DEKONTAMINIEREN VON VERUNREINIGTEN ERDBOEDEN UND SCHLAEMMEN
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Dekontaminieren von mit gefährlichen Abfällen und Erdölprodukten verunreinigten Erdboden aller Art und Schlammen, wobei das Edreich mit Wasser ausgewaschen und hernach vom Eluat getrennt wird, sodaß das Volumen reduziert ist, in welchem die Schadstoffe mit einem Feststoff- Adsorptionsmittel dem Eluat entzogen und anschließend mitsamt dem Sorptionsmittel aus dem Wasser ausgeschieden werden. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß dem verunreinigten Erdreich Wasser beigemengt und das Gemisch zerrieben wird, währenddem mechanisch bewirkte heftige, turbulente Strömungen die Oberflächenspannung des Wassers absenken und unter der Wirkung der alternierenden (Druck- ) Kräfte weniger kontaminierte größere Partikel des Erdreiches von den starker kontaminierten kleineren (feinkörnigeren ) getrennt werden, wonach in dem im Volumen reduzierten Gemisch von feinkörnigem Erdreich und Wasser die Schadstoffe mittels mechano-chemisch aktivierter Adsorption an einem Sorptionsmittel ab- und mit diesem ausgeschieden werden. Das verfahrensgemäß dekontaminierte Erdreich gefährdet weder Mensch noch Tier und kann daher umwβltgerecht ausgebracht und uneingeschränkt verwendet werden. Analog hiezu, werden erfindungsgemaß Schlämme und Böden aller Art, wie sandige, Schotteroder Steinböden, behandelt und von Schadstoffen gereinigt, sodaß diese Substanzen ihrer Bestimmung wieder zugeführt werden können. Das mit den Schadstoffen beladene Sorptionsmittel wird von der Flüssigphase des Gemisches separiert und dem Stand der Technik gemäß entsorgt; das abgetrennte Wasser ist mithin entlastet und kann in Oberflachengewasser, wie Bäche, Flusse, Teiche und Seen eingeleitet oder im betrieblichen Kreislauf wieder verwendet werden. Ferner betrifft die Erfindung Vorrichtungen zur Durchführung des vorliegenden Verfahrens.
Bekanntlich hat das wachsende Umweltbewußtsein verschärfte Vorschriften zur Wahrung der Gesundheit von Mensch und Tier zur Folge, und daher ist es nicht mehr zulässig, verunreinigtes und verseuchtes Erdreich auf "wilden" Deponien abzulagern. "Geordnete" Deponien hinwiederum sind knapp und deshalb wird weltweit nach neuen und innovativen Methoden und Technologien für die Bodensanierung gesucht.
Eine Zeit lang waren Verbrennen und / oder Vergraben von Schadstoffen üblich (letzteres nachdem die gefährlichen Stoffe konzentriert in Zement, Glas uam. eingegossen worden sind); so werden beispielsweise Metalle bei ~ 1.600 C° in glasartige Strukturen geschmolzener Silikate eingekapselt ( In Situ Vitrifikation ) .
In den letzten Jahren hat man zusehends auch andere Technologien anzuwenden begonnen, so z.B. Technologien zur Bodensanierung aufgrund von biologischen In Situ und Ex Situ Aktivitäten (Mikroorganismen werden in den Boden eingebracht oder dem abgegrabenen Erdreich beigegeben, um chemische oder / und physikalische Wirkungen zu verursachen; typische Endprodukte sind CO2 und H2O).
Es gibt weiters chemische Verfahren (gefährliche Schadstoffe werden in chemischen Reaktionen zu weniger gefährlichen Substanzen übergeführt, meist durch Reduktion, gelegentlich durch Oxidation), sowie Extraktion von Schadstoffen mittels Lösungsmittel.
Beim In Situ Spülen werden schadstoffhaltige Bereiche im Erdboden oder im Grundwasser mit großen Mengen an Wasser weggesprült (wobei vorausgesetzt wird, daß das eingebrachte Spülwasser effizient isoliert, erfaßt werden kann). Anstatt mit Wasser, entfernt man verflüchtlgbare organische Stoffe aus dem Erdreich auch mit (Heiß-) Dampf, man muß aber in der Regel das entzogene Produkt nachbehandeln.
Bekannt ist und angewendet wird das Auswaschen von Schadstoffen aus kontaminiertem Erdreich. Wasser kann mechanisch Fremdstoffe vom Erdeich, von Schotter und Gestein, hβrunterwaschen; und man kann mit Hilfe von Wasser als Schlemm- und Transportmittel kleinere von größeren Teilchen und Körnern voneinander trennen. Das Wasser ist dann mit den Schadstoffen aus dem Erdreich belastet und muß dementsprechend behandelt werden, bevor es wieder verwendet oder in Gewässer eingeleitet werden darf.
Um die reinigende Wirkung eines Waschwassers zu verstärken, wurde empfohlen (DE 195 23 007 A1 ; Duro Galvanit Chemie), Reinigungshilsmittel zuzusetzen und den Waschbehälter, der das zu reinigende Material enthält, von unten nach oben durchströmen zu lassen. Vorzugsweise sollen dem Waschwasser oberflächenaktive Substanzen und/oder Komplexierungsmittel als Renigungshilfs- mittel zugesetzt werden. Die erfindungsgemäß aufwärts gerichtete Flüssigkeitsströmung im Waschbehälter soll, bei entsprechender Strömungsgeschwindigkeit, die Bildung eines Fließbettes aus Schüttgut gewährleisten. Mehrstufige Waschvorgänge und kontinuierlich oder intermittierend auszuschleusende Teilströme des Waschwassers vervollständigen den Prozess der Reinigung des kontaminierten Materials, sie bedeuten aber auch, daß neben chemischen Reinigungshilfsmitteln mehrere Reinigungsstufen anzuwenden sind, die schließlich auch geraume Zeit beanspruchen.
Ebenfalls chemische Zusatzmittel zum Waschwasser beim Waschen von Material, welches umweltgefährdende Schadstoffe enthält, sollen dahingehend ausgewählt und angewendet werden (WO 98/082; Ansaldo Voelund AS), daß sie auch stabilisierend wirken. Dadurch soll verhindert werden, daß beim Transportieren oder/und beim Deponieren umweltbβlastende Schadstoffe freigesetzt werden. Hierzu sind entsprechende Verfahrensschritte notwendig, wie Oxidation, thermische Behandlung (bis zu 1300 °C), sowie Verbrennen in Drehöfen. Zusätzlich werden auch Einbetonnieren sowie Abdecken mit Flugasche, Kalk udglm. vorgeschlagen. Alles in allem ist die vorgeschlagene Methode umfangreich, zeitaufwendig und kostspielig. Sie fügt sich in das Gesamtbild ein, wonach man je nach Art, Menge und Form des Vorkommens der Schadstoffe im Erdreich bzw. in Schlämmen mehrere Methoden und Technologien kombiniert, wenn verschiedenartige Schadstoffe zu eliminieren sind, die beim jetzigen Stand der Technik nicht mit nur einer einzigen Technologie erfaßt werden können. Das verteuert die Bodensanierung und verlängert den Zeitbedarf für die Abwicklung der Projekte merklich, nachdem die einzelnen, zusammenzufügenden Technologien zu ihrer Abwicklung an und für sich schon meist längere Zeit beanspruchen. Kosten und Zeitbedarf hemmen daher auch die Verwirklichung ehrgeiziger Projekte, wie " Cleaning Up the Nation's Waste Sites" der EPA (Environmental Protection Agency der USA; s. EPA 542-R-96-005A / 1996 Edition), welches auf 20 bis 30 Jahre veranschlagt, pro Jahr einige Milliarden US Dollar kostet.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Bodensanierung wirtschaftlicher zu machen und ein effizienteres Verfahren bereitzustellen. Erreicht wird dies mit einem Vefahren der eingangs erwähnten Art, wenn erfindungsgemäß zwei in der Physik und Chemie seit mehr als hundert Jahren bekannte Effekte miteinender kombiniert, zur Bodensanierung angewendet werden. Die vorliegende Erfindung geht überdies weit über die Ziele und Möglichkeiten der beim bisherigen Stand der Technik bekannten Verfahren und Vorrichtungen hinaus, indem ein und dasselbe Verfahren zum Dekontaminieren von mit gefährlichen Abfällen belastetem Erdreich effizient anwendbar ist, auch wenn die Substanzen, die im zu dekontaminierenden Erdreich oder Schlamm vorkommen, in Art, Menge und Form ihres Vorkommens voneinander verschieden sind.
Der eine der beiden erfindungsgemäß angewendeten physikalisch-chemischen Effekte rührt vom Abbau von Oberflächenspannungen in mechanisch heftig aktivem, turbulent strömendem Wasser her, der andere ist in mechanochemischen Reaktionen begründet.
Bekanntlich beruht die reinigende Wirkung der Seife und anderer Waschmittel (infolge des besonderen Baues der In ihnen vorhandenen Anionen und deren Anreicherung in den oberflächlichen Zonen von Wasser) in der "Oberflächenaktivität", so daß die Wasseroberfläche weniger zusammenhält; die Flüssigkeit wird beweglicher und dringt leichter in kapillare Räume ein, so z.B. in aufgerauhten Oberflächen von Erdreich, Erz und Gestein; infolge reduzierter Oberflächenspannung ist auch der "Zugriff" der adsorbierenden Kräfte (van der Waalsche Kräfte; unabgesättlgte Rest- valenzen der Oberflächenmoleküle) auf Fremdstoffe in Wasser begünstigt.
Die Oberflächenspannung von Wasser kann auch ohne jegliche Zugabe von Seife o.dgl.m., auf rein physikalischem Wege sehr stark reduziert werden, indem man ein mechanisches Wechselfeld (Schall-, Ultraschallfeld) einwirken läßt. Ein solches Wechselfeld kann auf verschiedene Art und Weise erzeugt werden, wie beispielsweise mit "Ultraschall-Konvertern", die elektrische Signale mittels magneto- striktiven oder piezoelektrischen Bauelementen in mechanische Schwingungen umwandeln; oder rein mechanisch in Luft- oder Flüssigkeitsströmen, zum Beispiel durch aneinander vorbeischlagende Stifte, Stäbe oder Kugeln, zwischen denen sich mit Wasser aufgeschlemmte Erde befindet.
Weniger bekannt als der Effekt des Abbauens von Oberflächenspannungen sind mechanochemische Reaktionen. Zwar gibt es seit Jahrhunderten eine alte chinesische Methode zur Herstellung von Zinnoberrot durch Rütteln eines Gemisches von Quecksilber und Schwefel, die ein typischer Fall für mechanochemische Synthese ist, aber die ersten physiko-chemischen, wohldefinierten Erläuterungen über die Beziehungen zwischen mechanischer und chemischer Energie und der Umwandlung dieser beiden Energiearten ineinander datieren von der Mitte des vorigen Jahrhunderts. Sie wurden allerdings nicht sonderlich beachtet.
Den Geologen sind Mineralumwandlungβn infolge mechano-chβmischer Deformationen, verursacht durch Gebirgsdruck, schon lange bekannt. Während es sich aber hierbei um Langzeitprozesse in der Natur handelt, werden mechanochemische Reaktionen im vorliegenden Verfahren binnen Sekunden, und sogar in Bruchteilen davon, abgewickelt.
Auf die erfolgte Aufzählung und Kurzbeschreibung der beim derzeitigen Stand der Technik in der Bodensanierung anwendbaren Verfahren und Technologien, und auf die Erinnerung an zwei relevante physiko-chemische Effekte, soll nun die Beschreibung des Verfahrens in seiner Gesamtheit folgen. Das erfindungsgemäße Verfahren umfaßt mehrere Verfahrensschritte und ist nur in seiner Geamtheit so effizient, daß es jene Dekontaminiβrung von mit gefährlichen Abfällen verunreinigtem Erdreich liefert, die durch die umweltorientierten Richtlinien und Vorschriften für reines Erdreich, Schlämme, uam., gefordert werden. Fig. 1 stellt das Blockschema des erfindungsgemäßen Verfahrens In seiner Gesamtheit dar.
Das verunreinigte Erdreich (Schlamm, o.dgl.m.) wird mit Geräten und Vorrichtungen, die dem Stand der Technik entsprechen (z.B. mittels Trockenbagger) abgehoben und (mit Föderschnecke oder -band) in eine Misch- & Mahlanlage eingebracht. Hier kommt (Gebrauchs-) Wasser hinzu. Das Gemisch wird zerrieben, währenddem es in turbulenter Bewegung gehalten wird, sodaß die Oberflächenspannungen absinken und sich unter den herrschenden Wechseldruckkräften die kleineren von den größeren Feststoffteilchen trennen. Das Zerreiben im Naßverfahren unter der überlagerten turbulenten Aktivität im Misch- und Mahlgut kann mit Stab- oder Kugelmühlen in Rohr- und Trommelausführung bewerkstelligt werden. Für kleinere Durchsätze sind Universalmühlen geeignet, die mit verschiedenen, an die jeweiligen Aufgaben angepaßten Mahlwerkzeugen ausgerüstet werden können.
Im anschließenden Verfahrensschritt trennt man das grobe Mahlgut vom feineren Gut, beispielsweise in einem Absetzbecken mit anschließender Entwässerung in Siebbandpressen, odglm. Das vom Wasser separierte Erdreich kann
seiner umweltgerechten Bestimmung zugeführt werden. Das Eluat aus der (Siebband-) Presse wird mit einer Dosierpumpe in den Adsorber befördert und kommt dort mit dem Adsorptionsmittel in Berührung. Dieses Adsorptionsmittel (Braunkohle ist ein bevorzugtes Adsorbens) kommt nach Vorzerkleinerung in einem Brecher und anschließendem Vermählen zu pulverförmig feinen Partikeln in einer (Universal-) Mühle in denselben Adsorber. Beim Feinvermahlen entstehen neue große Oberflächen am Adsorptionsmittel, die im Adsorber voll zur Wirkung kommen, indem mechanische Energie auf das Gemisch aus Eluat und Sorptionsmittel einwirkt, sodaß die weiter oben beschriebenen mechanochemischen Reaktionen aktiviert werden. Die mechanische Energie wird auf das Gemisch in einer Maschine ausgeübt, die im Prinzip ganz ähnlich gebaut ist wie die Stab- oder Kugelmühle, in der (im vorgelagerten Verfahrensschritt) das Gemisch aus kontaminiertem Erdreich und Gebrauchswasser zerrieben wird. Grundsätzlich können die beiden Verfahrens- schritte in ein- und derselben Maschine gemacht werden, wenn jeweils bestimmte Bauelemente adaptiert bzw. ausgetauscht werden.
Das Adsorptionsmittel wird unter Schutzgas (vorzugsweise unter Stickstoff) pulverisiert, damit Selbstentzündungen und (Staub-) Explosionen vermieden werden, und um die frischen Oberflächen am Sorptionsmittel vor dem Kontaminieren zu bewahren, bevor das Sorptionsmittel in den Adsorber gelangt. Überdies kann man mit dem Schutzgas das Temperaturprofil im Adsorber bestimmen, indem man das Gas bei einer bestimmten Temperatur einbläst.
Auf den mechanochemisch aktivierten Prozess im Adsorber folgt die Trennung der Feststoff phase vom (Gebrauchs-) Wasser, beispielsweise in einem Dekanter, sodaß das entlastete Wasser (dekontaminiertes Gebrauchswasser) in Oberflächen- oder sonstige Gewässer eingeleitet oder beim Naßzerreiben des kontaminierten Erdreiches wieder verwendet werden kann.
Der vom Dekanter ausgestoßene Feststoff besteht aus dem Sorptionsmittel und aus den dem dekontaminierten Erdreich entzogenen Substanzen; dieser "gefährliche Abfall" ist auf entsprechende Deponien zu verbringen oder nachzubehandeln.
Das Volumen dieses "gefährlichen Abfalles" beträgt 1 bis 1 ,5 % des Volumens der ursprünglich kontaminierten Erde; somit bringt das vorliegende Verfahren auch eine merkliche Entlastung für die Deponieproblematik. Das zu deponierende Restvolumen kann noch weiter reduziert werden, wenn (Braun-) Kohle als Adsorbens verwendet und (in mit Rauchgasreinigung ausgerüsteten Anlagen) verbrannt wird. Dabei nützt man die Wärmeenergie der Kohle und braucht nur die Asche und den Rückstand aus dem Rauchgasfilter zu deponieren.
Anstatt in Richtung Deponie zu gehen, wird erwogen die Substanzen, die als gefährlicher Abfall das Erdreich, Steine, Schotter, Sand oder Schlamm kontaminiert haben, und die man mit dem Sorptionsmittel "in den Griff" bekommen kann, vom Adsorbens zu trennen und (wieder) zu verwerten. Beim heutigen Stand der Technik ist das aber wenig lohnend und erfolgversprechend.
Nachstehend werden anhand der Zeichnung in Fig. 2 die Verfahrensschritte einer erfindungsgemäßen Anlage veranschaulicht und mit Kenngrößen belegt. Mit (1 ) ist der Trichter (Bunker) bezeichnet, in dem das zu dekontaminierende Material (d.s. die mit gefährlichen Abfällen oder/und Erdölprodukten verunreinigten Erdböden, Schlämme, odglm.) in die Aufbereitungsanlage eingebracht, von hier mit einer Förderschnecke (2) entnommen und der Misch- & Mahlmaschine (3) zugeführt wird. In der Maschine (3) kommt durch die Zuleitung (4) Gebrauchswasser hinzu, und das mit dem belasteten Material zustandekommende Gemisch wird in heftige, turbulente Strömungen versetzt. Dadurch verringert man die Oberflächenspannung des Wassers und fördert die Separation von kleineren Feststoffpartikeln von den Größeren. im Ausführungsbeispiei wurde eine (Universal-) Mühle (3) in der in Fig. 3 gezeigten Bauform verwendet, die mit einer für grobstückige Aufgabematerialien geeigneten Schlagscheibe ausgerüstet ist. Mit einem 37 kW Elektromotor hat die Mühle (3) bei 3.000 UpM einen Durchsatz < 4 to/h. Für sehr viel größere Durchsätze, in der Größenordnung von 100 to/h, sind Stab- und Kugelmühlen vorgesehen, die im Naßverfahren Antriebsleistungen bis zu 1.000 kW benötigen.
Im Absetzbecken (5) überläßt man das aus der Misch- & Mahlmaschine (3) kommende Gemisch der Schwerkraft, entlädt dann das Sediment zur bestimmungs- gemäßen Ausbringung, und setzt die Ausscheidung der Feststoffe in einer Siebbandpresse (6) fort.
Die Feststoffe können mit einem Förderband (7) in den Container (8) transportiert werden, welcher so ausgeführt ist, daß er von einem angepaßten LKW hydraulisch anzuheben und ins Freigelände zu bringen ist.
Die Mohnopumpe (9) befördert das Eluat aus dem in (5) und (6) vollzogenen Trennverfahren in den Adsorber (10), der im hier beschriebenen Ausführungsbeispiel eine Maschine der in Fig. 3 gezeigten Bauart ist. Für größere Durchsätze gilt das zur Misch-& Mahlmaschine (3) gesagte.
Im Adsorber (10) trifft das Eluat auf das Sorptionsmittel, welches nach dem Vorzerkleinern im Brecher ( 11 ) mit der Förderschnecke (12) in die Mühle ( 13) eingebracht und dort zu Pulver vermählen worden ist. Die Mühle ( 13) ist mit einem Wirbelstromrotor ausgerüstet; dieses Mahlwerkzeug eignet sich besonders gut für die Feinvermahlung von Braunkohle zu Staub mit Teilchen-Korngrößen von einigen Mikrometer bis 0, 1 mm. In ihrer Bauform schaut die Mühle (13) äußerlich genauso aus, wie die in Fig. 3 veranschaulichte (Universal-) Mühle (3), sie ist aber viel kleiner als diese. Bei einer Antriebsleistung von ~ 6 kW liefert sie < 70 kg/h Braunkohle-Staub, wovon für das Eluat, das von der im Anwendungsbeispiel vewendeten Misch- & Mahlmaschine (3) mit ihrem Durchsatz von < 4 to/h herrührt, 40 bis 60 kg/h benötigt und von der Dosierschleuse (16) dem Durchsatz angepaßt, in den Adsorber (10) eingelassen werden. Um Staubexplosionen auszuschließen, wird die Braunkohle unter Inertgas vermählen. Das Schutzgas aus dem Behälter (14) wird über die Zuleitung (15) auch noch aus einem anderen Grund kontinuierlich in die Mühle (13) eingeblasen. Beim Vermählen der Braunkohle entstehen neue Oberflächen, die bis zum Sorptionsprozess im Adsorber (10) wirksam gehalten werden müssen. Da es ohnedies nur 30 bis 50 m 2/g sind, ist es angebracht, Verluste zu vermeiden. (Anm.: Handelsübliche Aktivkohlen können wirksame Oberflächen von mehreren hundert m 2/g (bis zu etwa 700 m2/g) haben; trotzdem ist die Braunkohle mit 30 - 50 m /g an aktiver Oberfläche, verfahrensgemäß verwendet, um ein Vielfaches kostengünstiger als Aktivkohle.] Zur Wahrung der vereinfachten Darstellung wird davon abgesehen, in Fig. 2 die Vorrichtung einzuzeichnen, mit der dem Inertgas bestimmte Temperaturen gegeben werden können, um das Temperaturprofil im Adsorber (10) zu steuern. Es wird auch davon abgesehen einzuzeichnen, daß der pH-Wert des Eluats durch Zudosieren von Säuren oder Basen optimiert werden kann; bekanntlich haben die meisten Sorptionsmittel das beste Adsorptionsvermögen im schwach alkalischen Bereich (8 - 11 pH).
Nach dem Adsorber ( 10) kommt das Gemisch aus Eluat und Sorptionsmittel in den Dekanter ( 17), von wo der ausgeschiedene Feststoffanteil ( meist ein mit Restfeuchtigkeit behafteter Schlamm ) über die Fördervorrichtung ( 18) in einen Sammeltrog oder -bunker (19) gelangt, und von dort wegtransportiert werden kann. Da es sich um das Sorptionsmittel handelt, das mit den gefährlichen Abfällen der verfahrensgemäß behandelten Erde belastet ist, muß dieses Material auf eine entsprechende Deponie gebracht werden; das Volumen dieses Materials beträgt aber nur 1 bis 1 ,5 % vom Volumen der behandelten Ausgangssubstanz und stellt somit eine ganz erhebliche Entlastung der Deponieproblematik dar, zumal mit der weiter oben erwähnten Behandlung noch kleinere Restvolumina zu erzielen sind.
Das Wasser aus dem Dekanter ( 17) kann, wenn es der vorgeschriebenen Güte entspricht, über den Zwischenbehälter (20) und den Abfluß (21 ) fortgeleitet oder über die Anschlüsse (22) und (4) zur Wiederverwertung in die Misch- & Mahlmaschine (3) zurückgeführt werden. Im Bedarfsfall kann man Frischwasser über den Anschluß (23) zuleiten.
Mühle ( 13) und Adsorber ( 10) der Anlage des Ausführungsbeispieies sind In einem wetterfesten Container (24) installiert, der auch den Schaltraum (25) mit dem Steuerpult (26) für den Betrieb der Anlage enthält und bei (27) an das elektrische Stromnetz angeschlossen ist.
Mühle ( 13), Adsorber (10) und Misch- & Mahlmaschine ( 13) der Vorfuhranlage sind äußerlich gleichartige Universalmuhlen der in Fig. 3 gezeigten Bauart. Ihren unterschiedlichen Aufgaben entsprechend, sind sie aber mit verschiedenen Mahlwerkzeugen ausgerüstet. Maschine (3) hat eine (in Fig. 3 angedeutete) Schlagscheibe, Maschine (13) einen Wirbelstromrotor, und Adsorber ( 10) das in Fig. 4a und 4b veranschaulichte Mahlwerkzeug. Dieses Mahlwerkzeug besteht aus dem Stator (28) mit dem Anschluß (29) zu der in Fig.2 angefüllten Mohnopumpe (9) die das Eluat zum Mahlwerkzeug fordert, und aus dem Rotor (30). Das Sorptionsmittel kommt bei (A) aus der zentralen Einlaßöffnung der Frontture ( in Fig. 3 geöffnet gezeigt) und wird vom konischen Deckel (31 ) des Rotors (30) zum Mahlspalt hin gelenkt. Der Mahlspalt wird von den Lamellen (32) des Rotors und den Lamellen (33) des Stators gebildet, deren konische Anordnung in Fig. 4b dargestellt ist.
In der in Fig. 5 vergrößert gezeigten oberen Hälfte von Fig. 4a ist mit (34) jene Stelle der Lamelle (33) gekennzeichnet, an der sich der Mahlspalt um den Winkel (*) öffnet, um gröberem Gut den Einlaß zum engen Mahlspalt gegen die Austrittsseite (B) hin zu erleichtern. Knickpunkt (34) und Winkel (*) richtet man auf die Konsistenz des zu behandelnden Eluatβs aus.
Die Lamellen (32) und (33) sind so ausgeführt und solcherart mit Sicherungen (35) im Mahlwerkzeug montiert, daß sie bequem ausgewechselt werden können, wenn das zum Nachschleifen oder wegen der Wahl anderer Werkstoffe, zweckmäßig oder notwendig ist.
Patentansprüche: