BESCH REIBUNG
Titel
AUFLAGEBAUTEIL, ARMLEHNE MIT EINEM SOLCHEN AUFLAGEBAUTEIL UND STUHL MIT EINER SOLCHEN ARMLEHNE
Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft ein Auflagebauteil gemäss dem Oberbegriff des unabhängigen Anspruchs 1 . Solche Auflagebauteile mit einem festen Bodenelement und einer flexiblen Hülle können als Armauflagen in Armlehnen von Stühlen und als Sitz beziehungsweise Rückenlehne in Stühlen eingesetzt werden.
Stand der Technik
[0002] Stühle und insbesondere Bürostühle weisen üblicherweise einen Sitz und eine Rückenlehne auf. In Verwendung eines solchen Stuhls setzt sich ein Benutzer so, dass das Gesäss auf dem Sitz angeordnet ist und der Rücken an der Rückenlehne anliegt beziehungsweise der Rückenlehne zugewandt ist. Der Sitz bildet also ein Auflagebauteil für das Gesäss und die Rückenlehne ein Auflagebauteil für den Rücken. Häufig sind solche Stühle zusätzlich mit Armlehnen ausgestattet, auf die Unterarme von Benutzern aufgelegt werden. Insbesondere weisen Armlehnen zumeist eine quasi horizontale Auflage beziehungsweise ein quasi horizontales Polster auf, auf denen die Unterarme angeordnet werden können. Die Unterlagen beziehungsweise Polster bilden also Auflagebauteile für die Arme der Benutzer.
[0003] In der EP 1 059 051 A1 ist beispielsweise ein Bürostuhl beschrieben, der zwei höhenverstellbare Armlehnen umfasst. Die Armlehnen weisen jeweils eine aufrechte Lehnenstütze und eine darauf befestigte Armauflage auf. Die Armauflage besteht aus einer an der Lehnenstütze montierten Basis- beziehungsweise Bodenplatte und einer Polsterplatte.
[0004] Aus Komfortgründen sind Auflagebauteile von Stühlen der vorstehend beschriebenen Art typischerweise zumindest teilweise weich, nachgiebig beziehungsweise federnd ausgebildet. Insbesondere ist es bekannt, dass solche Auflagebauteile ein festes Bodenelement aufweisen, das einen Schaumstoff als Polsterung trägt, der von einer textilen oder einer anderen haptisch angenehmen Schutzhülle umgeben ist.
[0005] Obwohl solche Schaumstoffe in Auflagebauteilen einen angemessenen Komfort für einen Benutzer bieten können, sind sie typischerweise nachteilig, da sie in der Herstellung und Entsorgung beispielsweise aus ökologischer Sicht Probleme bereiten können. Insbesondere müssen Schaumstoffe in der Regel gesondert entsorgt werden, was vergleichsweise aufwendig sein kann. Auch sind die Schäummittel, die bei der Herstellung von Schaumstoffen eingesetzt werden, oft vergleichsweise problematisch. Weiter weisen bekannte Schaumstoffe häufig über ihre Lebensdauer ändernde Eigenschaften auf, sodass der Komfort ändern kann.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, ein Auflagebauteil beziehungsweise eine Armlehne beziehungsweise einen Stuhl vorzuschlagen, die effizient und umweltschonend hergestellt werden können und über eine vergleichsweise lange Zeit einen ausreichenden Komfort bieten. Darüber hinaus ist es von Vorteil, wenn die Komponenten sortenrein trennbar sind.
Darstellung der Erfindung
[0007] Die Aufgabe wird erfindungsgemäss durch ein Auflagebauteil gelöst, wie es im unabhängigen Anspruch 1 definiert ist, sowie durch eine Armlehne, wie sie im unabhängigen Anspruch 20 definiert ist, und einen Stuhl, wie er im unabhängigen Anspruch 23 definiert ist. Vorteilhafte Ausführungsvarianten der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
[0008] In einem Aspekt ist die Erfindung ein Auflagebauteil für einen Stuhl. Das Auflagebauteil umfasst ein festes Bodenelement, eine federnde Stützstruktur und eine flexible Hülle. Die Stützstruktur ist auf dem Bodenelement montiert, sodass ein Freiraum zwischen dem Bodenelement und der Stützstruktur vorliegt, wenn die Stützstruktur unbelastet ist. Die Hülle ist direkt auf der Stützstruktur montiert, sodass sie auf der Stützstruktur aufliegt.
[0009] Das Auflagebauteil kann eine Sitzauflage beziehungsweise ein Sitz, eine Armauflage beziehungsweise eine Armlehnenkomponente oder eine Rückenauflage beziehungsweise eine Rückenlehne eines Stuhls sein. Der Stuhl ist insbesondere ein Bürostuhl.
[0010] Der Begriff „unbelastet“ im Zusammenhang mit der Stützstruktur bezieht sich auf einen Zustand, in dem im Wesentlichen keine Kraft auf die Stützstruktur beziehungsweise auf das Auflagebauteil wirkt. Insbesondere wirkt im unbelasteten Zustand keine Kraft auf die Stützstruktur, welche die Stützstruktur wesentlich deformiert. Dabei kann eine solche Kraft der Schwerkraft eines Körperteils eines Benutzers entsprechen, wenn dieses bestimmungsgemäss auf dem Auflagebauteil angeordnet ist.
[0011 ] Der Begriff „flexible Hülle“ bezieht sich im Zusammenhang mit der Erfindung auf eine tuch-, folien- oder textilartige Struktur, welche die Stützstruktur abdeckt. Insbesondere kann sie die Stützstruktur in Richtung eines Benutzers abdecken, so dass ein Körperteil des Benutzers auf dem Auflagebauteil angeordnet ist, indem der Körperteil die Hülle oder einen Teilbereich davon kontaktiert. Die Hülle muss nicht kann aber formstabil sein. Insbesondere ist die Hülle insofern flexibel, als dass sie wesentlich leichter deformierbar ist als die Stützstruktur. Dabei kann die Hülle im Vergleich mit der Stützstruktur weich beziehungsweise nachgiebig sein, so dass ein komfortables Auflegen eines Körperteils möglich ist. Mit Vorteil ist die Hülle aus einem elastischen Material hergestellt.
[0012] Das erfindungsgemässe Auflagebauteil ermöglicht, dass eine zweckmässige und langlebige Konstruktion bereitgestellt ist, auf die ein Körperteil eines Benutzers bequem aufgelegt werden kann. Dabei ermöglicht der erfindungsgemässe Aufbau, dass auf einen Schaumstoff verzichtet wird, was eine verbesserte Entsorgung und Herstellung des Auflagebauteils erlaubt. Insbesondere kann in einfacher Art und Weise eine sortenreine Trennung der Komponenten des Auflagebauteils gewährleistet werden.
[0013] Vorzugsweise ist die Stützstruktur so angeordnet, dass sie elastisch in den Freiraum deformiert ist, wenn sie von der Hülle her belastet wird. Auf diese Weise kann ein federndes Aufnehmen der Schwerkraft des involvierten Körperteils erreicht werden, was den Komfort erhöhen kann.
[0014] Dabei ist das Bodenelement vorzugsweise so ausgebildet, dass es seine Form im Wesentlichen beibehält, wenn die Stützstruktur elastisch in den Freiraum deformiert ist. Das Bodenelement kann in der Art fest sein, dass es seine Eigenform im Wesentlichen beibehält, wenn die Stützstruktur in den Freiraum deformiert wird. Dadurch kann das Bodenelement dem ganzen Auflagebauteil seine Form vorgeben. Typischerweise ist das Bodenelement fester als die Stützstruktur, die wiederum fester als die Hülle ist.
[0015] Vorzugsweise sind das Bodenelement, die Stützstruktur und die Hülle aus unterschiedlichen Kunststoffen hergestellt. Beispielsweise kann das Bodenelement aus einem festen thermoplastischen Kunststoff wie einem Polyamid oder einem faserverstärkten Polyamid hergestellt sein. Polyamide und insbesondere faserverstärkte Polyamide weisen typischerweise eine vergleichsweise hohe Festigkeit und Zähigkeit auf, was im Bodenelement vorteilhaft und erwünscht sein kann.
[0016] Die Stützstruktur kann beispielsweise aus einem Polypropylen, einem Polyethylen oder einem ähnlichen thermoplastischen Kunststoff hergestellt sein. Solche Kunststoffe können eine vergleichsweise hohe Elastizität und Widerstandsfähigkeit aufweisen. Zudem können sie verhältnismässig leicht sein. Insbesondere ist die Stützstruktur vorzugsweise aus einem spritzgegossenen Kunststoff hergestellt. Ein solches Spritzgiessen der Stützstruktur erlaubt eine vergleichsweise grossen Gestaltungsfreiraum bei der Formgebung der Stützstruktur. Dadurch kann sie in vorteilhafter Weise auf ihren bestimmungsgemässen Gebrauch angepasst sein.
[0017] Die Hülle kann beispielsweise aus einem Elastomer hergestellt sein. Ein Aufbau des Auflagebauteils mit solchen Materialien ermöglicht ein effizientes, robustes und langlebiges Fierstellen und Betreiben des Auflagebauteils.
[0018] Vorzugsweise ist das Bodenelement wannenförmig ausgebildet. Mit einem solchen wannenförmigen Bodenelement kann einerseits effizient seine Festigkeit gewährleistet werden und andererseits der Freiraum bereitgestellt werden. Das wannenförmige Bodenelement kann mit Verstrebungen versehen sein, um die Formstabilität beziehungsweise Festigkeit zu erhöhen.
[0019] Vorzugsweise umfasst die Stützstruktur eine mit einer Mehrzahl von Öffnungen ausgestattete Abdeckung. Die Abdeckung kann insbesondere haubenförmig
beziehungsweise gewölbt aber auch plattenförmig ausgebildet sein. Dabei bildet die Mehrzahl von Öffnungen vorzugsweise zumindest eine Lochung. Mit solch einer Abdeckung und insbesondere einer gelochten solchen Abdeckung kann die Stützstruktur effizient auf die bestimmungsgemässe Belastung angepasst werden. Beispielsweise kann die Stützstruktur durch das Vorsehen von verhältnismässig vielen und/oder grossen Öffnungen weicher beziehungsweise flexibler ausgebildet werden. Zudem kann eine Abdeckung eine vergleichsweise einfache Herstellung und Ausformung der Stützstruktur ermöglichen.
[0020] Die Mehrzahl von Öffnungen bildet vorzugsweise eine Mehrzahl von Stegen. Solche Stege können federnde Elemente bilden, die eine Elastizität der Stützstruktur vorgeben.
[0021] In einer ersten bevorzugten Ausführungsform erstrecken sich die Stege im Wesentlichen über die ganze Stützstruktur hinweg.
[0022] In einer alternativen zweiten bevorzugten Ausführungsform bildet die Mehrzahl von Öffnungen einen Zentralbereich und die Stege erstrecken sich vom Zentralbereich zu einer Peripherie beziehungsweise einem Rand der Stützstruktur.
[0023] Dabei verlaufen die Stege vorzugsweise radial beziehungsweise strahlenförmig vom Zentralbereich zur Peripherie. Solche radialen Stege ermöglichen eine bevorzugte Federwirkung der Stützstruktur. Zudem ermöglichen sie auch eine effiziente ausreichend stabile Stützung der Hülle. Über die Gestaltung der Stege kann die Federstärke und die Federwirkung der Stützstruktur flexibel auf den vorgesehen Einsatzzweck des Auflagebauteils angepasst sein.
[0024] Die Mehrzahl von Öffnungen bildet vorzugsweise einen Abschlussrand beziehungsweise eine Abschlusskante als Peripherie der Stützstruktur. Dabei ist der Abschlussrand vorzugsweise umlaufend geformt. Die Stege verbinden vorzugsweise den Zentralbereich mit dem Abschlussrand. Ein solcher Abschlussrand kann der Stützstruktur die benötigte Stabilität verleihen, insbesondere wenn sie mit radialen Stegen ausgestattet ist. Dabei kann der periphere Abschlussrand gleichzeitig einen Verbindungabschnitt der Stützstruktur bilden, wie dies unten näher erläutert ist.
[0025] Vorzugsweise ist die Stützstruktur einteilig beziehungsweise einstückig ausgebildet. Auf diese Weise kann ein vergleichsweise einfacher Zusammenbau des
Auflagebauteils erreicht werden. Insbesondere im Vergleich zu anderen Konstruktionen, bei denen mehrere Elemente zu einer stützstrukturähnlichen Konstruktion zusammengebaut werden müssen, ermöglicht eine solche Ausgestaltung eine effiziente Herstellung des Auflagebauteils. Dabei kann die erwähnte spritzgegossene Herstellung der Stützstruktur besonders effizient eine einteilige Ausgestaltung ermöglichen.
[0026] Vorzugsweise umfassen das Bodenelement einen ersten Verbindungsabschnitt und die Stützstruktur einen korrespondierenden zweiten Verbindungsabschnitt, wobei die Verbindungsabschnitte so ausgebildet sind, dass das Bodenelement und die Stützstruktur bündig aneinander anliegen, wenn der erste Verbindungsabschnitt mit dem zweiten Verbindungsabschnitt verbunden ist. Der zweite Verbindungsabschnitt kann insbesondere durch den oben erwähnten Abschlussrand gebildet sein, sodass Abschlussrand und zweiter Verbindungsabschnitt identisch sind. Auch der erste Verbindungsabschnitt kann als Rand des Bodenelements gebildet sein. Dabei umfasst dieser Rand beziehungsweise erste Verbindungsabschnitt mit Vorteil eine umlaufende beispielsweise nutartige Fassung, in welcher der Abschlussrand angeordnet werden kann.
[0027] Vorzugsweise erstreckt sich der Freiraum im Wesentlichen durchgehend beziehungsweise unterbrechungsfrei zwischen dem Bodenelement und der Stützstruktur. Indem der Freiraum auf diese Weise über das quasi komplette Bodenelement verläuft, kann die Stützstruktur eine vergleichsweise hohe Bewegungsfreiheit beziehungsweise Flexibilität bereitstellen.
[0028] In einem anderen Aspekt ist die Erfindung eine Armlehne für einen Stuhl, die ein Auflagebauteil wie oben beschrieben umfasst. In einer Armlehne kann das Auflagebauteil besonders vorteilhaft seine Wirkung entfalten. Insbesondere können mit der erfindungsgemässen Armlehne die oben im Zusammenhang mit dem erfindungsgemässen Auflagebauteil und seinen bevorzugten Ausführungsvarianten ausgeführten Vorteile und Effekte auf effiziente Weise realisiert sein.
[0029] Vorzugsweise umfasst die Armlehne ein festes Arm- oder Stützteil, an dem das Auflagebauteil verschiebbar montiert ist. Indem das Auflagebauteil verschiebbar und eventuell auch drehbar befestigt ist, kann es effizient an die Bedürfnisse des Benutzers angepasst werden.
[0030] Dabei ist das Bodenelement des Auflagebauteils vorzugsweise mit einer längsförmigen Öffnung ausgestattet, das Armteil weist ein Bolzenelement auf und das Bolzenelement des Armeteils ragt durch die längsförmige Öffnung des Bodenelements des Auflagebauteils. Mittels einer solchen Konstruktion kann die Verschiebbarkeit auf effiziente Weise erreicht werden.
[0031] In einem weiteren anderen Aspekt ist die Erfindung ein Stuhl, der ein Auflagebauteil wie oben beschrieben und insbesondere zwei Armlehnen wie oben beschrieben umfasst. In einem Stuhl kann das Auflagebauteil vorteilhaft seine Wirkung entfalten. Insbesondere können die oben im Zusammenhang mit dem erfindungsgemässen Auflagebauteil und seinen bevorzugten Ausführungsvarianten sowie der erfindungsgemässen Armlehne und ihren bevorzugten Ausführungsvarianten ausgeführten Vorteile und Effekte auf effiziente Weise realisiert sein.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0032] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung mit Hilfe der schematischen Zeichnung. Insbesondere werden im Folgenden das erfindungsgemässe Auflagebauteil, die erfindungsgemässe Armlehne und der erfindungsgemässe Stuhl unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen anhand von Ausführungsbeispielen detaillierter beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemässen Stuhls mit einem Ausführungsbeispiel von erfindungsgemässen Armelehnen, die jeweils ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen Auflagebauteils umfassen;
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht einer der Armelehnen von Fig. 1 ;
Fig. 3 eine perspektivische Explosionsansicht eines der Auflagebauteile von Fig. 1 ;
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht eines Bodenelements des Auflagebauteils von Fig.
3;
Fig. 5 eine perspektivische Ansicht einer ersten Variante einer Stützstruktur des Auflagebauteils von Fig. 3;
Fig. 6 eine perspektivische Ansicht einer Hülle des Auflagebauteils von Fig. 3; und Fig. 7 eine perspektivische Ansicht einer zweiten Variante der Stützstruktur des Auflagebauteils von Fig. 3.
Weo(e) zur Ausführung der Erfindung
[0033] Bestimmte Ausdrücke werden in der folgenden Beschreibung aus praktischen Gründen verwendet und sind nicht einschränkend zu verstehen. Die Wörter „rechts“, „links“, „unten“ und „oben“ bezeichnen Richtungen in der Zeichnung, auf die Bezug genommen wird. Die Ausdrücke „nach innen“, „nach aussen“ „unterhalb“, „oberhalb“, „links“, „rechts“ oder ähnliche werden zur Beschreibung der Anordnung bezeichneter Teile zueinander, der Bewegung bezeichneter Teile zueinander und der Richtungen hin zum oder weg vom geometrischen Mittelpunkt der Erfindung sowie benannter Teile derselben wie in den Fig. dargestellt verwendet. Diese räumlichen Relativangaben umfassen auch andere Positionen und Ausrichtungen als die in den Fig. dargestellten. Zum Beispiel wenn ein in den Fig. dargestelltes Teil umgedreht wird, sind Elemente oder Merkmale, die als „unterhalb“ beschrieben sind, dann „oberhalb“. Die Terminologie umfasst die oben ausdrücklich erwähnten Wörter, Ableitungen von denselben und Wörter ähnlicher Bedeutung.
[0034] Um Wiederholungen in den Fig. und der zugehörigen Beschreibung der verschiedenen Aspekte und Ausführungsbeispiele zu vermeiden, sollen bestimmte Merkmale als gemeinsam für verschieden Aspekte und Ausführungsbeispiele verstanden werden. Das Weglassen eines Aspekts in der Beschreibung oder einer Fig. lässt nicht darauf schliessen, dass dieser Aspekt in dem zugehörigen Ausführungsbeispiel fehlt. Vielmehr kann ein solches Weglassen der Klarheit und dem Verhindern von Wiederholungen dienen. In diesem Zusammenhang gilt für die gesamte weitere Beschreibung folgende Festlegung: Sind in einer Figur zum Zweck zeichnerischer Eindeutigkeit Bezugszeichen enthalten, aber im unmittelbar zugehörigen Beschreibungstext nicht erwähnt, so wird auf deren Erläuterung in vorangehenden Figurenbeschreibungen Bezug genommen. Sind ausserdem im unmittelbar zu einer Figur gehörigen Beschreibungstext Bezugszeichen erwähnt, die in der zugehörigen Figur nicht enthalten sind, so wird auf die vorangehenden und nachstehenden Figuren verwiesen. Ähnliche Bezugszeichen in zwei oder mehreren Fig. stehen für ähnliche oder gleiche Elemente.
[0035] Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen Stuhls 3, der zwei erfindungsgemässe Armlehnen 2 aufweist, die jeweils mit einem Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen Auflageteils 1 ausgestattet sind. Der Stuhl 3 umfasst ein Untergestell 33 mit Rollen, auf dem ein Sitz 31 dreh- und
höhenverstellbar montiert ist. An einer Rückseite des Sitzes 31 ist eine Rückenlehne 32 angeordnet und seitlich des Sitzes 31 die beiden Armlehnen 2.
[0036] In Fig. 2 ist eine der beiden Armlehnen 2 gezeigt. Die Armlehne 2 umfasst ein Arm- beziehungsweise Stützteil, das einen L-förmigen Holm 22 und eine Hülse 21 aufweist. Ein quasi vertikaler Abschnitt des Holms 22 erstreckt sich von unten in die Hülse 21 . Die Hülse 21 kann variabel auf unterschiedlichen Höhen mit dem Holm 22 verbunden sein, so dass das Armteil höhenverstellbar ist.
[0037] Der Auflagebauteil 1 ist auf der Hülse 21 montiert und verläuft quasi horizontal. Ein dem Sitz 31 zugewandtes Ende eines quasi horizontalen Abschnitts des Holms 22 ist mit einem Gabelabschnitt 23 ausgestattet, der einen linksseitig offenen Schlitz bildet. Durch den Schlitz erstreckt sich ein Bolzen eines Klemmteils 24. Mittels des Klemmteils 24 kann das Armteil in variablem Abstand vom Sitz 31 mit diesem verbunden sein.
[0038] Fig. 3 zeigt den Aufbau des Auflagebauteils 1. Insbesondere besteht das Auflagebauteil 1 aus drei Komponenten, einem Bodenelement 11 , einer Stützstruktur 12 und einer Hülle 13. Das Bodenelement 11 ist einstückig aus einem faserverstärkten Polyamid hergestellt. Die Stützstruktur 12 ist einstückig aus einem Polypropylen hergestellt. Die Hülle 13 ist einstückig aus einem Elastomer hergestellt.
[0039] Wie in Fig. 4 ersichtlich ist, umfasst das Bodenelement 11 eine Wanne 111 , die von einem peripheren Rand 114 umgrenzt wird. Die Wanne 111 ist in der Aufsicht quasi schuhsohlenförmig. Sie ist mit einer Vielzahl von Verstrebungen 115 ausgestattet, die dem Bodenelement 11 eine verhältnismässig hohe Festigkeit und Stabilität verleihen. Weiter ist die Wanne 111 mit mehreren Schraubenbohrungen 116 versehen. Der Rand 114 bildet eine Fassung, die zur Aufnahme der Stützstruktur 12 ausgeformt ist.
[0040] Das Bodenelement 11 weist einen Schlitz 113 als längsförmige Öffnung auf, der sich über etwa einen dritte einer Länge des Bodenelements 11 mittig im Bodenelement 11 erstreckt. Entlang des Schlitzes 113 und darüber hinaus sind zwei parallele gerade Verstrebungen 115 mit einer Verschiebrasterung 112 ausgestattet.
[0041] Im in Fig. 2 gezeigten zusammengebauten Zustand ragt ein Bolzenelement der Hülse 21 des Armteils durch den Schlitz 113 hindurch. Ein Kopf des Bolzenelements ist dabei so mit der Verschieberasterung 112 des Bodenelements 11 in Eingriff, dass das
Auflagebauteil 1 gerastert beziehungsweise schrittweise entlang des Schlitzes 113 relativ zur Hülse 21 bewegt werden kann.
[0042] In Fig. 5 ist eine erste mögliche Variante einer Stützstruktur 12 für das Auflagebauteil 1 in einer unbelasteten Situation gezeigt. Die Stützstruktur 12 umfasst einen umlaufenden und durchgehenden Abschlussrand 122 von dem eine haubenförmige Abdeckung 123 ausgeht, der eine Peripherie der Stützstruktur bildet. Unterhalb der Abdeckung 123 liegt ein durchgehender Freiraum 121. Die Abdeckung 123 ist mit einer Vielzahl von Öffnungen 124 ausgestattet, welche die Form der Abdeckung 123 bilden. Insbesondere sind die Öffnungen 124 so ausgestaltet, dass die Abdeckung 123 wie folgt geformt ist:
[0043] Die Abdeckung 123 umfasst einen Zentralbereich 126 und zweiunddreissig mehr oder weniger regelmässig voneinander beabstandete Stege 125 auf. Die Stege 125 verbinden den Abschlussrand 122 mit dem Zentralbereich 126. Insbesondere stehen die Stege 125 rechtwinklig vom Abschlussrand 122 nach oben ab und erstrecken sich über eine Biegung quasi in die Horizontale bis sie radial beziehungsweise strahlenartig in den Zentralbereich 126 übergehen. So ist der Zentralbereich 126 umlaufend über die Stege 125 mit dem Abschlussrand 122 verbunden. Der Zentralbereich 126 ist quasi plattenförmig geformt und umfasst eine Vielzahl von Lochungen 127.
[0044] Über die Ausgestaltung der Stege 125 und der Lochungen 127 können Eigenschaften wie Elastizität und Auflagestabilität der Stützstruktur 12 vorgegeben werden. Beispielsweise kann die Anzahl und Dicke der Stege 125 massgebend dafür sein, wie leicht die Stützstruktur 12 in ihren Freiraum 121 elastisch deformiert werden kann.
[0045] Zur Montage am Bodenelement 11 ist der periphere Abschlussrand 122 korrespondierend zum Rand 114 des Bodenelements 11 ausgebildet, so dass Stützstruktur 12 und Bodenelement 11 bündig aneinander anliegen können. Insbesondere kann der Abschlussrand 122 der Stützstruktur 12 von der Fassung des Randes 114 des Bodenelements 11 aufgenommen werden. So bildet der Rand 114 des Bodenelements 11 einen ersten Verbindungsabschnitt und der Abschlussrand 122 der Stützstruktur 12 einen zweiten Verbindungsabschnitt. Zudem ist der Abschlussrand 122 mit mehreren Schraubenaufnahmen 128 ausgestattet, die passend zu den Schraubenöffnungen 116 des Bodenelements 11 angeordnet sind. Insbesondere können
Schrauben durch die Schraubenöffnungen 116 hindurch in die Schraubenaufnahmen 128 greifen, so dass Bodenelement 11 und Stützstruktur 12 fest miteinander verbunden sind.
[0046] Fig. 6 zeigt die Hülle 13 des Auflagebauteils 1. Sie weist eine ebene Auflagefläche 132 und einen peripheren Rand 131 auf. Insbesondere ist die Hülle 132 entsprechend der Form der Stützstruktur 12 ausgebildet, wobei sie leicht unterdimensioniert ist. Zudem ist sie aus einem elastischen Material hergestellt. So kann die Hülle 13 an der Stützkonstruktion 12 montiert werden, indem sie über die Stützkonstruktion 12 gezogen beziehungsweise gespannt wird. Gleichzeitig umgreift der Rand 131 der Hülle 13 an seinem unteren Ende auch den Rand 114 des Bodenelements 11.
[0047] In Fig. 7 ist eine zweite Variante einer möglichen Stützkonstruktion 120 in einer unbelasteten Situation gezeigt, die als Alternative zur Stützkonstruktion 12 von Fig. 5 im Auflagebauteil 1 verbaut werden kann. Die Stützkonstruktion 120 umfasst einen durchgehenden Abschlussrand 1220 mit Schraubenaufnahmen 1280 und eine Abdeckung 1230 mit Öffnungen 1240. Die Öffnungen 1240 formen neun Stege 1250 und einen Zentralbereich 1260 in der Abdeckung 1230. Der Zentralbereich 126 ist oval und mit einer mittigen ebenfalls ovalen Öffnung 1270 versehen. Die Stege 1250 verbinden den Abschlussrand 1220 radial mit dem Zentralbereich 1260.
[0048] Durch die geänderte Ausgestaltung der Anzahl und Form der Stege 1250 sowie des Zentralbereichs 1260, sind die Eigenschaften der Stützstruktur 120 anders als die der Stützstruktur 12 von Fig. 5. So kann das Auflagebauteil 1 an die gegebenen Anforderungen angepasst und optimiert werden.
[0049] Obwohl die Erfindung mittels der Figuren und der zugehörigen Beschreibung dargestellt und detailliert beschrieben ist, sind diese Darstellung und diese detaillierte Beschreibung illustrativ und beispielhaft zu verstehen und nicht als die Erfindung einschränkend. Um die Erfindung nicht zu verklären, können in gewissen Fällen wohlbekannte Strukturen und Techniken nicht im Detail gezeigt und beschrieben sein. Es versteht sich, dass Fachleute Änderungen und Abwandlungen machen können, ohne den Umfang der folgenden Ansprüche zu verlassen. Insbesondere deckt die vorliegende Erfindung weitere Ausführungsbeispiele mit irgendwelchen Kombinationen von Merkmalen ab, die von den explizit beschriebenen Merkmalskombinationen abweichen können.
[0050] Die vorliegende Offenbarung umfasst auch Ausführungsformen mit jeglicher Kombination von Merkmalen, die vorstehend oder nachfolgend zu verschiedenen Ausführungsformen genannt oder gezeigt sind. Sie umfasst ebenfalls einzelne Merkmale in den Figuren, auch wenn sie dort im Zusammenhang mit anderen Merkmalen gezeigt sind und/oder vorstehend oder nachfolgend nicht genannt sind. Auch können die in den Figuren und der Beschreibung beschriebenen Alternativen von Ausführungsformen und einzelne Alternativen deren Merkmale vom Erfindungsgegenstand beziehungsweise von den offenbarten Gegenständen ausgeschlossen sein. Die Offenbarung umfasst Ausführungsformen, die ausschliesslich die in den Ansprüchen beziehungsweise in den Ausführungsbeispielen beschriebenen Merkmale umfasst sowie auch solche, die zusätzliche andere Merkmale umfassen.
[0051] Im Weiteren schliesst der Ausdruck „umfassen“ und Ableitungen davon andere Elemente oder Schritte nicht aus. Ebenfalls schliesst der unbestimmte Artikel „ein“ bzw. „eine“ und Ableitungen davon eine Vielzahl nicht aus. Die Funktionen mehrerer in den Ansprüchen aufgeführter Merkmale können durch eine Einheit beziehungsweise einen Schritt erfüllt sein. Die Begriffe „im Wesentlichen“, „etwa“, „ungefähr“ und dergleichen in Verbindung mit einer Eigenschaft beziehungsweise einem Wert definieren insbesondere auch genau die Eigenschaft beziehungsweise genau den Wert. Die Begriffe „etwa“ und „ungefähr“ im Zusammenhang mit einem gegebenen Zahlenwert oder -bereich kann sich auf einen Wert beziehungsweise Bereich beziehen, der innerhalb 20%, innerhalb 10%, innerhalb 5% oder innerhalb 2% des gegebenen Werts beziehungsweise Bereichs liegt.