Verfahren zum Herstellen von Formkörpern aus geschäumtem Kunststoff und Form zur
Ausübung dieses Verfahrens
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen von Formkörpern aus geschäumtem Kunststoff und auf eine Form zur Ausübung dieses Verfahrens.
Ein derartiges Verfahren zum Herstellen vom Foπnkörpern aus geschäumtem Kunststoff ist in dem DE-Buch: "Expandierbares Polystyrol (EPS)", Reihe Kunststofftechnik, VDI-Verlag, Düsseldorf 1984, Seiten 99 bis 103 beschrieben. Dort ist ausgeführt, daß der Füllvorgang mit Granulat aus schäumbarem Polystyrol durch Vakuumfüllen durchgeführt werden kann. Hierzu wird der Formhohlraum vor dem Füllen evakuiert und anschließend das Füllventil geöffnet. Als Vorteile des Vakuumfüllens werden angegeben: Ersparnis an Fülluft, Füllen ohne Crack-Spalt mit entsprechender Materialersparnis, Verkürzung der Füllzeit und keine Luft zwischen den Parlen, die durch Dampf ausgetrieben oder erwärmt werden muß, was eine Dampfersparnis vermuten läßt.
Als nachteilig werden eine geringe Packungsdichte der EPS- Perlen und der dadurch notwendige Verfahrensschritt "Spülen mit Dampf" vor dem Querbedampfen angegeben. Außerdem ergibt sich eine weniger schöne Oberfläche und in der Regel eine geringere Qualität als beim Druckfüllen. Deshalb wird dem Druckfüllen der Vorzug gegeben, zumal dadurch eine
Vakuumpumpe mit weitaus geringerer Leistung vorgesehen werden muß. Außerdem kommt man beim Druckfüllen infolge dichterer Packung mit weniger Füllinjektoren aus.
Nach dem Druckfüllen wird vorgeschlagen, eine Vakuumspülung zum Absaugen der Luft zwischen den Perlen anstelle einer Dampfspülung durchzuführen. Beim anschließenden Querbedεαnpfen kann dann der Dampf besser zwischen den Perlen hindurchströmen und seine Wärme an diese abgeben. Hierdurch wird eine Dampfersparnis erreicht. Anschließend wird die Bedampfung in bekannter Weise durchgeführt.
Zur Abkühlung und Stabilisierung des ausgeschäumten Materials wird die Form üblicherweise mittels Kühlwasser abgekühlt. Genannt ist auch die sogenannte Kondensationskühlung, bei der in die die Form umgebende Dampfkammer kaltes Kühlwasser eingespritzt wird und dadurch ein Unterdrück von etwa 0,2 bis 0,4 bar erzeugt wird. Bei Anwendung der Kondensationskühlung werden Formkörper mit geringer Restfeuchte von etwa 4 bis 5 Gewichtsprozent erreicht.
Das Entformen und Auswerfen wird in üblicher Weise, beispielsweise mit Ausstoßern, unterstützt.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine dafür geeignete Form anzugeben, mit dem bzw. mit der Formkörper aus geschäumtem Schaumstoff kostengünstig bei geringem Vakuum- und Dampfbedarf hergestellt werden können und die ferner eine sehr geringe Restfeuchte besitzen.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die Merkmale des An¬ spruches 1.
Überraschenderweise wird durch die gleichzeitige Anwendung der bei der Vakuum- und Druckfülltechnik in Verbindung mit der Kondensationskühlung zur Anwendung gelangenden Verfahrensschritte eine erhebliche Energieeinsparung, insbesondere durch einen geringeren Dampfeinsatz und dem Entfallen besonderer Kühlmedien erreicht. Durch die Anwendung von Vakuum vor dem Füllvorgang und dem Füllen mittels Druckluft wird eine sehr intensive Füllung bei gleichmäßiger Fülldichte innerhalb sehr kurzer Zeit erreicht.
Durch das Einlassen des Dampfes unmittelbar in den evakuierten Formhohlraum ohne das übliche Beaufschlagen der die Form umgebenden Kammern mit diesem Dampf bleibt der Dampfzustand erhalten und es wird daher eine gleichmäßige Verteilung des Dampfes in der Form erreicht, wobei eine Kondensation des Dampfes an den schlecht wärmeleitenden Forminnenwänden bzw. an den schlecht wärmeleitenden Formwandschichten weitestgehend vermieden wird. Beim direkten Beschicken der Form mit Dampf erfolgt eine gleichmäßige Kondensation des Dampfes und daher eine intensive Energieabgabe an das während dieses Verfahrensschrittes ausschäumenc3 Granulat. Bei der anschließenden erneuten Evakuierung der Form mit dem darin befindlichen Formkörper verdampft das Kondensat des Dampfes. Dadurch wird einerseits eine Kühlung des geschäumten Formkörpers und andererseits der Entzug von Feuchtigkeit am Formkörper bewirkt, so daß eine schnelle "Stabilisierung des geschäumten Formkörpers und eine geringe Restfeuchte desselben erhalten wird. Schließlich ist durch den Ausstoß des geschäumten Formkörpers mit Unterstützung von Druckluft eine schnelle und rückstandslose Entformung möglich.
Die Gesamtheit der angewendeten Verfahrensschritte bedingt daher gegenüber bekannten Schäumungsverfahren eine hohe Energieersparnis bis zu 70% und ermöglicht damit Fertigungsanlagen mit geringerer installierter Leistung bei verkürzter Zykluszeit zum Herstellen von sehr trockenen Schaumstoff-Formkörpern einzusetzen.
Gelöst wird die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe, auch mit den Merkmalen des gegenständlichen Anspruches 12, wobei wichtig ist, daß neben den Formwerkzeugteilen für die eigentliche Form keinerlei die Form nach außen hin umgebende, zusätzliche Kammern vorgesehen sind, um.einen zusätzlichen Aufwand an Dampf, für die Evakuierung sowie auch um ein besonderes Kühlmedium zu vermeiden.
Weitere vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben und werden nachfolgend anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen Steuerungsplan mit einer Form zur
Ausübung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 1 a als Einzelheit einen Ausschnitt des einen von zwei Formwerkzeugteilen mit einer wärmeisolierenden Innenschicht,
Fig. 2 eine Ansicht der mit einem Füllinjektor ver¬ sehenen Außenseite der Form,
Fig. 3 die der Außenseite der Fig. 2 gegenüber¬ liegende Innenseite der Form und
Fig. 4 einen vergrößerten Ausschnitt des in Fig. 1 dargestellten Werkzeugs mit den vorgesehenen Auswerfstößein.
In Fig. 1 ist mit 1 eine aus zwei Formwerkzeugteilen 2 bzw. 3 bestehende Form bezeichnet, die im Querschnitt in geschlossenem Zustand dargestellt ist. Sie bildet einen mit einem Formkörper 4 aus geschäumtem Kunststoff, beispielsweise aus expandierbarem Polystyrol, aus expandierbaren Copolymerisaten aus Polystyrol oder Polyäthylen oder aus expandierbarem Polymethylenmethacrylat, ausgefüllten Formhohlraum 5.
Das Formwerkzeugteil 2 ist mit einem Füllinjektor 6 versehen, der in eine Füllöffnung 7 desselben mündet. Weiterhin besitzt das Formwerkzeugteil 2 Öffnungen 8, die an einen ersten Verteiler 9 angeschlossen sind. Ebenso besitzt das Formwerkzeugteil 3 Öffnungen 10 im Bereich des Formhohlraumes 5 und eine Mehrzahl von Öffnungen 11, die im Bereich außerhalb des Formhohlraums 5 vorgesehen sind und die mit den Trennstellen 12 zwischen den beiden Formwerkzeugteilen 2, 3 in Verbindung stehen.
Sofern das Volumen der Trennstellen 12 für die Bedampfung und/oder für das Evakuieren nicht ausreichend sein sollte, können zusätzliche, mit den Trennstellen 12 in Verbindung stehende Erweiterungen 12a vorgesehen sein.
Die Öffnungen 10, 11 sind an einen zweiten Verteiler 13 angeschlossen.
Die Verteiler 9 bzw. 13 sind über je ein Ventil V 4.02 bzw. V 4.01 mit einem Unterdruckbehälter 14 verbunden, der an eine Zentralvakuumeinrichtung oder an eine Vakuumpumpe angeschlossen ist. Im Unterdruckbehälter 14 ist ein Zerstäuber 15 vorgesehen, der über ein Ventil V 3.21 mit einer Wasserleitung 16 verbunden ist.
Die Verteiler 9 bzw. 13 sind außerdem über je ein Ventil V 2.02 bzw. V 2.01 mit einer Druckluftleitung 17 und über je ein Ventil V 1.02 bzw. V 1.01 mit einer Dampfleitung 18 verbunden.
Die dem Formhohlraum 5 zugewandten Wandungen 19 bzw. 20 der Formwerkzeugteile 2, 3 sind mit einer etwa 0,3 mm bis 4 mm, insbesondere etwa 0,5 mm bis 3 mm dicken Formwandschicht 21 (siehe Fig. la und 4) aus schlecht wärmeleitfähigem Material versehen. Diese Formwandschicht 21 kann beispielsweise aus einer Glasur, aus Email, aus Kunststoff, insbesondere aus Polytetrafluorethylen (PTFE), Polyesterimid, Polyimid oder dgl., bestehen. Diese Formwandschicht 21 bedeckt auch die dem Formhohlraum 5 zugewandten Oberflächen 22 der AuswerfStößel 23, wie in Fig. 4 veranschaulicht ist. Die AuswerfStößel 23 können hydraulisch, pneumatisch oder mechanisch angetrieben sein. Die übrigen Teile der Formwerkzeugteile 2, 3, 23 bestehen aus Metall, beispielsweise aus Aluminium, Stahl, Stahllegierungen oder dgl.. Die Schichtdicke der Formwandschicht 21 und die Dicke des Metalls für die übrigen Teile der Form 1 werden so gewählt, daß einerseits beim Einlassen von Dampf praktisch keine Kondensation an den innenliegenden Formwandschichten 21 erfolgt und daß andererseits während des Prozeßablaufes an den Außenseiten der Formwerkzeugteile 2 bzw. 3 bei reiner Luftkühlung, also ohne besondere bzw. zusätzliche Kühlmittelanwendung, eine Oberflächentemperatur von höchstens etwa zwischen 50° bis 70°C, insbesondere von etwa 55° bis 60°C, auftritt.
Die Formwerkzeugteile 2, 3, 23 können auch aus einem entsprechend abgestimmten Kunststoff bestehen, d.h. jeweils einteilig ausgebildet sein. Beispielsweise kann ein hitzebeständiger, mit gut wärmeleitenden Partikeln und/oder
Fasern, beispielsweise aus Metall, versetztes Gießharz verwendet werden, mit dem sich thermisch, d.h. hinsichtlich der Oberflächentemperatur der Formwerkzeugteile 2, 3 vergleichbare Verhältnisse einstellen, wie vorstehend beschrieben.
Gegebenenfalls können insbesondere bei Formwerkzeugteilen 2, 3 aus Kunststoff die Außenkonturen dieser Formwerkzeugteile 2, 3 so gestaltet sein, daß die als vorteilhaft angesehene Oberflächentemperatur der Form 1 von 50° bis 70°C erreicht wird. Sie können beispielsweise gerippt oder auf andere Art und Weise mit einer unregelmäßigen Oberfläche versehen sein, was durch gießtechnische Maßnahmen ohne weiteres möglich ist.
Der Verfahrensprozeß zum Herstellen eines formstabilen Formkörpers 4 aus geschäumtem Kunststoff, insbesondere aus expandierbarem Polystyrol, läuft folgendermaßen ab:
Zunächst wird die - wie dargestellt - zweiteilige oder auch mehrteilige Form 1, wie bekannt, im Eilgang und kurz vor der Schließstellung im Kriechgang geschlossen. Anschließend wird durch Öffnen der Ventile V 4.02 und V 4.01 innerhalb des Formhohlraums 5 Unterdruck angelegt und dieser auf einen Wert von mindestens etwa 0,05 bis 0,1 bar eingestellt. Ebenso wird über die Öffnungen 11 von außen her ein entsprechender Unterdruck an die Trennstellen 12 gelegt.
Nachdem der gewünschte Unterdruck im Formhohlraum 5 erreicht ist, wird über den Füllinjektor 6 ein expandierbares Granulat mit einem Überdruck von etwa 1,0 bis 2,0 bar in den Formhohlraum 5 gefüllt. Durch den im Formhohlraum 5 vorhandenen Unterdruck und durch den Füllüberdruck wird eine
sehr schnelle und gleichmäßige Füllung des Formhohlraums 5 mit weitestgehend homogener Packungsdichte erreicht.
Nach dem Schließen des Füllinjektors 6 bleiben die Ventile
V 4.01 und V 4.02 für die Anlegung von Unterdruck geöffnet und durch Öffnen des Ventils V 1.02 wird über die Dampfleitung 18 Dampf in den Verteiler 9 eingelassen, wobei die restliche Luft im Rohrsystem durch das Unterdruckventil
V 4.02 in den Unterdruckbehälter 14 gespült wird. Danach schließt das Unterdruckventil V 4.02 und der Dampf wird in den gefüllten Formhohlraum 5 eingelassen. Es kommt zu einem Spüleffekt durch Bedampfung, wobei die Luftreste in den Zwickelvolumina des Granulats über das Rohrsystem in den Verteiler 13 und über das Unterdruckventil V 4.01 in den Unterdruckbehälter 14 gespült werden. Anschließend wird durch Öffnen des Ventils V 1.01 Dampf in den Verteiler 13 eingelassen, wobei noch möglicherweise vorhandene Luftreste im Rohrsystem durch das Unterdruckventil V 4.01 in den Unterdruckbehälter 14 gespült werden. Danach schließt auch das Unterdruckventil V 4.01 und der Dampf wird mit etwa 120 Grad Celsius und etwa 1 bar (Überdruck) zu den Öffnungen 10, 11 geführt. Dadurch wird im Formhohlraum 5 ein Dampfdruck mit einer Temperatur entsprechend der Erweichungstemperatur des Granulats aufgebaut, wobei der Dampf auf dem Granulat kondensiert und die Kondensationsenergie an das Granulat abgegeben wird. Dabei expandiert das Granulat zu einem Formkörper 4, der den Formhohlraum 5 vollständig ausfüllt und dessen Oberfläche offenporig ausgebildet ist.
Nach dem Expansionsvorgang werden die Ventile V 2.02 und
V 2.01 geschlossen und die Ventile V 4.02 und V 4.01 wieder geöffnet. Dadurch entsteht im Formhohlraum 5 erneut ein Unterdruck. Dieser bewirkt, daß das Kondensat wieder in den dampfförmigen Zustand übergeht und eine Kühlung des
Formkörpers 4 eintritt, da die Verdampfungswärme dem Formkörper 4 entzogen und durch den Unterdruck umgehend abgeführt wird. Dieser Zustand wird während der Stabilisierungsphase, das heißt während der Zeit, in der der Formkörper 4 seine endgültige Form annimmt, die er auch nach dem Entformen beibehält, aufrechterhalten. Hiernach werden die Ventile V 4.02 und V 4.01 geschlossen und dann die Form 1 bzw. die Formwerkzeugteile 2, 3 zunächst im Kriechgang und dann im Eilgang geöffnet und es wird dann durch Öffnen der Ventile V 2.02 und V 2.01 der Schaumstoff-Formkörper 4 bevorzugt mit Unterstützung durch Druckluft mittels der AuswerfStößel 23 ausgestoßen.
Während dieses Prozesses wird durch die gezielte Abstimmung des Formmaterials oder des Form- und Schichtmaterials 2 , 3 bzw. 21 an der Außenoberfläche der Form eine Temperatur von höchstens etwa 50° bis 70° C, insbesondere von etwa 55° bis 60° C erhalten, ohne daß eine Kühlung der Form 1 durch zusätzliche Kühlmittel notwendig ist.
Um beim Kühlen des Formkörpers 4 durch Anlegen des Vakuums während der Stabilisierungsphase eine schnellere Unterdruckerzeugung zu erreichen, wird während dieser Zeit in den Unterdruckbehälter 14 durch Öffnen des Ventils V 3.21 kaltes Wasser über den Zerstäuber 15 eingesprüht. Hierdurch erfolgt erneut eine Kondensation des abgesaugten Dampfes.
Durch das vorstehend beschriebene erfindungsgemäße Verfahren erhält man bei kurzen Arbeitszyklen sehr formstabile, trockene Formkörper 4, ohne daß die Form 1 von besonderen Dampf- oder Unterdruckkammern umgeben sein muß. Vakuum und Dampf gelangen also jeweils auf kürzestem Weg äußerst energiesparend ausschließlich in den Formhohlraum 5, ohne
daß zusätzliche Luftvolumina evakuiert bzw. erhitzt werden müssen.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann die Oberfläche der Formwandschichten 21, die die Innenwandungen des Formhohlraums 5 bilden, mit in eine oder mehrere Öffnungen mündenden Nuten von etwa 0,1 mm bis 0,3 mm Breite und etwa 0,5 mm bis 1,0 mm Tiefe versehen sein. Hierdurch ist eine beschleunigte Evakuierung und Heißdampfbeschickung möglich und damit eine weitere Verkürzung des Fertigungszyklus gegeben.
Als Oberflächen bzw. Schichten aus schlecht wärmeleitfähigem Material sind Kunststoffe bzw. Kunststoffschichten mit einer geringeren Wärmeleitfähigkeit als 0,25 W/mK zu verstehen.
Bei dem vorstehend beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren entspricht der Formhohlraum 5 volumenmäßig dem Formkörper 4, d.h. das Luftvolumen im Formhohlraum 5 ist so gering wie möglich gehalten. Der Dampf wird direkt und auf kürzestem Wege in die zwei- oder mehrteilige Form 1 eingeleitet. Dadurch ist sichergestellt, daß die Kondensation des Dampfes an der Umgebung des Formkörpers 4 auf ein Minimum gehalten werden kann. Günstig ist, daß der Formkörper 4 aufgrund der Ausgestaltung der innenliegenden Wandungen bzw. Formwandschichten 21 der Formwerkzeugteile 2, 3 eine offenporige Oberfläche erhält, die einen schnellen Druckabbau des unter einem inneren Überdruck stehenden Formkörpers 4 während der Stabilisierungsphase von innen nach außen ermöglicht. Die als besonders vorteilhaft angesprochene Energieeinsparung bis zu 70% beruht auf der minimalen Aufheizung der zwei- bzw. mehrteiligen Form aufgrund der vorgesehenen Isoliermaßnahmen bzw. Herstellung der Form aus schlecht wärmeleitfähigem Material.
Zu dieser hohen Energieeinsparung trägt insbesondere auch bei, daß das Dampfventil V 1.02 bereits bei noch geöffneten Unterdruckventilen V 4.01 und V 4.02 geöffnet wird und zwar mit der Wirkung, die im Verteiler bzw. im Leitungssystem 9 verbliebenen Luftvolumina entsprechend auszuspülen.
Auch trägt zu dieser hohen Energieeinsparung bei, daß kurze Zeit nach dem Beginn der Bedampfung, d.h. nach etwa einer Sekunde oder nur wenig mehr, das Unterdruckventil V 4.02 geschlossen und bei weiterer Dampfzufuhr über das Dampfventil V 1.02 die erwähnte Bedampfung des Formhohlraums 5 eingeleitet und dadurch die restliche Luft aus den Zwickelvolumina des Granulats ausgespült wird.
Schließlich ist es für eine günstige Energiebilanz auch vorteilhaft, wenn das Dampfventil V 1.01 bei noch geöffnetem Unterdruckventil V 4.01 geöffnet wird, um die restliche Luft im Verteiler bzw. im Leitungssystem 13 auszuspülen.
Anstelle der anhand der Fig. 1 beschriebenen Bedampfung des Formkörpers 4 vom Formwerkzeugteil 2 zum Formwerkzeugteil 3 kann diese auch in umgekehrter Richtung vom Formwerkzeugteil 3 zum Formwerkzeugteil 2 erfolgen. Dabei werden die einzelnen Ventile in der entsprechenden Reihenfolge geschaltet.
Bei einer mehr als zweiteiligen Form 1 können an mehreren oder an allen Formwerkzeugteilen wenigstens je ein Unterdruck - und/oder Dampfanschluß vorgesehen sein.
Die Bedampfung des Formkörpers 4 erfolgt - wie üblich - mit trockenem Dampf (Sattdampf) mit etwa 120° C und etwa 1 bar Überdruck.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und dem erfindungsgemäßen Formwerkzeug hergestellte Formkörper 4 besitzen eine Restfeuchte von höchstens nur noch 3 Gewichtsprozent.