VERFAHREN UND VORRICHTUNG ZUM BESTIMMEN, REGISTRIEREN UND FALLWEISEN AUSWERTEN VON BETRIEBS- UND/ODER FAHRDATEN EINES
FAHRZEUGES Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Bestimmen, Registrieren und fallweisen Auswerten von Betriebs- und/oder Fahrdaten eines Fahrzeuges nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. des Anspruchs 12, sowie eine Verwendung dieses Verfahrens bzw. dieser Vorrichtung.
Im Fahrzeugbereich werden Datenerfassungs- bzw. -registrier- systeme eingesetzt, die beispielsweise die Fahrweise, den Einsatz des Fahrzeuges und/oder die für die Ausführung von fahrzeugbezogenen Aufgaben gesammelten Daten registrieren bzw. verwalten. Diese Geräte umfassen gegebenenfalls Mikroprozessor-Schaltungen, über die die Auswertung der Signale von verschiedenen und unterschiedlichen Sensoren erfolgt. So werden zur Bestimmung der gefahrenen Strecke weg-abhängige Signale verwertet, die beispielsweise von einem Tachometer, einem am Rad angeschlossenen Impulsgeber, einem im Fahrzeug eingebauten Bordcomputer oder anderen elektronischen Vorrichtungen geliefert werden. Damit wird, in Abhängigkeit von vorgegebenen Aufgabenstellungen, die Registrierung von zurückgelegten Strecken, von Angaben über den Einsatz eines Fuhrparks, von gefahrenen Geschwindigkeiten, von Angaben über die zuletzt gefahrene Strecke und von anderen Informationen möglich.
Die in ökologischer Hinsicht problematische Erhöhung des Verkehrsaufkommens macht Lösungsansätze einsichtig, die auf einer kilometerabhängigen Besteuerung des Strassenverkehrs beruhen. Auch für die Bestimmung bzw. die Berechnung von Fahrstrecken-abhängigen Remunerationen oder für die Bestimmung von Entgelt für bestimmte Dienstleistungen, wie beispielsweise Fahrzeug-Leasing, werden ähnliche Ansätze verfolgt. Die solchen Bewertungen zugrunde zu legenden Betriebsdaten werden vorzugsweise gefahrene Kilometer sein, aber auch die gefahrenen Geschwindigkeiten, die Fahrweise,
die geographische Lage, die Fahrzeit, die Tages- und/oder Kalenderzeit, die vorgesehene Nutzung und/oder andere relevante Kriterien können zugrunde gelegt werden. Solche Bewertungsarten implizieren Datenerfassungskonzepte, die flächendeckend für eine grosse Anzahl auch unterschiedlichster Fahrzeugtypen in unterschiedlichen Ländern einwandfrei eingesetzt werden können. Um wirtschaftlich sinnvoll zu sein, sollte die gesamte Verwaltung und Überwachung der erfassten bzw. gespeicherten Daten EDV-mässig erfolgen. Eine wesentliche Voraussetzung für das klaglose Funktionieren eines solchen Konzeptes ist einerseits Manipulations- und Fälschungssicherheit und vorzugsweise andererseits die Überprüfbarkeit der Korrektheit und Funktionstüchtigkeit der Datenerfassung- bzw. -registriereinrichtung durch den Verkehrsteilnehmer selbst.
Datenerfassungsgeräte für den Strassenverkehr (US 4,188,618, US 4,072,850, DE 32 21 399 und FR 82 18413) wie auch elektronische Wegmesssysteme oder Taxameter (DE 3419773) sind bekannt. Es sind auch Verfahren für die Eichung von Wegmessgeräten, die durch das Fahren (WO 90/15337, CH 657 916, DE 30 44 503, EP 2.657.962) einer vorgegebenen Streckenlänge gekennzeichnet sind. Die Gattung der Radumdrehungszähler (CH 681 931, EP 0 195 737) ist für die fälschungssichere Erfassung von Wegdaten bekannt. Auch gibt es Systeme für die fälschungssichere Übertragung von Wegdaten zwischen Geber und Erfassungsgerät (US 5 155 747). Mittels solcher, an sich bekannter, Verfahren und Vorrichtungen können die oben beschriebenen Aufgaben nicht gelöst werden. Klassische Methoden für Systemabsicherung, wie beispielsweise mechanische Plombierungen, und für Systemeichung sind aufgrund des unumgänglichen administrativen Aufwands für diese Aufgabe nicht geeignet.
Durch die Verwirklichung der kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 bzw. des Anspruchs 12 wird ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung bereitgestellt, die eine Lösung der oben beschriebenen Problemstellung darstellen. Eine bevorzugte Verwendung dieses Verfahrens bzw. dieser Vorrichtung ist in Anspruch 29 beschrieben.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind durch die kennzeichnenden Merkmale der abhängigen Ansprüche beschrieben.
Dadurch, dass einer bestimmte betriebs- bzw. fahrzeugspezifische Daten ermittelnden, ersten Ermittlungseinheit wenigstens eine zweite Ermittlungseinheit zugeordnet ist, die den mittels der ersten Ermittlungseinheit ermittelten Daten vergleichbare Daten in einer von der ersten Ermittlungseinheit unabhängigen und insbesondere unterschiedlichen Weise ermittelt, und dass diese über die beiden Ermittlungseinheiten ermittelten Daten in einem Speicher - gegebenenfalls zeitbezogen - abgelegt und somit für eine weitere Auswertung verfügbar werden, wird es möglich, ein Datenerfassungskonzept zu verwirklichen, das manipulations- und fälschungssicher ist, und gleichzeitig die Korrektheit der Datenerfassung bzw. -registrierung selbst gewährleistet, gegebenenfalls überprüft und dessen Funktionstüchtigkeit verbessert.
Eine solche, einfache und autonome Vorrichtung kann einer bereits in einem Fahrzeug (PKW, LKW, Anhänger, Motorrad, Fahrrad u.dgl.) vorgesehenen Sensoreinheit beliebiger Art zugeordnet werden. Wird eine fahrstreckenabhängige Auswertung gewünscht, so wird insbesondere die fahrzeugspezifische Wegimpuls-Sensoreinheit als an die erste Ermittlungseinheit Daten liefernde Sensoreinheit vorgesehn werden. Die der zweiten Ermittlungseinheit zugeordnete Sensoreinheit kann dann eine Beschleunigungssensoreinheit und/oder ein die Dynamik des Fahrzeugs bestimmendes GPS-System sein.
Die über die beiden Ermittlungseinheiten zur Verfügung gestellten Daten können einerseits zur Berechnung von Umrechnungsparametern zwischen den einzelnen Impuls-liefernden Sensoreinheiten bzw. den zugehörigen Auswerteschaltungen bzw. -einheiten und damit deren Eichung oder andererseits bzw. gleichzeitig zur Kontrolle bzw. Registrierung von Manipulationsversuchen oder Störfällen verwendet werden. Dazu werden diese Daten vorzugsweise in einem Vergleicher verglichen und/oder - insbesondere zeitbezogen - in einem Speicher abgelegt und einer entsprechenden Auswertung, die - gegebenenfalls unabhängig vom Fahrzeug - vorzugsweise EDV-programmunterstützt vorgenommen wird.
Verschiedene, gegebenenfalls miteinander kombinierbare, an sich alternative Vorkehrungen, die sowohl der Manipulationsais auch der Indentifikationssicherheit dienen können, sind durch Vorrichtungen, wie in einem der Ansprüche 13, 14, 18 und 20 bis 25 beschrieben, verwirklichbar. Die Störungsanfälligkeit des Systems wird verringert bzw.werden Störungen registrierbar, wenn Vorrichtungen, wie in einem der Ansprüche 14, 18, 19 beschrieben, vorgesehen sind. Vorrichtungen, die verbesserte Impulsdetektion bzw. -Verarbeitung ermöglichen sind in den Ansprüchen 14, 17, 19 und 26 bis 28 beschrieben.
Es versteht sich, dass die Kombination von solchen, bestimmte Aufgaben erfüllenden Vorrichtungen im Hinblick auf bestimmte Aufgabenstellungen einen synergistischen Effekt zeitigen kann.
Das erfindungsgemässe Verfahren bzw. die erfoindungsgemässe Vorrichtung sind - ohne den aus dem Stand der Technik bekannten, unumgänglichen administrativen Aufwand - ermöglicht eine elektronisch durchführbare Systemabsicherung bzw. auch -Eichung.
Die in Anspruch 16 beschriebene Beschleunigungssensoreinheit für die Bestimmung der Fahrtrichtung liegenden Horizontal- Beschleunigung ermöglicht gleichzeitg, Montageprobleme zu minimieren und Manipulationsversuche unwirksam zu machen bzw. zu registrieren. Ein für eine solche Beschleunigungseinheit geeigneter Sensor, ein Neigungssensor einfacher und kostegünstiger Bauart, is in den Ansprüchen 26 bis 28 beschrieben. Die Erfindung wird im folgenden anhand von Figuren beispielhaft beschrieben. Es zeigen:
Fig.1 eine Datenschalteinheit;
Fig.2 eine Darstellung eines Datenerfassungskonzepts;
Fig.3a, 3b, 3c Blockschaltbilder für alternative Datenvergleichssysteme;
Fig.4 eine Darstellung der Bestimmung von Horizontalbeschleunigungen mittels zweier Beschleunigungssensoren;
Fig.5a bis 5c Darstellung der Bestimmung der Horizontalbeschleunigung mittels eines Neigungssensors; Fig.6a bis 6d alternative Ausführungsformen von Neigungssensoren;
Fig.7 eine Ermittlungseinheit mit zwei Beschleunigungssensoreinheiten;
Fig.8 eine Darstellung des Berechnungsverfahrens zur Bestimmung der Horizontalbeschleunigung;
Fig.9a und 9b Darstellungen der Verwaltung der Daten;
Fig.10 eine Darstellung einer möglichen Anordnung der Datenschalteinheit in einem Fahrzeug;
Fig.11a und 11b Darstellung der Funktionsweise einer
systembezogenen Manipulationskontrolle;
Fig.12 bis 18 zu Fig.11 alternative Ausführungsbeispiele; Fig.19 und 20 Darstellungen von Zugangsregistrieranordnungen;
Fig.21 Fahrzeug-unabhängige Signalgeber und
Fig.22a und 22b Darstellungen von alternativen Anordnungsmöglichkeiten von Beschleunigungssensoren.
Fig.1 zeigt in schematischer Darstellung eine Datenschalteinheit 84, die folgende Elemente umfasst: eine erste Ermittlungseinheit 2, eine zweite Ermittlungseinheit 3, Sensoren 8, eine Datenschnittstelle 5, ein - insbesondere gegen Manipulation geschütztes - Gehäuse 10, eine Batterieeinheit 13, einen Mikroprozessor 51, eine Anzeigevorrichtung 52 in Form eines Displays, einen Signalgeber 59, der extern oder intern angeordnet sein kann, eine Eingabevorrichtung 53 in Form einer Tastatur zur Eingabe von Fahrzeug- oder Benutzerspezifischen Daten oder auch zur Anwahl einer bestimmten Anzeige oder Anzeigeart, einen Speicher 54, diverse Signaleingänge 55 und 56, eine Stromversorgung 57 und eine Kalenderuhr 58.
Die Schnittstelle 5 kann einem mechanischen, optischen und/oder induktiven Stecker, einem Kartenleser, einer drahtlosen Übertragungseinheit, einem Display, einem Sendemodul, einem Drucker und/oder sonstigen Vorrichtungen entsprechen. Der Zugriff zur Schnittstelle 5 sollte - beispielsweise über Schlüsselwörter mit Kriptoalgorithmen - manipulationssicher sein.
Sind kapazitive Beschleunigungsensoren innerhalb des Gehäuses 10 angeordnet, so wird innerhalb desselben - entsprechend der erforderlichen Voreinstellung zur Festlegung der Frequenzeigenschaften des Sensors - ein ganz bestimmter Luftdruck herrschen. Wie weiter unten, insbesondere anhand der Figuren 11 bis 18, dargestellt ist, ist damit eine zu den dort beschriebenen Manipulationssicherungen bzw.-kontrolleinrichtungen alternative bzw. zusätzliche Manipulationssicherung möglich, da bei widerrechtlichem Öffnen des Gehäuses 10 oder eines als Zugriffssicherung ausgebildeten Teils (gegebenenfalls entsprechend einer in Fig.3a bzw. 3b
angedeuteten Anordnung 21) der voreingestellte Luftdruck verloren geht und die Sensoreigenschaften verändert werden, wobei dies datenmässig über den Mikroprozessor registriert werden kann.
Über den mechanischen oder elektrischen Signalgeber 59 kann dem Verkehrsteilnehmer jegliche Art von Störungen in der Datenschalteinheit 84 oder in über die Schnittstelle 5 angeschlossenenen Peripheriegeräten mitgeteilt werden.
Die Datenschalteinheit 84 kann direkt an einem Fahrzeugteil befestigt oder gegebenenfalls in Art einer Doppelablage an einer an einem Fahrzeugteil befestigten Grundplatte abnehmbar angebracht werden. Im letzteren Fall wird die Logistik für die Datenübertragung vereinfacht, bei gleichzeitig hoher Systemsicherheit. Im ersteren Fall wird die Datenübertragung an einem Erhebungsort durch zusätzliche Vorrichtungen, wie Funk und/oder tragbare Mikroprozessoren bzw. entsprechende Schaltanordnungen vorgenommen werden.
In Fig.2 wird in schematischer Weise ein Datenerfassungssystem gezeigt, das für die unterschiedlichsten Aufgaben eingesetzt werden kann. Die in einem Fahrzeug 1 vorgesehene Datenschalteinheit 84 ist über das Kabel 16 mit dem Impulsgeber des Tachometers 17 verbunden. An einem Erhebungsort 14 werden Daten in die Datenschalteinheit geschrieben oder aus der Datenschalteinheit gelesen. Geschrieben werden fahrzeugspezifische Daten und/oder Parameter für die vorgesehenen Erfassungszwecke und/oder gegebenenfalls geänderte Algorithmen für geänderte Datenerfassungzwecke und/oder die Zeit. Gelesen werden vor allem die über die Datenschalteinheit 84 verfügbaren Daten. Diese Daten werden gegebenenfalls am Erhebungsort 14 für diverse - beispielsweise fiskalische - Zwecke weiterbearbeitet.
Aus Fig.3a-3b-3c sind Beispiele für erfindungsgemässe Schaltungen der Datenschalteinheit in Blockschaltbildform zu ersehen. Fig.3a zeigt eine Schaltungsanordnung für eine Datenschalteinheit 84 mit einer ersten Ermittlungseinheit 2 mit einem Eingang 18, über den beispielsweise Weg-Impulse verfügbar sind, und eine zweite Impulseinheit 3a mit einer Sensoreinheit 19, der die Impulse an die erste Ermittlungsein- heit 2 liefernden Sensoreinrichtung entsprechend, in diesem Fall gegebenenfalls eine Beschleunigungssensoreinheit, einen Vergleicher 23, einen Mikroprozessor 24, einen Speicher 54, eine Datenschnittstelle 5 mit angeschlossener EDV-Anlage 6. Die über die Sensoreinheit 19 zur Verfügung gestellten Impulse, gegebenenfalls in Form von Beschleunigungswerten, werden durch eine für die Signalvorbereitung vorgesehene elektronische Schaltung 20 aufbereitet, die über den Eingang 18 eingehenden Impulse - gegebenenfalls Wege-Impulse - wer- den mittels einer Aufbereitungseinheit 22 vorbereitet. Die erhaltenen Werte werden in einem Vergleicher 23 verglichen. Das Vergleichsergebnis wird einem Mikroprozessor 24 übergeben, der die ermittelten Daten verwaltet und vorzugsweise im Speicher 54 ablegt.
Das Gehäuse 10 kann zugriffssicher ausgebildet sein (eine solche Anordnung 21 ist strichpunktiert angedeutet). Dazu können beispielsweise Schalter und/oder Lichtschranken und/oder andere Sensoren eingesetzt werden, um einen unbe- fugten Zugriff zum Inhalt des Gehäuses 10 festzustellen und/oder zu verhindern. Die Feststellung eines unbefugten Zugriffs wird entweder gespeichert oder es werden - gegebenenfalls auch alternativ - aufgaben-abhängige Vorkehrungen über die Schaltung getroffen. Zusätzlich oder alternativ könnten Speicherbereiche gegen unbefugten Eingriff geschützt werden. Solche Zugriffssicherungen sind beispeilsweise aus
EP 0 325 506, EP 0 378 306 oder den Produktunterlagen Thomson und Dallas zu entnehmen.
Ein Identifikationsmerkmal 15, das entweder zur Identifikation des Fahrzeugs herangezogen werden kann oder das als Manipulations-Erkennungs-Einrichtung dienen kann, gegebenenfalls einer der anhand der Figuren 11 bis 18 beschriebenen Einrichtungen entsprechend ausgebildet, ist ebenfalls innerhalb des Gehäuses 10 angeordnet.
Vergleicher 23 und Mikroprozessor 24 bilden eine Auswerteschaltung 9a.
Die erste oder die zweite Ermittlungseinheit 2 oder 3 können ihre Daten aus Sensoreinheiten unterschiedlicher Art beziehen. Es kann sich um beispielsweise Streckenimpuls-, Beschleunigungs-, Geschwindigkeits-, Neigungswinkel-, GPS-Positionsermittlungs- Drucksensor-, optische Rotations-, Gyroskop-, Lärmsensor-, Kompass-, Funk-, Wegmess-, Magnetfeldoder Induktivsensoreinheiten handeln.
Die Anordnung der Fig.3b entspricht jener der Fig.3a, wobei die aus den beiden Ermittlungseinheiten 2 und 3a erhaltenen Daten zunächst lediglich tabellarisch im Speicher 54 abgelegt werden und - ausserhalb der Datenschalteinheit 84b - in einem in der einen Vergleicher 23 aufweisenden EDV-Anlage 6 verglichen und ausgewertet werden.
In Fig.3c ist eine alternative Ausbildung einer Datenschalteinheit 84c dargestellt, bei der die zweite Ermittlungseinheit 3c eine GPS-Schaltung 26 umfasst, die mit einer in dem Gehäuse 10 oder ausserhalb des Gehäuses 10 angeordneten Antenne 43 verbunden ist. Die so erhaltenen Positionsdaten des Fahrzeugs und die über die erste Ermittlungseinheit 2 verfügbaren weg-abgeleiteten Werte werden dem Vergleicher 23 zur Verfügung gestellt.
Die - im Speicher 54 gegebenenfalls tabellarisch abgelegten - GPS-Werte können beispielsweise auch dazu verwendet werden, eine die jeweiligen Fahrstrecken in geographischer Hin- sieht berücksichtigende Bewertung durchzuführen. Damit könnte beispielsweise der Stadt- und Landverkehr unterschiedlich besteuert werden. Auch für Erhebungszwecke - seien sie rein statistischer oder Verkehrs-logistischer Natur - können sie eingesetzt werden.
Gegebenenfalls kann das GPS-System zusätzlich einem Datenermittlungssystem, wie in Fig.3a oder 3b dargestellt, zugeordnet werden. Es kann auch, wie bereits oben angedeutet, anstelle der ersten Ermittlungseinheit 2 vorgesehen sein.
Für manche Aufgaben kann eine Information ausreichend sein, die auf dem Vergleich eines Signals, das allein die Tatsache des Bewegungszustands des Fahrzeugs signalisiert und das beipielsweise über Rotationssensoren verfügbar wird, mit dem Zustand eines Impulszugangs beruht - über den beispielsweise von der fahrzeugeigenen Weg-Impulseinheit stammende Impulse einer Ermittlungseinheit zugeführt werden. Über den Signalgeber 59 (Fig.1) können widersprüchliche Informationsgehalte signalisiert werden, bzw. deren Auftreten im Speicher 54 - gegebenenfalls zeitbezogen - abgelegt und damit zur Kontrollzwecken wieder verfügbar werden. Manipulationen des Impulseingangs können allerdings nicht ausgeschlossen werden.
Fig.4a und 4b zeigen eine Beschleunigungs-Sensoreinheit 19a für die Ermittlung der Fahrtbeschleunigung mit zwei Beschleunigungssensoren 38a und 38b, deren Ebenen rechtwinklig zueinander liegen. Dies ist eine aus geometrischen Gründen bequeme, aber nicht zwingende Anordnung. Für andere Relativlagen ändern sich die Berechnungen entsprechend.
Die Ermittlung der Fahrtbeschleunigung wird in Zusammenhang mit den über die aus der ersten Ermittlungseinheit 2 anfallenden Weg-Impuls-abhängigen Signalen erfolgen. Erfolgen diese in konstanten Zeitabständen, so wird der durch Lot und Fahrzeugneigung definierte Winkel Bo ermittelt (Fig.4a).
Bo = Atan (G2/G1)
Die Sensoren bzw. deren Auswerteschaltung(en) werden in bestimmten Zeitabständen - in jedenfalls unbeschleunigtem Zustand des Fahrzeugs - auf die Nulleinstellung nachkorrigiert.
Wird aufgrund der eingehenden Wegimpulse eine Zustands- oder Geschwindigkeitsänderung feststellbar, kann dann aufgrund des letztberechneten Winkels Bo die horizontale Fahrtbeschleunigung Ga (Fig.4b) für ein bestimmtes, vorzugsweise kurzes Zeitintervall, bestimmt werden: Ga = G1*sin (Bo) - G2*cos (Bo)
Der Winkel B zwischen Lot und resultierender Beschleunigungskomponente kann - bei Verwendung von Neigungssensoren entsprechend Fig.5 direkt bestimmt und beispielsweise in einer Tabelle des Mikroprozessors in Ga konvertiert werden.
Bei Einsatz nur eines Beschleunigungsensors kann Bo wie folgt bestimmt werden: Bo = f (G1), wobei f durch das weiter unten beschriebene, statistische Verfahren ermittelt werden kann. Die horizontale Beschleunigungskomponente Ga ergibt sich dann zu
Ga = G1 * sin (Bo)
Die Berechnung dieser Daten erfolgt repetitiv in kleinen Zeitabschnitten von beispielsweise 2 bis 100 msek, wobei die Aufnahme der Daten auch von bestimmten äusseren Konditionen, die durch von anderen Sensoren gelieferte Impulse - beispielsweise auch Wegimpulse - ausgelöst werden, abhängig gemacht werden kann.
Die Grosse der beiden Beschleunigungsvektoren Ga
(horizontaler Vektor) und Gv (Vektor in Fahrtrichtung) ist für die gewünschten Auswertungszwecke als gleich anzusehen. Das würde beispielsweise bei einer Strassenneigung von 2% zu einem Messfehler von +0 mg führen, bei einer Strassenneigung von 10% (max. Neigung bei Autobahnen) von 0,4 mg und bei 16% Strassenneigung (sehr steile Strassen) von 1,2 mg.
Die aus der ersten Ermittlungseinheit stammenden, wegabhän- gigen Werte werden beispielsweise in folgender Weise ausgewertet: einer vorgegebenen Weggrösse werden Zeitabstände t zugeordnet. Die Veränderung der Zeitabstände t für gleichbleibende Weggrössen dient der Ermittlung der Beschleunigung. Die aus den Sensoren über die zweite Ermittlungsein- heit zur Verfügung gestellten Beschleunigungswerte werden zu Zeitpunkten aufgenommen, die durch die Zeitabstände t festgelegt sind. Diese Werte können entweder die zu den jeweiligen Zeitpunkten aufgenommenen Beschleunigungswerte oder ein durch die elektronische Schaltung 20 (Fig.3a, 3b) für den entsprechenden Zeitabstand t bzw. aufgrund der ermittelten Impulsdifferenzen ermittelter Mittelwert sein. Die so aus den beiden Ermittlungseinheiten verfügbaren Werte werden dann im Vergleicher 23 (Fig.3a, 3b) verglichen. Da sich der Wert des Winkels Bo während der Fahrt - in Abhängigkeit von der Fahrunterlage - ständig ändert, kann die
Güte der weiter unten beschriebenen, statistischen Auswertung durch Filtrierung der errechneten Horizontalbeschleunigungswerte - gegebenenfalls durch Einsatz eines anderen Sensors, wie eines Feuchtigkeits- oder Temperatursensors - optimiert werden.
Vorzugsweise sollte mittels bekannter Testverfahren in bestimmten Abständen die Funktionstüchtigkeit der Sensorein- richtung überprüft werden.
Ist auch der Einsatz von Gyroskopen oder von auf dem Sargnac-Effekt basierenden Winkelmessgebern, wie beispielsweise in der EP-A-0 483 993 beschrieben, möglich, so werden für den Zweck der Erfindung einfache und kostengünstige Lösungen vorzuziehen sein.
Beschleunigungssensoren unterschiedlichster Bauart und Funktionsweise können eingesetzt werden. Der Einsatz von Piezo-, Dehnmessstreifen-, Kapazitiv-, Induktiv- oder Festkörpersensoren ist möglich.
Auch Sensoren für die Bestimmung von Neigungswinkeln können eingesetzt werden und gelten als Beschleunigungssensoren im Sinne der Erfindung. Die im folgenden beispielhaft beschriebenen Neigungssensoren können auch unabhängig von der erfindungsgemässen Vorrichtung verwendet werden.
Fig.5a bis 5c zeigt einen Neigungssensor 38c, wobei Fig.5a die Anzeige für ein stehendes Fahrzeug und Fig.5b für ein beschleunigtes Fahrzeug zeigt . Fig .5c zeigt einen Schnitt längs A-A der Fig.5a. Der Neigungssensor 38c entspricht in seinem Aufbau in etwa dem einer Dosenlibelle (in gleicher Weise könnte das Gehäuse auch in etwa halbdosenförmig oder in Form eines Teilringes ausgebildet sein). Das Sensorgehäuse 64 ist bis auf eine kleine Gasblase 61 mit einer Flüssigkeit 62 oder einem Gas, gegebenenfalls auch einem ent
sprechendem Feststoff, gefüllt (andere Zwei-Materialien-Anordnungen sind ebenfalls möglich). Ein lichtempfindlicher Sensor 63 und eine Lichtquelle 60 sind beidseitig des Gehäuses 64 angeordnet, das wenigstens in diesem Bereich durchsichtig ist und gegebenenfalls optische Systeme aufweist, beispielsweise wenigstens eine Fresnel-Linse. Der Lichtsensor 63 ist vorzugsweise so geformt, dass eine direkte Winkelmessung des Neigungswinkels auf einem Bogen durchgeführt werden kann. Dazu können Dioden- oder Phototransistoren an einem - gegebenenfalls in bezug auf den Blasendurchmesser äusserst schmalen - Bogen angeordnet sein, wie aus Fig.6d zu ersehen ist. Damit wird es möglich, den Schwerpunkt der reflektierten und detektierten Lichtfläche oder der Punkt mit der grössten Intensität als Referenzpunkt zu detektieren. Die Auswertungsschaltung des lichtempfindlichen Sensors 63 kann integriert mit diesem auf einer Grundplatte, die als Teil des Gehäuses 64 ausgebildet ist, angeordnet sein.
Da vorzugsweise die gleiche Datenschalteinheit ohne aufwendige Voreinstellungen an unterschiedlich geneigten Fahrzeugteilen angebracht werden sollte (beispielsweise ist für die Montage an der Windschutzscheibe unterschiedlicher Fahrzeugtypen mit einer unterschiedlichen Neigung der Scheibe zu rechnen), sollten Sensoren eingesetzt werden, die in unterschiedlichen Winkelstellungen gleichermassen funktionstüchtig sind. Durch eine geeignete Wahl der Füllung und/oder der Kavitätsform des Sensors kann der Einfluss der für die Bestimmung der relevanten Beschleunigungskomponente nicht relevanten vertikalen und horizontalen Beschleunigungskomponenten minimiert werden. Beispielsweise könnte die die Libelle bestimmende Kavitätsform als Hohlzylinder oder als ringförmiges Rohr bzw. als Zwischenform zwischen den beiden ausgebildet sein. Fig.6a bis 6c zeigt drei Ausbildungsvarianten von Neigungssensoren 38d, 38e und 38f in einem der Fig.5c entsprechenden
Querschnitt, deren Gehäuse jeweils einen Aussenring 68 aus lichtdichtem Materialaufweist und zwei Flansche 65,66 ausf- weist, die wenigstens im Bereich der Blase 61 lichtdurchlässig sind bzw. den lichtempfindlichen Sensor 63 an der diesem Bereich zugewandten Seite angeordnet haben. Die Kavitätsform der verschiedenen Neigungssensoren ist derart gewählt, dass der Einfluss von vertikalen Beschleunigungsimpulsen möglichst zu vernachlässigen ist. Bei dem in Fig.6a gezeigten Neigungssensor 38d ist der lichtempfindliche Sensor an der der Kavität zugewandte Seite des Flansches 66 angeordnet. Der Sensor 38e der Fig.6b weist eine die Kavität in ihrem mittleren, besonders schmal ausgebildeten Bereich beidseitig abdeckende, lichtundurchlässige Schicht 69 auf. Bei dem Sensor 38f der Fig.6c ist der Flansch 66c als Fresnel-Linse ausgebildet, die somit einen integrierten Bestandteil des Gehäuses darstellt. Anstelle der Fresnel-Linse könnten auch andere geeignete, optische Vorrichtungen vorgesehen werden.
Als optische Sensoren können PSD-Sensoren eingesetzt werden, die allerdings den Nachteil haben, nicht in Form eines Bo- gens angeordnet werden zu können. Für den Zweck der Erfindung müssten zumindest zweidimensionale PSD-Sensoren eingesetzt werden, was eine komplexe Schaltung erfordern würde. In Fig.7 wird eine vorteilhafte Anordnung zur Ermittlung der Beschleunigung gezeigt. Bei ungenauer und gegebenenfalls auch unsachgemässer Montage der Datenschalteinheit und damit der Ermittlungseinheit können sich beim Einsatz von unidi- rektionellen Beschleunigungsensoreinheiten Messfehler erge- ben, die für eine ungünstige statistische Verteilung der Vergleichswerte verantwortlich sind, womit die Genauigkeit der Eichung, wie auch weiter unten beschrieben, bzw. ein korrekte Auswertung der Manipulationsdaten (entsprechend Fig.9) nicht mehr gewährleistet sind. Es wird daher vorge- schlagen, die zweite Ermittlungseinheit mit zumindest zwei Beschleunigungseinheiten 71 und 72 für unterschiedliche
Messrichtungen G1 und G2 zu versehen. Jede dieser Beschleunigungseinheiten kann wiederum in oben dargestellter Weise zwei Beschleunigungssensoren aufweisen. In Fig.8 ist in schematischer Weise das Berechnungsverfahren für eine Anordnung nach Fig.7 dargestellt. Die Orientierung aller Sensoren ist von der Konstruktion her bekannt. Mittels einem dem für die Eichung bzw. die Ermittlung der Manipulationsdaten entsprechenden, gegebenenfalls statistischen, Be- rechnungsverfahren können Relationsparameter A zwischen den über die Beschleunigungseinheiten 71 und 72 zur Verfügung gestellten Werten und den gesuchten Beschleunigungswerten Ga ermittelt werden. Mit diesen Parametern und den aus zumindest einer Beschleunigungseinheit 71 bzw. 72 ermittelten Werten kann der gesuchte Beschleunigungswert Ga errechnet werden.
In Fig.9a und 9b ist dargestellt, wie die Verwaltung der die über die Ermittlungseinheiten gelieferten Daten enthaltenden Speicher erfolgt. Die Daten werden in Speicherstellen abgelegt, wobei der für diesen Zweck benutzte Speicherbereich einer aus Linien und Kolonnen bestehenden Datenstruktur 47 entspricht. Beispielsweise enthält eine Kolonne 48 Referenzwerte, die der anfallenden Häufigkeit eines bestimmten Ver- gleichswertes entspricht. Wenn ein aus dem Vergleicher 23 (Fig.3a bis 3c) erhaltener Vergleichswert einem Referenzbereich entspricht, wird der Inhaltswert 49 einer bestimmten Kolonne in derselben Linie mit 1 inkrementiert . Die Datenstruktur 47 besteht aus mehreren Kolonnen, die beispielsweise zeitbezogene, geschwindigkeitsbezogene, positi- onsbezogene Referenzklassen darstellen, deren Inhalt auf diese Weise bestimmt wird, wobei die fallweise Inkrementie- rung zu bzw. für unterschiedliche Zeitabstände in jeweils anderen Kolonnen vorgenommen werden kann.
Dieses Verfahren entspricht einer statistischen Auswertung der gemessenen Werte, wodurch trotz gegebenenfalls nicht ganz genauer Messungen eine in qualitativer und quantitativer Hinsicht ausreichend genaue Bestimmung möglich wird. Dank dieses Verfahrens kann eine Einschätzung von Manipulationsvorgängen und eine Nachführung der Umrechnungsparameter (Eichung) für die aus der Impulseinheit der ersten Ermittlungseinheit zur Verfügung gestellten Daten erfolgen. Der Einsatz eines oder auch mehrerer Sensoren für die Ermittlung der effektiven, horizontalen Beschleunigung des Fahrzeugs wird damit möglich.
Zur Durchführung dieses Verfahrens wird vorzugsweise wenigstens eine Rechnereinheit (Microprozessor oder Microcontrol1er) mit Speicher (RAM oder NV-RAM oder EEPROM) und dazugehörigem Schwingkreis verwendet.
Aus der Form der statistischen Verteilung 49b in den jeweiligen Kolonnen, wie in Fig.9b dargestellt, kann auf eine normale oder abnormale Funktion des Datenerfassungssystems geschlossen werden.
Durch die Untersuchung der im Speicher gespeicherten, statistischen Verteilung 49b, die insbesondere an entsprechenden Erhebungsorten stattfindet, können Manipulationsversuche oder fehlerhaftes Funktionieren des Datenerfassungssystems festgestellt werden. Aber auch bereits während der Datenerfassung selbst können Massnahmen gesetzt werden, wie beispielsweise die Meldung eines Fehlers über den Signalgeber 59 (Fig.1) und/oder die Durchführung von für die Folge-Berechnung der Daten massgebenden Aufgaben und oder das Löschen des gesamten Speicherinhalts.
Für die Nachführung der Umrechnungsparameter (quasi-kontinuierliche Eichung) wird auf die Klasse mit der maximalen Häufigkeit zugegriffen, wenn ein bestimmter, vorwählbarer Un
terschied zu den benachbarten Kolonnen überschritten wird. Die Klasse mit der maximalen Häufigkeit entspricht der Güte der der ersten Ermittlungseinheit zur Verfügung gestellten Impulse. Je deutlicher die Häufigkeitsverteilung der Klassen und je kleiner die Klasse ist, desto genauer wird die Eichung. Dieser Eichvorgang wird in bestimmten Zeitabständen vorgenommen, in Abhängigkeit von Zeit oder Anzahl der Vergleichsverfahren oder auch in Abhängigkeit vom jeweils zurückgelegten Weg.
Aufgrund der Datenstruktur wird das System in einer gewissen Weise lernfähig.
Dieses Verfahren ergibt damit gleichzeitig die Möglichkeit, Manipulationsversuche wirkungs- und damit nutzlos zu machen, welche eine Einflussnahme auf die Impulseinheit der ersten Ermittlungseinheit beinhalten, sei es beispielsweise durch Veränderung der mechanischen Übersetzung zwischen Rädern und Impulsgeber oder durch einen Austausch der Räder selbst. Ausserdem wird bei der Nachrüstung von Fahrzeugen der administrative und/oder Eichaufwand reduziert, die Nachrüstung wird kostengünstiger.
Dieses Verfahren bzw. die Vorrichtung können beispielsweise für Tachometer, Taxameter, Geschwindigkeitsregler, Geschwin- digkeitsbegrenzungsvorrichtungen, Restwegschreiber und/oder andere Vorrichtungen dieser Art, die zuverlässige, manipulationsfreie und fälschungssichere Daten erarbeiten bzw. abgeben müssen, eingesetzt werden. Damit wird die Eichung jed- welcher Art von Wegmesseinrichtungen autonom, manipulations- und fälschungssicher durchführbar.
In Fig.10 wird eine für die Realisierung einer fahrlei- stungsabhängigen Bewertung günstige Anordnung der fahrzeug- bezogenen Datenerfassung gezeigt. Die Datenschalteinheit 84d ist vorzugsweise in der unteren Mitte der Windschutzscheibe
82 - gegebenenfalls auch mit einem Doppelkklebeband geeigneter Haftkraft - befestigt, da dort für jeden Fahrzeugtyp die Orientierung der Windschutzscheibe gegenüber der Fahrtrichtung senkrecht ist. Manipulationskontroll- bzw. Identifizie- rungsmerkmale 78, die elektronische, magnetische, mechanische oder aufgedruckte oder eingeprägte Identifikationszeichen enthalten, können durch die Windschutzscheibe direkt erkennbar angeordnet sein, bzw. über ansteuerbare Zeichen bzw. elektronische Anzeiger überprüft oder abgefragt werden.
Eine Versorgungseinheit 79 dient der Stromversorgung der Da- tenschalteinheit 84d und der Aufbereitung bzw. Anpassung der der ersten Ermittlungseinheit zuzuleitenden Impulssignale. Eine Verbindung, die gegebenenfalls auch drahtlos sein kann, entspricht der in Fig.1 dargestellten Stromversorgung 57 bzw. dem in Fig.3a und 3b dargestellten Impulseingang 18. Die Versorgungseinheit 79 ist fahrzeugspezifisch, die Daten- schalteinheit 84d systemspezifisch. Durch diese Anordnung werden die fahrzeug- und systemspezifischen Funktionsblöcke getrennt, was sich insbesondere für die Montage und Logistik als kostengünstig erweist.
Für die Datenschalteinheit kann auch eine eigene Batterie vorgesehen werden, die, wie auch in Fig.1 angedeutet, gege- benenfalls nur im Fall des Ausfalls der fahrzeugspezifischen Stromversorgung eingesetzt wird.
Wie einleitend dargestellt, wird es für die Durchführung bestimmter Aufgaben notwendig, Manipulationen an der Daten- schalteinheit zu unterbinden, bzw. vorgenommene Manipulationen erkennbar zu machen. Die oben beschriebene Möglichkeit, Manipulationen aufgrund der im Speicher abgelegten Daten zu erkennen, haben sich auf Manipulationen an den fahrzeugspezifischen Bauteilen, wie Impulsgebern, Übersetzungen oder Zuleitungen, bezogen.
Es werden im folgenden verschiedene Anordnungen beschrieben, die die Möglichkeit bieten, Manipulationen an der Daten- schalteinheit zu erkennen. Solche Manipulations-Kontrollein- richtungen können unabhängig von dem für die Manipulations- Kontrolle der Datenschalteinheit vorgesehenen Zweck auch für andere Einrichtungen eingesetzt werden. So soll auch in den folgenden Darstellungen die Datenschalteinheit nur beispielhaft für andere, manipulationssicher, d.h. insbesondere nicht unbefugt demontierbar, befestigte Bauteile gesehen werden. Der in den folgenden Beispielen als Datenschalteinheit mit dem Bezugszeichen 84 bezeichnete Bauteil kann an sich auch nur als Grundplatte für eine daran angeordnete Datenschalteinheit dienen. Fig.11a zeigt eine Datenschalteinheit 84e, die auf einem
Fahrzeugsbestandteil 82 fest montiert ist. Ein systembezogenes Identifikationsmerkmal 15 ist der Schalteinheit zugeordnet und mit dem Mikroprozessor 24a verbunden. Ein fahrzeugbezogenes Identifikationsmerkmal 78 wird durch die
Schalteinheit zugangmässig geschützt. Damit kann ein fälschungssicherer Systemverbund zum Fahrzeug oder eine
fäschungssichere Fahrzeugidentifikation realisiert werden.
Ein sogenannter Triggerteil 83a ist zwischen Datenschaltein- heit 84e und Fahrzeugbestanteil 82 angeordnet, wobei damit gleichzeitig das fahrzeugspezifische Identifikationsmerkmal 78 abgedeckt wird. Unter einem Triggerteil 83a soll im folgenden ein mittel- oder unmittelbar zwischen der Datenschalteinheit 84e und dem Fahrzeugbestandteil 82 angeordne- tes Zwischenteil zu verstehen sein, das beim voll- oder an- teilsmässigen Auseinanderschieben oder -nehmen der Datenschalteinheit 84e vom Fahrzeugbestandteil 82 ein mechanisches, elektrisches, chemisches oder optisches Signal (in weitem Sinn) auslöst. Der Triggerteil kann gegebenenfalls auch ein Fahrzeugbestandteil selbst sein, beispielsweise die Windschutzscheibe .
Wie aus Fig.11b zu ersehen ist, wird bei Lösen der Datenschalteinheit 84e von dem Fahrzeugteil 82 ein elektrischer Leiter 30 zerstört, der unzugänglich innerhalb der Datenschalteinheit 84e liegt. Bei diesem Vorgang kann ein Signal ausgelöst werden, das im Mikroprozessor verarbeitet und im Speicher, gegebenenfalls zeitbezogen, abgelegt wird.
Eine Solltrennfläche 86 ist mittel- oder unmittelbar zwi- sehen Datenschalteinheit 84e und Fahrzeugbestandteil 82 angeordnet. Diese Solltrennfläche 86 kann sowohl die Datenschalteinheit 84e als auch den Fahrzeugbestandteil 82 mit dem Triggerteil 83a - gegebenfalls als Feder ausgebildet - verbinden. Sie kann in gleicher Weise eine mechanische oder chemische Schwachstelle des Triggerteils 83a selbst sein, deren mechanischer Widerstand kleiner als der der anderen relevanten Verbindungsflächen ist.
Diese Solltrennfläche 86 bzw. Solltrennstellen 86' (Fig.13b) bzw. alle anderen, zwischen der Datenschalteinheit 84g und dem Fahrzeugbestnadteil 82 sind in normalem Betriebszustand vor äusseren Zugriffen geschützt angeordnet.
Der elektrische Leiter 30 könnte auch eine mechanische Verbindung zu einem vorgespannten Schalter darstellen, bei Bruch wir dien Zustandsänderung bewirkt.
Fig.12a und 12b zeigen eine den Fig.11a und 11b entsprechende Ausbildung. Bei Trennen des Datenschalteinheit 84f von dem Fahrzeugbestandteil 82 wird der dazwischen angeordnete, plastisch verformbare Triggerteil 83c teilweise von beiden Teilen abgehoben. Der elektrische Leiter 30 wird unterbrochen und kann, da er teilweise als Feder 77 ausgebildet und durch zwei Ausnehmungen 81 geführt ist, von aussen nicht mehr wiederhergestellt werden.
Fig.13a und 13b zeigen eine Anordnung, bei- der die Daten- schalteinheit 84g mit einem dem Fahrzeugbestandteil 82 direkt zugeordneten, und mit diesem fest verbundenen Zwischenteil 82' über einen Schnappverschluss mit einer Sollbruch- stelle 86 'verbunden ist. Anstelle der Sollbruchstelle 86' können die Arme des Schnappverschlusses auch unelastisch verformbar ausgebildet sein, so dass ein neuerliches Aufbringen der Datenschalteinheit nach Entfernen derselben nicht mehr möglich wird.
Fig.14a und 14b zeigen eine Ausbildung, bei der das Triggerteil 83 eine Schwachstelle 86a aufweist. Wird die Datenschalteinheit 84h entfernt, so wird das Triggerteil 83e zerstört. Die Schwachstelle 86a kann als mechanische Schwach- stelle 86a ausgebildet und/oder durch ein bestimmtes Material, wie beispielsweise Karton, Kunstschaum, Kunststoff, Festmaterial usw., gebildet sein.
Über eine Identifikationsschaltung 76b wird bei ungestörten Betrieb (Fig.14b) ein Identifikationstransponder 75
(Produktunterlage EM Electronic Marin Product: Read OnIy Contactless Identification H 4001) lesbar. Der Transponder 75 besitzt eine Antenne 76. Über den elektrischen Leiter 30 wird das System geschlossen. Bei Bruch des elektrischen Lei- ters 30 wird der Transponder 75 nicht mehr ansprechbar. Der Transponder 75 (es können auch mehrer Transponder vorgesehen werden) kann sowohl in der Schalteinheit 84h als auch im Fahrzeugbestandteil 82 angeordnet sein. Der Transponder 75 kann mit weiteren elektronischen Elementen, wie Speicher oder Mikroprozessoren, verbunden sein.
In Fig.15a bis 15c zeigen ein vorzugsweise aus brüchigem Material, wie Glas oder Kunststoff bestehendes Triggerteil 83f, an dem ein Leiter 30a angeordnet ist. Perforationen 87b definieren eine Sollbruchlinie 86b. Wird die Datenschalteinheit 84i unbefugt abgehoben, bricht, wie in Fig.15b zu sehen
ist, das Triggerteil 83f ab, der beispielsweise entsprechend Fig.15c angeordnete Leiter 30a wird mehrfach gerissen.
Fig.16a bis 16c zeigen drei unterschiedliche Bedienungsphasen. Ein Bauteil 84', das beispielsweise eine Zwischenträgerplatte für die Datenschalteinheit sein kann, wird über ein konventionelles Befestigungselement, wie eine Schraube 98, an dem Fahrzeugbestandteil 82 befestigt. Fig.16a zeigt die Phase vor der Montage. Über ein blattfederartiges Triggerteil 83g werden erst bei erfolgter Montage und in normalem Betriebszustand (Fig.16b) zwei Kontakte 99 geschlossen, so dass über einen Signalgeber S ein entsprechendes Signal im Speicher - vorzugsweise zeitbezogen - abgelegt werden kann. Wird das Bauteil 84' - gegebenfalls auch befugt - entfernt (Fig.16c), öffnen die Kontakte 99, über den Signalgeber S wird ein Signal verfügbar, das entweder - wieder zeitbezogen - abgelegt wird und/oder den Signalgeber 59 (Fig.1) aktiviert. Alternativ oder auch zusätzlich könnte auch einer der Kontakte 99 mit einer Schmelzsicherung verbunden sein.
Fig.17 zeigt eine Einrichtung, bei der bei Demontage der Datenschalteinheit 84j über eine Klinke 87 ein Schalter oder Signalgeber 89 betätigt wird, der gegebenenfalls in anhand der Fig. 16a bis 16c beschriebenen Weise wirkt.
Fig.18 zeigt eine Anordnung, bei der das Entfernen der Datenschalteinheit 84k von dem Fahrzeugbestandteil 82 über das einem Schalter oder einem Signalgeber 31 zugeleitete Signal eines gegebenenfalls als Drucksensor ausgebildeten Sensors 88b überwachbar wird.
In Fig.19a bis 19d wird eine Anordnung gezeigt, die gegebenenfalls für sich allein oder auch in Kombination mit einer der oben beschriebenen Anordnungen eingesetzt werden kann. Der Zugang zu wenigstens einer beispielsweise als Schraube
ausgebildeten Befestigungseinrichtung 96 kann durch eine Verriegelungsplatte 91 abgedeckt werden. Wird die Verriegelungsplatte 91 verschoben, so wird ein - gegebenenfalls auch als elektromechanisches Verriegelungssystem ausgebildeter - Schalter 92 betätigt. Ein elektronischer Schlüssel 90 ermöglicht die Registrierung eines Schlüssel- und systemspezifischen Identifikationsmerkmals 94a im Speicher 54 über eine Schnittstelle 95. Die registrierten Daten werden vorzugsweise auch die Zeit und Datum enthalten.
Fig.20 zeigt einen elektronischen Schlüssel 90a mit einem Speicher 54b. Zugriffe werden darin registriert, das Freigeben der Verriegelungsplatte 91 (Fig.19b) durch den Schalter 92 (Fig.19b)wird erst nach Erkennen des spezifischen Identifikationsmerkmals 94b möglich. In diesem Fall ist eine Feder 93b vorgesehen, deren Federstärke geringer ist als die der die Verriegelungsplatte 91 offenhaltenden Feder 93
(Fig.19d). Auf diese Weise können alle an einem vollständig abgeschlossenes Datenerfassungssystem vorkommenden Vorgänge inklusive der für den Unterhalt notwendigen Zugriffe erfasst werden.
Voraussetzung für ein klagloses Funktionieren des Systems ist sicherlich, dass notwendige Montage-, Prüf- und gegebenenfalls auch Demontagevorgänge in speziell vorgesehenen, anerkannten Montage- oder Prüfstellen vorgenommen werden.
Entsprechend den oben beschriebenen Anordnungen kann auch die Identifikation von Fahrzeugen geschehen, insbesondere auch die von gestohlenen Fahrzeugen. Es kann beispielsweise die Gültigkeit von bestimmten Kennzeichen durch das Fehlen einer elektronischen Plombierung festgestellt werden kann. In Fig.21 sind Anordnungen dargestellt, die alternativ zu GPS-Systemen eingesetzt werden können. Es ist möglich, über
Funksysteme 106,107 den Standort-Impulse abzustrahlen. Diese Signale werden durch geeignete Empfänger im Fahrzeug aufgenommen. Auch am Strassenrand angeordnete Funksysteme
103,104,105 oder solche, die in der Fahrbahn eingebaute An- tennen 101,102 aufweisen, sind bekannt. Alle diese Systeme funktionieren mit im Fahrzeug eingebauten und für das System geeigneten Empfängern und/oder Sendern. Derartige Systeme können in oben beschriebener Weise zur Bestimmung von
Wegstrecken bzw. als Wegimpulsgeber verwendet werden.
Fig.22a und 22b zeigen die Anordnung von einem oder mehreren Beschleunigungssensoren 112 und 113, die zu Montage- und gegebenenfalls auch Korrekturzwecken - um einen für die Messung vorteilhafte Winkelstellung zu gewährleisten.- auf ei- ner händisch oder mittels Getriebe drehbaren Achse 110 montiert sind. Die Beschleunigungssensoren 113 der Fig.22b sind dabei rechtwinklig zueinander auf einer Ebene als Chip ausgebildet. Diese Ausbildung zeichnet sich durch ein beonders vorteilhaftes Kosten/Leistungsverhältnuis aus, da solche Chip-Einheiten durch Micromachining, eigentlich "Surface- Micromachining", herstellbar sind.
Die dieser Anmeldung zugrunde liegende Schweizer Patentanmeldung Nr.2808/92-2, angemeldet am 7. September 1992, gilt im Rahmen dieser Anmeldung hiermit als geoffenbart