Hydraulische Steuereinrichtung für einen Ladekran
Die Erfindung bezieht sich auf eine hydraulische Steuereinrichtung für einen Ladekran, wobei durch ne- beneinander angeordnete, mittels Schalthebeln betätig¬ bare Steuerschieber einerseits verschiedene Funktionen des Krans selbst, andererseits verschiedene Funktionen einer Hilfseinrichtung, insbesondere einer Abstützein¬ richtung für das den Kran tragende Lastfahrzeug, akti- vierbar sind.
Lastwagen, welche einen Ladekran tragen, werden häufig mit einer Abstützeinrichtung in Form seitlich von der Ladefläche auskragender Stützen versehen, damit der Wa- gen bei der Betätigung des Ladekrans seine Stellung beibehält. Die Steuerschieber und Schalthebel zur Betä¬ tigung dieser Abstützeinrichtung sind zusätzlich zu je¬ nen Steuerschiebern und Schalthebeln vorgesehen, welche zum Aus- und Einfahren, Heben, Senken und Drehen des Krans selbst erforderlich sind.
Aufgabe der Erfindung ist es, den konstruktiven Aufwand einer solchen Steuereinrichtung erheblich zu verrin¬ gern, wobei eine gute Bedienbarkeit der Steuereinrich- tung gewährleistet sein soll. Dies wird dadurch er¬ reicht, daß zumindest einem Teil der Steuerschieber Um¬ schaltventile nachgeschaltet sind, welche je nach ihrer Schaltstellung die vom zugehörigen Steuerschieber kom¬ mende Hydraulikflüssigkeit entweder zum Kran oder zur Hilfseinrichtung lenken.
Üblicherweise sind die Steuerschieber eines Ladekrans sowohl von der linken Seite wie von der rechten Seite des Fahrzeuges aus durch eine Serie paarweise gekoppel- ter Schalthebel zu bedienen. Auch die Zahl dieser
Schalthebel wird im allgemeinen durch die Erfindung verringert, da zwar mindestens ein Schalt-hebel bzw. eine Schalteinrichtung für die Umschaltventile zusätz¬ lich vorzusehen ist, andererseits aber alle anderen Schalthebel nun wahlweise zur Betätigung des Krans oder der Hilfseinrichtung dienen.
Bei einem zum Stand der Technik gehörenden hydraulisch betätigbaren Ladekran mit Schalthebeln zur Betätigung des Krans einerseits und mit daneben angeordneten
Schalthebeln zur Betätigung einer seitlich ausfahrbaren Abstützung andererseits, ist die Maßnahme bekannt, die nebeneinander angeordneten Schalthebel durch Hochklap¬ pen eines Deckels unzugänglich zu machen. Bei hochge- klapptem Deckel ist keine Betätigung der Hydraulik mög¬ lich, bei geöffnetem Deckel kann jeder Schalthebel mit der Hand verschwenkt und damit der Ladekran oder die Abstützung bewegt werden.
Einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Ladekrans liegt die Überlegung zugrunde, daß eine unge¬ wollte und insbesondere auch unbefugte Betätigung der Abstützung während des Kranbetriebes noch mehr als bis¬ her erschwert werden soll.
Dies wird dadurch erreicht, daß der Schalthebel, wel¬ cher auswählt, ob mit den anderen Schalthebeln die Funktion des Krans oder der Abstützeinrichtung steuer¬ bar sind, als Schalteinrichtung ausgebildet ist, die vom Deckel betätigt wird.
Im Sinne der oben genannten Zielsetzung kommt es vor allem darauf an, eindeutig zu signalisieren, wann die Stützeinrichtung betätigt werden kann, damit diese nicht unabsichtlich außer Funktion gesetzt wird, wäh-
rend der Kran einen Ladevorgang durchführt. Die Koppe¬ lung der Schalteinrichtung an die Schwenkstellung des Deckels erfolgt daher vorzugsweise in der Weise, daß der Deckel in einer etwa horizontalen Zwischenstellung arretierbar ist, in welcher lediglich die Betätigung der Stützeinrichtung möglich ist, wogegen bei völlig nach unten geklapptem Deckel lediglich die Betätigung des Ladekrans möglich ist.
Weitere Einzelheiten der Erfindung werden anschließend anhand der Zeichnung erläutert. In dieser ist
Fig. 1 ein hydraulischer Schaltplan, Fig. 2 eine schau¬ bildliche Darstellung eines erfindungsgemäßen Ventil- blockes, Fig. 3 ein Horizontalschnitt durch den Ven¬ tilblock gemäß Fig. 2 und Fig. 4 bis 6 eine schau¬ bildlicher Darstellung einer Betätigungseinrichtung für die hydraulischen Antriebe mit geöffnetem bzw. halbge¬ öffnetem bzw. geschlossenem Deckel.
Die in Fig. 1 dargestellte Hydraulikeinrichtung für den Ladekran eines Lastfahrzeuges weist in bekannter Weise einen Tank 5 auf, von dem über eine Pumpe 6 die Hydrau¬ likflüssigkeit zum Hauptsteuerblock 3 gelangt. Zusätz- lieh zu einigen Druckbegrenzungsventilen, welche im ge¬ genständlichen Zusammenhang nicht von Bedeutung sind, enthält der Steuerblock eine Reihe nebeneinander ange¬ ordneter Steuerschieber 11 - 14. Diese sind als Drei¬ wegventile aufgebaut, sodaß wahlweise Hydraulikflüssig- keit in die Leitungen 41 - 44 oder 41' - 44• gepreßt werden kann. Beispielsweise können die Leitungen 44, 44* dem doppelt wirkenden Zylinder des Schubarmes, die Leitungen 43, 43 ' dem Knickarm, die Leitungen 42, 42' dem Hubarm des Krans und die Leitungen 41, 41' dem Schwenkwerk der Kransäule zugeordnet sein. Durch ent-
sprechende Betätigung der Schalthebel 21 - 24 kann je¬ der der genannten Teile aus- und eingefahren bzw. in Ruhestellung gehalten werden.
Gemäß der Erfindung ist dem Hauptsteuerblock 3 ein Ven¬ tilblock 4 nachgeschaltet, welcher beim dargestellten Ausführungsbeispiel zwei Umschaltventile 1, 2 sowie ein Druckbegrenzungsventil 9 umfaßt. Der Aufbau des Ventil¬ blockes 4 wird später anhand von Fig. 2 und 3 beschrie- ben. Die Funktion der Umschaltventile 1 und 2 besteht darin, die Steuerschieber 11 - 12 und die zuge-hörigen Schalthebel 21 -22 alternativ zur Betätigung einer Hilfseinrichtung 61, 62, im vorliegenden Fall der Ab¬ stützung eines Lastkraftwagens, wirksam zu machen. Ver- schiebt man beispielsweise den Schalthebel 31 aus der dargestellten Lage, so gelangt die Hydraulikflüssigkeit bei entsprechender Betätigung des Schalthebels 21 in den Zweig 51 oder 51' der zur Abstützung 61 führenden Leitung. Um ein Abheben des Kraftfahr-zeuges mit Si- cherheit auszuschließen, ist dabei dem oberen Zylinder¬ raum der Stütze 61 und der Stütze 62 ein Druckbegren¬ zungsventil 9 zugeordnet, das den der Hilfseinrichtung zugeleiteten Druck wesentlich geringer hält als den ma¬ ximalen Druck, welcher zur Betätigung des Ladekrans selbst vorgesehen ist.
In Fig. 2 ist der Ventilblock 4 dargestellt, von wel¬ chem die Leitungen 51, 51', 52, 52', 41, 41' sowie 42, 42' ausgehen. Der innere Aufbau eines solchen Ventil- blockes ergibt sich aus Fig. 3.
Die Hilfseinrichtung 61, 62 ist nur dann betätigbar, wenn die entsprechenden Ventilstangen 71, 72 eingescho¬ ben sind und somit die Leitungen 51, 52 und 51', 52' für die vom Hauptsteuerblock 3 kommende Hydraulik-flüs-
sigkeit freigeben. Der beim normalen Betrieb des Krans im Ventilblock 4 herrschende Hydraulikdruck könnte dazu führen, daß sich allmählich der Füllungsgrad der Teilzylinder der Hilfseinrichtung 61, 62 erhöht und sich dadurch die Lage des Fahrzeuges verändert. Um dies auszuschließen, sind im Ventilblock 4 horizontal ver¬ laufende Leckbohrungen 7 angeordnet, welche austreten¬ des Drucköl über die Rücklaufleitung 8 ablenken.
Gegenüber dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind eine Reihe von Abänderungen möglich. Insbesondere kann jedem der Steuerschieber 11 - 14 ein Umschalter zuge¬ ordnet werden, welcher die Aktivierung einer Funktion der Hilfseinrichtung ermöglicht. Insbesondere ist es vorteilhaft, auch das seitliche Ausfahren der Stützen 61, 62 derart zu bewerkstelligen.
Die Schalthebel 21 - 24 zur Betätigung der Steuer¬ schieber 11 - 14 sind üblicherweise in doppelter Aus- führung, nämlich links und rechts am Fahrzeug vorgese¬ hen. Es kann zweckmäßig sein, der jeweiligen Serie von Schalthebeln 21 - 24 lediglich jene Schalthebel für die Umschaltventile zuzuordnen, welche die Betätigung der jeweiligen linken oder rechten Abstützeinrichtung er- lauben. Die Umschaltventile einer Seite, beispielsweise für das seitliche Ausfahren und das Absenken der Ab- stützungen, können andererseits durch einen einzigen Schalthebel betätigbar sein.
Da je nach der Stellung der Schalthebel 31, 32 für die Umschaltventile 1, 2 der Kran oder die Hilfseinrichtung durch ein und dieselbe Serie von Schalthebeln 21 - 22 betätigbar sind, empfiehlt es sich, daß je nach der Stellung der Umschaltventile 1,2 eine optische Anzeige im Bereich der Schalthebelanordnung entweder die Funk-
tionen des Ladekrans oder jene der Abstützung symbo¬ lisch darstellt.
Eine Betätigungseinrichtung für die hydraulischen An- triebe eines Ladekrans, sowie der Abstützung des Lade¬ krans ist in den Fig. 4 bis 6 dargestellt. Die Einrich¬ tung umfaßt einen Hauptsteuerblock 3, welchem ein Ven¬ tilblock 4 nachgeschaltet ist. Die Wirkung der Schalt¬ hebel, von denen lediglich der Schalthebel 21 darge- stellt ist, hängt nun davon ab, in welcher Stellung sich die Umschaltventile 1 und 2 befinden. In der Posi¬ tion gemäß Fig. 4 und 6 betätigen die Schalthebel 21 ff den Ladekran 18. Befinden sich die Umschaltventile 1 und 2 in der Stellung gemäß Fig. 5, wirkt derselbe Schalthebel 21 auf die Abstützeinrichtung 61,62 für den Ladekran.
Erfindungswesentlich ist die Betätigung der Umschalt¬ ventile 1 und 2 durch Verschwenken des Deckels 19. Bei herabgeschwenktem Deckel (Fig. 4) verlaufen die Schalt¬ hebel 31,32 für die Umschaltventile 1 und 2 parallel zueinander. Die Betätigung des Schalthebels 21 führt zu einer Bewegung des Ladekrans und nicht der Abstützung. Führt man nun den Deckel 19 in die Stellung gemäß Fig. 5, so wird er in dieser Stellung dadurch gesichert, daß die Ausnehmung 16 im Arretierhebel 15 am Zapfen 17 ein¬ klinkt. Die mit dem Deckel 19 verbundene Kulisse 7 wird nach außen gezogen, der Schalthebel 31 gelangt in eine schräge Stellung und betätigt das Ventil 1. Durch die Verzahnung 10 zwischen den Schalthebeln 31 und 32 ist sichergestellt, daß sich gleichzeitig der Schalthebel 32 in der Kulisse 8 verschiebt und das Ventil 2 betä¬ tigt. Der auf der gegenüberliegenden Seite des Fahrzeu¬ ges angeordnete Deckel wird dabei nicht betätigt, die
schwenkbare Kulisse 8 bleibt vielmehr in ihrer Aus¬ gangsstellung.
Falls es erwünscht ist, die Abstützung an jeder Seite des Fahrzeuges nur bedienbar zu machen, wenn die Bedie¬ nungsperson ganz in deren Nähe ist, so können die Schalthebel 31 und 32 im Gegensatz zum dargestellten Ausführungsbeispiel auch entkoppelt werden.
In der Stellung nach Fig. 6 sind die Schalthebel 21 ff unzugänglich. Eine Betätigung der Umschaltventile 1,2 könnte also nur erfolgen, indem die Kulisse 8 den Schalthebel 32 in die Schrägstellung zieht, wie dies in Fig. 5 für den Schalthebel 31 dargestellt worden ist. In diesem Falle würde sich der Schalthebel 31 innerhalb der Kulisse 7 nach außen verschwenken.