DE102009028297A1 - System und Verfahren zum Orten eines Fahrzeugs - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein System (1) zum Orten eines insbesondere gestohlenen und/oder verunglückten Fahrzeugs (2), mit mindestens einem in/an dem Fahrzeug angeordneten Positionserfassungsmittel (5) zum Bestimmen der Position des Fahrzeugs, sowie mit einer in/an dem Fahrzeug (2) angeordneten Einrichtung (6) zum automatischen Übermitteln der aktuellen Position, insbesondere im Falle eines Diebstahls oder Unfalls. Es ist vorgesehen, dass die Einrichtung (6) die Güte der Positionsbestimmung der aktuellen Position bewertet und die Bewertung zusammen mit der aktuellen Position übermittelt. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Orten eines insbesondere gestohlenen und/oder verunglückten Fahrzeugs.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein System zum Orten eines insbesondere gestohlenen und/oder verunglückten Fahrzeugs, insbesondere Kraftfahrzeugs, mit mindestens einem in/an dem Fahrzeug angeordneten Positionserfassungsmittel zum Bestimmen der Position des Fahrzeugs, sowie mit einer in/an dem Fahrzeug angeordneten Einrichtung zum automatischen Übermitteln der aktuellen Position, insbesondere im Falle eines Diebstahls oder Unfalls.
  • Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Orten eines insbesondere gestohlenen und/oder verunglückten Fahrzeugs, insbesondere mittels eines Systems wie obenstehend beschrieben, wobei die aktuelle Position des Fahrzeugs bestimmt und, insbesondere im Falle eines Diebstahls oder eines Unfalls, automatisch übermittelt wird.
  • Stand der Technik
  • Systeme sowie Verfahren der eingangs genannten Art sind aus dem Stand der Technik bekannt. Das wohl bekannteste Beispiel stellen dabei die so genannten eCall-Systeme dar. Diese starten bei einem Unfall einen automatischen Notruf, der per GSM, UMTS oder mittels anderer bekannter Mobilfunkarten an eine Zentrale gesendet wird. Das eCall-System ermöglicht es, dem Notruf die aktuelle Position des Fahrzeugs mit beizufügen, sodass schnelle Hilfe gewährleistet werden kann. Ebenso sind Systeme bekannt, die gestohlene Fahrzeuge verfolgen, so genannte Stolen-Vehicle-Tracking-Systeme, mittels denen gestohlene Fahrzeuge wieder aufgefunden werden können. Die bekannten Systeme haben gemein, dass sie zumindest ein Positionserfassungsmittel an dem Fahrzeug zum Bestimmen dessen Position sowie eine Einrichtung zum automischen Übermitteln der bestimmten Position im Falle eines Diebstahls oder Unfalls aufweisen.
  • Offenbarung der Erfindung
  • Das erfindungsgemäße System sieht nunmehr vor, dass die Einrichtung derart ausgebildet ist, dass sie die Güte der Positionsbestimmung der aktuellen Position bewertet und die Bewertung zusammen mit der aktuellen Position übermittelt. Es ist also vorgesehen, dass die Einrichtung eine Bewertung dahingehend durchführt, inwieweit die mittels des Positionserfassungsmittels bestimmte Position der tatsächlichen Position des Fahrzeugs entspricht oder entsprechen kann. Ein Empfänger der Daten, die also die Position sowie die Güte der Positionsbestimmung betreffen, beispielsweise die genannte (Notfall-)Zentrale, kann anhand der Position sowie der Bewertung der Güte der Positionsbestimmung einschätzen, ob sich das Fahrzeug an der tatsächlich angegebenen Position befindet, und gegebenenfalls einen (Such-)Bereich bestimmen, innerhalb dessen das Fahrzeug zu erwarten ist. Zweckmäßigerweise wird der Bereich in Abhängigkeit der übermittelten Bewertung der Güte bestimmt, wobei je höher beziehungsweise besser die Bewertung ausfällt, desto kleiner wird der Bereich gewählt.
  • Vorteilhafterweise speichert die Einrichtung regelmäßig die aktuelle Position des Fahrzeugs. Dazu weist die Einrichtung zweckmäßigerweise einen Speicher auf, insbesondere einen nicht-flüchtigen Speicher, der die durch das Positionserfassungsmittel zuletzt bestimmten Positionen des Fahrzeugs zumindest für eine vorgebbare/vorgegebene Zeitspanne abrufbar zur Verfügung stellt. Zweckmäßigerweise wird zu der jeweils in dem Speicher hinterlegten Position auch die Bewertung der Güte der jeweiligen Positionsbestimmung hinterlegt.
  • Bevorzugt fügt die Einrichtung der jeweils aktuellen Position einen Zeitstempel hinzu, sodass nicht nur die Position, sondern auch der Zeitpunkt, zu dem diese Position bestimmt wurde, gespeichert und gegebenenfalls mit übermittelt wird. Hierdurch kann der (Such-)Bereich, innerhalb dessen das Fahrzeug erwartet wird, weiter angepasst, insbesondere eingeschränkt oder erweitert werden, da hierdurch auch ein Rückschluss auf die Fortbewegungsgeschwindigkeit des Fahrzeugs getroffen werden kann.
  • Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Einrichtung zusammen mit der aktuellen Position die zuletzt gespeicherte Position mit einer höheren, insbesondere mit einer nächsthöheren oder höchsten Güte, sowie deren Bewertung mit sendet/übermittelt. Es ist also vorgesehen, dass nicht nur die „aktuellste” Position des Fahrzeugs übermittelt wird, sondern auch eine zuvor bestimmte, und in dem Speicher hinterlegte Position. Wobei die Auswahl der zuletzt gespeicherten Position dahingehend beeinflusst wird, dass die zuletzt gespeicherte Position mit einer höheren Güte, also mit einer höher bewerteten Güte, als die der aktuellen Position ausgewählt und mit gesendet wird. Hierdurch lässt sich das Auffinden des insbesondere gestohlenen Fahrzeugs vereinfachen, da neben der gegebenenfalls ungenauen aktuellen Position auch die zuletzt bekannte Position mit einer höheren Güte zur Verfügung steht, sodass zum Einen die bereits gefahrene Strecke des Fahrzeugs besser nacherfolgt und zum Anderen dadurch die Weiterfahrt des Fahrzeugs besser eingeschätzt werden kann. Entsprechend lässt sich der (Such-)Bereich erweitern oder verkleinern.
  • Weiterhin ist vorgesehen, dass die Einrichtung die Güte der Positionsbestimmung in Abhängigkeit des Positionserfassungsmittels bewertet. Dabei werden zum Einen die Funktionsfähigkeit, die Betriebsbedingungen sowie die Umgebungsbedingungen, die auf die Funktionsfähigkeit des Positionserfassungsmittel Einfluss haben können, berücksichtigt, sodass in Abhängigkeit der genannten Parameter die Güte unterschiedlich bewertet wird. Und zum Anderen wird bevorzugt die Güte in Abhängigkeit des verwendeten Positionserfassungsmittels bewertet. In modernen Fahrzeugen, insbesondere Kraftfahrzeugen, sind bereits häufig unterschiedliche Mittel vorgesehen, die auch zur Positionserfassung genutzt werden können. Dabei unterscheiden sich diese Mittel insbesondere in der Güte beziehungsweise Genauigkeit der Positionsbestimmung, sodass eine Bewertung der Güte in Abhängigkeit des verwendeten Positionserfassungsmittels durch die Einrichtung auf einfache Art und Weise durchgeführt werden kann.
  • Vorteilhafterweise ist ein erstes Positionserfassungsmittel mit höchster Güte als satellitengestütztes Navigationssystem ausgebildet. Satellitengestützte Navigationssysteme zur Positionsbestimmung sind in vielen Fahrzeugen bereits in Form eines Navigationsgeräts realisiert. Die bekannten Navigationsgeräte können mittlerweile die Position eines Fahrzeugs auf wenige Meter genau bestimmen, sodass die Güte der Positionsbestimmung einer durch das Navigationssystem bestimmten Position am Höchsten bewertet wird.
  • Zweckmäßigerweise umfasst ein zweites Positionserfassungsmittel mit niedriger Güte wenigstens ein Nah-Kommunikationsmittel zur Kommunikation mit einem anderen Fahrzeug und/oder einer ortsfesten Infrastruktur. Bei der so genannten Car-to-X-Kommunikation tauschen Fahrzeuge untereinander oder mit einer ortsfesten Infrastruktur, wie beispielsweise eine Ampel, eine Beschilderung oder ein Gebäude, die mit entsprechenden Vorrichtungen, wie Sensoren, Transpondern oder dergleichen zum Austauschen/Übermitteln von Informationen ausgestattet sind, Informationen aus. Bekannterweise werden über derartige Nah-Kommunikationsmittel beispielsweise Warnmeldungen von einem Fahrzeug zum nächsten weitergeleitet. Im vorliegenden Fall betreffen diese Informationen zweckmäßigerweise die Position des anderen Fahrzeugs oder der Infrastruktur. So kann mittels der Nah-Kommunikationsmittel im Vorbeifahren die Position der Infrastruktur erfasst und dadurch die eigene Position bestimmt beziehungsweise abgeschätzt werden. So kann beispielsweise beim Vorbeifahren an einer Ampel die Position der Ampel erfasst, und diese zu dem Zeitpunkt des Vorbeifahrens an der Ampel als eigene Position bestimmt werden. Bei einer Kommunikation zwischen Fahrzeugen mittels entsprechender Nah-Kommunikationsmittel kann beispielsweise das zu ortende Fahrzeug mittels seines Nah-Kommunikationsmittels mit einem anderen Fahrzeug mit einem entsprechenden Nah-Kommunikationsmittel kommunizieren und dadurch Informationen über seine eigene Position in Erfahrung bringen, sofern dem anderen Fahrzeug seine eigene Position bekannt ist. Die Güte der Positionsbestimmung mittels der oben beschriebenen zweiten Positionserfassungsmittel wird niedriger bewertet als die des ersten Positionserfassungsmittels, da nicht die Position des Fahrzeugs selbst, sondern die Position von einem anderen Fahrzeug oder einer Infrastruktur in der Umgebung des Fahrzeugs erfasst wird.
  • Weiterhin ist ein drittes Positionserfassungsmittel mit niedrigster Güte vorgesehen, das eine Inertialsensorik zur Bestimmung der Position des Fahrzeugs umfasst. Die Inertialsensorik umfasst dabei zweckmäßigerweise einen oder mehrere Inertialsensoren. Diese sind heutzutage in vielen Fahrzeugen bereits für unterschiedliche Anwendungen vorgesehen. So umfasst beispielsweise ein herkömmliches ESP-System eine Inertialsensorik. Darüber hinaus sind auch Airbag-Steuergeräte mit integrierter Inertialsensorik bekannt. Mittels eines oder mehrerer Inertialsensoren kann die Bewegung beziehungsweise die Trajektorie eines Fahrzeugs im Raum bestimmt beziehungsweise berechnet werden. Ist ein Ausgangspunkt bekannt, so kann hierbei auch die Position des Fahrzeugs mittels der Inertialsensorik bestimmt beziehungsweise abgeschätzt werden. Durch das Nutzen der sowieso bereits erfassten Daten der Inertialsensorik ist eine Umsetzung zur Bestimmung der Position einfach und kostengünstig durchführbar. Da hierdurch die Position des Fahrzeugs jedoch nur abgeschätzt werden kann, wird die Güte der Positionsbestimmung im Vergleich zu den anderen beschriebenen Positionserfassungsmittel (Navigationssystem, Nah-Kommunikationsmittel) am Niedrigsten bewertet. Die drei beschriebenen Positionserfassungsmittel können in beliebiger Kombination miteinander in einem Fahrzeug vorgesehen sein, wobei stets mindestens zwei unterschiedliche Positionserfassungsmittel zur Verfügung stehen beziehungsweise vorgesehen sind.
  • Vorteilhafterweise übermittelt die Einrichtung weitere Informationen das Fahrzeug betreffend, insbesondere eine Identifikationsnummer des Fahrzeugs und/oder eine Information betreffend die Anzahl der Insassen. So kann beispielsweise mittels einer Insassenerkennungseinheit (Insassenklassifizierung) die Anzahl der Personen erfasst oder abgeschätzt und mit dem Notruf mit gesendet werden. So kann beispielsweise eingeschätzt werden, wie aufwendig es wird, die im Fahrzeug befindlichen Diebe zu überwältigen.
  • Besonders bevorzugt ist die Antenne des Navigationssystems am Fahrzeugunterboden derart angeordnet und/oder ausgerichtet, dass Daten durch Reflektion an der Fahrbahn übermittelt/empfangen werden. Das Anordnen der Antenne des Navigationssystems am Fahrzeugunterboden hat den Vorteil, dass sie zum Einen für einen Dieb schwer zu erreichen, und zum Anderen von vornherein bereits schwieriger auszumachen beziehungsweise als solche zu erkennen ist. Durch die vorteilhafte Anordnung wird eine Störung des Navigationssystems einem Dieb wesentlich erschwert. Mittels der Reflektion an der Fahrbahn können dennoch Daten zum Bestimmen der Position des Fahrzeugs empfangen werden. Wobei auch nach Zerstörung der Antenne des Navigationssystems mittels des vorteilhaften Systems eine Verfolgung beziehungsweise Ortung des Fahrzeugs aufgrund der unterschiedlichen Rückfallebenen möglich ist.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass die Güte der Positionsbestimmung der aktuellen Position bewertet und die Bewertung der Positionsbestimmung mit der aktuellen Position mit gesendet/übermittelt wird. Es ergeben sich dabei die oben beschriebenen Vorteile.
  • Im Folgenden soll die Erfindung sowie deren Vorteile anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden. Dazu zeigen
  • 1 ein Ausführungsbeispiel des vorteilhaften Systems zum Orten eines Fahrzeugs in einer schematischen Darstellung und
  • 2 ein schematisch dargestelltes Datenpaket.
  • Die 1 zeigt in einer schematischen Darstellung ein System 1 zum Orten eines Fahrzeugs 2. Dargestellt ist in dem Ausführungsbeispiel eine Straße 3, auf welcher sich das Fahrzeug 2 in Richtung eines Pfeils 4 fortbewegt. Das Fahrzeug 2 weist mehrere Positionserfassungsmittel 5 auf, auf die später näher eingegangen werden soll. Weiterhin weist das Fahrzeug 2 eine Einrichtung 6 auf, die zumindest ein Sendemittel zum Versenden von Daten, bevorzugt mittels Mobilfunk, bevorzugt GSM und/oder UMTS, umfasst. Die Einrichtung 6 erkennt eine Notsituation, beispielsweise wenn das Fahrzeug 2 gestohlen und/oder in einen Unfall verwickelt wird. Wird ein derartiger Notfall durch die Einrichtung 6 erfasst, sendet sie Daten, die die Position des Fahrzeugs 2 betreffen, also letztendlich die Position des Fahrzeugs, an eine entsprechende (Notfall-)Zentrale. Die Position beziehungsweise die Positionsdaten, die die Einrichtung 6 übermitteln soll, erhält sie durch beziehungsweise von einem oder mehreren der Positionserfassungsmittel 5. Auf Basis der übermittelten Daten/Position kann die (Notfall-)Zentrale auf einfache Art und Weise die Position des Fahrzeugs 2 ermitteln/bestimmen und somit beispielsweise einen Krankenwagen an die entsprechende Stelle leiten.
  • Vorliegend weist das Fahrzeug 2 drei unterschiedliche Positionserfassungsmittel 5 auf. Eines der Positionserfassungsmittel 5 ist als satellitengestütztes Navigationssystem 7 ausgebildet. Mittels des Navigationssystems 7 kann die Position des Fahrzeugs 2 besonders genau erfasst werden. Da bei vielen Fahrzeugen ein derartiges Navigationssystem bereits vorab installiert ist, können die Positionsdaten, die von dem Navigationssystem 7 ermittelt werden, auf einfache Art und Weise auch an die Einrichtung 6 zum Versenden/Übermitteln weitergeleitet werden.
  • Weiterhin ist ein zweites der Positionserfassungsmittel 5 als Nah-Kommunikationsmittel 8 ausgebildet, das eine direkte Kommunikation von dem Fahrzeug 2 zu einer ortsfesten beziehungsweise fest installierten Infrastruktur oder zu einem anderen Fahrzeug ermöglicht. In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel kommt dem Fahrzeug 2 auf der Straße 3 ein weiteres Fahrzeug 9 entgegen. Das Fahrzeug 9 weist zweckmäßigerweise ein eigenes Navigationssystem 7 zur Bestimmung seiner Position auf. Weiterhin weist das Fahrzeug 9 Nah-Kommunikationsmittel 8 auf, wie sie oben beschrieben wurden. Eine gestrichelte Linie soll hierbei andeuten, dass das Nah-Kommunikationsmittel 8 des Fahrzeugs 9 mit dem Navigationssystem 7 des Fahrzeugs 9 über eine Datenverbindung kommuniziert. Die Nah-Kommunikationsmittel 8 erlauben im Vorbeifahren einen Informations- beziehungsweise Datenaustausch zwischen den Fahrzeugen 2 und 9. Sobald sich die Fahrzeuge 2 und 9 in einer ausreichenden Nähe zueinander befinden, kann eine Kommunikation insbesondere dahingehend stattfinden, dass das Nah-Kommunikationsmittel 8 des Fahrzeugs 9 die ihm bekannte Position des Fahrzeugs 9 an das Kommunikationsmittel 8 des Fahrzeugs 2 übermittelt. Dadurch kann das Kommunikationsmittel 8 des Fahrzeugs 2 und/oder die Einrichtung 6 – gegebenenfalls auch das Navigationssystem 7 – die Position des Fahrzeugs 9 bestimmen und gegebenenfalls seine eigene abschätzen.
  • Alternativ oder zusätzlich zu der Kommunikation mit dem anderen Fahrzeug 9 kann mittels des/der Kommunikationsmittel 8 auch eine Kommunikation mit einer fest installierten, also mit einer ortsfesten Infrastruktur zum Bestimmen der Position des Fahrzeugs 2 erfolgen. In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist als ortsfeste Infrastruktur eine Ampel 10 am Straßenrand vorgesehen, die ebenfalls ein Nah-Kommunikationsmittel 8, beispielsweise in Form eines Transponders 11, aufweist, in welchem Daten die Position der Ampel 10 betreffend hinterlegt sind. Durch die Nah-Kommunikationsmittel 8 kann das Fahrzeug 2 dabei im Vorbeifahren an der Ampel 10 die Position der Ampel 10 erfassen und damit seine eigene Position abschätzen.
  • Als drittes Positionserfassungsmittel 5 weist das Fahrzeug 2 einen oder mehrere Inertialsensoren beziehungsweise eine Inertialsensorik 12 auf. Der oder die Inertialsensoren dienen zur Messung linearer Beschleunigungskräfte und/oder Rotationskräfte. Mittels der Inertialsensorik 12 kann somit durch Erfassen der Trajektorie des Fahrzeugs 2 die Position des Fahrzeugs 2 ausgehend von der zuletzt bekannten Position abgeschätzt werden.
  • Der Einrichtung 6 stehen somit drei unterschiedliche Positionsbestimmungen zur Verfügung, von denen zwei als Rückfallebenen dienen. Vorteilhafterweise bewertet die Einrichtung 6 die Güte der Positionsbestimmung der aktuellen Position, zweckmäßigerweise in Abhängigkeit von dem die Position bestimmenden Positionserfassungsmittel 5. Die Einrichtung 6 bewertet dabei die Güte der Positionsbestimmung mittels des Navigationssystems 7 am Höchsten, die Güte der Positionsbestimmung mittels der Inertialsensorik 12 am Niedrigsten und stuft die Güte der Positionsbestimmung mittels des/der Nah-Kommunikationsmittel 8 zwischen den beiden zuerst genannten ein.
  • Die Bewertung der Güte der Positionsbestimmung wird vorteilhafterweise mit der Position in Form eines sogenannten Flag übertragen. Sie kann dabei als separates Datenwort oder direkt in die Positionsangabe mit hineincodiert sein. Wird die Position mittels des Navigationssystems 7 bestimmt, wird das Flag „0” mit versandt. Ist die eigene Positionsbestimmung mittels des Navigationssystems 7 beispielsweise aufgrund einer defekten Antenne des Navigationssystem 7 oder aufgrund schlechter Empfangsverhältnisse nicht möglich, so erfolgt die Positionsbestimmung mittels des/der Nah-Kommunikationsmittel 8. Da hierbei letztendlich die Position eines in der unmittelbaren Nähe des Fahrzeugs 2 befindlichen Objekts erfasst wird, wird hier, wie oben beschrieben, eine geringere Güte vergeben beziehungsweise die Güte geringer bewertet und mit der erfassten/bestimmten Position das Flag „1” mit versandt. Ein Flag „2” wird mit der Position mit versandt, wenn die Positionsbestimmung mittels der Inertialsensorik 12 erfolgt, beispielsweise weil die Positionsbestimmung mittels dem Navigationssystem 7 und dem Nah-Kommunikationsmittel 8 nicht möglich ist. Mittels im Fahrzeug 2 bereits vorhandener Inertialsensorik, zum Beispiel mittels der in einem Airbag, einem ESP-System oder in einer Domain-Control-Unit (Steuereinheit) integrierten Inertialsensorik, kann die Trajektorie des Fahrzeugs 2 mithilfe eines Bewegungs-Tracking-Algorithmus verfolgt und dadurch die Position des Fahrzeugs bestimmt werden. Der genannte Algorithmus beruht dabei vorteilhafterweise auf dem so genannten VMO (Vehicle Motion Observer = Fahrzeug-Bewegungs-Überwacher) und läuft entweder im Airbag oder in der Steuereinheit ab. Wird die Position wie zuletzt beschrieben mittels der Inertialsensorik 12 bestimmt, so ist sie umso ungenauer, je länger das Fahrzeug 2 ohne Navigationssystem oder Nah-Kommunikationsmittel 8 unterwegs ist. Daher wird die Güte dieser Positionsbestimmung, wie oben beschrieben, am Niedrigsten bewertet.
  • Die 2 zeigt in einer schematischen Darstellung eine mittels der Einrichtung 6 an die (Notfall-)Zentrale gesendete Nachricht. Die Information ist dabei in drei Blöcke 13, 14 und 15 gegliedert. Der erste Block 13 enthält die aktuelle Position des Fahrzeugs 2, die Bewertung der Güte der aktuellen Position beziehungsweise der entsprechenden Positionsbestimmungen, sowie einen Zeitstempel: Zweckmäßigerweise wird für die aktuelle Position des ersten Blocks 13 die Erfasste Position des Positionserfassungsmittels 5 mit der höchsten zur Verfügung stehenden Güte verwendet.
  • Besonders bevorzugt enthält der zweite Block 14 die letzte Position mit einer höheren Güte, die zugehörige entsprechende Güte beziehungsweise Bewertung der Güte sowie den entsprechenden zugehörigen Zeitstempel. Es ist also vorgesehen, dass nicht nur die aktuelle Position des Fahrzeugs, sondern auch die zuletzt bekannte Position mit einer höheren oder gegebenenfalls der höchsten Güte übermittelt wird. Zur Erläuterung soll folgendes Beispiel dienen:
    Das aus 1 bekannte Fahrzeug 2 wird gestohlen. Der Dieb zerstört dabei, da er nicht leicht verfolgt werden möchte, die Antenne des Navigationssystems. Im Folgenden bestimmt das Fahrzeug dennoch seine Position mittels der Nah-Kommunikationsmittel 8 und/oder der Inertialsensorik 12. Die Einrichtung 6 erkennt beispielsweise anhand der zerstörten Antenne, dass das Fahrzeug gestohlen ist und beginnt die Informationsübertragung an die (Notfall-)Zentrale. Da das Navigationssystem nicht mehr einwandfrei funktioniert, wird die aktuelle Position mittels des/der Nah-Kommunikationsmittel 8 mithilfe der Infrastruktur und/oder von in der Nähe befindlichen Fahrzeugen bestimmt. In diesem Fall wird die Position mitsamt dem Flag „1” sowie dem zugehörigen Zeitstempel übermittelt. Gleichzeitig wird in dem Block 14 die letzte Position mit einer höheren Güte hinterlegt. In diesem Fall ist dies die zuletzt mittels des Navigationssystems 7 erfasste Position des Fahrzeugs 2, bevor die Antenne zerstört wurde. Die Einrichtung 6 weist dazu vorteilhafterweise einen Speicher 6' auf, in dem regelmäßig die aktuelle Position mitsamt der Bewertung der Güte der Position beziehungsweise der Positionsbestimmung sowie ein entsprechender Zeitstempel hinterlegt werden. Beim Übermitteln der Informationen gemäß 2 wird also eine frühere Position mit einer höheren Güte, deren Bewertung sowie der entsprechende Zeitstempel mit übermittelt.
  • In dem dritten Block 15 können optional generelle Infos, die das Fahrzeug oder dessen Insassen betreffen, hinterlegt und übermittelt werden. So kann beispielsweise, sofern eine entsprechende Insassenklassifizierung in dem Fahrzeug vorgesehen ist, die Anzahl der Insassen oder auch eine Identifikationsnummer des Fahrzeugs übermittelt werden.
  • Mithilfe der empfangenen Daten kann die (Notfall-)Zentrale bestimmen, wie verlässlich die übersandten Positions-Daten/Informationen sind. Zum Anderen kann sie einen Suchradius beziehungsweise Suchbereich, innerhalb dessen sich das Fahrzeug 2 befinden kann, ermitteln. Durch Kenntnis der letzten Position mit einer höheren Güte sowie der aktuellen Position mit einer niedrigeren Güte ist es möglich, den Suchbereich entsprechend einzugrenzen.
  • Entsprechend kann verfahren werden, wenn im System 1 lediglich nur zwei Gütestufen, beispielsweise in Form der Nah-Kommunikationsmittel 8 und der Inertialsensorik 12 oder dem Navigationssystem 7 und der Inertialsensorik 12, zur Verfügung stehen. Die Insasseninformationen können durch das so genannte Occupant Classification System (Insassenklassifikation), zum Beispiel mittels einer Innenraumkamera bestimmt werden.
  • Natürlich kann das oben beschriebene System auch durch Autovermietungen genutzt werden, die feststellen möchten, wo sich ihre Fahrzeuge befinden. Aufgrund der Ausbildung, insbesondere in Bezug auf die unterschiedlichen Rückfallebenen, ist das oben beschriebene System beziehungsweise Verfahren zum Orten eines Fahrzeugs besonders robust und zuverlässig. Für das oben beschriebene System sind unzählige weitere Anwendungen denkbar.

Claims (11)

  1. System (1) zum Orten eines insbesondere gestohlenen und/oder verunglückten Fahrzeugs (2), mit mindestens einem in/an dem Fahrzeug angeordneten Positionserfassungsmittel (5) zum Bestimmen der Position des Fahrzeugs (2), sowie mit einer in/an dem Fahrzeug (2) angeordneten Einrichtung (6) zum automatischen Übermitteln der aktuellen Position, insbesondere im Falle eines Diebstahls oder Unfalls, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (6) die Güte der Positionsbestimmung der aktuellen Position bewertet und die Bewertung zusammen mit der aktuellen Position übermittelt.
  2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (6) regelmäßig die aktuelle Position des Fahrzeugs (2) speichert.
  3. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (6) der aktuellen Position einen Zeitstempel hinzufügt.
  4. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (6) zusammen mit der aktuellen Position die zuletzt gespeicherte Position mit einer höheren, insbesondere mit einer nächsthöheren oder höchsten Güte, sowie deren Bewertung mit sendet/übermittelt.
  5. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (6) die Güte der Positionsbestimmung in Abhängigkeit des Positionserfassungsmittels (5) bewertet.
  6. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein erstes Positionserfassungsmittel (5) mit höchster Güte als satellitengestütztes Navigationssystem (7) ausgebildet ist.
  7. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein zweites Positionserfassungsmittel (5) mit niedrigerer Güte wenigstens ein Nah-Kommunikationsmittel (8) zur Kommunikation mit einem anderen Fahrzeug und/oder einer ortsfesten Infrastruktur umfasst.
  8. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein drittes Positionserfassungsmittel (5) mit niedrigster Güte eine Inertialsensorik (12) zur Bestimmung der Position des Fahrzeugs (2) umfasst.
  9. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (6) weitere Informationen das Fahrzeug (2) und/oder seine Insassen betreffend, insbesondere eine Indentifikationsnummer des Fahrzeugs und/oder die Anzahl der Insassen, mit sendet/übermittelt.
  10. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Antenne des Navigationssystems am Fahrzeugunterboden derart angeordnet und/oder ausgerichtet ist, dass Daten durch Reflektion an der Fahrbahn übermittelt/empfangen werden.
  11. Verfahren zum Orten eines insbesondere gestohlenen und/oder verunglückten Fahrzeugs, insbesondere mittels eines Systems nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, wobei die aktuelle Position des Fahrzeugs bestimmt und, insbesondere im Falle eines Diebstahls und/oder eines Unfalls, automatisch gesendet/übermittelt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Güte der Positionsbestimmung der aktuellen Position bewertet und die Bewertung zusammen mit der aktuellen Position mit gesendet/übermittelt wird.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE102020101355B3 (de) * 2020-01-21 2021-04-15 Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft Diebstahlwarnvorrichtung eines fahrzeugs
DE102023002715B3 (de) 2023-07-03 2024-05-29 Mercedes-Benz Group AG Verfahren zur Ortung eines gestohlenen Fahrzeugs

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