FUNKFERNBEDIENSYSTEM
Stand der Technik
Die Erfindung betrifft ein Funkfernbediensystem zur Übertragung von Fernbediensignalen zu wenigstens zwei fernbedienbaren Objekten in einem Kraftfahrzeug und in der Nähe eines Kraftfahrzeugs, wobei ein erstes Objekt im Kraftfahrzeug durch amplitudenmodulierte Funksignale und ein zweites Objekt durch frequenzmodulierte Funksignale bedient wird.
Bekannte Funkfernbediensysteme in oder für Kraftfahrzeuge arbeiten fast ausschließlich mit amplitudenmodulierter Übertragung der Signale. Soll zusätzlich im Kraftfahrzeug ein mit der Übertragung frequenzmodulierter Signale arbeitendes Fernbediensystem eingebaut werden (z.B. eine fest installierte Garagentorfembedienung), so müssen zwei verschiedenartige, unabhängige Funksendeeinheiten in der Fernbedienung integriert sein um beide Fernbediensysteme mittels dieser einen Funkfernbedienung zu betätigen. Der nach BAS (Bundesverband Antriebs-Systeme-Tore) vereinheitlichte Funkstandard arbeitet frequenzmoduliert. Dagegen setzt die Kraftfahrzeugindustrie, wie erwähnt, zur Funkfernbedienung von Kraftfahr- zeugfunktionen Systeme ein, die mit amplitudenmodulierten Signalen arbeiten. Ein separater Einbau beider Systeme im Kraftfahrzeug ist somit aus Gründen des Bauraums und aufgrund der zusätzlichen Kosten nur schwer machbar.
Aufgaben und Vorteile der Erfindung
Es ist Aufgabe dieser Erfindung, ein mit amplitudenmodulierten Signalen arbeitendes erstes Funkfernbediensystem, mit dem ein erstes Objekt fernbedient werden kann, um ein zweites mit frequenzmodulierten Signalen arbeitendes Funkfernbediensystem, mit dem ein zweites Objekt fernbedient
werden kann so zu erweitern, daß nur geringe Veränderungen sowohl an der Kraftfahrzeugfernbedienung als auch am Fahrzeug selbst notwendig sind.
Dadurch, daß die zwei getrennten AM-Kanäle zur Befehlseingabe wenigstens zwischen einem Bediengerät (dem Kraftfahrzeugfernbediengerät) und dem ersten durch AM-Fernbediensignale angesteuerten Objekt im Kraftfahrzeug vorgesehen sind, von denen ein erster AM-Kanal zur Befehlsübertragung für das erste Objekt und ein zweiter AM-Kanal zur Befehlsübertragung für das zweite Objekt dient und daß das erste Objekt Mittel zur Unterscheidung der über die beiden AM-Kanäle angelangten Befehlssignale und Übertragungsmittel zur Übertragung von Signalen zu einem die FM- Fernbediensignale generierenden Sendegerät aufweist, ist die Fernbedienfunktion für das erste Objekt (z.B. die Kraftfahrzeug- Zentralverriegelung) einfach erweiterbar, indem man mindestens den einen zusätzlichen Kanal vorsieht, der durch zusätzliche Taster oder Doppelbelegung vorhandener Taster (einfache Betätigung oder Doppelklick) bedient werden kann. D.h., daß die mehreren Kanäle entweder zeitlich oder in ihrer Frequenz getrennt sind und die Unterscheidungsmittel die beiden Kanäle zeitlich oder frequenzmäßig unterscheiden können oder auch, daß die beiden Kanäle durch eine jeweils unterschiedliche Kodierung getrennt sind und die Unterscheidungsmittel Dekodiermittei zur Dekodierung der über die beiden Kanäle übertragenen kodierten Befehlssignale aufweisen.
Eine weniger praktikable Alternative wäre die räumliche Trennung der beiden Kanäle, sodaß die Unterscheidungsmittel den Sendeort oder den Übertragungsweg der beiden Kanäle unterscheiden können.
In der bevorzugten Ausführungsform ist das erste fernbedienbare Objekt eine Kraftfahrzeugzentralverriegelung, die von einem Zentralverriegelungssteuer- gerät angesteuert wird, und das zweite fernbediente Objekt ist eine Garagentorsteuerung die durch ein Garagentor-Fernbediensendegerät aktiviert wird.
Dieses Garagentor-Fernbediensendegerät ist im Kraftfahrzeug vorgesehen und funktioneil mit dem Zentralverriegelungssteuergerät verbunden.
Die Übertragungsmittel weisen entweder eine separate Verkabelung im Kraftfahrzeug für die Übertragung von Fernbediensignalen vom Zentralverriegelungssteuergerät zum Garagentor-Fernbediensendegerät und zur Übertragung von Speiseleistung oder eine Multiplexnetzwerk auf, das das Zentralverriegelungssteuergerät funktioneil mit dem Garagentorfembedien- sendegerät verbindet. Dieses Multiplexnetzwerk kann ein CAN-Netz sein. Wie bekannt, erlaubt die Vernetzung von Fahrzeugelektronikkomponenten durch ein CAN-Netzwerk eine Kommunikation zwischen verschiedenen Geräten oder Modulen. Diese Kommunikationsmöglichkeit eröffnet einen weit größeren Spielraum der Gestaltung solcher neuer Fahrzeugfunktionen, wie sie die Erfindung vorsieht. So können die zwischen dem Zentralverriegelungssteuer- gerrät und dem Garagentor-Fernbediensendegerät zu übertragenden Signale über das CAN-Netz durch zusätzliche Ergänzung der Ü bertrag ungssoftware übertragen werden. Andernfalls kann, wenn das Fahrzeug vernetzt ist und das Garagentorfernbediensendegerät nicht über eine eigene Multiplexschnittstelle verfügt, die Übertragung über ein weiteres mit dem Zentralverriegelungs- Steuergerät verbundenes Steuergerät erfolgen. Z.B. kann sich das Garagentor- Fernbediensendegerät im Innenspiegel befinden, während der nächste Multi- plexknoten in der Dachelektronik liegt. Dann wird der Befehl zum Öffnen oder Schließen eines Garagentors von dem Garagentor-Fernbediensendegerät über die Dachelektronik empfangen. D.h. daß die Dachelektronik das Garagentor- Fernbediensendegerät so ansteuert, daß letzteres ein frequenzmoduliertes Funksignal zum Öffnen oder Schließen des Garagentors erzeugt.
Wie die obigen Ausführungen zeigen, ermöglicht die Erfindung zusätzlichen Komfort durch Integration einer weiteren Fernbedienfunktion. Die Funkkommunikation zur Befehlseingabe vom Fahrer oder der Fahrerin zum Fahrzeug erfolgt weiterhin mit amplitudenmodulierten Signalen. Trotzdem ist eine Nutzung der im Fahrzeug befindlichen oder zusätzlich eingebauten, mit
frequenzmodulierten Signalen arbeitenden Systeme möglich, indem man das bestehende, amplitudenmodulierte Signale übertragende System als eine Art Relaisstation für die mit FM-modulierten Signalen arbeitende weitere Fernbedienfunktion verwendet. Dadurch läßt sich auf kleinem Bauraum eine kostengünstige Funktionserweiterung ermöglichen. Fahrzeugseitig ist, wenn eine Multiplex-Netzverkabelung vorhanden ist, über eine Softwareerweiterung die zusätzliche Fernbedienfunktion realisierbar.
Nachstehend werden weitere vorteilhafte Merkmale des erfindungsgemäßen Funkfernbediensystems anhand der zwei Varianten einer bevorzugten Ausführungsform darstellenden Figuren 1 und 2 beschrieben.
Figur 1 zeigt in Form eines Funktionsblockschaltbiides die Hauptkomponenten der bevorzugten Ausführungsform in einer ersten Variante, bei der das Kraftfahrzeug über kein Multiplexnetzwerk verfügt; und
Figur 2 zeigt ebenfalls in Form von Funktionsblöcken die wesentlichen
Komponenten des erfindungsgemäßen Funktfembediensystems in einer zweiten Variante, bei der das Kraftfahrzeug über ein Multiplexnetzwerk (CAN- Netz), das Garagentorfernbediensendegerät jedoch nicht über eine Multiplex- schnittstelle verfügt.
Figur 1 zeigt links ein Bediengerät 1 für die Funkfernbedienung der Zentralverriegelung. Das Bediengerät 1 sendet über zwei getrennte Kanäle A und B amplitudenmodulierte Funkfernbediensignale für die Zentralverriegelung im Kraftfahrzeug und für das Schließen/Öffnen des Garagentors aus. Dazu hat das Bediengerät 1 beispielhaft zwei Bedientasten 1a und 1 b. Die über die beiden getrennten Kanäle A und B ausgesendeten Befehlssignale werden von einem Zentralverriegelungssteuergerät 2 empfangen, welches Mittel zur Unterscheidung der über die beiden getrennten Kanäle A und B gesendeten Fernbediensignale hat. Diese Unterscheidungsmittel können Signale, die über die zeitlich oder frequenzmäßig getrennten Kanäle A und B ausgesendet
werden oder, den beiden Kanälen A oder B entsprechend, unterschiedlich kodierte Signale unterscheiden.
Bei der in Figur 1 gezeigten Systemvariante verfügt das Kraftfahrzeug nicht über ein Multiplexnetzwerk, sondern hat eine konventionelle Verkabelung. D.h., daß Mittel zur Übertragung von Fernbediensignalen für die Garagentorfembedienung eine besondere Verkabelung 3 vom Zentralverriegelungssteuergerät 2 zum Garagentor-Fernbediensendegerät 5 haben. Weiterhin wird Speiseleistung 4 vom Zentralverriegelungssteuergerät 2 zum Garagentor-Fernbedien- Sendegerät 5 übertragen.
Das Garagentor-Fernbediensendegerät 5 sendet frequenzmodulierte (FM) Sigale an eine (nicht gezeigte) Garagentorsteuerung.
Figur 2 zeigt eine alternative Ausführung, bei der das Kraftfahrzeug über ein CAN Multiplexnetz 10 verfügt. In diesem Fall hat das Garagentor- Fernbediensendegerät 5 keine eigene Multiplexschnittstelle. Deshalb dient ein weiteres Steuergerät 12, z.B. die Dachelektronik des Kraftfahrzeugs als Relaisstation, da sie über eine Multiplexschnittstelle für das CAN Netz verfügt. Die Dachelektronik 12 ihrerseits sendet dann die Fernbediensignale zur Fernbedienung des Garagentors über ein Kabel 3 sowie ggf. Speiseleistung über Kabel 4 an das Garagentor-Fernbediensendegerät 5. Beispielsweise befindet sich das Garagentor-Fernbediensendegerät 5 im Innenspiegel des Kraftfahrzeugs. D.h., daß das Garagentor-Fernbediensendegerät 5 die Botschaft zum Öffnen/Schließen des Garagentors von dem Zentralverriegelungssteuergerät 2 über die Dachelektronik 12 nach Vorliegen eines Wecksignals empfängt. Die Dachelektronik 12 steuert das Garagentor- Fernbediensendegerät 5 an, woraufhin dieses ein frequenzmoduliertes Funksignal zum Öffnen oder Schließen des nicht gezeigten Garagentors erzeugt.
Wenn dagegen das Garagentor-Fernbediensendegerät über eine eigene Multiplexschnittstelle verfügt, kann das CAN Netz 10 direkt mit dem Garagentor-Fernbediensendegerät 5 verbunden werden, und die Signale müssen dann nicht mehr über die Relaisstation der Dachelektronik 12 laufen.
Selbstverständlich funktioniert die Übertragung der amplitudenmodulierten Befehlssignale vom Bediengerät 1 über die beiden getrennten Kanäle A und B genauso wie bei der in Figur 1 gezeigten Systemvariante.
Nachstehend wird für die in Figur 2 gezeigte Systemvariante ein Funktionsflußdiagramm angegeben, welches den Signalfluß vom Bediengerät 1 bis zur Garagentorsteuerung veranschaulicht:
S1 : AM-Bediensignal vom Bediengerät 1 senden (betrifft: Garagentor Öffnen/Schließen)
S2: AM-Signal wird von dem Zentralverriegelungs
Steuergerät 2 empfangen (betrifft: Garagentor Öffnen/Schließen) S3: Wake-Up Signal zur Dachelektronik 12 ** S4: Dachelektronik 12** schaltet Spannungsversorgung zum Garagentor-Fernbediensendegerät 5 * ein. S5: Zentralverriegelungssteuergerät 2 sendet Öf nungssignal zur Dachelektronik 12 **. S6: Dachelektronik 12 ** gibt Sendesignal an das Gara- gentor-Fernbediensendegerät 5 *'
S7: Garagentor-Fernbediensendegerät 5 * sendet frequenzmoduliertes Signal (FM) zum (nicht gezeigten) Garagentorantrieb S8: Garagentor-Fernbediensendegerät 5 * sendet fre- quenmoduliert.es Signal (FM) zum (nicht gezeigten)
Garagentorantrieb *'
S9: Garagentor * öffnet/schließt
* gilt auch für andere Funkfernbedienfunktionen mit frequenzmodulierten Signalen, d.h. für weitere fernbediente
Objekte statt über die Dachelektronik 12 kann (wie schon erwähnt) das Garagentor-Fernbediensendegerät auch direkt über das CAN NetzI O angesteuert werden.