Flasche mit Pumpe
Die Erfindung betrifft eine Flasche mit einer Pumpe, mit welcher eine Flüssigkeit, z.B. ein Reinigungsmittel, aus dem Flascheninnern gefördert werden kann. Flüssigkeit wird entsprechend den Anwendungsmöglichkeiten des erfindungsgemässen Gegenstandes im weiteren Sinne oder stellvertretend für irgendeinen Flascheninhalt verstanden. Es kann sich dabei auch z.B. um Haarfarben, Salbe, Klebstoffe, Gel oder anderen Flascheninhalt handeln.
Im Handel sind schon seit längerer Zeit Flaschen erhältlich, die mit einer Pumpe versehen sind, welche beim Niederdrücken eines Betätigungsorgans eine vorbestimmte Menge einer Flüssigkeit, z.B. flüssiger Seife, abgibt. Die Pumpe weist einen Zylinder auf, der entgegen der Kraft einer Feder in einem Zylinder nach unten bewegt werden kann. Befindet sich bereits Flüssigkeit in einem Raum unterhalb des Zylinders, so wird diese Flüssigkeit beim Niederdrücken durch die hohle Stange nach oben gepresst und fliesst durch einen Kanal im Betätigungsorgan zu einem Ausguss. Bewegt sich dann der Kolben durch die Federkraft nach oben, so öffnet ein Ventil und Flüssigkeit wird durch ein Saugrohr vom Boden der Flasche in den Zylinderraum gesogen, worauf das Ventil wieder schliesst. Es steht somit wieder eine dosierte Flüssigkeitsmenge zur Verfügung, die bei der nachfolgenden Betätigung des Betätigungsorgans ausgestossen wird. Die Konstruktion ist ferner derart, dass in der unbetätigten Stellung des Betätigungsorgans keine Flüssigkeit aus der Flasche ausfliessen kann.
Die D-A- 1657199 zeigt einen Mehrkammerbehälter zur dosierten Abgabe von mehreren Flüssigkeiten. Bei diesem Behälter sind drei Kammern vorgesehen, von denen zwei der Aufbewahrung von verschiedenen Flüssigkeiten dienen. Die Flasche ist im Blasverfahren einstückig aus Kunststoff gefertigt und weist flexible Wandungen auf.
Durch zusammendrücken der Kammerwandungen kann von jeder Kammer Flüssigkeit durch ein Steigrohr in die dritte Kammer gefördert werden, die als Mischkammer dient.
Die dritte Kammer ist mit einer Skala versehen, so dass eine Dosierung vorgenommen werden kann. Als nachteilig erweist sich jedoch, dass jede Flüssigkeit separat in die dritte Kammer gefördert werden muss. Auch ist keine genaue Dosierung möglich. Wird nämlich die Wand einer Kammer etwas zu stark gedrückt, so fliesst zuviel Flüssigkeit aus dieser Kammer in die dritte Kammer. Nachteilig ist auch, dass z.B. bei ungeschickter Handhabung der Flasche. Flüssigkeitsgemisch aus der dritten Kammer durch eines oder beide Steigrohre zurückfliessen kann, so dass es zu einer unerwünschten Vermischung kommt.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Flasche mit einer Pumpe zu schaffen, bei welcher Flüssigkeiten aus verschiedenen Kammern gleichzeitig durch ein einziges Betätigungsorgan gefördert werden können. Die Mengen der verschiedenen Flüssigkeiten sollten in einem bestimmten Verhältnis zueinander z.B. in eine weitere Kammer oder in einen Behälter gefördert werden können. Auch sollte die Flasche mit Pumpe relativ preiswert herstellbar sein, so dass sie sich auch z.B. als Verpackung für Reinigungsmittel und andere im Haushalt gebräuchliche Mittel eignet, die aus verschiedenen Komponenten bestehen und deren Mischung erst bei der Verwendung erfolgen sollte.
Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass die Flasche mehrere Kammern aufweist, von denen mindestens zwei der Aufbewahrung von Flüssigkeiten dienen, dass die Pumpe für jede Kammer, die der Aufbewahrung von Flüssigkeit dient, ein Pumporgan aufweist und dass die Pumporgane ein gemeinsames Betätigungsorgan besitzen.
Eine solche Flasche ermöglicht auf einfache Weise die Herstellung eines aus mehreren Flüssigkeiten bestehenden Gemischs. Dies ist vor allem für die Herstellung von Flüssigkeitsgemischen vorteilhaft, welche nur kurz nach der Mischung die gewünschte Aktivität entfalten, z.B. durch Abgabe von Chlor oder von Sauerstoff im Status nascens eine hohe Reinigungs- und/oder Desinfektionswirkung entfalten. Zweckmässigerweise sind die Pumporgane als Dosiermittel ausgebildet. So kann beispielsweise jedes Pumporgan einen durch das Betätigungsorgan über eine Stange verschiebbaren Kolben in einem Zylinder aufweisen, wie dies bei der eingangs beschriebenen handelsüblichen
Flüssigkeitspumpe der Fall ist. Die Dosiermittel ermöglichen eine genaue Dosierung der einzelnen Flüssigkeiten.
Es ist möglich, die einzelnen Kammern mit Pumporganen unterschiedlich grosser Förderleistung auszustatten, um das gewünschte Dosierverhältnis zu erzeugen. Dementsprechend können auch die Kammern unterschiedlich gross bemessen werden. Um unterschiedliche Förderleistungen zu erzielen, können beispielsweise unterschiedliche Kolbendurchmesser zur Anwendung gelangen. In diesem Fall werden bei gleichem Förderhub der Pumporgane entsprechend dem vorgegebenen Dosierverhältnis unterschiedliche Flüssigkeitsmengen aus den Kammern gepumpt. Unabhängig von der herzustellenden Menge des Gemischs wird immer ein genaues und gleichbleibendes Mischungsverhältnis erreicht. Da die einzelnen Kammern ständig dicht verschlossen bleiben, kann bei der Lagerung oder dem Transport keine Flüssigkeit ungewollt austreten. Es kann auch kein Gemisch in eine Kammer zurückfliessen.
Zweckmässigerweise führt vom jeweiligen Pumporgan ein Ausflusskanal durch die Stange und das Betätigungsorgan zu einem Auslass. Wenn somit beispielsweise zwei Pumporgane vorhanden sind, sind somit auch zwei separate Ausflusskanäle vorhanden, so dass vor dem Ausfiiessen der Flüssigkeiten keine Vermischung stattfindet. Die Stangen und das Betätigungsorgan können durch ein einziges Spritzgussteil gebildet sein. Dies ermöglicht eine rationelle Herstellung.
Beim Auslass kann eine weitere Kammer als Aufnahmekammer für die aus den Kammern gepumpten Flüssigkeiten vorgesehen werden. Es ist aber auch möglich, statt einer solchen Aufnahmekammer einen von der Flasche wegnehmbaren Behälter vorzusehen.
Die Flasche kann eine der Anzahl der Pumporgane entsprechende Anzahl von Stutzen aufweisen.
Die Flasche ist vorteilhaft einstückig aus Kunststoff im Blasverfahren hergestellt. Solche Flaschen sind relativ preiswert. Vorteilhaft sind mindestens zwei Kammern durch eine Rippe miteinander verbunden.
Die Flasche weist vorteilhaft zur Befestigung der Pumpe einen einzigen Stutzen auf, wobei die Kammern im Bereich des Stutzens je eine Oeff ung für ein Pumporgan besitzen. Diese Ausbildung ermöglicht es, die Pumpe auf einfache Weise auf der Flasche zu montieren. Zur Montage der Pumpe auf den Stutzen kann eine Ueberwurfrnutter dienen.
Vorteilhaft sind die Aufnahmekammer oder der Aufnahmebehälter praktisch in einer Reihe mit den Kammern, die der Aufbewahrung von Flüssigkeiten dienen, angeordnet. Dabei kann die Aufnahmekammer bzw. der Aufnahmebehälter im oberen Bereich der Flasche zwischen den Stutzen der genannten Kammern angeordnet sein. Es ist aber auch möglich, die Kammern, die der Aufbewahrung von Flüssigkeiten dienen, nebeneinander und die Aufnahmekammer bzw. der Aufnahmebehälter anschliessend an eine dieser Kammern anzuordnen.
Um die Bedienung zu erleichtern, kann die Flasche eine Griffmulde oder einen Griff aufweisen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von in den Zeichnungen schematisch dargestellten Ausfuhrungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein erstes Ausfuhrungsbeispiel der Erfindung, wobei auch die Pumporgane im Innern der Flasche ersichtlich sind;
Fig. 2 eine Seitenansicht der Flasche mit Pumpe von Fig. 1 ;
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht der Flasche mit Pumpe von Fig. 1 und 2;
Fig. 4 ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung in Seitenansicht;
Fig. 5 eine perspektivische Ansicht der Flasche mit Pumpe von Fig. 4;
Fig. 6 ein drittes Ausführungsbeispiel der Erfindung; und
Fig. 7 eine perspektivische Ansicht der Flasche mit Pumpe von Fig. 6.
Die Flasche 10 gemäss den Fig. 1 bis 3 weist zwei Kammern 11, 13 auf, welche der getrennten Aufbewahrung von Flüssigkeiten dienen. Eine weitere Kammer 15 dient als Aufnahme- oder Mischkammer für die aus den Kammern 11, 13 gepumpten Flüssigkeiten. Statt einer Aufhahmekammer 15 kann auch ein von der Flasche wegnehmbarer Behälter vorgesehen werden. Die Flasche 10 wird vorteilhaft im Blasverfahren einstückig aus Kunststoff hergestellt. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Kammern 11, 13, 15 durch Rippen 17, 18 miteinander verbunden, wie dies beispielsweise von den vorveröffentlichten DE-A-1 657 199 oder EP-A-0 875 460 her bekannt ist. Jeder Kammer 1 1, 13 ist ein Gewindestutzen 19, 20 zugeordnet. Diese Gewindestutzen dienen der Befestigung der Pumpe 12 mittels Ueberwurfmuttern 21.
Die Pumpe 12 weist zwei Pumporgane 23 auf, welche durch ein gemeinsames Betätigungsorgan 25 betätigbar sind. Beim gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Pumporgane 23 als Dosiermittel ausgebildet. Zu diesem Zweck kann das jeweilige Pumporgan in üblicher Weise ausgebildet sein, also wie beispielsweise bei handelsüblichen Pumpen, wie sie für flüssige Seife und dergleichen verwendet werden, worauf bereits einleitend hingewiesen wurde. Solche Pumpen weisen einen durch ein Betätigungsorgan über eine Stange verschiebbaren Kolben in einem Zylinder auf. Bei den verschiedenen Ausführungsbeispielen gemäss der Erfindung sind die Stangen 27 und das Betätigungsorgan 25 zusammen durch ein Spritzgussteil gebildet. Vom jeweiligen Pumporgan 23 führt ein Ausflusskanal 28 durch die Stange 27 und das Betätigungsorgan 25 zu einem Auslass 29. Damit sich die Flüssigkeiten nicht vorzeitig vermischen, fuhren separate Ausflusskanäle 28 von den Pumporganen 23 zu Auslässen 29. Sind aber keine
nachteiligen Reaktionen zu erwarten, können die Kanäle der Stangen in einen gemeinsamen Ausflusskanal münden.
Wie aus den Fig. 1 bis 3 ersichtlich ist, ist die Aufnahmekammer 15 oder der Aufnahmebehälter praktisch in einer Reihe mit den Kammern 1 1, 13 angeordnet. Zur leichten Handhabung der Flasche ist eine Griffmulde 31 vorgesehen. Es ist aber auch möglich, an der Flasche einen Griff auszubilden.
Eine zweite Ausführungsform der Erfindung gemäss den Fig. 4 und 5 unterscheidet sich von der ersten Ausfuhrungsform durch eine andere Anordnung der Kammern 11, 13, 15. Wie ersichtlich, ist bei der Flasche 10' die Kammer 15 oder der Aufnahmebehälter nicht peripher an einer der Kammern 11, 13, sondern mittig zwischen den Stutzen 19, 20 der Kammern 11, 13 angeordnet. Im wesentlichen ist aber die Ausfuhrungsform gemäss den Fig. 4 und 5 gleich ausgebildet wie jene der Fig. 1 bis 3, so dass auf die vorherige Beschreibung verwiesen werden kann.
Eine in Fig. 6 und 7 dargestellte dritte Ausführungsform der Erfindung weist eine analoge Anordnung der Kammern 11, 13, 15 auf wie die Ausführungsform gemäss den Fig. 1 bis 3. Die Flasche 10" besitzt aber zur Befestigung der Pumpe 12 lediglich einen einzigen Stutzen 19', der gemeinsam beiden Kammern 11, 13 dient. Diese Kammern 11, 13 besitzen im Bereich des Stutzens 19' je eine Oeffhung, durch welche das zugehörige Pumporgan eingeführt werden kann. Für Details einer solchen Ausbildung der Flasche kann auf die bereits früher zitierte EP-A-0 875 460 verwiesen werden.
Verschiedene Aenderungen sind möglich, ohne von der Erfindung abzuweichen. So wäre es auch möglich, mehr als zwei Kammern, z.B. drei, zur Aufbewahrung von verschiedenen zu mischenden Flüssigkeiten vorzusehen. In diesem Fall würde die Pumpe 12 auch eine der Zahl der Kammern entsprechende Zahl von Pumporganen aufweisen. Weiter könnten der Befestigung der Pumpe 12 auch andere Mittel als Gewindestutzen und Ueberwurfmuttern 21 dienen.
Zusammenfassend kann folgendes festgehalten werden:
Die im Blasverfahren aus Kunststoff gefertigte Flasche 10 weist zwei Kammern 11, 13 auf, welche der getrennten Aufbewahrung von Flüssigkeiten dienen. Eine weitere Kammer 15 oder ein wegnehmbarer Behälter dient als Mischkammer für diese Flüssigkeiten. Die Pumpe 12 besitzt für die Pumporgane 28 ein gemeinsames Betätigungsorgan 25, an dem auch die Stangen 27 ausgebildet sind. Von jedem Pumporgan 28 führt ein Ausflusskanal 28 durch die Stange 27 und das Betätigungsorgan 25 zu einem Auslass. Wird das Betätigungsorgan 25 niedergedrückt, so wird gleichzeitig dosierte Flüssigkeit aus den Kammern 11,13 in die Kammer 15 oder den Behälter gepumpt. Bei jeder Betätigung des Betätigungsorgans 25 wird das gleiche Mischungsverhältnis erzielt.