Beschrei bung Austragvorrichtung für mindestens ein Medium
Die Erfindung betrifft eine Austragvorrichtung, die insbe¬ sondere dafür geeignet sein soll, daß eine die Austragvor¬ richtung benutzende Person durch körperliche bzw. bewußte Betätigung den Austrag mindestens eines fließfähigen Mediums hervorruft, wobei die Austragkraft ggf. wenigstens teilwei¬ se durche Körperkraft der Person aufgebracht wird. Mindes¬ tens ein Medium kann gasförmig, flüssig und/oder pulver- bzw. puderför ig oder ähnlich sein und beispielsweise als pharmazeutischer Wirkstoff, wie als Inhalations-Wirkstoff dienen. Sind erfindungsgemäß Mittel zum vorgespannten Aus¬ trag mindestens eines Mediums vorgesehen, so kann in kurzer Zeit und ggf. bei geringer Betätigungskraft eine relativ große Austragmenge ausgebracht werden.
Bei zahlreichen Anwendungsfällen ist es erwünscht, für den Austrag eine gegenüber der Austragkraft geringere Betäti¬ gungskraft zu benötigen, z.B. bei geschwächten Personen oder wegen Schwierigkeiten der Koordination von Betätigung und Anwendung. Mit Treibmitteln betriebene Austragvorrich¬ tungen können zwar mit geringer Kraft betätigt werden,
jedoch sind Treibmittel nicht nur bedenklich hinsichtlich ihrer unmittelbaren medizinischen Wirkung, sondern meist auch sehr umweltschädlich. Werden bei solchen Austragvor¬ richtungen Meßventile zur Dosierung des Austrages verwen¬ det, so erfolgt praktisch nur eine Umfüllung des treibmit¬ telvermischten Mediums von einem Hauptspeicher in eine Dosierkammer, aus der dann der Austrag erfolgt, ohne daß während dieses Prozesses die Austragkraft vorgespannt worden wäre. Diese Austragkraft ist meist wesentlich größer als die Betätiungskraft, so daß eine Vorspannung und nach¬ folgende Auslösung der Betätigungs- bzw. Ventil Öffnungs¬ kraft den Verzicht auf ein Treibmittel nicht ermöglicht.
Der Erfindung liegt des weiteren die Aufgabe zugrunde, eine Austragvorrichtung der genannten Art zu schaffen, welche Nachteile bekannter Ausbildungen vermeidet und insbesondere den treibmittelfreien Austrag wenigstens eines Mediums mit einer Betätigungskraft ermöglicht, die geringer und/oder kurzzeitiger aufzubringen ist als die erforderliche Aus¬ tragkraft.
Zur Lösung sind bespielsweise erfindungsgemäß Mittel vorgesehen, im die-für einen Aus- tragzyklus erforderliche Austragenergie zunächst wenigstens teilweise einem Energiespeicher zu vermitteln und durch Auslösung von diesem dann auf wenigstens ein Medium so zu übertragen, daß es unter dieser Energie ausgetragen wird. Der Energiespeicher wird hierbei wenigstens teilweise entladen. Vorteilhaft sind Mittel vorgesehen, um den Ener¬ giespeicher dann jederzeit wieder durch Körperbetätigung, beispielsweise manuell, aufladen zu können. Dadurch kann auf die Verwendung insbesondere solcher Treibmittel teil¬ weise oder ganz verzichtet werden, die durch Expansion beim Übertritt vom flüssigen zum gasförmigen Zustand wirken.
Der Energiespeicher kann die Energie zwar in Form eines wiederholbar unter Druck zu setzenden, fließfähigen Mediums speichern, jedoch ist er zweckmäßig als mechanischer Ener¬ giespeicher ausgebildet, der auf eine Druckkammer wirkt, aus welcher die auszutragende Medieπcharge z.B. durch Kammerverengung verdrängt wird.
Zweckmäßig wird die Austragenergie auf mindestens eine Medienpumpe übertragen, deren Pumpenkammer die Druckkammer bildet. Es sind beliebig ausgebildete Pumpen denkbar, jedoch Schubkolbenpumpen zu bevorzugen, wobei die Austrag¬ kraft auf mindestens einen von zwei über einen Pumphub gegeneinander bewegbare Pumpenteile linear zweckmäßig so übertragen wird, daß ausschließlich durch diese Austrag¬ energie ein voller Pumphub ausgeführt wird. Dieser Pumphub kann anschlagbegrenzt sein und die Pumpenkammer eine Do¬ sierkammer bilden, so daß die ausgebrachte Medienmenge genau festgelegt ist.
Bei der beschriebenen oder einer anderen Austragvorrich¬ tung, die insbesondere als Inhalationsgerät bzw. als Gerät vorgesehen ist, mit welchem ein Wirkstoff gemischt mit Luft angewendet werden soll, ist es vorteilhaft, wenn für diese Luft eine gesondere Luftpumpe vorgesehen ist, der vorzugs¬ weise eine Spann-Einrichtung der genannten Art zugeordnet ist. Im Falle eines Inhalationsgerätes muß dann die Luftzu- mischung wenigstens nicht vollständig durch Ansaugen der Atemluft hervorgerufen werden, sondern diese Luft wird über einen Luftspeicher, eine Luftpumpe und/oder dgl. simultan unter Druck zugeführt.
Zweckmäßig werden aus mindestens zwei Druckkammern im wesentlichen simultan gesondert Medien ausgetragen, wobei mindestens eine Druckkammer durch einen Druckspeicher
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und/oder mindestens eine bis alle Druckkammern durch Pum¬ penkammern gebildet sind. Die Austragförderung eines gas¬ förmigen Mediums bzw. der Luft kann vor der Austragförde¬ rung eines flüssigen oder pulverförmigen Mediums beginnen und/oder nach dessen Förderung enden, so daß von Anbeginn eine gleichmäßige Luftbeimischung und gleichmäßige Förde¬ rung bzw. eine Reinigung der zugehörigen Kanal abschnitte gewährleistet ist.
Die Spann-Einrichtung bildet zweckmäßig eine in sich ge¬ schlossene Baueinheit, die einen Austrag- bzw. Betätigungs¬ kopf am Ende eines Ventil- und/oder Kolbenstößel s aufweist, dessen Austragöffnung zweckmäßig von der zur Austrageinheit achsparallelen bzw. koaxialen Lage abweicht und etwa radial liegen kann. Diese Austrageinheit kann in sich nochmals in voneinander leicht lösbare Einheiten gegliedert sein, welche einen Medienspeicher, eine Pumpeneinheit mit Befe¬ stigungskappe und/oder den Betätigungskopf bilden, welcher eine versenkt aufgenommene Düsenkappe aufweisen kann. Die zugehörige Austragdüse ist nicht durch den Grundkörper der Austragvorrichtuπg gebildet bzw. nicht der Spann-Einrich¬ tung zugehörig, so daß in ein und denselben Grundkörper wahlweise Austrageinheiten mit Austragöffnungen eingesetzt werden können, die je nach den Erfordernissen unterschied¬ liche Austragcharakteristika haben.
Ist die Austrageinheit dafür bestimmt, nach Entleerung gegen eine noch gefüllte an demselben Grundkörper ausge¬ wechselt zu werden, so steht bei jedem Wechsel eine neue Austragdüse zur Verfügung. Die Austrageinheit kann aber auch dafür bestimmt sein, so fest eingeschlossen an bzw. in der Spann-Einrichtung bzw. dem Grundkörper angeordnet zu sein, daß sie nach Entleerung mit diesem entsorgt wird.
Zur sicheren Lagerung der Austrageinheit ist diese zweckmä¬ ßig bis auf die AbStützung gegen den Betätigungsdruck gegenüber dem gehäuseför igen Grundkörper berührungsfrei z.B. so in einem napfförmigen Mitnehmer zentriert angeord¬ net, daß in Ausgangsstellung der Medienspeicher im wesent¬ lichen vollständig innerhalb des Napfes liegt. In Spann¬ stellung kann der Napf auch die Pumpeneinheit und/oder den Betätigungskopf wenigstens teilweise aufnehmen, wofür das der Napföffnung zugehörige Ende des Napfes in der Innenwei¬ te entsprechend vergrößert sein kann.
Eine Auslösehandhabe zur Freigabe der gespeicherten Aus¬ tragenergie greift zweckmäßig unmittelbar an einer Ring¬ schulter der Austrageinheit und/oder des Mitnehmers an. Die Ringschulter kann durch eine Kappe gebildet sein, mit welcher die Pumpeneinheit am Hals des Medienspeichers befestigt ist und/oder sie kann durch eine Endfläche des Mitnehmers gebildet sein. Ferner kann die Auslösehandhabe nach Art eines einteiligen, zweiarmigen Hebels ausgebildet sein, dessen einer Arm die außen freiliegende Handhabe und dessen anderer Arm ein innerhalb des Gehäuses liegendes Sperrglied bildet, das unmittelbar an der zu sperrenden Gegenfläche gegen Federkraft ausrückbar anliegt.
Zur manuellen Spannung der Spann-E nrichtung ist vorteil¬ haft ein zweiarmiger Hebel vorgesehen, dessen eines Armende um eine feststehende Achse schwenkbar am Grundkörper gela¬ gert ist, während der Hebel zwischen seinen Armen gelenkig mit dem Mitnehmer verbunden ist und dieses Gelenk das erforderliche Radialspiel aufweist. Mindestens ein Hebel kann in Ausgangsstellung vollständig innerhalb des Grund¬ körper-Gehäuses liegen und nur im Bereich der an der Außen¬ seite der Austragvorrichtuπg liegenden Ausgangsmündung mit einer Handhabe verbunden sein, die einen im wesentlichen
dicht schließend an der Stirnfläche der Ausgangsmündung anliegenden Deckel und/oder eine eng anliegende Endab¬ deckung einer zugehörigen Endwand des Grundkörpers bildet. Dadurch bleibt die Mechanik der Spann-Einrichtung auch im gespannten Zustand nach außen im wesentlichen abgeschirmt. Der Spannhebel ist über mindestens eine Schnappverbindung mit dem Mitnehmer verbunden, so daß diese beiden Teile bei der Montage von entgegengesetzten Enden bzw. Seiten des Grundkörpers her eingesetzt und beim Einsetzen miteinander verbunden werden können. Zweckmäßig ist diese Schnappver¬ bindung durch das genannte Gelenk gebildet.
Der Spanner bzw. Spannhebel kann aber auch durch mindestens eine Umfangsbegrenzung der Ausgangsmündung gebildet sein bzw. diese Ausgangsmündung bilden. Ist ein zwischen einer versenkten Ruhestellung und einer vorstehenden Gebrauchs- stellung bewegbarer Austragstutzen vorgesehen, so ergibt sich im Nichtgebrauchszustand eine sehr kompakte Ausbil¬ dung, und außerdem kann dieser Stutzen als Spanner so angeordnet sein, daß er bei der Überführung in die Ge- brauchsstellung gleichzeitig den Energiespeicher vorspannt. Die beanspruchten Mittel können jeweils gesonderte Mittel bzw. Vorrich¬ tungsteile oder Funktionseinheit sein bzw. können ihre angegebenen Merk¬ male in beliebiger Kombination bei einem Vorrichtungsteil bzw. einer Funktionseinheit vorgesehen sein.
Diese und weitere Merkmale von bevorzugten Weiterbildungen der Erfindung gehen außer aus den Ansprüchen auch aus der Beschreibung und den Zeichnungen hervor, wobei die einzel¬ nen Merkmale jeweils für sich allein oder zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei einer Ausführungsform der Erfindung und auf anderen Gebieten verwirklicht sein und vorteilhafte sowie für sich schutzfähige Ausführungen darstellen können, für die hier Schutz beansprucht wird. Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im folgenden näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Austragvorrichtung, teilweise im Axial schnitt,
Fig. 2 die Austrageinheit der Austragvorrichtung gemäß Fig. 1 im Axialschnitt,
Fig. 3 einen vergrößerten Ausschnitt der Fig. 1, jedoch in Spannstell ung,
Fig. 4 die Austragvorrichtung gemäß Fig. 1 in teilweise geschnittener Endansicht,
Fig. 5 ein Detail der Fig. 1 in wesentlich ver¬ größerter Darstellung,
Fig. 6 eine weitere Ausführungsform in Dar- und 7 Stellungen entsprechend den Fig. 1 und 4,
Fig. 8 ein Detail der Fig. 6 in vergrößerter Darstel 1 ung,
Fig. 9 ein Detail der Fig. 6 im Querschnitt,
Fig. 10 eine weitere Ausführungsform in einer Darstellung entsprechend Fig. 1,
Fig. 11 die Austragvorrichtung gemäß Fig. 10 in Ansicht von links und
Fig. 12 Schnitte durch die Austragvorrichtung und 13 gemäß Fig. 10.
Die Austragvorrichtung 1 ist im wesentlichen aus einer Gehäuseeinheit 2 und einer Austrageinheit 3 zusammenge¬ setzt, die nach dem Lösen für sich für den Austrag minde¬ stens eines Mediums durch eine Zerstäuberdüse ohne zusätz¬ liche Bauteile geeignet ist. Die Gehäuseeinheit 2 bildet im wesentlichen mit einem Gehäuse 5 einen Grundkörper 4, der im Querschnitt annähernd quadratisch mit stark abgerundeten Eckbereichen und aus zwei axial aneinanderschließenden, annähernd napfförmigen Gehäuseteilen 6, 7 über eine Schnappverbindung zusammengesetzt ist. Ein Gehäuseteil weist einen schräg zur Gehäuseachse oder etwa radial abste¬ henden Austragstutzeπ 8 auf, der in Ansicht im wesentlichen über seine Länge annähernd länglich rechteckige Querschnit¬ te hat und daher vorteilhaft als Mundstück zur Umschließung mit den Lippen geeignet ist. Sein Ende bildet eine entspre¬ chende, freiliegende Ausgangsmündung 9, durch welche die Medien der Austragvorrichtung 1 ausgetragen werden.
Im einzigen Gehäuseraum des Gehäuses 5 ist eine nach außen vollständig abgeschirmte Spannei nrichtuπg 10 sowie zur Auslösung des gespannten Zustandes eine Auslöseeinrichtung 11 angeordnet. Ein koaxial zur Austrageinheit 3 liegender Kraftspeicher 12 in Form einer Schraubendruckfeder liegt an dem von der Ausgangsmündung 9 entfernten Ende der Austrag¬ einheit 3 an und kann bereits im Ausgangszustand vorge¬ spannt sein. In dem längeren, vom Austragstutzen 8 entfern¬ ten, einteiligen Gehäuseteil 6 ist eine napfför ige Aufnah¬ me 13 axial entlang von Rippen verschiebbar gelagert, die über den Innenumfang des Gehäuseteiles 6 verteilt sind. Der in Ausgangsstellung am Boden des Gehäuseteiles 6 anliegende Boden der Aufnahme 13 bildet einen Mitnehmer 14 für das
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zugehörige Ende des Kraftspeichers 12, dessen anderes Ende am zugehörigen Ende der Austrageinheit 3 abgestützt ist. Die Austrageinheit 3 ist axial gegenüber der Aufnahme 13 verschiebbar an Rippen geführt, die über den Innenumfang verteilt sind.
Zur Erhöhung der Spannung des Kraftspeichers 12 ist ein manuell durch Schwenken zu betätigender Spanner 15 vorgese¬ hen. Die gespannte Stellung wird durch eine Sperre 16 gesichert, die über ein Betätigungsglied 17 in Freigabe¬ stellung überführt werden kann. Das Betätigungsglied 17 liegt am inneren Ende des durch den Austragstutzen 8 gebil¬ deten Schachtes 18 in Form einer in Ausgangsstellung den Schacht im wesentlichen sperrenden Klappe, die dadurch in Auslösestellung geschwenkt werden kann, daß durch die Ausgangsmündung 9 Atemluft angesaugt wird. Die gesamte Aus! öseeinrichtuπg 11 und die Sperre 16 sind zu einer in sich geschlossenen Baueinheit 19 zusammengefaßt, die vor dem Schließen des Gehäuses 5 in den Gehäuseteil 7 einge¬ setzt und durch Verspannung zwischen den beiden Gehäusetei¬ len 6, 7 gesichert ist. Die Sperrung kann auch manuell erfolgen und durch Freigeben gelöst werden.
Die Austrageinheit 3 weist eine durch Schubdruck manuell betätigbare Pumpeneinhe t 20 mit zwei axial unmittelbar hintereinander liegenden Pumpen 21, 22 auf. Eine Schubkol¬ ben-Pumpe 21 dient zum Austrag einer Flüssigkeit und weist eine Kolbeneinheit 23 auf, welche eine Druckkammer 24 begrenzt. Die andere Schubkol beπ-Pumpe 22 dient als Luft¬ pumpe und weist eine entsprechend weitere Druckkammer 25 auf. Ihr Kolben ist am Zylinder der Pumpe 21 feststehend angeordnet, gegenüber welchem der Zylinder gemeinsam mit der Kol beneiπheit 23 bewegt wird. Die Pumpe 21 saugt beim Rückhub über ein Einlaßventil 26 an, das nach einem ersten
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Teilhub des Pumphubes wegabhängig schließt. Am Ausgang weist die Pumpe 21 ein an der Kol beneinheit 23 vorgesehenes Auslaßventil 27 auf, das vor Erreichen der Pumphubendstel - 1 ung druckabhängig öffnen kann oder bei Erreichen dieser Endstellung durch Anschlag zwangsweise geöffnet wird, so daß das Medium aus der Druckkammer 24 in einen am Kolben¬ schaft 29 vorgesehenen Auslaßkanal 28 strömt. Die aus der Atmosphäre über ein geeignetes Einlaßventil ansaugende Pumpe 22 gibt über ein druckabhängig gesteuertes Auslaßven¬ til 30 ab, das unmittelbar benachbart zu einem äußeren Endabschnitt des Ausl aßkanales 28 liegt und zu diesem eine Mündung 31 aufweist; auch dieses Auslaßventil kann statt¬ dessen oder zustätzl ch bei Erreichen der zugehörigen Pump- hubendstell ung durch Anschlag oder dgl . zwangsweise geöffnet werden.
Die Mündung 31 liegt unmittelbar hinter einer Düsenkappe 32, die eine zur Mittelachse der Austrageinheit 3 etwa rechtwinklige Auslaßöffnung 33 bzw. Zerstäuberdüse bildet und in einem das zugehörige Ende der Austrageinheit 3 bildenden ßetätigungskopf 34 vorgesehen ist. Der Betäti- gungskπopf 34, der den Zylinder der Pumpe 22 bildet, ist auf den Kolbenschaft 29 aufgesteckt, welcher die Druckkam¬ mer 25 durchsetzt. Für beide Pumpen 21, 22 ist eine gemein¬ same Rückstellfeder 35 innerhalb der Pumpe 21 vorgesehen, die ggf. auch als gegen den Kraftspeicher 12 arbeitende Rückstellfeder ausgebildet sein kann, so daß für die Rück¬ führung der Austrageinheit 3 in die Ausgangsstellung keine außen liegende Feder erforderlich ist. Die Pumpeneinheit 20 wird mit einer am Zylindergehäuse der Pumpe 21 angreifenden Kappe 37 am Hals eines Medienspeichers 36 befestigt, der in die Aufnahme 13 eingreift, die Anlage für den Kraftspeicher 12 bildet, in Ausgangsstellung über das offene Ende der Aufnahme 13 vorsteht und vollständig innerhalb des Gehäuse¬ teiles 6 benachbart zur Baueinheit 19 liegt.
Als Austrageinheit eignet sich insbesondere die Austragvor¬ richtung nach der DE-OS 37 22 469, auf die wegen weiterer Merkmale und Wirkungen Bezug genommen wird. Eine solche Austragvorrichtung ist mit einer Betätigungskraft in der Größenordnung von 10 Kilopond zu betätigen, was durch die erfindungsgemäße Ausbildung wesentlich erleichtert wird.
Die vollständig innerhalb des Gehäuses liegende Aufnahme 13 weist zwei beiderseits des Medi eπspeichers 36 einander gegenüberliegende, 1 aschenförmi ge Ansätze 38 auf, die über ihr offenes Ende vorstehen und zwischen der Baueinheit 19 und dem Gehäusemantel jeweils über ein Gelenk 39 mit dem Spanner 15 verbunden sind. Das Gelenk weist am Ansatz 38 eine 1 angl ochförmi g querliegende Öffnung und am Spanner 15 einen in diese eingreifenden Gelenkbolzen auf, der zur Bildung einer Schnappverbindung !0 quer zur Gelenkachse über eine Nut mit schräger Bodenfläche in die Geleπköffnuπg eingeschnappt werden kann.
Der Spanner 15 ist auf der vom Austragstutzeπ 8 abgekehrten Seite des Gelenkes 39 mit einem Gelenk 41 am Gehäuse 5 bzw. Gehäuseteil 7 schwenkbar gelagert. Hierzu weist der Spanner 15 zwei beiderseits seitlich in αen Schacht 18 ragende, beiderseits an den Außenseiten der Baueinheit 19 liegende, im Querschnitt im wesentlichen der Innenkontur des Gehäuses 5 gekrümmt folgende Hebel 42 auf. Die Hebel 42 weisen an ihren Enden nach außen gerichtete Gelenkzapfen auf, die in Öffnungen im Mantel des Gehäuseteiles 7 federnd einge¬ schnappt sind. Die von den Gelenken 40, 41 entfernten Enden der Hebel 42 gehen in Ausgangsstellung im Bereich der Mündung 9 in eine Spann-Handhabe 43 über, die in diesem Bereich einen pl attenförmi gen Deckel 44 bildet, welcher an der Endfläche des Austragstutzens 8 anliegt und dadurch die Ausgangsmündung 9 im wesentlichen dicht verschließt. Der
Deckel 44 geht an der an das zugehörige Ende des Gehäuse¬ teiles 7 anschließenden Seite des Austragstutzens 8 abgewinkelt in einen Deckteil 45 über, der in Ausgangsstellung Schlitze 46 in der zugehörigen Deckwand eng anliegend verschließt.
Zum Spannen wird die Handhabe 43 um das im axialen Abstand von der Innenseite der zugehörigen Eπdwand liegende Gelenk 41 um etwa 90° bis zu einer Endstellung geschwenkt. Hierbei nehmen die durch die Schlitze 46 austretenden Hebel 42 die Aufnahme 13 über das Gelenk 39 mit, so daß sich der Mitneh¬ mer 14 unter Zusammendrücken des Kraftspeichers 12 gegen die Austrageinheit 3 bewegt. In dieser Spannstellung ist der Spanner 15 und daher der Kraftspeicher 12 in nicht näher dargestellter Weise, z.B. durch Rastung, gesichert.
Die Auslöseeinrichtung 11 und die Sperre 16 sind an einem im wesentlichen mantel förmigen Lagerkörper 47 der Bauein¬ heit 19 vorgesehen, an dessen Außenseite die Hebel 42 sowie Ansätze 38 liegen und in dessen Innern ein ring- oder ga¬ belförmiger Sperrhebel 48 vorgesehen ist, zwischen dessen beiden Gabel armen die Austrageinheit 3 eingreift. Der im wesentlichen zweifach entgegengesetz abgewinkelte Sperrhebel 48 ist mit einem zu den Gelenken 39, 41 parallelen und durch Schnappglieder gebildeten Gelenk 49 schwenkbar an dem Lagerkörper 47 nach Art eines zweiarmigen Hebels gelagert. An seinem näher bei der Austragseite liegenden Hebelende ist ein Auslösehebel 50 mit einem Gelenk 55 gelagert, der von diesem entlang der Innenseite des Gehäuses 5 in Richtung zu einem Gelenk 51 des Betätigungsgliedes 17 frei ausragt und ebenfalls gabelförmig zwei beiderseits des Betätigungsgliedes 17 liegende Gabelarme bildet.
In Sperrstellung liegt der Auslösehebel 50 mit den Endflä¬ chen seiner Gabelarme am Umfang einer Geleπknabe des Betä¬ tigungsgliedes 17 an, das an dem Lagerkörper 47 zwischen zwei Lagerwangen gelagert ist und zwischen den Hebeln 42 liegt. Diese Nabe weist vorstehende Nocken 52 auf, welche den Auslösehebel 50 beim Vorschwenken des Betätigungsglie¬ des 17 von dessen Nabe so wegdrücken, daß der Auslösehebel 50 freigegeben wird und annähernd bis an die Innenseite der ausl aßsei ti gen Endwand des Gehäuses 5 entlang der Nabe gleiten kann. In der Sperrstellung liegt der Sperrπebel 48 mit einem Nocken an einer Ringschulter des Medi eπspeichers 36 an, die durch den Übergang von dessen Gefäßhals gebildet ist.
Bei Freigabe des Sperrhebels 48 durch den Auslösehebel 50 gleitet der Sperrnocken unter der Kraft des Kraftspeichers 12 und gegen die geringe Kraft einer Rückstellfeder 53 entlang dieser Schulterfläche bis er seine Frei gabestel 1 ung gemäß Fig. 3 erreicht hat. Der Medienspeicher 36 führt dabei mit der Zylindereinheit der Pumpe 21 die Pumphubbewe¬ gung gegenüber dem Betätigungkopf 34 aus. Diese Bewegung beginnt aufgrund der Hebelverhältnisse zunächst langsam und beschleunigt dann, so daß sich eine günstige, gedämpfte Austragcharakteristik ergibt. Gegen den Betätigungsdruck liegt der Betätiguπgskopf 34 mit seiner freien Endfläche an einem Festanschlag 56 an, der durch den Lagerkörper 47 und/oder die Eπdwand des Gehäuses 5 gebildet sein kann.
Die Rückstellfeder 53 ist in Form einer Zugfeder am Quer¬ steg des Sperrhebels 48 angelenkt, der in Frei gabestel 1 ung am Außenumfang des Medienspeichers 36 anschlagen kann. Insofern ist in Fig. 3 eine Stellung dargestellt, die nur bei entferntem Medienspeicher zu erreichen ist. In Freiga¬ bestellung taucht dieses Hebelende des Sperrhebels 48 in
die Aufnahme 13 ein. Der Lagerkörper 47 ist mit einem Endbuπd 54 an der Endfläche des Gehäuseteiles 6 anliegend zwischen die Gehäuseteile 6, 7 festsitzend eingespannt.
Während des Austragvorgaπges kann über die Schlitze 46 oder andere Schlitze mit dem den Austragstutzen 8 umschließenden Mund noch zusätzliche Luft unmittelbar aus der Atmosphäre angesaugt werden. Nach Beendigung eines Austragvorganges wird die Handhabe 43 in ihre Schließ- und Ausgangslage zurückgeschwenkt, wodurch der Mitnehmer 14 zwangsläufig in seine Ausgangslage zurückgeführt wird. Gleichzeitig stellt die Rückstellfeder 35 die Austrageinheit 3 ggf. entgegen der Kraft des Kraftspeichers 12 in ihre Ausgaπgslage zu¬ rück. Die Rückstellfeder 53 zieht den Sperrhebel 48 in ihre Sperrstellung, und der Auslösehebel 50 schwenkt unter Gewichts- und/oder Federkraft in seine Sperrlage zurück, in welcher er an der Innenfläche des Lagerkörpers 47 an¬ schlägt. Auch das 3etäti gungsgl i ed 17 gelangt unter Ge¬ wichts- und/oder Federkraft zurück in seine Ausgangslage. Die Austragvorrichtung 1 ist damit bereit für einen weite¬ ren Spann- und Austragvorgaπg.
Damit für die Überführung des Betäti gungsgl i edes 17 nur eine geringe bzw. genau definierte Strömungskraft erforder¬ lich ist, ist dem freien Ende in der Endwand 58 des Ge¬ häuses 5 mindestens eine Aπsaugöffnung 57 zugeordnet, die sich zweckmäßig etwa von dem Bereich des unmittelbar be¬ nachbart zur Innenseite der Deckwand 58 liegenden Endes des Betäti gungsgi edes 17 in Richtung zur Ausgaπgsmündung 9 erstreckt. Zweckmäßig sind mehrere langgestreckte bzw. schlitzförmige Ansaugöffnungen 57 nebeneinander vorgesehen. Für das Ende des Betätigungsgliedes 17 ist an der Innensei¬ te der Deckwand 58 eine dessen Schwenkbahn entsprechende konkave Vertiefung vorgesehen. Das Betätigungsglied 17 ist
durch Abschrägung am Ende an ein Tragflächeπprofi 1 derart angenähert, daß durch die Ansaugöffnuπgen 57 entlang seiner vorderen Plattenseite in Richtung zum Gelenk 51 strömende und zur Ausgangsmündung 9 umgelenkte Luft an der vorderen Plattenseite einen vernäl tn ismäßi g großen Unterdruck als Betätigungskraft erzeugt. Die Ansaugöffπungen 57 sind bei Ausgangslage durch die Handhabe 43 dicht abgedeckt.
Gemäß den Figuren 6 bis 8 ist eine manuelle Auslösung des Austragvorganges vorgesehen. Hierzu ist das Betätigungs¬ glied 17 als schwenkbarer Druckknopf an der vom Austrag¬ stutzen 8 abgekehrten Seite lediglich durch Einschnappen in eine Öffnung im Mantel des Gehäuses 5 als zweiarmiger Hebel schwenkbar gelagert. Der innen liegende, einteilig mit dem Betätigungsglied 17 ausgebildete Hebelarm ist der Sperrhe¬ bel 48, der mit einem Nockenabschnitt sperrend an einer Schulter der Kappe 37 der Austrageinheit 3 anliegt und mit einer zwischen ihm und dem Gehäusemantel liegenden Druckfe¬ der als Rückstellfeder 53 belastet ist. Nach dem Spannen braucht lediglich das 3etäti gungsgl i ed 17 gegen die Außen¬ seite des Gehäusemantels gedrückt zu werden, um den Kraft¬ speicher so auszulösen, daß die Pumparbeit übertragen wird.
Das Gehäuse 5 bzw. der Gehäusemantel ist über seine Länge im wesentlichen einteilig ausgebildet und zum Einsetzen der Aufnahme 13 am Bodenende permanent offen. Beim Einsetzen der die Austrageinheit 3, die Aufnahme 13 und den Kraft- SDeicher 12 aufweisenden Baueinheit von diesem Gehäuseeπde her gelangen die Ansätze 38 in den Bereich der Gelenkzapfen des in entgegengesetzter Richtung von der Endwand 58 her zuvor in Ausgangstell ung eingesetzten Spanners 15. Von dem Ende jeder 1 angl ochförmigen Gel enköffnung 59, in dem der Gelenkzapfen 60 in Ausgangslage liegt, führt eine in der Breite trichterförmig erweiterte Nut 61 mit schräger Boden-
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fläche 61 zur Endfläche des zugehörigen Ansatzes 38. Beim Einsetzen der genannten Baueinheit gelangen die Gelenk¬ zapfen 60 in die Nuten 61 und gleiten mit ihren entspre¬ chend abgeschrägten Stirnflächen an den Bodenflächen, bis sie widerhakenartig in die Gelenköffnungen 59 einschnappen. Dadurch ist eine sehr einfache Montage möglich. Die Aufnah¬ me 13 ist mit Vorsprüngen bzw. Rippen, die sowohl über ihren Inneπumfang als auch ü ber ihren Außenumfang vorste¬ hen, versehen und mit den äußeren Rippen gegenüber dem Gehäuse 5 bzw. dessen Längsrippen verdrehgesichert.
Ein Kraftspeicher kann in Form einer einzigen Feder vorge¬ sehen sein, die z.B. etwa gleiche Außenweite wie der zu bewegende Teil aufweist und daher gemeinsam mit diesem als lediglich durch Einlegen montierte Feder zentriert sein kann. Gemäß den Figuren 10 bis 13 kann der Kraftspeicher 12 auch zwei oder mehr Federn, wie Zugfedern, aufweisen, nicht unmittelbar an der Austrageinheit, sondern am Mitnehmer 13 angreifen, seitlich unmittelbar benachbart zum Umfang der Austrageinheit 3 bzw. des Mitnehmers 13 liegen, gegenüber diesem eine größere Länge haben und/oder über den größten Teil der Gehäuselänge reichen. Die beiden Kraftspeicher 12 liegen beiderseits des Austragstutzens 8 und sind lediglich durch Einhängen ihrer freien, gekrümmten Enden montiert. Der Mitnehmer 13 weist zu diesem Zweck über seinen Außenum¬ fang vorstehende Ansätze 62 auf, die benachbart zu seiner Bodenwand liegen. Ist diese Bodenwand durch einen von außen zugänglichen und leicht lösbaren Deckel 63 gebildet, so kann die Austrageiπhei 3 einfach ausgewechselt werden. Die Aufnahme 13 greift mit mindestens einem rippenartigen Führungsvorsprung zwischen die Kraftspeicher ein.
Der Spanner 15 ist durch den Austragstutzen 8 gebildet, der an seiner dem Gehäusebodeπ zugekehrten Seite mit dem Gelenk 41 über weniger als 90° klappbar ist. In der Ausgangsstel¬ lung liegt die Ausgangsmündung 9 vollständig innerhalb des Gehäuses 5 an der Innenseite der Deckwand 58. Ein dann noch außen liegender, die Ausgangsmündung 9 begrenzender Mantel¬ teil des Austragstutzens 8 bildet den zugehörigen Teil des Gehäusemantels nach Art einer kontinuierlichen Fortsetzung. An der Innenseite dieses Mantelteiles sind beiderseits seitlich vorstehend die Hebel 42 vorgesehen, die unmittel¬ bar benachbart zur Innenseite des Gehäusemantels in dem Gelenk 41 gelagert sind und in deren innere Enden die zugehörigen Enden der Kraftspeicher 12 eingehängt sind.
Die Spannhandhabe -_3 ist durch das freie Ende des Mantel¬ teiles des Austragstutzens 8 gebildet und einteilig mit den Hebeln 42 ausgebildet. Beim Aufklappen des Austragstutzens 8 in die Austragstellung werden unmittelbar die Kraftspei¬ cher 12 gespannt. In der Austragstell ung wird der Austrag¬ stutzen 8 mit den Kraftspeichern 12 durch Rastuπg 64 ge¬ sichert. Z.B. weist dar Austragstutzen 8 benachbart zum Gelenk 41 an der Außenseite seines Mantelteiles einen Rastnocken 65 auf, der hinter die zugehörige Kante derjeni¬ gen Öffnung eines Gehäusemantels springt, welche den Aus¬ tragstutzen 8 aufnimmt. In der Austragstellung schließt der Austragstutzen 8 diese Öffnung im wesentlichen vollständig mit mindestens einem entsprechenden Ansatz 66, so daß das Innere des Gehäuses 5 nur noch über den Schacht 18 nach außen leitungsverbunden ist. Der Ansatz 66 kann sich in Ruhestellung an der Endfläche des Betätigungskopfes 34 abstützen.
Das manuelle Betätigungsglied 17 liegt in diesem Fall an der dem Austragstutzen 8 zugehörigen Vorderseite des Ge¬ häuses 5 und greift zweckmäßig mit seinem Sperrhebel 48 auslösbar in eine zugehörige Endfläche der Aufnahme 13 ein. Festanschläge 56 für den Betätigungskopf 34 können durch eine Querwand und/oder seitliche Innenvorsprünge des Ge¬ häuses 5 gebildet sein, die im Abstand von der Endfläche an einer Ringschulter des Betätigungskopfes 34 anliegen und diesen am Umfang nach Art einer Dreipunkt-Abstützung zen¬ trieren. Das Gehäuse 5 weist in diesem Fall Querschnitte mit einem U-förmigen Mantel bereich und einer die U-Schenkel verbindenden Vorderwand auf, welche mit einem Radius ge¬ krümmt ist, der wesentlich größer als die halbe Gehäuse¬ breite ist. Dadurch l ßt sich die Austragvorrichtung beim Gebrauch sehr gut greifen.
Die einzelnen Merkmale jeder Ausführungsform können auch bei jeder der anderen Ausführungsformen durch Auswechseln oder durch zusätzliches Hinzufügen vorgesehen sein. Z.B. können bei einer Ausführungsform unterschiedliche Kraft¬ speicher, unterschiedliche Betätigungsglieder, unterschied¬ liche Spanner oder dgl . vorgesehen sein. Auch kann jeder Bauteil statt mehrfach nur einzeln vorgesehen sein.