Zur Stromzuführung zu elektrolytisch zu behandelnden Werkstücken oder Gegenelektroden dienender Träger und Verfahren zur elektrolytischen Behandlung von Werkstücken
Beschreibung:
Die Erfindung betrifft zur Stromzuführung zu elektrolytisch zu behandelnden Werkstücken oder Gegenelektroden dienende Träger und ein Verfahren zur elektrolytischen Behandlung von Werkstücken.
Elektrolytisch zu behandelnde Werkstücke, beispielsweise Leiterplatten, werden zusammen mit geeigneten Gegenelektroden mit einer Behandlungsflüssigkeit in Kontakt gebracht. Für das elektrolytische Metallisieren (Galvanisieren) werden Anoden als Gegenelektroden eingesetzt. Bei der herkömmlichen elek- troiytischen Behandlung werden die Werkstücke und Gegenelektroden in ein Bad der Behandlungsflüssigkeit eingetaucht und ein elektrischer Stromfluß durch die Werkstücke und die Gegenelektroden erzeugt. In den meisten Fällen werden den Werkstücken auf jeder Seite je eine Gegenelektrode gegenüber angeordnet, um beide Werkstückseiten behandeln zu können.
Die Werkstücke und die Gegenelektroden werden hierzu an geeigneten Trägern befestigt. Während die Gegenelektroden in einem Bad stationär angeordnet sind, werden die Werkstücke an langgestreckten Warenträgern lösbar angebracht und mit Transporteinrichtungen von Bad zu Bad in die einzelnen Be- handlungsstationen transportiert. Beim Galvanisieren werden die Werkstücke während der Elektrolyse kathodisch und die Gegenelektroden anodisch polarisiert. Beim elektrolytischen Ätzen, Reinigen, Aufrauhen und bei sonstigen anodischen Prozessen (beispielsweise bei elektrophoretischen Verfahren) werden die Werkstücke dagegen anodisch und die Gegenelektroden kathodisch polari-
siert. Nachfolgend wird stellvertretend ausschließlich der Fall des Galvanisie- rens beschrieben. Die Erfindung bezieht sich jedoch auch auf die Fälle, bei denen die Werkstücke anodisch und die Gegenelektroden kathodisch oder beim Reverse-Puls-Plating beide abwechselnd anodisch und kathodisch poiari- siert werden.
Üblicherweise müssen elektrolytisch abgeschiedene Metallschichten auf Werkstücken sehr gleichmäßig dick aufgetragen werden. Meist werden viele einzelne Werkstücke an einem Warenträger befestigt. Um eine gleichmäßige Be- Schichtung zu erreichen, müssen alle Werkstücke im wesentlichen denselben physikalischen und chemischen Bedingungen bei der Behandlung ausgesetzt werden. Dabei ist ein ganz wesentlicher Faktor die örtlich wirksame Stromdichte, da sich diese proportional zur Menge des abgeschiedenen Metalls verhält. Das bedeutet, daß im wesentlichen dieselbe Stromdichte an allen an einem Warenträger befestigten Werkstücken eingestellt werden muß. Hierzu muß dieselbe Zellspannung an allen Werkstücken anliegen, d.h. die zwischen den Oberflächen der einzelnen Werkstücke und der den Werkstücken im Behandlungsbad gegenüberliegenden Anoden gemessene Spannung muß für jedes Werkstück gleich groß sein.
In Produktionsanlagen, beispielsweise zur Behandlung von Leiterplatten, überbrücken die Warenträger und Anodenträger die relativ langen Behandlungszellen und weisen daher üblicherweise Längen von mehreren Metern auf. Die Breite des sogenannten Galvanofensters (Projektion der Leiterplatten, die neben- und teilweise zusätzlich übereinander an an den Warenträgern befestigten Gestellen angebracht sind) ist somit sehr groß. Durch gleichzeitiges Galvanisieren einer Vielzahl von Leiterplatten ist es möglich, eine hohe Produktivität einer Anlage zu erreichen. Der gesamte Galvanisierstrom an einem Warenträger muß in derartigen Anlagen auf sehr hohe Werte eingestellt werden, um eine hohe Stromdichte an den Leiterplatten und damit kurze Galvanisierzeiten zu erreichen. Insbesondere bei sehr großen Anlagen, bei denen auch lange
Warenträger mit sehr vielen daran angebrachten Leiterplatten verwendet werden, ist der erforderliche Strom sehr groß.
Galvanofenster weisen eine Breite von bis zu 8 m und eine Höhe von bis zu 1 ,5 m auf. Die Leiterplatten werden in diesen Anlagen sehr dicht zueinander benachbart angeordnet. Die erforderliche Stromdichte an den Leiterplatten beträgt beispielsweise 5 A/dm2. Werden mit einer derartigen Anlage Leiterplatten vollflächig elektrolytisch mit Gleichstrom verkupfert, so fließt an jeder Leiterplattenseite ein Strom von 80 dm • 15 dm • 5 A/dm2 = 6000 A. Da üblicherweise beide Leiterplattenseiten gleichzeitig behandelt werden, fließt in diesem Fall ein Strom von etwa 12.000 A. (In dieser Rechnung ist noch nicht berücksichtigt, daß die in den Leiterplatten vorhandenen Durchgangsbohrungen eine zusätzliche Fläche aufweisen.) Bei einem derartig hohen Strom tritt innerhalb des Warenträgers bereits ein nicht zu vernachlässigender Spannungsabfall auf, der für die in der Nähe des Ortes für die Stromzuleitung in den Warenträger befestigten Leiterplatten gering ist und entfernt von diesem Ort recht große Werte annehmen kann (beispielsweise einige 100 mV), so daß sich sehr unterschiedliche Zellspannungen für die einzelnen Leiterplatten einstellen. Auch an den den Leiterplatten gegenüberliegend angeordneten Anoden macht sich ein nicht vernachlässigbarer Spannungsabfall bemerkbar, der durch den hohen Strom durch den Anodenträger entsteht. Daher ist die genannte Zielsetzung einer sehr gleichmäßigen Galvanisierung nur sehr unvollkommen erreichbar.
Bei Anwendung der Reverse-Puls-Technik (bipolare Strompulsform) fließen noch größere Ströme als zuvor angegeben. In diesem Fall wird der Strom während der Behandlung alternierend kathodisch und anodisch geschaltet. Um ein vorgegebenes Galvanisierergebnis zu erreichen, muß die effektive kathodische Stromstärke gegenüber der Nennstromstärke weiter erhöht werden. Typischerweise wird während etwa 85 % der Zeit galvanisiert und während etwa 15 % der Zeit wieder entmetallisiert. Soll dieselbe Metallmenge wie bei einer Gleichstrombehandlung abgeschieden werden, so muß die Stromstärke während der Galvanisierpulsphase um den Betrag erhöht werden, der während der Entme-
tallisierphase fließt. Anstelle einer Stromstärke im vorstehend beschriebenen Beispiel von 6000 A bzw. 12.000 A (Gleichstromanwendung) muß in diesem Fall eine Stromstärke von 6900 A bzw. 13.800 A eingestellt werden.
In EP 0 619 846 B1 ist beschrieben, daß durch den Spannungsabfall am Warenträger zusätzlich einzelne partielle elektrolytische Zellen zwischen den jeweiligen Rändern benachbarter Leiterplatten dadurch gebildet werden, daß ein Spannungsabfall zwischen den Befestigungsstellen der Leiterplatten entsteht. Von den sich gegenüberliegenden und durch einen Abstand getrennten Kan- tenbereichen zweier benachbarter Leiterplatten wirken die einen wie eine örtliche Anode und die anderen wie eine örtliche Kathode mit einer Zellenspannung. Dies führt dazu, daß die partiell kathodisch polarisierten Kantenbereiche stärker metallisiert werden als die benachbarten partiell anodisch polarisierten Kantenbereiche. Bei Messungen wurden auf Grund dieses Effektes Schicht- dickendifferenzen von 20 % und mehr ermittelt.
In der Vergangenheit wurde versucht, diese Nachteile durch folgende Maßnahmen zu vermeiden:
In EP 0 610 846 B1 ist beschrieben worden, daß der Spannungsabfall an den Kathodenschienen (Warenträgern) und Tragstäben der die Leiterplatten haltenden Gestelle sowie an den Anodenträgern durch Verringerung des Gesamtstromes, durch Erhöhung der elektrischen Leitfähigkeit des Metalls der Schienen und der Gestelltragstäbe und/oder eine Vergrößerung der Querschnitte der Schienen und Gestelltragstäbe verringert werden kann. Allerdings wurde auch darauf hingewiesen, daß bei Verringerung der Stromdichte die Galvanisierzeiten verlängert werden müssen, so daß diese Maßnahme der Wirtschaftlichkeit einer Galvanisieranlage entgegensteht. Eine Verbesserung der elektrischen Leitfähigkeit der Materialien könnte durch den Einsatz von Kupfer anstelle des üblicherweise verwendeten Edelstahls erreicht werden. Doch neigt Kupfer in galvanotechnischen Anlagen zu starker Korrosion, so daß sich sowohl an den Anoden- als auch Leiterplattenkontaktierungen zusätzliche und unkontrollierte
Spannungsabfälle einstellen. Edelstahl, das allerdings eine etwa 40 mal geringere elektrische Leitfähigkeit aufweist, wird daher bevorzugt. Eine Vergrößerung des Querschnittes der stromführenden Konstruktionselemente ist generell und insbesondere bei Edelstahl wegen des hohen spezifischen Gewichtes nicht in beliebigem Umfange möglich. Außerdem würden dadurch sehr hohe Materialkosten entstehen. Eine weitere Maßnahme zur Behebung der genannten Nachteile kann nach Angaben in dieser Druckschrift grundsätzlich auch darin gesehen werden, den Strom in die Waren- und Anodenschienen von beiden Enden her einzuspeisen. Dies reduziert zwar die Spannungsabfälle an den Schienen auf die Hälfte, bringt aber gleichzeitig neue Unsicherheiten mit sich, da der Strom an den Kontaktstellen in die Schienen an das Galvanisiergut über lösbare Kontakte eingespeist wird. Durch Verschmutzungen und Korrosion bilden sich an diesen Kontaktstellen elektrische Widerstände, deren Höhe unterschiedlich ist. Über Kontaktstellen mit einem geringeren Widerstand fließt somit ein größerer Strom, so daß dieser Kontakt wegen Überhitzung gegebenenfalls völlig ausfallen kann. Außerdem besteht bei einem Versagen eines der beiden lösbaren Kontakte eine akute Brandgefahr der Kabel von der Stromquelle zum Bad durch Leiterquerschnittsüberlastung auf der noch intakten Kontaktseite. Wegen dieser Gefahr werden die Stromleiter üblicherweise für den Gleichrich- ternennstrom dimensioniert, obwohl im störungsfreien Betrieb nur 50 % des Nennstromes auf jeder Seite fließen. Nachteilig sind in diesem Fall aber die aufzuwendenden Kosten und der Platzbedarf für diese Auslegung der Stromleiter.
Wegen dieser Nachteile wird in der genannten Druckschrift vorgeschlagen, den Strom in den Warenträger von der einen Seite her und in die Anodenträger von der anderen Seite her einzuspeisen und den Stromeinspeisungsort zumindest in die Kathodenschiene und/oder die kathodischen Gestelltragstäbe während der elektrolytischen Behandlung der Leiterplatten zumindest einmal zu wech- sein. Dadurch werden insbesondere große Schichtdickenunterschiede in den Randbereichen von benachbarten Leiterplatten vermieden, ohne daß nachteili-
ge Aufwendungen zur Verringerung des Spannungsabfalles in der Kathodenschiene oder den Gestelltragstäben vorgenommen werden müssen.
Eine weitere Lösung der vorgenannten Probleme wird in DE 29 51 708 C2 vor- geschlagen. Die dort offenbarte Vorrichtung dient zur automatischen Regelung von Teilstromstärken eines Gleichrichters für ein galvanisches Bad, wobei die Regelung sowohl Kathodenströme als auch Anodenströme und auch die gleichzeitige Regelung beider betreffen kann. Hierzu enthält die Regelung für jeden Teilstromkreis einen Meßwiderstand, der sich in einem aus den Teiistromkrei- sen beliebig ausgewählten Referenzstromkreis befindet und mit jedem der übrigen Meßwiderstände über Differenzverstärker gepaart ist. Die Ausgänge der Differenzverstärker sind mit den Basen von Regeltransistoren verbunden, die sich in allen Teilstromkreisen befinden mit Ausnahme des Referenzstromkreises, wobei aber der Referenzstromkreis einen Vorwiderstand enthält, der den gleichen Widerstandswert aufweist wie die Regeltransistoren in der Mitte des Regelbereiches. Die Stromstärken an den einzelnen Werkstücken werden in diesem Fall jeweils von einem Regelstromkreis individuell geregelt. Mit dieser automatischen Regelung werden unterschiedliche Stromdichten an den einzelnen Werkstücken weitgehend verhindert. Nachteilig bei diesem Verfahren ist allerdings der erhebliche gerätetechnische Aufwand zu Realisierung der einzelnen Stromkreise und der Regelungsschaltungen.
Eine andere Lösung zur Angleichung der Teilströme zur Verbesserung der Schichtdickenverteilung wird in EP 0 308 636 B1 beschrieben. Hierzu werden passive, nicht einstellbare Vorwiderstände in Serie zu den technologisch bedingten elektrolytischen Widerständen der Teilstromkreise des elektrolytischen Gesamtstromkreises eingebracht, wobei in der so gebildeten Serienschaltung die Größe der Teilströme von den Vorwiderständen bestimmt wird. Diese Lösung ist zwar kostengünstiger als die in DE 29 51 708 C2 beschriebene Schal- tung. Allerdings ist die nicht vollständige Gleichheit der Teilströme insbesondere dann nicht akzeptabel, wenn die durch die Vorwiderstände verursachte zusätzliche Verlustleistung gering gehalten wird. Andernfalls entsteht eine sehr
hohe Verlustleistung an den Vorwiderständen, so daß sich der Energieverbrauch entsprechend erhöht.
In DE 40 41 598 C1 ist eine weitere Lösung zur Angleichung der Zeilspannun- gen für jedes Teil am Warenträger beschrieben. In der dort offenbarten Anordnung mit zwei Anodenschienen und einer Kathodenschiene wird die Kathodenschiene an einer Seite des Badbehälters mit den Stromzuführungen in Kontakt gebracht und die Anodenschienen an der anderen Seite des Badbehälters. Zusätzlich wird vorgeschlagen, die Querschnitte der beiden Anodenschienen gleich groß zu wählen und das Verhältnis des Querschnitts der Kathodenschiene zum Querschnitt jeder einzelnen Anodenschiene zumindest wie 1 ,7 : 1 ,0 oder größer einzustellen. Auch diese Lösung ist aus den oben angegebenen Gründen nachteilig.
Zusätzlich zu den zuvor beschriebenen Problemen (Spannungsabfall am Warenträger und an den Anodenträgern) stellt sich bei Anwendung der Pulstechnik, bei der der Strom an den Leiterplatten sehr schnell ein- und aus- oder umgepolt wird, ein weiteres Problem ein: Es wird gefordert, daß ein sehr schneller Stromanstieg erreicht wird. Üblicherweise werden Stromanstiegszeiten von maximal 100 μs pro 1000 A gefordert. In Tauchbadanlagen betragen die Pulsamplituden bis zu 7000 A für einen Anodenträger. Am Warenträger stellen sich bei den üblichen Konfigurationen mit beidseitig zu den Leiterplatten angeordneten Anoden daher Pulsamplituden von bis zu 14.000 A ein. Überwiegend wird eine Pulsanstiegszeit von weniger als 0,25 ms angestrebt. Auch wenn die In- duktivitäten der Stromzuführungen, Warenträger und Anodenträger absolut gering sind, besitzen sie für derartig hohe Stromänderungsgeschwindigkeiten eine deutlich wirksame Induktivität L. Die Zeitkonstante T (Tau) für einen induktiv wirkenden Stromkreis ergibt sich aus
T = L/R,
wobei R und L die ohmschen und induktiven Widerstände des Gesamtstromkreises sind. Kleine Zeitkonstanten T für den Stromanstieg erfordern kleine induktive Widerstände.
Zur Erläuterung der Verhältnisse in einer mit Pulstechnik betriebenen Galvanisieranlage wird auf Fig. 1 verwiesen. In dieser Darstellung sind im oberen Teil der Warenträger 70 und sechs an dem Warenträger befestigte Leiterplatten mit den Bezugsziffern 101 , 102, 103, 104, 105 und 106 schematisch dargestellt. Die Leiterplatten werden über Kontakt-/Befestigungsstellen 12 mit Strom ver- sorgt. Der Warenträger ist auf Warenträgeraufnahmen 25 und 26 aufgesetzt, die auf dem (nicht dargestellten) Rand des die Behandlungsflüssigkeit enthaltenden Behälters angebracht sind. Der Warenträger wird über die Warenträger- aufnahme 26 mit Strom I versorgt. Die zu den einzelnen Leiterplatten 101 bis 106 fließenden Ströme I.,, I2, l3, l4, l5 und l6 sind ebenfalls angezeigt.
Im unteren Teil von Fig. 1 ist ein vereinfachtes Ersatzschaltbild für diese Anordnung wiedergegeben. Jedem Teilabschnitt auf dem Warenträger, der vom Galvanisierstrom zu einer bestimmten Leiterplatte 10i, durchflössen wird, entspricht ein zusätzliches ohmsches Widerstandsinkrement R, und ein induktives Widerstandsinkrement L,. Zusätzlich ist für alle Leiterplatten der gemeinsame ohmsche Widerstand R,, und der induktive Widerstand L. der Stromzuleitung außerhalb des eigentlichen Galvanisierbereiches wirksam.
Die ohmschen Widerstände R1( R2, R3, R4, R5 und R6 und die induktiven Wider- stände L,, L2, L3, L4, L5 und L6 in den einzelnen Warenträgerabschnitten addieren sich. Für die Leiterplatte 106 sind beispielsweise alle ohmschen Widerstände R1 bis R6 und alle Induktivitäten L, bis L6 wirksam, während sich auf die Stromanstiegszeit an der Leiterplatte 101 nur der ohmsche Widerstand R1 und der induktive Widerstand L, im Bereich des Warenträgers bis zur Kontaktierung dieser Leiterplatte auswirkt. In der Praxis wird bei einer derartigen Einspeisung von Pulsstrom in den Warenträger daher eine deutlich höhere Stromanstiegszeit an den Leiterplatten beobachtet, die vom Ort für die Stromzuleitung ent-
fernt angeordnet sind, als bei denen, die nahe am Ort für die Stromzuleitung kontaktiert sind. Je nach Konfiguration des Warenträgers und Anordnung der Leiterplatten wird eine Erhöhung um den Faktor bis zu 3 festgestellt.
Die sich für die einzelnen Leiterplatten ergebenden Unterschiede sind sehr nachteilig, da das Galvanisierergebnis wesentlich von der Pulsform des Galvanisierstromes abhängt. Da in der gezeigten Anordnung unterschiedliche Zeitkonstanten T für die Leiterplatten erhalten werden, ergeben sich für die Galvanisierergebnisse daher erhebliche Schwankungen, die möglichst zu vermeiden sind. Außerdem sollen die Pulsfianken beim Galvanisieren möglichst steil verlaufen.
Um die Unterschiede der Galvanisierergebnisse auszugleichen und die Stromanstiegszeiten möglichst gering zu halten, wird der Pulsstrom daher vorzugs- weise von beiden Warenträgeraufnahmen 25 und 26 her eingespeist. Damit halbieren sich die Unterschiede, die durch die ohmschen und induktiven Widerstände R, und Lj im Warenträger entstehen. Nachteilig ist indes, daß sich die mit der beidseitigen Stromeinspeisung verbundenen Probleme einstellen, die weiter oben beschrieben worden sind. Das sind insbesondere der erhöhte Auf- wand und Platzbedarf für die stärkeren Stromzuführkabel oder - falls keine verstärkten Kabel eingesetzt werden - die erhöhte Brandgefahr im Falle eines Defektes oder einer stärkeren Erhöhung des Widerstandes an einem der Kontakte am Ort für die Stromzuleitung zum Warenträger, ferner der zusätzliche Aufwand für die Kabelführung vom Pulsgleichrichtergerät zur entgegengesetzten Seite des Badbehälters. Außerdem werden die üblicherweise doppelt dicken Stromzuführungen auch an jeder Kathodenseite gleich lang bis zum Pulsgenerator verlegt, um eine weitere Vergleichmäßigung der ohmschen und induktiven Widerstände zum einen und zum anderen Ort für die Stromzuleitung zum Warenträger zu erreichen. Auch mit dieser Maßnahme entstehen erhebliche Ko- sten.
Die vorstehenden Ausführungen zu den Nachteilen der bekannten Anlagen betreffen sowohl die sich aus den ohmschen und induktiven Widerständen an den Warenträgern ergebenden Nachteile. In gleicher weise sind auch an den Anodenschienen ohmsche und induktive Widerstände wirksam, so daß sich die Höhe der sich für die Galvanisierung der einzelnen Leiterplatten wirksamen individuellen Widerstände und deren unterschiedliche Werte für die einzelnen Leiterplatten gegenüber der vorstehenden Betrachtung noch erhöhen.
Der vorliegenden Erfindung liegt von daher das Problem zugrunde, die Nachtei- le der bekannten Anlagen und Verfahren zu vermeiden und insbesondere geeignete Mittel zu finden, um eine möglichst gleichmäßige elektrolytische Behandlung der Werkstücke zu erreichen. Diese Mittel sollen auch gewährleisten, daß die Behandlung nicht nur bei Anwendung von Gleichstrom sondern auch bei Anwendung von Pulsverfahren zu einer geringen Schwankungsbreite der Behandlungsergebnisse führt. Bei Anwendung von Pulsverfahren soll für die in allen Werkstücken fließenden Pulsströme eine sehr kleine und gleich große Zeitkonstante T wirken, beispielsweise in einem Bereich von unten = 1 ms.
Gelöst wird dieses Problem durch geeignete zur Stromzuführung zu den elek- trolytisch zu behandelnden Werkstücken oder Gegenelektroden dienende Träger nach Anspruch 1 , eine Kombination dieser Träger mit weiteren Trägem nach Anspruch 13 sowie das Verfahren nach Anspruch 14. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die erfindungsgemäßen Träger bestehen aus mindestens drei parallel zueinander angeordneten, langgestreckten elektrischen Stromleitern, bei dem a. ein erster Stromleiter derart ausgebildet ist, daß die Werkstücke oder Gegenelektroden zur elektrischen Stromzuführung und mechanischen Befestigung direkt oder über Halterungen an diesem angebracht werden können, b. jeweils ein zweiter bis n-ter Stromleiter vorgesehen ist, wobei der zweite Stromleiter mit dem ersten Stromleiter, der dritte Stromleiter mit
dem zweiten Stromleiter usw. über jeweils mindestens eine elektrisch leitfähige Verbindung derart verbunden ist, daß i. zwischen Verbindungen zwischen dem ersten und dem zweiten Stromleiter einerseits und Verbindungen zwischen dem (n-1)-ten und dem n-ten Stromleiter andererseits bestehende elektrische
Übergangswiderstände gleich groß sind und ii. der n-te Stromleiter mit dem (n-1 )-ten Stromleiter über eine elektrisch leitfähige Verbindung etwa in der Mitte des (n-1)-ten Stromleiters verbunden ist und c. elektrische Stromzuführungen von einer Stromquelle an mindestens einem Ende des n-ten Stromleiters vorgesehen sind.
Mit dem erfindungsgemäßen Träger wird eine größtmögliche Flankensteilheit der Strompulse bei Pulsbetrieb erreicht, da der Anteil parasitärer Induktivitäten auf einen sehr kleinen Wert reduziert wird.
Ebenso wichtig wie die Flankensteilheit ist bei Pulsbetrieb die gleichmäßige Pulsform und Pulsamplitude an jedem Ort des Trägers und damit an jedem Werkstück. Dies wird mit der gewählten Trägerkonstruktion mit einer mittigen Einspeisung des Stromes vom n-ten in den (n-1 )-ten Stromleiter und vorzugsweise beidseitige Einspeisung vom zweiten in den ersten Stromleiter durch die Schaffung symmetrischer Verhältnisse für den Stromlauf im Träger erreicht, wobei gleichzeitig eine beidseitige Einspeisung des Stromes von der Stromquelle über Kontaktstellen in den Träger vermieden wird, und es werden die mit der einseitigen Einspeisung verbundenen Vorteile genutzt:
- Geringer Aufwand und damit geringe Kosten bei der Bereitstellung der Stromzuführungskabel,
- Keine Probleme bei der Überwachung der elektrischen Kontaktierung an den Aufnahmestellen für den Warenträger am Behälterrand; eine
Erhöhung des Übergangswiderstandes durch Korrosion oder Verschmutzung dieser Kontakte kann durch den Anstieg der anliegenden Span-
nung detektiert werden; die Kabelbrandgefahr kann somit vermieden werden; eine Querschnittsüberlastung der stromzuführenden Kabel kann nicht auftreten.
Mit der Einstellung symmetrischer Verhältnisse für den Stromlauf im Träger stellen sich automatisch annähernd gleich große Zellspannungen und annähend gleichförmige Pulse an allen Werkstücken ein, da die ohmschen Leitungswiderstände und die Induktivitäten der Leiterabschnitte in den Stromleitern durch gegenläufige Mitteneinspeisung kompensiert werden. Durch diese Maß- nähme sind die Pulsform und die Pulsamplitude an allen Stellen nahezu gleich. Außerdem erlaubt diese Anordnung bei Anwendung der Pulstechnik ein Verdrillen der Hochstromkabel zur Kompensation der Leitungsinduktivität bis an die Hochstromkontakte sowohl des Trägers für die Werkstücke als auch des Trägers für die Gegenelektroden. In der Praxis beträgt der Abstand der Orte für die Stromzuleitung in den Warenträger und die korrespondierenden Gegenelektrodenträger üblicherweise etwa 250 mm. Bei einem herkömmlichen Aufbau der Träger mit beidseitiger Einspeisung würde sich dieser Abstand mindestens auf die Trägerlänge vergrößern, d.h. auf mehrere Meter.
Bei Anwendung der Pulstechnik können die beschriebenen mittig angeordneten Verbindungen zwischen den benachbarten Stromleitern vom Ort der Stromzuleitung für den gesamten Träger auch etwas wegversetzt werden, beispielsweise um 25 %, bezogen auf die Gesamtlänge des Trägers. Damit wird eine optimale Gleichheit der Pulsform an allen Werkstücken erreicht. Bei Gleich- strombetrieb ist dieser Mittenversatz nicht erforderlich.
In einer bevorzugten Ausführungsform können im Träger drei parallel zueinander angeordnete, langgestreckte elektrische Stromleiter vorgesehen sein, wobei der zweite Stromleiter mit dem ersten Stromleiter über elektrisch leitfähi- ge Verbindungen etwa an den jeweiligen beiden Enden des ersten Stromleiters und der dritte Stromleiter mit dem zweiten Stromleiter über eine elektrisch leitfähige Verbindung etwa in der Mitte des zweiten Stromleiters verbunden ist.
Elektrische Stromzuführungen sind in diesem Fall an mindestens einen Ende des dritten Stromleiters vorgesehen. Diese elektrischen Verbindungen besitzen unvermeidbare Übergangswiderstände, die aus Gründen der Symmetrie gleich groß sein sollen.
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform besteht der Träger ausschließlich aus einem ersten und einem zweiten elektrischen Stromleiter, wobei die beiden Stromleiter parallel zueinander angeordnet und langgestreckt sind. Der erste Stromleiter ist dabei derart ausgebildet, daß die Werkstücke oder Gegen- elektroden zur elektrischen Stromzuführung und mechanischen Befestigung direkt oder über Halterungen an diesem angebracht werden können. Der zweite Stromleiter ist mit dem ersten Stromleiter über elektrisch leitfähige Verbindungen etwa in der Mitte des ersten Stromleiters verbunden. Elektrische Stromzuführungen von der Stromquelle sind an mindestens einem Ende des zweiten Stromleiters vorgesehen.
Die Stromleiter sind vorzugsweise als Stromschienen aus elektrisch leitfähigem Material ausgebildet und bestehen insbesondere aus Metall. Dadurch wird eine stabile Konstruktion für die Halterung der üblicherweise sehr schweren Werk- stücke und Gegenelektroden an den Trägern und insbesondere ein geringer Leitungswiderstand in den Stromleitern der Träger durch einen großen Leitungsquerschnitt erreicht. Selbstverständlich können einzelne Stromleiter auch in Form von Kabeln ausgebildet sein, insbesondere der n-te Stromleiter, insbesondere dann, wenn der Träger für die Gegenelektrode vorgesehen ist. In diesem Falle kann ein Festanschluß vor der Stromquelle mittels Kabel etwa in der Mitte des benachbarten Trägers gebildet werden.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfaßt der erfindungsgemäße Träger eine erste, eine zweite und eine dritte Stromschiene. In diesem Fall ist die erste Stromschiene derart ausgebildet, daß die Werkstücke oder Gegenelektroden zur elektrischen Stromzuführung und mechanischen Befestigung direkt oder über die Halterungen an dieser angebracht werden können. Die
zweite Stromschiene wird mit der ersten über elektrisch leitfähige Verbindungen etwa an den jeweiligen Enden der ersten und zweiten Stromschiene verbunden und die dritte Stromschiene mit der zweiten über eine elektrisch leitfähige Verbindung etwa in der Mitte der zweiten Stromschiene. Insbesondere die dritte Schiene kann gegebenenfalls auch durch ein Kabel ersetzt werden, vorzugsweise, wenn der Träger zur Halterung der Gegenelektroden eingesetzt wird. In diesem Falle wird das Kabel vorzugsweise mit einem seiner Enden an der Verbindung zur zweiten Schiene befestigt. Falls der dritte Stromleiter eine Schiene ist, wird die elektrische Verbindung zwischen dieser und der zweiten Schiene in etwa der Mitte der dritten Schiene gebildet. An mindestens einem Ende der dritten Stromschiene sind elektrische Stromzuführungen von einer Stromquelle vorgesehen. Zur Erhöhung der Stabilität der Träger können neben den elektrisch leitfähigen Verbindungen auch elektrisch nichtleitende (isolierende) Verbindungen vorgesehen sein.
Durch diese sehr einfache Anordnung mit drei Stromschienen werden der wirksame ohmsche und induktive Widerstand im Träger auf ein Minimum reduziert, so daß die Flankensteilheit und Amplituden der Pulse in den Werkstücken optimal kleine Unterschiede aufweisen.
Der Träger kann auch aus mindestens zwei Stromleitern aufgebaut sein: Die zweite Stromschiene ist dann mit der ersten Stromschiene über elektrisch leitfähige Verbindungen etwa in der Mitte der ersten und der zweiten Stromschiene verbunden. Elektrische Stromzuführungen von der Stromquelle sind in die- sem Fall an mindestens einem Ende der zweiten Stromschiene vorgesehen.
Mit diesem weiteren erfindungsgemäßen Aufbau des Trägers wird ebenfalls eine symmetrische Stromverteilung im Träger ermöglicht, so daß sich weitgehend gleichmäßige Verhältnisse an allen Werkstücken einstellen.
Eine besonders preisgünstige Ausführungsform der Erfindung kann dann genutzt werden, wenn die Anoden fest im Bad verbleiben können. Dies ist bei-
spielsweise bei Verwendung von unlöslichen Anoden gegeben oder wenn das Anodenmaterial automatisch über entsprechende Zuführungseinrichtungen in Titankörbe eingefüllt wird. Bei dieser Variante können die von der Stromquelle kommenden Kabel oder Schienen direkt etwa in der Mitte der Anodenschienen angeschraubt werden.
Die Stromschienen der Träger sind vorzugsweise in Form von Flachprofilen ausgebildet, die in den Bereichen außerhalb der leitfähigen Verbindungen durch elektrische Isolation voneinander getrennt sind, an denen keine Verbin- düngen vorgesehen sind. Die elektrischen Verbindungen können in diesem Fall durch ein Fügeverfahren gebildet sein. Mit diesem Aufbau können die erfindungsgemäßen Träger sehr einfach hergestellt werden, beispielsweise durch Aufeinanderlegen von Flachprofilen und dazwischenliegenden Isolierschichten, beispielsweise aus Kunststoff. Die Kunststoffschichten sind vorzugsweise sehr dünn, beispielsweise 2 mm, um die Wirkung parasitärer Induktivitäten zu minimieren. Die einzelnen Schienen werden beispielsweise durch ein Schweiß-, Reibschweiß- oder Lötverfahren oder durch Schrauben oder Nieten miteinander verbunden, wobei an diesen Stellen die elektrischen Verbindungen entstehen.
In einer alternativen Ausführungsform können die Stromschienen auch durch Formschnitt aus einem elektrisch leitfähigen Materialstück gebildet sein, beispielsweise durch Wasserstrahlschneiden.
Vorzugsweise weisen die zwei bzw. drei Stromschienen eines Trägers im wesentlichen die gleiche Länge auf und sind mit korrespondierenden Seitenflächen dicht aneinanderliegend angeordnet. Die n-te Stromschiene kann insbesondere derart ausgebildet sein, daß sie zur mechanischen Fixierung des Trägers an einem Badbehälter dient und deshalb etwas länger ausgeführt werden kann als die übrigen Schienen. Beispielsweise können Auflage- und elektrische Kontaktierflächen an dieser Stromschiene vorgesehen sein, die zu entsprechenden Aufnahmepunkten auf dem Wannenrand eines Behälters korrespon-
dieren, auf den der Warenträger aufgesetzt oder an dem der Gegenelektrodenträger befestigt wird.
Zum Einsatz in elektrolytischen Behandlungsstationen können die erfindungs- gemäßen Träger zur Halterung und elektrischen Kontaktierung der Werkstücke und ein herkömmlicher Gegenelektrodenhalter eingesetzt werden. Alternativ kann ein erfindungsgemäßer Träger auch zur Halterung und elektrischen Kontaktierung der Gegenelektroden und ein herkömmlicher Warenträger zur Halterung und elektrischen Kontaktierung der Werkstücke verwendet werden. Be- sonders vorteilhaft ist eine erfindungsgemäße Kombination von mindestens einem ersten erfindungsgemäßen Träger, bestehend aus drei Stromleitern, mit mindestens einem zweiten Träger, wobei der zweite Träger aus mindestens zwei Stromleitern besteht, von denen a. mindestens ein erster Stromleiter derart ausgebildet ist, daß die Werk- stücke oder Gegenelektroden zur elektrischen Stromzuführung und mechanischen Befestigung direkt oder über Halterungen an diesem angebracht werden können, b. mindestens ein zweiter Stromleiter mit dem mindestens einen ersten Stromleiter über eine elektrisch leitfähige Verbindung etwa in der Mitte des mindestens einen ersten und zweiten Stromleiters verbunden ist und c. elektrische Stromzuführungen von der Stromquelle an mindestens einem Ende des zweiten Stromleiters vorgesehen sind.
Mit der zuletzt genannten Ausführungsform wird eine besonders günstige An- Ordnung erreicht: Indem der Strom in dem ersten Träger von den Enden her in die zweite bzw. dritte Schiene eingespeist wird, an der die Werkstücke oder Gegenelektroden befestigt und elektrisch kontaktiert sind, und in dem zweiten Träger von der Mitte her, wird eine weitere Vergleichmäßigung erreicht, indem die z.T. unterschiedliche Länge der Strompfade, bezogen auf die Befestigungs- stellen für das Behandlungsgut und die Gegenelektroden noch weitergehend kompensiert wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur elektrolytischen Behandlung von Werkstücken umfaßt folgende Verfahrensschritte: a. Die Werkstücke werden an einem ersten erfindungsgemäßen Träger, vorzugsweise aus drei Stromschienen bestehend, befestigt. b. Die Gegenelektroden werden an mindestens einem zweiten erfindungsgemäßen Träger, vorzugsweise aus zwei Stromschienen bestehend, befestigt. c. Die Träger für die Werkstücke und die Träger für die Gegenelektroden werden auf dem Wannenrand eines Behälters für eine Behandlungs- flüssigkeit aufgesetzt. d. Dabei werden die Werkstücke und die Gegenelektroden in eine Behandlungsflüssigkeit eingetaucht. e. Von einer Stromquelle erzeugter elektrischer Strom, vorzugsweise elektrisch pulsierender Strom, wird über elektrische Stromzuführungen an den Trägern zu den Werkstücken und den Gegenelektroden geleitet.
Zur näheren Erläuterung der Erfindung wird auf die nachfolgend beschriebenen Figuren verwiesen. Es zeigen:
Fig. 2a eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen zweilagigen Trägers für die Werkstücke und die Anoden in Seitensicht; Fig. 2b eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen dreilagigen Trägers für die Werkstücke und die Anoden in Seitensicht;
Fig. 3 eine schematische Darstellung der Spannungs- und Induktivitätsverhältnisse an einer Trägeranordnung nach dem Stand der Technik; Fig. 4 eine schematische Darstellung der Spannungs- und Induk- tivitätsverhältnisse an einer erfindungsgemäßen Trägeranordnung;
Fig. 4a eine schematische Darstellung einer Hälfte eines dreilagi- gen Trägers;
Fig. 4b eine schematische Darstellung einer Hälfte eines zweilagi- gen Trägers; Fig. 5a eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen dreilagigen Trägers:
Fig. 5 b eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen zweilagigen Trägers:
Fig. 6 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform für einen dreilagigen Träger in Draufsicht;
Fig. 7 eine Darstellung einer Ausführungsform für die elektrischen
Verbindungen 13 und 14 an dem in Fig. 6 dargestellten Träger in Draufsicht (geschnitten);
Fig. 8 eine Darstellung einer anderen Ausführungsform für die elektrischen Verbindungen 13 und 14 an dem in Fig. 6 dargestellten Träger von der Stirnseite her gesehen;
Fig. 9 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform für einen zweilagigen Träger in Draufsicht;
Fig. 10 eine schematische Darstellung der Befestigung von Ge- stellstäben für die Werkstücke an dem in Fig. 9 dargestellten Träger von der Stirnseite her gesehen;
Fig. 11 eine Darstellung der Befestigung von Gestellstäben für die
Werkstücke an einem zweilagigen Träger von der Stirnseite her gesehen; Fig. 12 eine Darstellung einer Befestigung von Anodenkörben an einem zweilagigen Träger von der Stirnseite her gesehen;
Fig. 13 eine Darstellung einer Befestigung von Anodenkörben an einem zweilagigen Träger von der Stirnseite her gesehen.
In Fig. 2a und Fig. 2b sind zwei Ausführungsformen von erfindungsgemäßen Trägern in Seitensicht dargestellt. Beispielsweise kann der dreilagige Träger 1 (Fig. 2b) zur Befestigung von und zur elektrischen Stromzuführung zu Werk-
stücken und der Träger 2 (Fig. 2a) zur Befestigung von und zur elektrischen Stromzuführung zu Anoden dienen. Selbstverständlich können die Träger auch bei der anodischen Behandlung von Werkstücken eingesetzt werden, so daß in diesem Fall der Träger 2 zur Befestigung von und zur elektrischen Stromzufüh- rung zu Kathoden dient. Weiterhin kann der dreilagige Träger auch zur Aufnahme der Gegenelektroden und der zweilagige Träger zur Aufnahme der Werkstücke verwendet werden. Die beiden Träger werden in einer elektrolytischen Zelle miteinander kombiniert und dort einander gegenüberliegend angeordnet. In diesem Fall ist zur beidseitigen Behandlung der Werkstücke dem Träger 1 auch an der dem Träger 2 abgewandten Seite des Trägers 1 ein zweiter Träger 2 zugeordnet. Die beiden einzelnen Träger können in der elektrolytischen Zelle auch mit herkömmlichen Trägern oder mit anderen erfindungsgemäßen Trägern kombiniert werden.
Der zweilagige Träger 2 weist eine Stromschiene 3 und eine Stromschiene 4 auf, die übereinander angeordnet sind. Die Stromschienen 3 und 4 bestehen beispielsweise aus Kupfer oder aus Edelstahl, gegebenenfalls mit einer Kupferseele, und sind als Flachprofile, beispielsweise mit einem Querschnitt von 100 mm x 20 mm, ausgebildet.
Die Stromschiene 3 des Trägers 2 dient zur mechanischen Befestigung der Anoden über Anodenaufhängungen 60 an den Befestigungsstellen 5. Über die Befestigungsstellen wird auch der elektrische Strom zu den Anoden geführt.
Die Schiene 3 ist mit der Schiene 4 über die Verbindung 6 derart verbunden, daß an dieser Stelle eine elektrisch leitfähige Verbindung gebildet wird. Ein Querschnitt durch die Schienenanordnung ist in Fig. 12 wiedergegeben. Der Träger 2 kann beispielsweise durch Übereinanderiegen von zwei Flachprofilen aus Metall mit dazwischen angeordneten Kunststoffstreifen zur elektrischen Isolierung der Schienen gegeneinander und Verschrauben der Schienen an der elektrischen Verbindung hergestellt werden. Zur Erhöhung der mechanischen Festigkeit können weitere Verschraubungen vorhanden sein, die gegen die
Schienen 3 und 4 elektrisch isoliert sind, um keine weiteren Kontaktstellen herzustellen.
Die Schiene 4 ist über einen externen elektrischen Stromleiter mit einer exter- nen Stromversorgung (beides nicht dargestellt) verbunden. Hierzu wird ein elektrischer Kontakt zu dem externen Stromleiter an der Stelle 7 an einem Ende der Schiene 4 hergestellt, an der der Träger 2 auch auf der Warenträgerauf- nahme 29 am Behälterrand aufsitzt. Der Träger sitzt am anderen Ende ebenfalls auf einer Trägeraufnahme 30 auf dem Behälterrand 80 auf. Der elektrische Kontakt kann beispielsweise durch eine Verschraubung des zur Stromzuführung verwendeten Kabels mit der Schiene an dieser Stelle 7 gebildet werden. Für den Fall, daß der Träger in der Anlage transportiert werden muß, werden Einweisungen für den Träger am Behälterrand eingesetzt, auf die der Träger aufgesetzt werden kann.
Im praktischen Betrieb fließt der elektrische Strom I zunächst über den Bereich 8 der Schiene 4 bis zur Verbindung 6, von dort über die Verbindung zur Schiene 3 und von dieser zu den elektrischen Kontaktier- und Befestigungsstellen 5 für die Anoden. Indem die Verbindung 6 etwa in der Mitte der Schiene 3 an- geordnet ist, ergibt sich für die Anoden eine ungefähr symmetrische Verteilung der einzelnen Zellspannungen. Die im äußeren Bereich an den Befestigungsstellen 5' und 5" befestigten Anoden erfahren hierbei natürlich einen größeren Spannungsabfall durch den Stromfluß in der Schiene 3 als die etwa in der Mitte der Schiene in der Nähe der Befestigungsstelle 5'" befestigten Anoden. Der Spannungsabfall ist jedoch für die beiden an den Befestigungsstellen 5' und 5" befestigten Anoden gleich. Außerdem ist der Unterschied der Spannungsabfälle zwischen den an den Befestigungsstellen 5' und 5" befestigten und den an der Befestigungsstelle 5'" befestigten Anoden relativ klein (halb so groß wie bei Trägern nach dem Stand der Technik). Dadurch ergeben sich an den Anoden sehr gleichmmäßige Verhältnisse. Insbesondere in Kombination mit dem zweiten Träger gemäß Fig. 2b stellen sich gleiche elektrische Bedingungen an allen Werkstücken ein.
Wird der Träger 2 bei Anwendung eines Pulsstromverfahrens eingesetzt, so wirken Induktivitäten in den einzelnen Stromleitern. Die den Induktivitäten entsprechenden induktiven Widerstände verhalten sich ebenso wie die ohmsche Widerstände (Addition von in Reihe geschalteten induktiven Widerständen). Daher gilt die obige Betrachtung auch für die induktiven Widerstände.
Der in Fig. 2b gezeigte dreilagige Träger 1 besteht aus der Schiene 9, der Schiene 10 und der Schiene 11, die übereinander angeordnet sind. Die Schiene 9 dient zur mechanischen Befestigung der Werkstücke über Gestellstäbe an den Befestigungsstellen 12. Außerdem wird den Werkstücken über diese Befestigungsstellen elektrischer Strom zugeführt. Die Schiene 9 ist mit der Schiene 10 über an den Enden der beiden Schienen gelegene elektrische Verbindungen 13 und 14 verbunden. Die weitere Schiene 11 ist zu den beiden Schienen 9 und 10 parallel angeordnet und mit der Schiene 10 an der etwa mittig gelegenen Verbindung 15 verbunden.
Auch die Schienen 9, 10 und 11 des Trägers 1 bestehen aus Kupfer oder Edelstahl und können als Flachprofile ausgebildet sein. Zur Herstellung dieses Trägers können die einzelnen Schienen mit Isolierlagen, beispielsweise aus Kunst- stoffstreifen zwischen den Schienen, zunächst aufeinander gestapelt und die drei Schienen anschließend an den Verbindungen 13, 14 und 15 derart miteinander verbunden werden, daß elektrische Verbindungen an diesen Stellen gebildet werden. Hierzu können die Schienen wiederum durch Schrauben, aber auch durch Nieten, Schweißen oder Löten miteinander verbunden werden. In einer alternativen Verfahrensweise kann der Träger auch aus einem monolithischen Metallstück durch Formschneiden hergestellt werden. Beispielsweise können die Zwischenräume zwischen den Schienen durch Wasserstrahlschneiden gebildet werden, so daß der Träger aus dem Stück herstellbar ist.
Im Betrieb wird Strom über externe Stromleiter an der Stelle 16 in die Schiene 11 geleitet, an der der Träger 1 auch auf der Warenträgeraufnahme 25 am Behälterrand 80 aufsitzt. Der Träger sitzt am anderen Ende ebenfalls auf einer
Trägeraufnahme 26 auf dem Behälterrand auf. Der Strom fließt über den Bereich 17 der Schiene 11 zur elektrischen Verbindung 15 und von dort in die Schiene 10. Dann kann der Strom über beide Bereiche 33' und 33" zu den Verbindungen 13 und 14 fließen und von dort in die Schiene 9.
Durch diese spezielle Stromführung werden die in der Nähe der Befestigungsstellen 12' und 12" gelegenen Werkstücke gleich behandelt, da der Spannungsabfall von der Stromquelle bis zu diesen Stellen gleich ist. Der Spannungsabfall in der Schiene 9 ist dagegen für die Befestigungssteile 12"' etwa in der Mitte der Schiene 9 etwas größer als der Spannungsabfall bis zu den Stellen 12' und 12". Dieser Unterschied ist jedoch relativ klein.
Eine besonders vorteilhafte Anordnung ergibt sich, wenn der zweilagige Träger 2 mit dem dreilagigen Träger 1 kombiniert wird. In der Schiene 9 des dreilagi- gen Trägers 1 (Fig. 2b, Stromzuführung zum Behandlungsgut) verläuft der
Spannungsabfall in der Schiene von der Außenkante nach innen, also gegenüber der Schiene 3 im zweilagigen Träger 2 (Fig. 2a) um 180° gedreht. Es findet eine nahezu vollständige Kompensation der ohmschen und induktiven Widerstände statt. In diesem Fall werden die Zellspannungen an den einzelnen Werkstücken in optimaler Weise vergleichmäßigt.
Zur weiteren Erläuterung der vorteilhaften Vergleichmäßigung der Zellspannungen an den Werkstücken bei einer derartigen Kombination eines zweilagigen mit einem dreilagigen Träger wird auf die Fig. 3, 4, 4a und 4b verwiesen:
In Fig. 3 sind die Zellspannungen an einer Trägerkombination mit herkömmlichen Trägern in einer elektrolytischen Zelle schematisch dargestellt. Einem kathodisch polarisierten Warenträger 70 sind beidseitig je ein Anodenträger 71' und 71" gegenüberliegend angeordnet. In dieser dem Stand der Technik zu- zurechnenden Anordnung werden aus den eingangs erläuterten Gründen vorzugsweise jeweils beide Enden des Warenträgers und der Anodenträger mit der Stromquelle verbunden. Dies wird in der Darstellung durch die Pfeile mit
der Angabe I bzw. 1/2 symbolisiert. Jeweils die Hälfte des Betrages des Stromes durch den Warenträger fließt durch die Anodenträger. Für die Abschätzung der Spannungsabfälle in den Trägern wird eine Spannung an den Trägerenden von U = 2,0 V angenommen. Für den Spannungsabfall über eine Hälfte eines Trägers ergibt sich beispielsweise ein Wert von etwa ΔU = 100 mV, wenn gleichzeitig der ohmsche Widerstand des Warenträgers pro Längeneinheit halb so groß ist wie der ohmsche Widerstand der Anodenträger pro Längeneinheit. Damit beträgt die Zellenspannung an an den Enden des Warenträgers angebrachten Werkstücken U = 2,0 V und an in der Mitte des Warenträgers ange- brachten Werkstücken nur U = 1 ,8 V. Diese Differenz führt zu erheblichen Unterschieden an den Werkstücken beim elektrolytischen Behandeln.
Wird ferner angenommen, daß die Induktivität L der Träger bei typischen Anwendungen ΔL = 0,2 μH auf einem der halben Trägerlänge entsprechenden Abschnitt beträgt, so beträgt die Induktivität eines Stromkreises, der durch ein etwa in der Mitte des Warenträgers befestigtes Werkstück geschlossen wird, in den Trägem ΔL = 0,4 μH. Der entsprechende Wert für etwa an den Enden des Warenträgers befestigte Werkstücke geht gegen Null. Durch diese Unterschiede werden die Pulsanstiegs- und -abkling-Zeitkonstanten erheblich beeinflußt. Daher entstehen auch aus diesem Grunde nicht zu vernachlässigende
Schwankungen der Verfahrensparameter für die Werkstücke an einem Träger.
Bei einer erfindungsgemäßen Kombination eines zweilagigen Trägers 2 mit zwei dreilagigen Trägern 1' und 1" ergeben sich die in Fig. 4 dargestellten Ver- hältnisse:
Auch in diesem Fall werden zwei Halbzellen gebildet, allerdings mit einem dreilagigen Anodenträger 1', einem zweilagigen Warenträger 2 und einem weiteren dreilagigen Anodenträger 1". Die ohmschen Widerstände in den Anodenträ- gern und dem Warenträger sind im Verhältnis zum Betrag des durchfließenden Stromes beispielsweise wiederum derart bemessen, daß der Spannungsabfall über einen halblangen Abschnitt eines Trägers ΔU = 0,1 V beträgt, wobei al-
lerdings ein größerer Spannungsabfall (ΔU = ca. 0,15 V) in der zweiten Stromschiene der dreilagigen Träger entsteht. An die Träger wird eine Spannung in Höhe von U = 2,15 V angelegt, um den Spannungsabfall in der zweiten Schiene des dreilagigen Trägers so zu kompensieren, daß die zum Stand der Tech- nik gemäß Fig. 3 vergleichbare Zellspannung in Höhe von 1 ,9 V wirksam wird.
Aus der Darstellung ist leicht entnehmbar, daß den etwa in der Mitte des Warenträgers 2 bei M befestigten Werkstücken eine Zellspannung in Höhe von U = 1 ,9 V aufgeprägt wird. Dasselbe gilt für die etwa an den Enden des Waren- trägers bei E' und E" befestigten Werkstücke.
Für die Induktivität gilt im wesentlichen dasselbe. Zur Berechnung der Induktivitäten wird auf Fig. 4a und Fig. 4b verwiesen, in denen die Induktivitäten für einzelne Schienenbereiche angegeben sind.
In Fig. 4a ist die eine Hälfte eines dreilagigen Trägers, bestehend aus drei Schienen 9, 10 und 11 schematisch dargestellt. Durch Spiegelung an einer senkrecht zur Längsrichtung der drei Schienen am oberen Knick A' liegenden Ebene ergibt sich der gesamte Träger. Der Strom wird am einen Ende in die dritte Schiene 11 eingespeist (dargestellt durch den Pfeil an der Stelle, bezeichnet mit A). Es wird angenommen, daß die Induktivitäten für die Abschnitte AB, AB' bzw. AA' die Beträge von LAB » 0,25 μH, LAB.= 0,18 μH bzw. LM. « 0,09 μH annehmen.
In Fig. 4b ist die eine Hälfte eines zweilagigen Trägers, bestehend aus den zwei Schienen 3 und 4 schematisch dargestellt. Durch Spiegelung an einer senkrecht zur Längsrichtung der zwei Schienen am oberen Knick A' liegenden Ebene ergibt sich der gesamte Träger. Der Strom wird am einen Ende in die zweite Schiene 4 eingespeist (dargestellt durch den Pfeil an der Stelle, bezeich- net mit A). Es wird angenommen, daß die Induktivitäten für die Abschnitte AB bzw. AA' die Beträge von LAB = 0,15 μH bzw. L^. = 0,075 μH annehmen.
Für die Kombination des dreilagigen Trägers mit dem zweilagigen Träger gemäß Fig. 4 ergeben sich somit für an verschiedenen Orten befestigte Werkstücke die folgenden Werte für die Induktivitäten bei Anschluß der Stromquelle bei M:
Für bei M befestigte Werkstücke:
L1 * (0,15 + 0) μH = 0,15 μH Für bei E' befestigte Werkstücke:
L2 * (0,075 + 0,2) μH = 0,275 μH Für bei E" befestigte Werkstücke:
L3 = (0,075 + 0,2) μH = 0,275 μH.
Wird die Stromquelle dagegen bei E' an die Träger angeschlossen, so ergeben sich für die Induktivität der jeweiligen Stromkreise die folgenden Werte:
Für bei M befestigte Werkstücke:
L1 = (0,25 + 0,075) μH = 0,325 μH Für bei E' befestigte Werkstücke:
L2 = (0,18 + 0,15) μH = 0,33 μH Für bei E" befestigte Werkstücke:
L3 = (0,09 + 0,075 + 0,075 + 0,2) μH = 0,44 μH.
Die maximale Differenz der wirksamen Induktivitäten bei einer Stromeinspeisung bei M beträgt demnach ΔL = 0,125 μH und die maximale Differenz bei einer Stromeinspeisung bei E' ΔL = 0,115 μH.
Während sich also bei Verwendung herkömmlicher Träger für die Werkstücke und die Anoden eine Differenz der Induktivitäten für etwa in der Mitte der Warenträger gegenüber etwa an den Enden der Warenträger befestigte Werkstük- ke von ΔL = 0,4 μH einstellt, bildet sich bei Verwendung der erfindungsgemäßen Träger lediglich eine Differenz von ΔL = 0,125 μH bzw. ΔL = 0,115 μH aus. Diese geringere Differenz führt zu deutlich geringeren Unterschieden der
Pulsanstiegs- und abkling-Zeitkonstanten an den einzelnen Werkstücken, so daß gleichmäßigere Ergebnisse beim Galvanisieren erhalten werden, wenn die erfindungsgemäßen Träger eingesetzt werden.
In Fig. 5a und Fig. 5b sind in perspektivischer Darstellung Ausführungsformen eines dreilagigen Trägers 1 (Fig. 5a) und eines zweilagigen Trägers 2 (Fig. 5b) wiedergegeben. Der dreilagige Träger in Fig. 5a, beispielsweise ein Warenträger, besteht aus den drei Schienen 9, 10 und 11, beispielsweise aus Edelstahl bestehenden Flachschienen. Die Schiene 9 dient zur Befestigung der Werkstücke. Hierzu sind geeignete Befestigungsstellen 12 vorgesehen. Die Schienen sind untereinander über Verbindungen 13, 14 und 15 miteinander elektrisch verbunden. Die elektrische Verbindung 15 ist vorzugsweise in der Mitte der Schienen 10 und 11 angeordnet. Diese Verbindung kann aber auch zu dem dem Stromzuleitungsort 16 abgewandten Ende der beiden Schienen hin verschoben sein, beispielsweise um 25 %, bezogen auf die Gesamtlänge der Schiene 10. Abgesehen von den elektrischen Verbindungen sind die Schienen gegeneinander isoliert. In den Zwischenräumen 21, 22' und 22" kann hierzu eine Kunststoffisolierschicht eingebettet sein. Mittels elektrisch isolierender Fügeverfahren kann der Träger mechanisch weiter stabilisiert werden.
Die Schiene 11 des dreilagigen Trägers 1 ist in einer bevorzugten Ausführungsform länger als die beiden anderen Schienen 9 und 10 ausgebildet und steht daher an den Enden über. Die überstehenden Enden 23 und 24 dienen zum Absetzen des Trägers beispielsweise auf den Rand eines Behandlungsbehäl- ters auf Trägeraufnahmestellen 25,26. An einer dieser Stellen (Stromeinspei- sungsort 16) ist auch eine elektrische Kontaktierung zur externen Stromquelle vorgesehen, so daß der Stromfluß beim Absetzen des Warenträgers auf den Behälterrand einsetzt.
Der zweilagige Träger 2 in Fig. 5b, beispielsweise ein Anodenträger, besteht aus den Schienen 3 und 4. An der Schiene 3 sind in diesem Fall die Anodenhalter befestigt, die die Anoden tragen. Die entsprechenden Befestigungsstel-
len sind mit der Bezugsziffer 5 bezeichnet. Auch in diesem Fall bestehen die beiden Schienen vorzugsweise aus flachprofilförmigem Kupfer oder Edelstahl. Die beiden Schienen sind etwa in der Mitte miteinander elektrisch verbunden. Zwischen den beiden Schienen sind im übrigen Zwischenräume 34' und 34" vorgesehen, in denen beispielsweise durch eine Kunststoffolie gebildete Isolierschichten vorgesehen sein können.
Die Schiene 4 weist eine größere Länge auf als die Schiene 3 und steht an den Enden über. Die überstehenden Enden 27 und 28 dienen zur Befestigung des Trägers 2 auf einem Behälterrand. Zur elektrischen Kontaktierung dient eine der mit den Bezugsziffern 29,30 bezeichneten Trägeraufnahmestellen.
Die beiden Träger 1 und 2 in Fig. 5a und Fig. 5b können in der gezeigten Ausrichtung auf einen Behälterrand aufgesetzt werden. In diesem Fall sind die für die Befestigung und elektrische Kontaktierung der Werkstücke und Anoden dienenden Schienen 3 und 9 oberhalb der verlängerten Schienen 4 und 11 angeordnet. Die Träger können auch in umgekehrter Ausrichtung verwendet werden, wobei die die Werkstücke und Anoden tragenden Schienen nach unten hängen.
Eine alternative Ausführungsform für einen dreilagigen Träger 1 ist in Fig. 6 in Draufsicht wiedergegeben. In diesem Fall ist die Schiene 11, die zur Auflage des Trägers auf einem Behälterrand dient, in der Mitte der beiden anderen Schienen 9 und 10 angeordnet. Dadurch wird die Anordnung im Schwerpunkt in einfacher Weise ausbalanciert. Die zwischen den Schienen 9 und 10 gebildeten Verbindungen 13 und 14 überbrücken elektrisch isoliert die Schiene 11. Der Strom wird an der mit dem Pfeil bezeichneten Stelle (I) in die Schiene 11 eingespeist. Die übrigen Bezugsziffern in Fig. 6 entsprechen den in Fig. 5a und Fig. 5b angegebenen Bezugsziffern.
Zur Realisierung der die Schiene 11 überspannenden Verbindungen 13 und 14 zwischen den Schienen 9 und 10 ist beispielsweise die in Fig. 7 dargestellte
Detaillösung geeignet. Diese Darstellung gibt die Verbindungen 13 und 14 in einem Ausschnitt wieder. In Fig. 7 sind Teile der Schienen 9, 10 und 11 zu erkennen. Die Schiene 11 wird von den Schienen 9 und 10 flankiert. Eine Schraubverbindung dient als elektrische Verbindung zwischen den Schienen 9 und 10. Damit diese elektrische Verbindung keinen elektrischen Kontakt mit der Schiene 11 erhält, ist die Schraubverbindung elektrisch isoliert in der Schiene 11 angebracht. Hierzu dienen beispielsweise eine elektrisch leitfähige Distanzbuchse 31 und eine elektrisch isolierende Distanzhülse 32. Derartige Schraubverbindungen sind an den Enden der Schienen 9 und 10 vorgesehen. An je- dem Ende können auch mehrere Schraubverbindungen angebracht sein.
In einer anderen Ausführungsform gemäß Fig. 8 ist ein Querschnitt durch einen dreilagigen Träger 1, bestehend aus drei Schienen 9, 10 und 11, von der Stirnseite gesehen, wiedergegeben. Die Schiene 9 dient wiederum zur Befestigung der Werkstücke oder Anoden. Im vorliegenden Fall sind die Gestellstäbe 50 für Werkstücke erkennbar. Der Schiene 9 gegenüberliegend und zu dieser parallel angeordnet ist die Schiene 10. Beide Schienen sind ausschließlich an deren Enden mit in Form von elektrisch leitfähigen Laschen ausgebildeten elektrischen Verbindungen 13 und 14 verbunden. Eine weitere elektrische Verbin- düng 15 geht von der Schiene 10 zur Schiene 11 aus, die sich zwischen den Schienen 9 und 10 befindet. Der Träger kann auf dem Rand eines Behälters mit der Schiene 11 aufliegen (siehe Pfeil). Über die Auflage wird gleichzeitig Strom zugeführt.
In Fig. 9 ist eine Ausführungsform für einen zweilagigen ausbalancierten Warenträger 2 in Draufsicht dargestellt. Die Schiene 3 ist derart lang ausgebildet, daß sie die gesamte Breite einer elektrolytischen Zelle überbrücken kann. Diese Schiene kann an den Enden auf den Rand des Behandlungsbehälters aufgesetzt werden. Der elektrische Strom I wird an der Stelle 7 in diese Schiene eingespeist. Zwei weitere Schienen 4" und 4", die lediglich eine in sich versetzte zweite Schiene darstellen, sind mit der ersten Schiene 3 über die Verbindung 6 elektrisch verbunden. Hierzu dient in diesem Fall beispielsweise eine
Schraubverbindung, die auch die nötige mechanische Stabilität ergibt. An den Schienen 4' und 4" können die Werkstücke über die Befestigungsstellen 5 angebracht werden. Weitere elektrisch isolierte Verbindungen der Schienen können zur Erhöhung der mechanischen Stabilität angebracht werden.
Durch den seitlichen Versatz der beiden Schienen 4' und 4" gegenüber der mittleren Schiene 3 wird der Träger ausbalanciert. Die Werkstücke können hierzu beispielsweise in der in Fig. 10 gezeigten Weise an den Schienen 4* und 4" befestigt sein. In Fig. 10 ist die Anordnung von Fig. 9 von Seite gesehen wiedergegeben. Die an den Befestigungsstellen angebrachten Gestellstäbe 50 für die Werkstücke sind jeweils zur Mitte hin gekröpft, so daß die Werkstücke unterhalb des Trägers 2 im Schwerpunkt hängen.
In Fig. 11 ist eine weitere Ausführungsform eines zweilagigen Warenträgers 2, von der Stirnseite gesehen, dargestellt. Die auf dem Behälterrand aufliegende Schiene 3 ist mit der Schiene 4 derart über eine Verbindung 6 in der Mitte verbunden, daß letztere unterhalb der Schiene 3 hängt. An der Schiene 4 sind wiederum die Gestellstäbe 50 für Werkstücke befestigt. Dadurch wird ebenfalls eine ausbalancierte Anordnung ermöglicht.
In Fig. 12 ist eine weitere Ausführungsform für einen zweilagigen Anodenträger 2 mit den Schienen 3 und 4, von der Stirnseite gesehen, dargestellt. Die beiden Schienen sind in der Mitte über die elektrisch leitfähige Verbindung 6 verbunden. Die Schiene 4 ist auf dem Behälterrand auf den Aufnahmen 29 und 30 befestigt. Die Anodenaufhängungen 60 liegen auf der Oberseite der Schiene 3 auf. Die Anoden bzw. Anodenkörbe 200 sind an den Anodenaufhängungen befestigt.
In Fig. 13 ist eine weitere Ausführungsform für einen zweilagigen Anodenträger 2 mit den Schienen 3 und 4, von der Stirnseite gesehen, dargestellt. Die Bezugsziffern entsprechen im übrigen den in Fig. 12 angegebenen. Im Unter-
schied zu der in Fig. 12 dargestellten Ausführungsform ist die Schiene 3 oberhalb der Schiene 4 angeordnet.
Die vorstehend beschriebenen Träger dienen zur Halterung und elektrischen Kontaktierung von Anoden bzw. als Kathoden geschalteten Gegenelektroden und zur Halterung und elektrischen Kontaktierung von Werkstücken. Insbesondere sind die Träger und deren Kombinationen zum Einsatz in der Leiterplattentechnik geeignet. Hierzu werden die Leiterplatten in bekannter Weise direkt oder an Gestellen und die Gestelle an den erfindungsgemäßen Warenträgem befestigt. Die Warenträger werden zusammen mit den Gestellen und den Leiterplatten nach einem vorgegebenen Behandlungsmuster zu den einzelnen Behandlungsstationen geführt und auf den Rändern der jeweiligen Behandlungsbehälter abgesetzt. Dabei tauchen die Gestelle mit den Leiterplatten in die Behandlungsflüssigkeit ein. Zur elektrolytischen Behandlung der Platten wird beim Absetzen der Warenträger ein elektrischer Kontakt an den Warenträger- aufnahmen am Behälterrand geschlossen. Die Anodenträger sind ebenfalls am Behälterrand befestigt und zur Stromzuführung fest oder wie ein Warenträger über Kontakte mit den Stromzuleitungen verbunden.
Bezugsziffernliste:
1 ,1',1" Dreilagiger Träger
2 Zweilagiger Träger 3,4,4',4" Schienen des zweilagigen Trägers 2
5,5',5",5*" Befestigungsstellen am zweilagigen Träger 2
6 Elektrische Verbindung am zweilagigen Träger 2
7 Stromeinspeisungsort am zweilagigen Träger 2
8 Stromdurchflossener Bereich in der Schiene 4 9,10,11 Schienen des dreilagigen Trägers 1
9',9" Schienen eines vierlagigen Trägers 12,12', 12", 12"' Befestigungsstellen am dreilagigen Träger 1
13,14,15 Elektrische Verbindungen am dreilagigen Träger 1
16 Stromeinspeisungsort am drei(vier)lagigen Träger 1 17 Stromdurchflossener Bereich in der Schiene 11
18', 18" Schienen eines vierlagigen Trägers
19 Schiene eines vierlagigen Trägers
20 Schiene eines vierlagigen Trägers
21 Zwischenraum zwischen den Schienen 9 und 10 22',22" Zwischenraum zwischen den Schienen 10 und 11
23,24 Überstehende Enden am dreilagigen Träger 2
25,26 Trägeraufnahmen am Behälterrand 80
27,28 Überstehende Enden am zweilagigen Träger 1
29,30 Trägeraufnahmen am Behälterrand 80 31 Distanzbuchse
32 Distanzhülse
33', 33" Stromdurchflossener Bereich der Schiene 11
34', 34" Zwischenräume zwischen den Schienen 3 und 4
50 Gestellstäbe für die Werkstücke 60 Anodenaufhängungen
70 herkömmlicher Warenträger
71', 71" herkömmlicher Gegenelektrodenträger
80 Behälterrand
101 ,102,103,104, Leiterplatten
105,106
200 Anoden, Anodenkörbe