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Die
Erfindung betrifft das elektrochemische Behandeln von elektrisch
leitfähigen Basisschichten auf ebenem Gut. Bevorzugt betrifft
dies plattenförmige oder bandförmige Substrate.
Die Erfindung eignet sich unter anderem zum Galvanisieren von Leiterplatten
und Leiterfolien oder anderen Platten in Durchlaufanlagen oder Tauchbadanlagen
sowie von Bändern aus Metall oder metallisierte Kunststofffolien in
Anlagen von Rolle zu Rolle. Dabei soll unter Anwendung einer möglichst
großen Stromdichte eine gleichmäßig dicke
metallische Schicht auf der gesamten großflächigen
Oberfläche des Gutes abgeschieden werden, auch wenn die
anfänglichen gesputterten oder chemisch metallisierten
Basisschichten dünn und damit hochohmig sind. Das Galvanisieren
kann an nur einer Oberflächenseite oder an beiden Oberflächenseiten
des flachen Gutes erfolgen. In allen Fällen kann es sich
bei dem Gut um Abschnitte als Bögen und Platten oder um
Endlosgut von Rolle zu Rolle handeln. Die Erfindung eignet sich
auch zum elektrochemischen Ätzen von Basisschichten auf
ebenem Gut. Sie wird nachfolgend, besonders an Beispielen der wichtigsten
Anwendung, nämlich dem Galvanisieren in Durchlaufanlagen
beschrieben.
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Derartige
Galvanisieranlagen sind z. B. als horizontale Durchlaufanlagen oder
Bandanlagen bekannt. Die elektrolytische Zelle wird im Elektrolyten von
mindestens einer löslichen oder unlöslichen Anode,
die sich quer zur Transportrichtung des Gutes über die
gesamte Transportbahn erstreckt sowie von der zu galvanisierenden
Oberfläche des Gutes gebildet. In Transportrichtung gesehen
sind die Anöden in der Regel als Abschnitte angeordnet,
wobei jeder Abschnitt mindestens von einer zugeordneten Galvanisierstromquelle,
die auch als Gleichrichter bezeichnet wird, mit elektrischem Behandlungsstrom
bzw. Galvanisierstrom gespeist wird.
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Das
plattenförmige oder bandförmige Gut wird mindestens
an einem Rand mittels Kontakten elektrisch kontaktiert. Über
diese Kontakte wird der zum Galvanisieren erforderliche Galvanisierstrom von
mindestens einer Galvanisierstromquelle zur elektrolytisch zu behandelnden
Basisschicht des Gutes geleitet. Von diesem Rand oder von den beiden Randbereichen
verbreitet sich der Galvanisierstrom über die gesamte Oberfläche
des Gutes. In vielen Fällen fließt er dabei in
einer mindestens anfänglich hochohmigen Basisschicht. Die
Folge ist ein störender elektrischer Spannungsabfall, der
an dem elektrischen Widerstand dieser Basisschicht auftritt. Der Spannungsabfall
reduziert insbesondere bei Anwendung einer zu bevorzugenden großen
globalen Stromdichte die örtlich wirksamen Stromdichten
in Abhängigkeit von ihrer Lage auf dem Gut unterschiedlich
groß. Entsprechend unterschiedlich ist dann die Dicke der örtlich
abgeschiedenen Galvanisierschicht.
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Die
Druckschrift
DE 101
41 056 C2 beschreibt am Stand der Technik u. a. das grundsätzliche
Entstehen der Galvanisierschicht als Schiefe Ebene quer zur Transportrichtung
auf plattenförmigem Gut mit hochohmigen Basisschichten.
Ursache sind die elektrischen Spannungsabfälle in der Basisschicht
und die damit verbundenen unterschiedlich großen örtlichen
Zellspannungen, die im Elektrolyten von der Anode zur Kathode zu
messen sind. Zur Reduzierung der elektrischen Spannungsabfälle
in der Basisschicht wird hier eine Teilung der globalen elektrolytischen
Zelle quer zur Transportrichtung in mehrere individuelle elektrolytische
Zellen mit jeweils zugehörigen Galvanisierstromquellen
vorgeschlagen. Durch die damit verbundene Kürzung der stromleitenden
Strecken im Gut und damit des jeweils darin fließenden
kleineren Stromes wird eine gleichmäßigere Schichtdickenverteilung
erzielt.
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Grundsätzlich
kann das Gut zur Reduzierung der Spannungsabfälle quer
zur Transportrichtung auch von den beiden Rändern oder
bei Tauchbadanlagen von allen vier Rändern elektrisch kontaktiert werden.
Der von diesen Rändern jeweils einzuspeisende Galvanisierstrom
beträgt dann bei Durchlaufanlagen nur die Hälfte
des Galvanisierstromes gegenüber der einseitigen Einspeisung.
Zugleich verringert sich die Strecke des jeweiligen Stromflusses quer
zur Transportrichtung auf die Hälfte, d. h. auf den halben
elektrischen Widerstand. Der halbe Strom und der halb so große
elektrische Widerstand ergibt nach dem Ohmschen Gesetz ein Viertel
des Spannungsabfalls im Vergleich zur einseitigen Einspeisung, vorausgesetzt,
dass sich die Ströme symmetrisch zu den Einspeisungspunkten
verteilen. Entsprechend geringer sind die örtlichen Zellspannungsunterschiede
und damit die Unterschiede der Stromdichten quer zur Transportrichtung,
die in diesem Falle in der Mitte des Gutes ihr Minimum haben.
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Die
Druckschrift
DE 36
45 319 C2 beschreibt ebenfalls eine Durchlaufanlage für
plattenförmiges Gut, z. B. für Leiterplatten mit
einer solchen beidseitigen Stromeinspeisung. Obere und untere Anoden sind
quer zur Transportrichtung über die gesamte Transportbahn
angeordnet. Das Gut kann sowohl an einem Rand als auch, unter Vorraussetzung
eines stets gleichbleibenden Formates desselben, an den beiden Rändern
elektrisch kontaktiert werden. Die Kontaktierung an den beiden Rändern
hat den beschriebenen Vorteil der Viertelung des elektrischen Spannungsabfalls
quer zur Transportrichtung, was insbesondere bei dünnen
zu galvanisierenden Basisschichten hilfreich ist. Dies erlaubt die
Anwendung einer größeren Stromdichte oder bei
gegebener Stromdichte wird eine gleichmäßigere
Galvanisierschicht abgeschieden. Der Schichtabfall von den Rändern zur
Mitte des Gutes wird im Vergleich zur Einspeisung von nur einem
Rand deutlich verringert, jedoch lässt sich dieser Schichtabfall
auch bei der Kontaktierung von den beiden Rändern nicht
völlig vermeiden. Es verbleiben insbesondere bei größeren
Abmessungen des Gutes und damit wirtschaftlichen Stromdichten Schiefe
Ebenen der Schicht, wobei in der Mitte des Gutes das Minimum auftritt.
Das Maximum befindet sich an den kontaktierenden Rändern.
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Bei
den Anforderungen an die Qualität der elektrolytischen
Abscheidung für die zunehmend zu produzierende Feinleitertechnik
mit ihren dünnen bis sehr dünnen und damit hochohmigen
Basisschichten muss zur Erzielung der nötigen Gleichmäßigkeit
der zu galvanisierenden Schicht meist mit einer kleineren Stromdichte
unter Verlust an Produktionskapazität galvanisiert werden.
Für die in der Leiterplattentechnik dominierende Abscheidung
von Kupfer werden unter einer großen Stromdichte 10 A/dm
2 bis 18 A/dm
2 verstanden
und unter einer kleinen Stromdichte 2 A/dm
2 bis
5 A/dm
2. Dünne Basisschichten aus Kupfer
sind z. B. 2 μm bis 3 μm dick. Chemisch abgeschiedene
Basisschichten sind etwa 0,3 μm dick und gesputterte Basisschichten
sind weniger als 0,2 μm dick. Die Druckschrift
DE 10 2004 025 827
B3 beschreibt eine weitere Durchlaufanlage mit einer elektrischen
Kontaktierung von den beiden Rändern, um den Schichtdickenfehler
klein zu halten. Dennoch müssen Kompromisse bezüglich
der anwendbaren Stromdichte und der Qualität der Abscheidung
bzw. der Schichtdickenverteilung bei gegebenen Parametern des Gutes,
insbesondere dessen Abmessungen quer zur Transportrichtung eingegangen
werden.
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Die
beidseitige Kontaktierung erfordert zur theoretisch exakten Viertelung
der verbleibenden Unterschiede der Spannungsabfälle gleich
große Ströme an beiden Seiten. Der Galvanisierstrom
fließt von einem einzigen Gleichrichter über die
daran angeschlossene Anode in der elektrolytischen Zelle zum Gut.
Diese Anode ist quer zur Transportrichtung des Gutes angeordnet.
Gleich große Galvanisierströme an den beiden Rändern
treten nur bei beidseitig, gleichen Kontaktierungsbedingungen auf,
z. B. bei gleich großen Auflagekräften oder Klemmkräften
der Kontakte auf dem Gut, die Voraussetzung für gleich
große elektrische Kontaktwiderstände sind. Hierzu müsste
z. B. der Schwerpunkt jeder Kontaktwalze genau in der Mitte zwischen
den beiden mit der Kontaktwalze rotierenden Kontakten liegen. Dies
ist konstruktiv selten der Fall. Hinzu kommt eine dynamische Asymmetrie,
der rotierenden Kontaktmittel. Diese Kontaktierung kann sporadisch
nahezu bis zur wiederholten Unterbrechung des einen oder anderen Kontaktes
an der einen oder anderen Seite führen. Weil in der Praxis
keine Symmetrie der Galvanisierströme der beiden Seiten
besteht und die beidseitige Stromaufteilung mittels des Gleichrichters
auch nicht zu beeinflussen ist, werden auch die Schichtdickenunterschiede
vom theoretischen Verlauf abweichen und unkalkulierbar größer
sein als der theoretische Wert der Viertelung.
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Unter
diesen praktischen Bedingungen ist es nicht zu vermeiden, dass ein
Schichtdickenabfall im mittleren Bereich des Gutes in unzulässiger
Größe auftritt. Um dieses örtlich nicht
genau vorhersehbare Schichtdickental auszugleichen, sind verschiedene konstruktive
Maßnahmen bekannt, die jedoch von der nur theoretisch exakt
erreichbaren Symmetrie des Schichtdickentales ausgehen. Von daher
können die konstruktiven Maßnahmen nicht vollkommen sein.
Es bleiben mehr oder weniger große Fehler der Schichtdickenverteilung
bestehen. Als konstruktive Maßnahmen sind z. B. eine bestimmte
Anzahl von kleineren bzw. kürzeren Anoden quer zur Transportrichtung,
die nur den Mittenbereich der Transportbahn abdecken, bekannt. Ferner
sind veränderliche oder konstant kleinere Anoden-/Kathodenabstände im
Mittenbereich, d. h. schräggestellte Anoden sowie im Randbereich
des Gutes beidseitige Blenden bekannt. Diese Maßnahmen
müssen sehr genau an das zu produzierende Gut und dessen
Parameter angepasst werden. Außerdem verursachen sie einen Verlust
an aktiver Anodenfläche in der Durchlaufanlage. Ein breites
Spektrum an Parametern des Gutes erfordert stets individuelle Anpassungen
dieser Korrekturmaßnahmen. Ein hierfür erforderlicher
Umbau der Durchlaufanlage ist jedoch bei einem Produktwechsel in
der Praxis unerwünscht.
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Hierzu
zwei Beispiele aus der Praxis für eine Kupfergalvanisierung
in einer Durchlaufanlage mit einem schwefelsauren Elektrolyten und
einer aktiven Länge in Transportrichtung von 6 Metern.
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Einmal
soll eine Basisschicht aus Kupfer mit einer Dicke von 2 μm
mit einer Stromdichte von 10 A/dm2 um 4 μm
verstärkt werden. Das andere Mal soll die Verstärkung
bei einem anderen Produkt 25 μm betragen.
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Im
ersten Falle ergibt sich eine Transportgeschwindigkeit von 3 m/Minute.
Nach dem Durchfahren der Durchlaufanlage beträgt die Dicke
der Gesamtschicht nur 6 μm, was die konstruktiven Korrekturmaßnahmen
zum Ausgleich des Schichtdickentales in der Mitte des Gutes bis
zum Ende der Durchlaufanlage erforderlich macht.
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Im
zweiten Falle beträgt die Transportgeschwindigkeit 0,5
m/Minute. Bereits nach einem Sechstel der Aktivlänge ist
der Zustand bzw. die Dicke der Abscheidung erreicht, die im ersten
Falle erst nach der gesamten Aktivlänge der Durchlaufanlage bestand.
Die während des Galvanisierens dicker werdende Schicht
erfordert abnehmende Korrekturmaßnahmen. Infolgedessen
würden die bekannten konstruktiven Maßnahmen zur
Einebnung der Schichtdicke, die im ersten Falle bis an das Ende
der Durchlaufanlage erforderlich waren, für den zweiten Fall
viel zu stark wirken. Der Mittenbereich würde erheblich
dicker werden, als der Randbereich.
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Die
mechanischen Korrekturen müssen daher an die vom Gut vorgegebenen
Parameter bzw. Anforderungen, z. B. auch an die jeweilige Stromdichte
angepasst werden. Diese Anpassungen sind mit einem erheblichen Montageaufwand
verbunden und daher nicht praktikabel.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, den elektrochemischen Prozess so zu steuern,
dass ohne konstruktive Anpassungen der Anlage an das zu behandelnde Gut
eine gleichmäßige elektrochemische Behandlung
desselben quer zur Transportrichtung und bei Tauchbadanlagen eine
allseitig gleichmäßige Behandlung erfolgt. Insbesondere
soll bei einer Einspeisung des elektrischen Stromes von den Rändern
der Mittenbereich des Gutes kein Schichtdickental beim Galvanisieren
oder keinen Schichtdickenberg beim Ätzen aufweisen.
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Gelöst
wird die Aufgabe durch das Verfahren nach Patentanspruch 1 und durch
die Vorrichtung nach Patentanspruch 11. Die Unteransprüche
beschreiben vorteilhafte Ausführungsbeispiele der Erfindung.
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Durchlaufanlagen
und Anlagen, die das Gut von Rolle zu Rolle produzieren, werden
wegen ihrer geringen anlagentechnischen Flexibilität vorzugsweise
zur Produktion von Massenprodukten verwendet. Diese Produkte sind
meist kleine Leiterplatten oder Leiterfolien für z. B.
BGAs (Ball Grid Arrays), RFIDs (Radio Frequency Identification),
MP3 Player, Speichersticks, Mobiltelefone, Baugruppen für
PCs und dergleichen. Sie werden auf einem großen Nutzen angeordnet,
der in dieser Beschreibung als Leiterplatte oder allgemein als Gut
bezeichnet wird. Die zunehmende Miniaturisierung der Elektronik
erfordert die technisch anspruchsvolle Feinleitertechnik. Diese unterstützt
die Erfindung durch das ebene Galvanisieren der dafür erforderlichen
dünnen Basisschichten des Gutes.
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Das
erfindungsgemäß zu behandelnde Gut ist eine globale
Platte, Leiterplatte oder Leiterfolie. Diese werden in der Praxis
zunehmend größer. Sie weisen einen nutzbaren Bereich
für die kleinen Güter und einen nicht nutzbaren
Randbereich mit darauf befindlichen Kontaktspuren auf. Der Nutzbereich
soll auch bei sehr großen Platten bzw. Flächen
mit sehr guter Schichtdickenverteilung elektrochemisch behandelt
werden.
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Auf
jeder der vielen entlang der Transportbahn der Durchlaufanlage angeordneten
Kontaktwalzen oder Kontakträder, die zugleich Transportwalzen oder
Transporträder sein können, befindet sich beidseitig
im Randbereich je ein rotierender elektrischer Kontakt. Beidseitig
können auch transportierende und kontaktierende Klammerkontakte
oder Gleitkontakte angeordnet sein. Das Gut wird über die
beiden Kontaktspuren bzw. Kontaktbereiche an den Rändern
mit dem zum Galvanisieren erforderlichen kathodischen Strom gespeist.
Die erfindungsgemäßen Maßnahmen zur Vermeidung
eines Tales der Schichtdicke in der Mitte des Gutes sehen quer zur Transportrichtung
in zwei Teile geteilte und voneinander elektrisch isolierte Anoden
und ihnen jeweils zugeordnete elektrolytische Zellen vor, die von
mindestens je einem individuell im Strom einstellbaren Gleichrichter
mit Galvanisierstrom gespeist werden. Nachfolgend sollen die quer
zur Transportrichtung geteilten Anoden bzw. Elektroden und die zugehörigen
elektrolytischen Zellen sowie die Kontakte am Rand des Gutes und
die Gleichrichter mit dem Zusatz rechts und links bezeichnet werden.
Im Randbereich des Gutes unter der rechten Anode und an der rechten
elektrolytischen Zelle befindet sich entsprechend der rechte elektrische
Kontakt oder die rechten Kontakte. Unter der linken Anode und an
der linken elektrolytischen Zelle befindet sich dementsprechend
der linke elektrische Kontakt oder die linken Kontakte. Die rechte
Anode wird von mindestens einem rechten Gleichrichter mit Behandlungsstrom
gespeist. Der oder die Gleichrichter bilden zusammen mit der rechten
Anode und der darunter befindlichen rechten Hälfte des
Gutes die rechte elektrolytische Zelle. Die linke Anode wird von
mindestens einem linken Gleichrichter mit Behandlungsstrom gespeist.
Der oder die Gleichrichter bilden zusammen mit der linken Anode
und der darunter befindlichen linken Hälfte des Gutes die
linke elektrolytische Zelle. Die Oberfläche des Gutes bildet
jeweils die kathodische Gegenelektrode beim Galvanisieren bzw. die
anodische Gegenelektrode beim Ätzen.
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Gleiches
gilt für die Unterseite des Gutes mit den gegebenenfalls
dort spiegelbildlich angeordneten elektrolytischen Zellen. Die auch
dort geteilten Anoden bzw. Elektroden und die zu galvanisierenden beiden
halben Oberflächen des Gutes als Kathode bzw. Gegenelektrode
bilden ebenfalls rechte und linke elektrolytische Zellen, die jeweils
von mindestens einem Gleichrichter mit Behandlungsstrom gespeist werden.
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Erfindungsgemäß wird
der elektrische Galvanisierstromkreis des rechten oder der rechten Gleichrichter über
die rechte Anode und die rechte elektrolytische Zelle sowie der
rechten Hälfte des kathodischen Gutes und von dort durch
die Basisschicht der linken Hälfte des Gutes über
den linken elektrischen Kontakt geschlossen. Entsprechend wird der
elektrische Galvanisierstromkreis des linken oder der linken Gleichrichter über
die linke Anode und die linke elektrolytische Zelle sowie der linken Hälfte
des kathodischen Gutes und von dort durch die Basisschicht der rechten
Hälfte des Gutes über den rechten elektrischen
Kontakt geschlossen.
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Die
linke Hälfte des Gutes mit der darauf befindlichen Basisschicht
dient somit als elektrischer Leiter für den kathodischen
Galvanisierstrom der rechten elektrolytischen Zelle. Die rechte
Hälfte des Gutes mit der darauf befindlichen Basisschicht
dient entsprechend als elektrischer Leiter für den kathodischen
Galvanisierstrom der linken elektrolytischen Zelle. Wegen des sehr
großen Abstandes der Kontaktmittel an den beiden Rändern
des Gutes, die jeweils fern der zugehörigen elektrolytischen
Zellen sind, die sie mit Galvanisierstrom speisen, werden sie mit
vorteilhaftem Nebeneffekt weniger intensiv metallisiert, als bei
einer elektrolytischen Zelle nach dem Stand der Technik.
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Der
oder die Gleichrichter an einer Seite des Gutes im Bereich einer
Anlagenposition bzw. Anodenposition bilden mit dem oder den Gleichrichtern an
der anderen Seite des Gutes einer Anlagenposition bzw. Anodenposition
ein Gleichrichterpaar. Jeder Anode müssen mindestens ein
Gleichrichter oder mehrere, entsprechend kleiner dimensionierte Gleichrichter
zugeordnet sein. Diese Badstromquellen können z. B. auch
jedem einzelnen kathodischen Kontakt der jeweiligen Seite zugeordnet
sein. Insbesondere bei Gut, das in Transportrichtung gesehen lang
ist, z. B. 610 mm, werden nur wenige Kontakte in dieser Richtung
benötigt. In diesem Falle kann jedem Kontakt ein individueller
Gleichrichter zugeordnet werden, wodurch der Kontaktstrom und übergeordnet
der Anodenstrom exakt regelbar ist. Dabei sind alle einer Anode
zugeordneten Gleichrichter über das elektrisch leitfähige
kathodische Gut parallel geschaltet. Zur Vereinfachung der nachfolgenden Beschreibung
und der Figuren wird überwiegend davon ausgegangen, dass
jeder elektrolytischen Zelle nur ein Gleichrichter zugeordnet ist.
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Zur
Erklärung der Erfindung sollen zunächst zwei Grenzfälle
betrachtet werden:
Der erste Grenzfall besteht dann, wenn jeweils
nur einer der beiden Gleichrichter für die Zeitdauer t
eingeschaltet ist. Entlang der Durchlaufanlage an den üblicherweise
mehreren Anodenpositionen erfolgt das Einschalten der Gleichrichter
einer Seite bevorzugt abwechselnd mit den Gleichrichtern an der
anderen Seite des Gutes. Die Einschaltdauer t1 der Gleichrichter
der einen Seite und die Einschaltdauer t2 der Gleichrichter der
anderen Seite sind dabei bevorzugt gleich groß.
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Der
zweite Grenzfall besteht bei gleichzeitig mit gleich großer
Stromstärke eingeschalteten Gleichrichtern eines Gleichrichterpaares
an einer oder mehreren Anodenpositionen.
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Im
ersten Grenzfall sei zunächst der linke Gleichrichter für
die Zeitdauer t ausgeschaltet. Der rechte Gleichrichter speist die
rechte elektrolytische Zelle. Damit erfolgt durch die linke Basisschicht
des Gutes die Einspeisung des Galvanisierstromes zur rechten Zelle.
Für diese Zelle bedeutet dies, dass die Einspeisung des
Stromes in die Basisschicht in der Mitte des Gutes erfolgt. In dieser
rechten Zelle nimmt dann der elektrische Spannungsabfall in der
Basisschicht von der Mitte in Richtung zum rechten Rand zu. Damit
nehmen die örtlich wirksamen Zellspannungen sowie die örtlichen
Stromdichten in Richtung zum rechten Rand ab. Dies bedeutet eine
Schiefe Ebene auf der rechten Hälfte des Gutes, wobei sich der
Berg der abgeschiedenen Schicht, quer zur Transportrichtung gesehen,
in der Mitte des Gutes befindet, obwohl das Gut am Rand elektrisch
kontaktiert wurde und zwar an dem Rand, der sich nicht an der rechten
elektrolytischen Zelle befindet.
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Die
gleiche Situation gilt anschließend für die linke
elektrolytische Zelle, bei der der rechte Gleichrichter für
die gleiche Zeitdauer t ausgeschaltet ist. Dies ergibt eine Schiefe
Ebene auf der linken Hälfte des Gutes, wobei sich der Berg
wieder in der Mitte des Gutes befindet.
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Die
galvanische Abscheidung auf den zwei Hälften des Gutes
erfolgt in diesem Beispiel nacheinander und quer zur Transportrichtung
exakt symmetrisch, wobei die Täler an den Rändern
auftreten, über die der Strom kreuzweise eingespeist wurde.
Nach dem Stand der Technik treten dagegen immer die Berge der Schiefen
Ebenen an den Rändern auf.
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Werden
im zweiten Grenzfall zugleich der rechte und der linke Gleichrichter
mit gleich großem Strom eingeschaltet, dann besteht eine
völlige Symmetrie der Ströme und Spannungsabfälle.
Von beiden Rändern fließt der exakt gleich große
Strom zum Gut. In diesem Falle wirkt sich der jeweilige elektrische
Leiter in der Basisschicht bzw. der dort auftretende symmetrische
Spannungsabfall derart aus, dass ein Tal der abgeschiedenen Schicht
exakt in der Mitte des Gutes auftritt.
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Das
erfindungsgemäß steuerbare elektrochemische Behandeln
des Gutes erfolgt innerhalb dieser beiden Grenzfälle. Durch
Steuerung bzw. Regelung der rechten und linken Galvanisierströme
abwechselnd und in unterschiedlicher Größe lässt
sich die Schichtdickenverteilung sehr genau einstellen, d. h. einebnen.
Mit der Differenz der abwechselnd an der rechten und linken Seite
unterschiedlich großen Galvanisierströme kann
der Mittenbereich des Gutes eben oder sogar überhöht
galvanisiert werden, obwohl sich dort keine Kontakte befinden.
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Damit
kann ohne Umbau der Anlage auf die unterschiedlichen Parameter der
zu galvanisierenden Produkte mittels der Gleichrichter steuerungstechnisch
reagiert werden, insbesondere auf unterschiedlich dünne
Basisschichten, auf die Transportgeschwindigkeit, die Dicke der
zu galvanisierenden Schicht und auf die Größe
der mittleren Stromdichte. Die Abmessungen des Gutes in Transportrichtung gesehen
können, von einer Mindestlänge abgesehen, beliebig
lang sein. Bei unterschiedlichen Abmessungen des Gutes, quer zur
Transportrichtung gesehen, sind entsprechend angepasste Kontaktmittel
zu verwenden. An den Kontaktmitteln sind auch im Abstand der Spuren
verstellbar angeordnete Kontakte anwendbar.
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Beim
Galvanisieren in der Durchlaufanlage nimmt die Schichtdicke der
ursprünglichen Basisschicht fortlaufend zu. Damit nimmt
auch die elektrische Leitfähigkeit zu. Dies erfordert gegebenenfalls die
Anpassung, d. h. die Reduzierung der erfindungsgemäßen
Maßnahmen entlang der Durchlaufanlage. Beim Ätzen
ist dies umgekehrt der Fall. Im Laufe dieser Behandlung wird die
dünner werdende Basisschicht hochohmiger. Dies erfordert
besonders gegen Ende des Ätzens die erfindungsgemäßen
Maßnahmen.
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Bei
einem Ätzprozess ist mindestens an der Oberseite des Gutes
der bekannte Pfützeneffekt zu beachten. Durch diesen wird
der Mittenbereich des Gutes weniger geätzt als die Randbereiche.
Hierfür erweist sich die Erfindung ebenfalls als sehr vorteilhaft,
besonders dann, wenn eine Kombination von chemischer und elektrochemischer Ätzung
angewendet wird. Dies kann in der Durchlaufanlage gleichzeitig oder
nacheinander erfolgen. Damit wird über die gesamte Oberfläche
des Gutes eine gleichmäßige Ätzung erzielt.
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Manche
verwendeten Elektrolyte haben bezüglich der Basisschicht
bzw. Startschicht ätzende Eigenschaften. Bei besonders
dünnen Basisschichten wie z. B. Sputterschichten kann dann
eine Anschlaggalvanisierung zu deren Schutz auch mit beidseitig
an den Rändern gleich großen Strömen
beginnen. Nach dieser Schutzbehandlung in kurzer Zeit, z. B. in
20 Sekunden, kann die Galvanisierung des Gutes mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren fortgesetzt werden.
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Die
Beschreibung der Erfindung erfolgt an Beispielen des Galvanisierens.
Beim elektrochemischen Ätzen kehren sich die beschriebenen
Polaritäten der Elektroden und der Gleichrichter um.
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Die
Betriebsmittel der rechten und quer über das Gut gegenüberliegenden
linken Seite werden nachfolgend auch als Einspeisungspaar bezeichnet. In
Tauchbadanlagen kann ebenso wie bei Durchlaufanlagen ein erfindungsgemäßes
Einspeisungspaar angeordnet sein. Bevorzugt wird bei Tauchbadanlagen
ein zweites Einspeisungspaar verwendet, dessen quer über
das Gut verlaufende Achse um 90° zur Achse des ersten Einspeisungspaares
versetzt ist.
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Das
erfindungsgemäße elektrochemische Behandeln des
Gutes in einer Tauchbadanlage ist besonders geeignet, wenn es sich
bei diesem Gut um eine großformatige Platte, wie z. B.
ein Flat Panel Display oder eine Folie mit bevorzugt gleichen Abmessungen
eines großen Produktionsloses handelt. Eine zweiseitige
Kontaktierung an den gegenüber liegenden Rändern
des Gutes entspricht der beschriebenen Situation in einer Durchlaufanlage.
Entsprechend sind bevorzugt in der Mitte der Transportbahn geteilte
Anoden mit individuellen Gleichrichtern zu verwenden. Wenn an allen
vier Rändern elektrisch kontaktiert werden kann, dann sind
vorteilhaft auch vier Anoden mit jeweils individuellen Gleichrichtern zu
verwenden. Damit können auch sehr große Platten
mit einer z. B. sehr dünnen Sputterschicht als Basisschicht über
die gesamte Oberfläche mit einer sehr gleichmäßigen
Schichtdickenverteilung in einem Tauchbad galvanisiert werden. Zur
Vermeidung der direkten Abscheidungsabbildung der geteilten Anoden
auf dem Gut kann eine, in der Ebene des Gutes verlaufende Warenbewegung
angewendet werden. In beiden Einspeisungsfällen erfolgt
die Einebnung der abgeschiedenen Schicht mittels Stromsteuerung
der Gleichrichter so, wie es am Beispiel der Durchlaufanlage ausführlich
beschrieben ist.
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Die
Erfindung wird nachfolgend an Hand der schematischen und nicht maßstäblichen 1 bis 5 weiter beschrieben.
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1 zeigt
im Querschnitt einer Durchlaufanlage die grundsätzliche
Anordnung der Baugruppen bzw. Konstruktionselemente gemäß der
Erfindung.
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2 zeigt
in der Draufsicht die grundsätzliche Anordnung mehrerer
Baugruppen bzw. Konstruktionselemente gemäß der
Erfindung.
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3 zeigt
das elektrische Ersatzschaltbild der erfindungsgemäßen
Anordnung.
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4 zeigt
Messergebnisse, die an einem Widerstandsmodell einer elektrolytischen
Zelle ermittelt wurden und eine Zellspannungs/Stromdichtekennlinie
eines Kupferbades auf Basis von Schwefelsäure.
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5 zeigt in vereinfachter Darstellung quer zur
Transportrichtung die Verläufe der elektrolytisch abgeschiedenen
Schichten bzw. Schichtdickenverteilungen auf dem Gut bei abwechselnd
großen Galvanisierströmen in den elektrolytischen
Zellen.
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In 1 befindet
sich das elektrolytisch zu behandelnde flache Gut 1 zwischen
rotierend angetriebenen Kontaktmitteln 2. Es ist sowohl
an der Oberseite als auch an der Unterseite zu galvanisieren. Das
Gut 1, z. B. Platten, werden entlang der Transportbahn
durch die dort angeordneten elektrolytischen Zellen transportiert.
Dies erfolgt hier senkrecht in die Zeichnungsebene hinein. Die Kontaktmittel 2,
die hier als Walze dargestellt sind, können zugleich Transportmittel
für das Gut sein. Bei den Kontaktmitteln 2 kann
es sich auch um rotierende Wellen mit Kontakträdchen und
dergleichen sowie um nicht rotierende Wellen mit Gleitkontakten
handeln. An den beiden Seiten der Transportbahn sind auf den Kontaktmitteln 2 elektrisch
leitfähige Kontakte 3 als z. B. Scheiben, Ringe,
segmentierte Scheiben, Rädchen oder Bürsten, jeweils
mindestens teilweise aus Metall, angeordnet.
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Die
erfindungsgemäße Anordnung ist quer zur Transportrichtung
bevorzugt symmetrisch in eine rechte Seite R und in eine linke Seite
L geteilt. In dieser Beschreibung der Erfindung werden die Bezugszeichen
der rechten Seiten bzw. der rechts angeordneten Konstruktionselemente
mit einem einfachen Hochstrich, z. B. 3', bezeichnet und
der links angeordneten Konstruktionselemente mit doppelten Hochstrichen,
z. B. 3'', bezeichnet.
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Der
axiale Abstand der beiden Kontakte 3' und 3'' auf
dem Kontaktmittel 2 bestimmt die Breite des zu produzierenden
Gutes 1 quer zur Transportrichtung. Der Nutzbereich ist
um die Breite der Kontaktspuren am rechten und linken Rand des Gutes kleiner.
Die Zuführung des Galvanisierstromes zu den Kontakten 3', 3'',
die sich in dem nicht dargestellten Arbeitsbehälter der
Durchlaufanlage und im Elektrolyten 14 befinden, erfolgt über
elektrisch leitfähige Wellenstummel 4', 4''.
Zur Übertragung des Stromes auf die rotierend angetriebenen
Kontaktmittel 2 und damit zu den Wellenstummeln dienen
Schleifkontakte 5', 5'' oder Drehkontakte, die
außerhalb des Elektrolyten angeordnet sind. Drehkontakte
können vorteilhaft hermetisch dicht ausgeführt
werden. Die Schleifkontakte oder Drehkontakte sind mittels elektrischer
Leiter mit den negativen Polen der Galvanisierstromquellen 6', 6'' verbunden.
Die positiven Pole der Galvanisierstromquellen sind mit löslichen
oder unlöslichen Anoden 7', 7'' verbunden.
Erfindungsgemäß befinden sich quer zur Transportrichtung
zwei Anoden 7' und 7'', die sich bevorzugt jeweils
bis zur Mitte der Transportbahn erstrecken. In Transportrichtung
können sich diese individuellen Anoden 7', 7'' über
eine Länge von z. B. einem Meter oder mehr erstrecken.
Bei individuellen Gleichrichtern je Kontakt 3', 3'' können
sich diese Anoden auch über die gesamte Länge
der Durchlaufanlage erstrecken. Insbesondere bei einer kurzen Anlage
in Transportrichtung kann es auch ausreichend sein, nur einen Gleichrichter
je Seite zu installieren. Die Ausdehnungen der Anoden und die Anzahl
der Gleichrichter werden von konstruktiven Gesichtspunkten bestimmt.
Die Gleichrichter bzw. Galvanisierstromquellen 6', 6'' können sowohl
Gleichstromquellen als auch unipolare oder bipolare Pulsstromquellen
sein. In dieser Beschreibung ist bei bipolaren Pulsstromquellen
mit der angegebenen Polarität die überwiegend
wirkende Polarität gemeint.
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Die
Anoden 7' und 7'' bzw. Elektroden bilden zusammen
mit der korrespondierenden kathodischen Oberfläche des
Gutes 1 elektrolytische Zellen 8' und 8''.
Diese Oberfläche ist die zu galvanisierende kathodische
Basisschicht 9 oder die Gegenelektrode, die sich in der
Regel an der Oberseite und an der Unterseite des Gutes 1 befindet.
Entsprechend müssen sich auch an der Oberseite und an der
Unterseite der Transportbahn elektrolytische Zellen 8', 8'' befinden.
Diese sind in der 1 dargestellt, wodurch sich
eine spiegelbildliche Anordnung ergibt. Nachfolgend wird die Erfindung
nur am Beispiel des Galvanisierens der Oberseite beschrieben. Die
Beschreibungen gelten ebenso für die Unterseite des Gutes 1,
wenn sich auch dort eine Basisschicht 9 befindet, die galvanisiert
bzw. elektrochemisch geätzt werden soll. Die Erfindung
eignet sich auch zur elektrolytischen Verstärkung von Großflächen
und Durchkontaktierungen.
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Der
Galvanisierstrom der rechten elektrolytischen Zelle 8',
der von der rechten Galvanisierstromquelle 6' generiert
wird, gelangt über den linken Schleifkontakt 5'',
den linken Wellenstummel 4'', den linken Kontakt 3'' und
durch die linke Hälfte der Basisschicht 9 des
Gutes zur rechten elektrolytischen Zelle 8'. Damit wird
bei ausgeschalteter linker Galvanisierstromquelle(n) 6'' die
rechte elektrolytische Zelle 8' von der linken Seite, d.
h. von der Mitte der Transportbahn mit dem Galvanisierstrom gespeist. Dies
bedeutet, dass infolge des elektrischen Spannungsabfalls in der
Basisschicht 9 der rechten Seite ein Schichtdickenverlauf
entsteht, der das Maximum quer zur Transportrichtung in der Mitte
des Gutes hat. Das Minimum tritt am rechten Rand des Gutes 1 in der
Nähe der dortigen Kontaktbahn auf. Der elektrische Spannungsabfall,
der in der links befindlichen Basisschicht 9 auftritt,
hat bei ausgeschalteter linker Galvanisierstromquelle 6'' keinen
Einfluss auf die rechte elektrolytische Zelle 8' und den
dort auftretenden Spannungsabfall in der Basisschicht 9.
Die linke Hälfte der Basisschicht 9 wirkt jedoch
als elektrischer Leiter für den Galvanisierstrom, der zur
rechten Zelle 8' fließt. Um diesen Spannungsabfall
stellt sich lediglich die Klemmenspannung der bevorzugt stromgeregelten
rechten Galvanisierstromquelle(n) 6' größer ein,
z. B. um 0,6 Volt. Dieser Spannungsabfall wirkt in der linken elektrolytischen
Zelle 8'' als Zellspannung. Sie ist so klein, dass eine
Metallabscheidung auf der Oberfläche des Gutes in diesem
Bereich nicht erfolgt.
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Bei
anschließend ausgeschalteter rechter Galvanisierstromquelle(n) 6' und
bevorzugt mit gleicher Zeitdauer eingeschalteter linker Galvanisierstromquelle(n) 6'' wird
die linke Hälfte des Gutes wie beschrieben galvanisiert.
Auch hierbei tritt in der Mitte des Gutes das Maximum der Abscheidung
auf. Das Minimum tritt am linken Rand auf.
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Bei
diesem sequentiellen Galvanisieren der beiden Hälften tritt
in der Summe wieder eine an sich ungewollte ungleichmäßige
Abscheidung auf. Diese Ungleichmäßigkeit ist bereits
etwas kleiner als bei der Einspeisung des Galvanisierstromes von
den beiden Rändern nach dem Stand der Technik. Jedoch tritt
bei der erfindungsgemäßen Anordnung das Maximum
sehr vorteilhaft in der Mitte des Gutes 1 auf, obwohl sich
hier keine Kontakte befinden. Die Korrektur dieser unebenen Schichtdickenverteilung kann
auf einfache Art und Weise mit den drei nachfolgend beschriebenen
Methoden erfolgen:
Die Schiefen Ebenen der Schichtdicken mit
dem Maximum bzw. Berg in der Mitte des Gutes lassen sich in der
Durchlaufanlage mit weiteren, in Transportrichtung angeordneten
elektrolytischen Zellen nach dem Stand der Technik mit ungeteilten
Anoden ausgleichen. Bei diesen Zellen verlaufen die Schiefen Ebenen
auf dem Gut 1 in umgekehrter Richtung, d. h. der Berg tritt
an den Rändern auf, wodurch die erfindungsgemäßen Überhöhungen
in der Mitte kompensiert werden können. Allerdings eignet
sich dieser Ausgleich nur für ein kleines Produktspektrum.
Darauf muss die Anzahl der elektrolytischen Zellen entlang der Transportbahn
in der jeweiligen Ausführung abgestimmt sein. In der Praxis
kommen jedoch die unterschiedlichsten Güter vor, die zu
galvanisieren sind. So sind z. B. dünnste Basisschichten
mit einer dünnen oder mit einer sehr dicken Galvanisierschicht zu
versehen. Auch eine dickere Basisschicht kann mit einer dünnen
oder mit einer sehr dicken Galvanisierschicht zu galvanisieren sein.
In diesen Fällen sind unterschiedlichste konstruktive Korrekturmaßnahmen
erforderlich. In einem Falle ist viel zu korrigieren und besonders
bei einer dickeren Basisschicht ist wenig zu korrigieren, weil hier
die Schiefen Ebenen wegen der geringeren Spannungsabfälle
in der Basisschicht kleine Neigungen aufweisen. Eine Durchlaufanlage,
ausgerüstet mit dieser unveränderlichen Maßnahme
zur Korrektur der Schiefen Ebenen, kann daher nur ein begrenztes
Spektrum an Parametern der Güter abdecken.
-
Die
Flexibilität der erfindungsgemäßen Durchlaufanlage
bezüglich der Parameter des Gutes erhöht sich,
wenn die obige Grenze der Korrektur in Transportrichtung bedarfsweise
einstellbar ist. Dies erfolgt erfindungsgemäß z.
B. mittels elektrischer Schaltmittel 13, die die rechten
und linken Anoden 7', 7'' in jeder Anodenposition
AP der Durchlaufanlage entlang der Transportbahn bedarfsweise miteinander verbinden
können. In diesem Falle kann in Transportrichtung gesehen
die Grenze des Verlaufes der Schiefen Ebenen von der Mitte des Gutes
zum Rand und umgekehrt ohne Anlagenumbau, allein durch eine Steuerung
der Schaltmittel 13 verändert und damit an den
vom Gut gegebenen Bedarf angepasst werden. So werden von den z.
B. 12 Anodenpositionen AP einer Durchlaufanlage in Transportrichtung an
den letzten 5 Anodenpositionen die rechten und linken Anoden mittels
eines Schaltgerätes, z. B. als Schütz außerhalb
des Elektrolyten, elektrisch miteinander verbunden. In diesem Falle
sind die jeweils rechten und linken Galvanisierstromquellen 6', 6'' parallel
geschaltet, weil das elektrisch leitfähige Gut auch die
kathodischen Kontakte elektrisch miteinander verbindet. Damit lassen
sich die Richtungen der Verläufe der Schiefe Ebenen in
jeder Anodenposition steuern. Es handelt sich praktisch um eine
stufenweise Steuerung. Die Wirkung bzw. Verringerung der Stufe kann
dadurch erzielt werden, dass an Stelle des niederohmigen Schaltkontaktes 13 die
elektrische Verbindung mittels eines Widerstandes in Serie zu den
Schaltkontakten 13 erfolgt.
-
Jede
Anodenposition stellt eine Behandlungsstufe dar. Gleiches gilt für
die ersten Anodenpositionen AP einer Durchlaufanlage, die mittels
der gesteuerten Schaltung bedarfsweise elektrisch miteinander verbunden
werden können.
-
Die
erfindungsgemäßen Einspeisungen des Galvanisierstromes
zur Erzielung von Schiefen Ebenen mit dem Berg in der Mitte einerseits
können zur Schichtdickenkorrektur auch mit Einspeisungen
bei elektrisch verbundenen Anoden zur Erzielung von Schiefen Ebenen
mit dem Tal in der Mitte andererseits entlang der Transportbahn
fortlaufend abwechselnd angeordnet sein.
-
Bei
der geschalteten elektrischen Verbindung der Anoden 7' und 7'' durch
das Schaltmittel 13 werden die individuellen Galvanisierstromquellen 6', 6'' über
die am rechten und linken Rand des Gutes befindlichen Kontakte 3', 3'' und über
die Basisschicht 9 des Gutes miteinander elektrisch parallel geschaltet.
Durch die individuellen Galvanisierstromquellen 6', 6'' werden
die Ströme an den beiden Seiten infolge der stromgeregelten
Galvanisierstromquellen 6', 6'' entsprechend ihrer
Sollwerte exakt eingehalten. Auch hierbei erweisen sich die mindestens zwei
Gleichrichter 6', 6'' je Anodenposition als Vorteil. Dagegen
verteilen sich die Ströme bei einer ungeteilten Anode nach
dem Stand der Technik und einer einzigen Galvanisierstromquelle,
die das Gut rechts und links mit Strom speist, unterschiedlich groß.
Ursache sind dort u. a. die nicht gleich großen elektrischen
Kontaktwiderstände auf beiden Seiten des Gutes.
-
Die
Erfindung ermöglicht jedoch auch eine stufenlose und sehr
flexible Ausführung zur gesteuerten Erzielung einer ebenen
Schichtdickenverteilung über das gesamte Gut, das beliebige
Parameter bezüglich der zu erfolgenden Galvanisierung aufweisen
kann. Bei diesem Verfahren zur elektrochemischen Behandlung werden
in den Teilzellen vorteilhaft nicht die beiden Grenzfälle
nacheinander entlang der Transportbahn in der Durchlaufanlage eingestellt,
sondern Mittelwerte zwischen den Grenzfällen. Abwechselnd
je Anodenposition in Transportrichtung des Gutes gesehen oder auch
abwechselnd innerhalb der Anodenpositionen, bzw. innerhalb einer Anzahl
von Kontakten mit individuellen Gleichrichtern, werden die Stromstärken
der rechten und linken Galvanisierstromquellen unterschiedlich groß eingestellt.
Damit ist es möglich, in der elektrolytischen Teilzelle
mit dem größeren Strom eine nahezu ebene Schicht
abzuscheiden. Mit zunehmendem Unterschied dieser Ströme
entsteht eine Schiefe Ebene mit dem Berg in der Mitte des Gutes
in der elektrolytischen Teilzelle, die den größeren
Strom führt. Gleiches geschieht anschließend an
der anderen Seite des Gutes in der dortigen elektrolytischen Teilzelle des
selben Einspeisungspaares.
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Umgekehrt
wird eine zunehmende Schiefe Ebene mit einem Berg am Rand des Gutes
abgeschieden, wenn die elektrolytischen Ströme der beiden
Seiten bzw. Teilzellen angenähert werden. Bei Stromgleichheit
in den elektrolytischen Teilzellen, d. h. in der linken Teilzelle
und in der rechten Teilzelle treten wieder gleich große
Berge der Schicht an den beiden Rändern des Gutes auf.
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Diese
erfindungsgemäßen Steuerungsmöglichkeiten
ergeben in der Summe eine ebene Schicht quer über das Gut,
was das Ziel beim Galvanisieren von technisch anspruchsvollen Gütern
ist. Weil alle Galvanisierstromquellen individuell in der Stromstärke
einstellbar sind, kann das gesamte Galvanisieren bzw. elektrochemische
Behandeln an alle vorkommenden Parameter des Gutes zur ebenen Abscheidung
individuell sehr genau angepasst werden.
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In
allen Fällen ist eine ebene Schichtdickenverteilung allein
durch Steuerung bzw. Regelung der abwechselnd unterschiedlichen
Galvanisierströme der rechten und linken Gleichrichter 6', 6'' erreichbar. Unter
den Bezeichnungen 6' und 6'' sind jeweils ein Gleichrichter
oder mehrere entsprechend kleiner dimensionierte Gleichrichter zu
verstehen. Diese kleineren Gleichrichter sind über das
Gut und über die zugeordnete Anode elektrisch parallel
geschaltet.
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Die 2 zeigt
eine erfindungsgemäße Anordnung in der Draufsicht.
Dargestellt sind 5 Anodenpositionen AP1 bis AP5 jeweils mit rechten
und linken Anoden 7', 7''. Die Länge
der Anoden in Transportrichtung kann konstruktionsbedingt bis zu
einem Meter und mehr betragen. Insbesondere bei kurzen Durchlaufanlagen
können sich die Anoden 7', 7'' auch über
die gesamte Länge der Anlage erstrecken. Im Bereich der
Anoden 7', 7'' sind in der 2 jeweils nur
ein Kontaktmittel 2 und ein Gleichrichter dargestellt.
Bei besonders langen Anoden, in Transportrichtung gesehen, sind
in der Praxis entsprechend viele Kontaktmittel 2 je Anodenposition
und ein oder mehrere Gleichrichter angeordnet. Bei mehreren Kontaktmitteln 2 im
Bereich einer Anodenposition in Transportrichtung gesehen und nur
einer Galvanisierstromquelle je Seite und Anodenposition sind die Kontakte 3', 3'' dieser
Kontaktmittel 2 elektrisch je Seite miteinander mindestens über
die Basisschicht des Gutes und/oder über elektrische Leiter
verbunden. Die Anzahl der Gleichrichter 6 kann auch soweit erhöht
werden, dass jedem Kontaktmittel 2 ein individueller Gleichrichter
zugeordnet ist. In diesem Falle kann jeder unterschiedlich große
Kontaktübergangswiderstand durch den stromgeregelten Gleichrichter ausgeglichen
werden.
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Befinden
sich, wie in der 2 dargestellt, zwei Kontakte 3', 3'' auf
den rotierenden Kontaktmitteln 2, dann sind zur Stromübertragung
auch zwei Schleifkontakte oder Drehkontakte 5', 5'' erforderlich. Aus
konstruktiven Gründen und/oder aus Kostengründen
kann je Kontaktmittel 2 auch nur ein Kontakt 3', 3'' angeordnet
werden. Entlang der Transportbahn sind in diesem Falle die rechten
und linken Kontakte 3', 3'' auf den Kontaktmitteln 2 abwechselnd verteilt.
Weil stets mehrere Kontaktmittel 2 auf einem Gut als Abschnitt
abrollen und dieses elektrisch kontaktieren, besteht dabei kein
nachteiliger Einfluss auf das erfindungsgemäße
Verfahren. Lediglich die Größe des von einem Kontakt
zu übertragenden Stromes verdoppelt sich.
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Die
Grenzen zwischen den rechten und linken Anoden können schräg
geschnitten sein, um in der abgeschiedenen Schicht auf dem Gut den Übergang
vom rechten zum linken Bereich stufenlos zu erreichen. Zwischen
den beiden Anoden 7', 7'' kann eine elektrische
Isolierwand 12 angeordnet sein, um eine fortwährende
gegenseitige Metallisierung und Entmetallisierung der Anoden zu
unterbinden.
-
Das
erfindungsgemäß abwechselnd intensive Galvanisieren
an den beiden Seiten kann von Anodenposition zu Anodenposition erfolgen.
Es kann aber auch in jeder Anodenposition abwechselnd erfolgen.
Zur Erreichung einer Symmetrie der Abscheidung ist bevorzugt die
Behandlungszeit t1 der einen Seite gleich der Behandlungszeit t2
der anderen Seite. Gleiches gilt für die Größe
der momentanen Ströme der Gleichrichter 6', 6'',
die ebenso abwechselnd mit gleich großen Unterschieden
einzustellen sind.
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In
der 2 verdecken die Anoden 7 eigentlich die
Kontaktmittel 2. Aus Gründen der besseren Übersicht
sind die Kontaktmittel in 2 unverdeckt dargestellt.
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Die 3 zeigt
das elektrische Ersatzschaltbild des erfindungsgemäßen
Einspeisungspaares an einer Anodenposition. Die verteilten elektrischen
Basiswiderstände 10', 10'' in der Basisschicht
erstrecken sich ebenso wie das Gut vom rechten Kontakt 3' zum
linken Kontakt 3''. In den elektrolytischen Zellen sind
verteilte Badwiderstände 11', 11'' angeordnet,
die vom Elektrolyten gebildet werden.
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Im
ersten Grenzfall hat bei einer gedanklich ausgeschalteten Galvanisierstromquelle,
z. B. der rechten Galvanisierstromquelle 6', die noch aktive elektrolytische
Zelle 8'' ihre Einspeisung des kathodischen Galvanisierstromes
von der Galvanisierstromquelle 6'' in der Mitte der Anordnung,
d. h. der Transportbahn und damit auch in der Mitte des Gutes. Die Anode 7',
die an der ausgeschalteten Galvanisierstromquelle 6' angeschlossen
ist, ist in diesem Falle inaktiv. Im Bereich dieser inaktiven Anode 7' wird nicht
galvanisiert. Von daher ist auch der elektrische Spannungsabfall
in der Basisschicht unter dieser Anode 7' ohne Einfluss
auf das momentane Galvanisieren in der elektrolytischen Zelle 8''.
Das Tal der Schicht befindet sich am Rand des Gutes, an dem kein
Strom eingespeist wurde.
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Zu
erkennen ist auch die Situation im zweiten Grenzfall, bei dem beide
Galvanisierstromquellen 6' und 6'' mit gleich
großer Stromstärke eingestellt sind. In diesem
Falle fließen gleich große Ströme von
dem rechten und linken Kontakt 3', 3'' in die
Basisschicht des Gutes. Alle Spannungsabfälle sind symmetrisch. Entsprechend
symmetrisch zur Mitte nehmen infolge der Spannungsabfälle
in der Basisschicht, bzw. in den Basiswiderständen 10', 10'' die örtlichen
Zellspannungen zwischen den Kathoden, d. h. der Basisschicht Land
den Anoden ab. Dies hat eine abnehmende Stromdichte von den Rändern
zur Mitte hin zur Folge mit dort entsprechend kleinerer Abscheidung.
Das Tal der Schicht befindet sich hierbei in der Mitte des Gutes.
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In
der geometrischen Mitte ist die Basisschicht ebenso stromlos wie
bei einer beidseitigen Einspeisung des Gutes und mit ungeteilter
Anode nach dem Stand der Technik. Diese Symmetrie verschiebt sich,
wenn die Stromstärken der beiden Galvanisierströme
unterschiedlich groß eingestellt werden.
-
Die 4 zeigt
die quantitativen Auswirkungen der Stromunterschiede ΔI
in den linken L und rechten R elektrolytischen Zellen 8', 8'' auf
die Anoden-/Kathodenspannung, die der Zellspannung einer elektrolytischen
Zelle entspricht. Weil eine mit Elektrolyt gefüllte elektrolytische
Zelle und eine darin befindliche Leiterplatte messtechnisch nahezu
nicht zugänglich ist, wurden die Daten mittels eines Widerstandsmodells
ermittelt. Dieses Modell bildete eine typische Leiterplatte und
eine elektrolytische Zelle annähernd realitätsnah
nach. Der Aufbau des Widerstandsmodells entspricht dem Ersatzschaltbild
der 3. Es war jedoch doppelt so umfangreich. In das Diagramm
mit den Kurvenscharen für die Messpunkte quer über
das Gut auf der X2 Achse und die zugehörigen Anoden-/Kathodenspannungen
auf der Y2 Achse ist eine Zellspannungs/Stromdichtekennlinie einer
realen elektrolytischen Zelle eines schwefelsauren Kupferbades eingezeichnet.
Die Zellspannung Uz ist auf der Y1 Achse und die zugehörigen Stromdichten
i sind auf der X1 Achse aufgetragen. Diese Uz/i-Kennlinie ermöglicht
die Ermittlung der realen Stromdichten i für die im Widerstandsmodell
gemessenen Anoden/Kathodenspannungen, bzw. der Zellspannung Uz.
-
Die
Stromdichte ist in A/dm2 und die Zellspannungen
sind in Volt aufgetragen. Der typische Verlauf dieser Uz/i-Kennlinie
zeigt, dass bei Zellspannungen Uz unter 1,5 V nahezu keine Metallabscheidung
erfolgen kann. Die kathodische Stromdichte i ist hier kleiner als
0,2 A/dm2. Sie trägt jedoch dazu
bei, dass eine Rücklösung von Metall von der Oberfläche des
Gutes verhindert wird. Im Bereich der Zellspannungen Uz von 1,5
V bis 2,5 V steigt die Stromdichte von 0,2 A/dm2 auf
7,6 A/dm2 an. Die Kurvenschar der Anoden/Kathodenspannungen
zeigt, dass bei Strömen in der linken elektrolytischen
Zelle, die nur bis zu 50% der Ströme in der rechten elektrolytischen
Zelle betragen, Anoden/Kathodenspannungen im Bereich von 1,5 V oder
kleiner auftreten. Bei diesen kleinen Anoden/Kathodenspannungen
bzw. Zellspannungen findet praktisch keine Abscheidung statt. Damit
wird nur in der rechten elektrolytischen Zelle galvanisiert. Der
Verlauf der Anoden/Kathodenspannungen bzw. Zellspannungen kann so
eingestellt werden, dass ein Berg oder Tal der abgeschiedenen Schicht
in der Mitte des Gutes auftritt. Der größte Berg
entsteht bei links 0% und rechts 100% des Galvanisierstromes. Ein
Tal entsteht in der Mitte des Gutes bei z. B. 70% links und 100%
rechts des Galvanisierstromes.
-
Bei
100% Galvanisierstrom in beiden elektrolytischen Teilzellen verlaufen
die Anoden/Kathodenspannungen völlig symmetrisch. Hierbei
tritt genau in der Mitte des Gutes das größte
Tal auf. Aus dem Diagramm ist zu entnehmen, dass dabei das Tal mit
einer Stromdichte i von 4,6 A/dm2 und die
Berge mit Stromdichten von 7,6 A/dm2 galvanisiert
werden. Die Stromdichteunterschiede Δ1 betragen somit in diesem
gewählten Beispiel 3 A/dm2. Dies
entspricht dem Stand der Technik mit einer beiseitigen Stromeinspeisung.
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Die
Anoden/Kathodenspannungskurve links 30% rechts 100% zeigt einen
nahezu ebenen Verlauf in der rechten Teilzelle. Der Unterschied Δ2
der Anoden/Kathodenspannungen beträgt ca. 0,1 V entsprechend
beträgt der Stromdichteunterschied in der rechten elektrolytischen
Zelle ca. 0,6 A/dm2. Dies bedeutet eine
praktisch ebene Metallisierung auf dieser Hälfte des Gutes.
Anschließend wird der Strom gespiegelt, d. h. an der linken
Seite werden 100% und auf der rechten Seite der reduzierte Strom,
z. B. 30%, eingestellt. Das Ergebnis ist dann eine nahezu vollständig
ebene Abscheidung des Metalls auf dem Gut quer zur Transportrichtung.
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Auch
der in diesem Beispiel verbliebene kleine Stromdichteunterschied,
der symmetrisch an den beiden Seiten auftritt, lässt sich
erfindungsgemäß einebnen. Hierzu ist z. B. entlang
der Transportbahn mindestens ein Anodenpaar zu verwenden, das etwa in
der Mitte der einen Hälfte die Anodenteilung aufweist.
Entsprechend wird mindestens ein Anodenpaar angeordnet, das in der
Mitte der anderen Hälfte geteilt ist. Mit angepassten Stromunterschieden ΔI der
jeweils beiden Seiten dieser unsymmetrischen Anodenpaare können
dann auch noch diese Bereiche in der Beschichtung bevorzugt, d.
h. erhöht und somit eingeebnet werden. Auch hierfür
können die erfindungsgemäßen Steuerungen
zur Abscheidung verwendet werden.
-
Das
Diagramm der 4 zeigt die Situation einer
Durchlaufanlage quer zur Transportrichtung. Es gilt grundsätzlich
auch für ein Tauchbad mit stationär angeordnetem
Gut. In diesem Tauchbad kann je Oberflächenseite ein weiteres
um 90° versetztes Anodenpaar mit entsprechenden Gleichrichtern
angeordnet werden. Damit wird eine erweiterte Steuerungsmöglichkeit
zur Abscheidung von ebenen Schichten auf großem plattenförmigem
Gut geschaffen. Dies ist besonders dann vorteilhaft, wenn ein einziges
Gut das gesamte Galvanofenster ausfüllt.
-
Die 5 zeigt die qualitativen Verläufe
der Schiefen Ebenen quer zur Transportrichtung im rechten und linken
Bereich der Transportbahn. Dargestellt sind die Situationen bei
verschiedenen Stromstärken I und zwar symbolisch in Prozent,
jeweils nach dem Galvanisieren, d. h. nach dem Durchfahren des Gutes
durch die entsprechenden Anodenpositionen.
-
Die
Summe der Abscheidungen im Bereich der beiden elektrolytischen Zellen 8' und 8'',
die nacheinander in den bevorzugt gleich langen Zeiten t1 und t2
erfolgten, zeigt der Verlauf, der in den Figuren unten dargestellt
ist. Dies sind die Ergebnisse nach dem Durchfahren des Gutes durch
die elektrolytischen Zellen der beteiligten Anodenpositionen.
-
5a zeigt
den Grenzfall mit den rechten und linken Galvanisierströmen,
die mit gleich großer Stromstärke I eingestellt
und zugleich eingeschaltet wurden. Als Ergebnis befinden sich die
Täler der Schiefen Ebenen im Mittenbereich des Gutes. Die Schichtdickenunterschiede
sind mit Delta bezeichnet, das hier maximal ist.
-
5b zeigt
den anderen Grenzfall, bei dem in der ersten Anodenposition bzw.
für die erste Zeit t1 nur die rechte Galvanisierstromquelle
eingeschaltet und in der darauf folgenden Anodenposition oder für die
zweite Zeit t2 nur die linke Galvanisierstromquelle eingeschaltet
ist. In der Summe ergeben sich die Berge der Schiefe Ebenen in der
Mitte des Gutes. Auch hier ist das Delta maximal. Insgesamt wurde
jedoch bei gleicher Expositionszeit weniger Metall abgeschieden
als bei dem Grenzfall nach 5a.
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Die 5c zeigt
die Situation zwischen den beiden Grenzfällen mit zugleich
eingeschalteten Galvanisierstromquellen an der rechten und linken
Seite zur gleichzeitigen Speisung der rechten und linken elektrolytischen
Zellen, jedoch abwechselnd mit unterschiedlichen Stromstärken
I. Die Unterschiede der Stromstärken I, zu erkennen an
der Stromnulllinie, sind so eingestellt, dass die Summe der Abscheidungen
eine ebene Schicht ergibt. Das Delta ist hier null, was gemäß der
Aufgabenstellung zu erreichen ist.
-
Die
Einebnung ist hier nach zwei Zeitabschnitten, nämlich t1
und t2 dargestellt. Diese Zeitabschnitte können auch die
Behandlungszeiten entsprechend der Transportgeschwindigkeit des
Gutes in einer Anodenposition für t1 und in der folgenden Anodenposition
für t2 sein. Die Zeiten für t1 und t2 sowie die
zugehörigen Stromstärken I können auch über
mehrere Anodenpositionen mit den jeweiligen Anodenlängen
und der Transportgeschwindigkeit gebildet und eingestellt werden,
wodurch die Einebnung über mehrere Anodenpositionen mit den
entsprechend unterschiedlichen Stromstärken I der rechten
und linken Galvanisierstromquellen erfolgt.
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Die 5d zeigt
eine unvollkommene Korrektur der Schichtdicken in beiden Hälften
des Gutes. Dieses Beispiel zeigt jedoch, dass mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren allein durch. Steuerung der Galvanisierströme
I individuelle Verläufe der Schichtdickenverteilung erreichbar
sind.
-
Die
angegebenen Stromstärken I in Prozent stellen nur Richtwerte
dar. In der Praxis gibt es nach einem anfänglichen Versuch
Erfahrungswerte für die einzustellenden Stromstärken
der Galvanisierstromquellen.
-
- 1
- Gut,
Platte, Leiterplatte, Folie, Band
- 2
- Kontaktmittel
- 3
- Kontakt
- 4
- Wellenstummel
- 5
- Schleifkontakt,
Drehkontakt
- 6
- Gleichrichter,
Badstromquelle, Galvanisierstromquelle, Ätzstromquelle
- 7
- Elektrode,
Anode
- 8
- elektrolytische
Zelle, Teilzelle
- 9
- Basisschicht,
Gegenelektrode
- 10
- Basiswiderstand
- 11
- Radwiderstand
- 12
- Isolierwand
- 13
- Schaltkontakt,
Schaltmittel
- 14
- Elektrolyt
- 15
- Transportrichtungspfeil
- AP
- Anodenposition,
Elektrodenposition
- R
- rechts
- L
- links
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 10141056
C2 [0004]
- - DE 3645319 C2 [0006]
- - DE 102004025827 B3 [0007]