"Gefor te Körperreinigungsmittel"
Gegenstand der Erfindung sind geformte Körperreinigungsmittel auf Basis von Natriumsalzen von Ci2-Ci8-Acylisethionaten mit Zusätzen zur Verbesserung der Formbarkeit und der Schaumeigenschaften.
Es ist bekannt, die Natriumsalze von Ci2-Ci8-Acylisethionaten ähn¬ lich wie Seifen auf Fettsäurebasis durch Kneten, PiTieren, Strang¬ pressen, Extrudieren, Schneiden und Stückpressen in eine geeignete Form für den Transport und für die Anwendung zu bringen. Auf diese Weise lassen sich Nadeln, Granulate, Nudeln, Riegel und handliche Toilettenseifen-Stücke erzeugen. Die geringe Plastizität der Acyl- isethionate bedingt erhebliche Probleme bei der Verarbeitung zu geformten Produkten. Darüber hinaus ist das Schaumverhalten der Acylisethionate unbefriedigend, sie haben eine geringe Schaum¬ konsistenz und ein zu schwaches Anschäumverhalten. Es hat daher nicht an Versuchen gefehlt, durch Zusätze die Verarbeitungs- und Anwendungseigenschaften der Acylisethionate zu verbessern und für die Herstellung geformter Körperreinigungsmittel geeigneter zu machen.
Eine Übersicht über bekannte Zusatzstoffe für synthetische Toilet¬ ten-Seifen ist JAOCS, Vol 59, No. 10, (Oktober 1982), Seiten 442-448 veröffentlicht. Aus DE 31 29 280 AI war ein Verfahren zur Zubereitung von Detergensstücken bekannt, die z. B. Natriumlauroyl- isethionat und "in situ" erzeugte Sulfobernsteinsäurester enthal¬ ten können. Aus US 4,007,125 waren Toilettenseifen auf Basis von Acylisethionaten bekannt, die zur Verminderung der Sumpfungsnei-
gung ein Alkansulfonat und als Bindemittel freie gesättigte Fett¬ säuren enthalten. Der Zusatz von Alkalialuminiumsilikaten vom Zeolith-Typ ist bisher nur in builderhaltigen Syndet-Stücken für die Textilwäsche vorgeschlagen worden.
Es wurde nun gefunden, daß der Zusatz von Sulfobernsteinsäure- ester-Tensiden, freier Fettsäure und feinteiligem Alkal aluminium- silikat vom Zeolith-Typ die Formbarkeit der Syndet-Masse und das Schaumverhalten sehr günstig beinflußt. Gegenstand der Erfindung sind daher geformte Körperreinigungsmittel mit einem Gehalt von 25 - 50 Gew.-% eines Ci2-Ci8-Acylisethi°<"ia*t-Natriumsalzes, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verbesserung der Verarbeitungs¬ und Anwendungseigenschaften Zusätze von
10 bis 45 Gew.-% eines Sulfobernsteinsäuremonoalkyl(C8-Ci8)ester- dinatriumsalzes, 5 bis 15 Gew.-% einer linearen, gesättigten Fettsäure mit 12 - 22
C-Atomen, und 5 bis 20 Gew.-% eines feinte ligen, wasserunlöslichen
Alkalialuminiumsilikats vom Zeolith-Typ
jeweils bezogen auf die Gesamt-Zusammensetzung,
enthalten sind.
Acylisethionate sind seit langem bekannte, hautfreundliche ober¬ flächenaktive Stoffe, die durch Veresterung von Fettsäuren mit dem Natriumsalz der 2-Hydroxyethan-sulfonsäure (Isethionsäure), z. B. nach dem Verfahren, das in US 3,320,292 beschrieben ist, zugäng¬ lich sind. Wenn mann für diese Veresterung Fettsäuren mit 12 bis 18 C-Atomen, also z. B. Laurin-, Myristin-, Palimitin- oder Stearinsäure oder auch technische Fettsäurefraktionen, z. B. die aus Kokosfettsäure erhältliche Ci2-C18~rTet'tsäurefraktion einsetzt, erhält man die erfindungsgemäß geeigneten Ci2-Ci8-Acylisethionate.
Die Sulfobernsteinsäure onoalkyl(Cs-CisJ-ester-dinatriumsalze wer¬ den nach bekanntem Verfahren z. B. dadurch hergestellt, daß man Maleinsäureanhydrid mit einem Fettalkohol mit 8 - 18 C-Atomen zum Maleinsäuremonoester des Fettalkohols umsetzt und diesen mit Natriumsulfit zum Sulfobernsteinsäureester sulfitiert. Besonders geeignete Sulfobernsteinsäureester leiten sich von Fettalkohol¬ fraktionen mit 12 - 18 C-Atomen ab, wie sie z. B. aus Kokosfett¬ säure oder Kokosfettsäuremethylester durch Hydrierung zugänglich sind.
Als gesättigte lineare Fettsäuren eignen sich vor allem die aus pflanzlichen und tierischen Fetten nach Hydrierung der Doppel¬ bindungen erhältlichen Fettsäuren. Bevorzugt sind Palmitin- und Stearinsäure und technische Gemische dieser Fettsäuren.
Als feinteilige, wasserunlösliche Alkalialuminiumsilikate eignen sich synthetische, gebundenes Wasser enthaltende, kristaline Natriumalumosilikate, vorzugsweise Zeolith NaA. Brauchbar ist auch der Zeolith NaX sowie dessen Gemische mit Zeolith NaA. Geeignete Zeolithe besitzen ein Calciumbindevermögen, das nach den Angaben in DE 24 12 837 bestimmt wird und das im Bereich von 100 bis 200 mg CaO/g liegt. Bevorzugt kommt der mit dem Handelsnamen Wessalith P (Degussa) erhältliche Zeolith NaA mit einem Gehalt von ca. 20 Gew.-% gebundende Wasser in einer Menge von 8 - 15 Gew.-% zur Anwendung.
Als weitere Plastifikatoren und Bindemittel können die erfindungs¬ gemäßen geformten Körperreinigungsmittel die für solche Zwecke bekannten Stoffe enthalten. Dies sind z. B. neutrale Fettstoffe, bevorzugt solche aus der Gruppe der Fettalkohole mit 12 - 22 C-Atomen, der Fettsäureglyceride von Ci2~C22-f:ettsäu en oder der Fettsäure (Ci2-C22)-r^tta^ohol(Ci2-C22)"es'ter' "*^e bevorzugt in
Mengen von 1 - 15 Gew.-%, bezogen auf die geformten Körperreini¬ gungsmittel, eingesetzt werden.
Als Zusätze zur weiteren Verbesserung der Cremigkeit des Schaumes und des Hautgefühls während und nach der Anwendung haben sich auch noch weitere Stoffe bewährt, deren zusätzliche Verwendung zur Her¬ stellung der erfindungsgemäßen, geformten Körperreinigungsmittel empfohlen werden kann: Besonders bevorzugt sind daher erfindungs¬ gemäße geformte Körperreinigungsmittel mit einem zusätzlichen Gehalt von 1 - 10 Gew.-% an nichtionischen Tensiden vom Typ der Polyglycolether mit einem HLB-Wert von 12 - 18. Solche Produkte werden durch Anlagerung von Ethylenoxid an z. B. Fettalkohole mit 12 - 18 C-Atomen, an Fettsäuren mit 12 - 18 C-Atomen oder an Glycerin- oder Sorbitanfettsäure-Partialester auf Basis von Ci2-Ci8-Fettsäuren oder an Fettsäurealkanolamide hergestellt. Der HLB-Wert bedeutet den Anteil an hydrophilen Gruppen, z. B. an Glycolether- oder Polyol-Gruppen bezogen auf das Gesamt-Molekül und er errechnet sich nach der Beziehung
HLB = 1/5 x (100-Gew.% L),
wobei Gew.-% L der Gewichtsanteil an liphophilen Gruppen, also z. B. an Alkyl- oder Acylgruppen mit 12-18 C-Atomen im Tensid- molekül darstellt.
Weiterhin sind solche erfindungsgemäßen, geformten Körperreini¬ gungsmittel bevorzugt, die zur Verbesserung des Schaumverhaltens und der Hautverträglichkeit einen Zusatz von 1 - 10 Gew.-% eines wasserlöslichen Salzes eines wasserlöslichen Eiweißhydrolysat- Fettsäure-Kondensationsproduktes enthalten. Diese werden durch Kondensation von Fettsäuren, bevorzugt von Fettsäuren mit 12 - 18
C-Atomen mit Aminosäuren, Mono-, Di- und wasserlöslichen Oligopep- tiden und Gemischen solcher Produkte hergestellt, wie sie bei der Hydrolyse von Proteinen anfallen. Diese Eiweißhydrolysat-Fett- säure-Kondensationsprodukte werden mit einer Base neutralisiert und liegen dann bevorzugt als Alkali-, Ammonium-, Mono-, Di- oder Trialkanolammoniumalz vor. Solche Produkte sind unter dem Waren¬ zeichen LAMEPON (R) oder MAYPON (R) seit langem im Handel erhält¬ lich und werden als hautfreundliche Tenside eingesetzt.
Als besonders vorteilhaft hat sich auch ein Zusatz eines an sich bekannten Emulgators vom Typ Wasser-in-Öl in einer Menge von ca. 1 - 5 Gew.-% erwiesen. Dabei handelt es sich um einen Mischester, der ein Kondensationsprodukt aus einem Pentaerythrit-di-fettsäure- ester und einem Zitronensäure-di-fettalkoholester darstellt, wie es in DE-PS 11 65574 näher beschrieben ist. Durch den Zusatz sol¬ cher Mischester wird ein besonders cremiger, feinblasiger Schaum und ein angenehmes Hautgefühl bei der Anwendung des Körperreini¬ gungsmittels erreicht.
Weitere bekannte Tenside und Hilfsmittel können in untergeordneten Mengen von insgesamt bis zu 20 Gew.-% in den erfindungsgemäßen Körperreinigungsmitteln enthalten sein. Solche weiteren gegebenen¬ falls enthaltenen Tenside und Hilfsmittel, die sich zum Einsatz in die erfindungsgemäß geformten Reinigungsmitteln besonders eignen, sind z. B.
- anionische Tenside, z. B. Alkylsulfate mit 12 - 18 C-Atomen, alpha-Olefinsulfonate mit 15 - 18 C-Atomen, sekundäre Alkan¬ sulfonate mit 10 - 18 C-Atomen, Acylsarkosine und Acyltaurine mit jeweils 8 - 18 C-Atomen in der Acylgruppe, Alkyl(C8-Cιs)- phosphate und Acylcyanamide mit 8 - 18 C-Atomen in der Acyl¬ gruppe,
- nichtionogene Tenside, z. B. Fettsäuremono- und diglyceride, Sorbitanfettsäureester, Fettsäurealkanolamide und Anlagerungs¬ produkte von Ethylenoxid- und/oder Propylenoxid an Alkylphenole mit 8 - 15 C-Atomen in der Alkylgruppe. Weitere geeignete nicht-
ionische Tenside sind Zucker-Fettsäureester und Methylglucosid- Fettsäure-Partialester sowie deren Ethylenoxidanlagerungsproduk- te,
- ampholytische Tenside, z. B. 2-Alkyl(C8-Ci8)-aminopropionsäure, Alkyl(C8-Ci8)~aπιinoessi9säure,
- zwitterionische Tenside wie z. B. N-Alkyl(C8-Ci8)-dimethyl- ammonio-glycinat, Alkyl(C8-Ci8)-aminopropyl-dimethylammonio- glycinat, Alkyl(C8-Ci8)-3-carboxymethyl-3-hydroxethylimidazo in,
- organische Füll- und Hilfsstoffe wie z. B. Stärke, Dextrin, Carboxymethylcellulose, Sorbit, Mannit, Harnstoff, Proteine und Proteinhydrolysate, Polyethylenglykole, Paraffin,
- anorganische Füll- und Hilfsstoffe wie z. B. Natriumsulfat, Natriumhydrogenphosphat, Natriu hydrogencarbonat, Sehichtsi1i- kate (z. B. Bentonit, Montmorillonit),
- Komplexbildner,
- antimikrobielle Stoffe, Konservierungsmittel,
- Farbstoffe,
- Trübungs- und Mattierungsmittel, z. B. Pigmente wie Titandioxid,
- Duftstoffe.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäß geformten Reinigungsmittel
40 - 50 Gew.-% eines Ci2-Ci8-Acylisethionat-Natriumsalzes
10 - 20 Gew.-% eines Sulfobernsteinsäuremonoalkyl(Ci2-Ci8)-ester-
Dinatriumsalzes 5 - 10 Gew.-% Palmitin- und/oder Stearinsäure 5 - 15 Gew.-% Zeolith NaA 5 - 10 Gew.-% Cetyl- und/oder Stearylalkohol 5 - 10 Gew.-% Fettalkohol (Ci6-Ci8)-polyglycolether (mittlerer
Oxyethylierungsgrad 10 - 20) 3 - 10 Gew.-% Eiweißhydrolysat-Fettsäure-Kondensationsprodukt 1 - 5 Gew.-% Wasser
Die Herstellung der erfindungsgemäß geformten Reinigungsmittel kann in der für solche Produkte üblichen Weise erfolgen, wobei durch die erfindungsgemäße Kombination von Zusätzen eine besonders gut formbare, in der Wärme plastische und nach dem Erkalten harte Masse entsteht und wobei die geformten Produkte eine glatte Ober¬ fläche aufweisen. Übliche Verfahren zum Mischen bzw. Homogenisie¬ ren, Kneten, gegebenenfalls Pilieren, Strangpressen, gegebenen¬ falls Pelletieren, Extrudieren, Schneiden und Stückpressen, wie sie in der bereits oben zitierten Publikation in JAOCS, Vol. 59, No. 10 (Oktober 1982) beschrieben sind, können für die Herstellung der erfindungsgemäß geformten Reinigungsmittel verwendet werden. Für die Herstellung von handlichen Syndet-Seifenstücken hat sich die folgende Verfahrensweise besonders bewährt:
Die schmelzbaren Komponenten, z. B. der Fettalkohol, die Fett¬ säuren, die nichtionogenen Tenside und gegebenenfalls enthaltene, schmelzbare organische Füll- und Hilfsstoffe werden bei Temperatu¬ ren von 60 bis 90 °C in einem heizbaren Kneter oder Mischer aufge¬ schmolzen und gemischt. Dann erfolgt die Zugabe des Ci2-Ci8~Acyl- isethionat-Natriumsalzes, des Sulfobernsteinsäuremonoalkyl- (Ci2-Ci8)-ester-Dinatriumsalzes, des Zeolith NaA und des Fett- säure-Oligopeptid-Kondensationsproduktes sowie gegebenenfalls weiterer bei 60 bis 90 °C nicht schmelzbarer Komponenten und des Wassers, sowie eine Vermischung oder Verknetung des Ansatzes bei einer Temperatur von ca. 70 °C. Eine weitere Homogenisierung läßt sich dadurch erreichen, daß die Masse mehrfach durch Siebe gepreßt und schließlich bei einer Kopftemperatur von 40 bis 70 °C zu einem Strang verpreßt wird, der zu gleich äßgen Stücken geschnitten wird. Die Stücke können schließlich in einer Formpresse in eine endgültige Form gebracht werden. Anstelle der Strangpresse kann auch eine Extrusion durch eine Lochplatte erfolgen, wobei die
erfindungsgemäßen Reinigungsmittel nach dem Erkalten in Form von Nadeln oder, wenn der Lochplatte Messer nachgeschaltet sind, in Form von Granulaten erhalten werden.
Die nachfolgenden Beispiele sollen den Gegenstand der Erfindung näher erläutern, ohne ihn hierauf zu beschränken.
Beispiele
1. Syndet Seife (Zusammensetzung in Gew.-%) 1 3
Natrium-Ci2-Ci8-acylisethionat
(sodium cocyl isethionate) 45 43 25
Sulfobernsteinsäure-mono-Ci2-Ci8- alkylester-dinatrium-Salz 20 16 25
Palmitin-/Stearinsäure (50/50) 10 8 15
Zeolith NaA (Wessalith (R)p) 12 10 15
Cetyl-Stearylalkohol (50:50) 10 6 5
Cetyl-Oleylalkohol-oxethylat (10 E0) - 5 5
Talgfettalkohol-oxethylat (14 E0) - 1 2
Citronensäure/Stearylalkohol/Penta- erythrit/Kokosfettsäure-Mischester
(nach DE 11 65 574, Beispiel lc) - 2 -
Lamepon (R)s (Eiweißhydrolysat-
Fettsäurekondensat, Kaliumsalz - 5 3
Citronensäure - 1 1
Wasser 3 3 4
Herstellung (Beispiel 2)
Cetyl-Stearylalkohol, Palmitin/Stearinsäure, Oleylalkohol-ox- ethylat, Talgfettalkohol-oxethylat und Citronensäure/Stearyl- alkohol/Pentaerythrit/Kokosfettsäure-Mischester wurden in einem Kneter bei 70 °C geschmolzen. Dann wurde das Acylisethionat und das Sulfobernsteinsäuresalz, der Zeolith NaA, das Eiweißhydroly- sat-Fettsäurekondensat, die Citronensäure und das Wasser zuge¬ geben. Nach ca. 1 Stunde weiteren Knetens bei 70 °C und Abkühlung der Masse auf 45 °C wurde diese in eine Doppelschnecken-Strang¬ presse überführt, pelletiert, zweimal durch ein 0,25-mm-Sieb gedrückt, extrudiert und bei einer Kopftemperatur von 50 °C zum Strang verpreßt, in Stücke geschnitten und in einer Formpresse zur fertigen Stückseife verarbeitet. Es wurden glatte, feste Syn- det-Seifenstücke erhalten.