Integriert verschaltetes Stapelzellensolarmodul.
Solarzellen und Solarmodule aus amorphem Silizium (a-Si:H) zeigen unter Lichteinwirkung ein erhebliches Nachlassen der elektrischen Leistung, das bis zu 40 Prozent der ursprüngli- chen Leistung betragen kann. Dieser während des Betriebs der Solarzellen auftretende Alterungsprozeß läßt sich zwar durch Tempern bei 180*C rückgängig machen, setzt aber bei Lichtein¬ wirkung erneut ein.
Eine Möglichkeit, diesen auch als Staebler-Wronski-Effekt bei Solarzellen bezeichneten Alterungseffekt zu umgehen, besteht im Einsatz von Mischhalbleitern mit kleinerem Bandabstand für die Herstellung der aktiven i-Schicht. Auch ist es möglich, pin-Solarzellen aus amorphem Silizium mit dünneren i-Schichten herzustellen, die unterhalb einer Schichtdicke von ca. 300 nm kaum Alterung zeigen. Allerdings absorbiert eine derart dünne i-Schicht den Rotanteil des Sonnenspektrums nur unvollständig, so daß mit diesen Zellen ein zu niedriger Kurzschlußstrom er¬ halten wird.
Eine Möglichkeit, Solarzellen mit dünneren i-Schichten aber hoher Rotabsorption herzustellen, bieten Stapelzellen. Eine solche Stapelzelle, aus zwei oder mehr jeweils für sich dünnen Einzelzellen aufgebaut, absorbiert einen ausreichenden Teil des Sonnenlichts. Eine Doppelzelle hat die Struktur pin-pin, eine Tripeizelle pin-pin-pin und so weiter. Die i-Schichten der Teilzellen eines Stapels können aus ein und demselben Halb¬ leitermaterial bestehen, oder aus verschiedenen Halbleitermate¬ rialien hergestellt werden, zum Beispiel aus Silizium/Kohlen- stoff oder Silizium/Germaniumlegierungen.
Tandem- oder allgemein Stapelzellen zeigen in der Tat eine
höhere Stabilität gegen Lichtalterung bei gleichbleibendem oder sogar höherem Wirkungsgrad. Die Zellen eines Stapels sind dabei optisch hintereinander geschaltet und im einfachsten Fall elektrisch in Serie geschaltet. Die Photospannungen über- einanderliegender Zellen addieren sich, während die Photoströ¬ me übereinstimmen müssen. Der maximal erreichbare Photostrom in einer solchen Stapelzelle wird vom Photostrom der schwäch¬ sten Einzelzelle bestimmt.
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Die Stromabstimmung oder auch das "current matching" ist je¬ doch insbesondere bei der Produktion großflächiger Solarmodule nur schwierig durchzuführen. Schichtdickenschwankungen bei der Abscheidung der aktiven Halbleiterschicht treten mit größer 15 werdender Substratfläche verstärkt auf und beeinflussen den Photostrom.
Um das Problem der Stromanpassung zu umgehen, wird in der EP 0 326 857 erstmals vorgeschlagen, Stapelzellen mit einem 0 pinip oder nipin-Aufbau zu verwenden und in einem Modul inte¬ griert zu verschalten. In dieser Anordnung sind die beiden übereinanderliegenden Solarzellen der Tandemzelle elektrisch parallel geschaltet, wobei sich die Photoströme der Teilzellen addieren. Erforderlich ist nur noch eine Spannungsabstimmung
25 der Teilzellen, um möglichst identische Photospannungen zu ha¬ ben. Da im Arbeitsbereich einer Solarzelle jedoch nur eine ge¬ ringe Abhängigkeit der Photospannung vom Photostrom besteht, läßt sich die Spannungsanpassung einer Tandem- oder Stapelzelle mit Parallelverschaltung deutlich einfacher durchführen als
30 eine Stromanpassung bei Serienverschaltung.
Nachteilig an dem bekannten Tandemsolarmodul mit Parallelver¬ schaltung ist der gegenüber einem einfachen Dünnschichtsolar- odul komplizierte Aufbau, der in den Trenngräben zwischen den 35. Stapelzellen eine Flankenisolation erfordert und bei dem zur Verschaltung die Kontaktierung über Stufen in den Schichten vorgenommen wird.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen verein-
fachten Aufbau für ein Stapelzellensolarmodul anzugeben, wel¬ cher einfach mit bekannten Dünnschichtstrukturierungstechniken herstellbar ist und dabei eine technologisch einfache und sichere Verschaltung auch bei gleichzeitig minimalem Verlust an aktiver Halbleiterfläche gewährleistet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein mehr¬ schichtiges Solarmodul, bei dem auf einem Substrat mehrere Solarzellenstapel mit jeweils n Dünnschichtsolarzellen strei- fenförmig nebeneinander angeordnet sind, mit folgenden Merk¬ malen:
a) die Solarzellen weisen jeweils einen pn-Übergang oder eine pin-Struktur auf,
b) die Richtung des Halbleiterübergangs kehrt sich jeweils von einer Solarzellenschicht zur darüberliegenden um,
c) die Elektroden der Solarzellen sind transparente Schichten und bilden zusammen mit ihrer Verschaltung im Querschnitt senkrecht zu den Streifen gesehen regelmäßige kammartige Strukturen, die jeweils n + 1 Zähne besitzen, welche alter¬ nierend beidseits des senkrecht zum Substrat zwischen je- weils zwei Stapeln stehenden Rückens angeordnet sind,
d) die n + 1 Elektrodenschichten jeweils eines Stapels werden abwechselnd von den Zähnen der dem Stapel beidseitig be¬ nachbarten kammartigen Strukturen gebildet, wobei diese be- rührungslos ineinandergreifen,
wobei eine jede der kammartigen Strukturen die p-Seiten der Solarzellen eines Stapels mit den n-dotierten Seiten im be¬ nachbarten Stapel elektrisch verbindet und so sämtliche So- larzellen eines Stapels elektrisch parallel und die Stapel über das Modul elektrisch in Serie verschaltet und wobei n=≥2.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sowie ein Verfahren zur
nehmen .
Das erfindungsgemäße Modul weist ausschließlich regelmäßige Strukturen und somit einen einfachen Aufbau auf, dessen Her¬ stellung gegenüber Dünnschichtsolarmodulen keinen zusätzlichen technologischen Aufwand erfordert und daher mit bekannten Mo¬ dulen fertigungstechnisch kompatibel ist.
Die mögliche Anzahl n von im Stapel geschichteten Dünnschicht¬ solarzellen ist beim erfindungsgemäßen Aufbau variabel und be¬ trägt mindestens 2. Dadurch können die einzelnen Solarzellen beliebig dünn hergestellt werden und die Lichtalterung somit reduziert werden. Gleichzeitig wird eine hohe Lichtabsorption garantiert, da die geringere Absorption einer dünneren Schicht durch eine höhere Anzahl von Solarzellen im Stapel ausgegli¬ chen werden kann. Für die Gesamtabsorption ist letzthin die Gesamtschichtdicke der n Dünnschichtsolarzellen im Stapel ver¬ antwortlich.
Im streifenförmigen Solarzellenstapel können die einzelnen So¬ larzellen exakt übereinander angeordnet sein, so daß durch die Verschaltung im Modul nur ein minimaler Verlust an aktiver Halbleiterfläche erforderlich ist, der pro Streifen bzw. pro Stapel nur einer Grabenbreite entspricht, also nicht mehr als bei bekannten Dünnschichtmodulen.
Der neue Modulaufbau ist prinzipiell für alle integriert struk¬ turierbaren Halbleitermaterialien und somit für nahezu alle für Dünnschichtsolarzellen geeignete Halbleiter geeignet. Ins¬ besondere sind dies amorphe Schichten aus Silizium (a-Si:H) oder dessen Legierungen, beispielsweise mit Germanium (a-Si/Ge:H) sowie Zellen aus reinem Germanium (a-Ge:H) oder polykristallinen Chalkopyrit-Materialien, beispielsweise aus Kupferindiu diselenid oder Kupfergalliumdiselenid. Besonders vorteilhaft ist der erfindungsgemäße Modulaufbau stets dann, wenn möglichst dünne Halbleiterschichten gewünscht sind, also alle Materialien die beispielsweise eine Lichtalterung zeigen oder bei denen die Herstellung dickerer Schichten technologisch
erschwert ist .
Im erfindungsgemäßen Solarmodul ist eine Spannungsanpassung erforderlich, um keine Verluste in der Modulleistung zu be¬ kommen. Dies erfordert nicht unbedingt identische Materialien für die Solarzellen im Stapel, macht es aber wünschenswert und vorteilhaft.
Somit kann das Licht im verwertbaren Teil des Spektrums nahezu vollständig absorbiert werden, ohne daß es zu einer Leistungs¬ einbuße des Moduls kommt. Es werden also hohe Photoströme und somit ein hoher Wirkungsgrad erhalten.
Obwohl auch die dem Substrat abgewandte Seite des Stapelauf¬ baus als Lichteinfallsseite dienen kann, so wird dennoch die Substratseite bevorzugt. Als Substratmaterial wird daher üb¬ licherweise Glas gewählt, während für die transparenten leit¬ fähigen Elektroden bekannte TCO-Materialien verwendet werden können, beispielsweise dotierte Metalloxide wie fluordotiertes Zinnoxid (Sn02:F), bordotiertes Zinkoxid (Zn0:B) oder Indium¬ zinnoxid (ITO) und andere. Die oberste Elektrodenschicht kann ebenfalls aus TCO oder aus einer Metallschicht bestehen, um im Stapel nicht absorbiertes Licht in die Solarzellen zu reflek- tieren.
Obwohl die Anzahl n der Solarzellenschichten im Stapel belie¬ big erhöht werden kann, so wird doch in der Praxis eine mini¬ male Anzahl an Zellen bevorzugt, um den Fertigungsaufwand für die vielen erforderlichen Schichten zu beschränken. Hinzu kommt, daß die vorteilhaften Wirkungen der Erfindung bereits bei einem Tandemmodul (n = 2) vollständig ausgeprägt sind und mehr als zwei Schichten daher selten erforderlich sind.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbei¬ spiels und der dazugehörigen acht Figuren näher erläutert. Da¬ bei zeigen
die Figuren 1 bis 5 verschiedene Verfahrensstufen bei der Her-
Stellung eines Stapelmoduls mit zwei Solarzellen¬ schichten im schematischen Querschnitt, während
die Figur 6 ein erfindungsgemäßes Modul mit drei Solarzellen¬ schichten zeigt.
In den Figuren 7 und 8 sind die Ersatzschaltpläne für Module mit n = 2 und n = 3 dargestellt.
Figur 1: Auf einem Glassubstrat S von beispielsweise 2 mm Dicke wird ganzflächig eine erste Elektrodenschicht ESI abge¬ schieden, beispielsweise durch PECVD (plasma enhanced chemical vapour deposition) oder durch Sputtern von TCO-Materialien. Anschließend wird die erste Elektrodenschicht mit einem Laser strukturiert, wobei durch Abtragen von Elektrodenmaterial zu¬ einander parallele schmale Gräben Gl erzeugt werden, so daß Elektrodenstreifen beispielsweise von 1 bis 5 cm Breite ver¬ bleiben. Die Breite der Gräben Gl wird möglichst gering ge- wählt und beträgt bei einem verwendeten Laser beispielsweise 50 μm.
Figur 2: Über den Streifen der ersten Elektrodenschicht ESI wird nun ganzflächig eine erste Dünnschichtsolarzelle DS1 er- zeugt, im vorliegenden Fall eine a-Si:H pin-Diode, wobei ein PECVD-Verfahren verwendet wird. Die Strukturierung der ersten Dünnschichtsolarzelle DS1 erfolgt ebenfalls mit einem Laser, wobei Gräben G2 parallel zu den Gräben Gl erzeugt werden, die seitlich gegenüber diesen um zumindest eine Grabenbreite ver- setzt sind, so daß am Boden der Gräben G2 die Oberfläche der ersten Elektrodenschicht ESI freigelegt ist.
Figur 3: Über der Solarzelle DS1 wird nun ganzflächig eine zweite Elektrodenschicht ES2 aufgebracht und mit einem Laser in gleicher Weise strukturiert, wobei Gräben G3 um zumindest eine weitere Grabenbreite in gleicher Richtung gegenüber G2 versetzt erzeugt werden und dabei die Oberfläche der Dünn¬ schichtsolarzelle DS1 freigelegt wird.
Figur 4: Im nächsten Schritt wird eine zweite Dünnschichtso¬ larzelle DS2 ganzflächig erzeugt die eine bezüglich der Rich¬ tung ihres Halbleiterübergangs gegenüber der ersten Solarzel¬ le DS1 inverse Struktur, hier nip, aufweist. Daran schließt sich eine weitere Laserstrukturierung an, wobei Gräben G4 er¬ zeugt werden, die seitlich in die andere Richtung gegen die Gräben G2 versetzt sind und so direkt über den Gräben G2 lie¬ gen.
Figur 5: Als letzter Schritt zur Herstellung eines fertigen Tandemsolarzellenmoduls wird eine dritte TCO-Elektrodenschicht ES3 in analoger Weise wie die erste Elektrodenschicht ESI er¬ zeugt und strukturiert.
Die in der Figur 5 dargestellte beispielhafte Struktur für ein erfindungsgemäßes Tandemsolarzellenmodul ist im Rahmen der Er¬ findung noch weiter variierbar. Beispielsweise lassen sich im Stapel Solarzellen unterschiedlicher Dicke übereinander anord- nen, wobei die zweite Solarzelle DS2 vorzugsweise eine höhere Schichtdicke aufweist. Im Ausführungsbeispiel könnte die erste Solarzelle DS1 beispielsweise eine Dicke von 300 nm und die zweite Solarzelle DS2 eine Dicke von 300 bis 500 nm aufweisen. Die Untergrenze einer möglichen Schichtdicke wird nicht durch physikalische sondern durch technologische Parameter bestimmt. Bereits ab ca. 25 nm Schichtdicke wird in einer pin-Solarzelle ein Photostrom beobachtet. Aufgrund von Schichtdickenschwankun¬ gen oder Unebenheiten in der Struktur des Substrates oder einer der darüber abgeschiedenen Schichten besteht jedoch bei dünnen Schichten die Gefahr eines Kurzschlusses zwischen zwei Elek¬ trodenschichten in einem Stapel, welcher die Leistung des Mo¬ duls mindern könnte. Es werden daher größere technoligsch sicher herstellbare Schichtdicken bevorzugt.
Die Dicke der Elektrodenschichten ist entsprechend ihrer Leit¬ fähigkeit ausgelegt. Bei Verwendung von bordotiertem Zinkoxid ist eine Dicke von ca. 1 μm ausreichend. Jedoch kann auch eine größere Strukturbreite bzw. ein größerer Abstand zwischen zwei benachbarten Gräben G in einer Schicht eine höhere Leitfähig-
keit einer Elektrodenschicht ES und somit eine höhere Schicht¬ dicke erfordern.
Die Strukturbreite wird im allgemeinen von der Größe des ge¬ wählten Substrats bestimmt. Es werden so viele streifenför ige Solarzellenstapel erzeugt, daß sich die Zellspannungen der elektrisch hintereinander geschalteten Solarzellenstapel im Arbeitspunkt zu einer Gesamtspannung von 12 bis 14 Volt addie- ren. Da die Spannung einer Einzelzelle aus a-Si:H bei ca. 0,6 bis 0,8 Volt liegt, sind für die gewünschte Endspannung ca. 20 oder mehr Streifen erforderlich. Dabei kann die Breite eines Streifens bis zu 5 cm betragen.
in Figur 6 ist ein erfindungsgemäßes Stapelzellensolarmodul mit drei Schichten von Dünnschichtsolarzellen im Stapel darge¬ stellt. Dazu wird auf der Tandemzellenstruktur (siehe Figur 5) eine weitere Dünnschichtsolarzelle DS3 mit einer pin-Struktur abgeschieden und in der gleichen Art und Weise strukturiert wie die erste und zweite Dünnschichtsolarzelle DSl bzw. DS2. Die Rückelektrode wird von einer vierten Elektrodenschicht ES4 gebildet, die in der gleichen Weise wie die zweite Elektroden¬ schicht ES2 erzeugt und deckungsgleich mit dieser strukturiert wird, um den Verlust an aktiver Halbleiterfläche gering zu halten.
Gut ist in dieser Darstellung zu erkennen, wie die Elektroden¬ streifen ES im Querschnitt kammartige Strukturen KS bilden. Die durch die ursprünglichen Gräben G2 und G4 gebildete Achse aus Elektrodenmaterial stellt den Kammrücken dar, dessen ab¬ wechselnd nach beiden Seiten weisende Zähne die Elektroden- sc'hichten für die Solarzellen darstellen. Oder anders ausge¬ drückt: es werden die Elektroden eines Solarzellenstapels SZ abwechselnd von einer ersten kammartigen Struktur KS1 und einer zweiten kammartigen Struktur KS2 gebildet, die berüh¬ rungslos (zur Vermeidung von Kurzschlüssen) ineinander bzw. in den Solarzellenstapel SZ eingreifen. Die äußeren Kammstruktu¬ ren EKS am Rand des Moduls sind analog den mittleren kammarti¬ gen Strukturen KS aufgebaut, sind jedoch nur einem Solarzellen-
Stapel benachbart und besitzen daher nur nach einer Seite wei¬ sende Zähne bzw. Elektrodenstreifen ES. An den Endstrukturen EKS findet auch die Kontaktierung zum Anschließen des Moduls an einen Verbraucher oder eine Speichereinheit statt.
Wird als oberste Elektrodenschicht ES3 (n = 2) eine Metall¬ schicht ganzflächig aufgebracht, so ist eine direkte Struktu¬ rierung von oben mittels Lasers nicht oder nur sehr schwierig möglich, ohne dabei gleichzeitig die darunterliegende im Be¬ reich der Gräben G5 freigelegte Solarzellenschicht DS2 struk¬ turell zu ändern, wobei die Gefahr eines Kurzschlusses der So¬ larzelle besteht. Für diesen Strukturierungsschritt kann alter¬ nativ mittels eines Lasers von der Substratseite her durch das Glassubstrat hindurch eingestrahlt werden, wie es zum Beispiel in der älteren europäischen Anmeldung 91 11 70 61.1 vorgeschla¬ gen wird. Durch starke lokale Erhitzung an der Grenzfläche zwischen der zweiten Solarzelle DS2 und der zweiten Elektroden¬ schicht ES2 im Fokus des zur Strukturierung verwendeten Lasers kommt es zu einem Absprengen der zweiten Solarzellenschicht und der darüber liegenden dritten Elektrodenschicht ES3 im Bereich des Fokus. Für diesen Schritt ist es allerdings er¬ forderlich, daß die Grabenbreite G2 deutlich größer ist als die Grabenbreite G4, so daß der durch das Substrat S einfal- lende Laserstrahl nur eine Grenzfläche zwischen einer Solar¬ zellenschicht DS und einer Elektrodenschicht ES (hier ES2/DS2) "sieht". Die Grabeπbreite G2 muß daher für diese Verfahrens¬ variante mindestens aus der Summe der Grabenbreiten G4 und G5 zuzüglich eines Toleranzwertes errechnet werden, welcher sich aus der Toleranz der Schneidevorrichtung (Laser) und der Ju¬ stiergenauigkeit der Vorrichtung ergibt.
Bei fortgesetzter Schichtstapelung (n größer 2) ist jedoch eine Strukturierung durch das Substrat S hindurch nicht mehr möglich. Alternativ zum herkömmlichen Laserstrukturierungs- verfahren von "oben" kann wie auch bei allen übrigen Struktu- rierungsschritten eine Abhebetechnik verwendet werden. Dazu wird vor der Erzeugung bzw. Abscheidung einer zu strukturie¬ renden Schicht im Bereich der späteren Gräben G eine abhebe-
fähige Strukturierungspaste aufgetragen, beispielsweise mit Hilfe von Siebdruck. Nach der Erzeugung der zu strukturieren¬ den Schicht über der aufgedruckten Paste wird diese mechanisch abgelöst, wobei die daruberliegende zu strukturierende Schicht im Bereich der Paste mit abgehoben wird. Ein jeder Laserstruk- turierungsschritt kann daher im Verfahren durch die für die Abhebetechnik nötigen Schritte "Aufdrucken" einer Strukturie¬ rungspaste im Bereich der Strukturierungslinien (Gräben) und "Abheben" von Strukturierungspaste samt darüberliegenden Schichtbereichen ersetzt werden. Diese beiden Schritte sind technologisch einfach durchzuführen und stellen daher eine echte Alternative zur Laserstrukturierung dar.
Figur 7 stellt ein Ersatzschaltbild für das in der Figur 5 dargestellte Stapelzellensolarmodul dar. Die Solarzellen sind entsprechend der Richtung ihres Halbleiterübergangs als Dioden dargestellt, während die eingezeichneten Verbindungslinien für die kammartigen Elektrodenstrukturen stehen.
In Figur 8 ist das Ersatzschaltbild für ein aus drei Solarzel¬ lenschichten bestehendes Stapelzellensolarmodul (siehe Figur 6) dargestellt. Gut zu erkennen ist, daß die Solarzellen (Dio¬ den) im Stapel parallel, über die Stapel jedoch hintereinander geschaltet sind.