beispielsweise ein kurzfristiges Plazieren von Bestellungen oder Anforderungen und/oder ein technisches Fehlverhalten einzelner Anlagenkomponenten oder Betriebsmittel, sowie eine Analyse und/oder Bestimmung der sich daraus ergebenden Folgen. Vorausschauend können somit im Vorhinein bereits entsprechende Maßnahmen zur Schadens- bzw. Störfallbegrenzung oder -verrmeidung vorgesehen und/oder vorgenommen werden, wie beispielsweise die Bereitstellung eines entsprechenden Kontingentes an Ersatzbetriebsmitteln oder Aufrechterhaltung eines entsprechenden Lagerbestandes.
In einem dritten Verfahrensabschnitt wird daraufhin modellbasiert, anhand der zur Verfügung stehenden Ressourcen, wie beispielsweise einsetzbare Anlagenkomponenten und/oder -einheiten, Betriebsmittel sowie Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, in einem ersten Schritt automatisiert ein erster Ablaufplan für die Herstellung der angeforderten Produkte bzw. Erzeugnisse bestimmt bzw. erstellt. Durch diesen wird das zu erreichende Produktionsziel des Anlagenbetriebes festgelegt. Er dient demgemäß als Referenzwert bei einem Soll-Istwert-Vergleich. In einem zweiten Schritt wird mittels eines Zustandsschätzers automatisiert die Menge der anfallenden Zwischenprodukte sowie relevante Werte nicht gemessener bzw. meßbarer Größen abgeschätzt. Ein optimiert an das jeweilige Produktionsziel angepaßter Ablaufplan zur Gewährleistung und Erreichung der gesteckten Zielsetzung und damit eines technisch und wirtschaftlich effizienten Anlagenbetriebes wird automatisiert in einem dritten Schritt bestimmt. Vorgenannter Ablaufplan stellt darauf ab, wenigstens eine vorbestimmte wirtschaftlich orientierte Kostenfunktion zu optimieren, und die dafür erforderlichen Maßnahmen anzugeben. Vorteilhaft wird in einem weiteren Schritt bei auftretenden
Störungen oder Fehlverhalten des Anlagenbetriebes, beispielsweise instandhaltungsbedingt, bei Ausfall einzelner Betriebsmittel, bei ungeplanten Veränderungen der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, bei Qualitätsmängeln, oder aber bei Eingang einer neuen Anfrage oder Anforderung oder Repriorisierung der vorliegenden Anfragen, automatisiert eine Anpassung bzw. Überarbeitung des bereits erstellten Ablaufplanes durchgeführt. Hierfür werden vorzugsweise gemischt-ganzzahlige Optimierungsverfahren eingesetzt, die dem folgenden generellen Formalismus unterliegen:
min W ( x k , y k , u k ) (Minimum der Kostenfunktion W)
X k + 1 = J X k > U k > y k ) z k = h { x k , y k , u k ) x G X c K Raum der positiven reellen Zahlen y G ϊ c N Raum der natürlichen Zahlen
W bezeichnet hierbei die zu optimierende, insbesondere zu minimierende, Kostenfunktion, die beispielsweise die Herstellungskosten oder Herstellungszeit der gewünschten Produktpalette betrifft. Der Vektor Xk bezeichnet den Zustand des jeweiligen Anlagenbetriebes und damit auch die zum jeweiligen Zeitpunkt vorliegenden Produkte und Zwischenprodukte. Die Edukte bzw. Roh-, Hilfs-, und Betriebsstoffe werden durch den Vektor Uk bezeichnet. Der Zustand X +i ergibt sich hierbei gemäß einer Funktion f in Abhängigkeit des vorausgegangenen Zustandes Xk, der Roh-, Hilfs-, und Betriebsstoffe Uk sowie weiteren Mitteln yk, insbesondere Betriebsmittel. Zk bezeichnet hierbei die Produktivität bzw. Ausschüttung oder Ertrag des jeweiligen Anlagenbetriebes und ergibt sich gemäß einer Funktion h beispielsweise in Abhängigkeit von Xk, yk und uk. Es sind jedoch grundsätzlich auch Optimierungsverfahren einsetzbar, die beispielsweise Genetische Algorithmen, Simulated Annealing, regelbasierte Verfahren, Constraint Programming oder Taboo Search verwenden.
Durch automatisierte Erstellung oder Überarbeitung bzw. Aktualisierung des jeweiligen Ablaufplanes, insbesondere auch im laufenden Betrieb der Anlage bzw. des
Anlagenbetriebes, mittels vorzugsweise gemischt-ganzzahliger Optimierungsverfahren, die im Planungsbereich eine vergleichsweise zügige Optimierung sowie eine optimierte Ablaufplanerstellung mit vergleichsweise hoher Genauigkeit erlauben, wird wertvolle Reaktionszeit eingespart. Eine aufwendige manuelle Neueingabe anlagenspezifischer Parameter durch entsprechendes Fachpersonal ist hier nicht mehr erforderlich Eine manuelle, auch simulationsgestützte Planung entfällt. Der optimiert erstellte bzw. aktualisierte Ablaufplan wird dann automatisiert zur Ausführung an das jeweilige MES- System (Manufacturing Execution System) des Anlagenbetriebes übermittelt, beispielsweise vermittels entsprechender Kommunikations- und/oder Daten- und/oder Netzwerkverbindungen, und dort umgesetzt, wobei das MES-System mit dem Automatisierungssystem, beispielsweise einem DCS- (Digital Control System) oder SPS-System, des Anlagenbetriebes zusammenwirkt. Auch hierdurch wird vorteilhaft eine beschleunigte Konditionierung und Anpassung des gesamten Anlagenbetriebes erreicht, wobei Übermittlungsfehler durch Vermeidung manueller Eingaben weitgehend ausgeschlossen werden.
Anhand eines in der beigefügten Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles der Erfindung sollen die Erfindung, vorteilhafte Ausgestaltungen und besondere Vorteile der Erfindung näher erläutert und beschrieben werden.
Es zeigen:
Figur 1 l einen Verfahrensablauf bei Modellierung eines Anlagenbetriebes,
Figur 2 einen beispielhaften Verfahrensablauf für die Erstellung eines ersten Ablaufplanes,
Figur 3 ein beispielhaftes Verfahrensschema für die dynamische
Aktualisierung des ersten Ablaufplans, insbesondere bei auftretenden Störungen und/oder weiterem Auftragseingang, und
Figur 4 ein beispielhaftes System.
Wie in Fig. 1 beispielhaft gezeigt, wird zur modellbasierten, optimierenden Anlagen- und Ablaufplanung sowie Ablaufplanerstellung eines Anlagenbetriebes in einem ersten Verfahrensabschnitt 10 mittels wenigstens einer Verarbeitungseinheit der Datenverarbeitungseinrichtung 20 schrittweise ein realitätsnahes Modell 15 des Anlagenbetriebes generiert. Hierfür wird mittels einer ersten Verarbeitungseinheit in einem ersten Schritt 12 eine möglichst genaue Beschreibung des Anlagenbetriebes sowie ein darauf aufbauendes dynamisches Modell 13 generiert.
In einem zweiten Schritt 14 werden anhand von Verfahrens-, Prozeß- und/oder Geschäftsdaten 17 eine Abschätzung der relevanten betriebs- und/oder anlagenspezifischen Parameter, insbesondere Ausbeute und Produktionsrate, vorgenommen und anhand vorgenannter Parameter eine Feinabstimmung des dynamischen Modells durchgeführt, sowie resultierend ein realitätsnahes Modell 15 erarbeitet.
Schließlich wird in einem dritten Schritt 16 ein Soll-Istwert- Vergleich zwischen dem erarbeiteten realitätsnahen Modell 15 und realen Betriebsdaten 18 der im Betrieb befindlichen Anlage und damit eine Validierung des die Ausgangsbasis bildenden dynamischen Modells 13 vorgenommen.
Wird das dynamische Modell 13, innerhalb vorbestimmter Grenzen, nicht in vollem Umfang bestätigt, so erfolgt mittels erneutem Verfahrensdurchlauf, fakultativ beginnend beim ersten Schritt 12 oder zweiten Schritt 14, iterativ eine Anpassung und/oder Modifikation des dynamischen Modells 13 bzw. einzelner Teilbereiche, bis eine entsprechende Übereinstimmung erreicht wird. Art und/oder Umfang der Anpassung richten sich hierbei nach Art und Schwere der aufgetretenen Mängel, die beispielsweise anhand vorbestimmter Grenzwerte und Randbedingungen, die insbesondere auch sicherheitsrelevanten und betriebsmittelspezifischen Erfordernissen zu genügen haben, bestimmt werden können. Basierend auf dem erstellten validierten dynamischen Modell 18 wird dann, wie in Fig. 2 gezeigt, mittels weiterer Verarbeitungseinheiten der Datenverarbeitungseinrichtung in einem fakultativen zweiten Verfahrenabschnitt 24 eine Simulation und Analyse 24 des zugrunde gelegten Anlagenbetriebes vorgenommen
sowie in einem dritten Verfahrensabschnitt 26 ein optimiert abgestimmter erster Ablaufplan 27 erstellt.
In Fig. 2 ist ein beispielhafter Verfahrensablauf mit zugrunde gelegter modellbasierter und optimierter Anlagen- und Ablaufplanung sowie Ablaufplanerstellung eines ersten Ablaufplanes 27 eines Anlagenbetriebes, insbesondere eines Anlagenbetriebes mit mehreren Anlagenkomponenten, gezeigt. Das zur Ausführung des Verfahrens eingesetzte System weist hierbei wenigstens eine Datenverarbeitungseinrichtung 20 mit mehreren Verarbeitungseinheiten, Eingabe- und Anzeigevorrichtung auf, die über eine Kommunikationsverbindung mit wenigstens einem Datenspeicher 22 sowie dem MES- System 30 des jeweiligen Anlagenbetriebes zusammenwirkt. Die Datenverarbeitungseinrichtung 20 bzw. ihre Verarbeitungseinheiten sind dafür eingerichtet, in einem ersten Verfahrensabschnitt 10 eine dynamische Modellierung des Anlagenbetriebes durchzuführen, in einem fakultativen zweiten Verfahrensabschnitt 24 eine Simulation sowie Analyse des gesamten Anlagenbetriebes durchzuführen und in einem dritten Verfahrensabschnitt 26 anhand von Angaben bzw. Daten bezüglich der verfügbaren Ressourcen 36, wie beispielsweise Anlagenkomponenten und Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, die beispielsweise auf dem Datenspeicher 22 abrufbar gespeichert sind, sowie unter Berücksichtigung des vorliegenden Auftragseingangs bzw. der vorliegenden Anfragen 25 bzw. der Auftragslage einen ersten Ablaufplan 27 für die Herstellung der Produkte bzw. Erzeugnisse und zu bestimmen bzw. zu erstellen. Anhand der vorliegenden bzw. eingegangenen Aufträge bzw. Anfragen sowie anhand verfügbarer Anlagenkomponenten und Roh-, Hilfs und Betriebsstoffen wird hierbei nach fakultativer Überprüfung der Herstellbarkeit der georderten Produkte, eine, unter anderem dem Auftragsbestand 25 entsprechende Priorisierung, beispielsweise abhängig vom geforderten Lieferdatum und/oder der geforderten Qualität und/oder der Art der herzustellenden Produkte, zur Gewährleistung eines technisch und wirtschaftlich effizienten Anlagenbetriebes durchgeführt. Auch die automatisierte Erstellung entsprechender Material- und/oder Bestellisten zur termingerechten Beschaffung bzw. Nachbeschaffung der für die Ablaufplanerfüllung und somit Produktherstellung erforderlichen Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe ist vorteilhaft vorsehbar.
Der erstellte erste Ablaufplan 27 wird dann zur Planausführung 30 und Umsetzung an das mit dem jeweiligen Anlagenbetrieb zusammenwirkende MES-System überstellt.
Als vorteilhafte Ausgestaltung ist fakultativ ein Quittierverfahren 31 implementierbar, welches zur Rückversicherung beim Bediener bzw. Anwender nachfragt, ob der erstellte erste Ablaüfplan 27 zur Ausführung an das MES-System überstellt werden soll. Der erste Ablaufplan 27 wird demgemäß erst nach positiver Bestätigung bzw. Quittierung an das MES-System zur Ausführung bzw. Umsetzung übermittelt. Erfolgt keine positive Bestätigung, so wird der erste Ablaufplan 27 verworfen, und ein entsprechend neuer Ablaufplan wird erstellt.
In Fig. 3 ist ein beispielhaftes Verfahrensschema gezeigt, welches bei laufendem Anlagenbetrieb und/oder laufender Abarbeitung eines erstellten Ablaufplans, insbesondere bei auftretenden Störungen 34 und/oder weiterem Auftragseingang 32 und/oder einer erforderlich gewordenen Repriorisierung 32 der herzustellenden Güter bzw. Produkte, verfahrensgemäß eine dynamische Aktualisierung des beispielsweise abzuarbeitenden ersten Ablaufplans erlaubt. Hierfür werden mittels der dafür eingerichteten Datenverarbeitungseinrichtung 20, die mit wenigstens einem Datenspeicher 20 und dem MES-System 30 des jeweiligen Anlagenbetriebes zusammenwirkt, bei laufender Abarbeitung bzw. Umsetzung des jeweiligen Ablaufplans, durch das MES-System insbesondere bei Eingang wenigstens einer weiteren Anfrage bzw. wenigstens eines weiteren Auftrages 32 und/oder einer erforderlichen Repriorisierung 32 der herzustellenden Erzeugnisse, beispielsweise aufgrund sich ändernder Lieferbedingungen und/oder sich ändernder Materialverfügbarkeiten, die, ebenso wie beispielsweise ein Betriebsmittelausfall, als Störung 34 des laufenden Anlagenbetriebes verstanden werden können, anhand der zur Verfügung stehenden Ressourcen 36, die beispielsweise einsetzbare Anlagenkomponenten bzw. -einheiten, Betriebsmittel sowie Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe umfassen, und/oder unter Berücksichtigung wirtschaftlich relevanter Daten 36, wie beispielsweise vorherrschende Marktpreise, automatisiert in einem weiteren Verfahrensschritt 28 eine Anpassung bzw. Aktualisierung des beispielsweise ersten Ablaufplanes 27 vorgenommen und resultierend ein optimiert abgestimmter, aktualisierter Ablaufplan 29 erstellt.
Dem Verfahrensschritt der Ablaufplanaktualisierung 28 vorgeschaltet kann hierbei vorteilhaft eine fakultative Bewertung und/oder Prüfung der Erfüllbarkeit des eingegangenen Auftrags 32 bzw. eine Prüfung der technischen und wirtschaftlichen Herstellbarkeit des der jeweiligen Anfrage zugrunde liegenden Erzeugnisses und/oder eine Prüfung der Ausführbarkeit der vorzunehmenden Repriorisierung 32 durchgeführt werden.
Vorteilhaft ist basierend auf dem zugrunde gelegten dynamischen Modell 13, 18 hier keine vollständige Neumodellierung des Anlagenbetriebes erforderlich. Notwendige Aktualisierungen des beispielsweise ersten Ablaufplanes 27 und Erstellung des aktualisierten Ablaufplanes 29 können im laufenden Betrieb der Anlage vorgenommen werden, wodurch der erforderliche Aufwand, insbesondere in planungstechnischer und/oder wirtschaftlicher bzw. finanzieller Hinsicht, gegenüber bekannten Verfahren vergleichsweise stark reduziert wird.
Die verfahrensgemäß erstellten Anlagen- und Ablaufpläne 27, 29, die beispielsweise zeitgenaue Angaben darüber umfassen, welche Prozesse- oder Verfahren wann und wo, das heißt mit welcher Anlagenkomponente und/oder welchem Betriebsmittel, durchgeführt werden, welche Edukte bzw. Rohstoffe dafür wann und wo benötigt werden, auf weiche Weise die entsprechenden Edukte dorthin gelangen und welche Produkte oder Zwischenprodukte zu welchem Zeitpunkt und mit welcher Rate wo erzeugt werden müssen und/oder wo und wie sie gelagert oder gespeichert werden, können abrufbar auf einem Datenspeicher 22 gespeichert werden. Auch Informationen, betreffend beispielsweise Betriebsmittelzustände, Instandhaltungspläne und/oder - maßnahmen, Materialflüsse, Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, Energieversorgung, Energiebedarf, Energieerzeugung, Nutzungsgrad, Anfragen sowie Angaben betreffend die jeweilige Marktsituation, können auf einem Datenspeicher und /oder in einer Datenbank 22 abrufbar gespeichert und bedarfsabhängigabgerufen bzw. eingelesen werden.
Die automatisierte Überarbeitung 28 des ersten Ablaufplanes 27 erfolgt vorzugsweise unter Verwendung gemischt-ganzzahliger Optimierungsverfahren. Durch die Automatisierung des Überarbeitungsprozesses werden sowohl die Reaktionszeit des
Systems als auch die Umstellzeit des Anlagenbetriebes in vorteilhafter Weise verkürzt. Darüber hinaus wird durch eine Vermeidung aufwendiger manueller Neueingaben, beispielsweise anlagenspezifischer Parameter, die Fehleranfälligkeit des Gesamtsystems reduziert und damit seine Zuverlässigkeit erhöht.
Vermittels einer entsprechenden Kommunikationsverbindung, beispielsweise einer WAN- oder LAN- oder Internetverbindung, wird der optimiert erstellte aktualisierte Ablaufplan dann in einem weiteren Schritt automatisiert zur Umsetzung bzw. Ausführung an das MES-System 30 des Anlagenbetriebes übermittelt und dort • umgesetzt, wodurch vorteilhaft eine beschleunigte Konditionierung und effiziente Anpassung des gesamten Anlagenbetriebes erreicht und Fehler oder Störungen aufgrund manueller Eingaben oder zeitlicher Verzögerungen vermieden werden. Eine Kommunikationsverbindung in Form eines Funknetzes ist ebenfalls realisierbar.
Als vorteilhafte Ausgestaltung ist fakultativ ein Quittierverfahren 31 implementierbar, welches zur Rückversicherung beim Bediener bzw. Anwender nachfragt, ob der Ablaufplan der momentan abgearbeitet wird durch den aktualisierten Ablaufplan 29 ersetzt werden soll. Der aktualisierte Ablauf plan 29 wird demgemäß erst nach positiver Bestätigung bzw. Quittierung an das MES-System zur Ausführung bzw. Umsetzung übermittelt. Erfolgt keine positive Bestätigung, so wird der aktualisierte Ablaufplan 29 verworfen.
Bei der Ausführung bzw. Umsetzung 30 des jeweiligen Ablaufplans 27, 29 auftretende Störungen 34 des Anlagenbetriebes, beispielsweise in Form von Betriebsmittelfehlfunktionen und/oder -ausfällen und/oder Störungen des Materialflusses und/oder Abweichungen vom abzuarbeitenden Ablaufplan, werden vom MES-System 30 registriert bzw. erfasst und/oder vom Bediener eingegeben. Die Störung 34 betreffende relevante Daten und Informationen werden zur Aktualisierung des vorliegenden Datenbestandes an wenigstens eine Datenbank 22 übertragen. Die Datenbank 22 wirkt mit der verfahrensausführenden Datenverarbeitungseinrichtung 20 zusammen, so dass der aktualisierte Datenbestand der wenigstens einen Datenbank 22 von der Datenverarbeitungseinrichtung 20 abgerufen und ins Verfahren eingebracht werden kann.
Der Abruf bzw. das Einlesen des aktualisierten Datenbestandes, der beispielsweise aktualisierte Angaben betreffend verfügbarer Ressourcen 36 und/oder finanzielle Daten 36 umfasst, kann hierbei Verfahrens- und/oder systemgemäß ereignisgesteuert durch beispielsweise Registrierung bzw. Empfang einer vom MES-System generierten und an die Datenverarbeitungseinrichtung 20 gerichteten Meldung 35 über das Vorliegen einer Störung 34 und/oder bei Feststellung der Änderung des Daten bestandes der Datenbank 22 mittels zyklischer Statusabfragen 33 initiiert werden.
Basierend auf vorgenannten Angaben bzw. dem aktualisierten Datenbestand wird abhängig von der Art und Schwere der gemeldeten Störung 34, beispielsweise ob ein Betriebsmittelausfall oder lediglich eine Leistungsverminderung des Betriebsmittels vorliegt und/oder wie weitreichend deren Auswirkungen auf andere Prozesse des Anlagenbetriebes sind, bzw. in Abhängigkeit von Art und Umfang der Datenbankaktualisierung, beispielsweise bei Betriebsmittelersatz, in einem weiteren Verfahrensschritt 37 eine Modellaktualisierung und/oder in einem weiteren Verfahrensschritt 28 automatisiert eine Anpassung bzw. Aktualisierung des abzuarbeitenden Ablaufplanes 27 vorgenommen und demgemäß ein optimiert auf den jeweiligen Anlagenbetrieb bzw. dessen Prozessabläufe abgestimmter, aktualisierter Ablaufplan 29 erstellt. Dieser wird dann verfahrensgemäß, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung eines Quittierverfahrens 31, zur Umsetzung bzw. Ausführung an das MES-System 30 überstellt.
Ist ein erstellter Ablaufplan vollständig abgearbeitet, so wird vom MES-System 30 eine entsprechende Meldung 38 generiert, an die Datenverarbeitungseinrichtung 20 übermittelt und dort ereignisgesteuert verarbeitet, indem der Auftrag in einem weiteren Verfahrensschritt 40 als erledigt markiert sowie alle relevanten Daten den Auftrag betreffend in der wenigstens einen Datenbank 22 gespeichert werden. Eine Überprüfung des Fortgangs der Abarbeitung eines Ablaufplans kann hierbei verfahrensgemäß auch durch zyklische, an das MES-System 30 gerichtete Statusanfragen 39 erfolgen.
Ergeht vom MES-System im Verlauf der Abarbeitung des Ablaufplanes an die Datenverarbeitungseinrichtung 20 im Rahmen vorgenannter zyklischer Statusabfragen 39 und/oder ereignisorientiert beispielsweise die Meldung 41 , dass die Ist-Qualität einer Produktcharge von der bezüglich des Ablaufplans geforderten Soll-Qualität abweicht, so erfolgt zur Ausschussvermeidung eine Ablaufplanaktualisierung, indem beispielsweise ein der Produktcharge zumindest in Art und Qualität entsprechendes Erzeugnis bzw. die ihm zugrunde liegende Anfrage priorisiert wird.
Die gesamte Planungsausführung und Ablaufplanerstellung bzw. -anpassung ist hierbei vorteilhaft in ein bestehendes Leitsystem integrierbar bzw. mit diesem koppelbar. Verfahrensgemäß sind vorteilhaft über das MES-System 30 ein on-line-Zugriff auf das Regel-, Kontroll- und/oder Leitsystem und eine annähernd Echtzeit-Ablaufplanerstellung sowie ablaufplanabhängige Anlagenregelung möglich und durchführbar.
In Fig. 4 ist ein beispielhaftes System zur modellbasierten, optimiert dynamischen Anlagen- und Ablaufplanung sowie Ablaufplanerstellung von prozeß- oder verfahrenstechnischen Anlagenbetrieben, insbesondere eines Fertigungs- oder Produktionsbetriebes in der verarbeitenden Industrie, mit wenigstens einer Datenverarbeitungseinrichtung 20 mit Verarbeitungseinheiten 44, Eingabe- 46 und Anzeigevorrichtung 48 gezeigt. Die Datenverarbeitungseinrichtung 20 wirkt hierbei mit wenigstens einem Datenspeicher mit Datenbank 22 und dem MES-System 30 des jeweiligen Anlagenbetriebes, beispielsweise über eine Kommunikationsverbindung, insbesondere eine WAN-, LAN- oder Internetverbindung, mit dem MES-System 30 zusammen. Der hier gezeigte Anlagenbetrieb 49 umfasst eine Mehrproduktanlage mit n Anlagenkomponenten 50, die ein MES-System 30 mit Qualitätsüberwachung und Anbindung an die n Leitsysteme 45 der jeweiligen Anlagenkomponenten 49, insbesondere DCS- oder SPS-Systeme.
Die Datenverarbeitungseinrichtung 20 bzw. ihre Verarbeitungseinheiten 44 sind dafür eingerichtet, schrittweise eine dynamische Modellierung des jeweiligen Anlagenbetriebes 49 durchzuführen, basierend auf dem erstellten dynamischen Modell 18 und zur Verfügung stehenden Ressourcen 36 und vorliegenden Anfragen einen optimiert abgestimmten, modellbasierten ersten Ablaufplan 27 zur Gewährleistung
eines technisch und wirtschaftlich effizienten Anlagenbetriebes 49 zu bestimmen und diesen dem MES-System 30 des jeweiligen Anlagenbetriebes zur Ausführung zu übermitteln. Darüber hinaus erlaubt das System, den vom MES-System 30 ausgeführten ersten Ablaufplan 27 in Abhängigkeit auftretender Störungen 34 und/oder einer sich ändernden Auftragslage 32 im laufenden Betrieb des jeweiligen Anlagenbetriebes 49 dynamisch anzupassen, einen optimiert abgestimmten, aktualisierten Ablaufplan 29 zu erstellen und diesen dem MES-System 30 zur Ausführung zu übermitteln.
Das MES-System 30 und die Leit- bzw- Automatisierungssysteme des Anlagenbetriebes wirken zusammen. Das MES-System 30 agiert hierbei als eine Art Wissen- oder Informationsknoten, in welchem alle den Anlagenbetrieb betreffenden Informationen, wie beispielsweise Sensordaten, Statusinformationen oder Produktionsraten von Zwischenprodukten oder Lagerbestände zusammenlaufen. Das MES-System 30 wirkt, beispielsweise zur Speicherung und/oder Aktualisierung von Daten Störfälle 34 betreffend, mit wenigstens einer Datenbank 22 zusammen.