Anordnung und Verfahren zum Beleuchten einer Hautpartie eines Probanden
Beschreibung
Die Erfindung betrifft eine Anordnung sowie ein Verfahren zum Beleuchten einer Hautpartie eines Probanden, insbesondere im Gesichtsbereich, zum Zwecke der Untersuchung und Beurteilung der von der Hautpartie vermittelten Farb- Wirkung.
Untersuchungen haben ergeben, daß verschiedene Personen unter Bestrahlung mit unterschiedlich farbigem Licht unterschiedliche Ausstrahlungen haben, die von der unter- schiedlichen Pigmentierung, unterschiedlichen Haarfarbe, Augenfarbe und Gesichtsform herrühren. Je nach Farbmischung des Bestrahlungslichtes ergibt sich dabei ein als eher positiv oder negativ empfundener Gesichtsausdruck .
Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, eine reproduzierbare Umgebung zu schaffen, die es ermöglicht, das Gesicht eines Probanden mit unterschiedlich farbigem Licht definiert zu beaufschlagen.
Die Erfindung geht vor allem von der Erkenntnis aus, daß eine sichere Beurteilung der von der Hautpartie vermittelten Farbwirkung nur dann erreicht werden kann, wenn eine definierte Beleuchtungsumgebung gegeben ist. Gemäß der Erfindung sind daher für die Beleuchtung mehrere Lichtquellen unterschiedlicher Farbe vorgesehen, deren
Helligkeit individuell einstellbar ist. Zweckmäßig sind Lichtquellen für die Farben Rot, Gelb, Grün und Blau vorgesehen, wobei jeweils mehrere Gruppen von Lichtquellen gleicher Farbe vorgesehen sein können, und wobei die Lichtquelle einer jeden Farbgruppe zweckmäßig gemeinsam hinsichtlich ihrer Helligkeit einstellbar sind.
Die Lichtquellen lassen sich in besonders einfacher Weise ausrichten, wenn sie auf mindestens einer Tragschiene an- geordnet sind. Vorzugsweise sind die Lichtquellen jedoch auf mindestens zwei im Abstand voneinander angeordneten, zueinander parallelen Tragschienen angeordnet . Dies hat sich vor allem deshalb als zweckmäßig erwiesen, weil auf diese Weise die unterschiedlich farbigen Lichtquellen in definierten Abständen zu dem Probanden angeordnet werden können und sich eine definierte Helligkeitswirkung einstellen läßt. Um eine Beeinträchtigung der Beurteilung durch Fremdlicht zu vermeiden und um eine eventuelle Blockierung des Strahlengangs zwischen den Lichtquellen und dem Probanden zu vermeiden, sind die Lichtquellen zweckmäßig an der Decke eines verdunkelbaren Raumes angeordnet. Eine besonders günstige Beleuchtungssituation ergibt sich, wenn die blauen und grünen Lichtquellen auf einer ersten und die roten und gelben Lichtquellen auf einer zweiten Tragschiene angeordnet sind. Eine subjektiv gleichmäßige Helligkeitsverteilung ergibt sich hierbei, wenn auf der ersten Tragschiene drei blaue und zwei grüne Lichtquellen in der Reihenfolge blau-grün-blau-grün-blau und auf der zweiten Tragschiene eine gelbe und zwei rote Lichtquellen in der Reihenfolge rot-gelb-rot angeordnet sind. Hierbei sollte die Tragschiene mit den blauen und
grünen Lichtquellen näher an dem Probanden angeordnet sein als die Tragschiene mit den gelben und roten Lichtquellen.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn der Proband in den Beurteilungsprozeß einbezogen wird. Daher sollte im Beleuchtungsstrahlengang zwischen den Lichtquellen und dem Probanden ein Spiegel angeordnet sein. Der Proband wird hierbei vor dem Spiegel positioniert und durch Re- flektion über den Spiegel beleuchtet. Auf diese Weise können die die Beratung durchführende Person und der Proband gleichzeitig die Wirkung der Beleuchtung mit unterschiedlichen Farben beobachten und beurteilen. Eine definierte und reproduzierbare Beleuchtungssituation ergibt sich, wenn die Lichtquellen so orientiert sind, daß das Intensitätsmaximum ihres Strahlungsfeldes auf die zu untersuchende Hautpartie gerichtet ist . Dabei sind die Lichtquellen zweckmäßig als Reflektorstrahler oder Drei- eckstrahler ausgebildet .
Um in Räumen unterschiedlicher Größe vergleichbare Ergebnisse hinsichtlich der Farbwirkung zu erzielen, sollte das Verhältnis der Raumhδhe zu den Abständen der Tragschienen bzw. der Lichtquellen von dem Spiegel etwa 4 : 3 : 2 und das Verhältnis der Abstände des Stuhls und der Tragschienen von dem Spiegel etwa 3 : 5 : 7 betragen. Als Bezugsgröße wird bevorzugt die Raumhöhe gewählt, so daß bei verschieden hohen Räumen die Abstände der Tragschienen bzw. der Lichtquellen von dem Spiegel entspre- chend angepaßt werden müssen.
Zur Veränderung der Beleuchtungsstärke sind die Lichtquellen oder Lichtquellengruppen zweckmäßig mit je einem installierten Stellelement in ihrer Helligkeit einstellbar. Das Stellelement kann dabei beispielsweise als Dimmer ausgebildet sein, der mit einer von 0 % bis 100 % reichenden Skalierung versehen ist. Zur Beleuchtung des verdunkelten Raums vor oder nach der Beratung sollte mindestens eine zusätzliche, hinsichtlich ihrer Helligkeit einstellbare Weißlichtquelle vorgesehen werden.
Die Untersuchung und Beurteilung der von einer Hautpartie vermittelten Farbwirkung wird verfahrensmäßig so durchgeführt, daß zur Beleuchtung mehrere Lichtfarben einzeln und/oder in Kombination verwendet werden, wobei zumindest ein Teil der Lichtfarben hinsichtlich ihres Helligkeitsbeitrags variiert wird. Zweckmäßig erfolgt hierbei in einem ersten Verfahrensschritt die Beleuchtung nacheinander mit jeweils einer der Lichtfarben mit definierter Bezugsintensität, und in einem zweiten Verfahrensschritt wird eine der Lichtfärben bei Bezugsintensität ausgewählt und mindestens eine weitere Lichtfarbe mit verschiedenen Helligkeitsbeiträgen zugemischt.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der in der Zeich- nung schematisch dargestellten Anordnung näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Anordnung; und
Fig. 2 eine Ansicht von oben auf die Anordnung gemäß Fig. 1.
Die Zeichnung zeigt schematisch einen verdunkelbaren Raum 10, an dessen einer Wand ein Spiegel 12 und an dessen Decke zwei Tragschienen 14, 14' angeordnet sind. Vor dem Spiegel 12 ist ein Stuhl 16 derart angeordnet, daß ein darauf Platz nehmender Proband P dem Spiegel zugewandt ist und sich in dem Spiegel betrachten kann. An den Trag- schienen 14 befinden sich eine Reihe von Lichtquellen 18, wobei an der bezüglich dem Probanden P näheren Tragschiene fünf Lichtquellen und der anderen Tragschiene drei Lichtquellen angeordnet sind (Fig. 2) . Die Lichtquellen 18 sind als Dreiecksstrahler ausgebildet, deren Hellig- keitsmaximum über den Spiegel 12 auf das Gesicht des Probanden P ausgerichtet ist, wie durch die Linien 20 angedeutet ist . Zur Beleuchtung des verdunkelten Raums vor oder nach der Beratung ist eine zusätzliche, hinsichtlich ihrer Helligkeit einstellbare Weißlichtquelle 18 ' vorge- sehen.
Die Lichtquellen 18 weisen die Farben Blau, Grün, Gelb und Rot auf, wobei an der Tragschiene 14 drei blaue und zwei grüne Lichtquellen in der Reihenfolge blau-grün- blau-grün-blau und an der Tragschiene 14' zwei rote und eine gelbe Lichtquelle in der Reihenfolge rot-gelb-rot angeordnet sind. Bei der Veränderung der Beleuchtungshelligkeit einer Farbe werden jeweils alle gleichfarbigen Lichtquellen 18 gemeinsam mittels einem als Dimmer ausge- bildeten, skalierten Stellelement angesteuert.
Um in Räumen unterschiedlicher Größe vergleichbare Ergebnisse hinsichtlich der Farbwirkung zu erzielen, soll das Verhältnis der Raumhöhe zu den Abständen der Tragschienen 14, 14' bzw. der Lichtquellen 18 von dem Spiegel 12 etwa 4 : 3 : 2 und das Verhältnis der Abstände des Stuhls 16 und der Tragschienen 14, 14' von dem Spiegel 12 etwa 3 : 5 : 7 betragen. Als Bezugsgrδße wird bevorzugt die Raumhöhe gewählt, so daß bei verschieden hohen Räumen die Abstände der Tragschienen 14, 14' bzw. der Lichtquellen 18 von dem Spiegel 12 entsprechend angepaßt werden müssen.
Beispiel
Ein Spiegel von 180 cm Höhe und 150 cm Breite wurde mit einem Bodenabstand von 20 cm an der Wand des 260 cm hohen Raumes 10 befestigt. An der Decke des Raumes wurden die Tragschienen 14, 14' in einem Abstand von 140 cm bzw. 200 cm von dem Spiegel 12 angeordnet. Der Stuhl 16 wurde der- art vor dem Spiegel 12 plaziert, daß das Gesicht des Probanden P sich auf einer Höhe von etwa 110 cm befand und einen Abstand von 90 cm von dem Spiegel aufwies.
Zur Ermittlung der Farbwirkung nimmt der Proband P auf dem Stuhl 16 Platz und der Raum 10 wird verdunkelt. Zunächst wird eine zum Probanden passende, d.h. einen positiven Eindruck vermittelnde, Grundfarbe ermittelt, indem der Proband P nacheinander mit jeder der vier zur Verfügung stehenden Farben mit maximaler Helligkeit beauf- schlagt wird. Danach werden, ggfs. nach einer Reduzierung der Helligkeit der Grundfarbe, iterativ die weiteren Far-
ben unter Variation ihrer Helligkeit beigemischt. In der Regel ergibt bereits die Mischung zweier Farben ein optimales Ergebnis, es können aber auch drei oder sogar alle vier Farben erforderlich sein, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.
Bei einem ersten Probanden wurde auf diese Weise eine als ideal empfundene Farbmischung von 40 % gelb und 60 % blau, jeweils bezogen auf die Maximalhelligkeit, ermit- telt, während bei einem zweiten Probanden eine Mischung 80 % gelb und 20 % rot als ideal empfunden wurde.
Zusammenfassend ist folgendes festzuhalten: Die Erfindung betrifft eine Anordnung sowie ein Verfahren zum Beleuch- ten einer Hautpartie eines Probanden, insbesondere im Gesichtsbereich, zum Zwecke der Untersuchung und Beurteilung der von der Hautpartie vermittelten Farbwirkung. Für die Beleuchtung sind mehrere Lichtquellen unterschiedlicher Farbe vorgesehen, deren Helligkeit individuell ein- stellbar ist.