Verfahren zum Herstellen von Eisenschwammbriketts aus Feinerz
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen von Eisenschwammbriketts aus Feinerz, mit einer maximalen Korngröße von kleiner als 2 mm, bevorzugt kleiner als 0,5 mm, bei dem einer Walzenpresse heißes Feinerz zugeführt und von sich gegenüberliegenden Brikettmulden der Walzenpresse zu Eisenschwammbriketts brikettiert wird und beim Briket¬ tiervorgang zwischen den die Brikettmulden voneinander tren¬ nenden Stegen kompaktiertes Feinerz und staubformiger Abrieb entsteht, die als Rückgut von den Eisenschwammbriketts ge¬ trennt werden und dem Feinerz vor dem Brikettiervorgang zu¬ geführt werden,, wobei die mittlere Körnung des Feinerzes kleiner ist, als die mittlere Teilchengröße des Rückgutes.
Üblicherweise hat sich Stand der Technik durchgesetzt, Fein¬ erz vor dem Heißbrikettieren zu Pellets zu formen. Beim Bri¬ kettiervorgang entstehen dann Eisenschwammbriketts und Rück¬ gut, wobei das Rückgut den Pellets oberhalb der Walzenpresse wieder zugeführt wird.
Darüber hinaus ist im Stand der Technik eine einzige Anlage bekannt geworden, bei der Feinerz in seiner anfallenden feinteiligen Form direkt verpreßt; wird. Bei diesem Verfahren wird das Rückgut gesammelt und dann dem Feinerz vor dem Bri¬ kettiervorgang zugeführt. Dieses Verfahren hat sich aber in der Praxis nicht allzusehr bewährt und konnte sich nicht durchsetzen.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Herstellen von Eisenschwammbriketts aus fein- teiligem Feinerz so zu verbessern, daß der Brikettiervorgang im wesentlichen störungsfrei ablaufen kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Rückgut nach dem Trennen von den Eisenschwammbriketts direkt
einem Fördersystem zugeführt wird und das noch heiße Rückgut von dem Fördersystem im wesentlichen gleichmäßig und konti¬ nuierlich dem heißen noch zu brikettierenden Feinerz zuge¬ führt wird.
Zwar ist ein kontinuierliches Zuführen des Rückgutes beim Brikettieren von Pettets und/oder Stückerz bekannt. Jedoch handelt es sich hierbei um eine reine Recyclingmaßnahme, die keinen Einfluß auf die Verarbeitung des pelletierten Feiner¬ zes aufweist.
Die Erfindung bietet demgegenüber bei der Verarbeitung von feinteiligen Feinerzen den Vorteil, daß der in das Feinerz zugeführte Rückgutstrom im wesentlichen eine gleichmäßige Temperatur und einen gleichmäßigen Mengenanteil bereit¬ stellt. Das Feinerz wird dann durch das kontinuierlich zuge¬ führte Rückgut gleichmäßig vergröbert, was der besseren Bri- kettierbarkeit zugute kommt. Der üblicherweise für notwendig erachtete Schritt des Pelletierens bevor das Feinerz verar¬ beitet werden konnte, kann durch die vorliegende Erfindung komplett entfallen, da durch die ununterbrochene Zufuhr von Rückgut Einfluß auf das Verhalten des Feinerzes genommen werden kann. Zudem kann das Rückgut mit jeweils einer in einem bestimmten Temperaturbereich wählbaren Temperatur zu¬ rückgeführt werden, die von der Geschwindigkeit des Trans- portsystems abhängt. Hierdurch werden insbesondere auch thermische Schwankungen innerhalb des zu verarbeitenden Ma¬ terials vermieden, die zu einer übergroßen Belastung der Walzenpressen führen können. Durch die Erfindung werden so¬ mit die Standzeiten der Walzenpresse merklich erhöht, was letztendlich geringere Kosten verursacht.
Vorteilhaft ist es weiterhin, wenn die Eisenschwammbriketts und das Rückgut nach dem Brikettieren in eine Vibrations- trommel oder eine Rotationstrommel fallen, um Rückgut und Eisenschwammbriketts im wesentlichen vollständig voneinander zu lösen. Eine solche Verfahrensweise ist insbesondere dann
von Vorteil, wenn die Eisenschwammbriketts mit starren Bri¬ kettwalzen verpreßt werden, die eine relativ dünne Brikett¬ naht zulassen, wodurch sich die Briketts und das Rückgut durch eine relativ simple Vibrationstrommel oder Rotations¬ trommel voneinander lösen lassen. Weiterhin ist es dann günstig, wenn die Eisenschwammbriketts und das Rückgut von der Vibrationstrommel oder Rotationstrommel auf ein Vibra¬ tionssieb gefördert werden, das Eisenschwammbriketts und Rückgut voneinander trennt. Nachdem die Eisenschwammbriketts und das Rückgut von der Vibrationstrommel oder Rota¬ tionstrommel voneinander gelöst sind, ist es durch ein einfaches Vibrationssieb relativ einfach diese beiden Bestandteile voneinander zu trennen.
Besonders verfahrensgünstig läßt sich das Feinerz mit der Walzenpresse verarbeiten, wenn das Feinerz und Rückgut einem oberhalb der Brikettierwalzen angeordneten Schneckenbunker zugeführt werden, dessen Schnecke das vermischte Feinerz und Rückgut in den Walzenspalt der Brikettierwalzen preßt. Die¬ ser Verfahrensschritt hat zum einen den Vorteil, daß sich durch das Vorpressen mit der Schnecke das Mischgut nochmal erhitzt, wodurch Temperaturschwankungen zwischen Rückgut und Feinerz im wesentlichen ausgeglichen werden können und zum anderen ermöglicht ein solcher Schneckenbunker durch die Be¬ wegung von dem Mischgut, daß sich das Feinerz beruhigt und entgasen kann. Das ist insofern wichtig, da das Feinerz durch seinen Transport eine starke Auflockerung bis hin zur Fluidisierung erfährt. Kontinuierlich zugeführtes und rela¬ tiv heißes Rückgut trägt seinen Teil dazu bei, daß sich das Feinerz beruhigt.
In einem weiteren Verfahrensschritt können dann die heißen Eisenschwammbriketts nach dem Trennen vom Rückgut einem Bri¬ kettkühler zugeführt werden. Um ein möglichst schnelles Ab¬ kühlen der Eisenschwammbriketts zu erlangen, können diese in einem Wasserbad im Brikettkühler abgekühlt werden. Es hat sich gezeigt, daß die Reoxidation, die durch das Abkühlen,
verhindert werden soll, durch das Abkühlen in einem Wasser- bad nicht wesentlich von einem Abkühlen an Luft unterschei¬ det.
Das von dem Sieb abgetrennte Rückgut weist bevorzugt eine maximale Korngröße von ca. 15 mm auf. Dieser Grenzwert ga¬ rantiert, daß zu grobes Rückgut keinen störenden Einfluß auf den Brikettiervorgang hat.
In einer weiteren Verfahrensform kann das Feinerz und Rück¬ gut derart von der Walzenpresse verpreßt werden, daß zumin¬ dest Eisenschwammbrikettstrangstücke entstehen. Das Verpres- sen von Eisenschwamm zu Brikettsträngen ist allgemein nur bei der Verarbeitung von Stückerz und/oder Pellets bekannt. Hierzu verfügt die Walzenpresse über eine Los- und eine Festwalze, damit sich der Walzenspalt der zugeführten Mate¬ rialmenge anpassen kann. Durch die große Fließfähigkeit des Feinerzes ist es durch die vorgeschlagene Erfindung erstmals möglich, daß durch das kontinuierlich zugeführte, heiße Rückgut das Feinerz auch für die Verpressung als Brikett¬ strang handhabbar gemacht worden ist. Dies hat weiterhin den Vorteil, daß eine solche Verpressungsart eine höhere Stand¬ zeit der Walzenpressen garantiert. Bevorzugt wird dann der Brikettstrang von einem Brikettstrangzerteiler in einzelne Eisenschwammbriketts und Rückgut zerteilt. Anschließend fal¬ len die Eisenschwammbriketts und das Rückgut auf das Vibra¬ tionssieb.
Günstige Voraussetzungen zum Brikettieren des Feinerzes wer¬ den dadurch geschaffen, daß das Feinerz vor dem Brikettieren eine Temperatur von im wesentlichen 650 bis 830°C aufweist. Darüber hinaus ist es weiterhin von Vorteil, wenn das Rück¬ gut beim Zuführen in das Feinerz eine Temperatur von im we¬ sentlichen oberhalb 300°C aufweist. Eine solche Temperatur ist innerhalb einer Heißbrikettieranlage mit einem Stetig¬ förderer ohne weiters einhaltbar.
Um eine vorzeitige Reoxidation des Eisenschwamms bzw. der Eisenschwammbriketts zu verhindern, werden zumindest der Brikettiervorgang, die Rückguttrennung und die Rückgutförde¬ rung im wesentlichen unter einer Inertgasatmosphäre durchge¬ führt.
Weiterhin wird Schutz für eine Heißbrikettieranlage zum Her¬ stellen von Eisenschwammbriketts aus Feinerz, insbesondere nach einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12, be¬ gehrt. Die Heißbrikettieranlage weist eine Walzenpresse, die ein mit Formmulden versehenes Walzenpaar umfaßt, eine unter¬ halb der Walzenpresse angeordnete Trennvorrichtung zum Tren¬ nen von Eisenschwammbriketts und Rückgut und ein Förder¬ system zum Fördern des Rückgutes von der Trennvorrichtung zu einem oberhalb der Walzenpresse angeordneten Bunker, in dem das Rückgut mit dem heißen Feinerz vermischt wird, auf. Die Heißbrikettieranlage zeichnet sich dadurch aus, daß das För¬ dersystem einen Stetigförderer zum im wesentlichen kontinu¬ ierlichen und gleichmäßigen Rückführen des Rückgutes im we¬ sentlichen heißen Zustand umfaßt.
Eine solche Anlage zur Verarbeitung von Feinerz ist im Stand der Technik nicht bekannt und bietet die bereits obenerwähn¬ ten Vorteile.
Bevorzugt ist an dem Bunker ein nach oben gerichtetes Fall¬ rohr zum Zuführen des Rückgutes angeordnet, dessen oberes Ende einem das Rückgut aufwärts fördernden in das obere Ende entleerenden Stetigförderer, bevorzugt ein Becherwerk, zuge¬ ordnet ist. Eine solche Ausgestaltung ermöglicht einen rela¬ tiv schnellen und konstruktiv einfachen Transportmechanismus für das Rückgut.
Günstig ist es weiterhin, wenn der Bunker ein Schneckenbun¬ ker ist, dessen Vorpreßschnecke im wesentlichen am unteren Ende des Schneckenbunkers und oberhalb des Walzenspaltes des Walzenpaares zum Einpressen von vermischtem Feinerz und
Rückgut in den Walzenspalt angeordnet ist. Solche Schnecken¬ bunker haben sich bereits zum Zuführen von feinteiligem Aus¬ gangsmaterial in einen Walzenspalt bewährt.
In einer bevorzugten Ausführungsform, weist das Walzenpaar eine Loswalze und eine Festwalze auf, wobei sich die Loswal¬ ze entsprechend der zugeführten Materialmenge anpaßt und die Dicke der Brikettnaht zum bevorzugten Erzeugen eines Bri¬ kettstrangs einstellbar ist. Eine solche Regulierung der Walzenpresse ist bei der Verarbeitung von Feinerz bislang nicht bekannt. Sie bietet jedoch den großen Vorteil, daß die Walzenpresse eine nennenswert höhere Standzeit aufweist. Günstigerweise ist hierbei unterhalb des Walzenpaares ein Brikettstrangzerteiler als Bestandteil der Trennvorrichtung angeordnet, der den Brikettstrang in einzelne Briketts und Rückgut zerteilt.
In einer anderen Ausführungsform weist das Walzenpaar zwei starre Festwalzen zum Herstellen von Briketts mit einer Bri¬ kettnaht von relativ kleiner Dicke auf. Diese Regelungsart der Walzenpresse hat sich bei feinteiligem Ausgangsmaterial recht gut bewährt. Die Briketts werden im wesentlichen ein¬ zeln oder als Brikettstrangstücke, deren Briketts aber sehr leicht voneinander zu trennen sind, von der Walzenpresse ausgetragen. Die Briketts weisen bei dieser Regelungsart eine besonders gleichmäßige Form auf. Günstigerweise ist dann unterhalb der Walzenpresse eine Vibrationstrommel oder Rotationstrommel als Bestandteil der Trennvorrichtung zum Lösen von Briketts und Rückgut voneinander angeordnet, in die die Briketts und das Rückgut nach dem Brikettiervorgang hineinfallen. Die Vibrationstrommel oder Rotationstrommel ist vollkommen ausreichend um die Briketts zu vereinzeln und Briketts und Rückgut voneinander zu lösen.
Die Vibrationstrommel oder Rotationstrommel kann weiterhin als Fördermittel benutzt werden, wenn die Achse der Vibrationstrommel oder Rotationstrommel eine geringe Neigung
gegenüber der Waagerechten aufweist. Die Briketts und das Rückgut werden dann in Neigungsrichtung gefördert.
Der Trennvorrichtung kann weiterhin ein Sieb zum Trennen von Briketts und dem Rückgut zugeordnet sein, wobei das Sieb be¬ vorzugt eine Maschenweite von 8 bis 15 mm aufweist. Durch die Maschenweite des Siebes kann durch diese Anordnung ent¬ schieden werden, wo die Grenze zwischen Rückgut und Brikett zu ziehen ist.
Das Sieb kann ebenfalls als Fördermittel verwendet werden, wenn das Sieb als leicht geneigtes Vibrationssieb ausgebil¬ det ist, das die Eisenschwammbriketts in einen sich von einem Austragsende des Siebes nach unten erstreckenden Bri¬ kettschacht fördert. Durch die Rüttelbewegung des Vibrati¬ onssiebs wird gleichzeitig sichergestellt, daß sich Briketts und Rückgut im wesentlichen vollständig voneinander trennen.
Weiterhin kann unterhalb des Siebes eine Vibrationsflache zur Aufnahme und zum direkten Weitertranεportieren des Rück¬ gutes angeordnet sein, wobei die Vibrationsfläche das Rück¬ gut in einen sich von einem Austragsende der Vibrationsflä¬ che nach unten erstreckenden Rückgutschacht fördert, der an seinem unteren Ende einem unteren Bereich des Stetigförder¬ ers zur Abgabe des Rückgutes zugeordnet ist. Das Rückgut ge¬ langt somit auf schnellstem Wege von dem Sieb zum Stetigför¬ derer. Durch das schnelle Weiterleiten des Rückgutes wird ein übermäßig großer Warmeverlust verhindert. Günstigerweise mündet das untere Ende des Brikettschachts in einen Brikett¬ kühler. Der Brikettkühler sorgt für die nötige Abkühlung der Briketts, damit diese nicht unvorteilhafterweise zu sehr reoxidieren. Besonders vorteilhaft kann hierbei sein, wenn der Brikettkühler als mit einem Wasserbad kühlender Vibrati¬ onskühler ausgebildet ist, der einen Wasserzufluß und -ab- fluß, sowie eine Austragsstelle für die Briketts aufweist. Durch das Wasserbad wird einerseits eine schnelle Abkühlung der Eisenschwammbriketts erreicht und werden zum anderen
gleichzeitig von dem Vibrationskühler zum Weitertransport ausgetragen.
Bevorzugt ist hierbei dem Brikettkühler ein mit dem Wasser¬ zufluß und -abfluß verbundener Wärmetauscher zum Rückkühlen des Kühlwassers zugeordnet. Durch dieses Kühlsystem können erhebliche Mengen Kühlwasser eingespart werden, was insbe¬ sondere in Ländern mit Wasserknappheit von extremer Bedeu¬ tung ist.
Um die Reoxidation der Eisenschwammbriketts auch während des Verarbeitungsvorganges weitgehend zu verhindern, sind die Walzenpresse, die Trennvorrichtung, der Brikettkühler und das Fördersystem von einem gasdichten Gehäuse umgeben, das einen Gasanschluß zum Einleiten von bevorzugt Inertgasen aufweist. Auch der Bunker kann einen Anschluß zum Einleiten von Inertgasen, sowie ein Entlüftungsventil aufweisen. Das Entlüftungsventil dient hierbei zum Ableiten von in den Feinerzporen gelagerten Gaseinschlüssen.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung in einer schematischen Darstellung,
Fig. 2 eine zweite Ausführungsform der vorliegenden Er¬ findung in einer schematischen Darstellung,
Fig. 3 ein Walzenpaar einer Brikettwalzenpresse in einer schematischen Draufsicht und
Fig. 4 ein Brikettstrangzerteiler in einer schematischen Darstellung.
Insbesondere anhand der Fig. 1 wird im folgenden eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens und eine
Ausführungsform einer Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens erläutert. Als Ausgangsprodukt für das vorlie¬ gende Verfahren dient feinteiliger Eisenschwamm 1, der in der Wirbelschicht verarbeitet wurde und in reduzierter Form im heißen Zustand der Heißbrikettieranlage zugeführt wird. Die Korngröße des Feinerzes 1 beträgt hierbei maximal 2 mm, wobei jedoch der größte Teil eine Größe von kleiner als 0,5 mm aufweist. Die Temperatur des Feinerzes 1 beträgt hierbei im wesentlichen zwischen 650 und 830°C. Das Feinerz 1 hat dabei ein Schüttgewicht von ca. 2,3 g/cm3 und wird der Hei߬ brikettieranlage über einen Zuführstutzen 2 , der an einem oberen Endbereich eines Schneckenbunkers 3 angeordnet ist, eingeleitet. Das Feinerz 1 ist durch den Transport sehr stark aufgelockert, wodurch es sogar zur Fluidisierung kom¬ men kann. Aus diesem Grunde ist der Schneckenbunker 3 nicht vollständig mit Schüttgut gefüllt, damit Gaseinschlüsse im Feinerz 1 nach oben entweichen und über ein Entlufungsventil 4 abgegeben werden können. Des weiteren ist an dem oberen Endbereich des Schneckenbunkers 3 ein Fallrohr 5 zum Zu¬ führen von Rückgut 6 in den Schneckenbunker 3 vorgesehen. Das Rückgut 6 setzt sich zusammen aus kompaktierten Feinerz 1, das eine Korngröße von kleiner als 15 mm, bevorzugt kleiner als 0,5 mm, aufweist.
In dem Schneckenbunker 3 ist weiterhin eine Vorpreßschnecke 7 angeordnet, die vermischtes Rückgut 6 und Feinerz 1 in den Walzenspalt einer Walzenpresse 8 hineindrückt. Der Antrieb der Schneckenwelle erfolgt über einen nichtdargestellten Hy¬ draulikantrieb, der über ein im Falle des Klemmens der Schnecke 7 hohes Drehmoment verfügt und in der Lage ist, sich allen Schwankungen elastisch anzupassen. Der Schnecken¬ bunker 3 ist aus hochhitzebeständigen Stahl gefertigt und mit einer nichtdargestellten Isolierung gegen Wärmeabstrah- lung umgeben. Die Walzenpresse 8 verfügt über eine erste Preßwalze 9 und eine zweite Preßwalze 10.
Wie insbesondere in Fig. 3 zu erkennen ist, sind die Walzen mit Brikettmulden 11 versehenen Formzeugen aus Segmenten oder mit Ringen ausgerüstet. Ein Walzenkörper 12, auf den die Formzeuge aufgesetzt sind, ist in, bevorzugt Pendelrol¬ lenlagern 13 gelagert und mit einer entsprechenden nichtdar¬ gestellten Kühlung versehen. Die Preßwalze 8 ist bei dieser Ausführungsform als starre Walze ausgeführt, wodurch Lager¬ gehäuse 14 unbeweglich angeordnet sind. Die zweite Preßwalze 10 hingegen, weist verschiebbare Lagergehäuse 15 auf, wo¬ durch sich der Walzenspalt zwischen der ersten und zweiten Preßwalze 9 und 10 einstellen läßt. Der nötige Verstellweg und nötige Anpreßdruck der beiden Preßwalzen 9 und 10 wird durch Hydraulikzylinder 16 erreicht, die an dem verschiebba¬ ren Lagergehäuse 15 angreifen.
Bei dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Druck in den Hydraulikzylindern 16 jedoch so eingestellt, daß die Preßwalze 10 ebenfalls zu einer Festwalze wird. In einem solchen Fall geht der Hydraulikdruck über die Lagerge¬ häuse 14 und 15 auf nichtdargestellte Distanzstücke. In den Distanzstücken zwischen Lagerblöcken liegen Druckmeßdosen. Diese messen zunächst den vollen Druck ohne Material. Durch Einführen von vermischtem Feinerz 1 und Rückgut 6 werden nun die Druckmeßdosen teilweise entlastet. Diese Signalverände¬ rung kann dann zur Regelung der Schneckendrehzahl herangezo¬ gen werden.
Eine solche Steuerung hat den Vorteil, daß Material von der Walzenpresse 8 zu Eisenschwammbriketts 17 verpreßt wird, die eine relativ geringe Brikettnahtdicke aufweisen, wodurch die Briketts 17 im wesentlichen direkt nach dem Brikettiervor¬ gang schon vereinzelt sind, oder sich durch diese geringe Brikettnahtdicke relativ einfach vereinzeln lassen. Wie in Fig. 1 zu sehen ist, fallen die Briketts 17 oder Brikett¬ strangstücke in eine trichterförmige Einführung einer Vibra¬ tionstrommel 18 oder Rotationstrommel, die sich je nach Ausführung um ihre eigene Achse drehen kann und eine Rüttel-
bewegung ausführt. Da die Walzen 9 und 10 der Walzenpresse 8 immer einen gewissen Walzenspalt aufweisen, wird auch durch die Stegbereiche zwischen den Brikettmulden 11 Material ver¬ preßt, das dann als Bruchstücke aus der Walzenpresse 8 aus¬ getragen und ebenfalls in die Vibrationstrommel 18 oder Rotationstrommel eingebracht wird. Diese kompaktierten Feinerzbruchstücke und eventueller Feinerzabrieb werden als Rückgut 6 bezeichnet, weil sie später dem Verfahren wieder zugeführt werden.
Durch die Vibrationstrommel 18 oder Rotationstrommel werden nunmehr das Rückgut 6 und die Briketts 17 im wesentlichen vollständig voneinander gelöst. Durch die eventuell gleich¬ zeitige Rotationsbewegung wird auch ein leichter Mahlvorgang ausgeführt, wodurch das Rückgut teilweise verkleinert wird. Die Vibrationstrommel 18 oder Rotationstrommel weist eine geringe Neigung gegenüber der Waagerechten auf, so daß das Rückgut 6 und die Briketts 17 in Neigungsrichtung weiterge¬ fördert werden.
Am Ende der Vibrationstrommel 18 oder Rotationstrommel fal¬ len dann das Rückgut 6 und die Briketts 17 auf ein Vibra- tionssieb 19, das bevorzugt eine Maschenweite von 8 bis 15 mm aufweist. Durch die Rüttelbewegung des Vibrationssiebs 19 das ebenfalls leicht geneigt ist, fallen sämtliche Rück¬ gutstücke, die eine gewisse Größe unterschreiten, durch das Sieb 19 hindurch und gelangen auf eine unterhalb des Siebes 19 im wesentlichen parallel dazu angeordnete Vibrations¬ fläche 20. Wird das Vibrationssieb 19 lang genug gewählt, ist nach einer bestimmten Wegstrecke das gesamte Rückgut unterhalb einer bestimmten Größe von den Briketts 17 ge¬ trennt. Die Vibrationsfläche 20 weist ein Austragsende 21 auf, unterhalb dessen sich ein nach unten erstreckender Rückgutschacht 22 befindet. Der Rückgutschacht 22 nimmt das Rückgut 6 auf und leitet es weiter zu einem unteren Bereich eines Stetigförderers 23, der das Rückgut 6 sofort aufnimmt und nach oben fördert. Der Stetigförderer 23 ist bevorzugt
als Becherwerk ausgebildet. An seinem oberen Ende gibt der Stetigförderer 23 das Rückgut 6 an das Förderrohr 5 ab, wo¬ durch dieses wieder in den Schneckenbunker 3 gelangt. Je nach Dauer des Betriebes des Rückführsystems ist der Tempe¬ raturverlust des Rückgutes 6 relativ gering. Der gesamte RückführZeitraum vom Sieb 19 zur Schnecke 7 beträgt ca. nur 30 Sekunden. Das bedeutet, daß die vorhandene Temperatur des Rückgutes 6 beim Einfüllen in den Schneckenbunker immerhin noch mindestens 300°C beträgt.
Sämtliche kompaktierten Teile oberhalb der Maschengröße des Vibrationssiebes 19 werden nun durch das leicht geneigte Vi¬ brationssieb 19 weitertransportiert, bis sie in einen Bri¬ kettschacht 24 eingefüllt werden. Der Brikettschacht 24 mün¬ det in einen Brikettkühler 25 der als ein mit einem Wasser¬ bad 26 kühlender Vibrationskühler ausgebildet ist. Das Was¬ serbad 26 sorgt für eine schnelle Abkühlung der Briketts 17 und verhindert gleichzeitig deren Reoxidation im warmen Zu¬ stand. An dem Brikettkühler 25 sind ein Wasserzulauf 27 zur Zufuhr von Frischwasser für das Wasserbad 26 und ein Wasser¬ ablauf 28 zum Abführen aus dem erwärmten Wasserbad 26 ange¬ ordnet. Das Kühlwasser wird in einem Kühlkreislauf von dem Wasserablauf 28 über einen Wärmetauscher 29 zum Wasserzulauf 27 transportiert und innerhalb des Brikettkühlers 25 im Ge¬ genstrom zur Transportrichtung der Briketts 17 durch den Kühler 25 geleitet. Die Briketts 17 werden von ca. 700°C auf ca. 80°C abgekühlt. Durch Regelung der Wasserumlaufmenge und Verweilzeit der Briketts 17 im Wasserbad 26 kann die Aus- tragstemperatur der Briketts 17 variiert werden. Wenn die Briketts 17 mit ca. 80°C an einer Austragsstelle 30 des Bri- kettkühlers 25 ausgetragen werden, reicht die Restwärme der Briketts 17 dazu aus, die Oberfläche der Briketts 17 abzu¬ trocknen. Der Vibrationskühler 25 ist bevorzugt mit einem regelbaren Antrieb ausgerüstet, der die Einstellung der Ver¬ weilzeit der Briketts 17 ermöglicht. Die Briketts 17 gelan¬ gen dann von der Austagsstelle 30 auf ein Brikettförderband 31.
Eisenschwamm weist eine große Neigung zur Reoxidation auf, insbesondere dann, wenn dessen Temperatur noch relativ hoch ist. Beim Brikettieren passiert auch ein gewisser Feingutan¬ teil unverpreßt die Walzenpresse 8. Dadurch müssen alle Räume um die Walzenpresse 8, die Trennvorrichtung, sowie der Raum um den Stetigförderer 23 unbedingt sauerstoffarm gehal¬ ten werden. Hierzu wird bevorzugterweise mit Inertgas ge¬ spült bzw. eine Inertgasatmosphäre hergestellt. Die einzel¬ nen Aggregate sind mit entsprechenden Anschlüssen für Inert¬ gas- ausgerüstet. Auch der Schneckenbunker 3 und der Brikett¬ kühler 25 können jeweils einen Anschluß für Inertgas aufwei¬ sen. Hierzu weisen die Aggregate im wesentlichen nichtdarge- stellte gasdichte Gehäuse auf. Durch das Bereitstellen einer heißen Inertgasatmosphäre läßt sich der Temperaturverlust des Rückgutes 6 nochmals reduzieren.
Das relativ feine Ausgangsgut findet insbesondere auch Be¬ rücksichtigung bei den Walzendurchmessern und bei der Um¬ fangsgeschwindigkeit, mit der die Preßwalzen 9 und 10 bri¬ kettieren können. Wegen des schlechten Einzugs des Feinerzes 1 hat sich ein Walzendurchmesser von ca. 1400 mm als günstig erwiesen. Die Umfangsgeschwindigkeit beträgt dabei maximal 0,36 m/s, was einer Drehzahl von 5 Umdrehungen/min ent¬ spricht. Soll nun Feinerz 1 mit einer besonders kleinen Kör- nungsgröße verarbeitet werden, ergibt sich die Notwendig¬ keit, die Walzendrehzahl erheblich zu reduzieren. Deshalb wird bei solchen Anlagen die Drehzahl nicht nur nach der ge¬ wünschten Austragsmenge, sondern auch nach der Brikettier- barkeit des Feinerzes 1 geregelt. Das bedeutet, daß je fei¬ ner das Ausgangsprodukt ist, um so langsamer müssen die Preßwalzen 1 und 10 rotieren. Das bedeutet aber auch, daß bei optimaler Körnung eine Steigerung der Durchsatzleistung der Walzenpresse durch Erhöhung der Umfangsgeschwindigkeiten zu erwarten ist. Eine solche optimale Körnung kann aber auch erreicht werden, indem ein entsprechender Anteil an Rückgut 6 dem an sich zu feinen Feinerz 1 beigemischt wird. Hier
zeigt sich, welch großen Einfluß die kontinuierliche Rück¬ führung des Rückgutes 6 auf die Brikettierbarkeit von Fein¬ erz 1 ausüben kann. Weiterhin kommt es bei der Verarbeitung nicht zu örtlichen Überlastungen der Preßwalzen 9, weil die Teilchengröße des Rückgutes 6 einen bestimmten Wert nicht überschreitet und die Temperatur des Rückgutes 6 noch so hoch ist, daß ein merkliches Absinken der Temperatur des vermischten Brikettiergutes nicht stattfindet.
Im folgenden wird ein zweites Ausführungsbeispiel der vor¬ liegenden Erfindung anhand der Fig. 2 bis 4 näher erläutert. Es wird im weiteren nur auf die Unterschiede zum obigen Ver¬ fahren und zur obigen Anlage eingegangen. Für gleiche und ähnliche Bauteile werden die gleichen Bezugsziffern verwen¬ det.
Bei der zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden die Preßwalzen 9 und 10 der Walzenpresse 8 mit einem anderen Regelkonzept betrieben. Die Preßwalze 10 wird dabei als Loswalze betrieben und die Preßwalze 9 als Festwalze. Hierzu ist der Hydraulikdruck in den Hydraulikzylindern 16 so gewählt, daß diese sich bei einem höheren Druck im Wal¬ zenspalt der Preßwalzen 9 und 10 entsprechend verschieben. Hierdurch kann sich die Loswalze 10 der Materialmenge anpas¬ sen, die durch die Schnecke 7 in den Walzenspalt gedrückt wird. Dieser Vorgang ist beim Betrieb der Walzenpresse 8 deutlich an der Bewegung der Lagergehäuse 15 zu erkennen. Diese Verschiebung der Lagergehäuse 15 dient als Anzeige für die Größe des Walzenspaltes, und somit für die Nahtdicke zwischen den einzelnen Briketts 17. Der Bewegung der Walze 10 entsprechend ändert sich auch der Hydraulikdruck und das Drehmoment oder die Stromaufnahme der Preßwalzen 9, 10, die ebenfalls als Regelgröße herangezogen werden können.
Durch dieses, bis jetzt nur bei Stückerz und Pellets bekann¬ tem Regelkonzept, kann durch die vorliegende Erfindung nun¬ mehr auch Feinerz brikettiert werden. Das liegt daran, daß
durch die gezieltere Vergröberung des Brikettiergutes durch das Rückgut 6 eine Fluidisierung des Brikettiergutes im Wal¬ zenspalt verhindert wird. Es läßt sich nun auch ein Brikett¬ strang 32 mit Feinerz 1 als Ausgangsprodukt herstellen. Durch den relativ großen Walzenspalt haften nunmehr die ein¬ zelnen Briketts an den Brikettnähten aneinander.
Anschließend muß dieser Brikettstrang durch eine Trennvor¬ richtung wieder in einzelne Briketts 17 und Rückgut 6 zer¬ teilt werden. Der Trennvorrichtung ist ein Brikettstrangzer- teiler 33 zugeordnet, der wie insbesondere in Fig. 4 zu se¬ hen ist, einen Rotor 34 umfaßt, der an seinem Außenmantel radial abstehende Rotorblätter 35 aufweist. Die Umfangsdreh- zahl des Rotors 34 ist gemäß der Drehzahl der Walzenpresse 8 angeglichen, so daß jeweils ein Brikett mit einem Rotorblatt 35 abgeschlagen wird. Hierzu ist der Brikettstrang auf einer Führungsschiene 36 geführt, über deren freiem Ende ein Nie¬ derhalter 37 zum Niederdrücken des sich beim Abschlagvor¬ gangs aufwölbenden Brikettstrangs 32 vorgesehen. Da wie aus der Fig. 3 zu entnehmen ist, der Brikettstrang 32 auch aus jeweils zwei nebeneinander liegenden Briketts 17 gebildet ist, ist noch eine Nase 38 vorgesehen, die in gestrichelter Darstellung in Fig. 4 eingezeichnet ist. Die Nase 38 trennt dann den Mittelsteg des Brikettstrangs 32 durch. Hierzu ist bevorzugt der Rotor 34 entsprechend ausgeformt.
Durch den Schlagvorgang des Rotors 34 werden die Briketts 17 vereinzelt und entsprechendes Rückgut 6 fällt an.
Oberhalb der Walzenpresse 8, sowie unterhalb des Brikett- strangzerteilers 33 ist die Anlage und deren Funktionsweise gleich der oben beschriebenen.
Das erfindungsgemäße Verfahren stellt somit weiterhin die Möglichkeit bereit, daß Feinerz unabhängig von dem Regelkon¬ zept der Walzenpresse 8 verarbeitet werden kann. Das macht sich insbesondere bei dem zuletzt beschriebenen Regelkonzept
positiv bemerkbar, indem die Standzeit der Formzeuge mit den Brikettmulden 11 sich merklich erhöhen läßt. Dadurch können auch die Segment- oder Ringkosten bei Heißbrikettieranlagen für Feinerz erheblich gesenkt werden.