Verbundfolie für Verpackungszwecke sowie deren Verwendungen
Technisches Gebiet
Die Erfindung betrifft eine als Endlosbahn erzeugte und in Form von Zuschnitten zu verarbeitende Verbundfolie für Verpackungszwecke bzw. deren vorteilhafte Verwendun¬ gen.
Stand der Technik
Zuschnitte aus Verpackungsfolien werden in der Verpak- kungstechnik insbesondere zum Herstellen von Einschlag¬ verpackungen verwendet, wobei beim Verpackungsvorgang meist eine von der Rolle abgezogene Verpackungsfolien¬ bahn in Zuschnitte unterteilt wird,'welche dann in der Verpackungsmaschine zum Einschlagen oder Einwickeln des Verpackungsgutes dienen.
Ist nun eine solche Verpackungsfolie in Form eines Ver¬ bundmaterials aus mehreren Schichten aufgebaut, so wer¬ den bei der Herstellung der als Endlosbahπ erzeugten Verbundfolie in vielen Fällen während des Herstellungs- prozesses zwei Folienbahnen, von denen jede für sich be¬ reits aus einem Teilverbund bestehen kann, durch Kaschle- ruπg verbunden. Dabei werden die beiden Folienbahnen je¬ weils mit einer solchen Zugspannung durch die Kaschier¬ maschine gezogen, daß die Reibungsverluste überwunden werden. Die beiden Folienbahnen werden also miteinander verbunden, während sie unter einer nicht unbeträchtli¬ chen Zugspannung stehen und dabei in vielen Fällen un¬ terschiedlich stark elastisch gedehnt sind. Nach Fort¬ fall der Zugspannungen schrumpfen die Folienbahnen dann
auch unterschiedlich, was zu einer Rollπeigung der Ver¬ bundfolie um eine Achse quer zur Endlosbahnlängserstrek- kung führt, die sich insbesondere darin auswirkt, daß die Verbundfolienzuschnitte von selbst nicht mehr plan auf einer ebenen Unterlage aufTiegen. Ein solcher Ver¬ bundfolienzuschnitt kann dann nicht oder nur unter be¬ sonderen Vorkehrungen in der Verpackungsmaschine weiter¬ transportiert und/oder bestimmungsgemäß zu einer Packung geformt werden.
Es kaπm atjer auch eine Rollneigung der Verbundfolien mit einer Achse parallel zur Endlosbahπlängserstreckung ein¬ treten. Dies ist z.B. der Fall, wenn eine der beiden Fo- lieπbahnen im wesentlichen aus feuchtigkeitsempflindli¬ chem Material wie Papier besteht, dessen Fasern bei der Verbundfolienherstellung durch Aufnahme oder Abgabe von Feuchtigkeit sich in ihrer Dimension verändern und so eine Ausdehnung oder Schrumpfung dieser Papier-Folienbahn quer zu ihrer Längserstreckung bewirken.
Eine besondere Art der Einschlagverpackungen sind die sogenannten Twistverpackungen für relativ kleine Verpak- kungsgutstücke wie Bonbons. Zur Herstellung der Twist¬ verpackung wird z.B. das Bonbon in der Verpackuπgs aschi- πe in- den Verpackungsmaterial-Zuschnitt so eingeschlagen, daß dieser eine als Tubus bezeichnete Hülse bildet, de- ren überstehende Enden dann eingedreht werden. Ein be¬ kanntes Twistverpackungsmaterial für höherwertige Bonbons besteht z.B. aus einer 20-23 μm starken Zellglasfolie, die einseitig metallisiert und mit einem Dekordruck ver¬ sehen ist. Twistverpackungen, die aus einer solchen Zellglasfolie hergestellt sind, haben die Eigenschaft, daß - wegen der geringen Rückstellkräfte des Zellglas¬ materials - die eingedrehten Enden der Twistverpackung
sich später nicht oder nur in einem sehr geringen Ausmaß wieder aufdrehen. Statt einer Zellglasfolie können für solche Twistverpackungen auch Spezialpapiere eingesetzt werden. Vorteilhaft werden auch zweibahnige Twistverpak- kungen verwendet, welche z.B. aus einer schmäleren Alu¬ miniumfolie einer Stärke von 8-12 μm zum Füllgut hin und einer lose darüberliegenden bedruckten breiteren Kunst¬ stoffolie bestehen. Die beidseitig über die Aluminiumfo¬ lie überstehenden Bereiche der Kunststoffolie werden dann eingedreht. Eine Verbundfolie z.B. bestehend aus einer mit einer Aluminiumfolie vollflächig kaschierten Kunststofffolie könnte z.B. an sich als Verpackungsmate¬ rial für Twistverpackungen dienen; wegen der weiter oben erläuterten Rollneigung der aus einer solchen Verbundfo- lie hergestellten Zuschnitte sind diese für einen Ein¬ satz in Twistverpackungsmaschinen nur bedingt geeignet.
Der Erfindung liegt zunächst die Aufga-be zugrunde, eine als Endlosbahn erzeugte Verbundfolie anzugeben, die aus zwei durch Kaschierung miteinander verbundenen unter- schiedlicheπ Folieπbahnen aufgebaut ist, deren Zuschnit¬ te aber trotzdem keine Rollneigung zeigen.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird durch die erfindungsgemäße Verbundfolie gelöst, die dadurch gekennzeichnet ist, daß sie aus zwei unterschiedlichen Folienbahnen besteht, von denen zumindest eine eine Alu¬ miniumfolie oder ein Papier enthält und die gegebenen¬ falls selbst aus mehreren unterschiedlichen Schichten aufgebaut sind, wobei diese Folienbahnen nur über eine Verbindungsfläche, die gegebenenfalls aus mehreren von- einander getrennten Teilbereichen besteht, miteinander verbunden sind und wobei die in Richtung parallel und senkrecht zur Eπdlosbahnlängserstreckung bestimmten
nicht unterbrochenen Abmessungen der Verbindungsfläche jeweils klein im Verhältnis zur Endlosbahnbreite sind. Dabei kann die jeweils andere der Folienbahnen vorteil¬ haft zumindest überwiegend aus biaxial gerecktem Poly- propylen oder aus Zellglas bestehen.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemä- ßeπ Verbundfolie sind die voneinander getrennten Teilbe¬ reiche der Verbindungsfläche über zumindest nahezu die ganze Endlosbahnfläche verteilt.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die erfindungsgemäße Verbundfolie dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsfläche höchstens 50%, vorteilhaft aber höchstens 5% der Endlosbahnfläche be¬ trägt.
Nach einer anderen vorteil-haften Ausgestaltung der er- finduπgsgemäßeπ Verbundfolie ist diese dadurch gekenn¬ zeichnet, daß die Flächen der späteren Zuschnitte jeweils einen Zentralbereich und an den Zuschnittsflächenrand angrenzende Randbereiche aufweisen, die gegebenenfalls an den in Endlosbahnläπgserstreckung verlaufenden Zu¬ schnitts-Rändern vorgesehen sind, wobei jeweils in die¬ sen Randbereichen der Anteil der Verbiπdungsflache an der Randbereichsfläche wesentlich größer ist als der in¬ nerhalb des Zentralbereichs bestehende Anteil der Verbiπ- dungsfläche an der Zentralbereichsfläche. Dabei beträgt in diesen Randbereichen der Anteil der Verbindungsbe- reichs-Teilbereiche an der Randbereichsfläche vorzugs¬ weise mindestens das 5-fache vorteilhaft aber mindestens das 10-fache des innerhalb des Zentralbereichs besteheπ- den Anteils der Verbindungsbereichs-Teilbereiche an der Zentralbereichsfläche oder es können auch die beiden
Folienbahnen im Zentralbereich vorteilhaft nicht mitein¬ ander verbunden sein.
Gemäß vorteilhaften Ausgestaltungen der Erfindung ist die erfindungsgemäße Verbundfolie dadurch gekeπnzeich- net, daß in den genannten Randbereichen jeweils der An¬ teil der Verbindungsfläche an der Randbereichsfläche höchstens 75% beträgt und/oder daß sie Randbereiche auf¬ weist, deren mittlere Breiten jeweils mindestens 10 mm betragen.
in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfin¬ dung ist die erfindungsgemäße Verbundfolie dadurch ge¬ kennzeichnet, daß der Zentralbereich der Zuschnittsflä¬ che Abmessungen hat, daß bei Verwendung des Verbundfo¬ lien-Zuschnitts für festes, stückiges Verpackungsgut dieser ZentralbeVeich geeignet ist, bei der Packung zu¬ mindest den größten Teil der Oberfläche oder einer Ober¬ flächenseite des Verpackungsgutes zu bedecken.
Die Erfindung betrifft ferner vorteilhafte Verwendungen der erfindungsgemäßen Verbundfolie. Gemäß einer dieser erfindungsgemäßen Verwendungen werden Zuschnitte aus der erfindungsgemäßen Verbundfolie zur Herstellung von Ein¬ schlag- oder EinwickelVerpackungen, vorzugsweise aber auch zur Herstellung von Twistverpackungen verwendet. Gemäß einer anderen erfindungsgemäßen Verwendung werden Zuschnitte aus der erfindungsgemäßen Verpackungsfolie als Etiketten verwendet.
Kurze Beschreibung der Figuren
Fig. 1 zeigt schematisch im Querschnitt den Aufbau einer Verbundfolie, die dazu bestimmt ist, in Form von Zu-
schnitten zur Herstellung von Twistverpackungen verwen¬ det zu werden, wobei die einzelnen Verbuπdfolieπlagen zur besseren Übersichtlichkeit übertrieben dick darge¬ stellt sind.
Fig. 2 zeigt im Schnitt nach der Ebene 11-11 der Fig. 1 einen Abschnitt der als Endlosbahn hergestellten Verbund¬ folie etwa im Maßstab 1:1; links ist eine Partial-Ver- größerung im Maßstab 10:1 dargestellt.
In Fig. 3 wird entsprechend der Schnittführung II-II ein Abschnitt der als Endlosbahn hergestellten Verbundfolie gemäß einer anderen Variante der Erfindung gezeigt.
Fig. 4 stellt, ebenfalls entsprechend der Schnittführuπg II-II, einen Abschnitt einer Variante der Endlosbahn ge¬ mäß Fig. 3 dar.
Einige vorteilhafte Wege zur Ausführung der Erfindung
Die in Fig. 1 im Querschnitt gezeigte Verbundfolie be¬ steht gemäß einem vorteilhaften Beispiel aus einer 15 - 30 um starken Folie 1 aus biaxial gerecktem Polypropylen (OPP), elche an ihrer Rückseite 2 mit einem dekorativen Aufdruck, d.h. mit einem sogenannten Konterdruck verse¬ hen und innerhalb einer Verbindungsfläche,die aus kreis¬ förmigen Teilbereichen 3 besteht, mit einer 7 μ starken Aluminiumfolie 4 durch Kaschierung verbunden ist. An¬ stelle der Aluminiumfolie kann auch vorteilhaft ein Pa- pier z.B. mit einem Flächengewicht von 95 g/m2 verwendet werden.
Die Flächen der Zuschnitte, die später als Verpackungs¬ material für Twistverpackungen z.B.für Bonbons verwendet
werden sollen, sind, wie in Fig. 2 dargestellt, jeweils durch die beiden in Richtung 5 der Endlosbahnlängser- streckung verlaufenden Ränder 6 der Verbundfolie und durch senkrecht dazu verlaufende gedachte Linien 7 be- grenzt. Fig. 2 zeigt ferner die Anordnung der kreisför¬ migen Verbiπdungsflächeπ-Teilbereiche 3, die einen Durchmesser von ca. 1 mm haben und längs einem Rechtecks- Raster angeordnet sind. Der Flächenanteil der Teilberei¬ che 3 an der ganzen Endlosbahnfläche beträgt dabei ca. 3,2%.
Zur Herstellung der Verbundfolie wird in einer Kaschier¬ maschine die als Endlosbahn zugeführte Aluminiumfolie 4 gemäß dem in Fig. 2 gezeigten Muster innerhalb der kreis¬ förmigen Teilbereiche 3 mit einem Bindemittelauftrag 3' (siehe Fig. 1) z.B. auf Polyurethanbasis versehen und mit der ebenfalls als Endlosbahn zulaufenden, bereits bedruckten OPP-Folie 1 kaschiert. Im Augenblick der Ver¬ bindung der beiden Endlosbahneπ ist z.B. die OPP-Folie 1 aufgrund der Spannungsverhältnisse in der Kaschierma- schine wegen ihres geringeren E-Moduls stärker gedehnt als die Aluminiumfolie 4, so daß - wenn nach erfolgter Kaschierung die beiden Folien wieder in ihren jeweiligen Ausgangszustand zurückgehen - die OPP-Folie 1 stärker schrumpft als die Aluminiumfolie 4. Dies wirkt sich dann so aus, daß außerhalb der Teilbereiche 3 sich die Alumi¬ niumfolie 4 in Form von sehr flachen Blasen 8, die in Fig. 1 zur besseren Deutlichkeit übertrieben hoch darge¬ stellt sind, von der OPP-Folie 1 abhebt. Aus dieser Ver¬ bundfolie hergestellte Zuschnitte haben nun keine Roll- neigung.
Die kaschierten Teilbereiche können die .verschiedensten Formen haben. Wichtig ist jedoch, daß zumindest über den
größten Teil der Endlosbahnbreite die in Richtung paral¬ lel und senkrecht zur Endlosbahnlängserstreckung bestimm¬ ten nicht unterbrochenen Längenabmessungen der Teilbe¬ reiche jeweils klein im Verhältnis zur Endlosbahnbreite sind. Der durch die unterschiedliche Schrumpfung beding¬ te "Spannungseffekt" und die Rollneigung der Verbundfo¬ lie werden dann weitgehend vermieden.
Bei der Variante gemäß Fig. 3 umfaßt die durch die Rän¬ der 6 der Endlosbahn und die senkrecht dazu verlaufenden gedachten Linien 7 begrenzte Zuschnitts läche drei in Richtung 5 verlaufende streifenför ige Bereiche, nämlich zwei an die Ränder 6 anschließende Randbereiche 9 und einen dazwischenliegenden Zentralbereich 10. Die kreis¬ förmigen Verbindungsflächen-Teilbereiche 3, die einen Durchmesser von ca. 1 mm haben, sind längs quadratischen Rastern angeordnet, wobei die Rasterteilung in den bei¬ den Randbereichen 5 mm und im Zentralbereich 20 mm be¬ trägt. Daraus ergibt sich, daß jeweils in den beiden Randbereichen 9 der Anteil der kaschierten Teilbereiche 3 an der Randbereichsfläche das 16-fache des im Zentral¬ bereich 10 vorgesehenen Anteils der Teilbereiche 3 an der Zentralbereichsfläche ist. Die aus dieser Endlosbahπ hergestellten Zuschnitte haben insbesondere bei ihrer Verwendung als Verpackungsmaterial einer Twistpackung folgende Vorteile. Einerseits reicht nämlich die höhere Dichte der kaschierten Teilbereiche 3 in den beiden Raπdbereichen 9, in welchen bei der späteren Twistpackung die eingedrehten Zuschnittsränder zu liegen kommen, aus, um eine Delaminierung des Zuschnitts an den Zuschnitts- rändern 6 zu vermeiden, während andererseits der Zen¬ tralbereich 10, der bei der Twistverpackung die Bonbon¬ oberfläche bis zu den Stellen, an denen die eingedrehten Enden ansetzen, vollständig und überlappend bedeckt,
praktisch eine glatte Oberfläche hat, was den ästheti¬ schen Eindruck der Packung erhöht. Dies ist besonders auch dann der Fall, wenn gemäß einer (in den Figuren nicht gezeigten) Variante der Verbundfolie gemäß Fig. 3 die beiden .Folienbahπen im Zentralbereich überhaupt nicht miteinander verbunden sind.
Es wurde gefunden, daß es vorteilhaft ist, wenn die mittlere Breite der Randbereiche 9 mindestens 10 mm be¬ trägt. Außerdem hat sich gezeigt, daß, wenn in den Rand- bereichen der Anteil der Verbindungsflächen-Teilbereiche an der Randbereichsfläche zu hoch wird, die Oberfläche der die "flachen Blasen 8 bildenen Folie, z.B. also die Aluminiumfolie gemäß Fig. 1, ein unschön .geknittertes Aussehen erhält. Aus diesem Grunde wird dieser Anteil in vielen Fällen vorteilhaft höchstens 75% betragen.
Bei der Variante der Endlosbahn gemäß Fig. 4 sind in einem Zentralbereich 11 kreisförmige Verbindungsflächen- Teilbereichen 3 und in den beiden Randbereichen 12 senk¬ recht zur Richtung 5 der Endlosbahnlängserstreckung ver- laufende strichförmige Verbindungsflächen-Teilbereiche 13 vorgesehen. Diese spezielle Art der partiellen Ka¬ schierung hat den Vorteil, daß in den Randbereichen ein eventuelles Knicken des Zuschnitts um eine parallel oder schräg zur Richtung 5 verlaufende Linie und damit eine unerwünschte Faltenbildung des Materials kaum zu be¬ fürchten ist. Ein solches Knicken erfolgt nämlich haupt¬ sächlich entlang von geradlinigen Streifen der Zu¬ schnittsfläche, die frei von Verbindungsmaterial-Teilbe¬ reichen 8 bzw. 3 sind. Durch diese Art der Kaschierung wird also eine Faltung senkrecht zur Endlosbahnlängser¬ streckung erleichtert, wodurch die Herstellung des Fo¬ lien-Tubus, welche vor dem eigentlichen Twistvorgang
erfolgt, in vorteilhafter Weise unterstützt wird.
Gewerbliche Verwertbarkeit
Außer für Twistverpackungen können Zuschnitte aus der erfindungsgemäßen Verbuπdfolie ganz allgemein auch vor- teilhaft als Verpackungsmaterial für Einschlag- oder Einwickelverpackungen verwendet werden. In einer anderen warteilhaften Verwendung können solche Zuschnitte als Etiketten gebraucht werden, wie man sie z.B. auf Fla- srhen aufklebt.