Verfahren und Vorrichtung zum Abtrennen von im Boden verankerten Rohren oder Pfeilern
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Ver¬ fahren zum Abtrennen von aufrechten, mit ihrem unteren Ende im Boden verankerten Rohren, insbesondere von Stütz¬ beinen einer Offshore-Ölbohr- oder -förderplattform, nach den Oberbegriffen der Ansprüche 1 bzw. 4.
Um die zahlreichen Erdölvorkommen abzuoauen, werden seit geraumer Zeit nicht nur vom Land zugängliche Olfel- der, sondern auch die unter dem Meeresboden bzw. unter anderen Gewässern liegenden sogenannten Offshore-Felder angebonrt. Solche Bohrungen werden in unterschiedlichen Wassertiefen und zum Teil weitab von der Küste abgeteuft. Grundsätzlich wird, was die Ausbildung oberhalb der Was¬ seroberfläche betrifft, der gleiche Bohrturm wie an Land eingesetzt, nur eben auf einer oberhalb der Wasserober¬ fläche angeordneten Förderplattform. Die Art der Abstüt- zung der Förderplattform auf dem Meeresboden ist zum Teil abhängig von der Wassertiefe. Die meisten Offshore-Ölför- derplattformen sind mittels durch Großrohre gebildeter Stützbeine im Meeresboden verankert.
Je nach Beschaffenheit des Meeresbodens sind die Stützbeine nur in den Meeresboden eingelassen, z.B. einge¬ rammt und halten durch die Reibung im Meeresgrund. Wenn dies nicht ausreicht, besteht die Alternative darin, in
den eingelassenen Fuß der Stützbeine Unterwasserbeton oder dergleichen einzubringen, der gegebenenfalls teilweise aus dem unteren Ende des Rohres in dem umgebenden Meeresboden austritt und nach dem Aushärten ein künstlich angelegtes im Meeresboden verankertes Fundament bildet, zu dessen Verankerungswirkung die Wirkung des Gewichts des Betons hinzutritt, der den unteren Teil des jeweiligen Rohres bis zu einer bestimmten Höhe ausfüllt. Die Förderplattformen erhalten durch diese Maßnahmen auch in problematischem Untergrund eine Standfestigkeit, die sie den hohen Bean¬ spruchungen in hoher See widerstehen läßt.
Die ersten dieser Plattformen wurden in der Nordsee vor etwa 20 bis 25 Jahren in Betrieb genommen; sie werden mittlerweile nicht mehr benötigt, da die mit ihnen ange¬ bohrten Ölfeider abgebaut sind. Sie können nicht einfach stehengelassen werden, weil sie eine Gefahr für die Schiffahrt darstellen.
Es besteht daher ein Bedarf an einem Verfahren und an Vorrichtungen, mit denen die Ölförderplattformen aus den Meeren nach Ablauf ihrer Nutzungszeit beseitigt werden können. Während das Beseitigen der Aufbauten der Plattform und der Plattform selbst prinzipiell dem der auf dem Land eingesetzten Olbohrtürme ähnlich ist, treten bei den in zum Teil tiefem und bewegtem Wasser befindlichen Stützkon¬ struktionen oder Plattformen erhebliche Probleme auf. Die Stützbeine müssen ebenfalls entfernt werden, dürfen aber aus den erwähnten Gründen nicht einfach in Höhe oder dicht unterhalb der Meeresoberfläche abgeschnitten werden, son¬ dern es verlangen Vorschriften der einschlägigen Behörden, daß die Stützbeine ein Stück unterhalb des Meeresbodens abgetrennt werden.
Aus der DE-PS 671 660 ist eine Vorrichtung zum Durch¬ trennen von in Tiefbohrlöchern eingelassenen Rohren be¬ kannt, deren Schneidwerkzeug mittels eines Gestänges in das Rohr bis zur Trennstelle hinabgelassen wird. Das Schneidwerkzeug wird an der Innenwand des Rohres angesetzt und durchtrennt es von innen nach außen.
Zur Durchtrennung von Stützbeinen der genannten Plattformen eignet sich diese Vorrichtung nicht, da sich die Trennstelle stets in einem Bereich der Stützbeine be¬ findet, der mit Meeresboden, Beton o.a. gefüllt ist und somit ein Absinken der Trennstelle nicht möglich ist.
Es wurde daher versucht, mit Tauchmannschaften und geeignetem Equipment zum Meeresboden abzutauchen und dort die Stützbeine mittels eines von außen um das Stützbein gelegten, in seiner Längsrichtung angetriebenen Diamant¬ drahtes abzuschneiden. Dies ist wegen der großen Wanddicke der Rohre ein langwieriges und für die Tauchmannschaften auch nicht ungefährliches Verfahren.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung und ein Verfahren zu schaffen, mit dem Rohre großer Länge und großen Durchmessers wie die Stützpfeiler von Offshore- 01förderplattformen trotz in den Rohren befindlichen Mate¬ rials wie Boden oder Beton schnell und damit wirtschaft¬ lich auch unter dem Meeresboden abgetrennt werden können.
Diese Aufgabe wird in ihrem verfahrensmäßigen Aspekt durch den Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst.
Erfindungsgemaß wird dazu ein Schneidaggregat ver¬ wendet, das durch das obere offene Ende des Stützbeines in dieses eingesetzt und in diesem zur Trennstelle abgesenkt wird, wobei beim Absenken des Schneidaggregats das im Rohr befindliche Material bis zur Trennstelle aufgebohrt wird. Durch diese Maßnahme wird erzielt, daß das Aufbohren und Durchtrennen in einem Arbeitsgang und damit besonders schnell und wirtschaftlich durchgeführt werden kann.
Besonders vorteilhaft ist eine Ausgestaltung des Verfahrens gemäß Anspruch 2, bei der ein Schneidaggregat mit einem spanabhebenden Werkzeug am Innenumfang des Roh¬ res zur Wirkung gebracht und das Rohr in Umfangsrichtung fortschreitend von innen nach außen spanabhebend durch¬ trennt. Ein spanabhebendes Trennverfahren ist schnell, da auf diese Weise von dem relativ weichen Baustahl des Roh¬ res dicke Späne abgenommen und in der schmalen in Uπtfangs- richtung sich erstreckenden Trennzone eine Nut mit hohem
Vorschub und hoher Abtragsleistung bis zur Durchtrennung des gesamten Materialquerschnitts eingebracht werden kön¬ nen. Da die Durchtrennung von innen erfolgt, spielt es keine Rolle, wo die Trennstelle bezüglich des Meeresbodens gelegen ist; das Verfahren wird in seiner Funktion durch die außen vorliegenden Verhältnisse nicht beeinflußt.
Um zu verhindern, daß das Gewicht der Stützbeine und der damit gegebenenfalls noch verbundenen sonstigen Kon¬ struktionsteile zu einem Absacken eines gerade im Abtren¬ nen befindlichen Rohres führt, was das Schneidwerkzeug einklemmen und zu einem Schaden an dem Schneidaggregat führen könnte, ist ein Abfangen des Gewichtes des Rohres gemäß Anspruch 3 zweckmäßig, was in einer noch zu be¬ schreibenden Weise durch Abstützen der Teile der Stützkon¬ struktion an benachbarten noch stehenden Stützbeinen ge¬ schehen kann.
Die Aufgabe wird in ihrem apparativen Aspekt durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 4 gelöst, die dadurch gekennzeichnet ist, daß unter dem Schneidaggregat ein drehbar antreibbarer Bohrwerkzeugkopf angeordnet ist, mittels dessen im unteren Bereich des Rohres befindliches Material wie Meeresboden oder Beton o.a. etwa über dem Innenquerschnitt des Rohres bis zur Trennstelle bzw. noch etwas darüber hinaus ausgebohrt werden kann. Der Durch¬ messer der Bohrung entspricht wenigstens demjenigen des Schneidaggregats. Hierdurch wird bewirkt, daß das Schneid¬ aggregat zum Abtrennort absenkbar ist. Dabei wird die Absenkbewegung durch das Schneidwerkzeug nicht behindert.
Vorzugsweise umfaßt das Schneidaggregat gemäß An¬ spruch 2 mindestens ein radial bewegliches, mit Hilfe eines Kraftantriebs gegen den Innenumfang des Rohres an¬ drückbares spanendes Schneidwerkzeug, dessen Angriffsstel¬ le in einer zur Rohrachse im wesentlichen senkrechten Ebene in Umfangsrichtung fortschreitend verlagerbar ist. Das Schneidwerkzeug erst nach Erreichen der Trennstelle radial ausgefahren und zum spanenden Durchtrennen des Rohres mittels Erzeugung einer schließlich durch die Wand-
stärke durchgehenden Innenumfangsnut gegen dessen Innen¬ umfang angestellt.
Um den eigentlichen Trennvorgang zu beschleunigen, empfiehlt sich eine Ausgestaltung der Vorrichtung gemäß Anspruch 6, bei der das Schneidaggregat mehrere symme¬ trisch um die Rohrachse verteilte Schneidwerkzeuge umfaßt, die gleichzeitig in der gleichen Trennut zur Wirkung kom¬ men.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform gemäß Anspruch 7 ist der Kraftantrieb als fluidbetriebene Kolben/Zylin¬ dereinheit ausgebildet.
Diese kann gemäß Anspruch 8 mit Hydraulikflüssigkeit oder gemäß Anspruch 9 mit Druckkraft betreibbar sein.
Im letzteren Fall ist eine Ausgestaltung gemäß An¬ spruch 10 vorteilhaft. Diese bewirkt, daß durch das hohle Gestänge aufsteigende Luft oberhalb der Plattform das vollständige Durchtrennen des Rohres signalisiert, somit kann der Schneidvorgang sofort hiernach gestoppt werden, wodurch verhindert wird, daß durch Reibung der Schneid¬ werkzeuge an den Rändern der Trennut und im außerhalb des Rohres befindlichen Meeresgrund ein erhöhter Verschleiß oder gar Bruch derselben auftritt.
Bei der Bohrung zum Erreichen der Trennstelle wird es häufig nicht möglich sein, den in dem Rohr befindlichen Unterwasserbeton exakt bis zum Innenumfang des Rohres auszubohren. Dies trifft insbesondere zu, wenn das Rohr nicht mehr ganz rund ist. Es bleibt also an der Innenwan¬ dung des Rohres unter Umständen eine Schicht Beton stehen, die die Schneidwerkzeuge bei ihrer anschließend einsetzen¬ den Tätigkeit gefährden könnte.
Um dies zu vermeiden empfiehlt sich eine Reinigungs¬ vorrichtung nach Anspruch 11, die den Arbeitsbereich der Schneidwerkzeuge von Resten des anhaftenden Materials vor dem Angriff der Schneidwerkzeuge säubert. Die Reinigungs¬ vorrichtung kann z.B. eine bürstenartige Anordnung von Reinigungselementen umfassen.
Da die Stützbeine der in Rede stehenden Offshore-Ölbohr-
oder -förderplattformen erhebliche Gewichte aufweisen und unter Umständen auch noch von verbliebenen Teilen der eigentlichen Plattform und der fachwerkartigen Ausstrebun¬ gen belastet sind, kann es vorkommen, daß das Stützbein an der Trennstelle während des Trennvorgangs axial zusammen¬ sackt und die Schneidwerkzeuge dadurch eingeklemmt werden.
Es wird daher gemäß Anspruch 12 vorgeschlagen, daß eine Stützeinrichtung vorgesehen ist, die das Gewicht des Rohres bei dem Abtrennvorgang abfängt.
Die Stützeinrichtung kann gemäß einer Ausgestaltung nach Anspruch 13 ein in ein benachbartes bereits abge¬ trenntes Rohr einsetzbares, etwa gleiche Länge aufweisen¬ des Stützrohr umfassen, welches sich am unteren Ende in dem Rohr auf dem Meeresboden bzw. die durch den Unterwas¬ serbeton gebildete Rohrgründung aufsetzt und am oberen Ende mit dem abgetrennten Rohr verbindbar ist, was in der in Anspruch 14 beschriebenen Weise durch eine hydraulisch verspannbare Konusspannverbindung geschehen kann. Auf diese Weise wird das abgetrennte Rohr mit den benachbarten Plattformteilen hochgehalten, so daß das Rohr, in welchem das Schneidaggregat gerade arbeitet, nicht so stark bela¬ stet ist.
Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 perspektivisch eine Stützkonstruktion mit davon abgehobener Förderplattform;
Fig. 2 schematisch eine Seitenansicht einer Stützkon¬ struktion;
Fig. 3 schematisch in Seitenansicht, teilweise ge¬ schnitten, eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit einer ersten Ausführungsform des Schneidaggregats in einem ein Stützbein bildenden Rohr;
Fig. 4 einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 3;
Fig. 5 eine alternative Ausführungsform des Schneid¬ aggregats mit linearer Führung der Schneidwerkzeuge;
Fig. 6 und 7 schematische Darstellungen in Betracht
kommender Schneidprinzipien;
Fig. 8 schematisch eine Ausführungsform bei der das Schneidaggregat und der Bohrwerkzeugkopf an einem Bohr¬ gestänge angeordnet sind;
Fig. 9 eine Seitenansicht des Bohrwerkzeugkopfes aus Fig. 6 in vergrößertem Maßstab;
Fig. 10 eine Ansicht des Bohrwerkzeugkopfes aus Fig. 9 von unten sowie
Fig. 11 schematisch eine in einem bereits abgeschnit¬ tenen Stützbein angebrachte Stützvorrichtung.
In der Fig. 1 ist eine bereits in ihre Hauptbestand¬ teile getrennte Ölbohr- oder -förderplattform 100 gezeigt, die eine eigentliche Plattform 1 umfaßt, die im montierten Zustand auf einer insgesamt mit 2 bezeichneten Stützkon¬ struktion abgestützt ist. Die gesamte normalerweise auf der Plattform 1 angeordnete Ausrüstung wie Bohrvorrich¬ tung, Unterkünfte usw. ist bereits demontiert und in der Zeichnung nicht mehr wiedergegeben. Zur Montage und Demon¬ tage der Ölbohr- oder -förderplattformen 100 und/oder der Stützkonstruktionen 2 werden Kranschiffe 5 eingesetzt, die Kräne 6 aufweisen, deren Hubhöhe über dem Meeresspiegel 200 m und mehr betragen kann. In der dargestellten Phase hängt die eigentliche Plattform 1 nach dem Lösen von der Stützkonstruktion 2 bereits an den Kränen 6.
Von der Stützkonstruktion 2 ist in Fig. 1 nur der oberhalb des Meeresspiegels 10 (Fig. 2) befindliche Teil gezeichnet, der 30 bis 40 m hoch sein kann. Die Stützkon¬ struktion 2 ist als türm- oder bockartiges Gerüst mit Stützbeinen 3 und fachwerkartigen Querverstrebungen 4 ausgebildet und mittels ihrer nach unten in das Wasser hineinreichenden (strichpunktiert angedeutet) Stützbeinen 3 unter der Wasseroberfläche im Meeresboden verankert. Das Wasser kann über 100 m tief sein, und es kann jedes Stütz¬ bein 3 um eine vergleichbare Strecke in den Meeresboden eingelassen, z.B. eingerammt sein. Die Stützbeine 3 sind also sehr lang. Sie bestehen aus großen Rohren 13 von 1 bis 2 m Durchmesser und erheblicher Wandstärken von 30 bis
50 nun. Die Anzahl der Stützbeine 3 ist von dem Aufbau der Stützkonstruktion 2 abhängig.
Fig. 2 verdeutlicht die Demontagesituation einer Stützkonstruktion 2, die konstruktiv etwas von Fig. 1 abweicht. Die oberen Teile 3' der Stützbeine 3 werden an der Trennstelle 8 abgeschnitten und gehören noch zu der eigentlichen Plattform 1, die gemäß Fig. 1 von den Kränen 6 von der Stützkonstruktion 2 abgehoben wird. Die Stütz¬ konstruktion 2 ragt über den Meeresspiegel 10 hinaus und erstreckt sich um eine der Wassertiefe entsprechende Strecke nach unten bis zum Meeresboden 11. Die Stützbeine 3 reichen tief in den Meeresboden 11 hinein und können an ihren unteren Enden durch eingepreßten Unterwasserbeton oder dergleichen fundamentartig im Meeresboden 11 veran¬ kert sein. Bei der Aufgabe einer Ölbohr- oder -förder¬ plattform 100 wird verlangt, daß die Stützbeine 3 an in einem Abstand 7 von einigen Metern unter dem Meeresboden 11 liegenden Trennstellen 9 von ihren tief in den Meeres¬ boden 11 hineinreichenden unteren Enden 12 an Trennstellen 9 abgetrennt werden. Während die Abtrennung an den Trenn¬ stellen 8 aufgrund der guten Zugänglichkeit keine Probleme bereitet, liegen die Trennstellen 9 unterhalb der Wasser¬ oberfläche 10 und innerhalb des Meeresbodens 11 und sind entsprechend schlecht zu erreichen.
Aus diesem Grund ist eine in das Innere des jeweili¬ gen Rohres 13 absenkbare und an dessen Innenumfang zum Angriff kommende, in Fig. 3 als Ganzes mit 50 bezeichnete Abtrennvorrichtung vorgesehen, die ein als Ganzes mit 40 bezeichnetes Schneidaggregat umfaßt, dem eine Antriebsein¬ richtung 30 zugeordnet ist. In Absenkrichtung gesehen dem Schneidaggregat 40 vorgelagert ist am unteren Ende des Gestänges 14 ein Bohrwerkzeugkopf 60 vorgesehen, dessen Aufbau und Funktionsweise anhand von Fig. 9 und 10 be¬ schrieben werden wird.
In der oberen Hälfte der Fig. 3 ist eine solche am oberen Ende des abzutrennenden Rohres 13 angeordnete An¬ triebseinrichtung 30 gezeigt, die Teil einer üblichen
Lufthebe-Bohreinrichtung ist und ein nach unten in das Rohr 13 hineinreichendes hohles Gestänge 14 drehend an¬ treibt, in dessen unterem Bereich das Schneidaggregat 40 drehfest angebracht ist, dessen Aufbau und Funktion weiter unten noch erläutert werden wird.
In der Antriebsvorrichtung 30 kann ein Drehantrieb 16 verwendet werden, wie er zum Antrieb eines Bohrkopfes einer Lufthebe-Bohreinrichtung aus dem Stand der Technik bekannt ist. Es können also vorhandene Antriebsvorrich¬ tungen verwendet werden, die nur im Bedarfsfall Modifika¬ tionen aufweisen müssen. Zum Antreiben des Schneidaggre¬ gats 40 und des Bohrwekzeugkopfes 60 erstreckt sich das Gestänge 14 innerhalb des abzutrennenden Rohres 13 bis über dessen oberes Ende hinaus, so daß es oberhalb des oberen Endes des Rohres 13 mittels eines Drehtischs 18 mittels eines am Umfang des Gestänges angebrachten Zahnra¬ des von außen angetrieben werden kann.
Am oberen offenen Ende des Gestänges 14 ist ein soge¬ nannter Spülkopf 17 angeordnet, durch den im Bohrbetrieb am Boden einer Erdbohrung gelöstes Material durch den Innenquerschnitt des Gestänges 14 hindurch in Richtung des Pfeiles 14A nach dem Lufthebeverfahren in die Leitung 15 ausgespült wird. Die Funktionsweise des Spülkopfes 17 und des Lufthebeverfahrens sind aus dem Stand der Technik bekannt und sollen hier nicht näher erläutert werden. Unterhalb des Spülkopfes 17 ist ein mit 19 bezeichneter Drehanschlußkopf angeordnet, über den Druckluft für das Lufthebeverfahren und ein weiteres fluides Medium (Luft oder eine Hydraulikflüssigkeit) auch bei hohen Drücken in eine oder mehrere sich im bzw. zum Gestänge 14 parallel zu diesem erstreckende Zuleitungen 20 bzw. 22 einbringbar ist.
Die Fig. 4 zeigt eine vergrößerte Ansicht des am unteren Ende des Gestänges 14 drehfest angeordneten Schneidaggregats 40 aus Fig. 3. Innerhalb des Gestänges 14 sind andeutungsweise die Zuleitung 20 für Druckluft und die Zuleitung 22 für Druckluft oder eine Hydraulikflüssig-
keit gezeigt. Mit der Druckluft kann beim Bohren am Boden der Bohrung gelöstes Material durch den im Inneren des Gestänges ausgebildeten Spülkanal 21 im Sinne des Pfeiles 14A zur Oberfläche gefördert werden. Um das Schneidaggregat 40 innerhalb des abzutrennenden Rohres 13 abzusenken, wird das Gestänge 14 über Flanschverbindungen
23 (siehe auch Fig. 6) schußweise nach unten verlängert, bis das Schneidaggregat 40 auf die Höhe der Trennstelle 9 abgesenkt ist. Das zum Zerspanen erforderliche Drehmoment (Drehbewegung) wird über den Drehtisch 18 und das Gestänge 14 in das Schneidaggregat 40 eingeleitet, d.h. es wird das gesamte Gestänge 14 mitsamt dem Schneidaggregat 40 inner¬ halb des Rohres 13 um dessen Achse A gedreht. Das Schneid¬ aggregat 40 umfaßt ein Zentralteil 41, in dessen Innerem der Spülkanal 21 ausgebildet ist und dessen Außendimension in dem Ausführungsbeispiel nur etwa ein Drittel des Innen¬ durchmessers des Rohres 13 beträgt, so daß ein ringförmi¬ ger Zwischenraum 42 verbleibt.
Im gezeigten Beispiel umfaßt das Schneidaggregat 40 drei symmetrisch über den Umfang des Gestänges 14 verteil¬ te schwenkbare Schneidwerkzeuge 24. Jedes Schneidwerkzeug
24 weist in dem Ausführungsbeispiel der Fig. 3,4 und 8 einen eigenen nur ihm zugeordneten Kraftantrieb 34 auf, der aus einer fluidbetriebenen Kolben/Zylindereinheit bestehen kann. Das Fluid kann Druckluft sein, deren Druck aber beschränkt ist, oder ein Hydraulikfluid, mit dem größere Drücke und damit Betätigungskräfte des Kraftan¬ triebs 34 erzielbar sind. Die Druckluft oder das Hydrau¬ likfluid werden über die Zuleitung 22 zugeführt, so daß die einzelnen Schneidwerkzeuge 24 synchron und mit glei- cnen Kräften betätigt werden. Es versteht sich, daß auch für jeden Kraftantrieb 34 eine eigene Zuleitung vorhanden sein kann. Die Schneidwerkzeuge 24 mit ihren Kraftantrie¬ ben sind in dem ringförmigen Zwischenraum 42 angeordnet.
Werden die Kraftantriebe 34 mit Druckluft betätigt, so kann zwischen den Arbeitsvolumen mindestens eines Zy¬ linders und dem Inneren des Gestänges 14 eine in der
Zeichnung nicht dargestellte Verbindung vorgesehen sein, die derart ausgestaltet ist, daß sie geöffnet wird, wenn sich der Kolben dieses Kraftantriebs 34 in seiner der ausgefahrenen Stellung des ihm zugeordneten Schneidwerk¬ zeugs 24 entsprechenden Endstellung befindet. Durch diese Maßnahme wird bewirkt, daß in dem Gestänge 14 aufsteigende Luft, die beispielsweise am Spülkopf 17 beobachtet werden kann, die vollständige Durchtrennung des Rohres signali¬ siert. Der Trennvorgang kann dann sofort gestoppt werden, wodurch verhindert wird, daß die Schneidwerkzeuge durch unnötige Reibung an den Rändern der Trennut vorzeitig verschleißen oder gar durch Eindringen in den außerhalb des Rohres anstehenden Meeresboden zerstört werden.
Jedes Schneidwerkzeug 24 besteht aus einem länglichen Grundkörper 25, an dessen einem Ende eine Schneidplatte 26 befestigt ist. Die Schneidplatten 26 sind als aus für Schwerzerspanung geeignetem Material bestehende Wendeplat¬ ten ausgebildet. Der Grundkörper 25 ist an seinem der Schneidplatte 26 abgewandten Ende auf einem am Außenumfang des Zentralteils 41 angeordneten horizontal zu einem Kreis um die Achse A tangentiaien Schwenkzapfen 28 gelagert. Zwischen dem Schwenkzapfen 28 und der Schneidplatte 26 greift ein mit dem Kraftantrieb verbundener Lenker 29 an, mittels dessen das Schneidwerkzeug 24 bei einer Aufwärts¬ bewegung des Lenkers 29 durch Schwenken um den Schwenkzapfen 28 aus einer in Fig. 4 strichpunktiert ange¬ deuteten nach unten weisenden Transportstellung 24' radial nach außen verlagert werden kann, bis die Schneidplatte 26 am Innenumfang des Rohres 13 zum Angriff kommt und das Rohr 13 an der Trennstelle 9 von innen nach außen unter Bildung einer von innen nach außen fortschreitenden, sich in einer zur Achse A senkrechten Ebene erstreckenden Trennut 45 spanend durchgeschnitten wird.
In der in den Fig. 3,4 und 8 gezeigten Ausführungs- form ist der Kraftantrieb 34 als Kolbeneinheit/Zylinder¬ einheit ausgebildet, die in dem Zwischenraum 42 am Außen¬ umfang des Zentralteils parallel zur Achse A fest angeord-
net und deren Kolbenstange 32 mit dem Lenker 29 über einen am Zentralteil 41 geführten Schlitten 33 bewegungsverbun- den ist. Während der Absenkbewegung des Schneidaggregates 40 befindet sich der Zylinder der Kolben/Zylindereinheit in seiner vollständig ausgefahrenen Stellung (weiter unten als gezeigt), so daß das Schneidwerkzeug 24 im wesentli¬ chen längs der Achse A ausgerichtet (Stellung 24') und frei von dem Rohr 13 ist. Um die Schneidplatte 26 gegen den Innenumfang des Rohres 13 zu drücken, wird über die Zuleitung 22 der Kolben der Kolben/Zylindereinheit nach oben bewegt und der Grundkörper 25 des Schneidwerkzeugs 24 radial nach außen verschwenkt. Über den Druck der durch die Zuleitung 22 zugeführten Druckluft oder Hydraulikflüs¬ sigkeit ist der Anpreßdruck der Schneidplatte 26 an die Rohrinnenwand zur Beeinflussung des Schneidergebnisses einstellbar. Sobald das Rohr 13 vollständig durchgeschnit¬ ten ist, wird der Kolben nach unten bewegt und das Schneidwerkzeug 24 in seine Ausgangslage 24' zurückge¬ drückt, so daß das Schneidaggregat 40 nach oben aus dem abgetrennten Rohr 13 herausgezogen werden kann.
Das Schwenken des Schneidwerkzeugs 24 zur Rohrinnen¬ wand hin oder das Betätigen der Kolben/Zylindereinheit kann auf vielfältige, dem Fachmann bekannte Weise erfol¬ gen. Bei mehreren vorhandenen Zuleitungen 22 kann der Kol¬ ben 32 auch in beiden Richtungen wechselweise mit Druck beaufschlagt werden, das Ruckstellmomeπt kann über Federn bewirkt werden und dergleichen.
Alternativ zum radialen Schwenken um eine horizontale Achse kann der Grundkörper des Schneidwerkzeugs auch line¬ ar bewegt werden. In Fig. 5 ist ein Schneidaggregat 140 mit linearer zur Achse A des Schneidaggregats 140 bzw. des Rohres 13 radialer Führung des Grundkörpers 125 des Schneidwerkzeugs 124 gezeigt, wobei die linearen Führungen in einem Werkzeugführungskörper 131 ausgebildet sind, der am unteren Ende eines Zentralteils 141 angeordnet ist, der am oberen Ende einen Flansch 143 zur Verbindung mit dem Gestänge 14 aufweist. Die Grundkörper 125 der Schneidwerk-
zeuge 124 sind in radialen Führungskanälen 123 des Werk¬ zeugführungskörpers 131 verlagerbar. In der linken Hälfte der Fig. 5 ist das Schneidwerkzeug 124 in ausgefahrenem, in der rechten Hälfte in eingezogenem Zustand gezeigt. Am der Rohrachse A zugewandten Ende des Grundkörpers 125 ist der eine Schenkel 127 eines Kniehebels angelenkt und er¬ streckt sich bis zum Kniegelenk 133, während der andere Schenkel 128 des Kniehebels von dem Kniegelenk 133 ausge¬ hend zentral nahe der Rohrachse A angelenkt ist. Am Knie¬ gelenk 123 des Kniehebels greift mit einem Ende eine sich längs der Achse A erstreckende Gelenkstange 129 an, deren anderes Ende über einen Gelenkzapfen 132 mit dem Kraft¬ antrieb 134 verbunden ist.
Im Gegensatz zu der Ausführungsform nach den Fig. 3,4 und 8 ist hier als Kraftantrieb 134 nur eine Kolben/Zylin¬ dereinheit vorgesehen, die alle Schneidwerkzeuge 124 ge¬ meinsam antreibt.
Die Kolben/Zylindereinheit weist an dem Zentralteil 141 ausgebildeten Kolben 135 auf. Der Zylinder der Kol¬ ben/Zylindereinheit ist als den Kolben 135 umgebender Schiebezylinder 138 ausgebildet, dessen Endscheiben 138A,138B auf dem zylindrischen Außenumfang 142 des Zen¬ tralteils 141 zu beiden Seiten des radial daraus hervor¬ springenden Kolbens 135 gleiten und mit dem Kolben 135 Druckkammern 136,137 bilden, die wahlweise mit Druckluft oder Hydraulikflüssigkeit beaufschlagbar sind. Um den Grundkörper 125 des Schneidwerkzeugs 124 in dem jeweiligen Führungskanal 123 nach außen zu bewegen, wird Druckluft oder Hydraulikflüssigkeit der oberen Druckkammer 136 zu¬ geführt, so daß der Schiebezylinder 138 nach oben gedrückt wird und die Kniegelenke 127,128 über die mit dem Schiebe¬ zylinder 138 verbundenen Lenker 129 gestreckt werden, so daß die Schneideinsätze 126 der Schneidwerkzeuge 124 line¬ ar gegen den Innenumfang des abzutrennenden Rohres 13 angestellt werden.
Wird der Schiebezylinder mit Druckluft betrieben, so kann am oberen Ende der oberen Druckluftkaπuner 136 ein
sich bis zum Inneren des Gestänges 114 erstreckender, Kanal 136' vorgesehen sein, dessen Mündung in die obere Druckkammer 136 freigegeben wird, wenn sich der Schiebe¬ zylinder 138 in seiner oberen, die ausgefahrene Stellung der Schneidwerkzeuge 124 begrenzenden Endposition befin¬ det. Im Inneren des Gestänges 114 aufsteigende Luft signa¬ lisiert dann wiederum die Beendigung des Trennvorganges.
Mit der in Fig. 5 gezeigten Anordnung, die so bemes¬ sen ist, daß die Annäherung an die auf der linken Seite wiedergegebenen Strecklage des Kniehebels 127,128 beim Angriff des Schneideinsatzes 126 in der Wandung des Rohres 13 erfolgt, können auf einfache Weise ein hoher Anpre߬ druck der Schneideinsatze 126 gegen das Rohr 13 und eine entsprechende Spandicke an der Trennstelle 9 erzielt wer¬ den. Um das Schneidaggregat 140 mit eingezogenen Schneid¬ werkzeugen 124 in das Rohr 13 absenken und in diesem anhe¬ ben zu können, wird der unteren Druckkammer 137 Druckluft oder Hydraulikflüssigkeit zugeführt, so daß aufgrund der Bewegung des Schiebezylinders 134 nach unten der Lenker 129 und damit das Knie 123 des Kniegelenkes nach unten bewegt werden und dadurch die Schneidwerkzeuge 124 in den Führungskanälen 123 nach innen fahren, wie auf der rechten Seite der Fig. 5 gezeigt.
In den Fig. 6 und 7 ist die Arbeitsweise der Schneid¬ aggregate mehr prinzipiell dargestellt.
Fig. 6 entspricht der bisher beschriebenen Ausfüh¬ rungsform. Ein in dem Rohr 13 um die Achse A drehbares Schneidaggregat 40,140 weist Schneideinsatze 26,126 auf, die radial aus dem Schneidaggregat 40,140 herausverlager- bar sind und eine Drehbewegung entlang dem Innenumfang des Rohres 13 nur um die Achse A ausführen. Die Schneideinsät¬ ze 26,126 wirken wie Innenabstechstähle.
In Fig. 7 ist eine alternative Ausführungsform wie¬ dergegeben, bei der ein Schneidaggregat 240 um die Achse A drehbar ist, jedoch keine radial ausfahrbaren Schneidein- satze, sondern an einem Werkzeugträger 231 drehbare Schneidwerkzeuge 224 trägt, die am Rand des Schneidaggre-
gats um zur Achse A parallele Achsen B drehbar sind und fräsend am Innenumfang des Rohres 13 zum Angriff kommen. Die Schneidwerkzeuge 224 drehen sich also sowohl um die Achse A als auch um die Achse B. Sie können nach Art eines Scheibenfräsers ausgebildet sein.
In Fig. 8 ist die Abtrennvorrichtung 50 als Ganzes mit einem an dem Gestänge 14 drehbaren Schneidaggregat 40 nach den Fig. 3 und 4 wiedergegeben. Das Gestänge besteht aus mehreren schußweise an Kupplungsstellen 14'' anein- andergesetzten Stangenelementen 14' und erstreckt sich von oben in das Rohr 13 hinein, von welchem in Fig. 8 nur der oberste Teil gezeigt ist. Um das Gestänge 14 innerhalb des Rohres 13 radial zu fixieren, sind in axialen Abständen zueinander Stabilisatoren 35 angeordnet, die gegen die In¬ nenwand des Rohres 13 anliegen und in denen das Gestänge 14 gelagert ist und sich frei drehen kann. Zwischen zwei Stabilisatoren 35 ist im Gestänge 14 ein Schaltventil 47 eingebaut, mit dem beispielsweise die Richtungsumkehr der Radialschwenkbewegung der Schneidwerkzeuge 24 gesteuert werden kann. Wie aus dem Bohrbetrieb bekannt, kann als unterste Stange eine Stabilisierungsstange bzw. Schwer¬ stange 49 in das Gestänge 14 eingebaut sein. Am oberen Ende des Gestänges 14 ist eine freie Kupplungsstelle 14''' zum Auskuppeln weiterer Stangenelemente 14' bzw. der An¬ triebseinrichtung 30 (Fig. 3) vorgesehen. Am unteren Ende des Gestänges 14 ist das Schneidaggregat 40 angeordnet.
Mit den Schneidaggregaten 40 der Fig. 3 und 4 und 140 der Fig. 5 ist die jeweilige vorgegebene Trennstelle 9 nur erreichbar, wenn das Rohr 13 bis dorthin frei ist. In vielen Fällen ist das Rohr 13 aber bis zu einer bestimmten Höhe mit Meeresboden oder Unterwasserbeton gefüllt, die oberhalb der Trennstelle 9 gelegen sein kann.
Daher ist unterhalb der Schneidaggregate 40 bzw. 140 ein darunter befestigter Bohrwerkzeugkopf 60 vorgesehen, der in Fig. 3,4 und 8 unterhalb des dortigen Schneidaggre¬ gats 40 erkennbar und in den Fig. 9 und 10 vergrößert wiedergegeben ist.
Aufgabe des Bohrwerkzeugkopfes 60 ist es, in dem Rohr befindliches Material innerhalb des unteren Abschnitts des abzutrennenden Rohres 13 bis unter die Trennstelle 9 aus¬ zubohren, damit das Schneidaggregat 40 an die vorgesehene Trennstelle 9 gelangen kann. Um das durch den Bohrwerk¬ zeugkopf 40 weggebohrte Material abzutransportieren zu können, wird das unter Bezug auf die Figuren 3 und 4 kurz angedeutete Lufthebeverfahren eingesetzt. Bei dem Ausboh¬ ren des Rohres 13 wirkt die Vorrichtung wie ein üblicher Erdbohrer; das Schneidaggregat 40 ist hierbei bei einge¬ fahrenen Schneidwerkzeugen funktionslos. Es wird erst nach vollendetem Ausbohren in Betrieb gesetzt.
Das Abtrennen der Rohre 13 geschieht also unter Ver¬ wendung vorhandener Bohraggregate und -technologie, wobei lediglich zwischen dem Bohrwerkzeugkopf 60 und das Gestän¬ ge 14 das Schneidaggregat 40 einzusetzen und mit Zuleitun¬ gen zu versehen ist.
Der in der Fig. 9 gezeigte, einen etwa kreisförmigen Umriß aufweisenden Bohrwerkzeugkopf 60 wird über den obe¬ ren Flansch 43 an einen am unteren Ende des Schneidaggre¬ gats 40 vorgesehenen Gegenflansch angeschlossen. An der Unterseite des Bohrwerkzeugkopfes 60 sind, wie auch die Unteransicht in Fig. 10 zeigt, feststehende, mit Hartme¬ tall belegte Bohrkörper 46 oder Rollenmeißel angeordnet, mit denen der sich im Innenquerschnitt des abzutrennenden Rohres 13 befindende Unterwasserbeton weggebohrt werden kann. Die Absaugöffnung 48 dient dem Lufthebeverfahren und ist mit dem Innenquerschnitt des Gestänges 14 (nicht ge¬ zeigt) verbunden.
Bei dem Ausbohren des Rohres 13 können an dem Innen¬ umfang des Rohres 13 anhaftende Betonschichten stehenblei¬ ben, die die Schneidplatten 26,126 der Schneidwerkzeuge 24,124 beim Anstellen gegen den Innenumfang des Rohres 13 beschädigen oder zerstören können. Um dies zu vermeiden, kann an dem Bohrwerkzeugkopf 60 eine Reinigungseinrichtung mit radial ausschiebbaren bürsten- oder kratzerartigen Reinigungselementen 44 vorgesehen sein, mittels derer der
anhaftende Beton bis auf das Metall des Rohres 13 entfernt wird, bevor die Schneidwerkzeuge 24,124 zur Wirkung ge¬ bracht werden.
In der Fig. 11 ist eine Stützeinrichtung 70 gezeigt, mit der das auf einem gerade abzutrennenden Rohr 13 la¬ stende Gewicht des betreffenden Rohres 13 selbst, benach¬ barter schon abgetrennter Rohre 13 und damit noch verblei¬ bender Aufbauten der Plattform abgefangen werden kann. Gezeigt ist ein dem gerade in Arbeit befindlichen Stütz¬ bein benachbartes, an der Trennstelle 9 schon abgetrenntes Rohr 13. In das abgetrennte Rohr 13 wird, nachdem das Schneidaggregat samt Gestänge bzw. mit dem Seil herausge¬ zogen wurde, ein zusätzliches Stützrohr 80 etwas geringe¬ ren Durchmessers abgesenkt, dessen Länge die Länge des Rohres 13 übertrifft und das infolgedessen über das obere Ende des Rohres 13 und die damit noch verbundenen Reste 63 der Plattform übersteht. Das Rohr 13 ist unten mit Unter¬ wasserbeton 61 bis zu einer oberen Begrenzungsfläche 65 gefüllt. Auf diese Begrenzungsflache 65 setzt sich das Stützrohr 80 mit seinem unteren Ende 80' . Dicht unterhalb des oberen Endes 80' ' des Stützrohres 80 ist eine Konus¬ spannverbindung 62 im Zwischenraum zwischen dem Stützrohr 60 und dem Innenumfang des Rohres 13 angeordnet, die hy¬ draulisch verklemmbar ist. An dem aus dem Rohr 13 hervor¬ stehenden Teil des Stützrohres 80 ist ein hydraulischer Hubzylinder 64 vorgesehen, die an dem Rest 63 der Platt¬ form angreift. Bei Betätigung der Hubvorrichtung 64 wird der Rest 63 an dem Stützrohr 80 hochgezogen. Dabei wird der obere Teil des Rohres 13 mitgenommen. Zwischen der Befestigung des Hubzylinders 64 und der Oberseite des Restes 63 der Plattform wird ein definierter Abstand fest¬ gelegt, der während des gesamten Abtrennvorgangs der ande¬ ren Stützbeine aufrechtgehalten werden soll. An der Trenn¬ stelle 9 entsteht hierbei ein Spalt. Über die Konusspann¬ verbindung 62 wird nun eine bleibende Verspannung zwischen dem Stützrohr und dem Rohr 13 erzielt, so daß es auf die ständige Aufrechterhaltung des Drucks in dem Hubzylinder
64 nicht mehr ankommt. Die dem gerade abzutrennenden Rohr 13 benachbarten schon abgetrennten Rohre und die damit verbundenen Reste 63 der Plattform werden auf diese Weise sicher hochgehalten, so daß nicht die ganze Struktur an der Trennstelle 9 des gerade bearbeiteten Rohres 13 zu¬ sammensackt. Ohne die Stützeinrichtung könnte es beim Abtrennvorgangs des gerade bearbeiteten Rohres 13 zu einem Einklemmen der Schneideinsätze 26,126 in der an die Trenn¬ stelle 9 gebildeten Innenumfangsnut 45 (Fig. 4) kommen, wenn der verbleibende Wandungsquerschnitt des Rohres 13 der Last nicht mehr gewachsen ist.