DE1013938B - Verfahren und Vorrichtung zum galvanischen Abscheiden von Metallueberzuegen, insbesondere zum Hartverchromen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum galvanischen Abscheiden von Metallueberzuegen, insbesondere zum HartverchromenInfo
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Description
DEUTSCHES
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur oberflächigen Metallisierung, insbesondere Hartverchromung
von Werkstücken, auf elektrolytischem Wege.
Bisher ist die Abscheidung von Metallüberzügen, z. B. Chrom, nicht befriedigend, und zwar sowohl was
die Schichtdicke und -härte anlangt als auch was die Zeitdauer, den Stromaufwand und die Badausbeute
angeht. Es liegt deshalb der Erfindung die Aufgabe zugrunde, in kürzerer Zeit und mit geringerem
Strombedarf eine bessere Badausbeute, insbesondere eine qualitativ bessere Metallschicht, zu erzielen.
Bei elektrolytisch erzeugten Metallschichten ist deren Dicke durch den in der Zeiteinheit erfolgenden
Metalltransport zur Kathode bestimmt. Diesen Metalltransport übernehmen dabei die zur Kathode wandernden
Kationen, deren Geschwindigkeit geringer ist als diejenige der zur Anode wandernden Ionen.
Von dieser Erkenntnis macht die Erfindung Gebrauch, die bei einem Verfahren zum galvanischen Abscheiden
von Metallüberzügen, insbesondere zum Hartverchromen, darin besteht, daß die Kationenwanderung
im Elektrolyt mittels einer zwischen Anode und Kathode eingebrachten, an änderbare Spannung
legbaren Steuerelektrode beeinflußt wird.
Durch dieses Vorgehen läßt sich die Wanderung der Kationen im Bad zur Kathode in erheblicher Weise
verbessern, insbesondere intensivieren. Es empfiehlt sich, die Steuerelektrode an Wechselspannung zu
legen, deren Größe ungefähr der zwischen Anode und Kathode herrschenden Spannung entspricht und deren
Stromstärke klein, z. B. 1 Ampere ist.
Die Verwendung von Wechselstrom bringt die Möglichkeit, daß ein Wechselstromtransformator mit
Mittelanzapfung benutzt werden kann und dabei die Mittelanzapfung an die Steuerelektrode und die beiden
verbleibenden Anschlüsse an die Anode und die Kathode gelegt werden können.
Günstig ist es, der Anode in an sich bekannter Weise eine Selenzelle vorzuschalten, um hierdurch eine Einweg-Gleichrichtung
zur Richtungsbestimmung zu ermöglichen.
Durch die Verwendung einer Selenzelle in der letztgenannten Form innerhalb des Stromkreises zwischen
Elektrode und Anode wird erreicht, daß wahlweise die obere und untere Welle des Wechselstroms verwendet
werden kann und somit die Bewegung der Kationen bereits auf dem Wege von der Anode zur Kathode beschleunigt
wird, was sich in dem Raum zwischen der Elektrode und der Kathode wiederholt.
Vorteilhafterweise verwendet man eine Spannung in der Größenordnung der zwischen Anode und Kathode
herrschenden Spannung. Es kommt also, wenn zwischen Kathode und Anode eine Spannung von 5 Volt
Verfahren und Vorrichtung
zum galvanischen Abscheiden
von Metallüberzügen, insbesondere
zum Hartverchromen
Anmelder:
Gebr. Schoch Hartchrom G. m. b. H.,
Stuttgart-Feuerbach
Stuttgart-Feuerbach
Rudolf Schaak, Stuttgart-Feuerbach,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
Gleichstrom liegt, ein Wechselstromkreis von 9 bis 10 Volt Spannung in Frage, in welchem Falle sich
gegenüber der Kathode eine Potentialdifferenz von 4,5 bis 5 Volt ergibt.
Dabei empfiehlt es sich, die Stromstärke auf einen niedrigen Wert, z. B. 1 Ampere, zu begrenzen.
Die erfindungsgemäß vorgesehene Steuerelektrode kann auf besondere, einfache Weise dadurch gebildet
werden, daß blanker Metalldraht zur Wendel geformt, diese zwischen Kathode und Anode eingelegt und jedes
ihrer beiden Enden mit der zugehörigen Stromquelle verbunden wird.
Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß beim Verchromen nach der Erfindung in der Zeiteinheit eine
größere Schichtdicke des niedergeschlagenen Chroms erreichbar ist. Gleichzeitig ergibt sich eine erhöhte
Härte der Metallschicht. Dies mag auf die beschleunigte Bewegung der Kationen zurückzuführen sein.
Darüber hinaus bringt die Erfindung aber auch den Vorteil, daß, weil in der Zeiteinheit mehr Niederschlag
erzielbar ist, eine größere Verchromungskapazität je Bad sich ergibt, ebenso eine beträchtliche
Stromersparnis.
Erfindungsgemäß wird, wie oben erläutert, durch die beschleunigte Kationenwanderung eine raschere
Metallabscheidung in der Zeiteinheit bei beachtlicher Stromersparnis erzielt. Erfolgt die Steuerung dabei
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derart, daß sich eine gleichmäßige KLationenwanderung
vollzieht, so ergibt sich eine Niederschlagsschicht mit gleichmäßiger Struktur und großer Glätte. Es hat sich
nun gezeigt, daß eine Weiterentwicklung der Erfindung dahin möglich ist, eine Niederschlagsschicht zu
schaffen, die bei sonst gleichbleibender Beschaffenheit (Härte, Dichte usw.) eine ungleichmäßige, gewissermaßen
poröse Oberfläche aufweist. Um dies zu erreichen, wird erfindungsgemäß derart vorgegangen,
daß der Niederschlag der Kationen ungleichmäßig erfolgt, was durch rhythmische Änderung der Bewegungsgeschwindigkeit
der Kationen erreicht werden kann. Bei Anwendung von Wechselstrom ist, um ein Beispiel zu nennen, dieses Ziel durch an sich bekannte
Periodenänderung erreichbar.
Es ist also durch die Erfindung der zusätzliche Vorteil gegeben, daß eine Metall-, insbesondere Hartchromschicht
erreichbar ist, welche infolge ihrer Porosität eine erhöhte Schmiermittelbenetzbarkeit besitzt.
Dieser Vorteil ist namentlich bei Gegenständen, ao die gleitender bzw. reibender Beanspruchung unterliegen,
wichtig, und zwar nicht nur wegen der erhöhten Schmiermittelhaftung, sondern auch wegen
ihrer größeren Verschleißhärte. Hinzu kommt, daß solche Gegenstände wegen der Oberflächenporosität
und der dadurch gegebenen Oberflächenvergrößerung eine bessere Wärmeableitung gewährleisten.
Die Zeichnung veranschaulicht beispielsweise in Fig. 1 eine Vorrichtung zur Ausübung des erfmdungsgemäßen
Verfahrens. Die Wanne ο enthält die Badflüssigkeit b, in welche die Anode c und die Kathode d
tauchen. Letztere wird von den mit Metall zu überziehenden Werkstücken gebildet. Die Kathode d ist
über die Leitung e unter Zwischenschaltung des Regelwiderstandes / mit der negativen Klemme des Generators
g verbunden. Dessen positive Klemme ist über die Leitung h an die Anode c gelegt. Zur Regelung der
an die Anode c und die Kathode d gelegten Gleichspannung dient der Regler i. In geringem Abstand von
der Kathode d ist die Steuerelektrode k innerhalb der
Badflüssigkeit angebracht. Sie besteht aus blankem Draht, der in Form einer Wendel ausgebildet ist. Das
eine Ende der Steuerelektrode k ist über die Leitung / und das andere Ende über die Leitung m an die Niederspannungwicklung
des Transformators η angeschlossen. Dessen obere Spannungsseite liegt an üblicher Lichtspannung,
beispielsweise 220 Volt.
Günstige Verhältnisse ergeben sich beim Verchromen beispielsweise dann, wenn die an die Anode
und Kathode gelegte Gleichspannung 5 Volt und die an die Steuerelektrode gelegte Wechselspannung etwa die
gleiche Spannung hat, jedoch unter Berücksichtigung der Größe und der geometrischen Form der Kathode
z. B. ein Strom von etwa 1 Ampere fließt.
In Fig. 2 ist, ebenfalls schematisch, ein anderes Ausführungsbeispiel
einer zur Ausübung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeigneten Vorrichtung gezeigt.
Es handelt sich dabei um die Verwendung eines Transformators mit Mittelanzapfung der Sekundären. An
die Sekundärwicklung 0 des Transformators η ist mittels
der Mittelanzapfung p die Steuerelektrode k und mittels der Endanschlüsse q und r die Kathode d und
die Anode c angeschlossen. Im übrigen liegen Kathode und Anode in der bekannten und auch beim Ausführungsbeispiel
nach Fig. 1 vorgesehenen Weise im gleichen Stromkreis des Bades.
Der Anode c kann, wie schon obenerwähnt, ein Widerstand oder eine Selenzelle vorgeschaltet werden.
Beim gezeichneten Ausführungsbeispiel ist ein Gleichrichter s vorgesehen.
Versuche haben ergeben, daß bei Anwendung einer solchen Steuerelektrode eine Stromausbeute von 85 %
erreichbar ist. Unter sonst gleichen Verhältnissen läßt sich dagegen bei Wegfall der Steuerelektrode nur eine
Stromausbeute von etwa 18% erreichen. Der in Frage stehende Versuch wurde unter folgenden Voraussetzungen
durchgeführt:
Die Stromdichte betrug etwa 50 A/dm2, die Badtemperatur
betrug 52° C; der Elektrolyt enthielt etwa g CrO3 und 1,2% H2SO4, die Frequenz an der
Steuerelektrode betrug 50 Hz. Unter solchen Versuchsbedingungen ergab sich an der Kathode ein dichter,
riß- und porenfreier Niederschlag, dessen Dicke 0,2 mm pro Stunde betrug. Unter sonst gleichen Bedingungen, jedoch ohne Steuerelektrode läßt sich dagegen
nur eine Schichtdicke erzielen, die etwa dem vierten Teil derjenigen entspricht, die mit Steuerelektrode
erreicht wird. Die Stromausbeute beträgt dabei 85%, wenn eine Steuerelektrode verwendet wird, aber
nur 17,9%, wenn eine Steuerelektrode nicht benutzt wird.
Claims (9)
1. Verfahren zum galvanischen Abscheiden von Metallüberzügen, insbesondere zum Hartverchromen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kationenwanderung im Elektrolyt mittels einer zwischen
Anode und Kathode eingebrachten, an änderbare Spannung legbaren Steuerelektrode beeinflußt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerelektrode an Wechselspannung
gelegt wird, deren Größe ungefähr der zwischen Anode und Kathode herrschenden Spannung
entspricht und deren Stromstärke klein, z. B. 1 Ampere ist.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerelektrode an
einen Wechselstrom angeschlossen und dabei der eine Anschluß an die Steuerelektrode und der
zweite Anschluß an die Kathode gelegt wird,
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Wechselstromtransformator
mit Mittelanzapfung benutzt wird und dabei die Mittelanzapfung an die Steuerelektrode
und die beiden verbleibenden Anschlüsse an die Anode und die Kathode gelegt werden.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Wechselstromkreis
vom Transformator zur Anode zwecks Einweg-Gleichrichtung in bekannter Weise über eine Selenzelle
geführt wird.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Wechselstromtransformator
mit Mittelanzapfung benutzt wird und die Mittelanzapfung der Sekundären über eine
Selenzelle an die Anode angeschlossen, die beiden anderen Anschlüsse des Transformators mit der
Kathode und der Steuerelektrode unter Berücksichtigung der geometrischen Form der Kathode
verbunden werden.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kationenwanderung im Elektrolyt
derart gesteuert wird, daß der Niederschlag der Kationen ungleichmäßig erfolgt, z. B. bei Wechselstromanwendung
in bekannter Weise durchPeriodenänderung.
8. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerelektrode als Drahtwendel ausgebildet ist, deren freie Enden zum Anschließen
der Stromquelle dienen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerelektrode in geringerem
Abstand von der Kathode als von der Anode, vorzugsweise
geordnet ist.
geordnet ist.
sehr
nahe
an der Kathode, an-
In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 456 840, 916 484;
Machu: »Moderne Galvanotechnik«, 1954, S. 293;
»Galvanotechnik«, 1949, S. 89, Abb. 43, und S. 90.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DESCH15391A DE1013938B (de) | 1954-05-22 | 1954-05-22 | Verfahren und Vorrichtung zum galvanischen Abscheiden von Metallueberzuegen, insbesondere zum Hartverchromen |
FR1149893D FR1149893A (fr) | 1954-05-22 | 1956-05-24 | Procédé et dispositif pour le revêtement électrolytique de pièces à l'aide de couches de métal, en particulier de couches de chrome dur |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DESCH15391A DE1013938B (de) | 1954-05-22 | 1954-05-22 | Verfahren und Vorrichtung zum galvanischen Abscheiden von Metallueberzuegen, insbesondere zum Hartverchromen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1013938B true DE1013938B (de) | 1957-08-14 |
Family
ID=7427469
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DESCH15391A Pending DE1013938B (de) | 1954-05-22 | 1954-05-22 | Verfahren und Vorrichtung zum galvanischen Abscheiden von Metallueberzuegen, insbesondere zum Hartverchromen |
Country Status (2)
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DE (1) | DE1013938B (de) |
FR (1) | FR1149893A (de) |
Families Citing this family (2)
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---|---|---|---|---|
NL297569A (de) * | 1962-09-06 | |||
FR2505880A1 (fr) * | 1981-05-14 | 1982-11-19 | Exnii Metallorezh Stankov | Procede de depot electrolytique de metal notamment sur un modele et produit traite conformement audit procede |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE456840C (de) * | 1926-03-30 | 1928-03-02 | Bruckmann & Soehne Akt Ges P | Verfahren zur Erzeugung galvanischer Niederschlaege |
DE916484C (de) * | 1939-04-16 | 1954-08-12 | Friedr Blasberg Fa | Verfahren zur Herstellung von saugfaehigen Chromueberzuegen an Zylinderbohrungen |
-
1954
- 1954-05-22 DE DESCH15391A patent/DE1013938B/de active Pending
-
1956
- 1956-05-24 FR FR1149893D patent/FR1149893A/fr not_active Expired
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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FR1149893A (fr) | 1958-01-02 |
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