HERSTELLUNG EINER LYSINAT-VERBINDUNG AUS EINER WÄSSRIGEN LYSINLÖSUNG
Besch rei bu ng
Technisches Gebiet
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Erzeugung von Aminosäure-Metallsalz-Ver- bindungen, insbesondere von Monolysinat-Verbindungen, und deren Verwendung.
Stand der Technik
Wenn Metallverbindungen mit Aminosäuren zur Reaktion gebracht werden, entstehen Chelate oder Salzverbindungen. Aminosäure-Chelat-Verbindungen werden unter anderem in der Tierfütterung zur Versorgung mit Spurenelementen verwendet. Die derzeit im Markt erhältlichen Aminosäure-Chelat-Verbindungen unterscheiden sich hinsichtlich des Spuren element-Gehalts, des stöchiometrischen Aminosäure-Metall-Verhältnisses, der Löslichkeit in Wasser, der Farbe und Struktur, des pH-Wertes und der Menge und Art der herstellungs bedingten Rückstände. Insbesondere der Abrieb von Mühlen, die zur mechanischen Aktivie rung der Reaktanden verwendet werden, und/oder anorganischen Anionen (insb. Chloride), die in den Edukten der Reaktion enthalten sein können, stellen eine unerwünschte Quelle von Verunreinigungen dar.
Die EP 1 529775 Bl beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Chelaten von Metallen mit organischen Säuren, welches im Wesentlichen im wasserfreien Medium arbeitet. Der beschriebene Herstellungsprozess bedarf jedoch einer aufwändigen Vorbehandlung der eingesetzten Metallverbindungen.
Das Patent DE 10 2011 011 924 84 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Aminosäu re-Chelat-Verbindungen, gemäß welchem Metalloxide, Metallcarbonate, Metallsulfate, Metallchloride und/oder Metallhydroxide in fester Form durch Schlag und Druck mecha nisch aktiviert werden und danach die aktivierten Metalloxide/Metallcarbonate/Metallhy- droxide/Metallsulfate und/oder Metallchloride mit Aminosäuren in fester Form zusammen gebracht und in einer Festkörperreaktion zu Aminosäure-Chelat-Verbindungen umgesetzt werden. Die Patentanmeldungen CN 92107282.1 und CN 2007/1B0121.0 beschreiben die Verwendung einer Kugelmühle zur mechanischen Aktivierung und Umsetzung von Gemi schen aus Kupferacetat und Glycin zur Erzeugung von Glycin-Chelaten. Ein Nachteil beim Einsatz von Kugel- und anderen Mühlen (z.B. Schwingmühle, Rührwerkskugelmühle, Trom melmühle) ist jedoch, dass aufgrund der hohen mechanischen Beanspruchung der Mühle Abrieb entsteht, der als Verunreinigung im Aminosäure-Chelat verbleibt und ggf. mühsam aus diesem entfernt werden muss. Außerdem gibt es verfahrenstechnische Probleme, da
die Reaktionsteilnehmer dazu neigen, mit festen Oberflächen (der Mühlen) zu verbacken und die Reaktion dadurch zu beeinträchtigen.
Viele der beschriebenen Verfahren zur Herstellung von Aminosäure-Chelat-Verbindungen beziehen sich zudem auf die Aminosäure Glycin, nicht auf Lysin. Lysin ist eine essentielle Aminosäure, die vom Menschen und anderen Säugetieren nicht selbst hergestellt werden kann. Lysin ist einer der wichtigsten Bausteine des Bindegewebes, vor allem des Kollagens. Daher führt Lysinmangel zu Bindegewebsschwäche. Bekannte Verfahren zur Erzeugung von Glycin-Chelaten können jedoch nicht einfach auf Lysin übertragen werden, da Glycin die kleinste und einfachste der natürlich vorkommenden Aminosäuren ist, wohingegen Lysin einen langen, kettenförmigen Aminosäurerest aufweist. Dieser Größenunterschied hat er hebliche sterische Auswirkungen auf die Chelat-Gitterstruktur und damit auch die Art der Chelat-Verbindungen, die die jeweiligen Aminosäuren eingehen können, und hat außerdem Auswirkungen auf die erforderlichen Reaktionsbedingungen. Die für Glycin beschriebenen Herstellungsverfahren sind daher nicht auf Lysin übertragbar.
Technisches Problem und grundlegende Lösungen
Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, ein alternatives bzw. verbesserte Verfahren zur Herstellung von Aminosäure-Metall-Verbindungen für die Aminosäure Lysin bereitzustellen, sowie eine entsprechende Verbindung.
Die der Erfindung zugrunde liegenden Aufgaben werden jeweils mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Ausführungsformen der Erfindung sind in den ab hängigen Ansprüchen angegeben. Die im Folgenden aufgeführten Ausführungsformen und Beispiele sind frei miteinander kombinierbar, sofern sie sich nicht gegenseitig ausschließen.
In einem Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer Monolysinat-Ver- bindung. Das Verfahren umfasst:
- Bereitstellung einer flüssigen Reaktionsmischung, in der Lysin und ein Metallsalz gelöst sind;
- Umsetzung des in der Reaktionsmischung gelösten Lysins und des Metallsalzes in die Monolysinat-Verbindung;
- Trocknung der flüssigen Reaktionsmischung zur Gewinnung der Monolysinat-Ver bindung.
Die Herstellung von Monolysinat-Verbindungen aus einer flüssigen (insb. Wässrigen) Lysin lösung kann vorteilhaft sein, da das in diesem Verfahren erzeugte Monolysinat eine hohe Reinheit aufweist. Nach Ausführungsformen der Erfindung ist die gewonnene Monolysinat- Verbindung im Wesentlichen oder vollständig frei von diversen Rückständen, die bei der Verwendung der im Stand der Technik bekannten Herstellungsverfahren in der Regel das Produkt verunreinigen.
Beispielsweise wurde beobachtet, dass das am Markt verfügbare Lysin-Sulfat (Nummer der EU Zulassung als Futtermittelbestandteil: 3.2.5), welches in einem Fermentationsprozess gewonnen wird und welches theoretisch ebenfalls als Ausgangsstoff für die chemische Syn these von Monolysinaten verfügbar ist, einen hohen Grad an Verunreinigungen aufweist, die aus Nebenerzeugnissen der Fermentation herrühren. Diese Verunreinigungen können teilweise an der Bildung einer Verbindung aus Lysin und Metallsalz zu einem Chelat oder einem Salz teilnehmen, wobei die Art und Menge der so gebildeten„Verunreinigungs-Ver bindungen" weder vorhergesagt noch verlässlich vermieden werden können. Eine Entfer nung dieser Undefinierten Verbindungen aus dem Endprodukt ist nur eingeschränkt bis gar nicht möglich.
Demgegenüber wird gemäß Ausführungsformen der Erfindung die flüssige Reaktionsmi schung dadurch hergestellt, dass Lysin als reine Substanz und das Metallsalz jeweils in Was ser gelöst werden, wobei das In-Lösung-Bringen des Lysins vor, während oder nach dem In- Lösung-Bringen des Metallsalzes erfolgen kann. Nach bevorzugten Ausführungsformen wird eine wässrige Lysinlösung, die das an der Erzeugung der Verbindung beteilige Metallsalz noch nicht erhält, fertig bereitgestellt und z.B. von kommerziellen Händlern auf dem Markt bezogen. Das Metallsalz wird dann in dieser wässrigen Lysinlösung gelöst, um die flüssige Reaktionsmischung herzustellen.
Die im Stand der Technik bekannten Herstellungsverfahren für Aminosäure-Chelate oder Aminosäure-Salze arbeiten teilweise mit hohen Drücken oder hohen Temperaturen. Lysin ist aber eine recht empfindliche Aminosäure, welche bei diesen extremen Bedingungen oftmals nicht oder nicht zerstörungsfrei verarbeitet werden kann. Ausführungsformen der Erfindung stellen demgegenüber ein vergleichsweise schonendes Herstellungsverfahren dar, welches auch für chemisch empfindliche Aminosäuren wie Lysin geeignet ist.
Nach Ausführungsformen der Erfindung umfasst das Verfahren also eine Bereitstellung ei ner wässrigen Lysinlösung. Die flüssige Reaktionsmischung wird erzeugt durch Lösen des Metallsalzes in der wässrigen Lysinlösung.
Derzeit am Markt verfügbare wässrige Lysinlösungen („Flüssig-Lysin") , die durch in-Lösung- Bringen von Lysin in Wasser gewonnen wurden, weisen die mit einer Herstellung von Lysin in Fermentern einhergehenden Verunreinigungen nicht auf, da diese in einem anderen Ver fahren hergestellt werden bzw. eventuelle Rückstände im Zuge des Herstellungsprozesses entfernt wurden. Beispielsweise kann es sich bei der Lysinlösung um eine am Markt erhältli che Lösung von reinem oder aufgereinigtem Lysin handeln, welches im Wesentlichen oder völlig frei ist von anderen Substanzen. Die zur Erzeugung der Monolysinat-Verbindung ver wendete wässrige Lysinlösung ist also insbesondere eine reine Lösung von Lysin in Wasser, die weitgehend oder vollständig frei ist von anderen Substanzen und Verunreinigungen, und insbesondere frei ist von Fermentationsrückständen. Monolysinat-Verbindungen, die gemäß Ausführungsformen der Erfindung aus den derzeit kommerziell erhältlichen wässri gen Lysinlösungen hergestellt werden, weisen daher einen deutlich höheren Reinheitsgrad auf als entsprechende Chelat-Verbindungen, die aus Lysin-Sulfaten aus einer Fermentation bzw. mittels mechanischer Aktivierung erzeugt wurden.
Abgesehen davon sind handelsübliche Lysin-Sulfat-Verbindungen wesentlich teurer (bezo gen auf die Menge an Lysin) als das derzeit am Markt verfügbare„Flüssig-Lysin". Letzteres ist kommerziell als wässrige Lysinlösung mit einem Lysingehalt von etwa 50% Gewichtsan teil (der Rest ist Wasser) am Markt erhältlich, z.B. unter dem Handelsnamen„BestAmino™ L-Lysin Liquid Feed Grade" der Firma CJ CHEIUEDANG BIO. Eine wässrige Lysinlösung mit einem Lysin Gehalt von 30-40 % hat bei 20 °C einen pH-Wert im Bereich von ca. 9-11.
Lysin ist am Markt außerdem als L-Lysin-Monohydrochlorid, kurz„Lysin-HCI" erhältlich (Nummer der EU Zulassung als Futtermittelbestandteil: 3.2.3). Die Anmelderin hat aber festgestellt, dass Lysin-HCI die zu seiner Verarbeitung verwendeten Maschinen und Geräte, sofern diese aus Metall bestehen oder metallische Komponenten haben, korrodieren lässt. Insbesondere dann, wenn Lysin-HCI Verbindungen thermisch, mechanisch und/oder nas schemisch aktiviert werden, ist ein starker korrodierender Effekt zu beobachten. Dieser bewirkt nicht nur einen erhöhten Materialverschleiß, Korrosionsschäden an Behältnissen und Maschinen und damit erhöhte Herstellungskosten, sondern auch einen Eintrag von Rost und anderen korrosionsbedingten Verunreinigungen, insb. Schwermetallen, in das Reaktionsprodukt. Somit ermöglicht das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren die Her stellung von besonders reinen Monolysinat-Verbindungen, und dies mit geringeren Herstel lungskosten bzw. geringerem Materialverschleiß aufgrund von Korrosion.
In einem weiteren vorteilhaften Aspekt haben wässrige Lysinlösungen einen basischen pH- Wert, sodass Korrosionsschäden an den Maschinen und Geräten während des Herstellungs verfahrens der Monolysinat-Verbindung vermieden werden.
Nach Ausführungsformen der Erfindung wird die flüssige Reaktionsmischung in einem me tallischen Behältnis erzeugt, in welchem auch die Umsetzung der Edukte der Reaktionsmi schung zur finalen Monolysinat-Verbindung erfolgt. Alternativ dazu können auch mehrere metallische Behältnisse zur Erzeugung der Reaktionsmischung und zur Durchführung der chemischen Umsetzung verwendet werden und/oder es können metallische Gerätschaften, zum Beispiel Rührer, Mixer oder dergleichen zum Einsatz kommen. Dies kann vorteilhaft sein, weil eine Vielzahl von am Markt erhältlichen Reaktoren und Behältnissen zur Durch führung und Kontrolle chemischer Reaktionen aus Metall sind. Diese Standardbehältnisse können verwendet werden, ohne dass mit einem vorzeitigen Ausfall dieser Behältnisse oder Gerätschaften gerechnet werden muss, da die wässrige Lysinlösung aufgrund ihres alkalischen pH-Wertes und/oder aufgrund der Abwesenheit von Chloriden (Salzen der Salz säure) nicht zu einer Korrosion dieser metallischen Gegenstände führt.
Nach Ausführungsformen der Erfindung handelt es sich bei dem hier beschriebenen Lysin insbesondere um L-Lysin (CAS-Nr. 56-87-1), welches in Wasser gelöst vorliegt. Lysin hat die Summenformel 06H14N2q2 und ein Molekulargewicht von 146,19 g/Mol.
Nach Ausführungsformen der Erfindung handelt es sich bei der Monolysinat-Verbindung um eine Verbindung mit einer Strukturformel wie in einer der Figuren 2-9 dargestellt, wo bei M in den Figuren 2, 4, 6 und 8 für ein metallisches Kation des Metallsalzes und A für das Anion des Metallsalzes steht.
Nach Ausführungsformen der Erfindung ist in der Monolysinat-Verbindung genau ein als Anion vorliegendes Lysinmolekül mit genau einem als einwertiges oder weiwertiges Kation vorliegendes Metallatom des Metallsalzes über eine ionische Bindungen verbunden.
Bei der Monolysinat-Verbindung handelt es sich nach Ausführugnsformen der Erfindung um ein Monolysinat-Hydrat, also um eine Monolysinat-Verbindung, die zumindest ein Wasser molekül beinhaltet.
Nach Ausführungsformen der Verbindung handelt es sich bei dem Metallsalz um ein Metall sulfat, ein Metallhydroxid oder ein Metallcarbonat.
Die genannten Metallsalze haben gegenüber anderen Salzen, insbesondere Metallchlori den, den Vorteil, dass diese keine oder nur eine geringfügig erhöhte Korrosionsrate von Metallgegenständen bewirken, welche mit der flüssigen Reaktionsmischung in Kontakt kommen.
Nach einer Ausführungsform ist das Metallsalz ein Metallchlorid. Diese Ausführungsform kann zwar auch zur Herstellung der Monolysinat-Verbindung verwendet werden, aufgrund der erhöhten Korrosionsneigung von Metallgeräten in einer solchen Reaktionslösung ist die Verwendung von Metallchloriden nicht bevorzugt.
Nach Ausführungsformen der Erfindung handelt es sich bei dem Metall des Metallsalzes um ein zweiwertiges Metall, insbesondere Mangan Mn2+, Eisen Fe2+, Zink Zn2+, Kupfer Cu2+, Calcium Ca2+, Magnesium Mg2+, Natrium Na2+, Kobalt Co2+, Kalium K+, oder Nickel Ni2+. Ins besondere kann es sich bei dem Metallsalz um ein Metallsulfat handeln.
Nach Ausführungsformen der Erfindung handelt es sich bei der Monolysinat-Verbindung um ein Monolysinat-Salz. Jede monomere Einheit des Salzgitters hat also genau ein Lysin molekül und vorzugsweise genau ein Metallatom (des Metallsalzes).
Nach Ausführungsformen der Erfindung handelt es sich bei der Monolysinat-Verbindung um ein monomeres Monolysinat-Salz, oder um ein polymeres Monolysinat-Salz, oder um eine Mischung aus monomerem und polymerem Monolysinat-Salz.
Nach Ausführungsformen der Erfindung handelt es sich bei dem Verwendeten Metallsals um ein Salz aus a) einem zweiwertigen Metallatom und einem zweiwertigen Anion oder b) einem zweiwertigen Metallatom und zwei einwertigen Anionen oder c) zwei einwertigen Metallatomen und einem zweiwertigen Anion oder d) einem einwertigen Metallatom und einem einwertigen Anion.
Nach Ausführungsformen der Erfindung handelt es sich bei der Monolysinat-Verbindung um ein Mangan-Monolysinatsulfat oder um ein Eisen-Monolysinatsulfat.
Nach besonders bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung handelt es sich bei dem Metallsalz um ein Zinksulfat (ZnS04), Eisensulfat (FeS04) oder Mangansulfat (MnS04). Es kann sich aber auch um ein Kupfersulfat (CuS04), Kalziumsulfat (CaS04), Magnesiumsulfat (MnS04), Kobaltsulfat (CoS04), Natriumsulfat (NaS04), oder Nickelsulfat (NiS04) handeln.
Nach Ausführungsformen der Erfindung wird die flüssige Reaktionsmischung durch Lösen eines Metallsalzes in der wässrigen Lysinlösung in einem molaren Verhältnis von 1 Mol ei nes Metallatoms des Metallsalzes zu 1 Mol des Lysins erzeugt.
Die jeweiligen Gewichtsverhältnisse von Metallsalz und Lysin in der Reaktionsmischung hängen von dem jeweils verwendeten Metall bzw. Metallsalz ab. In Tests wurde beobach tet, dass eine flüssige Reaktionsmischung, die ein molares Verhältnis von Lysin:Metallatom aufwies, das von dem oben genannten 1:1 Verhältnis deutlich abwich, dennoch im Wesent lichen strukturreine Produkte gemäß der Formeln in Bildern 2, 4, 6 oder 8 bildeten, auch wenn ggf. in der Reaktionsmischung in diesem Fall dann Rückstände nichtreagierter Metall salzkomponenten verblieben. Das erfindungsgemäße Verfahren gemäß Ausführungsformen
der Erfindung kann also vorteilhaft sein, da es robust gegenüber Schwankungen des mola ren Verhältnisses von Lysin und Metall bzw. Metallsalz ist. Vorzugsweise wird jedoch die flüssige Reaktionsmischung so erzeugt, dass Lysin und Metallatom in einem molaren Ver hältnis von 1:1 vorliegen, um zu gewährleisten, dass möglichst sämtliche Edukte, zumindest sämtliche Metallatome des Metallsalzes, in der Reaktion zu dem gewünschten Produkt, der besagten Monolysinat-Verbindung, umgesetzt werden.
Nach Ausführungsformen der Erfindung umfasst der Prozess der chemischen Umsetzung eine mechanische Durchmischung des gelösten Lysins und des gelösten Metallsalzes bei einer Temperatur von mindestens 60°C, vorzugsweise 60°C - 90°C für mindestens 15 Minu ten. Beispielsweise kann die flüssige Reaktionsmischung mindestens 20 Minuten lang, ins besondere etwa 25-35 Minuten lang, bei einer Temperatur von etwa 80°C gerührt werden. Es wurde beobachtet, dass eine Rührdauer von weniger als 60 Minuten, und auch von we niger als 50 Minuten, und auch von weniger als 40 Minuten in der Regel ausreichend ist, um alle Edukte in der flüssigen Reaktionsmischung vollständig oder nahezu vollständig in die Monolysinat-Verbindung umzusetzen.
Nach Ausführungsformen der Erfindung weist die bereitgestellte wässrige Lysinlösung einen Lysinanteil von mindestens 30 Gewichtsprozent, vorzugsweise mindestens 40% Ge wichtsprozent der wässrigen Lösung auf. Der Rest der wässrigen Lysinlösung besteht im Wesentlichen oder vollständig aus Wasser. Beispielsweise kann eine wässrige Lösung mit einem 50%igen Lysinanteil kommerziell im Handel bezogen werden. Diese wässrige Lösung kann dann durch Zugabe von Wasser weiter verdünnt werden, um das Versprühen der voll ständig umgesetzten flüssigen Reaktionsmischung in einem späteren Sprühtrocknungsver fahren und/oder das Lösen des Metallsalzes in der wässrigen Lysinlösung zu erleichtern. Das zusätzliche Wasser, sofern dies überhaupt erforderlich sein sollte, wird vorzugsweise der bereitgestellten wässrigen Lysinlösung zugesetzt, bevor das Metallsalz in der wässrigen Lysinlösung aufgelöst wird. Es ist aber auch möglich, dass zusätzliche Wasser zusammen mit oder erst nach dem Metallsalz zuzugeben.
Die Frage, ob und ggf. wie viel Wasser zugegeben werden muss, hängt von dem gewählten Trocknungsverfahren, der Konzentration der bezogenen flüssig-Lysinlösung, sowie der Art
des Metallsalzes, welches darin gelöst werden soll, ab. Zur Beantwortung dieser Frage sind aber einfache experimentelle Handgriffe völlig ausreichend. Falls sich die berechnete Men ge an Metallsalz beispielsweise auch nach 15 Minuten Rühren bei Temperaturen über 60° nicht vollständig in der wässrigen Lysinlösung gelöst haben sollte, kann immer wieder eine kleine Menge Wasser zugegeben werden, bis sich das Metallsalz vollständig gelöst hat. Die Menge des zugegebenen Wassers wird notiert, und kann bei nachfolgenden Herstellungs prozessen mit dem gleichen Typ von wässriger Lysinlösung und dem gleichen Typ von Me tallsalz von Anfang an abgemessen und der wässrigen Lysinlösung oder der Reaktionsmi schung zugegeben werden. Wird zur Trocknung der vollständig umgesetzten Reaktionsmi schung ein Vernebelungsprozess verwendet und wird dabei festgestellt, dass die Reaktions mischung zu dickflüssig für die verwendeten Düsen ist, sodass die Nebelbildung unterbleibt oder unzureichend ausfällt, kann bei nachfolgenden Herstellungsprozessen mit dem glei chen Typ von wässriger Lysinlösung und dem gleichen Typ von Metallsalz der wässrigen Lysinlösung oder der Reaktionsmischung zusätzliches Wasser zugegeben werden. Läuft der Vernebelungsprozess nun wie gewünscht, wird die zusätzliche Menge an Wasser notiert und in der Zukunft bei einer Wiederholung des Herstellungsprozesses immer der Lysinlö sung oder der Reaktionsmischung zugegeben. Funktioniert der Vernebelungsprozess wegen zu hoher Viskosität der Reaktionsmischung nach wie vor nicht richtig, wird die zusätzliche Menge an Wasser bei der nächsten Durchführung des Verfahrens weiter erhöht. Die chemi sche Reaktion samt anschließender Vernebelung wird so oft wiederholt und die Wasser menge ggf. angepasst, bis der gewünschte Vernebelungseffekt erzielt wird.
In manchen Ausführungsformen wird bereits die bereitgestellte wässrige Lysinlösung auf über 60° erhitzt bevor das Metallsalz darin aufgelöst wird, da dies den Lösungsprozess des Metallsalzes beschleunigen kann. Es ist aber auch möglich, zuerst das Metallsalz in die wässrige Lysinlösung zu überführen um das Metallsalz darin aufzulösen und nach oder wäh rend dieses Lösungsprozesses die Temperatur dieser Lösung auf über 60° zu erhöhen. Vor zugsweise wird das Metallsalz unter ständigem Rühren in der flüssigen Lysinlösung gelöst.
Nach Ausführungsformen der Erfindung sind die wässrige Lysinlösung und die flüssige Reak tionsmischung im Wesentlichen frei sind von Salzsäure und deren Salzen. Insbesondere
sind die wässrige Lysinlösung und die flüssige Reaktionsmischung im Wesentlichen frei von Lysin-HCL Salzen bzw. deren Lösungsprodukten.
Dies kann vorteilhaft sein, da insbesondere CL Ionen, Salzsäure und deren Salze bzw. Lysin- HCL Rückstände eine Korrosion von Metallgegenständen wie zum Beispiel metallischen Reaktionsgefäßen oder Rührern bewirken können.
Nach Ausführungsformen der Erfindung ist die nach der Umsetzung in der flüssigen Reakti onsmischung enthaltene Monolysinat-Verbindung eine Verbindung gemäß einer Struktur formel, wie sie in einer der Figuren 2-9 allgemein bzw. als konkretes Beispiel dargestellt ist. Typischerweise enthält die flüssige Reaktionsmischung weniger als 1% Monolysinat-Verbin- dungen mit einer abweichenden Strukturformel oder einem abweichenden molaren Ver hältnis von Lysin und Metallatom.
Nach Ausführungsformen der Erfindung umfasst das Verfahren ferner eine Erzeugung eines Granulats aus der Monolysinat-Verbindung nach oder während der Trocknung.
In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung eine Monolysinat-Verbindung, die durch ein Verfahren zur Erzeugung einer Monolysinat-Verbindung gemäß einer der hier beschriebe nen Ausführungsformen und Beispielen erzeugt wurde.
Nach Ausführungsformen der Erfindung hat die Monolysinat-Verbindung eine Strukturfor mel wie in einer der Figuren 2, 4, 6 und 8 dargestellt, wobei M für das metallische Kation des Metallsalzes und A für das Anion des Metallsalzes steht. Konkrete Beispiele hierfür sind jeweils in den Figuren 3, 5, 7 und 9 dargestellt.
Nach Ausführungsformen der Erfindung ist die Monolysinat-Verbindung im Wesentlichen oder vollständig frei von Chloriden und CI - Ionen. Vorzugsweise sind die vollkommen aus reagierte flüssige Reaktionsmischung und die aus dieser gewonnenen getrockneten Reakti onsprodukte im Wesentlichen oder vollständig frei von Chloriden und Chlor-Ionen. Insbe sondere ist das im Trockungs- und/oder Granulationsprozess erhaltene Pulver bzw. Granu lat im Wesentlichen oder vollständig frei von Chloriden und Chlor-Ionen.
Nach Ausführungsformen der Erfindung enthält die Monolysinat-Verbindung, die mit dem hier beschriebenen Verfahren erzeugt wird, Kristallwasser. Die Menge des Kristallwassers liegt typischerweise im Bereich von 5 bis maximal 10 % des Gewichts der Monolysinat-Ver bindung. Es handelt sich bei der Monolysinat-Verbindung gemäß Ausführungsformen der Erfindung also um ein Hydrat. Dies kann vorteilhaft sein, da Hydrate wenig bis gar nicht hygroskopisch sind. In getrockneter Form neigt die so hergestellte Monolysinat-Verbindung also nicht dazu, Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft aufzunehmen und Klumpen zu bilden. Die Verbindung bleibt also rieselfähig und damit über lange Zeit hinweg gut lagerbar und verarbeitungsfähig.
Nach Ausführungsformen wird der Wassergehalt der wässrigen Reaktionsmischung, z.B. über den Wassergehalt der wässrigen Lysinlösung, so eingestellt, dass das Feststoff : Was ser Verhältnis mindestens 2 : 1 ist, wobei der Feststoff aus der Gesamtheit von Lysin und dem Metallsalz besteht. Der Feststoffanteil kann in manchen Ausführungsformen zur bes seren Verarbeitung und Erleichterung der Löslichkeit gesenkt werden, z.B. bis zu einemVer- hältnis von 1:1.
Falls ein Eisensalz als Metallsalz verwendet wird und falls der Reaktionsmischung eine ge ringe Menge an Zitronensäure beigegeben wird, kann die Zitronensäure 0,15 %- 0,25 % der Feststoffmasse, z.B. 0,2% der Feststoffmasse, betragen.
Die Anmelderin hat beobachtet, dass Ausführungsformen des Verfahrens robust sind ge genüber schwankenden Konzentrationen von Sauerstoff, der in der wässrigen Lysinlösung und/oder in der flüssigen Reaktionsmischung gelöst sein kann. Das bedeutet, schwankende Sauerstoffkonzentrationen in der Lösung haben keinen wesentlichen Einfluss auf die Zu sammensetzung der erhaltenen Monolysinat-Verbindung. Gemäß Ausführungsformen der Erfindung ist das Herstellungsverfahren daher frei von einem Schritt des Aufkochens (Erhit zen über den Siedepunkt) der wässrigen Lysinlösung und/oder in der flüssigen Reaktionsmi schung (zumindest im Zuge der Herstellung der Monolysinat-Verbindung, da es möglich ist, dass der Hersteller der wässrigen Lysinlösung zum Zwecke der Verbesserung der Haltbar keit die Lysinlösung aufkocht).
Die Aminosäure Lysin hat einen isoelektrischen Punkt von 9,74. Nach Ausführungsformen der Erfindung hat die flüssige Reaktionsmischung einen pH Wert von deutlich unterhalb dieses isoelektrischen Punktes, also von unter 9,5, vorzugsweise von unter 8,5. Die wässrige Lysinlösung kann z.B. initial einen pH Wert von ca. 10,2 aufweisen. Bei der Erzeugung der flüssigen Reaktionsmischung durch Lösen des Metallsalzes in der wässrigen Lysinlösung wird der pH Wert der so entstandenen flüssigen Reaktionsmischung sauer, wobei der pH Wert stark vom verwendeten Metallsalz abhängt.
In der untenstehenden Tabelle sind bevorzugte Mischungsverhältnisse verschiedener Kom ponenten und der Effekt verschiedener Metallsalze auf den pH Wert jeweils angegeben.
Um diesen pH Wert zu erhalten, ist es (mit der Ausnahme mancher Ausführungsformen, die ein Eisensalz als Metallsalz verwenden), nicht nötig, eine Säure oder Base zusätzlich der flüssigen Reaktionsmischung zuzugeben, um den pH Wert einzustellen um sicherzustellen, dass die gewünschten Reaktionsprodukte erhalten werden. Die Zugabe des Metallsalzes ist ausreichend, um den pH Wert hinreichend abzusenken. Die Anmelderin hat beobachtet, dass eine Absenkung des pHs in fast allen Fällen (außer bei Zugabe mancher Eisensalze) durch zusätzliche Säuren nicht erforderlich und führt diese Beobachtung auf die recht hohe Tendenz der Aminosäure Lysin, eine Monolysinat-Verbindung mit einem Metallion einzuge- hen, zurück.
Vielmehr sieht das Herstellungsverfahren der Monolysinat-Verbindung gemäß Ausfüh rungsformen der Erfindung vor, dass die flüssige Reaktionsmischung ohne Zugabe von (zu sätzlichen) Säuren wie z.B. Picolinsäure oder Ameisensäure erzeugt wird. Es wurde beob achtet, dass die Zugabe von Säuren nicht nur nicht notwendig ist, um die hier beschriebe nen Komponenten in Lösung zu bringen, sie würde zudem dazu beitragen, dass die Korrosi- vität der flüssigen Reaktionsmischung erhöht würde. Korrosion soll aber vermieden wer den, um den Eintrag von Schwermetallen bei der Verwendung von metallischen Behältnis sen und Apparaturen bei der Herstellung und Verarbeitung der Reaktionsmischung zu mini mieren. Lediglich bei der Verwendung von Eisensalzen wird vorzugsweise noch eine organi sche Säure, z.B. eine Zitronensäure, zugegeben, um das Eisen in der gewünschten Oxidati onsstufe zu halten.
Das Vermeiden der Zugabe von Säuren kann vorteilhaft sein, da die Zugabe der weiteren Säuren zu einer Verunreinigung der Monolysinat-Verbindung mit anderen Reaktionspro dukten, insbesondere Chelaten, führen kann. Gemäß Ausführungsformen der Erfindung ist das Herstellungsverfahren zudem frei von einem Schritt des Anlegens einer elektrischen Spannung an die flüssigen Reaktionsmischung. Die Anmelderin hat beobachtet, dass die in der Reaktionsmischung enthaltenen Edukte auch ohne das Anlegen einer elektrischen Spannung sich schnell und effektiv zu der Monolysinat-Verbindung umsetzen. In wässrigen Reaktionssystemen werden elektrische Kurzzeitströme bisweilen verwendet um die Reakti on zu beschleunigen. Das Anlegen elektrischer Spannungen erhöht jedoch zum einen den Energieverbrauch, zum anderen entstehen zumindest beim Anlegen hoher Spannungen Ionen bzw. Radikale, die die Korrosivität der flüssigen Reaktionsmischung erhöhen können.
In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung eine Substanzmischung, die eine oder meh rere Monolysinat-Verbindungen gemäß Ausführungsformen der Erfindung beinhaltet. Bei der Substanzmischung kann es sich z.B. um ein Futter oder einen Futtermittelzusatz für Nutz- und Haustiere, einen Gärzusatz für Kompostier- oder Biogasanlagen, einen Pflanzen dünger, ein Nahrungsmittel, einen Nahrungsmittelzusatz oder um ein Nahrungsergänzungs mittel für Menschen handeln.
In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung eine Verwendung einer Monolysinat-Ver- bindung gemäß einer der hier beschriebenen Ausführungsformen und Beispiele als Futter mittelzusatz für Nutz- und Haustiere und/oder als Gärzusatz und/oder als Düngemittelzu satz und/oder als Nahrungsmittelzusatz und/oder als Nahrungsergänzungsmittel.
Die Verwendung der Monolysinat-Verbindung in der Tierernährung kann eine Leistungsstei gerung und eine verbesserte intestinale Absorption von Spurenelementen bewirken. Die Effizienz von Spurenelementen im Futter lässt sich verbessern und die Ausscheidungsrate reduzieren. Das Risiko einer physiologischen Unterversorgung und Leistungsdepression werden verringert. Darüber hinaus scheinen organisch gebundene Spurenelemente physio logische Vorteile zu haben, z. B. verbesserte zootechnische und reproduktive Leistungen, höhere Ei-Qualität, sowie höhere Inkorporation der Spurenelemente in Körperorgane oder Gewebe.
Eine„ionische Bindung" (auch„lonenbindung",„Salzbindung",„heteropolare Bindung" oder„elektrovalente Bindung") ist eine chemische Bindung, die aus der elektrostatischen Anziehung positiv und negativ geladener Ionen resultiert. Ab einer Elektronegativitäts-Dif ferenz von DEN=1,7 spricht man von einem 50% partiell ionischen Charakter. Bei einer Dif ferenz größer als 1,7 liegen demnach ionische Bindungen, darunter polare, überwiegend kovalente Bindungen vor. Der Fall der reinen ionischen Bindung stellt jedoch eine Idealisie rung dar. Es kommt - typischerweise - eine lonenbindung zwischen Elementen, die links im Periodensystem (PSE) stehen, also Metallen, und Elementen, die rechts im PSE stehen, Nichtmetallen, zustande. Schaut man sich den lonenbindungsanteil z. B. von Natriumchlorid an, welches oft als klassischer Fall der lonenbindung angesehen wird, so errechnet sich ein Wert von ca. 73 %. Der ionische Charakter von Cäsiumfluorid liegt bei ca. 92 %.
Spektroskopische Aufnahmen haben gezeigt, dass es sich bei der Monolysinat-Verbindung gemäß Ausführungsformen der Erfindung um ein auf ionischen Bindungen beruhendes Mo- nolysinat handelt, nicht um eine Komplexverbindung mit koordinativen Bindungen oder um ein Chelat im engeren Sinne.
Eine„Monolysinat-Verbindung" ist eine Verbindung aus einem oder mehreren Monome ren, wobei in jedem Monomer genau ein Lysinmolekül über ionische Bindungen mit genau einem Metallsalz bzw. dessen ionischen Komponenten verbunden ist.
Eine„Chelat-Verbindungen", auch als„Chelatkomplex" oder„Chelat" bezeichnet, ist eine Verbindung, bei der ein mehrzähniger Ligand (auch„Chelator", besitzt mehr als ein freies Elektronenpaar) mindestens zwei Koordinationsstellen (Bindungsstellen) des Zentralatoms einnimmt. Beim Zentralatom handelt es sich vorzugsweise um ein zweifach positiv gelade nes Metallion (etwa Fe2+, Zn2+). Liganden und Zentralatom sind über koordinative Bindun gen verknüpft. Das bedeutet, das bindende Elektronenpaar wird allein vom Liganden be reitgestellt. Chelatkomplexe sind stabiler als gleiche Komplexe mit einzähnigen, nicht unter einander verknüpften Liganden. Die koordinative Bindung (Komplexbindung) zwischen Li gand und Metall kann als polare kovalente Bindung betrachtet werden und unterscheidet sich von anderen Formen der chemischen Bindung: anders als im Falle der koordinativen Bindung weist eine lonenbindung gar kein bindendes Elektronenpaar auf. Anders als im Falle der koordinativen Bindung steuert in einer unpolaren kovalenten Bindung jeder Bin dungspartner ein Elektron zum bindenden Elektronenpaar bei.
Unter einem Stoff, der„im Wesentlichen frei ist" von einer bestimmten Substanz, wird im Folgenden ein Stoff verstanden, der zu weniger als 1 %, vorzugsweise zu weniger als 0.4 % seines Gewichts aus dieser Substanz besteht bzw. diese Substanz zu weniger als 1 %, vor zugsweise zu weniger als 0.4 % seines Gewichts beinhaltet.
Unter einer„wässrigen Lysinlösung" wird hier Wasser verstanden, in welchem Lysin gelöst ist. Nach bevorzugten Ausführungsformen ist die wässrige Lysinlösung völlig oder im We sentlichen frei von anderen Aminosäuren außer Lysin. Nach Ausführungsformen der Erfin dung ist die flüssige Reaktionsmischung völlig oder im Wesentlichen frei von Chloriden und Ch - Ionen.
Unter einer„flüssigen Reaktionsmischung" wird hier eine wässrige Lösung verstanden, wel che die Edukte und/oder Produkte dieser chemischen Reaktion beinhaltet. Vor dem Start der chemischen Reaktion beinhaltet die Reaktionsmischung im Wesentlichen nur die Eduk-
te. Nach vollständiger Umsetzung aller oder zumindest der limitierenden Edukte zu einem oder mehreren Produkten beinhaltet die Reaktionsmischung die Produkte und ggf. als stö chiometrischer Rest verbliebene Edukte.
Kurzbeschreibung der Figuren
Im Folgenden werden Ausführungsformen der Erfindung nur exemplarisch näher erläutert, wobei auf die Zeichnungen verwiesen wird, in denen sie enthalten sind. Es zeigen:
Figur 1 eine allgemeine Strukturformel von L-Lysin;
Figur 2 eine allgemeine Strukturformel einer Monolysinat-Verbindung;
Figur S ein konkretes Beispiel einer Monolysinat-Verbindung gemäß der allgemeinen
Formel von Figur 2;
Figur 4 eine allgemeine Strukturformel einer weiteren Monolysinat-Verbindung;
Figur 5 ein konkretes Beispiel einer Monolysinat-Verbindung gemäß der allgemeinen
Formel von Figur 4;
Figur 6 eine allgemeine Strukturformel einer weiteren Monolysinat-Verbindung;
Figur 7 ein konkretes Beispiel einer Monolysinat-Verbindung gemäß der allgemeinen
Formel von Figur 6;
Figur 8 eine allgemeine Strukturformel einer weiteren Monolysinat-Verbindung;
Figur 9 ein konkretes Beispiel einer Monolysinat-Verbindung gemäß der allgemeinen
Formel von Figur 8;
Figur 10 ein Flussdiagramm eines Verfahrens zur Herstellung einer Monolysinat-Ver bindung wie z.B. in Figur 1 dargestellt;
Figur 11 ein Flussdiagramm eines verallgemeinerten Verfahrens zur Herstellung einer
Monolysinat-Verbindung;
Figur 12 ein Behältnis mit einer flüssigen Reaktionsmischung;
Figur 13 Fotos von Mangan-Monolysinat-Granulat;
Figur 14 Fotos von Eisen-Monolysinat-Granulat;
Figur 15 elektronenmikroskopische Aufnahmen von Eisen-Monolysinat-Sulfat;
Figur 16 elektronenmikroskopische Aufnahmen von Mangan-Monolysinat-Sulfat;
Figur 17 ein IR Spektrum von zwei Monolysinaten.
Ausführliche Beschreibung
Figur 1 zeigt die essentielle proteinogene a-Aminosäure Lysin in seiner natürlichen L-Form. Gemäß bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung ist das„Lysin" als L-Lysin zu verste hen. Lysin beinhaltet die für Aminosäuren charakteristischen Gruppen, nämlich eine Amino gruppe 104, eine Carboxylgruppe 106 sowie den für Lysin typischen Rest 102. Die Carboxyl- gruppe kann negativ geladen sein, sodass Lysin als Lysin-Anion vorliegt.
Figur 2 stellt eine allgemeine Strukturformel einer Monolysinat-Verbindung 200 dar, wie sie nach Ausführungsformen des hier beschriebenen Herstellungsverfahrens gewonnen wer den kann.
Die Monolysinat-Verbindung 200 beinhaltet genau ein Lysinmolekül pro Metallatom. Sie entsteht beispielsweise aus einer wässrigen Lösung von Lysin und einem Metallsalz, wobei das Metallsalz aus einem zweiwertigen Metall und einem zweiwertigen Anion besteht.
Die Carboxylgruppe ist negativ geladen, sodass Lysin als Lysin-Anion vorliegt. Das Lysin-An ion ist mit dem Metallkation des gelösten Metallsalzes über eine ionische Bindungen ver bunden. Insbesondere stellt in der ionischen Verbindung das metallische Kation M das Bin deglied zwischen dem Anion A des Metallsalzes und dem Lysinanion dar. In der Ausfüh rungsform nach Figur 2 ist das Metallion M ein zweifach positiv geladenes Kation und das Metallsalzantion ein zweifach negativ geladenes Anion, dessen eine Ladung durch ein Pro ton mit einer Ladung abgesättigt ist. Bei dem positiv geladenen Metallion kann es sich ins besondere um Mn2+, Fe2+, Zn2+, Cu2+, Ca2+, Mg2+, Co2+, Na2+, oder Ni2+ handeln. Das Anion kann zum Beispiel aus einem Sulfatrest oder Carbonatrest bestehen.
Figur 3 zeigt ein konkretes Beispiel einer Monolysinat-Verbindung gemäß der allgemeinen Formel von Figur 2, nämlich eine Strukturformel für Mangan-Monolysinat-Sulfat 300. Die Monolysatverbindung 200, 300 kann Kristallwasser (Hydratwasser) beinhalten.
Figur 4 stellt eine allgemeine Strukturformel einer Monolysinat-Verbindung 400 dar, wie sie nach Ausführungsformen des hier beschriebenen Herstellungsverfahrens gewonnen wer den kann. Die Monolysinat-Verbindung 400 beinhaltet genau ein Lysinmolekül pro Metalla tom. Sie entsteht beispielsweise aus einer wässrigen Lösung von Lysin und einem Metall salz, wobei das Metallsalz aus einem zweiwertigen Metall und zwei einwertigen Anionen besteht.
Figur 5 zeigt ein konkretes Beispiel einer Monolysinat-Verbindung gemäß der allgemeinen Formel von Figur 4, nämlich eine Strukturformel für Mangan-Monolysinat-Chlorid 500. Die Monolysatverbindung kann Kristallwasser (Hydratwasser) beinhalten. Die Verbindung 500 kann als Reaktionsprodukt aus Flüssiglysin und Manganchlorid MnCI gewonnen werden. Eines der beiden Chloridionen des MnCI2 Salzes lagert sich an das Amin im Aminosäurerest des Lysins an, es entsteht eine ionische Bindung zwischen der NH3+ Gruppe und dem Chlo- rid-Anion. Das andere Chloridion lagert sich an das zweiwertige Mangan-Kation an, es ent steht eine ionische Bindung zwischen dem Metallkation und dem Chlorid-Anion. Da die An ionen und Kationen des MnCI2 Salzes sich in Lösung befinden, bevor das Salz gebildet wird, können die beiden Chloridionen auch von unterschiedlichen MnCI2 Salzmonomeren stam men. Aufgrund der korrosionsfördernden Eigenschaft von Chloriden ist diese Ausführungs form mit Chloriden als Anion möglich, jedoch nicht bevorzugt.
Figur 6 zeigt eine allgemeine Strukturformel einer Monolysinat-Verbindung 600, wie sie nach Ausführungsformen des hier beschriebenen Herstellungsverfahrens gewonnen wer den kann. Die Monolysinat-Verbindung 600 beinhaltet genau ein Lysinmolekül pro Metalla tom. Sie entsteht beispielsweise aus einer wässrigen Lösung von Lysin und einem Metall salz, wobei das Metallsalz aus zwei einwertigen Metallatomen und einem zweiwertigen Anion (z.B. Sulfat, Carbonat) besteht. Die Verbindung 600, 700 kann Kristallwasser enthal ten. Das Lysinmolekül ist über seine einfach negativ geladene Carboxylgruppe mit dem ein fach positiv geladenen Metallion über eine ionische Bindung verbunden. Das zweiwertige Anion ist nicht Bestandteil der Monolysinat-Verbindung 600, sondern verbleibt als Rück stand 601 in der Reaktionslösung.
Die Strukturformel 600 gibt die Struktur wieder, wie sie beispielsweise gemäß Ausführungs formen des erfindungsgemäßen Verfahrens entsteht, wenn als Metallsalz Kaliumsulfat (K2S04) verwendet wird.
Figur 7 zeigt ein konkretes Beispiel einer Monolysinat-Verbindung gemäß der allgemeinen Formel 600 von Figur 6, nämlich eine Strukturformel für Kalium-Monolysinat 700. Die Mo nolysatverbindung 700 kann Kristallwasser (Hydratwasser) beinhalten.
Figur 8 zeigt eine allgemeine Strukturformel einer Monolysinat-Verbindung 800, wie sie nach Ausführungsformen des hier beschriebenen Herstellungsverfahrens gewonnen wer den kann. Die Monolysinat-Verbindung 800 beinhaltet genau ein Lysinmolekül pro Metalla tom. Sie entsteht aus einer wässrigen Lösung von Lysin und einem Metallsalz, wobei das Metallsalz beispielsweise aus einem einwertigen Metallatom und einem einwertigen Anion (z.B. Chloridion) besteht. Die Verbindung 800, 900 kann Kristallwasser enthalten. Das Lysin molekül ist über seine einfach negativ geladene Carboxylgruppe mit dem einfach positiv geladenen Metallion über eine ionische Bindung verbunden.
Figur 9 zeigt ein konkretes Beispiel einer Monolysinat-Verbindung gemäß der allgemeinen Formel 800 von Figur 8, nämlich eine Strukturformel für Kalium-Chlorid-Monolysinat 900. Die Monolysatverbindung 900 kann Kristallwasser (Hydratwasser) beinhalten.
Das freie Elektronenpaar am Stickstoffatom der Amingruppe des Lysinrests kann ein Proton aufnehmen wie beispielhaft für Figur 8 gezeigt.
Die Monolysinat-Verbindung gemäß Ausführungsformen der Verbindung kann als Mono mer vorliegen oder als Polymer, das mehrere der besagten Monomere umfasst. Die Verbin dung kann auch als eine Mischung aus Monomer und Polymer vorliegen. Beispielsweise können die Monomere aus einer Verbindung gemäß der in einer der Figuren 2-9 spezifizier ten Formel ausgebildet sein. Die Ausbildung von polymeren Lysinatsalzen kann vorteilhaft sein, da auf diese Weise ein homogenes Salzkristallgitter und eine dichte Packung der Lysi- natsalzmonomere erzielt werden kann.
In manchen Ausführungsformen kann das Metallsalz, das der wässrigen Lysinlösung zuge geben wird, auch Hydratwasser beinhalten.
Figur 10 ist ein Flussdiagramm eines Verfahrens zur Herstellung einer Monolysinat-Verbin- dung 200, 300, 400, 500, 600, 700, 800, 900 wie z.B. in Figuren 2-9 dargestellt.
In einem ersten Schritt 602 wird eine wässrige Lysinlösung bereitgestellt. Beispielsweise kann die wässrige Lysinlösung über kommerzielle Anbieter bezogen werden. Auf dem Markt sind beispielsweise wässrige Lysinlösungen mit einem Lysingehalt von ca. 50 Ge wichtsprozent erhältlich. Die wässrige Lysinlösung hat eine dunkelbraune Färbung und einen alkalischen bis leicht alkalischen pH-Wert. Lösungen mit einem solchen pH-Wert grei fen Stahlbehältnisse nicht bzw. kaum an. Wässrige Lysinlösungen sind über einen langen Zeitraum hinweg stabil gelöst und lagerfähig, zum Beispiel in Plastik- oder Stahltanks. Nach manchen Ausführungsformen ist es möglich, die wässrige Lysinlösung selbst zu erstellen, indem die gewünschte Menge Lysin in Wasser oder einer wässrigen Metallsalzlösung gelöst wird. Die Verwendung einer bereits vorgefertigten wässrigen Lysinlösung (ohne Metallsalz) bewirkt jedoch eine Zeitersparnis, da derartige Lösungen bereits fertig am Markt bezogen werden können.
Insbesondere soll die verwendete wässrige Lysinlösung frei sein von Chloriden und CL - Io nen und sonstigen Substanzen, die eine Korrosion von Stahlbehältnissen oder Geräten be wirken könnten. Hierdurch wird eine Korrosion der Anlagen verhindert, welche nicht nur im Hinblick auf die Lebensdauer der Anlagen unerwünscht ist, sondern auch im Hinblick auf die Qualität der zu gewinnenden Monolysinat-Verbindung: bei im Stand der Technik verwende ten nasschemischen Verfahren zur Chelat-Bildung, bei welchen Salzsäure oder die Salze derselben in der Reaktionsmischung enthalten sind, wurde beobachtet, dass die durch die Salzsäure bewirkte Korrosion der Anlagen zu einer Freisetzung von Stahlveredlern wie Chrom und anderen Schwermetallen führt. Die durch Korrosion freigesetzten Schwermetal le können ihrerseits auf Undefinierte Weise mit den in der Reaktionslösung gelösten Metall salzen reagieren und Verbindungen bilden, die als Verunreinigungen im Endprodukt enthal ten sind. Trockne Verfahren verwenden Mühlen oder andere Formen der mechanischen Aktivierung und führen zu Verunreinigung durch Abrieb. Gerade im Kontext der Verwen-
düng der Monolysinat-Verbindungen als Futtermittelzusatz, Nahrungsergänzungsmittel und/oder als Pflanzendünger ist die Einbringung von Schwermetallen wie Chrom in das Endprodukt in hohem Grade unerwünscht. Viele Schwermetalle sind gesundheitsschädlich und sollten also nicht in den Stoffwechsel von Tier und Mensch bzw. in Ackerböden einge bracht werden. Die Verwendung von einer wässrigen Lysinlösung zur Herstellung von Mo- nolysinaten ist also nicht nur kostengünstig, sondern auch besonders gesund und umwelt freundlich, da Korrosionsprozesse und der damit verbundene Eintrag von unerwünschten Schwermetallen in die Reaktionslösung vermieden wird.
Vorzugsweise handelt es sich bei der bereitgestellten flüssigen Lysinlösung um eine futter mittelrechtlich und/oder lebensmittelrechtlich zugelassene Lysinlösung.
In einem optionalen Schritt kann der bereitgestellten wässrigen Lysinlösung weiteres Was ser zugegeben werden, um die Lösung zu verdünnen. Insbesondere wenn die Lysinlösung im Handel bezogen wird, kann es sein, dass die Konzentration reduziert werden muss, um die Löslichkeit der Metallsalze zu erhöhen und/oder um eine gute Vernebelbarkeit der Re aktionslösung in einem anschließenden Trocknungsprozess sicherzustellen. Es ist auch mög lich, dieses zusätzliche Wasser, sofern nötig, vor, während oder nach dem Lösen der Metall salze in die wässrige Lysinlösung zuzugeben.
In einem weiteren Schritt 604 folgt die Erzeugung einer flüssigen Reaktionsmischung durch Lösen eines Metallsalzes in der wässrigen Lysinlösung. Beispielsweise kann das Salz unter ständigem Rühren der Lysinlösung zugegeben werden. Durch das Lösen des Metallsalzes, z.B. eines Sulfats, wird Wärme freigesetzt, wodurch sich die angesetzte Lösung selber er wärmt. Bei erhöhten Temperaturen löst sich das Metallsalz etwas schneller. Gemäß Aus führungsformen wird die wässrigen Lysinlösung und/oder die flüssige Reaktionsmischung aktiv durch eine Heizung erhöht, z.B. auf eine Temperatur von über BO °C, z.B. über 50 °C, weiterhin beispielsweise über 60 °C. Bevorzugt wird die Reaktion ohne aktive Heizung durchgeführt um Energie zu sparren, sodass während der Lösung die Temperatur der Reak tionsmischung auf ca. 5-15°C über der Raumtemperatur steigt.
Vorzugsweise wird das Metallsalz in einem molaren Verhältnis von Metallatom M:Lysin von 1:1 zugegeben. Die Menge des benötigten Metallsalzes hängt dabei von der Art des ver wendeten Metallsalzes und der Konzentration der Lysinlösung ab.
Beispielsweise kann die flüssige Reaktionsmischung folgende Komponenten umfassen oder aus diesen bestehen, um ca. 1 kg Mangan-Monolysinat zu erhalten:
- 570 g Mangansulfat Monohydrat (57%)
- 980 g wässrige Lysinlösung mit einem Lysin-Gewichtsanteil von 50
700 g zusätzliches Wasser.
Gemäß einem weiteren Beispiel kann die flüssige Reaktionsmischung folgende Komponen ten umfassen oder aus diesen bestehen, um ca. 1 kg Eisen-Monolysinat zu erhalten:
- 570 g Eisensulfat Monohydrat (57%)
- 980 g wässrige Lysinlösung mit einem Lysin-Gewichtsanteil von 50 %
- 700 g zusätzliches Wasser.
In einem nächsten Schritt 306 erfolgt eine chemische Umsetzung des in der Reaktionsmi schung gelösten Lysins und des Metallsalzes, sodass die Monolysinat-Verbindung erzeugt wird. Das gelöste Lysin wird dabei mit dem Metallsalz unter ständigem Rühren bei Tempe raturen von vorzugsweise über 60 °C zur Reaktion gebracht und in eine ionische Monolysi- nat-Metallsalsverbindung überführt. Der Rührvorgang wird vorzugsweise so lange fortge führt, bis die Edukte der Reaktionsmischung vollständig in die Monolysinat-Verbindung überführt wurden oder bis zur Erreichung des chemischen Gleichgewichts, sodass mit einer Erhöhung der Konzentration der Monolysinat-Verbindung nicht mehr zu rechnen ist. Typi scherweise ist hierfür ein Zeitraum von 20-60 Minuten, insbesondere von ca. 25-35 Minu ten, erforderlich. Alternativ zu dem Rühren können auch andere Formen der mechanischen Durchmischung der flüssigen Reaktionsmischung verwendet werden, zum Beispiel Schüt teln, Verwirbelungen mittels Düsen, wiederholtes Überführen der flüssigen Mischung in andere Behältnisse o. ä.
Beispielhaft ist die chemische Umsetzung von Lysin und Metallsalz zu einer Monolysinat- Verbindung für Mangansulfat in folgende Reaktionsgleichung angegeben:
Die entsprechende Reaktionsgleichung zur Herstellung von Eisen-Mono-Lysinat lautet:
Verallgemeinert lautet die Formel:
MA + C6H14N202 [MC6H13N202]HA
Hierbei steht M für das Metall des Metallsalzes und A für den nichtmetallischen Teil des
Metallsalzes. Berücksichtigt man die Ladungsverhältnisse im Metallsalz, steht M für das Metallkation, A für das entsprechende Anion.
Beispielsweise kann M für Mangan Mn2+, Eisen Fe2+, Zink Zn2+, Kupfer Cu2+, Calcium Ca2+, Magnesium Mg2+, Kobalt Co2+, Natrium Na2+, Kalium K+, oder Nickel Ni2+ stehen. Beispiels weise kann A für eine Sulfat- S04 2- , eine Hydroxid- oder eine Carbonat C03 2- Gruppe ste hen. Im Falle einwertiger Metalle ist die Stöchiometrie entsprechend anzupassen.
Die Monolysinat-Verbindung, die nach einer Ausführungsform aus dieser Reaktionsmi schung hervorgeht, nämlich [MnC6H13N202]HS04, besteht zu einem Gewichtsanteil von 17,38 % aus Mangan, zu 30,70 % aus Sulfat und zu 46,22 % aus Lysin. Das Endprodukt, der Mangan-Lysinat-Komplex, beinhaltet etwa 5 % bis maximal 10 % (Gewichtsprozent) Was ser. Im Endprodukt beträgt das Verhältnis von Gewichtsprozent Lysin zu Gewichtsprozent Mangan 1:2,56.
Die Monolysinat-Verbindung, die nach einer Reaktionsmischung gemäß einer anderen Aus führungsform der Erfindung hervorgeht, nämlich [FeC6H13N202]HS04 besteht zu einem Ge wichtsanteil von 17,60 % aus Eisen, zu 30,61 % aus Sulfat und zu 46,10 % aus Lysin. Das Endprodukt, der Eisen-Lysinat-Komplex, beinhaltet etwa 5 % bis maximal 10 % (Ge wichtsprozent) Wasser. Im Endprodukt beträgt das Verhältnis von Gewichtsprozent Lysin zu Gewichtsprozent Eisen 1:2,619.
Bevorzugte Mengenverhältnisse von Metallsulfat und Lysinlösung gemäß Ausführungsfor men der Erfindung lassen sich aus der untenstehenden Tabelle für mehrere unterschiedli-
che Metallsulfate berechnen und hängt von der Konzentration der verwendeten Lysinlö sung ab. Die Lysinlösung kann z.B. einen Lysin-Gewichtsanteil von 50 % haben. Die Mengen der Lysinlösung und des Metallsalzes werden vorzugsweise so gewählt, dass ein equimola- res Verhältnis von Lysinmolekülen:Metallatomen des Metallsalzes (im Folgenden in den Tabellen mit„equimolarer Mischung bezeichnet) in der fertigen Reaktionslösung vorliegt. Es ist möglich, Lysin und Metallsalz in anderen molaren Verhältnissen in Lösung zu bringen um die Reaktionsmischung herzustellen, z.B. anstatt eines molaren Verhältnisses von 1:1 in einem molaren Verhältnis von 1:1,20 oder 1:0,80. Vorzugsweise werden die Reaktionspro dukte jedoch in untenstehendem Verhältnis in Lösung gebracht, da dadurch, wenn über- haupt, nur ein sehr kleiner stöchiometrischer Rest an Edukten in der Reaktionslösung ver bleibt.
Das Molekulargewicht von 290.19 g/Mol ist ein für eine 50%ige Lysinlösung errechneter Wert, der wie folgt berechnet wird: 1000 g einer reinen wässrigen 50%igen Lysinlösung beinhalten 500 g Lysin, welches ein Molekulargewicht von 146.19 g/mol hat, sowie 500 g Wasser, welches ein Molekulargewicht von 18,015 g/mol hat. In 1000 g Flüssiglysin („FLy- sin") sind demnach 500g/ 146.19 g/mol = 3.42 mol Lysin und 500g/18,015 g/mol = 27,7 mol enthalten. Das molare Verhältnis von Lysin:H20 ist also 3.42 mol : 27,7 mol = 1:8,11. Dem nach kommen in dieser 50%igen Lysinlösung auf ein Mol Lysin etwa 8 Mol Wasser. Das hy pothetisch errechnete„Molekulargewicht einer 50%igen wässrigen Lysinlösung ist dem nach 146.19 g/mol + 8,11 x 18,015 g/mol = 292,3 g/mol. Die obige Tabelle gibt einen rech- nerisch gerundeten Wert von 290,19 g/mol an, der sich ergibt, wenn man von 8 mol H20 pro Mol Lysin mit einem Molekulargewicht von Wasser von rund 18 g/mol ausgeht. Wird eine Lysinlösung anderer Konzentration verwendet, sind ist das errechnete,„hypotheti sche" Molekulargewicht von FLysin in der obigen Tabelle entsprechend anzupassen.
Um Mangansulfatmonolysinat herzustellen, werden also 1 Gewichtsteil der oben genann- ten 50%igen Lysinlösung mit 1,92 Teilen Mangansulfat kombiniert, indem z.B. diese 1,92 Teile Mangansulfat in dem einen Teil der Lysinlösung in Lösung gebracht werden. In analo ger Weise werden die Metallsalzmengen für andere Metallsalze berechnet.
Nach weiteren Ausführungsformen werden verschiedene Magnesiumsalze zur Herstellung eines Magnesiumsalz-Monolysinats verwendet. Die untenstehende Tabelle gibt Gewichts- verhätnisse für die Herstellung verschiedener Magnesiumlysinate an:
Obiger Tabelle kann entnommen werden, dass manche Metallsalze als Hydrate vorliegen. In diesem Fall muss der Hydratwasseranteil bei der Berechnung des Gewichts bzw. der Menge des in Lösung zu bringenden Metallsalzes entsprechend berücksichtigt werden. Der Einfluss von Hydratwasser auf die Mischungsverhältnisse des FLysins und des jeweiligen Metallsalzes ist beispielhaft in der obenstehenden Tabelle für Magnesiumsalze angegeben. Untenstehende Tabelle enthält entsperchende Gewichts-Verhältnisse für Calciumsalze.
Um Bormonolysinate herzustellen, kann beispielsweise Borcarbonat oder Borsulfat als das Metallsalz verwendet werden. Um Natrium-Monolysinate zu erhalten, kann neben Natri umsulfat beispielsweise auch Natriumcarbonat oder Natriumcarbonat Monohydrat oder Natriumcarbonat Decahydrat als Metallsalz verwendet werden. Die obenstehenden Tabel len sind also nur exemplarisch zu verstehen.
Nach vollständiger Umsetzung der Edukte in die Monolysinat-Verbindung oder nach Errei chen des chemischen Reaktionsgleichgewicht des erfolgt in einem weiteren Schritt 608 eine Trocknung der flüssigen Reaktionsmischung zur Gewinnung des darin enthaltenen Reakti onsprodukt, der Monolysinat-Verbindung.
Beispielsweise kann die Trocknung mittels Sprühtrocknung (auch Zerstäubungstrocknung) durchgeführt werden. Bei der Sprühtrocknung wird mittels eines Zerstäubers die ausrea gierte bzw. im Gleichgewicht befindliche Reaktionsmischung in einen Heißgasstrom einge bracht, der das in der Mischung enthaltene Reaktionsprodukt in sehr kurzer Zeit (wenige Sekunden bis Bruchteile einer Sekunde) zu einem feinen Pulver trocknet. Beispielsweise wird mittels eines Druckzerstäubers (bei je nach Bauart typischerweise 50 bis 250 bar), ei nes pneumatischen Zerstäubers (bei je nach Bauart typischerweise 1 bis 10 bar) oder eines Rotationszerstäubers (bei je nach Bauart typischerweise 4.000 bis 50.000 1/min) die zu trocknende Reaktionsmischung zerstäubt. Dadurch wird die Gesamtoberfläche der Flüssig keit enorm vergrößert. Die zerstäubte Reaktionsmischung wird in einen Heißgasstrom ein gesprüht, wodurch aufgrund der großen Oberfläche in sehr kurzer Zeit die Flüssigkeit ver dampft und das feuchte Gut zu einem feinen Pulver trocknet. Da die Energie für die Ver dampfung durch das Heißgas zur Verfügung gestellt wird, handelt es sich bei der Sprüh trocknung um eine sogenannte Konvektionstrocknung. Beim Heißgas handelt es sich vor zugsweise um Luft. Der Einsatz von Inertgasen ist aber auch möglich.
Die Eintrittstemperatur des Heißgases liegt im Bereich von 150-200°C, insb. Im Bereich von 170-190°C. Die Speisetemperatur der ausreagierten Reaktionsmischung, einer dunkelbrau nen Lösung, liegt vorzugsweise im Bereich von 60-80°C. Der Sprühdruck liegt vorzugsweise im Bereich von 2,0 bis 3 bar, insb. 2,0 bis 2,8 bar. Der Feststoffgehalt der versprühten aus-
reagierten Reaktionsmischung liegt vorzugsweise bei ca. 40-60%, insbesondere bei ca. 45- 52%.
Das anfallende pulverförmige Trocknungsgut kann nun abgeschieden und gesammelt wer den. Beispielsweise kann ein Zyklonabscheider das durch Trocknung entstandenen Monoly- sinat-Pulver vom Luftstrom trennen. Der Sprühtrockner kann sowohl kontinuierlich als auch diskontinuierlich betrieben werden.
Die mittels Sprühtrocknung gewonnenen Monolysinat-Pulverpartikel haben typischerweise einen Durchmesser zwischen 80 pm und 100 pm. Nach einer Ausführungsform haben über 90%, vorzugsweise über 95% der Monolysinat-Pulverpartikel einen Durchmesser zwischen 80 pm und 100 pm.
Nach manchen Ausführungsformen der Erfindung werden die getrockneten Monolysinat- Pulverpartikel zur Verbesserung der Pulvereigenschaften (z. B. Pulverfließfähigkeit, Unter sinkverhalten, Staubneigung) zu Granulaten agglomeriert. So wird beispielsweise sehr fei nes Monolysinat-Pulver in den Bereich der Zerstäuber zurückgeführt um dort Agglomerati on zu fördern.
In manchen Ausführungsformen des Verfahrens wird der Schritt der Trocknung der ausrea gierten Reaktionsmischung in einem eigenen Schritt durchgeführt, welcher vor dem Schritt der Erzeugung eines Granulats aus dem beim Trocknen gewonnenen Pulver erfolgt.
In anderen Ausführungsformen erfolgt die Erzeugung des Monolysinat-Granulats im Zuge der Trocknung. Ein Beispiel für diese Verfahrensvariante ist die Sprühgranulation, bei wel cher zunächst, wie bei einer reinen Sprühtrocknung, trockene Kleinstpartikel in einem Ver arbeitungsgefäß („Wirbelbett") im Schwebezustand gehalten werden. Die Oberfläche die ser Kleinstpartikel dient als Kristallisationskern für weitere durch die Vernebelung generier te kleine Tropfen. Im Verfahren der Sprühgranulation erfolgt somit eine Trocknung und Granulation in einem gemeinsamen Verfahrensschritt, der eine Kontrolle des Partikel wachstums und damit auch eine Kontrolle der Partikelgröße und teilweise auch von deren Oberflächenstruktur ermöglicht.
Ein„Granulat" im Sinne diese Erfindung ist eine partikelförmige Substanz, wobei der Durch messer von mindestens 95%, vorzugsweise mindestens 97% der Partikel im Bereich zwi schen lOOpm und 800pm liegt. Das Granulat hat vorzugsweise ein Schüttgewicht von 700- 800 g/Liter (Eisen-Monolysinat: ca. 750 g/l, Mangan-Monolysinat: ca. 760-770 g/L) bei einer Restfeuchte von unter 5%, z.B. einer Restfeuchte von 2-3%.
Die Verarbeitung des Monolysinat-Pulvers zu einem Granulat hat mehrere Vorteile wie zum Beispiel die verringerte Staubneigung, eine bessere Handhabbarkeit, eine bessere Rieselfä higkeit, eine reduzierte Neigung zur Klumpenbildung und den Vorteil der einfacheren Do sierung, zumindest in Ausführungsformen, gemäß welchen das Granulat mit Füll -oder Zu satzstoffen„gestreckt" wird um dadurch eine geringere Konzentration der Monolysinat- Verbindung pro Volumeneinheit zu erzielen.
Bei manchen Anwendungen ist es jedoch vorteilhaft, das getrocknete Monolysinat-Pulver direkt zu vertreiben und weiterzuverarbeiten, denn aufgrund der großen spezifischen Ober fläche des Pulvers löst sich das sprühgetrocknete Pulver schneller in Wasser als das ent sprechende Granulat.
Typischerweise enthält die Monolysinat-Verbindung, die mit dem hier beschriebenen Ver fahren erzeugt wird, Kristallwasser. Beispielsweise beinhaltet die Monolysinat-Verbindung [MnC6H13N202]HS04 etwa 5 % ihres Gewichts an Kristallwasser.
Die gemäß des hier beschriebenen verfahrensgewonnene Monolysinat-Verbindung hat den Vorteil, dass sie besonders rein ist, d. h. weitgehend frei ist von Verunreinigungen, die ent weder bereits in den Ausgangsstoffen enthalten sind oder erst im Zuge der Verarbeitung eingebracht werden. Insbesondere wird der Eintrag von Schwermetallen aus korrodierten Stahlbehältern vermieden. Das Verfahren ist kostengünstig und in kurzer Zeit durchzufüh ren, da auf bereits im Handel erhältliche wässrige Lysinlösungen zurückgegriffen werden kann.
Die so gewonnene Monolysinat-Verbindung kann auf vielfältige Weise zum Einsatz kom men: Lysin ist eine der limitierenden Aminosäuren und dient der Synthese von Nukleinsäu ren, dem Kohlenhydratstoffwechsel und ist wichtig für die Produktion von Antikörpern,
Hormonen und Enzymen. Lysin verbessert bei vielen Organismen, insbesondere auch Nutz tieren, den Stickstoffhaushalt, verstärkt die Sekretion von Verdauungsenzymen, befördert den Kalziumstransport der Zellen, und führt ganz allgemein zu einem besseren Gesund heitszustand, zu einer besseren Nahrungsverwertung und verbesserten Leistungseigen schaften. Die physiologische Wirksamkeit der dem Futtermittel zugegebenen Spurenele mente lässt sich durch Einbindung dieser Spurenelemente (Metalle) in die Monolysinat-Ver- bindung erhöhen, sodass insgesamt weniger Metallsalze bzw. Metallverbindungen dem Futter zugesetzt werden müssen, wodurch auch die Eintragung entsprechender Metalle über Ausscheidungen der Tiere in Flüsse und Felder reduziert wird.
Ein Einsatzgebiet der hier gemäß Ausführungsformen der Erfindung beschriebenen Monoly- sinat-Verbindung ist also ihre Verwendung als Komponente von Tierfutter, zum Beispiel als Bestandteil einer Spurenelementmischung, die als Nahrungsergänzungsmittel bzw. Futter ergänzungsmittel für Nutz- und Heimtiere dient.
Außerdem kann die Monolysinat-Verbindung als Bestandteil von Pflanzendünger verwen det werden. In der Pflanzendüngung wurden mehrere positive Effekte der hier beschriebe nen Monolysinat-Verbindung beobachtet, unter anderem eine Steigerung der Blattabsorp tion von Spurenelementen wie Eisen, Mangan, Zink, Kupfer, Calcium und Magnesium. Das Lysin, das in Form der Monolysinat-Verbindung von einer Pflanze aufgenommen wird, stärkt das Immunsystem der Pflanze und stimuliert die Chlorophyllsynthese.
Figur 11 zeigt eine ein Flussdiagramm eines verallgemeinerten Verfahrens zur Herstellung einer Monolysinat-Verbindung 200, 300, 400, 500, 600, 700, 800, 900 wie z.B. in Figuren 2-9 dargestellt. Im Schritt 702 wird die bereits in der Beschreibung der Figur 10 erwähne flüssi ge Reaktionsmischung erzeugt, wobei offen bleibt, ob, wie in Figur 10 gezeigt, zunächst eine flüssige Lysinlösung bereitgestellt wird, in welcher dann das Metallsalz in Lösung ge bracht wird, oder ob zuerst Lysin in einer wässrigen Lösung, in der das Metallsalz bereits in der gewünschten Menge gelöst ist, in Lösung gebracht wird, oder ob Lysin und Metallsalz gleichzeitig in Wasser in Lösung gebracht werden. All diese Varianten können angewandt werden, um zu der flüssigen Reaktionsmischung zu gelangen. Vorzugsweise erfolgt das In- Lösung-Bringen von Lysin und/oder Metallsalz bei erhöhten Temperaturen von mindestens
B0°C, da dies den Lösungsprozess beschleunigt. Der Schritt 704 der chemischen Umsetzung der gelösten Edukte in das Monolysinat erfolgt, wie bereits beschrieben, vorzugsweise bei Temperaturen im Bereich von 60°C-90°C unter ständigem Rühren während einer Dauer von typischerweise 20-60 Minuten, z.B. 25-35 Minuten. Danach kann die ausreagierte Lösung zur Gewinnung des Monolysinats getrocknet 706 und ggf. auch granuliert werden.
Figur 12 zeigt eine schematische Darstellung eines Behältnisses 806, welches eine flüssige Reaktionsmischung 810 beinhaltet, die etwa 30 Minuten lang bei einer Temperatur zwi schen 60 und 90 °C gerührt wird, um die in ihr gelösten Substanzen zur Reaktion zu bringen. Bei der Reaktionsmischung 810 handelt es sich um Wasser, in welchem zum einen Lysin 802 und zum anderen ein Metallsalz, zum Beispiel Mangansulfat 804 gelöst sind. Im Zuge des Lösungsprozesses dissoziiert das Metallsalz in positiv geladene Metallionen sowie negativ geladene Anionen, zum Beispiel Sulfationen. Diese Edukte werden im Zuge der in der Reak tionsmischung ablaufenden chemischen Reaktion zu einer Monolysinat-Verbindung 200, 300, 400, 500, 600, 700, 800, 900 umgesetzt, wie diese zum Beispiel in Figuren 2-9 darge stellt ist. Bei dem Reaktionsbehälter 806 kann es sich zum Beispiel um einen Stallbehälter mit einer Rühr- oder sonstigen Mischvorrichtung 808 handeln.
Figuren 13A und 13B zeigen Fotos eines durch Sprühgranulation erhaltenen Granulats einer Mangan-Monolysinat-Verbindung gemäß der Formel [MnCsH^IS^C^HSC^, wobei es sich bei der Mangan-Monolysinat-Verbindung um ein Hydrat handelt.
Figuren 14A und 14B zeigen Fotos eines durch Sprühgranulation erhaltenen Granulats einer Eisen-Monolysinat-Verbindung gemäß der Formel [Fe HislS^C^HSC^, wobei es sich bei der Eisen-Monolysinat-Verbindung um ein Hydrat handelt.
Figur 15 zeigt elektronenmikroskopische Aufnahmen von Eisen-Monolysinat-Sulfat Granu latkörnern bei verschiedenen Auflösungen. Figur 15A enthält in der schwarzen Bildleiste einen weißen horizontalen Balken, dessen Länge 100 pm entspricht. Die in diesem Bild dar gestellte Granulatstruktur hängt stark vom jeweils geäwhlten Trocknungs- bwz. Granulati onsprozess ab. Der entsprechende Balken in Figur 15B entspricht 10 pm, der in Figur 15C 100pm. Insbesondere in Figur 15C ist die Oberfläche der Kristallstruktur des Eisen-Monoly-
sinat-Sulfat-Salzes, die eher unabhängig ist vom gewählten Trocknungs- oder Granulations verfahren, gut erkennbar. Die Oberfläche weißt zahlreiche Krater und runde Aussparungen auf, aber auch scharfe und eher linienförmige Bruchkanten.
Figur 16 zeigt elektronenmikroskopische Aufnahmen von Mangan-Monolysinat-Sulfat Gra nulatkörnern bei verschiedenen Auflösungen. Figur 16A enthält in der schwarzen Bildleiste einen weißen horizontalen Balken, dessen Länge 100 pm entspricht. Der entsprechende Balken in Figur 16B entspricht 10 pm, der in Figur 16C 100pm. Insbesondere in Figur 16C ist die Oberfläche der Kristallstruktur des Mangan-Monolysinat-Sulfat-Salzes gut erkennbar. Die Oberfläche weißt zahlreiche Krater und runde Aussparungen auf, aber auch scharfe und eher linienförmige Bruchkanten. Insgesamt wirkt die Oberfläche etwas glatter als die Ober fläche des Eisenlysinat-Salzes in Figur 15.
Figur 17 zeigt Ergebnisse einer I R-Analytik von Eisen- bzw. Manganmonolysinat. Die unten stehende Tabelle beinhaltet stöchiometrische Aspekte dieser Verbindungen auf Basis von Elementanalytik der entsprechenden Manganverbindung. Von Eisenlysinatsulfat und Mang- anlysinatsulfat, die mittels einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens her gestellt wurden, wurden zur Charakterisierung der Zusammensetzung Infrarot- Spektren in ATR-IR - Technik aufgenommen. Diese Vorgehensweise vermeidet jegliche Probenvorberei tung und damit eventuell einhergehende unerwünschte Veränderung der Analyte. Beide IR-Spektren (Manganlysinatsulfatspektrum an mehreren Stellen mit einem„x" gekennzeich net, Eisenlysinatsulfatspektrum an mehreren Stellen mit einem Kreis gekennzeichnet), wer den dominiert von einer Bande im Bereich von 1050 Wellenzahlen, die typisch für IR-Schwingungen der Atome Sauerstoff und Schwefel innerhalb eines Sulfatrestes ist. Diese Bande ist bei diesen beiden Metallverbindungen nahezu deckungsgleich. Im Bereich um 1580 cm-1 zeigt sich die erwartete, charakteristische Kohlenstoff-Sauerstoff-Streckschwin- gung v c=0 in Form der Carboxylat-Bande der eingesetzten Aminosäure Lysin. Im Falle der Eisenverbindung ist diese Schwingung auf einen Wert von 1582 Wellenzahlen verschoben, während sie im Mangan-Pendant bei 1575 cm-1 erscheint. Zusätzlich finden sich ausgepräg te Banden knapp unterhalb von 3000 Wellenzahlen, die typisch für Streckschwingungen V C-H
C sind und hier insbesondere den vier Methyleneinheiten des Lysins zuzuordnen sind. Be-
reits aus der Infrarot-Spektroskopie ergibt sich somit jeweils ein Metalllysinatsulfat als tat sächlich vorliegendes Produkt. Das Metall selbst kann mittels gezielter Metallgehaltsanaly se (->LUFA) bestimmt werden. Im Gegensatz zu ähnlichen bekannten Verbindungen mit Chelat-Charakter fehlen bei beiden Produkten die typischen, weit in den hochenergetischen Bereich um 3500 cm-1 verschobenen Banden, so dass hier kein„Chelat" im eigentlichen Wortsinne - mit koordinativer Bindung der a-Aminogruppe zum Metallkation - vorliegt, sondern stattdessen klassische Salze der Aminosäure mit den Metallen gebildet wurden mit ionischem Charakter.
Außerdem wurde für die Manganverbindung getestet, ob sich die stöchiometrische Zusam- mensetzung, die sich rechnerisch aus der detaillierten Elementanalyse (nicht nur C,H- bzw. C,H,N-Analyse mit standardmäßiger Bestimmung der Elemente Kohlenstoff, Sauerstoff und Stickstoff, sondern im konkreten Fall unter Hinzuziehen der Gehalte an Schwefel und Sauer stoff) ergibt, übereinstimmt mit den zu erwartenden Werten. Das Ergebnis ist der unten aufgeführten Tabelle zu entnehmen.
Aus den gemessenen Massenprozentanteilen der quantitativ bestimmten Elemente Kohlen stoff, Wasserstoff, Stickstoff, Sauerstoff und Schwefel (CHNOS-Analyse) ergibt sich im Zu sammenspiel mit der LUFA-Metallanalytik, dass tatsächlich auf ein Mangansulfatmonolysi- nat (synonym: Manganmonolysinatsulfat) zu schließen ist. Dieses liegt allerdings nicht was- serfrei vor, sondern als Monohydrat mit einem Äquivalent Kristallwasser (siehe rechte Spal te der Tabelle).
Aus dem stöchiometrischen Verhältnis, dass jeweils ein zweiwertiges Metallkation mit ei nem Lysinatanion und einem Sulfat eine Grundeinheit bildet, ist nicht zwingend auf den monomeren Charakter, d.h. auf eine 1:1:1 - Verbindung (ggf. zuzüglich Kristallwasser) zu schließen. Stattdessen sind grundsätzlich auch oligomere Strukturen auf Basis mehrerer dieser Grundeinheiten denkbar, wie diese z.B. in Figur 8 dargestellt sind. Bei einem oligo- meren Monolysinat können die Anionen des Metallsalzes, also z.B. die Sulfatreste, als Bin deglieder (also z.B. in Form von S04 2- Anionen) agieren, während bei einer monomeren Struktur eine Valenz des S04 2- Anions mit einem Wasserstoffatom bzw. Proton abgesättigt ist.
Bezugszeichenliste
100 Strukturformel L-Lysin
102 Aminosäurerest der Aminosäure Lysin
104 Aminogruppe der Aminosäure Lysin
106 Carboxylgruppe der Aminosäure Lysin
200 allgemeine Strukturformel Monolysinat-Verbindung
300 Beispiel für Monolysinat gemäß Fig.2
400 allgemeine Strukturformel Monolysinat-Verbindung
500 Beispiel für Monolysinat gemäß Fig.4
600 allgemeine Strukturformel Monolysinat-Verbindung
602-608 Schritte
700 Beispiel für Monolysinat gemäß Fig.6
702-706 Schritte
800 allgemeine Strukturformel Monolysinat-Verbindung
802 Lysinmolekül
804 Mangansulfat
806 Reaktionsverhältnis
808 Rührvorrichtung
810 flüssige Reaktionsmischung
900 Beispiel für Monolysinat gemäß Fig.8