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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Uhrmacherei,
insbesondere auf den Aufzieh- und Uhrzeiteinstellmechanismus einer
Uhr.
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Die
meisten Uhren, unabhängig
davon, ob es mechanische oder Quarz-Uhren sind, benötigen einen
Aufzieh- und Uhrzeiteinstellmechanismus. Bei den mechanischen Uhren
ermöglicht
dieser Mechanismus ebenfalls die Zufuhr äußerer Energie, die für ihren
Betrieb notwendig ist. Dieser Mechanismus, der auch Aufzug genannt
wird, wird von einer Krone betätigt,
die üblicherweise
auf einer Seite der Uhr angeordnet ist.
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Über diese
Krone hat man Zugang zu mehreren Funktionen, die durch die seitliche
Verschiebung dieser Krone ausgewählt
werden. Wenn sie in ihrer Aufziehstellung ist, d.h. so nahe wie
möglich
am Gehäusemittelteil
der Uhr, ermöglicht
die Drehung der Krone das Aufziehen des Federhauses, welches der
Energiespeicher der Uhr ist. Um zu den anderen Funktionen zu gelangen, übt man einen
Zug auf die Krone aus, um nacheinander die Stunden, Minuten, Wochentage
oder jede andere von der Uhr angebotene Funktion auszuwählen. Nach
Auswahl der gewünschten
Funktion ermöglicht
die Drehung der Krone, die gewünschte Änderung
durchzuführen.
Aufgrund der Verwendung von "O-Ring"-Dichtungen ist die
Dichtheit ein gut beherrschtes Problem.
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Die "montre à tact
de poche" (taktile
Taschenuhr), die von Abraham-Louis Breguet entwickelt wurde, hatte
als Besonderheit die Möglichkeit, die
Uhrzeit durch Abtasten abzulesen, und war ebenso gut geeignet für Personen,
die die Uhrzeit ganz diskret erfahren wollten, wie für Personen
mit Sehschwierigkeiten. Diese Uhr ist allgemein mit einem Deckel
zum Schutz des Zeigers versehen, da ihn kein Glas schützt. Die
Anzeige erfolgt nur durch den Stundenzeiger, der sich bis zum Gehäusemittelteil fortsetzt,
auf dem sich an den Stellen der Stunden Reliefmarkierungen befinden.
Diese Uhren wurden zu Beginn des 19. Jahrhunderts mit einem Schlüssel aufgezogen.
Die Anpassung dieses Uhrentyps an die Armbanduhren unserer Zeit
hat besondere Formen erzeugt, die eine Trommel verwenden, die in
die Höhe
des Gehäusemittelteils
integriert ist und es aufgrund des Vorhandenseins eines Türchens an
der Stelle sechs Uhr ermöglicht,
die Uhrzeit oder das Datum anzuzeigen, indem man das Feld der Uhr
betrachtet.
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In
diesem Fall verhindert das Vorhandensein der Trommel das Anbringen
der Aufzugkrone, da sie notwendigerweise diese Trommel durchqueren müsste, um
zum Uhrzeiteinstellmechanismus zu gelangen.
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Es
kann auch vorkommen, dass man aus rein ästhetischen Gründen die
Aufzugkrone auf dem Gehäusemittelteil
der Uhr weglassen möchte.
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Um
dieses Problem zu lösen,
wird eine erste Lösung
an der Uhr vom Typ Harwood präsentiert,
bei der die Uhrzeiteinstellung durch eine drehende Lünette erfolgt.
Bei diesem Modell gibt es keine Möglichkeit der Funktionsauswahl,
und die Drehung der Lünette
betrifft nur die Einheit Minute/Stunde.
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Eine
andere Lösung
wurde durch die Positionierung der Aufzugkrone am Boden der Uhr
vorgeschlagen, wie es in der Druckschrift
CH 360 030 beschrieben ist. Diese Aufzugkrone
funktioniert genau so, als wenn sie auf dem Gehäusemittelteil angeordnet wäre, und
es muss an ihr gezogen werden, um die Uhrzeiteinstellung auszuwählen. Diese
Anordnung hat den Nachteil, eine sehr geringe Verschiebung der Aufzugswelle
zu erlauben, da diese Verschiebung notwendigerweise durch die Dicke
der Uhr begrenzt wird. Um zum Beispiel den Soundsovielten des Monats,
die Uhrzeit und die Mondphase auszuwählen, ist eine Mindestverschiebung
von 1,2 Millimeter notwendig.
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Bei
sehr flachen Uhren ist diese Verschiebung nicht möglich, da
der Körper
der Krone, der auf dem Boden angeordnet ist, nicht über eine
solche Länge
eingezogen werden kann.
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Ein
weiterer Nachteil kommt daher, dass die Aufzugswelle über eine
sehr geringe Reichweite geführt
wird, eine Reichweite, die der Dicke der Uhr entspricht, was zur
Folge hat, dass das mechanische Verhalten und die Dichtheit sehr
schwierig zu erhalten sind.
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Es
ist das Ziel der vorliegenden Erfindung, auf den Aufzug- und Uhrzeiteinstellmechanismus über den
Boden der Uhr zugreifen zu können
und gleichzeitig ein gutes mechanisches Verhalten und eine Dichtheit
des Aufzugs zu gewährleisten.
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Das
Ziel der Erfindung wird durch die Verwendung von zwei Kronen realisiert,
eine, deren Drehung die Auswahl der Funktion erlaubt, Auswahlkrone
genannt, und die andere, deren Drehung das Aufziehen oder die Veränderung
der Uhrzeit oder des Soundsovielten erlaubt, Einstellkrone genannt.
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Aufgrund
des Vorhandenseins von zwei drehenden Kronen beseitigt man alle
linearen Verschiebungen, die dafür
bekannt sind, dass sie schwierig abzudichten sind. Die Drehbewegung
der Auswahlkrone wird im Inneren der Uhr in eine lineare Bewegung
umgewandelt, die auf den Funktionsauswahlmechanismus einwirkt. Die
Drehung der Einstellkrone wirkt gemäß der von der Auswahlkrone
ausgewählten
Funktion. Es gibt viele Vorrichtungen für diese Umwandlung, zum Beispiel
ein Zahnrad und eine Zahnstange oder eine Nockenscheibe und ihr
Nockenfolger.
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Die
Erfindung betrifft ebenfalls einen Funktionsauswahlmechanismus,
der es nach der Auswahl der letzten Funktion, zum Beispiel des Soundsovielten
des Monats, ermöglicht,
durch Drehung in gleicher Richtung in die Aufziehstellung zurückzukommen.
So weist diese Funktionsauswahlkrone keinen Anschlag auf und kann
endlos drehen. Dies hat den Vorteil, jede Beschädigung des Mechanismus zu verhindern,
selbst wenn der Benutzer sich in der Richtung für die Rückkehr zur Aufzugstellung irrt.
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Die
Erfindung wird durch die ausführliche
Beschreibung der Zeichnungen besser verstanden werden, die keineswegs
einschränkend
zu verstehen sind. Es zeigen:
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1 eine
Draufsicht auf ein Kaliber, das über
den erfindungsgemäßen Mechanismus
verfügt,
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2 eine
Schnittansicht gemäß der Linie A-A,
die in 1 definiert ist.
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In
diesem Beispiel wird die vorliegende Erfindung bei einem existierenden
Kaliber angewendet, das einen üblichen
Aufzieh- und Uhrzeiteinstellmechanismus besitzt, d.h. mittels eines
Aufzugs, der üblicherweise
auf dem Gehäusemittelteil
der Uhr angeordnet ist. Die Aufzugswelle wurde gekürzt, und
es steht keine Krone über
die Flanke des Gehäusemittelteils
vor.
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In 1 sieht
man die beiden Kronen gestrichelt gezeichnet, die am Boden der Uhr
angeordnet sind, nämlich
die Einstellkrone 1 und die Auswahlkrone 2. Die
Einstellkrone 1 weist an ihrem Ende eine Endlosschraube 3 auf,
die den Aufzugtrieb 4 durch ein Getriebe vom Typ Endlosschraube
antreibt. So ersetzt die Drehung der Einstellschraube 1 die
Drehung des Aufzugs, der üblicherweise
auf der Außenseite
des Gehäusemittelteils
angeordnet ist. Die Auswahlkrone 2 treibt einen Arm 6 an,
von dem ein Ende um eine Achse 7 dreht. Dieser Arm 6 verfügt in etwa in
seiner Mitte über
eine Öffnung 5,
in die sich ein Zapfen 8 einfügt, der fest mit der Auswahlkrone 2 verbunden
ist. Dieser Zapfen 8 liegt nicht in der Achse der Krone 2 und
beschreibt daher einen Kreis innerhalb der Öffnung des Arms 6 bei
der Drehung der Auswahlkrone 2. Diese Öffnung besitzt die Breite des Zapfens
und die Länge
des Durchmessers, der durch die Drehung des Zapfens 8 beschrieben
wird. Aufgrund seiner Drehung drückt
er auf den Arm 6 und zieht dann an ihm, und bewirkt so
eine kreisbogenförmige
Bewegung am beweglichen Ende des Arms 6.
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Der
von diesem Ende durchlaufende Winkel ist klein und kann einer linearen
Verschiebung gleichgesetzt werden. Dieses gleiche Ende des Arms 6 ist fest
mit der Aufzugswelle verbunden, und die lineare Verschiebung des
Arms 6 bewirkt die Längsverschiebung
der Aufzugswelle, was die Auswahl der Funktion ermöglicht.
Dieser Art von Antrieb des Arms 6 hat gegenüber anderen
Antriebsformen, zum Beispiel einer Zahnstange, den Vorteil, keinen
Anschlag für
die Drehung der Auswahlkrone aufzuweisen. Indem man diese Krone
in gleicher Richtung dreht, kommt man in die Aufziehstellung zurück, indem
man alle verschiedenen Funktionen durchläuft.
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Die
Auswahlkrone weist auf ihrem Umfang Markierungen auf, und mit Hilfe
eines Festpunkts auf dem Gehäuse
der Uhr zeigt sie die ausgewählte Funktion
an. Zum Beispiel ist die erste Position die Funktion des Aufziehens
des Federhauses, während die
zweite Position der Veränderung
des Soundsovielten des Monats entspricht, während die dritte Position der
Veränderung
der Stunden und Minuten entspricht.
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In 2,
die ein Schnitt gemäß der Linie
A-A der 1 ist, kann man die Einstellkrone 1 sehen, die
in der Endlosschraube 3 endet. Diese treibt den Aufzugtrieb 4 an
und überträgt die Drehung
auf den Aufzieh- und Uhrzeiteinstellmechanismus. Eine "O-Ring"- Dichtung 9 gewährleistet
die Dichtheit zwischen dieser Krone und dem Boden der Uhr 11.
Die Auswahlkrone 2 endet in einem Zapfen 8, der
bezüglich
der Achse dieser Krone außermittig
ist. Dieser Zapfen 8 wird in eine Öffnung 5 des Arms 6 eingeführt und
ermöglicht
es diesem letzteren, an seinem beweglichen Ende eine kreisbogenförmige Verschiebung
auszuführen,
dem Ende, das die Aufzugswelle in Längsrichtung antreibt. Die Dichtheit
zwischen dieser Krone 2 und dem Boden der Uhr 11 wird
von einer "O-Ring"-Dichtung 10 gewährleistet.