Beschreibung
FARBZUFUHREINRICHTUNG MIT MINDESTENS ZWEI FARBVORRATSBEHALTERN
Die Erfindung betrifft eine Farbzufuhreinrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Durch die CH-PS 392 565 ist ein Pumpfarbwerk für eine Mehrfarben- Rotationsdruckmaschine bekannt geworden, mit jeweils einer IΛ-walzenbreiten Einfärbevorrichtung mit wahlweise in Betrieb nehmbaren Farbzuführungsrohrleitungen und einer Vielzahl von Drehkolbenpumpen.
Die DE 197 21 235 A1 , die DE-OS 22 64393 und die DE 31 09 303 C2 offenbaren Farbzufuhreinrichtungen, bei denen Austrittsöffnungen mit zwei Farbvorratsbehältern verbindbar sind. Diese Farbvorratsbehalter sind mit einem Druckmittel beaufschlagbar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Farbzufuhreinrichtung zu schaffen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß die Druckfarbe schnell und ohne viel Reinigungsaufwand ausgetauscht werden kann. Beim Zuführen der Druckfarbe zum Farbwerk sind keine mechanisch bewegbaren Teile eines Antriebes erforderlich. Die Erfindung ist vorteilhafterweise bei kleineren Druckaufträgen mit häufig zu wechselnder Druckfarbe einsetzbar. Die Anzahl der mit Druckfarbe in Berührung kommenden Bauteile ist gering.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben.
Die einzige Zeichnung zeigt die schematische Darstellung eines Querschnittes durch ein „Pumpfarbwerk" mit zwei transportablen Farbvorratsbehältern unterschiedlicher Bauart.
Ein Farbwerk einer Rotationsdruckmaschine besteht u. a. aus einer Anordnung vonmehreren Walzen, von denen eine Farbauftragswalze 01 teilweise dargestellt ist. An die Farbauftragswalze 01 ist ein seitengestellfest, sowie ein verschiebbar gelagerter Farbzuführbalken 02 soweit anstellbar, daß noch ein Ringspalt 03 zwischen dem Farbzuführbalken 02 und der Mantelfläche der Farbauftragswalze 01 zum Übertragen von Druckfarbe bestehen bleibt. Zweckmäßigerweise erstrecken sich in achsparalleler Richtung der Farbauftragswalze 01 vier viertelbahnbreite, separat anstellbare Farbzuführbalken 02, denen jeweils zumindest ein Farbvorratsbehalter , zweckmäßigerweise jedoch wie in der Zeichnung dargestellt, zwei Farbvorratsbehalter, 04 oder 06 zugeordnet sind.
Jeder Farbvorratsbehalter 04; 06 ist auf Profilschienen 07; 08 in radialer Richtung A zur Farbauftragwalze 01 verschiebbar angeordnet, wobei die Profilschienen 07; 08 auf zwischen den Seitengesellen befindlichen Traversen 09; 11 befestigt sind.
Jeder der Farbvorratsbehalter 04; 06 kann alternativ zur Druckfarbenzufuhr für die Farbauftragwalze 01 benutzt werden, insbesondere dann, wenn der Farbvorrat einer Druckfarbe „fliegend" erneuert werden muß oder nachfolgend eine andere Druckfarbe vorgesehen ist.
Nach einem ersten Ausführungsbeispiel weist der Farbvorratsbehalter 04 einen mit Druckfarbe 10 befüllbaren und mit einer Auslaßöffnung 12 versehenen Farbvorratsraum 13 auf, welcher, durch einen in einer Ebene 15 hin- und herbewegbaren Farbschieber 14 getrennt, an einen Druckraum 16 grenzt- Beide Räume 13; 16 haben einen gleichen Querschnitt, an dessen Konturen der Farbschieber 14 saugend anliegt. Am Ende des Druckraumes 16 ist eine Zuleitung 17 für Druckmittel, z. B. Druckluft vorgesehen, welche zu einer farbbalkennahen Schnellkupplung 18 führt, deren erstes Teil 19 mit dem
Farbvorratsbehalter 04 und deren zweites Teil 21 mit dem Farbzuführbalken 02 verbunden ist.
Die Auslaßöffnung 12 mündet ebenfalls in eine farbbalkennahe Schnellkupplung 22, die gleichfalls wie die Schnellkupplung 18 aufgebaut ist. Das im Farbzuführbalken 02 befindliche zweite Teil 21 der Schnellkupplung 18 ist über eine Leitung 23 mit einem Wegeventil 20 verbunden, welche wiederum mit einer zentralen Druckversorgung 24, z. B. für Druckluft, in Verbindung steht. Das zweite Teil der Schnellkupplung 22 ist über ein Rückschlagventil 25 sowie über eine obere Zuleitung 26 für eine in achsparalleler Richtung verlaufende Verteilerleitung 27 zum Querfördern der Druckfarbe 10 verbunden. Die Verteilerleitung 27 führt zu einer Anzahl von drei bis zehn, vorzugsweise fünf Austrittsleitungen 28 je %-breitem Farbzuführbalken 02. Die Austrittsleitungen 28 enden jeweils in einer zum Ringspalt 03 gerichteten Austrittsöffnung 29.
Der Farbzuführbalken 02 weist einen alternativen Anschluß für den zweiten Farbvorratsbehalter 06 auf. Dafür sind zweite, farbbalkenfeste Teile 34 einer unteren Schnellkupplung 37 über eine untere, erste Anschlußleitung 38 über das Wegeventil 20 mit der zentralen Druckversorgung 24 verbunden. Zweite farbkastenfeste Teile 34 einer oberen Schnellkupplung 36 sind über eine Zuleitung 41 mit der in achsparalleler Richtung der Farbauftragwalze 01 verlaufenden Verteilerleitung 27 zum Querfördern der Druckfarbe 10 verbunden. Diese Verteilerleitung 27 führt wiederum zu fünf unteren Austrittsleitungen 28 des %-bahnbreiten Farbzuführbalkens 02.
Nach einem zweiten Ausführungsbeispiel weist der untere Farbvorratsbehalter 06 einen in einem Druckraum 44 befindlichen und mit Druckfarbe 10 befüllbaren Farbsack 46 auf. Der Farbsack 46 ist mittels Druckmittel 24, z. B. Druckluft zusammenpreßbar angeordnet und weist eine nach einer farbbalkennahen ersten Stirnseite des Farbvorratsbehälters 06 gerichtete Auslaßöffnung 47 für die Druckfarbe 10 auf. Die Auslaßöffnung 47 ist mit einem ersten Teil 48 der unteren Schnellkupplung 36 verbunden.
In der Nähe der zweiten Stirnseite des Farbvorratsbehälters 06, also gegenüber der Auslaßöffnung 47 ist eine vorratsbehälterfeste Verbindungsleitung 49 vorgesehen, die den Druckraum 44 mit einem ersten Teil 48 der unteren Schnellkupplung 37 zum Einleiten von Druckluft verbindet.
Die Funktion des ersten Farbvorratsbehälters 04 ist wie folgt: Der z. B. durch die Auslaßöffnung 12 mit Druckfarbe befüllte obere Farbvorratsbehalter 04 wird mittels des Handgriffes 51 auf den Profilschienen 07 in Radialrichtung A bewegt, bis die Schnellkupplungen 18; 22 miteinander in Verbindung sind. Durch Zuführen von Druckluft in den Druckraum 16 wird der Farbschieber 14 in Richtung Farbzuführbalken 02 gedrückt, so daß die Druckfarbe 10 über die Auslaßöffnung 12 sowie über die Leitungen 26 bis 28 und die entsprechende Austrittsöffnung 29 in den Ringspalt 03 austritt.
Eine Füllstandsanzeige für Druckfarbe kann z. B. dadurch geschaffen werden, daß ein Schieberteil 52 aus elektrisch leitfähigem Material besteht und beim Entleeren des Farbvorratsraumes 13 mit ersten oder zweiten Näherungsschaltern 53; 54 in Berührung kommt, was ein entsprechendes Signal auslöst.
Der zweite Farbvorratsbehalter 06 kann in Betrieb genommen werden, indem der Druckraum 44 über die Verbindungsleitung 49 mit Druckluft beaufschlagt wird. Die Druckluftzufuhr zum oberen Farbvorratsbehalter 04 ist dann durch das Umschalten des Wegeventils 20 unterbrochen.
Es ist jeweils nur einer der Farbvorratsbehalter 04 oder 06 in Betrieb.
Mittels der druckbeaufschlagten Druckfarbe selbst, wird also wechselweise die erste Zuleitung 26 und die zweite Zuleitung 41 geöffnet bzw. geschlossen.
Die Farbvorratsbehalter 04 oder 06 können jeweils mit Farbschieber 14 oder mit Farbsack 46 ausgebildet sein und mit Druckluft betrieben werden.
Es ist auch möglich, das Druckmittel 24 nicht nur gasförmig, sondern auch flüssig auszubilden, d. h. Wasser oder Öl zu verwenden.
Das Druckmittel wirkt immer indirekt auf die Druckfarbe 10, d. h. unter Zwischenschaltung des Schiebers 14 bzw. des Farbsackes 46.
Die Druckfarbe 10 wird ohne Zwischenschaltung einer Pumpe zur Austrittsöffnung 29 befördert.
Bezugszeichenliste
01 Farbauftragwalze
02 Farbzuführbalken
03 Ringspalt (01 ; 02)
04 Farbvorratsbehalter, oberer 5 - 6 Farbvorratsbehalter, unterer 7 Profilschiene (04) 8 Profilschiene (06) 9 Traverse (07)
10 Druckfarbe
11 Traverse (08) 2 Auslaßöffnung (13) 3 Farbvorratsraum (04) 4 Farbschieber (13; 14) 5 Ebene (14) 6 Druckraum (04) 7 Zuleitung 8 Schnellkupplung, untere, für Druckmittel 9 Teil, erstes (18; 22) 0 Wegeventil 1 Teil, zweites (18; 22) 2 Schnellkupplung, obere, für Farbe 3 Leitung, obere (Druckluft) 4 Druckversorgung, zentrale 5 Rückschlagventil 6 Zuleitung, obere (Druckfarbe) 7 Verteilerleitung (Druckfarbe)
Austrittsleitung (Druckfarbe) Austrittsöffnung (28) - - - - Teil, zweiter (36; 37) - Schnellkupplung, obere Schnellkupplung, untere Anschlußleitung, untere (Druckluft) - - Zuleitung, untere (Druckfarbe) - - Druckraum - Farbsack (06) Auslaßöffnung (46) Teil, erster (36; 37) Verbindungsleitung (44; 48) - Handgriff (04; 06) Schieberteil (14) Näherungsschalter, erster (13) Näherungsschalter, zweiter (13)
Radialrichtung