Beschreibung
Verfahren und Vorrichtung zur Korrektur der Lucken zwischen Sendungen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Korrektur der Lucken zwischen Sendungen nach den Oberbegriffen der Ansprüche 1 und 3.
Im Rahmen der Bearbeitung von Sendungen, wie z.B. Briefe,
Postkarten u.a. in größeren Sendungsverteilzentren durchlaufen die Sendungen häufig nacheinander mehrere Bearbeitungs-, insbesondere Sortiermaschinen, die mittels Transportmittel miteinander verbunden sind. Dabei kommt es häufig vor, daß die vorgelagerten Maschinen einen höheren Durchsatz aufweisen als die nachfolgenden.
Hat beispielsweise eine vorgelagerte Einrichtung zum Adreßle- sen einen höheren Durchsatz mit 4m/s Verarbeitungsgeschwin- digkeit bei einer mittleren Sendungslange von 200 mm und einer mittleren Lücke von 106 mm, als eine nachfolgende Fein- verteilmaschme mit einer Verarbeitungsgeschwindigkeit von 3,2 m/s bei einer notwendigen Lücke von 70 mm, so mußte für die Feinverteilmaschme die Lücke korrigiert werden, da nach dem Geschwindigkeitssprung sich nur Lucken von durchschnittlich 45 mm ergeben. Es fehlen also pro Lücke durchschnittlich 25 mm. Um die notwendigen Lucken zu erzeugen, müssen die Sendungen nach hinten verschoben werden. In bestehenden Korrektureinrichtungen erfolgt dies, indem die Sendungen mittels gesteuert angetriebener Rollenpaare abgebremst und wieder beschleunigt werden.
Um eine Lücke von 70 mm zu erreichen, muß die erste Sendung um 25 mm nach hinten verschoben werden. Hinter dieser Sendung ist also eine Lücke von nur noch 20 mm entstanden. Die zweite Sendung muß dann schon um 50 mm nach hinten verschoben werden. Folgt nach der zweiten Sendung wieder eine Durch-
schnittslücke, so würde die zweite auf die dritte Sendung geschoben werden. Um dies zu vermeiden, müßte alle 3 Sendungen eine große Lücke, d.h. eine fehlende Sendung im Sendungsstrom auftreten. Dies würde aber den Durchsatz stark reduzieren.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, zu kleine Lücken in einem Sendungsstrom so zu vergrößern, daß möglichst wenig Sendungen aus dem zugeführten Sendungsstrom entfernt werden müssen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 3 gelöst.
Dabei werden als Mindestforderung nur soviel Sendungen aus dem zugeführten Sendungsstrom ausgeschleust, wie für die Lük- kenvergrößerungen notwendig sind, wobei dieses Ausschleusen mindestens teilweise im Rahmen eines vorgelagerten Bearbeitungsprozesses erfolgen kann. Ein Aufeinanderschieben der Sendungen wird dadurch verhindert, daß der Sendungsstrom auf zwei Lückenkorrektureinheiten aufgeteilt wird. Aufgrund der großen Abstände zwischen den Sendungen in den Lückenkorrektureinheiten können die Sendungen im notwendigen Maße verschoben werden, ohne daß ein vorzeitiges Aufeinanderschieben der Sendungen erfolgt. Anschließend werden beide Teilströme zu einem Sendungsstrom vereinigt, wobei die Lücken zwischen den Sendungen mindestens den geforderten Sollücken entsprechen.
Vorteilhaft ist es, die ausgeschleusten Sendungen zurückzu- führen und in den Sendungsstrom wieder einzuordnen.
Anschließend wird die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
Dabei zeigen
FIG 1 eine schematische Darstellung der Korrekturvorrichtung FIG 2 schematisch den Ablauf der Lückenvergrößerung aus einem Sendungsstrom mit ausgeschleusten
Sendungen.
Die Transportmittel 3,4, die die Sendungen Lückenkorrektureinheiten 5,6 zuführen und sie von ihnen abtransportieren, sind als Deckbandsysteme ausgeführt (FIG 1). Ein solches
Deckbandsystem besteht aus zwei parallel laufenden Riemen, die über Transport- und Antriebsrollen geführt werden. Zwischen den Riemen werden die Sendungen festgeklemmt und transportiert. Die über ein zuführendes Deckbandsystem 1 ankommen- den Sendungen werden über eine Weiche 2 mit einem gesteuerten, beweglichen Verteilelement auf die zwei Lückenkorrektureinheiten 5,6 aufgeteilt.
Nach den Lückenkorrektureinheiten 5,6 erfolgt das Zusammen- führen der beiden über die Tranportmittel 3,4 transportierten Teilsendungsströme in einer Vereinigungseinrichtung 7. Nachfolgend werden die Sendungen durch ein abführendes Deckbandsystem 8 weitertransportiert.
Die Lückenkorrektureinheiten 5,6 weisen jeweils ein gesteuert angetriebenes kurzes Deckbandsystem auf, in dem die Sendungen abgebremst und wieder beschleunigt werden. Die für den Ablauf notwendige Ausschleusung einzelner Sendungen erfolgt in einer vorgelagerten und in der FIG 1 nicht dargestellten Stufe. Die Lückenkorrektureinheiten 5,6 und die Weichen zum Verzweigen 2 und Ausschleusen der Sendungen werden von einer nicht dargestellten Steuereinrichtung angesteuert, wobei die Lage der Sendungen mit Hilfe von Sensoren, z.B. Lichtschranken, bei bekannter Transportgeschwindigkeit zu jedem Zeitpunkt ermittelt wird.
In der FIG 2 ist der Vorgang der Vergrößerung der Lücken zwischen den Sendungen eines Sendungsstromes schematisch darge-
stellt. Aus dem ankommenden Briefström mit einer mittleren Sendungslange a und einer zu kleinen mittleren Istlucke b be einer zur Bearbeitung notwendigen Mmdestlucke c wird ede x- te Sendung, , x= (a+b) / (c-b) , ausgeschleust, in diesem Bei- spiel jede 7. Sendung.
Anschließend wird der Sendungsstrom in zwei Teilsendungsstro- me durch abwechselndes Zufuhren der Sendungen auf die zwei Lückenkorrektureinheiten 5,6 aufgeteilt, d.h. die Sendungen mit den Nummern 1, 3, 5 (d.h. die sechste, die vierte und die zweite Sendung vor der ausgeschleusten Sendung Nr. 7 m Brieflaufπchtung) gelangen zu einer Luckenkorrektureinheit 5 und die Sendungen Nr. 2, 4 und 6 (d.h. die fünfte, die dritte und die erste Sendung vor der ausgeschleusten Sendung Nr. 7 in Brieflaufπchtung) zur anderen 6. Die Lange der Pfeile gibt die Lange der notwendigen Verschiebung der jeweiligen Sendung nach hinten an. Die vorderste Sendung Nr. 1 wird in ihrer relativen Lage nicht verschoben. Die Sendung Nr. 2 im anderen Pfad wird um die Differenz zwischen Mindest- und Ist- lucke nach hinten verschoben. Im Pfad der Sendung 1 befindet sich die Sendung Nr. 3, die um die doppelte Differenz zwischen Mindest- und Istlucke nach hinten verschoben werden muß, damit die Mmdestlucke zwischen Sendung Nr. 2 und 3 nach der Vereinigung erreicht wird. Die Sendung Nr. 4 wiederum muß um die 3-fache Differenz zwischen Mindest- und Istlucke verschoben werden usw.
Wie zu erkennen, wird durch die Aufteilung des Sendungsstromes und damit durch die großen Lucken zwischen den Sendungen verhindert, daß diese uberemandergeschoben werden. Nachdem die Teilsendungsstrome zusammengeführt wurden, weist der Sendungsstrom einheitlich zwischen den Sendungen die Mmdestluk- ken auf.