DE4004368A1 - Verfahren zum entfernen von schadstoffen aus erde - Google Patents
Verfahren zum entfernen von schadstoffen aus erdeInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B09—DISPOSAL OF SOLID WASTE; RECLAMATION OF CONTAMINATED SOIL
- B09C—RECLAMATION OF CONTAMINATED SOIL
- B09C1/00—Reclamation of contaminated soil
- B09C1/02—Extraction using liquids, e.g. washing, leaching, flotation
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F1/00—Treatment of water, waste water, or sewage
- C02F1/28—Treatment of water, waste water, or sewage by sorption
- C02F1/283—Treatment of water, waste water, or sewage by sorption using coal, charred products, or inorganic mixtures containing them
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entfernen von Schad
stoffen, wie Schwermetallen und/oder Kohlenwasserstoffen, ins
besondere Erdöl, Erdölfolgeprodukte oder teerartige Substan
zen aus damit verunreinigter Erde, bei dem die Erde in einem
Waschprozeß mit einem wäßrigen Waschmittel behandelt wird.
Bei der Aufbereitung von mit Schadstoffen verunreinigter Erde
haben vor allem Waschverfahren eine größere Bedeutung erlangt,
da sie verhältnismäßig kostengünstig einen Großteil der Schad
stoffe weitgehend entfernen und den jeweiligen Erfordernissen
sehr flexibel angepaßt werden können.
Bei einem aus der DE-PS 36 33 699 bekannten Verfahren der
eingangs genannten Art wird die kontaminierte Erde in einem
Homogenisierer zerkleinert und unter Zugabe von Umlaufwasser
zu einer Suspension aufbereitet. Die Suspension wird in einem
mehrstufigen Extraktionssystem im Gegenstrom mit Umlaufwasser
bei Temperaturen von 120-180°C und dem entsprechenden Druck
oberhalb des Verdampfungspunktes behandelt. Hierbei wird durch
Einschaltung von Rührern oder geeigneten Gegenstromkaskaden da
für gesorgt, daß eine fließfähige Suspension erhalten bleibt.
In einer Nachextraktion wird die Suspension nochmals mit Rein
wasser nachbehandelt. Anschließend wird die Erde in einem
Trocknungssystem bis auf eine Restfeuchte vom Restwasser ge
trennt. Das mit Schadstoffen belastete Heißwasser aus dem
Extraktionssystem wird anschließend gekühlt und somit das Lö
sungsvermögen reduziert. Die Kühlung kann ein- oder mehrstu
fig erfolgen, so daß ggfs. verschiedene Ölfraktionen aus den
nachfolgenden Separatoren abgezogen werden können. Dieses be
kannte Verfahren hat den Nachteil, daß es aufwendige Extrak
tionsanlagen und einen hohen Energiebedarf benötigt. Die
Nachextraktion mit Reinwasser führt zu einem hohen Wasser
bedarf und zum Anfall einer überschüssigen Wassermenge, die
zusätzlich aufbereitet werden muß. Für mobile Anlagen ist
das bekannte Verfahren daher kaum geeignet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
eingangs genannten Art anzugeben, das sich durch einen geringen
Energiebedarf, eine hohe Reinigungswirkung und eine allen
falls geringe Abwassermenge auszeichnet.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die
Erde während des Waschprozesses oder vorher mit feinkörnigen
kohligen Substanzen, insbesondere mit feinkörnigem Koks ver
mischt wird und daß die kohligen Substanzen durch mechanische
oder physikalische Verfahren von dem gereinigten Waschgut ab
getrennt werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die durch den
Waschprozeß freigesetzten Schadstoffe von den kohligen Sub
stanzen so fest adsorbiert, daß sie von den Erdpartikeln
nicht wieder readsorbiert werden können. Die Schadstoffe
gehen somit beim Waschprozeß von einem Feststoff, der Erde,
auf einen anderen, die kohligen Substanzen, über, so daß das
Waschwasser nur gering, bei ausreichender Menge an kohligen
Substanzen praktisch nicht mit Schadstoffen belastet wird.
Die Reinigungswirkung des Waschmittels bleibt daher während
des Waschprozesses weitgehend erhalten, so daß auch bei einer
Reduzierung der Menge an zugesetzten Trennhilfsmitteln, wie
Tensiden, eine schnelle und wirksame Reinigung des Wasch
guts erreicht werden kann. Weiterhin hat sich gezeigt, daß
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren auch leichtflüchtige
Kohlenwasserstoffe so fest adsorbiert werden, daß sie wäh
rend des Waschverfahrens nicht mehr ausgasen. Anlagen für
das Reinigen und Absaugen von Abluft werden daher stark ent
lastet oder sogar entbehrlich. Überraschenderweise wurde fer
ner festgestellt, daß Aminverbindungen durch die kohligen Sub
stanzen katalytisch zersetzt werden, wodurch die Entsorgung
der abgetrennten Schadstoffe vereinfacht wird.
Durch die mechanische oder physikalische Abtrennung der Schad
stoff-Fraktion wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eine
Aufsalzung des Waschmittels vermieden, so daß das Waschmittel
ohne große Aufbereitungsmaßnahmen im Kreislauf zurückgeführt
werden kann. Darüber hinaus kann durch die Abtrennung der
Schadstoffe als Feststoffraktion bei der Nachreinigung des Wasch
guts mit Reinwasser diezugeführte Reinwassermenge erheblich
reduziert werden so daß die zugeführte Reinwassermenge
die mit dem Waschgut und der Schadstoff-Fraktion
ausgetragene Wassermenge nicht oder nur gering
fügig übersteigt. Der Wasserverbrauch des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist daher gering und eine Abwasserreinigung ist
allenfalls in geringem Umfange erforderlich.
Die bei dem Verfahren zu dosierende Menge an kohliger Sub
stanz ist von ihrem Adsorptionsvermögen und vom Schadstoff
gehalt der Erde abhängig. Das Adsorptionsvermögen der koh
ligen Substanzen ist um so höher, je feinkörniger sie sind.
Als besonders geeignet haben sich daher vor allem Staubkoks
und Staubkohle erwiesen. Ebenso können bei dem erfindungs
gemäßen Verfahren Pulveraktivkohle sowie Abfallkoks oder Ab
fallkohle eingesetzt werden. In Betracht kommen zum Beispiel
auch abgetrennte Kohlenstoffanteile aus Flugstäuben von Müll
verbrennungsanlagen und Kraftwerken, Kohle aus Aschen und
Schlacken von pyrometallurgischen Prozessen oder alten Kohle
aufbereitungsabgängen, die sonst nur schwer verwertet werden
können.
Die kohlige Substanz kann bei dem erfindungsgemäßen Verfah
ren bereits vor dem Waschprozeß trocken mit der Erde ver
mischt werden. Weiterhin kann vorgesehen sein, daß die mit
kohligen Substanzen vermischte Erde vor oder während des
Waschvorgangs zerkleinert wird, um einen besseren Aufschluß
der Schadstoffe zu erzielen. Hierbei kann die zugesetzte
kohlige Substanz grobkörniger sein, da sie bei dem Zerkleine
rungsvorgang ebenfalls zerkleinert wird. Die Zerkleinerung
kann in Kugelmühlen oder ähnlichen Einrichtungen erfolgen.
Die Abtrennung der feinkörnigen, schadstoffbeladenen kohli
gen Substanzen kann erfindungsgemäß auf zwei Arten erfol
gen:
Zum einen kann sich dem Waschprozeß eine Trennung von Fein
gut und Grobgut mittels bekannter Klassierverfahren anschlie
ßen. Hierbei wird die zugesetzte, staubförmige kohlige Sub
stanz in der Feingutfraktion abgeschieden. Voraussetzung da
für ist, daß die maximale Korngröße der zugesetzten kohligen
Substanz niedriger ist als die im Klassierprozeß angestrebte
Trennkorngröße für das Feingut. Vorzugsweise wird bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren die Klassierung bei einer Korn
größe von ca. 20-30 µm durchgeführt. Die im Klassierpro
zeß abgetrennte Feingutfraktion enthält dann neben tonigen
und humosen Bestandteilen der Erde die kohligen Substanzen
mit den adsorbierten Schadstoffen. Die Grobfraktion ist weit
gehend von Schadstoffen frei und kann nach einer Spülung
und Entwässerung, zum Beispiel einer mikrobiologischen Nach
behandlung zugeführt werden.
Alternativ zu dem Klassierverfahren kann die Abtrennung der
kohligen Substanzen durch Flotation erfolgen. Für dieses
Verfahren ist die Körnung der kohligen Substanzen nicht un
mittelbar von Bedeutung, sondern die kohligen Teilchen müssen
flotationsfähig sein. Dies ist bereits bei einer Teilchen
größe von ca. 0,5 mm der Fall. Durch die Adsorption von öli
gen Bestandteilen der Schadstoffe sind die kohligen Teilchen
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren in der Regel bereits aus
reichend hydrophobiert, so daß nur in Sonderfällen die für
eine übliche Kohleflotation erforderlichen Reagenzien zu
dosiert werden müssen. Die Abtrennung durch Flotation bietet
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die Möglichkeit, die mit
öligen Schadstoffen beladenen Partikel selektiv aus der Fein
gutfraktion abzutrennen und damit die Menge der zu entsor
genden Schadstoff-Fraktion auf ein Minimum zu reduzieren.
Neben der wirksamen Schadstoffadsorption verbessern die koh
ligen Substanzen ganz erheblich das Entwässerungsverhalten
der bei dem erfindungsgemäßen Verfahren abgetrennten Fein
fraktion. Der abgetrennte Schlamm läßt sich infolge der Zu
gabe von kohligen Substanzen sehr einfach zu einem stich
festen, nicht klebenden Filterkuchen entwässern, der sich
leicht transportieren und zwischenlagern läßt. Der Filter
kuchen kann durch thermische Behandlung entsorgt werden.
Diese Entsorgung wird durch die kohligen Substanzen begünstigt,
da sie den Brennwert erhöhen, so daß eine Zusatzfeuerung bei
der Verbrennung nicht erforderlich ist. Vor allem Staubkoks
ist hierbei besonders geeignet, da er nahezu schadstoffrei
verbrennt und einen niedrigen Aschegehalt hat. Als Rohstoff
ist er ein billiges, jederzeit verfügbares Massenprodukt.
Als vorteilhaft erweist sich auch die Einbindung der beson
ders toxischen, leicht flüchtigen Kohlenwasserstoffe in die
kohligen Substanzen, da bei der Verbrennung die Verweilzeit
der Kohlenwasserstoffe in der heißen Brennzone verlängert
wird, wodurch sich eine wirksamere Zerstörung dieser Schad
stoffe erzielen läßt. Bei öligen Schadstoffen können anstelle
von kohligen Substanzen bei dem beschriebenen Verfahren auch
andere Ölbindemittel eingesetzt werden.
Claims (5)
1. Verfahren zum Entfernen von Schadstoffen, wie Schwerme
tallen und/oder Kohlenwasserstoffen, insbesondere Erdöl,
Erdölfolgeprodukte oder derartige Substanzen aus damit
verunreinigter Erde, bei dem die Erde in einem Waschpro
zeß mit einem wässrigen Waschmittel behandelt wird, da
durch gekennzeichnet, daß die Erde während des Waschpro
zesses oder vorher mit feinkörnigen, kohligen Substanzen,
insbesondere Koks, vermischt wird und daß die kohligen
Substanzen von dem gereinigten Waschgut durch mechanische
oder physikalische Verfahren abgetrennt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die mit kohligen Substanzen vermischte Erde vor oder wäh
rend des Waschprozesses zerkleinert wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die mit Schadstoffen beladenen, kohligen
Substanzen nach dem Waschvorgang durch ein Klassierver
fahren zur Trennung von Fein- und Grobgut in einer Fein
gutfraktion abgetrennt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die kohligen Substanzen durch Flotation
aus dem Waschgut oder aus der abgetrennten Feingutfrak
tion abgetrennt werden.
5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das wäßrige Waschmittel von dem ge
reinigten Waschgut und den abgetrennten Feingutfraktionen
durch Filtration abgetrennt und in den Waschvorgang zu
rückgeführt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904004368 DE4004368A1 (de) | 1990-02-13 | 1990-02-13 | Verfahren zum entfernen von schadstoffen aus erde |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19904004368 DE4004368A1 (de) | 1990-02-13 | 1990-02-13 | Verfahren zum entfernen von schadstoffen aus erde |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4004368A1 true DE4004368A1 (de) | 1991-08-14 |
Family
ID=6400032
Family Applications (1)
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DE19904004368 Withdrawn DE4004368A1 (de) | 1990-02-13 | 1990-02-13 | Verfahren zum entfernen von schadstoffen aus erde |
Country Status (1)
Country | Link |
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