Verfahren und Vorrichtung zum Prüfen einer Tankent lüftungs- anlage
Das Folgende betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum überprüfen der Funktionstüchtigkeit einer Tankentlüftungsanlage für ein Kraftfahrzeug mit einem Verbrennungsmotor.
Stand der Technik
Tankentlüftungsanlagen mit folgenden Merkmalen sind seit längerem bekannt:
- einem Adsorptionsfilter mit einer Belüftungsöffnung an seiner Belüftungsseite und einer Anschlußleitung zu einem Tank,
- einem Tankentlüftungsventil, das in eine Verbindungsleitung zwischen dem Saugrohr des Motors und der Saugseite des Adsorptionsfilters geschaltet ist,
- und einer Ansteuereinrichtung für das Tankentlüftungsventil.
Die Ansteuereinrichtung steuert das Tankentlüftungsventil in einem fest vorgegebenen Zeitraster an, z. B. hält sie es für jeweils 1 1/2 Minuten geschlossen und öffnet es dann für jeweils 4 Minuten, um ein Regenerieren des Adsorptionsfilters zu ermöglichen. Der Öffnungsquerschnitt des Tankentlüftungs-
ventils wird hierbei über ein vom jeweiligen Betriebszustand des Motors abhängiges Tastverhältnis bestimmt.
Es ist offensichtlich, daß derartige Tankentlüftungsaniagen nur dann voll zufriedenstellend arbeiten, wenn sie dicht sind und das Tankentlüftungsventil ordnungsgemäß öffnet und schließt. Zum überprüfen der Dichtheit der Anlage und der Funktionsfähigkeit des Tankentlüftungsventils sind verschiedene Verfahren bekannt. Es hat sich jedoch herausgestellt, daß diese Verfahren nicht ausreichen, um alle Aspekte in bezug auf die Funktionstüchtigkeit einer Tankentlüftungsanlage zufriedenstellend berücksichtigen zu können.
Es bestand demgemäß das Problem, ein Verfahren und eine Vorrichtung anzugeben, mit denen eine Tankentlüftungsanlags in anderer Hinsicht als bisher auf Funktionstüchtigkeit überprüft werden kann.
Darstellung der Erfindungen
Ein erstes erfindungsgemäßes Verfahren zum überprüfen der Funktionstüchtigkeit einer Tankentlüftungsaniage der oben genannten Art ist dadurch gekennzeichnet, daß
- ein Differenzdruck gemessen wird, der ein Maß für die Druckdifferenz zwischen Belüftungs- und Saugseite des Adsorptionsfilters ist,
- und auf ungenügende Durchsatzfähigkeit des Adsorptionsfilters geschlossen wird, wenn der gemessene Differenzdruck einen Schwellwert übersteigt.
Ein zweites erfindungsgemäßes Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß
- nach Ablauf einer Regenerierphase vorgegebener Dauer, in der sich ein Unterdruck in der Tankentlüftungsnalge aufgebaut hat, das Tankentlüftungsventil geschlossen wird und im
wesentlichen beim Schließen desselben ein Differenzdruck (Dp) gemessen wird, der ein Maß für die Druckdifferenz zwischen Belüftungs- und Saugseite des Adsorptionsfilters ist,
- die Zeitkonstante (τ) für den Abbau der gemessenen Druckdifferenz nach dem Schließen des Tankentlüftungsventils mit Hilfe mindestens einer weiteren Differenzdruckmessung bestimmt wird,
- und auf ungenügende Durchsatzfähigkeit des Adsorptionsfilters geschlossen wird, wenn die ermittelte Zeitkonstante länger ist als eine Schwellwert-Zeitkonstante (τ_SW).
Ein drittes erfindungsgemäßes Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Anlage, die so ausgebildet ist, daß beim Betanken die Zapfpistole gegen den Tankstutzen abdichtet, (OBVR-System = On-Board-Vapour-Recovery-System),
- ermittelt wird, ob getankt wird,
- falls ein Betanken festgestellt wird, der Differenz-Überdruck (Dp) gemessen wird, der der Differenz zwischen dem Innendruck der Tankentlüftungsaniage und dem Umgebungsdruck entspricht,
- und die Tankentlüftungsaniage als verstopft beurteilt wird, wenn der gemessene Differenzüberdruck einen Differenz- Überdruck-SchwelIwert überschreitet (Dp > DSP_SW).
Diese Verfahren untersuchen somit als neuen Aspekt der Funktionstüchtigkeit einer Tankentlüftungsaniage die Durchsatzfähigkeit der Anlage, insbesondere des Adsorptionsfilters. Diese Durchsatzfähigkeit kann z . B . entweder dadurch herabgesetzt sein, daß die Belüftungsöffnung ganz oder teilweise verstopft ist oder die Füllung des Adsorptionsfilters, in der Regel Aktivkohle, so zusammengebacken oder verschmutzt ist, daß sie die Strömung von Belüftungs luft durch das Filter stark behindert. In beiden Fällen kann das Adsorptionsfilter seine Aufgabe des Adsorbierens von Kraftstoffdampf und des Desorbierens desselben mit Hilfe von Belüftungsluft
nicht mehr richtig ausüben. Den Erfindungen liegt die Erkenntnis zugrunde, daß sich dieser Fehler dadurch bemerkbar macht, daß bei einer vorgegebenen Saugleistung der Unterdruck auf der Saugseite um so größer wird, je weniger Belüftungsluft zu dieser Seite nachströmen kann, und daß beim Schließen des Tankentlüftungsventils der Abbau des genannter. Unterdrucks um so langsamer erfolgt, jelangsamer Belüftungsluft (und Kraftstoffdampf) nachströmt. Jeder dieser Effekte, d. h. der Effekt des verstärkten Unterdrucks und der Effekt des verlangsamten Druckabbaus kann gesondert zum Feststellen ungenügender Durchsatzfähigkeit des Adsorptionsfilters herangezogen werden. Ein weiterer Effekt ist übermäßiger Druckanstieg beim Betanken eines OBVR-Systems.
Als Differenzdruck, der ein Maß für die Druckdifferenz zwischen Belüftungs- und Saugseite des Adsorptionsfilters ist, kann unmittelbar diese Druckdifferenz gemessen werden. Einfacher ist es jedoch, als Maß für diesen Druck die Differenz zwischen dem Druck auf der Saugseite des Adsorptionsfilters und dem Umgebungsdruck zu messen, da dann die Verbindung eines Differenzdruckmessers zur Belüftungsseite hin eingespart werden kann. Der auf diese Weise gemessene Druck ist ein gutes Maß für die eigentliche genannte Druckdifferenz, da der Druck auf der Belüftungsseite des Adsorptionsfilters im wesentlichen mit dem Umgebungsdruck übereinstimmt. Liegt eine Tankentlüftungsanlage vor, die zu irgendwelchen Zwecken einen Differenzdruckmesser am Tank aufweist, ist es von Vorteil, das Signal von diesem Differenzdruckmesser als Maß für die oben genannte Druckdifferenz zu verwenden.
Wird als Schwellwert für den Differenzunterdruck nur ein einziger Wert festgesetzt, muß er so hoch gewählt werden, daß er nur dann überschritten werden kann, wenn ein Betriebszustand mit höchstmöglichem Unterdruck auf der Saugseite vorliegt. Ein solcher Betriebszustand ist typischer
weise ein solcher mittlerer Last und mittlerer Drehzahl des Motors mit hohem Gasfluß durch das Adsorptionsfilter. Da es möglich ist, daß ein solcher Betriebszustand über längere Zeit nicht erreicht wird, z. B. bei Stadtfahrt eines Fahrzeugs mit einem sehr leistungsstarken Motor, ist es von Vorteil, den genannten Schwellwert abhängig von Werten von Betriebsgrößen des Motors und des Tankentlüftungsventils zu wählen. Es kann nämlich für jeden Betriebszustand des Motors und jedes Tastverhältnis des Tankentlüftungsventils auf einem Prüfstand der zugehörige Druck auf der Saugseite des Adsorptionsfilters bei ordnungsgemäß arbeitendem Filter ausgetestet und in einem Kennfeld kann jeweils ein zugehöriger Schwellwert abgelegt werden, der um eine vorgegebene Prozentzahl oder eine vorgegebene Druckdifferenz höher ist als der für ordnungsgemäßen Betrieb geltende Differenzdruck.
Eine erste erfindungsgemäße Vorrichtung zum Prüfen einer Tankentlüftungsaniage der oben genannten Art ist gekennzeichnet durch:
- einen Differenzdruckfühler zum Messen eines Differenzdrucks, der ein Maß für die Druckdifferenz zwischen Belüftungs- und Saugseite des Adsorptionsfilters ist,
- und eine Beurteilungseinrichtung, die das Signal vom Differenzdruckfühler erhält und so ausgebildet ist, daß sie ein Fehlersignal ausgibt, das ungenügende Durchsatzfähigkeit des Adsorptionsfilters anzeigt, wenn der gemessene Differenzdruck einen Schwellwert übersteigt.
Eine zweite erfindungsgemäße Vorrichtung zum überprüfen der Funktionstüchtigkeit einer Tankentlüftungsanlage der oben genannten Art ist gekennzeichnet durch:
- einen Differenzdruckfühler zum Messen eines Differenzdrucks, der ein Maß für die Druckdifferenz zwischen Belüftungs- und Saugseite des Adsorptionsfilters ist,
- eine Bestimmungseinrichtung, die das Signal vom Differenz
druckfühler und außerdem ein Signal erhält, das Schließen des Tankentlüftungsventils anzeigt, und die so ausgebildet ist, daß sie die Zeitkonstante des Abbaus des gemessenen Differenzdrucks nach dem Schließen des TankentlüftungsVentils mit Hilfe der ihr zugeführten Differenzdrucksignale bestimmt,
- und eine Beurteilungseinrichtung, die das Signal von der Bestimmungseinrichtung erhält und so ausgebildet ist, daß sie ein Fehlersignal ausgibt, das ungenügende Durchsatzfähigkeit des Adsorptionsfilters anzeigt, wenn die ermittelte Zeitkonstants einen Schwellwert übersteigt.
Eine dritte erf indungsgernäße Vorrichtung zum überprüfen der Funktionstüchtigkeit einer Tankentlüftungsanlage, und zwar einer solchen vom GEVE-Typ ist gekennzeichnet durch:
- einen Differenzdruckfühler (18.2) zum Messen eines Differenzüberdrucks (Dp), der ein Maß für die Druckdifferenz zwischen dem Innendruck der Tankentlüftungsanläge und dem Umgebungsdruck ist.
- eine Bestimmungseinrichtung (25) zum Ermittelen, ob getankt wird.
- und eine Beurteilungseinrichtung, die so ausgebildet ist, daß sie die Tankentiüftungsanlage als verstopft beurteilt, wenn im Fall des Betankens der gemessene Differenzüberdruck einen Differenz-Überdruck-Schwellwert überschreitet (Dp ) DSP_SW).
Zeichnung
Fig. 1: schematische Darstellung einer Tankentlüftungsanlage mit einer Vorrichtung zum überprüfen der Durchsatzfähigkeit eines Adsorptionsfilters mit Hilfe eines am Tank der Anlage angeordneten Differenzdruckmessers und einem Schwellwert-Kennfeld für Druckdifierenz-Schwellwerte:
Fig. 2: Darstellung entsprechend der von Fig. 1, jedoch mit einem Differenzdruckmesser am Adsorptionsfilter statt am Tank und einem fest vorgegebenen Zeitkonstanten-Schwellwert statt eines Druckdifferenz-Schwellwerts aus einem Kennfeld;
Fig. 3: Flußdiagramm zum Erläutern eines Verfahrens zum überprüfen der Durchsatzfähigkeit eines Adsorptionsfilters mit Hilfe einer Unterruckdifferenz-Prüfung;
Fig. 4: Flußdiagramm zum Erläutern einer Ausgestaltung des Verfahrens von Fig. 3 dahingehend, daß ein Druckdifferenz-Schwellwert abhängig von Werten von Betriebsgrößen vorgegeben wird;
Fig. 5: Flußdiagramm zum Erläutern eines Verfahrens zum überprüfen der Durchsatzfähigkeit eines Adsorptionsfi lters mit Hi l fe e iner Ze itkonstanten , di e den Abbau der Druckdi fferenz zwischen Belüftungs- und Saugseite des Adsorptionsfilters beschreibt; und
Fig. 6: Flußdiagramm zum Erläutern eines Verfahrens zum überprüfen der Durchsatzfähigkeit einer OBVR-Tankentlüftungsanlage mit Hilfe einer überdruckdifferenz-Prüfung .
Beschreibung von Ausführungsbeispielen
Die in Fig. 1 enthaltene Tankentlüftungsanlage an einem Verbrennungsmotor 10 mit Saugrohr 11 weist eine Verbindungsleitung 12 mit eingesetztem Tankentlüftungsventil 13 zwischen dem Saugrohr 11 und einem Adsorptionsfilter 14 sowie eine von letzterem zu einem Tank 15 führende Anschlußleitung 16 auf. Das Adsorptionsfilter 14 könnte aber auch ausgebildet sein wie in der nachfolgend beschriebenen Fig. 2 dargestellt. Unten in das Adsorptionsfilter 14 mündet an seiner Belüftungsseite eine Be lüftungs leitung 17. An den Tank 15
ist ein Differenzdruckfühler 18.1 angeschlossen. der den Differenzdruck Dp zwischen dem Innendruck des Tanks und dem Umgebungsdruck mißt.
Am Motor 10 ist ein Drehzahlmesser 19 zum Bestimmen der Drehzahl n desselben vorhanden. Im Saugrohr 11 ist ein Luftmassenmesser 20 zum Erfassen der in den Motor strömenden Luftmasse angeordnet, der ein Lastsignal L liefert. Die Drehzahl n und die Last L dienen zum Bestimmen des Betriebs- zustandes des Motors 10. Dieser hängt weiterhin von der Zeit t ab, nämlich dahingehend, daß in einem festen Zeitraster abwechselnd ein Betrieb mit offenem bzw. geschlossenem Tankentlüftungsventil stattfindet .
Für den Betrieb mit bzw. ohne Tankentlüftung wird das Tankentlüftungsventil 13 von einer Ansteuereinrichtung 21 in bekannter Weise so angesteuert, daß für jeden Betriebszustand des Motors ein zugehöriges Tastverhältnis R des Ventils eingestellt wird.
Es sei nun angenommen, daß der Kraftstoff im Tank 15 nicht gast. Wird unter dieser Voraussetzung das Tankentlüftungsventil 13 geöffnet, stellt sich nach einigen Sekunden ein konstanter Differenzdruck Dp im Tank ein, der vom Unterdruck im Saugrohr 11, dem Tastverhältnis R des Tankentiüftungsven- tils 13, der Kennlinie des Tankentlüftungsventils und der Durchsatzfähigkeit des Adsorptionsfilters 14 für Belüftungsluft abhängt. Dieser Differenzdruck Dp kann auf einem Prüfstand in Abhängigkeit für unterschiedliche Werte der Drehzahl n, der Last L und des Tastverhältnisses R ausgemessen werden. Jeder so bestimmte Wert wird z. B. um 20 % erhöht, und der so erhöhte Wert wird als Schwellwert für einen jeweiligen Betriebszustand, wie er über Werte der genannten Betriebszustandsgrößen adressierbar ist, in einem Schwellwert-Kennfeld 22 abgelegt. Aus diesem Kennfeld kann ein je
weiliger Druckdifferenz-Schwellwert Dp_SW beim Betreiben der Tankentlüftungsanlage wieder ausgelesen werden und in einem Komparator 23.1 mit dem aktuell gemessenen Differenzdruck Dp verglichen werden.
Sobald sich die Durchsatzfähigkeit des Adsorptionsfilters 14 verschlechtert, sei es durch ein ganzes oder teilweises Verstopfen der Belüftungs leitung 17 oder sei es durch ein Zusammenbacken oder Verschmutzen der Aktivkohlefüllung 24 im Adsorptionsfi Iter 14, steigt der Differenzdruck Dp über Werte an, wie sie auf dem Prüfstand für ein ordnungsgemäßes Filter bei nichtgasendem Kraftstoff im Tank 15 ausgemessen wurden. Solange beim Betreiben der Anlage der Kraftstoff im Tank stark gast, wird trotz des Verschlechterns der Durchsatzfähigkeit des Adsorpt i ons f ilters der genannte jeweils aktuelle Druckdifferenz-Schwellwert Dp_SW nicht überschritten.
Der eben genannte Fall des Überschreitens tritt jedoch ein, sobald der Kraftstoff nicht mehr ausreichend gast, um den verminderten F luß von Be lüftungs l uft ausg l eichen zu können . Der Komparator 23 gibt dann ein Fehlersignal FS aus, das anzeigt, daß der Differenzdruck Dp über den aktuellen Schwellwert Dp_SW gestiegen ist. Dieses Fehlersignal zeigt an, daß das Adsorptionsfilter einen vorgegebenen Mindestwert für die Durchsatzfähigkeit von Belüftungs luft unterschritten hat.
Auf das Schwellwert-Kennfeld 22 kann verzichtet werden, wenn die Tankentlüftungsanlage und der zugehörige Motor so konzipiert sind, daß relativ häufig Betriebszustände mit hohem Gasdurchsatz durchs Adsorptionsfi Iter und damit hohem Differenzdruck Dp auftreten. Es reicht dann aus, einen einzigen hohen Druckdi f f erenz-Schwe l lwert vorzugeben. Dies wird insbesondere bei Anlagen für Motoren geringer Leistung der Fall
sein, da diese häufig bei mittleren Drehzahlen und im mittleren bis oberen Lastbereich betrieben werden, bei welchen Betriebszuständen besonders hohe Unterdrücke zwischen Saug- und Belüftungsseite des Adsorptionsfilters auftreten.
Der als Einrichtung zum Beurtei l en der Durchsatzfähigkeit des Adsorptionsfilters 14 verwendete Komparatcr 23.1 kann dahingehend weitergebildet werden, daß er das Fehlersignal FS nicht unmittelbar ausgibt, wenn der aktuelle Differenzdruck über den Differenzdruck-Schwellwert steigt, sondern daß er dieses Fehlersignal nur ausgibt, wenn der Differenzdruck mindestens für eine vorgegebene Zeitspanne über dem zugehörigen Schwellwert liegt. Diese Zeitbedingung kann z. E. dadurch erfüllt werden, daß das Differenzdrucksignal vor dem Vergleichen mit dem Schwel lwsrt mit einer vorgegebenen Zeitkonstanten integriert wird. Das Berücksichtigen einer gewissen Zeitspanne, innerhalb der die Druckdifferenz Dp über dem vorgegebenen Schwellwert liegen muß, damit das Fehlersignal FS ausgegeben wird, hat den Sinn. fälschliche Fehlerausgaben zu verhindern, wie sie auftreten können, wenn im Tank bei starken Kraftstoffbewegungen ein mit dem Differenzdruckfühier 1S.1 in Verbindung stehendes Gasvolumen gegen andere Leitungen abgeschlossen wird und sich dieses Volumen bei der genannten Bewegung des Tankinhalts vergrößert.
Die Tankentlüftungsanlage gemäß Fig. 2 mit Vorrichtung zum überprüfen der Durchsatzfähigkeit eines Adsorptionsfilters ist ähnlich aufgebaut wie die Anlage mit genannter überprüfvorrichtung gemäß Fig. 1. In Fig. 2 ist ein Differenzdruckfühler 18.2 nunmehr an der Saugseite des Adsorptionsfilters 14 und nicht mehr am Tank 15 angeschlossen; er könnte jedoch auch wie in Fig. 1 angebracht sein. Ferner mündet die Anschlußieitung 15 vom Tank in das Adsorptionsfilter nicht mehr unmittelbar in die Saugseite des Adsorptionsfilters . sondern taucht ziemlich tief in die Aktivkohlefüllung 14 des
Filters ein; sie kann jedoch auch wie in Fig. 1 ausgeführt sein. Ein Absperrventil 17.1 für die Belüftungsleitung und ein Füllstandssensor 15.1 sind vorhanden. Was die Vorrichtung zum überprüfen der Durchsatzfähigkeit des Adsorptionsfilters anbetrifft, ist anzumerken, daß ein Komparator 23.2 vorhanden ist, der statt eines Differenzdruck-Schwellwerts aus einem Kennfeld nunmehr einen festen Zeitkonstanten- Schwellwert τ_SW erhält, um diesen mit einer aktuellen Zeitkonstanten τ zu vergleichen, wie sie von einer Bestimmungseinrichtung 25 geliefert wird. τ_SW kann ein Festwert sein oder vom Signal des Fül lstandssensors in solcher Weise abhängen, daß er mit abnehmender Tankfüllung zunimmt.
Die Bestimmungseinrichtung 25 erhält das Differenzdrucksignal Dp vom Differenzdruckfühler 18.2, das Fül 1 Standssignal und außerdem erhält sie von der Ansteuerung 21 für das Tankentlüftungsventil ein Signal, das angibt, wann das Tankentlüftungsventil 13 geschlossen wird (und das Absperrventil, falls vorhanden, wie im dargestellten Ausführungsbeispiel, zeitgleich geöffnet wird). Ab diesem Schließzeitpunkt erfaßt die Bestimmungseinrichtung 25 Werte des Differenzdrucks Dp in vorgegebenen Zeitabständen und bestimmt hieraus die Zeitkonstante τ für den Abbau des Differenzdrucks Dp. In vereinfachter Weise ist es auch möglich, daß die Bestimmungseinrichtung 25 so ausgebildet ist, daß sie die Zeitspanne mißt, innerhalb der der Differenzdruck Dp einen vorgegebenen Wert erreicht, z. B. etwa ein Viertel des im Zeitpunkt des Schließens des Tankentlüftungsventils herrschenden Differenzdrucks. Es wird dann diese gemessene Zeitspanne als Zeitkonstante gewertet. Das Absperrventil 17.1 kann, falls vorhanden, dazu verwendet werden, daß zu Beginn der Prüfung ein größerer Unterdruck herrscht und somit eine genauere Messung wegen verbessertem Signal/Stör-Verhältnis mög l i ch ist.
Zum genaueren Beschreiben der bisher angedeuteten und weiterer Verfahren dienen die Flußdiagramme der Fig. 3 bis 5.
Beim Ablauf gemäß Fig. 3 wird nach dem Start des Verfahrens die Druckdifferenz Dp gemessen (Schritt s3.1), und anschließend wird nach Durchlaufen zweier Marken A und B in einem Schritt s3.2 untersucht, ob die gemessene Druckdifferenz Dp über einem Schwellwert Dp_SW für eine Zeitspanne Δp liegt, die länger ist als eine Schwellzeitspanne Δp_SW. Ist dies nicht der Fall, wird in einem Endschritt se untersucht, ob das Verfahren beendet werden soll. Ist dies nicht der Fall, laufen die Vorgänge ab Schritt s3.1 erneut ab. Stellt sich in Schritt s3.2 bei einem der Durchläufe heraus, daß die dort abgefragten Bedingungen beide erfüllt sind. wird in einem Schritt =3.3 eine Fehlermeldung dahingehend ausgegeben, daß das Adsorptionsfilter ungenügende Durchsatzfähigkeit aufweist. Auf dieses Signal hin kann z. E. eine Signallampe zum Aufleuchten gebracht werden, die anzeigt, daß kein schwerwiegender Fehler vorliegt, daß aber in nächster Zeit eine Werkstatt aufgesucht werden sollte. Gleichzeitig kann die Fehlermeldung in einem Fehlerspeicher abgelegt werden, damit die Werkstatt im Rahmen einer Fehlerdiagnose schnell feststellen kann, weswegen die Signallampe zum Aufleuchten gebracht wurde. Nach Ausgabe der Fehlermeldung wird das Ende des Verfahrens erreicht.
Fig. 4 veranschaulicht den vorrichtungsmäßig durch Fig. 1 dargestellten Fall, daß nämlich der Druckdifferenz-Schwellwert Dp_SW in Schritt s3.2 im Verfahren von Fig. 3 nicht fest vorgegeben wird, sondern von Werten von Betriebsgrößen des Motors und des Tankentlüftungsventils abhängt. Die Schritte s4.1 und s4.2 von Fig. 4 werden hierzu zwischen den Marken A und B im Verfahren von Fig. 3 eingefügt. In Schritt s4.1 werden Werte von Betriebsgrößen des Motors und des Tankentlüftungsventiis, im Beispielsfall der Drehzahl n, der
Last L und des Tastverhältnisses R erfaßt, und mit Hilfe dieser Werte wird im Schritt s4.2 ein Kennfeld adressiert, aus dem der an der adressierten Stelle eingetragene aktuelle Schwellwert Dp SW ausgelesen wird.
Fig. 5 veranschaulicht ein Verfahren entsprechend dem, wie es weiter oben anhand der Vorrichtung von Fig. 2 erläutert wurde. In einem Schritt s5.1 wird untersucht, ob das Tankentlüftungsventil geschlossen wurde. Sobald dies der Fall ist, wird eine Zeitmessung ab dem Schließzeitpunkt T_O Pestartet, und es wird der Differenzdruck Dp_O beim Schließen des Ventils erfaßt (Schritt s5.2). Weitere Messungen des Differenzdrucks Dp erfolgen zu festgesetzten Zeitpunkten T nach dem Schließzeitpunkt T_O (Schritt s5.3). Mit Hilfe der so gewonnene Druckdifterenzwerte in Abhängigkeit der Zeit wird die Zeitkonstants für den Abbau der Druckdifferenz Dp bestimmt (Schritt s5.4).
In einem Schritt s5.5 wird abgefragt, ob die so bestimmte Zeitspanne τ über einer Schwelle τ_SW liegt. Ist dies der Fall, erfolgt in einem Schritt s5.6 eine Maßnahme zur Fehlerausgabe, die derjenigen entspricht, wie sie weiter oben anhand von Schritt s3.3 erläutert wurde, worauf das Verfahren beendet wird. Ergibt sich dagegen in Schritt s5.5, daß die Zeitkonstante T die genannte Schwelle nicht überschritt, wird wiederum in einem Endschritt se abgefragt, ob das Verfahren beendet werden soll. Ist dies nicht der Fall, wird der Ablauf ab Schritt s5.1 erneut ausgeführt. Bei den eben beschriebenen Verfahrensabläufen wurde nicht angegeben, ob der Differenzdruck Dp am Tank 15 oder am Adsorptionsfilter 14 gemessen wird. Auch auf die Art der Einführung der Anschlußleitung 16 in das Adsorptionsfilter 14 ist nicht abgehoben. Wie bereits weiter oben in anderem Zusammenhang angegeben gilt auch für den Ort der Erfassung
des Differenzdrucks, der ein Maß für die Druckdifferenz zwischen Belüftungs- und Saugseite des Adsorptionsfilters ist, daß dieser Ort ebenso wie der optimale Verfahrensablauf vom Gesamtaufbau der Anlage und des mit dieser zusammenarbeitenden Motors abhängt. Die jeweils optimale Lösung kann durch Prüfstandsversuche ermittelt werden.
Das Verfahren gemäß Fig. 6 dient zum überprüfen des Verstopftseins einer OBVR-Tankentlüftungsanlage, insbesondere des Adsorptionsfilters einer solchen Anlage. Es handelt sich hier um Anlagen, bei denen der gesamte beim Betanken anfallende Kraftstoffdampf vom Adsorptionsfi Iter aufgenommen werden soll (OBVR = On-Board-Vapour-Recovery). Dies erfolgt dadurch, daß beim Betanken die Zapfpistole gegen den Tankstutzeπ abgedichtet ist. Ist die Anlage verstopft, muß wegen der genannten Abdichtung ein besonders hoher Überdruck beim Betanken auftreten, der in seinem Ausmaß außer von der Stärke der Verstopfung noch von der Schnelligkeit des Betankens abhängt.
In einem Schritt s6.1 wird untersucht, cb sich der Füllstand im Tank ändert. Dieser Schritt dient dazu, festzustellen, ob das Fahrzeug betankt wird. Falls hierzu ein anderer Sensor zur Verfügung steht, kann auch dessen Signal verwendet werden. Wird Betanken festgestellt, wird die Füllstandsänderung gemessen (Schritt s6.2) und mit Hilfe des Meßergebnisses wird eine Differenz-Überdruckschwelle DSP_SW bestimmt (Schritt s6.3). Wird mit einer festen Schwelle gearbeitet, entfallen die Schritte s6.2 und s6.3. Anschließend wird der Differenz-Überdruck Dp gemessen (Schritt s6.4) und der Meßwert wird mit der vorstehend genannten Schwelle DSP_SW verglichen (Schritt s6.5). Ergibt sich hierbei, daß der gemessene Wert den Schwellwert nicht überschreitet, wird die Anlage als frei beurteilt (Schritt s6.6). Andernfalls wird eine Fehlermeldung ausgegeben (Schritt s6.7), die anzeigt.
daß die Anlage verstopft ist. Diese Meldung kann in einen Fehlerspeicher eingetragen werden. Zusätzlich wird vorteilhafterweise eine Warnlampe zum Aufleuchten gebracht, um einem Fahrer anzuzeigen, daß eine Werkstatt aufgesucht werden sollte.
Der in Schritt s6.4 gemessene Differenz-Überdruck Dp ist die Druckdifferenz zwischen dem Innendruck der Tankentlüftungsanlage und dem Umgebungsdruck. Ist der Differenzdruckmesser zum Erfassen dieses Differenzdrucks am Tank angeordnet, wie in Fig. 1 dargestellt, lassen sich alle Verstopfungen zwischen Tank und Belüftungs leitung des Adsorptionsfi lters unmittelbar durch eine übermäßige Druckerhöhung feststellen. Bei einer Anbringungsart gemäß Fig. 2 am Adsorptionsfilter machen sich dagegen Verstopfungen des Adsorptionsfilters durch übermäßig hohen Druck und Verstopfungen zwischen Tank und Adsorptionsfilter durch besonders niederer. Überdruck beim Betanken bemerkbar.