Vorrichtung zur Überwachung von Fluidleitungsrohren
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Überwachung von Aufbewahrungs- oder Leitungsvorrichtungen für Fluide, die eine Einrichtung zum Messen von mindestens einem der Werte, ausgewählt aus dem Druck, dem elektrischen Widerstand, der Feuchtigkeit und der Temperatur eines von einem äußeren und einem inneren Behälter gebildeten Zwischenraums, und eine Einrichtung zum Übertragen der Meßwerte umfaßt.
Stahlmantel- und Kunststoffmantelrohrsysteme werden zur Zeit für die meisten in der Fernwärme- und Kälteversorgung üblichen Medien, Temperaturen, Rohrdimensionen und Druckstufen eingesetzt. Darüber hinaus finden sie in Industrie und Haushalt als Produktleitungen vielseitigen Einsatz. Stahlmantelrohre sind insbesondere bei extrem hohen Temperaturen und Drücken—geeignet, und weisen, insbesondere als Korrosionsschutz, eine PE- Beschichtung o.a. auf. In zunehmendem Maße werden auch Außenrohre aus Kunststoff eingesetzt, die nicht korrosionsanfällig und besonders wirtschaftlich sind.
Bei der Verlegung der Rohre werden die einzelnen Segmente der Innen- bzw. Außenrohre (Mantelrohre) gas- und wasserdicht miteinander verbunden und dann der Zwischenraum der Verbindungsstelle mit einer Wärmedämmung aus hochsilikaten Mineralwollfasern oder Hartschaum gefüllt. Insbesondere bei Stahlmantelrohren wird der Zwischenraum zwischen dem Innen- und dem Außenrohr evakuiert. Durch diese Evakuierung wird mögliche Restfeuchte entfernt; gleichzeitig wird die Isolierwirkung des Systems erheblich verbessert.
Schon kleinere Undichtigkeiten oder Baufeuchten können jedoch zu großen Schäden führen. Wärmeverluste, Korrosion und mecha-
BESTΆTIGUNGSKOPIE
nische Beschädigungen der Rohrleitungen und Betriebsunterbrechungen sind die Folgen. Im Stand der Technik werden deshalb Lecküberwachungssysteme angeboten, welche mit Hilfe von zwei eingeschäumten blanken Kupferdrähten eine Überwachung der Rohrleitungsstrecke auf Durchfeuchtung und Rohrleitungsschäden ermöglichen. In den Rohrstangen und allen Formstücken werden dazu durchgängig zwei Kupferdrähte als Meldeadern eingeschäumt. Die Drähte werden vor dem Ausschäumen der Verbindungsmuffen der einzelnen Rohre aufgerauht und gesäubert und danach verbunden, wobei pro Verbindung mindestens zwei Abstandshalter montiert werden müssen. Abschließend werden die Verbindungen zusätzlich verlötet, um hohe Übergangswiderstände auszuschließen.
Die als Dämmaterial für das Rohrsystem verwendete Isolierung hat einen sehr großen Widerstand. Bei einer Beschädigung des Außenrohrs z. B. durch eine defekte Schweißnaht oder Klebestelle, Gewalteinwirkung von außen bei Tiefbauarbeiten, Korrosion durch Streuströme bei schadhafter Polyethylenumhüllung des Außenrohres oder einer Beschädigung des Innenrohrs (Mediumrohr) kommt es zu einer Durchfeuchtung des Schaumes, so daß der Widerstand zwischen den Kupferdrähten und dem Stahlrohr sinkt. Zur Kontrolle ist ein stationäres Überwachungsgerät vorgesehen, das von Kontrollpersonal in regelmäßigen .Abständen aufgesucht und überprüft wird.
Dieses System weist jedoch mehrere Nachteile auf. So müssen die Rohre bei der Produktion, dem Transport und der Verlegung mit äußerster Vorsicht gehandhabt werden, wobei insbesondere ein Durchbiegen der Rohre vermieden werden muß, um ein Abreißen der Drähte zu verhindern. Kommt es dennoch, z.B. bei der Montage der Rohre vor Ort oder der Verbindung der Kupferdrähte, zu Meldeaderabrissen, so ist eine Überwachung nicht mehr möglich. Insbesondere Stahlmantelrohre weisen Gleit- und
Rollenlager auf, die zur Führung und Lagerung der Innenrohre im Außenrohr dienen und die leicht eine Beschädigung der Meldeadern bewirken können. Der Abrißort muß dann geortet, das in einer Tiefe von 2 bis 3 Metern verlegte und mit Sand oder Kies und Asphalt bedeckte Rohr muß freigelegt, das gesamte System gegebenenfalls gelüftet und das gesamte defekte Rohr ersetzt werden.
Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß Inhomogenitäten des Isolationsmaterials, die nicht immer identische Lage der Meldeadern, Übergangswiderstände an den Verbindungsstellen der Drähte und die nicht immer exakt gleiche Lage der Meldeadern die elektrischen Eigenschaften des Rohrsystems verfälschen. Außerdem verdampft Wasser aus der Leckage, wenn die Temperaturen in dem Innenrohr sehr groß sind, und selbst bei Temperaturen unter 100 °C, wenn der Druck im Zwischenraum entsprechend klein ist, so daß häufig nur große Leckagen erkannt werden. Schließlich kommt es wegen des großen Hohlraums und des Gefälles leicht zu Fehlortungen.
Ein weiterer Nachteil dieses Systems ist, daß die stationären Überwachungsstationen regelmäßig von Bedienungspersonal aufgesucht werden müssen, um vor Ort zu überprüfen, ob ein Defekt aufgetreten ist.
Ferner sind insbesondere die Temperaturen aber auch die Drücke der Medien starken Änderungen unterworfen: So kann in einem Stahlmantelrohr z.B. Heißwasser mit einer Temperatur von 100 - 160°C oder Heißdampf transportiert werden, der höhere Temperaturen von 150 - 200 °C und mehr aufweist. Dadurch kommt es zu erheblichen Schwankungen der Zustandsgrößen im Zwischenraum.
Mit den Meldeadern kann ferner nur eine Veränderung der Leitfähigkeit festgestellt werden. Kommt es aber zu einem Zusammenbruch des Vakuums ohne daß größere Feuchtigkeitsmengen eintreten, so wird sich der Widerstand der Drähte kaum verändern. Der Fehler kann mit derartigen Systemen nicht registriert werden, so daß in Folge der mangelhaften Isolierung große Wärmeverluste auftreten und gegebenenfalls sogar die Beschichtungen der Außenrohre beschädigt oder zerstört werden.
So havarierte im Dezember 1995 in Bauzen eine 1,5 km lange Fernwärmeleitung, wobei eine Vakuumumgehung in Folge des hohen Drucks abgerissen wurde und Wasserdampf fontänenartig aus dem Erdreich entwich. Ursache des Schadens war ein defektes Lüftungsventil, durch welches über einen längeren Zeitraum der Zwischenraum (Ringraum mit Isolierung) mit Medium gefüllt wurde. Da die Rohrleitung nur unregelmäßig oder überhaupt nicht überwacht wurde, konnte der Schaden nicht frühzeitig erkannt werden. Der Zwischenraum wurde überflutet, durch den im Innenrohr transportierten Heißdampf weiter aufgeheizt und schließlich das Außenrohr mit zu hohen Temperaturen belastet, so daß die Rohrleitung fast vollständig zerstört wurde. Insbesondere die Polyethylenumhüllung des Außenrohrs, die nur für Temperaturen von maximal 60 °C ausgelegt ist, wurde vollständig zerstört.
Demgegenüber ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung bereitzustellen, mit der Leckagen rechtzeitig und zuverlässig erkannt werden können.
Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zur Überwachung von Aufbewahrungs- oder Leitungsvorrichtungen für Fluide gelöst, die eine innere, das Fluid zurückhaltende oder leitende Einrichtung, und eine äußere, die innere Einrichtung zumindest teilweise umfassende Einrichtung (10) aufweist, wobei beide
Einrichtungen einen Zwischenraum (11) umschließen, gekennzeichnet durch
(a) eine Einrichtung (3,4) zum Messen von mindestens einer Eigenschaft, ausgewählt aus dem Druck, dem elektrischen Widerstand, der Feuchtigkeit und der Temperatur im Zwischenraum und
(b) eine Einrichtung (9) zum Darstellen und/oder Übertragen der Meßwerte.
Insbesondere betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Überwachung von Leitungsvorrichtungen für Fluide, die eine innere, das Fluid leitende Einrichtung, und eine äußere, die innere Einrichtung umfassende Einrichtung (10) aufweist, wobei beide Einrichtungen einen Zwischenraum (11) umschließen, gekennzeichnet durch ~
(c) eine Einrichtung (3,4) zum Messen von mindestens einer Eigenschaft, ausgewählt aus dem Druck, dem elektrischen Widerstand, der Feuchtigkeit und der Temperatur im Zwischenraum und
(d) eine Einrichtung (9) zum Darstellen und/oder Übertragen der Meßwerte.
Durch derartige Systeme wird es insbesondere möglich, den Zustand im Zwischenraum permanent zu überwachen, wobei auf Kontrollfahrten zur Meßstation durch Bedienungspersonal und entsprechende Noteinsätze verzichtet werden kann. Dadurch können Leckagen rechtzeitig und zuverlässig erkannt und sofort Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Somit kann die erfindungsgemäße Vorrichtung zu permanenten Überwachung der Temperatur, des Feuchtegehalts, des Drucks, insbesondere des Vakuums, oder des
elektrischen Widerstands in Behältern wie Aufbewahrungs- oder Leitungsvorrichtungen für Fluide, insbesondere in Stahlmanteloder Kunststoffmantelrohrsystemen oder Tanks eingesetzt werden, und dadurch Bedienungspersonal eingespart werden.
Als Aufbewahrungs- oder Leitungs- (Führungs-) Vorrichtungen für Fluide wie z.B. Wasser oder Dampf kommen insbesondere doppel- wandige Rohre, wie Stahlmantel- oder Kunststoffmantelrohre oder doppelwandige Tanks in Frage.
Als erfindungsgemäße Einrichtungen zum Messen einer Eigenschaft (eines Zustandswertes) des Zwischenraums, z.B. zwischen dem Innen- oder Mediumrohr und dem Außenrohr werden Temperaturmeßgeräte, Druckmeßgeräte, Feuchtigkeitsmeßgeräte und Geräte zum Messen des elektrischen Widerstands eingesetzt. Insbesondere das Temperatur-, Druck- und/oder Feuchtigkeitsmeßgerät zum Messen der Eigenschaften des Zwischenraums wird bevorzugt an einem Stutzen (Ansatzstück) der Aufbewahrungsoder Leitungsvorrichtung angebracht. Der Stutzen kann z.B. an einer bereits vorhandenen Muffe wie einer Schweißmuffe an einem Rohr oder sonstigen Behälter angebracht werden. Dadurch wird die Installation wesentlich erleichtert. Der Stutzen kann ein mit einem Motor angetriebenes Ventil wie ein Kugelventil aufweisen, mit dem der Stutzen z.B. belüftet werden kann. Zusätzlich kann am Stutzen am zum Rohr oder dem Behälter führenden Teil (Ende) ein Ventil vorgesehen werden, das z.B. bei Montage des Stutzens und bei der Wartung der Meßgeräte geschlossen werden kann, bei Normalbetrieb aber geöffnet ist.
Somit kann das erfindungsgemäße System leicht bei bestehenden Anlagen nachgerüstet bzw. mit ihnen kombiniert werden, ohne daß ein Vakuumverlust auftreten würde oder eine Betriebsunterbrechung nötig wäre.
Insbesondere betrifft die Erfindung eine Vorrichtung, bei der der Druck im Zwischenraum maximal 200 mbar, stärker bevorzugt maximal 100 mbar beträgt und besonders bevorzugt im Bereich von 1 mbar bis 100 mbar liegt.
Bei einer Zwischenraumtemperatur von 25 °C bis 45 °C, diese Werte sind abhängig von der gewählten Isolierung und der gefahrenen Temperatur im Innenrohr oder im inneren Behälter, liegt der Sättigungsdampfdruck von Wasser im Bereich von 23,37 mbar - 95,86 mbar. Bei tieferen Temperaturen im Zwischenraum ist der Sättigungsdampfdruck noch tiefer. Tritt eine Leckage am Innenrohr oder an der inneren Wand auf, so dringt Medium, z.B. Heißwasser oder Dampf, in den Zwischenraum ein. Beträgt der Druck im Zwischenraum z.B. 1 mbar so wird der Druck im Zwischenraum rasch bis zum Sättigungsdampfdruck ansteigen. Somit kann ein Leck sofort erkannt werden.
Danach bzw. bei einem von vorneherein höheren Druck wird eindringendes Medium, insbesondere bei Heißwasserleitungen, kondensieren und der Druck kaum noch ansteigen. Erst wenn sich im Zwischenraum so viel Medium angesammelt hat, daß das Medium mit dem heißen Innenrohr oder der heißen Innenwand in Kontakt kommt, wird es soweit aufgeheizt, daß der Druck weiter ansteigt. Erst dann ist also bei Vorrichtungen des Stands der Technik ein Erkennen einer Leckage möglich:
Liegt der Druck im Zwischenraum nämlich oberhalb des Sättigungsdampfdrucks, wie insbesondere bei Tanks oder gängigen Stahlrohren üblich, kann insbesondere eine geringe Leckage wie ein Riß erst festgestellt werden, wenn so viel Medium ausgetreten ist, daß das Medium mit dem heißen Innenrohr bzw. der heißen Innenwand in Kontakt kommt. Zu diesem Zeitpunkt kommt es dann bereits zu einer starken Schädigung oder sogar zur Zerstörung des Rohrs oder Behälters.
Für die Sicherheit insbesondere von Stahlmantelrohren ist also eine frühe Erkennung von Schäden von Bedeutung, da Folgeschäden z.B. durch .Abstellen der Medienzufuhr oder durch Öffnen von Ventilen am Außenrohr mit daraufhin erfolgendem Entweichen von Medium wirkungsvoll verhindert werden.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform umfaßt die Einrichtung zum Darstellen und/oder Übertragen der Meßwerte ein Modem wie ein Funkmodem oder ein an ein Funkgerät, ein Telefon-Festnetz, ein lokales Funknetz oder ein Mobiltelefon angeschlossenes Modem, mit dem die Meßwerte an eine Zentralstation übertragen werden können. Dabei können die Meßwerte entweder in bestimmten Zeitabständen, kontinuierlich oder auf .Abruf von der Zentralstation übertragen werden. Auch kann eine Einrichtung vorgesehen werden, die bei Überschreitung voreinstellbarer Grenzwerte automatisch einen Alarm bei der Zentralstation auslöst.
Auch die Überwachung der Medientemperatur und der Zwischen- raumtemperatur ist insbesondere bei Heißdampfleitungen von großer Bedeutung:
Gemäß einer weiteren Ausführungsform umfaßt die erfindungsgemäße Vorrichtung daher einen Temperaturtransmitter (ein Temperaturmeßgerät) , der die Temperatur des im Innenrohr befindlichen Mediums mißt. Die gemessenen Werte können zu der Einrichtung zum Darstellen und/oder Übertragen der Meßwerte (z.B. einem Modem) übertragen werden. Dadurch wird es möglich, Aussagen über die Relevanz der im Zwischenraum gemessenen Werte zu machen. Z. B. kann nämlich die Temperatur des Zwischenraums von der Temperatur des Mediums im Innenrohr abhängig sein: Wird im Innenrohr z. B. Heißdampf mit einer Temperatur von 200 °C transportiert, so kann die Temperatur und
der Dampfdruck eventuell vorhandener oder durch eine Leckage eingetretener (Rest-) Feuchtigkeit im Zwischenraum erheblich höher sein, als wenn Heißwasser mit einer Temperatur von ca. 100 °C transportiert wird. Ohne genaue Informationen über den Ist-Zustand im Innenrohr sind sinnvolle Aussagen über die einzelnen Meßwerte im Zwischenraum häufig nicht möglich. Somit läßt sich durch diese bevorzugte Ausführungsform ein Fehlalarm vermeiden.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Überwachen von Fluidleitungs- rohren/Tanks einen Feuchtetransmitter (Feuchtefühler, Feuchtigkeitsmeßgerät) auf, der die Feuchtigkeit an einem Tiefpunkt der Rohre/Tanks mißt und gegebenenfalls über die Einrichtung (9) überträgt, wodurch es möglich wird, frühzeitig über an dem Tiefpunkt des Rohres/Tanks sich sammelndes Wasser informiert zu werden. Ferner kann am Tiefpunkt des Rohres/Tanks zusätzlich ein Ventil vorgesehen werden, das automatisch oder ferngesteuert geöffnet werden kann, wenn es zu Leckagen des Systems, und damit zu Wasseransammlungen am Tiefpunkt des Systems z.B. durch einen Riß des Innenrohrs kommt. Dadurch kann insbesondere vermieden werden, daß das gesamte Rohrsystem durch aus dem Innenrohr austretenden Heizdampf oder durch durch das Außenrohr eintretende Flüssigkeit zerstört wird.
In der Figur wird eine erfindungsgemäße Vorrichtung dargestellt.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist das System einen Meßverteiler (Stutzen) für Transmitter (1), einen freien Meßstutzen (2), gegebenenfalls mit einem Motorkugelventil zum Belüften, einen Feuchte- und Temperaturtransmitter (3), einen Drucktransmitter (4), ein Kugelventil (5) und einen Vakuumanschluß (6) auf. Der Meßverteiler (1) mit den Einrich-
tungen (2) bis (6) kann an einer bereits vorhandenen Einschweißmuffe bzw. an mindestens einem der bereits vorhandenen Evakuierungsanschlüsse eines Rohres (10) installiert werden. Am Innenrohr (12) ist ein Meßfühler (7) zum Messen der Temperatur des Fluids (Mediums) vorgesehen. Weiter weist das System an einem Tiefpunkt des Rohrs einen Feuchtefühler (14) und ein Kugelventil (8) auf, das mit einem Motor geöffnet und geschlossen werden kann.
Die mit dem Meßfühlern (3), (4), (7) und (14) gemessenen Werte können an das Modem (9) weitergeleitet werden, von dem sie über ein Telefon, ein Funkgerät, ein lokales Funknetz, ein Handy etc. an eine Zentralstation übertragen werden.
Tritt z. B. eine Leckage auf, die durch eine defekte Schweißnaht, einen defekten Kompensator oder andere stark beanspruchte Bauteile, durch Materialermüdung, Materialschwächung nach unsachgemäßer Fertigung, Verlegung usw. bewirkt wird, so verändert sich zumindest einer der von den Transmittern (3, 4, 14) gemessenen Werte (Druck, Temperatur, Feuchte, elektrischer Widerstand) im Ringraum sofort: durch in den Ringraum eintretendes Medium (z.B. Heißwasser, Dampf) steigen der Druck, die Temperatur und die Feuchte und nimmt der in gegebenenfalls vorhandenen Drähten gemessene Widerstand ab; durch Rißbildung o. . in der Außenhaut nimmt zumindest der Druck im Zwischenraum von unter Unterdruck stehenden Rohren zu. Die kontinuierlich, in bestimmten Intervallen oder auf .Abfrage über das Modem (9) an die Servicestation (Warte) übermittelten Ist-Werte werden dort vorzugsweise per Computer erfaßt und gegebenenfalls mit der über das Temperaturmeßgerät (7) gemessenen Temperatur des Fluids abgeglichen. Dann werden durch Vergleichen der Ist- mit den Sollzuständen fehlerhafte Betriebszu- stände des Rohrsystems sofort erkannt. Entsprechende Meldungen können an die Rohrbetreiber bzw. an das Servicepersonal wei-
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tergeleitet bzw. in der Servicestation ausgewertet werden und gegebenenfalls per Fernbedienung oder automatisch (Ventile (2), (8)) erste Maßnahmen zur Vermeidung von Schäden am Rohr etc. ergriffen werden.
Wird die erfindungsgemäße Überwachungsanlage so eingestellt, daß bei einem Störungsfall ständig oder in kurzen Abständen die aktuellen Meßwerte übermittelt werden, so kann durch Analyse des zeitlichen Ablaufs des Störungsfalles später Größe, Umfang und Art des Schadens genau diagnostiziert und zwischen handhabungs- und systembedingten Fehlern unterschieden werden. Gegebenenfalls können so Gewährleisungsansprüche belegt werden.
Nach Erreichen von kritischen Grenzwerten kann von der zentralen Überwachungsstation aus durch Bedienungspersonal oder automatisch ein am Meßverteiler befindliches Motorventil (2) geöffnet werden. Der Ringraum (11) wird dadurch auf atmosphärischen Druck belüftet; anschließend wird das Motorkugelventil (8) geöffnet, so daß anstehendes Medium ohne weitere Schäden zu bewirken entweichen kann.
Insbesondere wenn eine Leckage am Außenrohr auftritt, wird sich die Temperatur im Rohr in vielen Fällen nur in einem Ausmaß verändern, daß es nicht zu einer Schädigung des Dämmateri- als und des Außenrohrs mit der Polyethylenbeschichtung kommt, wenn die Leckage schnell erkannt und eintretenden Feuchtigkeit schnell entfernt werden kann.
Auch bietet das erfindungsgemäße System den Vorteil, daß die Meßergebnisse mehrerer Meßpunkte direkt miteinander verglichen werden können; die „Rondaten an die Servicezentrale weitergeleitet werden können, wodurch eine genaue .Analyse der Daten ermöglicht wird, und keine Definition der Höhe der Melde-
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schwelle mehr nötig ist, da der Kunde die Schwelle selbst flexibel einstellen kann.
Ferner können auch in den Rohren eingeschäumte Drähte (bzw. ihr Widerstand ( ihre Leitfähigkeit)) mittels des erfindungsgemäßen Übertragungssystems überwacht werden, wobei insbesondere die Durchfeuchtung des Schaumes oder die Beschädigung oder der .Abriß der Meßadern permanent überwacht werden kann. Das System ist dabei insbesondere für Rohrabschnitte geeignet, die nicht unmittelbar an eine Zentrale oder Unterstation angeschlossen sind und durch Personal mit Handtestgeräten überwacht werden müssen.
Ein derartiges System ist insbesondere für Kunststoffrohre geeignet. Auch in diesem Fall können zusätzlich zu dem Meßdraht zumindest Temperaturmeßgeräte und zusätzliche Feuchtigkeitsmeßgeräte eingesetzt werden. Auch die in der Erfindung vorgesehenen Ventile können zum Einsatz kommen. Steht der Zwischenraum unter Vakuum können auch die erfindungsgemäßen Druckmeßgeräte verwendet werden.
Die Stromversorgung der Vorrichtung, d. h. also der verschiedenen Meßeinrichtungen, der gegebenenfalls mit einem Motor betriebenen Ventile und der Übertragungsvorrichtung wie Modem, Funktelefon etc. kann über eine normale Stromleitung oder über eine Photovoltaikanlage, die gegebenenfalls mit einer Speichervorrichtung wie einer Batterie ausgerüstet sind, erfolgen.
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Deutsche Patentanmeldung 198 06 249.4 Inso von Jeinsen
Bezugszeichenliste
1 Meßverteiler für Transmitter
2 Freier Meßstutzen/Motorkugelventil z. Belüften
3 Feuchte- und Temperaturtransmitter
4 Drucktransmitter
5 Kugelventil DN 32
6 Vakuumanschluß KF 40 mit Blindkappe und Schelle
7 Temperaturtransmitter-Medium
8 Motorkugelventil 220 Volt od . 24 Volt
9 Modem mit integriertem Funktelefon Dl , D2 , e-Plus , sonstige
10 Mantelrohr
11 Ringraum mit Isolierung
12 Mediumrohr
13 AKV
14 Feuchtefühler
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