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Die
Erfindung betrifft ein System zum Orten eines insbesondere gestohlenen
und/oder verunglückten
Fahrzeugs, insbesondere Kraftfahrzeugs, mit mindestens einem in/an
dem Fahrzeug angeordneten Positionserfassungsmittel zum Bestimmen
der Position des Fahrzeugs, sowie mit einer in/an dem Fahrzeug angeordneten
Einrichtung zum automatischen Übermitteln
der aktuellen Position, insbesondere im Falle eines Diebstahls oder
Unfalls.
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Ferner
betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Orten eines insbesondere
gestohlenen und/oder verunglückten
Fahrzeugs, insbesondere mittels eines Systems wie obenstehend beschrieben,
wobei die aktuelle Position des Fahrzeugs bestimmt und, insbesondere
im Falle eines Diebstahls oder eines Unfalls, automatisch übermittelt
wird.
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Stand der Technik
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Systeme
sowie Verfahren der eingangs genannten Art sind aus dem Stand der
Technik bekannt. Das wohl bekannteste Beispiel stellen dabei die
so genannten eCall-Systeme dar. Diese starten bei einem Unfall einen
automatischen Notruf, der per GSM, UMTS oder mittels anderer bekannter
Mobilfunkarten an eine Zentrale gesendet wird. Das eCall-System
ermöglicht
es, dem Notruf die aktuelle Position des Fahrzeugs mit beizufügen, sodass schnelle
Hilfe gewährleistet
werden kann. Ebenso sind Systeme bekannt, die gestohlene Fahrzeuge verfolgen,
so genannte Stolen-Vehicle-Tracking-Systeme, mittels denen gestohlene
Fahrzeuge wieder aufgefunden werden können. Die bekannten Systeme
haben gemein, dass sie zumindest ein Positionserfassungsmittel an
dem Fahrzeug zum Bestimmen dessen Position sowie eine Einrichtung
zum automischen Übermitteln
der bestimmten Position im Falle eines Diebstahls oder Unfalls aufweisen.
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Offenbarung der Erfindung
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Das
erfindungsgemäße System
sieht nunmehr vor, dass die Einrichtung derart ausgebildet ist, dass
sie die Güte
der Positionsbestimmung der aktuellen Position bewertet und die
Bewertung zusammen mit der aktuellen Position übermittelt. Es ist also vorgesehen,
dass die Einrichtung eine Bewertung dahingehend durchführt, inwieweit
die mittels des Positionserfassungsmittels bestimmte Position der tatsächlichen
Position des Fahrzeugs entspricht oder entsprechen kann. Ein Empfänger der
Daten, die also die Position sowie die Güte der Positionsbestimmung
betreffen, beispielsweise die genannte (Notfall-)Zentrale, kann
anhand der Position sowie der Bewertung der Güte der Positionsbestimmung
einschätzen,
ob sich das Fahrzeug an der tatsächlich angegebenen
Position befindet, und gegebenenfalls einen (Such-)Bereich bestimmen,
innerhalb dessen das Fahrzeug zu erwarten ist. Zweckmäßigerweise wird
der Bereich in Abhängigkeit
der übermittelten Bewertung
der Güte
bestimmt, wobei je höher
beziehungsweise besser die Bewertung ausfällt, desto kleiner wird der
Bereich gewählt.
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Vorteilhafterweise
speichert die Einrichtung regelmäßig die
aktuelle Position des Fahrzeugs. Dazu weist die Einrichtung zweckmäßigerweise
einen Speicher auf, insbesondere einen nicht-flüchtigen Speicher, der die durch
das Positionserfassungsmittel zuletzt bestimmten Positionen des
Fahrzeugs zumindest für
eine vorgebbare/vorgegebene Zeitspanne abrufbar zur Verfügung stellt.
Zweckmäßigerweise
wird zu der jeweils in dem Speicher hinterlegten Position auch die
Bewertung der Güte
der jeweiligen Positionsbestimmung hinterlegt.
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Bevorzugt
fügt die
Einrichtung der jeweils aktuellen Position einen Zeitstempel hinzu,
sodass nicht nur die Position, sondern auch der Zeitpunkt, zu dem
diese Position bestimmt wurde, gespeichert und gegebenenfalls mit übermittelt
wird. Hierdurch kann der (Such-)Bereich, innerhalb dessen das Fahrzeug erwartet
wird, weiter angepasst, insbesondere eingeschränkt oder erweitert werden,
da hierdurch auch ein Rückschluss
auf die Fortbewegungsgeschwindigkeit des Fahrzeugs getroffen werden
kann.
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Nach
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Einrichtung zusammen mit der aktuellen Position die zuletzt
gespeicherte Position mit einer höheren, insbesondere mit einer
nächsthöheren oder
höchsten
Güte, sowie
deren Bewertung mit sendet/übermittelt.
Es ist also vorgesehen, dass nicht nur die „aktuellste” Position
des Fahrzeugs übermittelt
wird, sondern auch eine zuvor bestimmte, und in dem Speicher hinterlegte
Position. Wobei die Auswahl der zuletzt gespeicherten Position dahingehend
beeinflusst wird, dass die zuletzt gespeicherte Position mit einer
höheren
Güte, also
mit einer höher
bewerteten Güte,
als die der aktuellen Position ausgewählt und mit gesendet wird.
Hierdurch lässt
sich das Auffinden des insbesondere gestohlenen Fahrzeugs vereinfachen,
da neben der gegebenenfalls ungenauen aktuellen Position auch die zuletzt
bekannte Position mit einer höheren
Güte zur Verfügung steht,
sodass zum Einen die bereits gefahrene Strecke des Fahrzeugs besser
nacherfolgt und zum Anderen dadurch die Weiterfahrt des Fahrzeugs besser
eingeschätzt
werden kann. Entsprechend lässt
sich der (Such-)Bereich erweitern oder verkleinern.
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Weiterhin
ist vorgesehen, dass die Einrichtung die Güte der Positionsbestimmung
in Abhängigkeit
des Positionserfassungsmittels bewertet. Dabei werden zum Einen
die Funktionsfähigkeit,
die Betriebsbedingungen sowie die Umgebungsbedingungen, die auf
die Funktionsfähigkeit
des Positionserfassungsmittel Einfluss haben können, berücksichtigt, sodass in Abhängigkeit
der genannten Parameter die Güte
unterschiedlich bewertet wird. Und zum Anderen wird bevorzugt die
Güte in
Abhängigkeit
des verwendeten Positionserfassungsmittels bewertet. In modernen
Fahrzeugen, insbesondere Kraftfahrzeugen, sind bereits häufig unterschiedliche
Mittel vorgesehen, die auch zur Positionserfassung genutzt werden
können.
Dabei unterscheiden sich diese Mittel insbesondere in der Güte beziehungsweise
Genauigkeit der Positionsbestimmung, sodass eine Bewertung der Güte in Abhängigkeit
des verwendeten Positionserfassungsmittels durch die Einrichtung
auf einfache Art und Weise durchgeführt werden kann.
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Vorteilhafterweise
ist ein erstes Positionserfassungsmittel mit höchster Güte als satellitengestütztes Navigationssystem
ausgebildet. Satellitengestützte
Navigationssysteme zur Positionsbestimmung sind in vielen Fahrzeugen
bereits in Form eines Navigationsgeräts realisiert. Die bekannten
Navigationsgeräte
können
mittlerweile die Position eines Fahrzeugs auf wenige Meter genau
bestimmen, sodass die Güte
der Positionsbestimmung einer durch das Navigationssystem bestimmten
Position am Höchsten
bewertet wird.
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Zweckmäßigerweise
umfasst ein zweites Positionserfassungsmittel mit niedriger Güte wenigstens
ein Nah-Kommunikationsmittel zur Kommunikation mit einem anderen
Fahrzeug und/oder einer ortsfesten Infrastruktur. Bei der so genannten Car-to-X-Kommunikation
tauschen Fahrzeuge untereinander oder mit einer ortsfesten Infrastruktur,
wie beispielsweise eine Ampel, eine Beschilderung oder ein Gebäude, die
mit entsprechenden Vorrichtungen, wie Sensoren, Transpondern oder
dergleichen zum Austauschen/Übermitteln
von Informationen ausgestattet sind, Informationen aus. Bekannterweise
werden über
derartige Nah-Kommunikationsmittel
beispielsweise Warnmeldungen von einem Fahrzeug zum nächsten weitergeleitet.
Im vorliegenden Fall betreffen diese Informationen zweckmäßigerweise die
Position des anderen Fahrzeugs oder der Infrastruktur. So kann mittels
der Nah-Kommunikationsmittel im Vorbeifahren die Position der Infrastruktur erfasst
und dadurch die eigene Position bestimmt beziehungsweise abgeschätzt werden.
So kann beispielsweise beim Vorbeifahren an einer Ampel die Position
der Ampel erfasst, und diese zu dem Zeitpunkt des Vorbeifahrens
an der Ampel als eigene Position bestimmt werden. Bei einer Kommunikation zwischen
Fahrzeugen mittels entsprechender Nah-Kommunikationsmittel kann
beispielsweise das zu ortende Fahrzeug mittels seines Nah-Kommunikationsmittels
mit einem anderen Fahrzeug mit einem entsprechenden Nah-Kommunikationsmittel kommunizieren
und dadurch Informationen über
seine eigene Position in Erfahrung bringen, sofern dem anderen Fahrzeug
seine eigene Position bekannt ist. Die Güte der Positionsbestimmung
mittels der oben beschriebenen zweiten Positionserfassungsmittel wird
niedriger bewertet als die des ersten Positionserfassungsmittels,
da nicht die Position des Fahrzeugs selbst, sondern die Position
von einem anderen Fahrzeug oder einer Infrastruktur in der Umgebung
des Fahrzeugs erfasst wird.
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Weiterhin
ist ein drittes Positionserfassungsmittel mit niedrigster Güte vorgesehen,
das eine Inertialsensorik zur Bestimmung der Position des Fahrzeugs
umfasst. Die Inertialsensorik umfasst dabei zweckmäßigerweise
einen oder mehrere Inertialsensoren. Diese sind heutzutage in vielen
Fahrzeugen bereits für
unterschiedliche Anwendungen vorgesehen. So umfasst beispielsweise
ein herkömmliches ESP-System
eine Inertialsensorik. Darüber
hinaus sind auch Airbag-Steuergeräte mit integrierter
Inertialsensorik bekannt. Mittels eines oder mehrerer Inertialsensoren
kann die Bewegung beziehungsweise die Trajektorie eines Fahrzeugs
im Raum bestimmt beziehungsweise berechnet werden. Ist ein Ausgangspunkt
bekannt, so kann hierbei auch die Position des Fahrzeugs mittels
der Inertialsensorik bestimmt beziehungsweise abgeschätzt werden.
Durch das Nutzen der sowieso bereits erfassten Daten der Inertialsensorik
ist eine Umsetzung zur Bestimmung der Position einfach und kostengünstig durchführbar. Da
hierdurch die Position des Fahrzeugs jedoch nur abgeschätzt werden
kann, wird die Güte
der Positionsbestimmung im Vergleich zu den anderen beschriebenen
Positionserfassungsmittel (Navigationssystem, Nah-Kommunikationsmittel)
am Niedrigsten bewertet. Die drei beschriebenen Positionserfassungsmittel
können
in beliebiger Kombination miteinander in einem Fahrzeug vorgesehen
sein, wobei stets mindestens zwei unterschiedliche Positionserfassungsmittel
zur Verfügung
stehen beziehungsweise vorgesehen sind.
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Vorteilhafterweise übermittelt
die Einrichtung weitere Informationen das Fahrzeug betreffend, insbesondere
eine Identifikationsnummer des Fahrzeugs und/oder eine Information
betreffend die Anzahl der Insassen. So kann beispielsweise mittels
einer Insassenerkennungseinheit (Insassenklassifizierung) die Anzahl
der Personen erfasst oder abgeschätzt und mit dem Notruf mit
gesendet werden. So kann beispielsweise eingeschätzt werden, wie aufwendig es
wird, die im Fahrzeug befindlichen Diebe zu überwältigen.
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Besonders
bevorzugt ist die Antenne des Navigationssystems am Fahrzeugunterboden
derart angeordnet und/oder ausgerichtet, dass Daten durch Reflektion
an der Fahrbahn übermittelt/empfangen werden.
Das Anordnen der Antenne des Navigationssystems am Fahrzeugunterboden
hat den Vorteil, dass sie zum Einen für einen Dieb schwer zu erreichen,
und zum Anderen von vornherein bereits schwieriger auszumachen beziehungsweise
als solche zu erkennen ist. Durch die vorteilhafte Anordnung wird
eine Störung
des Navigationssystems einem Dieb wesentlich erschwert. Mittels
der Reflektion an der Fahrbahn können
dennoch Daten zum Bestimmen der Position des Fahrzeugs empfangen werden.
Wobei auch nach Zerstörung
der Antenne des Navigationssystems mittels des vorteilhaften Systems
eine Verfolgung beziehungsweise Ortung des Fahrzeugs aufgrund der
unterschiedlichen Rückfallebenen
möglich
ist.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zeichnet sich dadurch aus, dass die Güte der Positionsbestimmung
der aktuellen Position bewertet und die Bewertung der Positionsbestimmung
mit der aktuellen Position mit gesendet/übermittelt wird. Es ergeben
sich dabei die oben beschriebenen Vorteile.
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Im
Folgenden soll die Erfindung sowie deren Vorteile anhand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert werden.
Dazu zeigen
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1 ein
Ausführungsbeispiel
des vorteilhaften Systems zum Orten eines Fahrzeugs in einer schematischen
Darstellung und
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2 ein
schematisch dargestelltes Datenpaket.
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Die 1 zeigt
in einer schematischen Darstellung ein System 1 zum Orten
eines Fahrzeugs 2. Dargestellt ist in dem Ausführungsbeispiel
eine Straße 3,
auf welcher sich das Fahrzeug 2 in Richtung eines Pfeils 4 fortbewegt.
Das Fahrzeug 2 weist mehrere Positionserfassungsmittel 5 auf,
auf die später näher eingegangen
werden soll. Weiterhin weist das Fahrzeug 2 eine Einrichtung 6 auf,
die zumindest ein Sendemittel zum Versenden von Daten, bevorzugt mittels
Mobilfunk, bevorzugt GSM und/oder UMTS, umfasst. Die Einrichtung 6 erkennt
eine Notsituation, beispielsweise wenn das Fahrzeug 2 gestohlen und/oder
in einen Unfall verwickelt wird. Wird ein derartiger Notfall durch
die Einrichtung 6 erfasst, sendet sie Daten, die die Position
des Fahrzeugs 2 betreffen, also letztendlich die Position
des Fahrzeugs, an eine entsprechende (Notfall-)Zentrale. Die Position
beziehungsweise die Positionsdaten, die die Einrichtung 6 übermitteln
soll, erhält
sie durch beziehungsweise von einem oder mehreren der Positionserfassungsmittel 5.
Auf Basis der übermittelten
Daten/Position kann die (Notfall-)Zentrale auf einfache Art und
Weise die Position des Fahrzeugs 2 ermitteln/bestimmen und
somit beispielsweise einen Krankenwagen an die entsprechende Stelle
leiten.
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Vorliegend
weist das Fahrzeug 2 drei unterschiedliche Positionserfassungsmittel 5 auf.
Eines der Positionserfassungsmittel 5 ist als satellitengestütztes Navigationssystem 7 ausgebildet.
Mittels des Navigationssystems 7 kann die Position des Fahrzeugs 2 besonders
genau erfasst werden. Da bei vielen Fahrzeugen ein derartiges Navigationssystem
bereits vorab installiert ist, können
die Positionsdaten, die von dem Navigationssystem 7 ermittelt werden,
auf einfache Art und Weise auch an die Einrichtung 6 zum
Versenden/Übermitteln
weitergeleitet werden.
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Weiterhin
ist ein zweites der Positionserfassungsmittel 5 als Nah-Kommunikationsmittel 8 ausgebildet,
das eine direkte Kommunikation von dem Fahrzeug 2 zu einer
ortsfesten beziehungsweise fest installierten Infrastruktur oder
zu einem anderen Fahrzeug ermöglicht.
In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
kommt dem Fahrzeug 2 auf der Straße 3 ein weiteres
Fahrzeug 9 entgegen. Das Fahrzeug 9 weist zweckmäßigerweise
ein eigenes Navigationssystem 7 zur Bestimmung seiner Position
auf. Weiterhin weist das Fahrzeug 9 Nah-Kommunikationsmittel 8 auf,
wie sie oben beschrieben wurden. Eine gestrichelte Linie soll hierbei
andeuten, dass das Nah-Kommunikationsmittel 8 des Fahrzeugs 9 mit dem
Navigationssystem 7 des Fahrzeugs 9 über eine Datenverbindung
kommuniziert. Die Nah-Kommunikationsmittel 8 erlauben im
Vorbeifahren einen Informations- beziehungsweise Datenaustausch
zwischen den Fahrzeugen 2 und 9. Sobald sich die
Fahrzeuge 2 und 9 in einer ausreichenden Nähe zueinander
befinden, kann eine Kommunikation insbesondere dahingehend stattfinden,
dass das Nah-Kommunikationsmittel 8 des Fahrzeugs 9 die
ihm bekannte Position des Fahrzeugs 9 an das Kommunikationsmittel 8 des
Fahrzeugs 2 übermittelt.
Dadurch kann das Kommunikationsmittel 8 des Fahrzeugs 2 und/oder
die Einrichtung 6 – gegebenenfalls
auch das Navigationssystem 7 – die Position des Fahrzeugs 9 bestimmen
und gegebenenfalls seine eigene abschätzen.
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Alternativ
oder zusätzlich
zu der Kommunikation mit dem anderen Fahrzeug 9 kann mittels des/der
Kommunikationsmittel 8 auch eine Kommunikation mit einer
fest installierten, also mit einer ortsfesten Infrastruktur zum
Bestimmen der Position des Fahrzeugs 2 erfolgen. In dem
vorliegenden Ausführungsbeispiel
ist als ortsfeste Infrastruktur eine Ampel 10 am Straßenrand
vorgesehen, die ebenfalls ein Nah-Kommunikationsmittel 8,
beispielsweise in Form eines Transponders 11, aufweist,
in welchem Daten die Position der Ampel 10 betreffend hinterlegt
sind. Durch die Nah-Kommunikationsmittel 8 kann das Fahrzeug 2 dabei
im Vorbeifahren an der Ampel 10 die Position der Ampel 10 erfassen
und damit seine eigene Position abschätzen.
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Als
drittes Positionserfassungsmittel 5 weist das Fahrzeug 2 einen
oder mehrere Inertialsensoren beziehungsweise eine Inertialsensorik 12 auf.
Der oder die Inertialsensoren dienen zur Messung linearer Beschleunigungskräfte und/oder
Rotationskräfte. Mittels
der Inertialsensorik 12 kann somit durch Erfassen der Trajektorie
des Fahrzeugs 2 die Position des Fahrzeugs 2 ausgehend
von der zuletzt bekannten Position abgeschätzt werden.
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Der
Einrichtung 6 stehen somit drei unterschiedliche Positionsbestimmungen
zur Verfügung, von
denen zwei als Rückfallebenen
dienen. Vorteilhafterweise bewertet die Einrichtung 6 die
Güte der Positionsbestimmung
der aktuellen Position, zweckmäßigerweise
in Abhängigkeit
von dem die Position bestimmenden Positionserfassungsmittel 5.
Die Einrichtung 6 bewertet dabei die Güte der Positionsbestimmung
mittels des Navigationssystems 7 am Höchsten, die Güte der Positionsbestimmung
mittels der Inertialsensorik 12 am Niedrigsten und stuft
die Güte
der Positionsbestimmung mittels des/der Nah-Kommunikationsmittel 8 zwischen
den beiden zuerst genannten ein.
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Die
Bewertung der Güte
der Positionsbestimmung wird vorteilhafterweise mit der Position
in Form eines sogenannten Flag übertragen.
Sie kann dabei als separates Datenwort oder direkt in die Positionsangabe
mit hineincodiert sein. Wird die Position mittels des Navigationssystems 7 bestimmt,
wird das Flag „0” mit versandt.
Ist die eigene Positionsbestimmung mittels des Navigationssystems 7 beispielsweise
aufgrund einer defekten Antenne des Navigationssystem 7 oder
aufgrund schlechter Empfangsverhältnisse
nicht möglich,
so erfolgt die Positionsbestimmung mittels des/der Nah-Kommunikationsmittel 8.
Da hierbei letztendlich die Position eines in der unmittelbaren
Nähe des
Fahrzeugs 2 befindlichen Objekts erfasst wird, wird hier,
wie oben beschrieben, eine geringere Güte vergeben beziehungsweise
die Güte
geringer bewertet und mit der erfassten/bestimmten Position das
Flag „1” mit versandt.
Ein Flag „2” wird mit
der Position mit versandt, wenn die Positionsbestimmung mittels
der Inertialsensorik 12 erfolgt, beispielsweise weil die
Positionsbestimmung mittels dem Navigationssystem 7 und dem
Nah-Kommunikationsmittel 8 nicht möglich ist. Mittels im Fahrzeug 2 bereits
vorhandener Inertialsensorik, zum Beispiel mittels der in einem
Airbag, einem ESP-System
oder in einer Domain-Control-Unit (Steuereinheit) integrierten Inertialsensorik,
kann die Trajektorie des Fahrzeugs 2 mithilfe eines Bewegungs-Tracking-Algorithmus
verfolgt und dadurch die Position des Fahrzeugs bestimmt werden.
Der genannte Algorithmus beruht dabei vorteilhafterweise auf dem
so genannten VMO (Vehicle Motion Observer = Fahrzeug-Bewegungs-Überwacher)
und läuft entweder
im Airbag oder in der Steuereinheit ab. Wird die Position wie zuletzt
beschrieben mittels der Inertialsensorik 12 bestimmt, so
ist sie umso ungenauer, je länger
das Fahrzeug 2 ohne Navigationssystem oder Nah-Kommunikationsmittel 8 unterwegs ist.
Daher wird die Güte
dieser Positionsbestimmung, wie oben beschrieben, am Niedrigsten
bewertet.
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Die 2 zeigt
in einer schematischen Darstellung eine mittels der Einrichtung 6 an
die (Notfall-)Zentrale gesendete Nachricht. Die Information ist
dabei in drei Blöcke 13, 14 und 15 gegliedert.
Der erste Block 13 enthält
die aktuelle Position des Fahrzeugs 2, die Bewertung der
Güte der
aktuellen Position beziehungsweise der entsprechenden Positionsbestimmungen,
sowie einen Zeitstempel: Zweckmäßigerweise
wird für
die aktuelle Position des ersten Blocks 13 die Erfasste
Position des Positionserfassungsmittels 5 mit der höchsten zur
Verfügung
stehenden Güte
verwendet.
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Besonders
bevorzugt enthält
der zweite Block 14 die letzte Position mit einer höheren Güte, die
zugehörige
entsprechende Güte
beziehungsweise Bewertung der Güte
sowie den entsprechenden zugehörigen
Zeitstempel. Es ist also vorgesehen, dass nicht nur die aktuelle
Position des Fahrzeugs, sondern auch die zuletzt bekannte Position
mit einer höheren
oder gegebenenfalls der höchsten
Güte übermittelt
wird. Zur Erläuterung
soll folgendes Beispiel dienen:
Das aus 1 bekannte
Fahrzeug 2 wird gestohlen. Der Dieb zerstört dabei,
da er nicht leicht verfolgt werden möchte, die Antenne des Navigationssystems.
Im Folgenden bestimmt das Fahrzeug dennoch seine Position mittels
der Nah-Kommunikationsmittel 8 und/oder
der Inertialsensorik 12. Die Einrichtung 6 erkennt
beispielsweise anhand der zerstörten
Antenne, dass das Fahrzeug gestohlen ist und beginnt die Informationsübertragung
an die (Notfall-)Zentrale. Da das Navigationssystem nicht mehr einwandfrei
funktioniert, wird die aktuelle Position mittels des/der Nah-Kommunikationsmittel 8 mithilfe der
Infrastruktur und/oder von in der Nähe befindlichen Fahrzeugen
bestimmt. In diesem Fall wird die Position mitsamt dem Flag „1” sowie
dem zugehörigen
Zeitstempel übermittelt.
Gleichzeitig wird in dem Block 14 die letzte Position mit
einer höheren
Güte hinterlegt.
In diesem Fall ist dies die zuletzt mittels des Navigationssystems 7 erfasste
Position des Fahrzeugs 2, bevor die Antenne zerstört wurde.
Die Einrichtung 6 weist dazu vorteilhafterweise einen Speicher 6' auf, in dem
regelmäßig die
aktuelle Position mitsamt der Bewertung der Güte der Position beziehungsweise
der Positionsbestimmung sowie ein entsprechender Zeitstempel hinterlegt
werden. Beim Übermitteln
der Informationen gemäß 2 wird also
eine frühere
Position mit einer höheren
Güte, deren
Bewertung sowie der entsprechende Zeitstempel mit übermittelt.
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In
dem dritten Block 15 können
optional generelle Infos, die das Fahrzeug oder dessen Insassen
betreffen, hinterlegt und übermittelt
werden. So kann beispielsweise, sofern eine entsprechende Insassenklassifizierung
in dem Fahrzeug vorgesehen ist, die Anzahl der Insassen oder auch
eine Identifikationsnummer des Fahrzeugs übermittelt werden.
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Mithilfe
der empfangenen Daten kann die (Notfall-)Zentrale bestimmen, wie
verlässlich
die übersandten
Positions-Daten/Informationen sind. Zum Anderen kann sie einen Suchradius
beziehungsweise Suchbereich, innerhalb dessen sich das Fahrzeug 2 befinden
kann, ermitteln. Durch Kenntnis der letzten Position mit einer höheren Güte sowie
der aktuellen Position mit einer niedrigeren Güte ist es möglich, den Suchbereich entsprechend
einzugrenzen.
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Entsprechend
kann verfahren werden, wenn im System 1 lediglich nur zwei
Gütestufen,
beispielsweise in Form der Nah-Kommunikationsmittel 8 und der
Inertialsensorik 12 oder dem Navigationssystem 7 und
der Inertialsensorik 12, zur Verfügung stehen. Die Insasseninformationen
können
durch das so genannte Occupant Classification System (Insassenklassifikation),
zum Beispiel mittels einer Innenraumkamera bestimmt werden.
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Natürlich kann
das oben beschriebene System auch durch Autovermietungen genutzt
werden, die feststellen möchten,
wo sich ihre Fahrzeuge befinden. Aufgrund der Ausbildung, insbesondere
in Bezug auf die unterschiedlichen Rückfallebenen, ist das oben
beschriebene System beziehungsweise Verfahren zum Orten eines Fahrzeugs
besonders robust und zuverlässig.
Für das
oben beschriebene System sind unzählige weitere Anwendungen denkbar.