DOSIERBEHÄLTER UND STÜTZKONSTRUKTION HIEFÜR
Neben den thixotropen Flüssigkeiten bilden viskose Flüssigkei¬ ten eine wichtige Gruppe unter den Flüssigkeiten mit Nicht- Newton'schein Verhalten, die für ihre Handhabung besonderer
Vorkehrungen und Einrichtungen bedürfen. Dies gilt auch für die Ausbildung von Dosierbehältern.
Die Erfindung bezieht sich auf einen Dosierbehälter nach dem Oberbegriff des Anspruches 1. Ein solcher Dosierbehälter ist beispielsweise aus der DE-C-1 206 141 für das Auftragen von Leim bekannt geworden. Hiebei sind zum Verschliessen des Be¬ hälters zwei Verschliesseinrichtungen vorgesehen, nämlich ein den Behälterraum von der Auftragrolle trennender S:.--ieber und zwei torartig.aufeinander zu bewegbare, die Auftragrolle über¬ deckende Schieber, die vor dem Austrocknen schützen sollten.
Davon bildete nun einerseits der innere, den Behäl- °aum ab- schliessende Schieber ein Problem, denn er musste \ aussen betätigt werden, was das Abdichten schwierig machte, -2umal stets ein Abschnitt des Schiebers ausserhalb des Behälters lag, ein Teil innerhalb, und zwischen diesen Teilen beim Öffnen und Schliessen stets eine Verschiebung stattfand. Bei diesen Bewe¬ gungen wurde der anhaftende Leim nach aussen geführt und konnte dort frei abtropfen, so dass das Arbeiten damit unsauber war.
Anderseits war auch die Betätigung der beiden ausseren Schieber mit Hilfe eines Schnurzuges entgegen der Kraft eir . ^eder nicht nur konstruktiv etwas aufwendig und Störunge illig, sondern es konnte a h bei längeren Stehzeiten da das
Austrocknen nicht verhindert werden, was dann - auf Grund der zahlreichen Teile - zu komplizierten Reinigungsarbeiten führen musste.
Gemäss der FR-A-1 197 509 wurde ein anderer Weg zur Lösung des Problems beschritten. Dort begrenzt eine auf die eigentliche Auftragrolle wirkende Dosierrolle selbst zwei Dosierspalte zu
denoffnung des Behälters angeordnet ist, wobei sie teils in den Behälterraum, teils nach aussen ragt. Um die beiden zu ihren beiden Seiten verbleibenden Spalte zu verschliessen, ist je¬ weils eine dünne Spindel zwischen Dosierrolle und dem konkaven Behälterboden eingelegt, die den Spalt abdecken soll.
Voraussetzung dieser Lösung ist, dass die beiden Spindeln haar¬ genau gefertigt sind, um keinerlei Zwischenraum frei zu lassen, und dass der Leim (oder eine andere viskose Flüssigkeit) keine Verdickungen oder Verunreinigungen enthält, die sich zwischen die Spindeln und die Behälterwand schieben könnten und so die Dichtwirkung der beiden Spindeln verunmöglichen. Zudem reibt die Dosierrolle bei ihrer Arbeit stets an einer der Spindeln, die so das Funktionieren und die Drehung dieser Rolle beein- trächtigt, während die Spindel an der anderen Seite der Dosier¬ rolle durch deren Drehung ständig von ihrer abdichtenden Lage abgehoben wird, worauf eine Rückkehr in die abdichtende Stel¬ lung innerhalb des viskosen Mediums durch nichts gesichert ist.
Bilden sich aber bei den bekannten Auführungen einmal Undicht- heiten, so fliesst die viskose Flüssigkeit in dünne Fäden aus, die sich überall anlegen und kaum zu entfernen sind. Daher liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Dosierbehälter der eingangs genannten Art so auszubilden, dass er leicht ab- zudichten ist, viskose Flüssigkeit, wie Leim, nicht durch nach aussen verschobene Flächenabschnitte mitnimmt, und dass der Verschluss in seiner Geschlossenstellung sicher hält, ohne dass die Gefahr der verschmutzenden Fadenbildung entsteht.
Die Lösung dieser Aufgabe gelingt in überraschend einfacher
Weise durch die im Kennzeichen des Anspruches 1 beschriebenen Merkmale. Weitere Verbesserungen und Ausführungsformen der Er¬ findung sind in dem Kennzeichen der abhängigen Ansprüche be¬ schrieben. Dadurch, dass der Drehschieber mit seiner Dreh- schieberwandung der Mundstückwandung parallel gegenüberliegt, kommt keiner der Verschlusswandungsteile bei der Bewegung von Offenstellung in Geschlossenstellung oder umgekehrt nach aus-
sen, und es kann nichts verschmutzen. Zudem kann der Dreh¬ schieber durch ungewollte Einflüsse nicht aus seiner Geschlos¬ senlage gebracht werden. Schliesslich aber tritt durch das Zu¬ sammenwirken der beiden exzentrischen Schlitze eine Effekt auf, der von Hausfrauen, etwa beim Dosieren von Honig oder anderen viskosen Flüssigkeiten angewandt wird, wenn sie schräg über eine Fläche streichen, von der ein dünner Faden dieser Flüssig¬ keit rinnt: Auch hier wirken nämlich die Kanten dieser Schlitze scherenartig und "schneiden" sich bildende Leimfäden od.dgl. ab.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich an Hand der nachfolgenden Beschreibung eines in der Zeichung schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles. Es zeigen:
Fig.1 einen erfindungsgemässen Dosierbehälter nach einer bevorzugten Ausführungsform im Längsschnitt, von dem
Fig.2 einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig.1 veran- schaulicht;
Fig.3 den Dosierbehälter nach Fig.1 in Seitenansicht, je¬ doch in Geschlossenstellung seines Drehschiebers, wenn der Behälter an einer im Schnitt dargestellten Stützkonstruktion abgestützt ist; und
Fig.4 eine Ersatzrolle mit reduzierter Länge im Längsschnitt bzw. in axialer Draufsicht.
Ein Dosierbehälter 1 gemäss Fig.1 weist einen von Behälterwan¬ dungen 2 umschlossenen Behälterraum 3 auf, der durch einen aufschnappbaren oder aufschraubbaren Deckel 4 verschliessbar ist. Dieser weist bevorzugt in seinem oberen Teil eine Öffnung 4' auf, durch die während des Dosierens der viskosen Flüssig- keit Luft in den Behälterraum 3 strömen kann, um das Entstehen eines Unterdrucks zu verhindern, der das Nachfliessen unter¬ binden könnte. Die Öffnung 4' ist in Ruhestellung vorzugsweise
durch einen (nicht dargestellten) Federdeckel oder dgl. ver- schliessbar, um das Austrocknen zu verhindern. An dem dem Dek- kel 4 gegenüberliegenden, unteren Ende des Behälters 1 befindet sich ein geknickter Abschnitt 5, der mit der Behälterwandung 2 in der gezeigten Ausführung einstückig, im Fall der Fig.3 jedoch entlang einer dort mit voller Linie gezeigten Trennfläche 6 als gesondert hergestellter und mit der Behälter¬ wandung 2 verbundener Teil ausgebildet sein kann, wenn dadurch die Herstellung erleichtert ist.
Der Behälterraum 3 ist entlang einer Achse 7 langgestreckt und nur begrenzten Durchmessers, damit er nach Art eines Handgrif¬ fes von aussen mit einer Hand umfasst werden kann. Daher be¬ trägt sein Umfang vorzugsweise weniger als 40 cm, während seine Länge unkritisch ist. Ein Umfang von 30 bis 35 cm wird den
Anforderungen an ein möglichst grosses Volumen bei genügender Handlichkeit am ehesten gerecht.
Um seiner Bestimmung als Handgriff zu genügen, ist die Behäl- terachse 7 gegenüber einer Achse 8 des geknickten Abschnittes 5 und eines daran angeschlossenen Mundstückes 9 um weniger als 90° abgewinkelt, d.h. sie nimmt zur Achse 8 einen Winkel α von 45° bis 80° (nach oben hin) ein, vorzugsweise 60° bis 75°, so dass der Behälterraum 3 leicht aufwärts ragt.
Wie ersichtlich, ist das Mundstück 9 als gesonderter Teil hergestellt und dann mit dem Abschnitt 5 verbunden. Die Ver¬ bindung geschieht vorzugsweise durch Aufschnappen mittels klin¬ kenartig ineinandergreifender Nut- und Federflächen 10. Zweckmässig sind hier beim Verdrehen (nicht dargestellte) Ra¬ sten bei 0° und 90° vorgesehen, um das Einstellen der Arbeits¬ stellung und der Ruhestellung zu erleichtern. Zum Auftrag von Leim aus dem Behälterraum 3,5 auf die (senkrecht zur Zeichen¬ ebene stehende) Seitenkante 45 einer in der Zeichenebene der Fig.1 liegende Möbelplatte wird der Behälterraum 3 um die Achse 8 gegenüber seinem Mundstück 9 um 90° verdreht, so dass er senkrecht aus der Zeichenebene nach oben ragt, damit er auch
bei nur mehr teilweise gefülltem Behälterraum 3 noch die ganze Schlitzöffnung 20 mit Leim beaufschlagt. Eine solche Schnapp¬ verbindung, zu der auch allenfalls Einschnitte in die innere Wand des Abschnittes 5 angebracht sein können, um die Flächen 10 an Federzungen auszubilden, ist besonders leicht herzustel¬ len, wenn der Dosierbehälter 1 aus Kunststoff besteht.
Das Mundstück 9 weist ausserhalb der Achse 8 an seinem bom¬ bierten Boden 9' eine Schlitzöffnung 11 mit einer Schlitzachse 12 auf. Diese Schlitzöffnung 11 liegt vorzugsweise an der dem Behälterraum 3 und dessen abgeknickter Achse 7 abgewandten Seite bezüglich der Achse 8. Bevorzugt ist übrigens, wenn der Boden 9' nicht kugelschalenförmig bombiert, sondern wie ein um¬ gekehrtes Dach ausgebildet ist, wobei der Schlitz 11 den First bildet, weil die Schlitztiefe dann über die gesamte Schlitz¬ länge konstant gehalten und damit eine gleichmässige Dosierung der viskosen Flüssigkeit über die gesamte Breite sichergestellt werden kann.
Ferner zeigt der Schnitt nach Fig.2, dass zumindest das Mund¬ stück 9 in Draufsicht wenigstens annähernd kreisförmig ist (wenn man von gegebenenfalls angefügten Vorsprüngen absieht) und an seinem Umfange einen Drehlagerkörper 13 trägt. Dieser Lagerkörper 13 kann auch als Überwurfmutter ausgebildet sein. Der Drehschieber 17 (siehe unten) ist dann an seinem Umfang verjüngt, wie an der rechten Seite der Fig.1 durch den Pfeil 15' angedeutet. Er kann mit seinen nach innen gekehrten Drehlagerflächen 14,15 (links in Fig.1), von denen die letzte¬ ren als Halteflächen dienen, aus weicherem, sich anschmiegen- dem und daher dichtendem Material gebildet sein. Dies steht nicht im Gegensatz zur Anforderung an eine exakte Drehlager¬ führung, wenn das Mundstück 9 zusätzlich eine Zentrierfläche 16 in Form einer Ringnut (es könnte auch ein Vorsprung oder eine Reihe davon sein) aufweist.
Diese Lagerflächen 14 bis 16 dienen der Lagerung eines am Mund¬ stück 9 gelagerten Drehschiebers 17, mit einer zur Mundstück-
wandung 18 parallelen Drehschieberwandung 19. Dabei definieren die Drehlagerflächen 14,15 eine Drehachse, die mit der Achse 8 übereinstimmt. Der Drehschieber 17 besitzt nun aber auch einen, in einer Offenstellung (gemäss Fig.1) mit der Schlitzöffnung 11 wenigstens annähernd fluchtenden bzw. kongruenten Schlitz 20 an der Schlitzachse 12, die ja, wie erwähnt, exzentrisch zur Drehachse 8 angeordnet ist. Wenn daher der Drehschieber 17 um seine Drehachse 8 verdreht wird, so kann der Schlitz 20 nach einer Drehung von 180° in die in Fig.3 strichliert angedeutete Geschlossenstellung gelangen, in der die Drehschieberwandung 19 die Schlitzöffnung 11 , die Mundstückwandung 18 den Schlitz 20 abdeckt. Vorzugsweise sind in Geschlossenstellung die einander benachbarten Kanten von Schlitz 20 und Schlitzöffnung 11 voneinander - wenn auch nur geringfügig - beabstandet.
Bei einer solchen Drehbewegung ergeben sich eine Reihe von Zwi¬ schenstellungen, bei denen letztlich die beiden Öffnungen mit ihren Kanten scherenartig wirken (vgl. die strich-punktierte Lage der Schlitzöffnung 11 gegenüber dem Schlitz 20 in Fig.2) und so eine Fadenbildung der viskosen Flüssigkeit schneidenar¬ tig unterbinden. Diese geometrische Gegebenheit kann aber gewünschtenfalls auch dazu genutzt werden, die Länge des frei¬ gegebenen Öffnungsquerschnittes durch Drehen des Drehschiebers 17 zu verändern, wenn beispielsweise Kanten unterschiedlicher Breite beleimt werden sollen. In einem solchen Falle ist es zweckmässig, wenn Mundstück 9 und Drehschieber 17 miteinander zusammenwirkende Skalenmarkierungen 21 aufweisen (Fig.3), die die Breite des freigegebenen Öffnungsquerschnittes angeben. Ferner kann es zweckmässig sein, bestimmten Schlitzbreiten Ra- sten zuzuordnen; daher kann der Drehschieber 17 gegebenenfalls auch polygonal ausgebildet sein.
Eine solche Rast für die Offenstellung des Drehschiebers 17 ist der Fig.1 entnehmbar. Dabei weist der Drehschieber 17 einen Rastvorsprung 22 auf, der allenfalls gefedert sein kann, und der über die Höhe eines in die Nut 16 eingreifenden, kreisring¬ förmigen Zentriervorsprunges 23 (in Fig.2 geschnitten darge-
stellt) etwas hinausgeht, um in eine Rastvertiefung 24 des Mundstückes 9 einfallen zu können. Auch hier ergibt sich ein Vorteil infolge der Eigenelastizität des Materiales, wenn min¬ destens der Drehschieber 17 aus Kunststoff besteht. Ist der Rastvorsprung 22 gefedert, dann mag er wegen des auf die Öff¬ nung zugerichteten Druckes die Dichtheit stören; es ist daher bevorzugt, ihn an einer einem Halbkreis entlang laufenden Nut jeweils bei 0° und 180° anschlagen zu lassen.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel besitzt der Drehschieber 17 eine an einer Achse 25 (die vorzugsweise als Federbolzen ausgebildet ist, der einen Schnappsitz im Achsloch besitz_.) ge¬ lagerte Auftragrolle 26, deren geometrische Achse 27 zwar eben¬ falls exzentrisch zur Drehachse 8 angeordnet ist, jedoch vor- zugsweise gegenüber der Schlitzachse 12 in der Richtung der ab¬ geknickten Achse 7 nach links (bezogen auf Fig.1) versetzt ist. Der dadurch erzielte Effekt ist aus Fig.1 deutlich erkennbar, denn es wird an der dem Behälterraum 3 abgewandten Seite, die beim Beleimen die Vorderseite sein wird, das Abfliessen der Flüssigkeit auf die Auftragrolle 26 erleichtert, jedoch nach der Seite des Behälterraumes 3 (der Hinterseite) erschwert, wozu noch ein um die Rolle 26 herumgeführter, somit etwa bogen¬ förmiger Flächenabschnitt 28 der Drehschieberwand 19 beiträgt. Das Spiel der Rolle 26 gegen den Drehschieber 17 ist im übrigen vorzugsweise nicht nur im Flächenabschnitt 28 so klein wie in Fig.1 gezeigt, sondern (wie strichliert dargestellt) auch bis zum unteren Auslauf 17'.
Es versteht sich, dass die Anbringung einer Auftragrolle 26 zwar bevorzugt, jedoch nicht unbedingt erforderlich ist. Ebenso könnte eine Auftragbürste vorgesehen sein, oder es könnten am Drehschieber 17 zwei oder mehr Rollen miteinander zusammenwir¬ ken, von denen beispielsweise eine Rolle eine Dosierrolle ist, wie dies aus der FR-A-1 197 509 bekannt geworden ist, oder es bilden zwei Rollen zusammen einen Flüssigkeitseinzugspalt (vgl. DE-U-75 38 002).
Es wurde oben beschrieben, warum es von Vorteil ist, die Achsen 7, 8 gegeneinander abzuknicken. Gerade unter diesen Umständen ist aber die Aufstellung und die Ablage eines solchen Dosierbe¬ hälters 1 schwierig, zumal wenn er ja auch nicht auf die mit klebriger Flüssigkeit versehene Auftragrolle 26 abgelegt werden soll. Daher ist es günstig, für den Behälter 1 eine Stützkon¬ struktion vorzusehen, wie sie etwa in Fig.3 gezeigt ist. Im Prinzip kann diese Stützkonstruktion, wenigstens was einen Stützabschnitt 29 anlangt, mit dem Behälter 1 verbunden sein, doch ist dieser natürlich leichter zu handhaben, wenn die ge¬ samte Stützkonstruktion als gesonderter Teil ausgebildet ist.
Nach Fig.3 weist der Stützabschnitt 29 eine die Behälterwandung 2 an deren Unterseite teilweise umfassende Mulde 30 auf, insbesondere an einem Steg 31. Anschliessend an den Stützab¬ schnitt 29 ist ein das Mundstück 9 bzw. den Drehschieber 17 aufnehmender Behälterabschnitt 32 vorgesehen, in den mindestens ein Teil des Drehschiebers 17 eintaucht, gegebenenfalls auch ein Teil des Mundstückes 9, in welchem Falle der Behälterab- schnitt 32 auch an seiner rechten Seite (bezogen auf Fig.3) mit einer hochgezogenen Wandung, ähnlich einem gekrümmten Wandab¬ schnitt 33 an seiner linken Seite, versehen sein könnte, um das Mundstück 9 mehr oder weniger zu umgeben.
Der Behälterabschnitt 32 besitzt vorzugsweise eine Schulter 34, die ihn ringförmig umgibt, um als Stützfläche für einen, hier ringförmigen, vorspringenden Mundstückabschnitt 35 zu dienen. Der Behälterabschnitt 32 kann - bei eingesetztem Behälter 1 - bis zu dieser Schulter 34 mit Wasser gefüllt sein, um am Dreh- Schieber 17 anhaftenden Leim (oder eine andere viskose Flüssig¬ keit) zu lösen. Hiezu ragt also der Drehschieber mit einer konischen Betätigungsfläche 36 zur Ausführung seiner Drehung, sowie mit die Achse 25 für die Auftragrolle 26 tragenden Lager¬ wangen 37 in das Innere des Behälterabschnittes. Die Lagerwan- gen 37 sind bevorzugt nicht konzentrisch mit der Rolle 26, son¬ dern verbreitert (wie in Fig.3 strichliert angedeutet) ausge¬ bildet, um die Mitnahme von überschüssigem Leim zu verhindern.
Der Innenraum 38 ist zweckmässig mit einem grösseren Behäl¬ terraum 39 verbunden, damit die gelöste viskose Flüssigkeit in¬ nerhalb des Raumes 38 nicht zu konzentriert wird. Zu diesem Zwecke wird der Platz unterhalb des Stützsteges 31 zur Un¬ terbringung des Raumes 39, zweckmässig aber auch eines Raumes 40 für Ersatzrollen 26', 26", gegebenenfalls unterschiedlicher axialer Länge und/oder unterschiedlicher Oberfläche bzw. unterschiedlichen Durchmessers, ausgenützt. Der Raum 40 kann durch eine (insbesondere Schiebe-) Tür 41 abgeschlossen sein; der Raum 39 kann zum Befüllen mit Wasser durch eine nicht ge¬ zeigte, z.B. verschr ubbare, Öffnung zugänglich gemacht werden.
Es ist ersichtlich, dass die Räume 38,39 über eine gemeinsame Öffnung 42 miteinander kommunizieren, doch kann es erwünscht sein, ausser dieser unteren Verbindungsöffnung 42 auch noch eine obere Öffnung vorzusehen. Schliesslich wäre es auch noch denkbar, innerhalb des Raumes 39 eine Pumpe od.dgl. unterzu¬ bringen, um das Wasser in Bewegung zu halten und so den Reinigungsvorgang zu erleichtern.
Es ist ersichtlich, dass durch die erfindungsgemässe Anordnung und Ausbildung des Drehschiebers 17 keine mit viskoser Flüssig¬ keit, wie Leim, beschmierte Fläche nach aussen gelangen kann, da alle mit dieser Flüssigkeit in Berührung kommenden Flächen, insbesondere an den Wandungen 18 und 19, stets von den Lager¬ flächen 14,15 des Lagerkörpers 13 umschlossen sind. Zu Reini¬ gungszwecken kann gewunschtenfalls der Lagerkörper 13 mit einem Innengewinde im Anschluss an die Fläche 14 versehen sein, das mit einem entsprechenden Aussengewinde am Mundstück 9 zu¬ sammenwirkt.
Fig.4 zeigt eine Ersatzrolle 126 mit reduzierter Länge auf ih¬ rer Achse 25', auf der sich an die Rolle 126 eine mit der Achse 25' fix verbundene Platte 43,44 schliesst, die mit einem Vor¬ sprung 43 in den Schlitz 20 greift und dessen nicht über der drehbaren Rolle 126 angeordnete Bereiche verschliesst, wodurch
dort der Leimaustritt verhindert wird. An der dem Vorsprung 43 gegenüberliegenden Seite der Platte befindet sich ein Vorsprung 44, der zur Anlage an die Fläche beispielsweise einer Tischler¬ platte dient, wenn deren Schmalkante mit einem Leimauftrag ver- sehen werden soll und die erfindungsgemässe Vorrichtung an ihr entlang gleitend geführt wird.
Die Erfindung ist auch - gegebenenfalls mit Anpassung der Einzelteile und Dimensionen - nicht nur für den Leimauftrag auf Kanten von Tischler- bzw. Möbelplatten geeignet, sondern auch z.B. für die Befestigung flexibler Fussleisten auf senkrechten Wänden, zum streifenweisen Leimauftrag bei Büro-, Haushalts¬ oder Bastelarbeiten, etc.
Es versteht sich, dass im Rahmen der Erfindung zahlreiche
Abänderungen möglich sind; so müssen die Zentrierflächen 16,23 (von denen der jeweils vorspringende und der vertiefte Teil auch umgekehrt angeordnet sein kann) nicht unbedingt vorhanden sein, befinden sich jedoch, wie ersichtlich, zweckmässig im Be- reiche des Umfanges der Drehschieberwandung 19. Der Stützbe¬ hälter 32,39 kann, zumindest ohne die Kammer 40, auch geblasen werden, was wesentlich kostengünstiger ist als die nur im Spritzguss herzustellende Ausführungsform gemäss Fig.3.