"Kraftschrauber"
Die Erfindung betrifft einen Kraftschrauber mit einer Antriebseinheit, eine Abtasteinrichtung für das Ist-Drehmoment sowie ggf. für den Ist-Schraubenspannwinkel und einer elektronischen Steuerung der Drehzahl und/oder des Drehmoments und/oder des Schraubenspannwinkels .
In der deutschen Patentschrift 43 07 131 ist ein Kraftschrauber mit einem einer Antriebseinheit nachgeschalteten Planetengetriebe, einer Drehmomenterfassung an einer Abtriebswelle, mit einer Auswerteelektronik und einer Abschalteinrichtung für die Antriebseinheit, einer Abtasteinrichtung zum Erfassen der Drehstellung der Antriebseinheit beschrieben, wobei die Abschalteinrichtung eine einstellbare Vorgabeeinrichtung für ein bestimmtes, mit der Drehmomenterfassung ermitteltes Drehmoment und zusätzlich eine einstellbare Vorgabeeinrichtung für einen bestimmten, mit der Drehstellungserfassung ermittelten Nachlaufweg umfaßt und ein Abschalten der Antriebseinheit nach dem Erreichen des eingestellten Drehmoments und einem anschließenden Weiterdrehen um einen eingestellten Nachlaufweg erfolgt.
Vor einem Schraubvorgang werden das erforderliche Drehmoment sowie ein ggf. erforderlicher Nachlaufweg an den entsprechenden Einstellelementen eingestellt. Dann wird der Kraftschrauber auf die Verschraubung aufgesteckt und ein Stützfuß gegen eine feste Abstützung bewegt. Nach dem Start der Antriebseinheit wird der Schraubvorgang ausgeführt und die Verschraubung angezogen, wodurch das Drehmoment ansteigt. Der meßtechnisch erfaßte Drehmomentwert wird mit dem durch die Einstellung vorgegebenen Drehmomentwert verglichen un d bei Übereinstimmung beider Werte erfolgt ein internes Umschaltsignal für die Nachlaufsteuerung. Ausgehend von der
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gerade aktuellen Drehstellung wird nun die Antriebseinheit um den eingestellten Nachlaufweg weitergedreht. Nach dem Durchlaufen des eingestellten Nachlaufwegs wird über eine Abschalteinrichtung ein Schaltsignal zum Ausschalten der Antriebseinheit und damit zur Beendigung des Schraubvorgangs abgegeben.
Bei dem bekannten Kraftschrauber muß die Bedienungsperson anhand von Tabellen mit Bezug auf die Schraubengröße und die Materialgüte das erforderliche Soll-Drehmoment ermitteln und in die Eingabeelektronik eingeben. Auch der Nachlaufweg muß zunächst von der Bedienungsperson ermittelt werden, um dann ebenfalls in die Eingabeelektronik eingegeben zu werden. Welche Funktion der Nachlaufweg hat und wie dieser ermittelt wird, ist in der deutschen Patentschrift 43 07 131 nicht angegeben. Auch ist der meßtechnisch erfaßbare Drehmomentwert stark von äußeren Umständen wie Gewindereibung und dergleichen abhängig und kein genaues Maß für die tatsächlich erreichte Schraubenvorspannung.
Der Erfindung liegt das übergeordnete Problem zugrunde, die Bedienung eines Kraftschraubers der eingangs erwähnten Art zu vereinfachen und Bedienungsfehler möglichst auszuschalten, ohne daß besondere Anforderungen an die Fachkenntnisse der Bedienungsperson gestellt werden. Des weiteren sollen Schäden an den anzuziehenden Schrauben und am Kraftschrauber vermieden, die Genauigkeit, mit der das Anziehen der Schrauben bewirkt wird, erhöht, die Auswirkung der Rotationsenergie der Antriebseinheit beim Abschalten auf das Anziehen der Schraube vermindert oder beseitigt und eine sichere Übertragung der Meß- und Steuersignale gewährleistet werden.
Ausgehend von dieser Problemstellung wird zur Vereinfachung der Bedienung und zum Vermeiden von Bedienungsfehlern des Kraftschraubers vorgeschlagen, daß die Eingabeelektronik erfindungsgemäß zum Eingeben der Schraubengröße, der Gewindesteigung und der Materialgüte eingerichtet ist und daß die Auswerteelektronik aus der eingegebenen Schraubengröße,
der Gewindesteigung und der Materialgüte ein Soll-Drehmoment ermittelt, wobei das Ist-Drehmoment durch eine Abtasteinrichtung festgestellt und eine Abschalteinrichtung das Abschalten der Antriebseinheit bei Übereinstimmung des Ist-Drehmoments mit dem Soll-Drehmoment bewirkt.
Die Bedienungsperson braucht somit nicht mehr anhand von Tabellen das Soll-Drehmoment für eine bestimmte Schraubengröße und Gewindesteigung mit einer bestimmten Materialgüte ermitteln und in die Eingabeelektronik eingeben, sondern es genügt, die Schraubengröße , die Gewindesteigung und die Materialgüte direkt in die Eingabeelektronik einzugeben, woraufhin das sich daraus ergebende Soll-Drehmoment durch die Auswerteelektronik festgelegt wird und zum Steuern des Kraftschraubers dient. Fehleinstellungen, die zu Schäden an den anzuziehenden Schrauben und am Kraftschrauber führen können, werden vermieden, da keine besonderen Fachkenntnisse der Bedienungsperson erforderlich sind.
Ausgehend von der eingangs erwähnten Problemstellung wird des weiteren zur Vereinfachung der Bedienung und zur Erhöhung der Genauigkeit beim Anziehen von Schrauben mittels des Kraftschraubers vorgeschlagen, daß die Eingabeelektronik zum Eingeben der Schraubengröße, der Materialgüte, der Gewindesteigung und der Klemmlänge eingerichtet ist, die Auswerteelektronik daraus eine Soll-Vorspannkraft, ein Soll-Drehmoment und einen Schraubenspannwinkel ermittelt, eine Abtasteinrichtung das Ist-Drehmoment und eine Abtasteinrichtung den Ist-Schraubenspannwinkel ermittelt und eine Steuer- und Abschalteinrichtung vorgesehen ist, die das Weiterdrehen der Antriebseinheit bei Übereinstimmung des Ist-Drehmoments mit dem Soll-Drehmoment und das Abschalten der Antriebseinheit bei Übereinstimmung des Ist-Schraubenspannwinkels mit dem Soll-Schraubenspannwinkel bewirkt.
Diese erfindungsgemäße Steuervorrichtung für den Kraftschrauber geht von der Überlegung aus, daß sich die
genaueste Einstellung der Schraubenvorspannkraft aus der Überwachung der Schraubendehnung ergibt, da die Schraubendehnung aufgrund des "Hook 'sehen Gesetzes" in einer linearen Beziehung zur Vorspannkraft, dem Schraubenquerschnitt, der Einspannlänge und dem Elastizitätmodul steht. Diese Schraubendehnung ist aus geometrischen Gründen direkt proportional zum Schraubenspannwinkel, jedoch läßt sich der Nullwert der Dehnung aus der Schraubendrehung nicht direkt ermitteln, da die Schraube zunächst mit geringem Drehmoment bis zur festen Anlage der zu spannenden Teile, dem Fügepunkt, gedreht wird und erst dann der lineare Anstieg der Vorspannkraft mit der Schraubendehnung einsetzt. Rechnerisch lassen sich indessen die Soll-Vorspannkraft aus der eingegebenen Schraubengröße, der Materialgüte und der Klemmlänge ermitteln und daraus in Verbindung mit der eingegebenen Gewindesteigung das Soll-Drehmoment und der resultierende Schraubenspannwinkel ermitteln. Es genügt daher, zunächst das Ist-Drehmoment bis zu einer vorgebbaren Höhe zu messen und die Steuer- und Abschalteinrichtung so auf den Kraftschrauber einwirken zu lassen, daß von diesem Punkt an das Weiterdrehen der Antriebseinheit um einen bestimmten Winkel, der zu der gewünschten Soll-Vorspannkraft führt, erfolgt.
Auch bei dieser erfindungsgemäßen Lösung wird die Bedienung stark vereinfacht und werden Bedienungsfehler vermieden, da alle Daten in die Eingabeelektronik eingegeben werden und die Auswerteelektronik daraus selbsttätig die Steuerdaten ermittelt.
Vorzugsweise kann das So11-Drehmoment, von dem ab das Weiterdrehen der Antriebseinheit bis Erreichen des Soll-Schraubenspannwinkels gesteuert wird, auf einen Wert, der kleiner als das der Soll-Vorspannkraft entsprechende Drehmoment ist, eingestellt sein und wird der Weiterdrehwinkel der Antriebseinheit bis Erreichen des der Soll-Vorspannkraft entsprechenden Soll-Schraubenspannwinkel aus der Differenz zwischen dem Soll-Schraubenspannwinkel und dem dem eingestellten Soll-Drehmoment entsprechenden
Schraubenspannwinkel ermittelt und dient zum Abschalten der Antriebseinheit .
Besonders bevorzugt ist, daß das Soll-Drehmoment auf 10 % bis 20 % des der Soll-Vorspannkraft entsprechenden Drehmoments eingestellt wird und sich der Weiterdrehwinkel auf 90 % bis 80 % des der Soll-Vorspannkraft entsprechenden Soll-Schraubenspannwinkel beläuft .
Die Erfahrung hat gezeigt, daß nach Erreichen von 10 % bis 20 % des der Soll-Vorspannkraft entsprechenden Drehmoments der lineare Bereich der Schraubendehnung erreicht ist, so daß der Weiterdrehwinkel auf 90 % bis 80 % des der Soll-Vorspannkraft entsprechenden Soll-Schraubenspannwinkel eingestellt werden kann und zu einem sehr genauen Spannen der Schrauben mit der gewollten Vorspannkraft führt, da die Ungenauigkeiten während der Anfangsphase des Spannens der Schraube nur geringfügig in die Endvorspannkraft eingehen.
Ausgehend von der eingangs erwähnten Problemstellung wird des weiteren ein Kraftschrauber vorgeschlagen, bei dem der Einfluß der Rotationsenergie der sich drehenden Teile auf die Schraubenvorspannkraft verringert oder ausgeschaltet wird und der eine Eingabeelektronik zum Eingeben eines Soll-Drehmoments oder zum Eingeben der Schraubengröße der Gewindesteigung und der Materialgüte oder zum Eingeben der Schraubengröße, der Gewindesteigung, der Materialgüte, der Gewindesteigung und der Klemmlänge, ggf. eine Auswerteelektronik zum Ermitteln eines Soll-Drehmoments aus der eingegebenen Schraubengröße, der Gewindesteigung und der Materialgüte und/oder zum Ermitteln einer Soll-Vorspannkraft und daraus abgeleitete Größen wie Soll-Drehmoment und/oder Soll-Schraubenvorspannwinkel, eine Abtasteinrichtung für das Ist-Drehmoment und/oder den Ist-Schraubendrehwinkel und eine Steuer- und Abschalteinrichtung zum stetigen Herabsetzen der Drehzahl der Antriebseinheit bei kleiner werdender Differenz zu dem Soll-Drehmoment und dem Ist-Drehmoment oder zwischen dem Soll-Schraubenspannwinkel und dem Ist-Schraubenspannwinkel und zum Abschalten der
Antriebseinheit bei Übereinstimmung des Ist-Drehmoments mit dem Soll-Drehmoment oder des Ist-Schraubenspannwinkels mit dem Soll-Schraubenspannwinkel aufweist. Das Herabsetzen der Drehzahl kann sofort mit dem Ansteigen des Schraubmoments einsetzen, es ist jedoch auch möglich, den Schraubvorgang zunächst mit hoher Drehzahl durchzuführen und erst nach Erreichen eines vorgegebenen Schraubmoments das Herabsetzen der Drehzahl einsetzen zu lassen. Hierdurch ergibt sich eine Verkürzung des Schraubvorgangs.
Die Steuer- und Abschalteinrichtung zum Steuern der Drehzahl der Antriebseinheit bewirkt, daß die Rotationsenergie des Kraftschraubers bei Annäherung an die Soll-Werte immer geringer wird und daher diese Rotationsenergie im Moment des Abschaltens gleich oder annähernd gleich Null ist und sich nicht auf die Ist-Vorspannkraft auswirken kann.
Diese Steuerung der Drehzahl läßt sich bei jedem Kraftschrauber mit elektronischer Drehmomentbegrenzung aber auch bei einem Kraftschrauber bei dem die Steuer- und Abschalteinrichtung eine elektronische
Schraubenspannwinkelbegrenzung aufweist, einsetzen. Besonders vorteilhaft ist die Verwendung der erfindungsgemäßen Drehzahlregelung in Verbindung mit der erfindungsgemäß ausgebildeten Eingabeelektronik zum Eingeben der Schraubengröße der Gewindesteigung und der Materialgüte und der Eingabeelektronik zum Eingeben der Schraubengröße, der Materialgüte, der Gewindesteigung und der Klemmlänge.
Vorteilhaft kann es auch sein, an einem Kraftschrauber der vorerwähnten Art die Abtasteinrichtung für das Ist-Drehmoment so einzurichten, daß sie das Ist-Drehmoment einer bereits eingeschraubten Schraube durch geringfügiges Weiterdrehen mißt und die Auswerteelektronik daraus ein Soll-Drehmoment und/oder einen Soll-Schraubenspannwinkel für ein weiteres Ausziehen der Schraube auf einen den eingegebenen Daten entsprechenden Wert bewirkt.
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einen geringen Stromverbrauch von einigen Mikroampere im Ruhezustand und einigen Milliampere im aktiven Zustand auf.
Vorteilhaft sind bei allen Infrarotübertragungssystemen die prinzipbedingte optimale galvanische Trennung sowie die geringen Kosten der Standardbauteile. Auch ergeben sich keinerlei Beeinträchtigungen durch die Abstrahlung von Störsignalen oder durch Beeinflussung durch Störsignale. Bei Verwendung von standardisierten IrDA-Baugruppen lassen sich zur Sicherung der übertragenen Daten Prüfbits mitsenden. Des weiteren ist ein tragbarer Rechner, der mit dem Kraftschrauber nur über die bidirektionale Infrarot-Schnittstelle verbunden ist, geeignet, große Datenmengen zu verarbeiten und somit eine große Anzahl von Schraubvorgangen statistisch auszuwerten und zu dokumentieren.
Wenn die Eingabeelektronik ein Display aufweist, läßt sie sich so einrichten, daß auf dem Display die eingegebenen Werte, die daraus ermittelten Soll-Werte, und/oder der aktuelle Ist-Drehmomentlauf und/oder der aktuelle Ist-Schraubendrehwinkelverlauf dargestellt werden.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels des näheren erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines
Kraftschraubers und der elektronischen Steuerelemente und
Fig. 2 eine graphische Darstellung des Verlaufs des
Drehmoments M, der Vorspannkraft F und der Drehzahl n in Abhängigkeit vom Schraubenspannwinkel .
Ein allgemein mit der Bezugsziffer 1 bezeichneter Kraftschrauber weist eine Antriebseinheit 2 auf, die hier als elektrische Antriebseinheit dargestellt ist, die jedoch auch
pneumatisch oder hydraulisch betrieben sein kann. An die Antriebseinheit 2 ist ein Planetengetriebe 3 angesetzt, das wie dargestellt, einen Winkeltrieb aufweisen kann, das sich jedoch auch koaxial zur Hauptdrehachse der Antriebseinheit erstrecken kann. Das Planetengetriebe 3 dient zum Herabsetzen der Drehzahl der Antriebseinheit 2 und zum Erhöhen des erzielbaren Drehmoments.
An einem Hals des Planetengetriebes 3 im Bereich einer als Vierkant 5 ausgebildeten Ausgangswelle des Planetengetriebes 3 ist ein Stützfuß 4 drehfest angeordnet, der sich beim Anziehen einer Schraube gegen eine feste Abstützung bewegt und auf diese Weise das Reaktionsmoment aufnimmt. Der Vierkant 5 dient zum Aufstecken einer Schlüsselnuß.
Zu der Antriebseinheit 2 gehört eine Eingabeelektronik 6, die eine Tastatur 7 und ggf. ein Display 8 zur Anzeige der Eingaben, aufweist. In diese Eingabeelektronik 6 lassen sich die Schraubengröße, die Materialgüte, die Gewindesteigung, die Klemmlänge eingeben und ebenfalls auf dem Display 8 anzeigen. Diese Werte werden an eine Auswerteelektronik 9 weitergeleitet, die aus der eingegebenen Schraubengröße und der Materialgüte ein Soll-Drehmoment oder aus der Schraubengröße, der Materialgüte und der Klemmlänge eine Soll-Vorspannkraft und daraus unter Einbeziehung der Gewindesteigung ein resultierendes Soll-Drehmoment und schließlich aus der Soll-Vorspannkraft und der Gewindesteigung einen resultierenden Schraubenspannwinkel ermittelt. Diese ermittelten Soll-Werte und/oder der aktuelle Ist-Drehmomentverlauf und/oder der aktuelle
Ist-Schraubendrehwinkelverlauf lassen sich ebenfalls auf dem Display 8 anzeigen.
Mit dem Planetengetriebe 3 wirken eine Abtasteinrichtung 10 für das Ist-Drehmoment und eine Abtasteinrichtung 11 für den Ist-Schraubenspannwinkel zusammen. Bei diesen Abtasteinrichtungen 10, 11 kann es sich um übliche, berührungslose Abtasteinrichtungen, wie sie z. B. in der deutschen Patentschrift 43 07 131 beschrieben sind, handeln.
Die Meßwerte der Abtasteinrichtung 10, 11 werden an eine Steuer- und Abschalteinrichtung 12 geleitet, die auf die Antriebseinheit 2 wirkt.
Vorzugsweise sind die Abtasteinrichtungen 10, 11 und die Steuer- und Abschalteinrichtung 12 und ggf. die Auswerteelektronik 9 in die Antriebseinheit 2 integriert, während die Eingabeelektronik 6 und ggf. die
Auswerteelektronik 9 von dem Kraftschrauber 1 unabhängig als Steuergerät ausgebildet sein und mit dem Kraftschrauber 1 über ein Kabel verbunden sein kann, oder besonders bevorzugt kabelfrei mit Fernübertragung der Daten auf die in den Kraftschrauber 1 integrierte Elektronik wirkt. Wenn hierzu eine Infrarotfernübertragung verwendet wird, lassen sich die in die Eingabeelektronik 6 eingegebenen Daten oder die in der Auswerteelektronik 9 umgewandelten Steuerdaten kabelfrei zum Kraftschrauber 1 übertragen. Wenn die Eingabeelektronik 6 und die Auswerteelektronik 9 zu einem tragbaren Rechner zusammengefaßt sind und dieser mit einer sog. IrDA-Schnittstelle 13 als Fernübertragung ausgestattet ist, können die Infrarotsignale von dieser Schnittstelle auf eine entsprechende Schnittstelle 14 am Kraftschrauber 1, die mit der Steuer- und Abschalteinrichtung 12 in Verbindung steht, übertragen werden. Diese IrDA-Schnittstelle 13 und die entsprechende Schnittstelle 14 sind als standardisierte bidirektionale Schnittstellen mit Infrarotübertragung für Entfernungen bis zu einem Meter und Übertragungsraten von mehr als IMBit/S ausgelegt. Diese IrDA-Baugruppen 13, 14 haben im Ruhezustand einen geringen Stromverbrauch von einigen Mikroampere und im aktiven Zustand einen solchen von einigen Milliampere, der in einem Bereich liegt, der für die bei tragbaren Kraftschraubern üblichen Stromversorgungen zulässig ist. Besonders vorteilhaft ist bei diesem Infrarotübertragungssystem die prinzipbedingte, optimale galvanische Trennung der Eingabeelektronik 6 und der Auswerteelektronik 9 vom Kraftschrauber 1 und die geringen Kosten durch die Verwendung von Standardbauteilen. Diese Standardbauteile weisen so geringe Abmessungen auf, daß sie sich problemlos in das Gehäuse des Kraftschraubers 1
integrieren lassen.
Wenn nur die Eingabeelektronik 6 unabhängig vom Kraftschrauber 1 ausgebildet ist, ist eine bidirektionale Datenübertragung nicht erforderlich, so daß in diesem Fall auch die Möglichkeit besteht, die für Fernsehgeräte bekannten Infrarotfernbedienungen für eine unidirektionale Fernübertragung der Daten zu verwenden. Auch diese Infrarotfernbedienungen weisen einen sehr geringen Ruhestrom auf, während im aktiven Zustand der Stromverbrauch bei einigen Milliampere liegt.
Soll der erfindungsgemäße Kraftschrauber 1 nur mit einer Drehmomentbegrenzung arbeiten, braucht nur die Schraubengröße und die Materialgüte in die Eingabeelektronik 6 eingegeben zu werden, so daß die Auswerteelektronik 9 das entsprechende So11-Drehmoment ermittelt. Während des Anziehens der Schraube mißt die Abtasteinrichtung 10 das Ist-Drehmoment, und die Steuer- und Abschalteinrichtung 12 schaltet die Antriebseinheit 2 bei Übereinstimmung des Ist-Drehmoments mit dem Soll-Drehmoment ab.
Wird ein hochgenaues Anziehen der Schraube auf eine Soll-Vorspannkraft gefordert, die sich aus der Schraubengröße, der Materialgüte und der Klemmlänge ermitteln läßt, zu der die Schraubendehnung proportional ist, werden in die Eingabeelektronik 6 die Schraubengröße, die Materialgüte, die Gewindesteigung und die Klemmlänge eingegeben, woraus die Auswerteelektronik 9 eine Soll-Vorspannkraft, ein Soll-Drehmoment und einen Soll-Schraubenspannwinkel ermittelt.
Beim Spannen der Schraube werden mittels der Abtasteinrichtung 10 das Ist-Drehmoment und mittels der Abtasteinrichtung 11 der Ist-Schraubenspannwinkel ermittelt und der Steuer- und Abschalteinrichtung 12 zugeleitet. Die Steuer- und Abschalteinrichtung 12 ist so eingerichtet, daß sie das Weiterdrehen der Antriebseinheit um einen bestimmten Winkel bei Übereinstimmung des Ist-Drehmoments mit dem
Soll-Drehmoment bewirkt und die Antriebseinheit 2 abschaltet, wenn der Ist-Schraubenspannwinkel mit dem Soll-Spannwinkel übereinstimmt. Dieses Soll-Drehmoment, von dem ab das Weiterdrehen der Antriebseinheit 2 bis Erreichen des Soll-Schraubenspannwinkels gesteuert wird, ist kleiner als das der Soll-Vorspannkraft entsprechende Drehmoment, vorzugsweise entspricht es 10 % bis 20 % des der Soll-Vorspannkraft entsprechenden Drehmoments, während sich der Weiterdrehwinkel dann auf 90 % bis 80 % des der Soll-Vorspannkraft entsprechenden Soll-Schraubenspannwinkels beläuft.
Aus Fig. 2 ist erkennbar, daß das Drehmoment M beim Drehen der Schraube bis zum Erreichen des Fügepunktes zunächst auf einem niedrigen Wert verharrt und erst nach Überschreiten von 10 % bis 20 % des der Soll-Vorspannkraft entsprechenden Drehmoments linear mit dem Schraubenspannwinkel ansteigt. Dementsprechend liegt der Ausgangspunkt für den
Weiterdrehwinkel α bei 10 % bis 20 % des der Soll-Vorspannkraft entsprechenden Drehmoments und dieser
Weiterdrehwinkel α beträgt entsprechend 20 % bis 80 % des der Soll-Vorspannkraft entsprechenden
Soll-Schraubenspannwinkels, der sich sehr genau überwachen läßt.
Die Drehzahl n der Antriebseinheit 2 läßt sich erfindungsgemäß so steuern, daß sie sich mit kleiner werdender Differenz zwischen dem Soll-Drehmoment und dem Ist-Drehmoment oder zwischen dem Soll-Schraubenspannwinkel und dem Ist-Schraubenspannwinkel stetig vermindert und bei Erreichen des Soll-Drehmoments oder des Soll-Schraubenspannwinkels auf Null geht, d. h. daß die Antriebseinheit abgeschaltet wird. Diese Herabsetzung der Drehzahl der Antriebseinheit 2 kann, wie dargestellt, linear erfolgen, jedoch ist auch ein nicht linearer Verlauf einstellbar. Insbesondere ist es möglich, den Schraubvorgang zunächst mit hoher Drehzahl durchzuführen und erst nach Erreichen eines vorgebbaren Schraubmoments die Drehzahl herabzusetzen. Hierdurch ergibt sich eine Verkürzung des
Schraubvorgangs. Diese Drehzahlsteuerung ist in Fig. 2 gestrichelt dargestellt.
Mit dem erfindungsgemäßen Kraftschrauber wird die Bedienung unter Ausschaltung von Fehlerquellen erheblich erleichtert, die Schraubenvorspannkraft läßt sich erheblich genauer erreichen und die Begrenzung der Rotationsenergie der Antriebseinheit in Abhängigkeit vom schon abgeforderten Moment des Schraubenfalls wird begrenzt, so daß sich eine Getriebe- und Materialschonung sowie eine weitgehende Unabhängigkeit des Abschaltmoments vom zeitlichen Momentverlauf des Schraubenfalls ergeben.
Des weiteren ist es auch möglich, an dem erfindungsgemäßen Kraftschrauber 1 die Abtasteinrichtung 10 für das Ist-Drehmoment so einzurichten, daß sie das Ist-Drehmoment einer bereits fest angezogenen Schraube durch geringfügiges Weiterdrehen mißt und die Auswerteelektronik 9 daraus ein Soll-Drehmoment und/oder einen Soll-Schraubenspannwinkel für ein weiteres Anziehen der Schraube auf einen den eingegebenen Daten entsprechenden Wert bewirkt.