VORRICHTUNG ZUM ZUFÜHREN VON ETIKETTEN
Die Erfindung bezieht sich auf eine Etikettiermaschine für Naß- leimetiketten gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
Gattungsbildende Etikettiermaschinen sind beispielsweise aus der DE 33 05 350 C2 oder der DE-PS 23 57 610 bekannt und in großem Umfang in der Praxis im Einsatz.
In jüngster Zeit finden als Etiketten sogenannte „Mehrfachetiketten" Anwendung. Bei diesen Mehrfachetiketten sind unterhalb des Hauptetikettes zusätzliche Informationen enthaltende Blätter angeordnet. Das Hauptetikett ist geschlos- sen ausgebildet und kann nach Aufbringen auf den zu etikettierenden Gegenstand über eine Reißlinie geöffnet werden, so daß dann die unterhalb des Hauptetikettes angeordneten und von diesen getragenen, zusätzlichen Informationsschriften gelesen werden können.
Diese Mehrfachetiketten sind ganz unterschiedlich in ihrer Länge, Breite und Dicke ausgebildet, und die mehrlagige Einlage kann sich an ganz unterschiedlichen Stellen auf der Rückseite des Hauptetikettes befinden. Die Verarbeitung dieser Mehrfachetiketten in den heute zum Stand der Technik gehörenden Naßleimetikettiermaschinen ist so gut wie unmöglich, da
eine Einstellung der Fördermittel für die Etiketten auf die so unterschiedlich ausgebildeten Mehrfachetiketten einen Arbeitsaufwand bedeuten würden, der nicht in der Praxis zu realisieren ist.
Mehrfachetiketten weisen aber eine an ihrer linken Vorderseite angeordnete, eindeutige, klare und gerade Vorderkante auf, die als Anlagekante ausgenutzt werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Etikettierma- schine zu schaffen, und zwar eine Naßleimetikettiermaschine, bei der auch ein Etikettenmagazin vorgesehen ist, in dem ganz unterschiedlich ausgebildete Etiketten eingebracht werden können und bei welcher trotz der so unterschiedlichen Ausbildung der Mehrfachetiketten eine einwandfreie Vereinzelung und För- derung des einzelnen Etikettes zur Beleimungs- und Andrückeinrichtung möglich wird. Die Maschine soll dabei ohne großen Aufwand schnell und von einfachem Personal bedient auf die unterschiedlichen Größen, Dicken und Längen der Mehrfachetiketten einstellbar sein, so daß mit einer Etikettiermaschine die unterschiedlichsten Gefäße mit den unterschiedlichsten Mehr fachetiketten versehen werden können.
Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die Lehre des Hauptanspruches gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen erläutert.
Mit anderen Worten ausgedrückt wird vorgeschlagen, daß eine Kante des Etikettes als Anlagekante ausgenutzt wird und daß das Etikettenmagazin als Lagertisch ausgebildet ist, der mit einer sich über die ganze Tischlänge erstreckenden Anlagewand versehen ist, an der nunmehr die Kante des Etikettes, vorzugsweise die vordere linke Kante, angelegt werden kann.
Im Bereich dieser Anlagewand sind dann oberhalb des Lagertisches Transportmittel für die Etiketten vorgesehen, die das vereinzelte Etikett, wobei die Vereinzelung durch dieses Transportmittel erfolgt, einem z. B. oberhalb der Anlagewand ange- ordneten Etikettenförderer übergeben.
Anschließend an den Etikettenförderer ist ein Fördertisch vorgesehen, auf den das vom Etikettenförderer geförderte Etikett abgegeben wird und auf dem das Etikett in Förderrichtung des Eti- kettenförderers bis an eine Sollstelle gefördert wird, beispielsweise wiederum eine Anlagewand, und dann quer zu dieser Förderrichtung zur Aufgabestelle der Beleimungs- und Andrückeinrichtung gefördert wird. Das vereinzelte Etikett kann dann in der zum Stand der Technik gehörenden Beleimungs- und Andrückeinrichtung in üblicher Weise dem zu etikettierenden Gefäß zugeführt werden.
Gemäß der Erfindung ist vorzugsweise auf dem Lagertisch senkrecht zur Anlagewand eine Widerlagerwand angeordnet, an der die Etiketten angelegt werden können, wobei zusätzlich z. B. ein Gegenhalter am Lagertisch vorgesehen ist, der durch einfaches Verstellen auf die Breite des Etikettes eingestellt werden kann und dadurch eine sichere Halterung des Etikettenstapels gewährleistet.
Als Transportmittel für die vereinzelten Etiketten, das gleichzeitig auch die Etiketten vereinzelt, werden gemäß der Erfindung vorzugsweise Vakuumsauger eingesetzt, wobei aber anstelle der Vakuumsauger die Etiketten von oben mit Reibschluß oder von unten mit Reibschluß entnommen werden können. Entscheidend ist, daß das vereinzelte Etikett der Einzugsrolle des Etikettenförderers übergeben wird, wobei dieser Etikettenförderer aus einer Einzugsrolle und einer Gegenrolle besteht und die Einzugsrolle vorzugsweise mit Gummiringen versehen ist.
Werden Vakuumsauger eingesetzt, so werden diese auf das oberste Etikett im Bereich der Anlagewand abgesenkt, ergreifen das Etikett, heben es hoch und schwenken dabei derart, daß sie nunmehr die vordere Kante des Etikettes der Einzugsrolle übergeben können.
Auf dem Fördertisch, auf dem das Etikett von dem Etikettenförderer übergeben wird, wird das Etikett in üblicher Weise wiederum zu einer Sollstelle gefördert, beispielsweise wiederum einer Anlagewand und wird dann quer zu dieser Förderrichtung über
Mitnehmer nach vorne vorgeschoben und damit der Beleimungs- und Andrückeinrichtung übergeben. Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung sind die Mitnehmer auf einem Träger angeordnet, der über eine pneumatische Kolben-Zylinderanordnung vor und zurück bewegbar ist. Die
Kolben-Zylinderanordnung mit dem Träger ist wiederum auf einem Halter angeordnet, der von Hand in Richtung der Förderrichtung der Kolben-Zylinderanordnung einstellbar ist, d. h. er kann auf verschieden unterschiedlich breite Etiketten eingestellt werden, so daß der Hub der pneumatischen Kolben-
Zylinderanordnung immer gleich sein kann, unabhängig davon, wie breit das Etikett ist, so daß hier keine komplizierten Maschineneinstellungen erforderlich sind und eine relativ kostengünstige pneumatische Kolben-Zylinderanordnung eingesetzt werden kann.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen erläutert. Die Zeichnungen zeigen dabei in
Fig. 1 eine Ansicht auf die Etikettiermaschine mit Lagertisch und Transportmittel, in Fig. 2 einen Ausschnitt aus Fig. 1 , wobei die Vakuumsauger auf den vorderen Rand des Etikettes abgesenkt sind, in Fig. 3 die angehobenen und geschwenkten Vakuumsauger und in
Fig. 4 eine Ansicht auf den Fördertisch mit aufliegendem
Etikett, das bis an die Übergabe zur Beleimungs- und Andrückeinrichtung gefördert ist.
In Fig. 1 ist ein Etikettenmagazin 1 erkennbar, das als Lagertisch 4 ausgebildet ist und eine Anlagewand 5 aufweist, an der die Vorderkante eines Etikettenstapels mit Etiketten 3 angelegt ist. Die Seitenkante des Etikettes liegt an einer Widerlagerwand 9 an und der Etikettenstapel wird durch Gegenhalter 10 und 10a gehalten, die leicht von Hand auf die Breite des Etikettes 3 bzw. des Etikettenstapels einstellbar sind. Oberhalb der Anlagewand 5 sind Vakuumsauger 11 erkennbar, von denen eine Vielzahl auf einem schwenkbaren Träger 21 angeordnet sind. Weiterhin ist in Fig. 1 ein Etikettenförderer 6 erkennbar, der eine Einzugs- rolle 12 und eine Gegenrolle 14 aufweist, wobei die Einzugsrolle
12 mit Gummiringen 19 bestückt ist. Die Vakuumsauger 11 sind in einer auf die Größe des Etikettes einstellbaren Anzahl einsetzbar.
Fig. 2 zeigt, daß die Vakuumsauger 11 durch Schwenken des schwenkbaren Trägers 21 nach vorne geschwenkt und auf die Vorderkante des Etikettes 3 abgesenkt sind. Nunmehr wird in den Saugköpfen der Vakuumsauger 12 das Vakuum wirksam und - wie Fig. 3 zeigt - heben die Sauger das Etikett an, und durch Schwenken des schwenkbaren Trägers 21 wird nunmehr die Vorderkante des Etikettes 3 dem Etikettenförderer 6 derart zugeführt, daß diese Vorderkante zwischen die Einzugsrollen 12 und die Gegenrollen 14 gelangen und durch diesen Etikettenförderer 6 abgefördert werden können.
Fig. 4 zeigt eine Ansicht auf einen vom Etikettenförderer 6 beschickten Fördertisch 7, auf dem das Etikett 3 an eine Sollstelle, beispielsweise wiederum eine Anlagewand 22, gefördert wird.
In Fig. 4 ist ein Teil einer Beleimungs- und Andrückeinrichtung 2 erkennbar sowie ein Etikettenschacht 8, in den das Etikett 3 übergeben werden soll.
Unterhalb der Oberseite des Fördertisches 7 ist ein Träger 18 angeordnet, der Mitnehmer 16 trägt, die an der hinteren Randkante 15 des Etikettes 3 zur Anlage gebracht werden können, wobei an dem Träger 18 ein Halter 20 anschließt, der eine pneumatische Kolben-Zylinderanordnung 17 trägt. Der Halter 20 ist in einer Schiene 23 verstellbar.
In Fig. 4 ist die Förderrichtung des Etikettes, das aus dem Etikettenförderer 6 kommt, mit X eingezeichnet und die Förderrichtung des Etikettes 3 durch die Mitnehmer 16 mit Y. Durch das Fördern des Etikettes in Förderrichtung Y wird das Etikett vom Fördertisch 7 dem Etikettenschacht 8 zugeführt.
Der Träger 18 mit dem Halter 20 und damit mit der pneumatischen Kolben-Zylinderanordnung 17 ist von Hand in Förderrich- tung Y verstellbar, so daß dadurch eine Anpassung der Stellung der Mitnehmer 16 auf die Breite des Etikettes 3 möglich ist und, da die durch die Widerlagerwand 9 bestimmte Stellung dieser Randkante des Etikettes vorgegeben ist, ist nunmehr nur ein relativ kleiner Hub der pneumatischen Kolben-Zylinder- anordnung 17 notwendig, um das Etikett 3 dem Etikettenschacht
8 zuzuführen. Dadurch, daß der Träger 18 und der Halter 20 von Hand auf die Breite des Etikettes einstellbar ist, benötigt also die pneumatische Kolben-Zylinderanordnung 17 immer nur den gleichen Vorschubweg, d. h. es kann eine relativ kleine pneumatische Kolben-Zylinderanordnung 17 eingesetzt werden und eine Verstellung des Hubes dieser pneumatischen Kolben- Zylinderanordnung 17 ist nicht erforderlich, sondern von einfachem Bedienungspersonal kann die Stellung der Mitnehmer 16 auf das jeweilige Etikett 3 angepaßt werden, ohne daß der Hub der pneumatischen Kolben-Zylinderanordnung 17 verstellt werden muß.
Aus der voraufgehenden Beschreibung ist erkennbar, daß unabhängig, wie groß das Etikett ist, wie dick das Etikett ist, wie lang das Etikett ist und wo über die Länge des Etikettes ge- sehen die Mehrfachinstruktionen an der Rückseite der Vorderseite des Etikettes angebracht sind, ein vollautomatisches Entnehmen des Etikettes aus dem Etikettenstapel möglich wird, eine Förderung des Etikettes vor den Etikettenschacht gewährleistet ist und daß durch einfache Von-Hand-Verstellungen die erfindungsgemäße Etikettiermaschine auf die unterschiedlichsten Etikettengrößen von einfachem, ungelernten Bedienungspersonal eingestellt werden kann.