BESCHREIBUNG
ARMBANDUHR MIT EINSCHRAUBKRONE
TECHNISCHES GEBIET
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Armbanduhren. Sie betrifft eine Armbanduhr mit einem Uhrwerk, welches von einem Gehäuse umgeben ist und mittels einer aus- sen am Gehäuse drehbar angebrachten Krone über eine durch das Gehäuse geführte Welle betätigbar ist, wobei die Krone als dichtend einschraubbare Krone ausgebildet ist.
Eine solche Armbanduhr ist z.B. aus der Druckschrift CH-A3- 682 968 bekannt.
STAND DER TECHNIK
Bei Armbanduhren, die mittels einer Krone aufgezogen, ver¬ stellt oder anderweitig betätigt werden können, bildet die Durchführung der mit der Krone verbundenen Welle durch das Uhrengehäuse eine Schwachstelle im Bezug auf die Dichtigkeit gegen Staub, Wasser und andere Umwelteinflüsse. Man hat daher in der Vergangenheit eine Vielzahl von Lösungen vorgeschla¬ gen, bei denen die Krone einschraubbar ausgebildet ist und im
eingeschraubten Zustand eine erhöhte Dichtigkeit gewährlei¬ stet. Beispiele für Einschraubkronen lassen sich unter ande¬ rem den Schweizerischen Patenten Nr. 468 663, 582 908, 616 809, oder den Deutschen Patenten Nr. 30 17 496 und 33 13 515, oder der eingangs genannten Druckschrift entnehmen.
Allen diesen Lösungen ist gemeinsam, dass beim Einschrauben der Krone eine zusätzliche Dichtung zum Einsatz kommt, die auf Druck belastet wird und daher eine verbesserte Abdichtung und höhere Druckdifferenzen zwischen Innen- und Aussenraum der Uhr ermöglicht. Soll jedoch das Uhrwerk über die Krone betätigt werden, muss die Krone gleichwohl vorher herausge¬ schraubt werden. Durch das Herausschrauben wird die mit der eingeschraubten Krone verbundene zusätzliche Dichtfunktion solange ausser Kraft gesetzt, bis die Krone nach dem Betäti¬ gen des Uhrwerks wieder eingeschraubt wird.
Es ist in diesem Zusammenhang nun nicht ungewöhnlich, dass der Träger der Uhr nach dem Betätigen des Uhrwerks vergisst, die Krone wieder einzuschrauben und somit den Zustand erhöh¬ ter Dichtigkeit herzustellen. Es kann dann zu Beschädigungen der Uhr kommen, wenn die vermeintlich dichte Uhr beim Baden, Tauchen oder dgl . extremen Umwelteinflüssen ausgesetzt wird.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
Es ist nun Aufgabe der Erfindung, eine Armbanduhr mit ein¬ schraubbarer Krone so auszubilden, dass eine Fehlbedienung der oben beschriebenen Art weitgehend ausgeschlossen wird.
Die Aufgabe wird bei einer Armbanduhr der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass Signalmittel vorgesehen sind, welche mit der Krone in Wirkverbindung stehen und signalisieren, ob sich die Krone im eingeschraubten Zustand befindet, oder nicht.
Der Kern der Erfindung besteht also darin, die Armbanduhr so auszubilden, dass der Träger durch geeignete Signalmittel darauf aufmerksam gemacht wird, wenn sich die Einschraubkrone nicht im ordnungsgemäss eingeschraubten Zustand befindet.
Grundsätzlich ist es denkbar, im Rahmen der Erfindung akusti¬ sche Signalmittel einzusetzen, also beispielsweise einen elektrisch betriebenen Summer durch einen mit der Krone ver¬ bundenen elektrischen Kontakt zu betätigen. Eine solche Aus¬ bildung würde sich für eine elektrische oder elektronische Uhr anbieten, weniger jedoch für eine Uhr mit mechanischem Uhrwerk.
Gemäss einer ersten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind daher als Signalmittel optische Anzeigemittel vorgese¬ hen. Obwohl auch hier eine elektrische Variante in Form eines Blinklichtes oder dgl. denkbar ist, gibt es für optische Si¬ gnalmittel eine Vielzahl von rein mechanischen Realisierungs¬ möglichkeiten. Eine dieser Möglichkeiten besteht darin, unter der Krone einen Ring in einer Signalfarbe anzuordnen, der bei eingeschraubter Krone verdeckt, bei herausgeschraubter Krone aber offen sichtbar ist. Da die Krone jedoch meist seitlich am Uhrengehäuse angeordnet ist, ist die Signalwirkung einer solchen Anordnung beschränkt.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung zeich¬ net sich daher dadurch aus, dass die optischen Anzeigemittel innerhalb des Gehäuses angeordnet sind, und dass insbesondere die Uhr ein Zifferblatt aufweist, und die optischen Anzeige¬ mittel innerhalb des Zifferblattes angeordnet sind. Da das Zifferblatt der Uhr sich in einer optisch günstigen Position befindet, wird eine starke Signalwirkung erreicht.
Eine vielseitige Einsetzbarkeit bei mechanischen wie auch bei elektrischen oder elektronischen Uhren wird erreicht, wenn
gemäss einer weiteren bevorzugten Ausführungsform die opti¬ schen Anzeigemittel als mechanische Mittel ausgebildet sind und durch die Krone auf mechanischem Wege betätigt werden, wobei die optischen Anzeigemittel einen Schieber umfassen, welcher unterhalb des Zifferblattes derart verschiebbar gela¬ gert ist, dass er beim Ein- bzw. Ausschrauben der Krone zwi¬ schen zwei Positionen verschoben wird, und wobei im Ziffer¬ blatt eine Oeffnung vorgesehen ist, welche im Verschiebungs- weg des Schiebers liegt und durch welche die jeweilige Posi¬ tion des Schiebers erkennbar ist.
Der Schieber kann dabei sehr flach ausgeführt und zwischen Uhrwerk und Zifferblatt so angeordnet werden, dass ein Ein¬ satz bei den unterschiedlichsten Uhrwerken und Uhren möglich ist. Als Oeffnung für die Positionsanzeige des Schiebers kann bevorzugt die Oeffnung der Datumsanzeige verwendet werden, sofern die Uhr eine separate Datumsanzeige aufweist.
Ein besonders kompakter Aufbau und eine unverminderte Dich¬ tigkeit ergibt sich, wenn gemäss einer weiteren bevorzugten Ausführungsform die Welle durch eine Bohrung im Gehäuse ge¬ führt ist, und die Welle innerhalb der Bohrung konzentrisch von einem Kronenrohr umgeben ist, welches am äusseren Ende mit der Krone verbunden ist und gemeinsam mit der Krone ge¬ dreht werden kann und beim Ein- bzw. Ausschrauben der Krone die optischen Anzeigemittel bzw. den Schieber betätigt.
Weitere Ausführungsformen ergeben sich aus den abhängigen An¬ sprüchen.
KURZE ERLÄUTERUNG DER FIGUREN
Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispie¬ len im Zusammenhang mit der Zeichnung näher erläutert werden. Es zeigen
Fig. l ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel für eine Arm¬ banduhr nach der Erfindung im Schnitt entlang der Wellenachse (Fig. la) und im Querschnitt entlang der Ebene A-A aus Fig. la (Fig. lb) ; und
Fig. 2 das Funktionsprinzip einer Uhr gemäss Fig. l bei Draufsicht auf das Zifferblatt anhand der beiden Zustände mit ausgeschraubter (a) und mit einge¬ schraubter (b) Krone.
WEGE ZUR AUSFUHRUNG DER ERFINDUNG
In Fig. 1 ist im Schnitt ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel für eine Armbanduhr nach der Erfindung wiedergegeben. Fig. la zeigt dabei im Ausschnitt den Teil der Uhr, welcher die Krone 20, die mit der Krone verbundene Welle 7 und deren Durchfüh¬ rung durch das Gehäuse 2 der Uhr umfasst. Fig. lb stellt ei¬ nen Schnitt in der Ebene A-A aus Fig. la dar.
Die Armbanduhr 1 des Ausführungsbeispiels aus Fig. 1 umfasst ein innenliegendes Uhrwerk 13 mit darüberliegendem Ziffer¬ blatt 19, ein das Uhrwerk 13 ringförmig umgebendes Gehäuse 4, einen das Gehäuse 4 unten abschliessenden Boden 10, und eine das Gehäuse 4 oben abschliessende Lünette 2, welche auch die nicht dargestellte Glasabdeckung einfasst. Boden 10 und Lü¬ nette 2 sind mittels entsprechender Gewinde in das Gehäuse 4 eingeschraubt, wobei die gewünschte Dichtigkeit durch Dich¬ tungen 3 und 9 erreicht wird, die in entsprechenden Nuten ringförmig zwischen Gehäuse 4 und Lünette 2 bzw. Boden 10 an¬ geordnet sind.
Das Uhrwerk 13 lässt sich mittels einer Krone 20 betätigen (z.B. aufziehen oder verstellen), die aussen am Gehäuse 4 an¬ geordnet ist und über eine Welle 7 in nicht näher dargestell-
ter Weise mit dem Uhrwerk 13 in WirkVerbindung steht. Die Welle 7 ist dazu durch eine Bohrung 8 im Gehäuse 4 nach innen geführt. Die Krone 20, die in Fig. la nur ansatzweise gezeigt ist, ist in an sich bekannter Weise als einschraubbare Krone ausgeführt, d.h., sie wird dichtend mit dem Gehäuse 4 bzw. einem am Gehäuse befestigten Gewindestutzen verschraubt, wenn sie nicht benötigt wird, und losgeschraubt, wenn das Uhrwerk betätigt werden soll. Die Verschraubung kann beispielsweise so ausgestaltet sein, wie dies in den Figuren der eingangs genannten Druckschrift CH-A3-682 968 gezeigt ist. Der für die Verschraubbarkeit benötigte Gewindestutzen geht dabei in ei¬ nen Tubus 5 über, der in die Bohrung 8 im Gehäuse 4 einge¬ schraubt, eingepresst oder anderweitig fest eingefügt ist und die Welle 7 konzentrisch umgibt.
Gegenüber der aus der Druckschrift CH-A3-682 968 bekannten Verschraubung ist der Tubus 5 beim in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel nach innen zu verlängert und ragt über die Innenfläche des Gehäuses 4 hinaus in den Innenraum der Uhr hinein. Auf dem überstehenden Ende des Tubus 5 ist ein Zahnsegment 11 drehbar gelagert, welches vorzugsweise die in Fig. lb dargestellte Form aufweist. Das Zahnsegement 11 ist als Kreisring ausgebildet. Der Innendurchmesser des Kreisrin¬ ges ist dabei so gross gewählt, dass die Welle 7 ohne Schwie¬ rigkeiten durch die innere Oeffnung des Zahnsegments 11 hin¬ durch zum Uhrwerk 13 geführt werden kann.
Auf der Innenseite des Kreisringes ist ein umlaufendes Kreis- ringsegment 15 angeformt, welches einen Segmentwinkel von vorzugsweise etwa 240° aufweist. Der vom Kreisringsegment 15 nicht erfasste Winkel von 120° bildet einen Eingriffsbereich für einen Mitnehmerfinger 14, dessen Funktion weiter unten noch näher beschrieben wird. Auf der Aussenseite des Zahnseg¬ ments 11 ist eine Mehrzahl von Zähnen 16 in Umfangsrichtung hintereinander angeordnet, die beim Drehen des Zahnsegments um die Tubusachse nacheinander in entsprechende Eingriffsoff-
nungen 18 in einem darüberliegenden Schieber 17 eingreifen und den Schieber in einer zum Zifferblatt 19 parallelen Ebene verschieben (siehe Fig. 2a,b) .
Der Schieber 17 kann - wie in Fig. 2 dargestellt - die Form eines Kreisringsegmentes haben, welches beim Drehen des Zahn¬ segmentes 11 entsprechend um einen bestimmten Winkel um die Zeigerachse der Armbanduhr l gedreht wird. Der Schieber 17 ist dabei direkt unterhalb des Zifferblattes 19 angeordnet. Im Verschiebungsweg des Schiebers 17 ist im Zifferblatt 19 eine Oeffnung 21 vorgesehen. Die Oeffnung 21 kann grundsätz¬ lich speziell für die Anzeige des Einschraubzustandes der Krone vorgesehen sein. Vorzugsweise wird jedoch die Oeffnung einer Datumsanzeige 22 verwendet, sofern diese bei der Arm¬ banduhr vorhanden ist (Fig. 2b).
Der Schieber kann nun - je nach Einschraubzustand der Krone 20 - zwei Extremalpositionen einnehmen: In der einen Extre- malposition, die einer herausgeschraubten Krone 20 ent¬ spricht, (Fig. 2a) verschliesst der Schieber 17 die Oeffnung 21. Ist die Oberseite des Schiebers 17 in diesem Bereich mit einer auffälligen, zur Farbe des Zifferblattes 19 kontrastie¬ renden Farbe versehen (z.B. rot bei einem weissen Ziffer¬ blatt) , erscheint die verschlossene Oeffnung 21 als roter Punkt innerhalb des weissen Zifferblattes. Der Träger der Armbanduhr wird auf diese Weise wirkungsvoll darauf aufmerk¬ sam gemacht, dass die Krone noch nicht eingeschraubt und die Uhr damit gefährdet ist. Ist die Krone 20 dagegen vollständig eingeschraubt, nimmt der Schieber 17 eine zweite Extremalpo- sition ein (Fig. 2b), in welcher er die Oeffnung freigibt. In der Oeffnung wird dann in üblicher Weise das Datum angezeigt.
Die Anzeige des Einschraubzustandes ist erst dann besonders aussagekräftig und sicher, wenn der in Fig. 2 dargestellte Übergang zwischen den beiden Extremalpositionen des Schiebers 17 beim Einschrauben der Krone 20 erst bei der letzten oder
den letzten Umdrehungen der Krone, und dann vergleichsweise abrupt, stattfindet. Um diesen Funktionsablauf zu gewährlei¬ sten, ist die mechanische Wirkverbindung zwischen der Krone 20 und dem Zahnsegment 11 auf besondere Weise ausgestaltet (Fig. 1): In der Bohrung 8 des Gehäuses 4 ist zwischen dem Tubus 5 und der Welle 7 konzentrisch ein Kronenrohr 6 ange¬ ordnet, welches mit der Krone 20 fest verbunden ist und sich mit der Krone mitdreht. Ein solches Kronenrohr ist bei der bekannten Einschraubkrone aus der CH-A3-682 968 ebenfalls vorhanden und vermittelt dort die mechanische Ankopplung der Krone an die Welle bei herausgeschraubter Krone.
Die Länge des Kronenrohres 6 ist so gewählt, dass es innen bei vollständig eingeschraubter Krone etwa auf derselben Höhe endet wie der Tubus 5. An diesem Ende des Kronenrohres 6 ist der bereits oben erwähnte Mitnehmerfinger 14 angeformt. Bei entsprechender Wahl der Steigung des Gewindes am Gewindestut¬ zen der Krone kann nun erreicht werden, dass sich beim Ein¬ schrauben der Krone 20 das Kronenrohr 6 mit dem Mitnehmerfin¬ ger 14 in einer schraubenartigen Bewegung frei drehen kann, wobei der Mitnehmerfinger 14 zunehmend ins Innere der Uhr wandert, bis er bei der letzten in die innere Oeffnung des Zahnsegmentes 11 eintaucht und mit dem Ringsegment 15 in Ein¬ griff kommt. Der Mitnehmerfinger 14 dreht dann das Zahnseg¬ ment 11 und der Schieber 17 gibt die Oeffnung 21 im Ziffer¬ blatt 19 frei. Eine selbsttätige Drehung des Zahnsegmentes 11 wird dabei dadurch verhindert, dass an der Aussenseite des Uhrwerks 13 eine Feder 12 angebracht ist, die das Zahnsegment 11 gegen den Tubus 5 drückt und so für die nötige Reibung sorgt.
Es versteht sich von selbst, dass die Erfindung nicht auf das hier erläuterte Ausführungsbeispiel beschränkt ist. Insbeson¬ dere kann im Falle einer mechanischen Anzeige die Kopplung zwischen der Krone 20 und den Anzeigemitteln 17, 21 anders ausgebildet sein und beispielsweise durch spezielle Hebel
oder Gelenke erfolgen. Auch die Anzeigemittel selbst können in vielerlei Abwandlungen eingesetzt werden. So ist es unter anderem möglich, das Zifferblatt so zu gestalten, dass bei herausgeschraubter Krone die Ziffern der vollen Stunden ver¬ schwinden und nur bei vollständig eingeschraubter Krone sichtbar sind. Weiterhin ist es auch denkbar, die Anzeige elektrisch mittels eines Kontaktes zu steuern und als Anzeige elektro-optische oder elektro-akustische Mittel einzusetzen. Insgesamt ergibt sich mit der Erfindung ein wirkungsvolles Mittel, um unerwünschte Störungen einer Armbanduhr mit Ein¬ schraubkrone durch Umwelteinflüsse mit vergleichsweise gros- ser Sicherheit zu vermeiden.
BEZEICHNUNGSLISTE
1 Armbanduhr
2 Lünette
3,9 Dichtung
4 Gehäuse
5 Tubus
6 Kronenrohr
7 Welle
8 Bohrung
10 Boden
11 Zahnsegment
12 Feder
13 Uhrwerk
14 Mi nehmerfinger
15 Kreisringsegment
16 Zahn
17 Schieber
18 Eingriffsoffnung
19 Zifferblatt
20 Krone
21 Oeffnung
22 Datumsanzeige