Vorrichtung zum Prüfen von elektrischen Leiterplatten
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Prüfen von elektrischen Leiterplatten mit einer Vielzahl von gegen die Prüfpunkte auf der zu prüfenden Leiterplatte fe¬ dernd andrückbaren und mit einer Auswerteschaltung ver¬ bundenen Nadeln.
Derartige Vorrichtungen dienen zum Kontaktieren von unbestückten Leiterplatten für elektronische Bauele¬ mente, um die Leiterbahnen auf den Leiterplatten zu überprüfen. Bei bekannten Vorrichtungen sind die mit Nadeln belegten Prüfpunkte entsprechend einem Raster mit einer Rasterschrittweite von 1/10 Zoll angeordnet.
Für die seit einiger Zeit im Einsatz befindlichen
SMD-Bauelemente werden Leiterplatten benötigt, bei denen die Landeflächenbilder oder Lötbilder für die
Lötanschlüsse der SMD-Bauelemente in einem kleineren Raster, beispielsweise einem Raster mit einer Schritt¬ weite von 1/20 Zoll angeordnet sind. Wenn man einen Vollrasteradapter zur Kontaktierung im Rasterschritt mit 1/20 Zoll aufbaut, ergeben sich gegenüber einem Adapter mit einem Raster von 1/10 Zoll eine vierfache Anzahl von Anschlußpunkten, wodurch sowohl technische Probleme auftreten als auch steigende Kosten.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Er¬ findung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Prüfen von elektrischen Leiterplatten zu schaffen, bei der die Nachteile eines Vollrasteradapters mit der kleinsten auftretenden Schrittweite vermieden werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgeraäß dadurch gelöst, daß die Nadeln auf der der zu prüfenden Leiterplatte zuge¬ wandten Seite eines Zwischenadapters mit einem prüf¬ lingsspezifischen Muster angeordnet sind, dem auf der von der Leiterplatte wegweisenden Seite ein Vollraster-
kontaktfeld eines Grundadapters zugeordnet ist, das über federnde Stifte und eine Verdrahtung an die Nadeln anschließbar ist.
Zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezug auf die Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Zwischenadapter einer Vorrichtung zum Prüfen von elektrischen Leiterplatten zu¬ sammen mit der zu prüfenden Leiterplatte und dem Kontaktflächenfeld eines Grundadapters der Vorrichtung,
Fig. 2 einen prüflingsspezifischen Umsetzer zum Einsatz in den Zwischenadapter gemäß Fig. 1,
Fig. 3 eine Draufsicht auf die zur Leiterplatte weisende Oberseite des Umsetzers gemäß Fig. 2 zur Veranschaulichung der Lage der Kontakt¬ nadeln und der Kontaktstifte des Umsetzers und
Fig. 4 vier Drehpositionen des Umsetzers zur Veran¬ schaulichung der Verschiebung der Kontakt¬ stifte bei einer Drehung des Umsetzers um 90°, 180° und 270°.
In Fig. 1 erkennt man schematisch den Aufbau der Vor¬ richtung zum Prüfen von elektrischen Leiterplatten in einem Schnitt entlang einer rechtwinklig zur Ebene der Leiterplatte verlaufenden Ebene. Die Vorrichtung ver- fügt über einen Grundadapter 1 , der entlang seiner
Oberfläche 2 mit einer Vielzahl von Kontaktflächen 3 eines Kontaktflächenfeldes 4 versehen ist. Die Kontakt¬ flächen 3 sind in einem Raster mit einer Rasterschritt¬ weite von 1/10 Zoll angeordnet. Zwischen den Kontakt- flächen befinden sich nichtleitende Zwischenräume 5.
Die Kontaktflächen 3 sind über in der Zeichnung nicht dargestellte Leitungen mit einer Auswerteschaltung verbunden, die es gestattet, eine in Fig. 1 oben ge¬ zeichnete Leiterplatte 6 mit Lötflächen 7 und in der Zeichnung nicht dargestellten Leiterbahnen durch Kon¬ taktieren an einer Vielzahl von Prüfpunkten zu testen. Die Leiterplatte 6 ist in Fig. 1 eine unbestückte Leiterplatte, die als Prüfling der Vorrichtung zum Prüfen von elektrischen Leitplatten zugeführt wird. Auf der Leiterplatte 6 sind erste Prüfpunkte 8 mit einer Rasterschrittweite von 1/10 Zoll sowie zweite Prüf- punkte 9 und dritte Prüfpunkte 10 vorgesehen, die den Landeflächen von SMD-Bauelementen zugeordnet sind und eine Rasterschrittweite von 1/20 Zoll aufweisen.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Leiterplatte 6 liegt jeder zweite Prüfpunkt 9 auf dem gleichen Raster wie die ersten Prüfpunkte 8. Die dritten Prüfpunkte 10 sind gegenüber dem durch die ersten Prüfpunkte 8 und dem durch die zweiten Prüfpunkte 9 definierten Rasternetz verschoben, weshalb ein weiter unten erörterter Lage¬ ausgleich mit Hilfe von Umsetzern 11, 12 vorgenommen wird.
Die Umsetzer 11, 12 sind in einem Zwischenadapter 13 herausnehmbar eingesetzt, der, wie in Fig. 1 zu er¬ kennen ist, zwischen der Leiterplatte 6 und dem Grund¬ adapter 1 angeordnet ist. Der Zwischenadapter 13 ver- fügt über einen Aufnahmerahmen 14, durch den eine obere Kontaktträgerplatte 15 und eine untere Kontaktträger¬ platte 16 im Abstand voneinander fixiert sind.
Der Zwischenadapter 13 wird mit Hilfe von Positionier- stiften 17, die aus der Oberfläche 2 des Grundadapters 1 hinausragen, gegenüber dem Grundadapter 1 gegen Verschieben in Richtung der Oberflächenebene 2 ge¬ sichert. Dazu sind für die Positionierstifte 17 im Zwischenadapter 13 Ausnehmungen 18 vorgesehen, von denen eine in Fig. 1 dargestellt ist.
Die Fixierung der Leiterplatte 6 gegenüber "dem Zwi¬ schenadapter 13 erfolgt mit Hilfe von Fangstiften 19, von denen einer in Fig. 1 zu erkennen ist. Der Fang- stift 19 ragt durch eine Fangbohrung 20 in der Leiter¬ platte 6 hindurch. Die Lage der Fangstifte 19 und der Fangbohrungen 20 ist prüflingsspezifisch. Der Fangstift 19 ist in einer Fangstifthülse 21 geführt, die an ihrem oberen Ende mit einem Anschlagring 22 und an ihrem unteren Ende mit einem Fuß 23 versehen ist. Im Innern der Fangstifthülse 21 befindet sich eine Spiralfeder 24.
In der oberen Kontaktträgerplatte 15 und der unteren Kontaktträgerplatte 16 befinden sich jeweils paarweise miteinander fluchtende Öffnungen 29, 30, 42, 43 für Tastnadeln 25 und Taststifte 26 sowie für die prüf¬ lingsspezifisch ausgebildeten und angeordneten Umsetzer 11, 12.
Die Tastnadeln 25 sind in Tastnadelhülsen 27 mit einem Anschlagbund 28 federnd geführt. Die unteren Enden der Tastnadelhülsen 27 gehen jeweils in die Taststifte 26 über. Die Tastnadelhülsen 27 mit den Tastnadeln 25 können leicht ausgewechselt werden, so daß im Zwischen¬ adapter 13 nur diejenigen Stellen mit Tastnadeln 25 belegt sind, an denen eine Kontaktierung des Prüflings 6 erfolgen soll. Die den Tastnadeln 25 und den Tast¬ stiften 26 zugeordneten Bohrungen 29 und 30 liegen auf einem Raster, dessen Rasterschrittweite ebenso wie die Rasterschrittweite der Kontaktflächen 3 des Grundadap¬ ters 1 1/10 Zoll beträgt.
An den Stellen, an denen auf dem Prüfling-6 Lötflächen 7, zweite Prü punkte 9 oder dritte Prüfpunkte 10 außer¬ halb- des groben 1/10 Zoll-Rasters, beispielsweise für die Landeflächen von SMD-Bauelementen kontaktiert werden sollen, sind die Umsetzer 11, 12 mit Kontakt¬ nadeln 31 bzw. 32 vorgesehen. Die Anordnung der Kon- taktnadeln 31, 32 ist in Fig. 2 perspektivisch und in den Figuren 3 und 4 in einer Draufsicht zu erkennen. Die dargestellte Anordnung stellt einen Spezialfall für ein SMD-Bauelement dar. Selbstverständlich können die Kontaktnadeln 31, 32 der Umsetzer 11, 12 der Anordnung der Landeflächen beliebiger SMD-Bauelemente angepaßt werden. Die Umsetzer 11, 12 gestatten dabei eine Um¬ setzung der Rasterlage der Lötflächen für die Lande¬ flächen der SMD-Bauelemente, die jeweils prüflingsspe¬ zifisch für eine Leiterplatte 6 sind, an das fest vorgegebene Raster des Grundadapters 1 , obwohl die Rasterschrittweiten im Grundadapter 1 und den Lande¬ flächen der SMD-Bauelemente verschieden sind, und die Lötflächen der SMD-Bauelemente auf der Leiterplatte 6 nicht in das 1/10 Zoll-Raster der Tastnadeln 25 oder in
ein diesem Raster gegenüber fest verschobenen Raster fallen.
Die Umsetzer 11, 12 verfügen jeweils über eine Grund- platte 33 mit einem Anschlagrand 34. In der Grundplatte 33 sind entsprechend dem Raster der Kontaktflächen 3 Kontaktstifthülsen 35 zur Führung von Kontaktstiften 36 befestigt. Die Kontaktstifte 36 sind in den Kontakt¬ stifthülsen 35 federnd gelagert und über eine Verdrah- tung 37 mit Kontaktnadelhülsen 38 elektrisch verbunden, in denen die Kontaktnadeln 31, 32 federnd geführt sind. Die Kontaktnadelhülsen 38 erstrecken sich zwischen einer Zwischenplatte 39 und einer Abschlußplatte 40. Die Zwischenräume zwischen der Abschlußplatte 40 und der Zwischenplatte 39 und der Zwischenplatte 39 und der Grundplatte 33 sind mit einer Füllmasse 41 , beispiels¬ weise einem Polyesterharz ausgegossen.
Zur Aufnahme der Umsetzer 11, 12 sind in der oberen Kontaktträgerplatte 15 sowie der unteren Kontaktträger¬ platte 16 an jeweils prüflingsspezifischen Stellen qua¬ dratische Fenster 42 und 43 vorgesehen. Der seitliche Abstand zwischen den Fenstern 42 beträgt nichtnotwen- digerweise ein Vielfaches der Rasterschrittweite der Kontaktstifte 36 oder der Kontaktflächen 3. Aus diesem Grunde sind die Umsetzer 11, 12 bezüglich ihrer Mittel¬ längsachsen unsymmetrisch aufgebaut, was am besten in Fig. 3 zu erkennen ist. Der in Fig. 1 dargestellte Umsetzer 12 ist gegenüber dem in Fig. 1 dargestellten Umsetzer 11 um seine im rechten Winkel zur Oberfläche 2 verlaufende Längsachse um 180° gedreht.
In Fig. 2 erkennt man in perspektivischer Ansicht einen
Umsetzer 11 mit den Kontaktnadeln 31, die entsprechend dem Muster eignes SMD-Bauelementes aus der Oberseite des
Umsetzers 11 hervorspringen. An der Unterseite des
Umsetzers 11 sind die Kontaktstifte 36 zu erkennen, die entsprechend dem üblichen 1/10 Zoll-Raster angeordnet sind.
In Fig. 3 ist in einer Draufsicht die Lage der Kontakt¬ nadeln 31 und der Kontaktstifte 36 dargestellt. Den 44 dargestellten Kontaktnadeln 31 sind eine entsprechende Anzahl von verdrahteten Kontaktstiften 36 zugeordnet. Nichtverdrahtete Kontaktstifte 36 sind in Fig. 3 schraffiert ausgefüllt.
Wie man in Fig. 3 erkennen kann, haben die Kontakt¬ nadeln 31 von den Seitenkanten 44 überall den gleichen Abstand. Im Bezug auf einen in Fig. 3 eingezeichneten Mittelpunkt 45 ergibt sich sowohl für die Seitenkanten 44 als auch für die Kontaktnadeln 31 eine Punktsymme¬ trie.
Wie man in Fig. 3 weiter erkennt, ist das Rasterfeld der Kontaktstifte 36 gegenüber dem Mittelpunkt 45 nicht punktsymmetrisch sondern gegenüber einer p.unktsymme- trischen Anordnung in Richtung des Pfeiles 46 um 1/40 Zoll oder 1/4 der Rasterschrittweite der Kontaktstifte 36 horizontal und vertikal verschoben. Durch diese Verschiebung ist es möglich, trotz nicht aufeinander- passender Rasterungen in der Leiterplatte 6 und dem Grundadapter 1 eine Kontaktierung der Prüfpunkte auf der Leiterplatte 6 durchzuführen.
Zur Veranschaulichung der Auswirkungen der Verschiebung des Rasters der Kontaktstifte 36 ist in Fig. 3 und Fig. 4 eine Ecke 47 zur Markierung abgeschrägt. -
Geht man von der in Fig. 3 und in Fig. 4 ganz links gezeigten Ausgangsstellung des Umsetzers 11 aus, so bewirkt ein Herausnehmen des Umsetzers 11 aus den Fenstern 42, 43 und ein um 90° um den Mittelpunkt 45 versetztes Wiedereinsetzen des Umsetzers 11, daß die Kontaktstifte 36 gegenüber der ursprünglichen Lage um einen halben Rasterschritt oder 1/20 Zoll in Fig. 4 nach unten verschoben werden.
Eine weitere Verdrehung des Umsetzers 11 mit einer Gesamtdrehung von 180° ergibt die dritte in Fig. 4 dargestellte Stellung der Kontaktstifte, 36, die gegen¬ über der ursprünglichen Positionierung um einen halben Rasterschritt nach unten, und nach rechts in Fig. 4 verschoben sind. Eine nochmalige Drehung um 90° führt zu der in Fig. 4 ganz rechts dargestellten Lage, bei der die Kontaktstifte 36 gegenüber dem ursprünglichen in Fig. 4 ganz links dargestellten Raster um einen halben Rasterschritt nach rechts verschoben sind.
Die in Fig. 4 veranschaulichten Verschiebungen der Kontaktstifte 36 durch Drehen der Umsetzer 11, 12 unter Beibehalten der den Kontaktnadeln 31 oder 32 zugeord¬ neten Rasterpunkte ermöglicht es, Ausgleichsverschie- bungen der Berührungspunkte zwischen den Kontaktflächen 3 und den- abgerundeten Enden der Kontaktstifte 36 durchzuführen, so daß die Kontaktstifte 36 auch bei ungünstiger Lage der SMD-Lötflachen oder Fenster 42, 43 immer mit den Kontaktflächen 3 in Berührung gebracht werden können, ohne aufgrund der jeweiligen prüfungs¬ spezifischen Anordnungen zwischen die Kontaktflächen 3 zu geraten.
Statt der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform bei der die Kontaktflächen 3 auf dem Grundadapter 1 und die Kontaktstifte 36 in den Umsetzern 11, 12 vorsehen sind, ist es auch möglich, an der Unterseite der Umsetzer 11, 12 Konaktflächen vorzusehen, denen im Grundadapter 1 Kontaktstifte entsprechend den Kontaktstiften 36 zugeordnet sind. In einem solchen Fall sind vorzugs¬ weise auch den Tastnadeln 25 statt den Taststiften 26 Kontaktflächen zugeordnet.