Wärmebehandlungsanlage
Beschreibung:
Die Erfindung betrifft eine Wärmebehandlungsanlage, insbesondere einen
Rollenherdofen.
Im Bereich der Fahrzeugindustrie ist es das Bestreben, Fahrzeuge mit einem möglichst geringen Kraftstoffverbrauch zu entwickeln. Ein übliches Mittel zur
Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs liegt dabei beispielsweise in der Reduzierung des Fahrzeuggewichts. Um jedoch steigenden Sicherheitsanforderungen gerecht zu werden, müssen die verwendeten Karosseriebaustähle bei geringerem Gewicht eine höhere Festigkeit aufweisen. Dies wird üblicherweise durch den Prozess des sogenannten Presshärtens erreicht. Dabei wird ein Blechteil auf etwa 800 - 1000°C erwärmt und anschließend in einem gekühlten Werkzeug verformt und abgeschreckt. Die Festigkeit des Bauteils nimmt dadurch bis auf etwa das Dreifache zu.
Aus Gründen der Prozesssicherheit und der Wirtschaftlichkeit haben sich
Durchlauföfen für die Wärmebehandlung durchgesetzt. Dabei werden die zu behandelnden Metallteile kontinuierlich durch den Ofen hindurchgefördert. Beim Presshärten unterscheidet man grundsätzlich das direkte und das indirekte
Verfahren.
Beim indirekten Verfahren wird eine Platine aus einem Coil herausgestanzt, kalt verformt und das so vorgeformte Bauteil der Wärmebehandlung zugeführt. Nach der Wärmebehandlung wird das heiße Bauteil der Presse zugeführt in einem indirekt gekühlten Werkzeug pressgehärtet. Anschließend werden die Bauteile noch einmal getrimmt und zur Entfernung eventuell vorhandener Verzunderungen gesandstrahlt.
Beim direkten Verfahren wird ebenfalls eine Platine aus einem Coil herausgestanzt, allerdings findet hier keine Vorverformung statt, sondern die Platine wird nach der Wärmebehandlung im heißen Zustand direkt dem Ofen zugeführt. In einem indirekt beispielsweise wassergekühlten Werkzeug wird die heiße Platine verformt und durch die Abkühlung im gekühlten Werkzeug gleichzeitig pressgehärtet. Anschließend werden die geformten Bauteile noch einmal erforderlichenfalls getrimmt.
Für beide Verfahren haben sich aus Gründen der Prozesssicherheit und der
Wirtschaftlichkeit sogenannte Rollenherdöfen durchgesetzt. Rollenherdöfen sind Durchlauföfen, bei denen die zu behandelnden Bauteile entweder direkt oder mittels Warenträgern auf Rollen durch den Ofen hindurch gefördert werden. Die Rollen sind üblicherweise angetrieben.
Da die Bauteile beim indirekten Prozess vorgeformt sind, müssen sie auf Grund ihrer komplexen Form auf Warenträgern durch den Ofen gefördert bzw. in die
Ofenkammer verbracht werden. Weiterhin können Durchlauföfen für dieses
Verfahren mit Ein- und Auslaufschleusen ausgerüstet sein. Um eine Verzunderung der Bauteiloberfläche zu vermeiden, kann ein solcher Ofen mit Schutzgas betrieben werden. Die Ein- und Auslaufschleusen dienen zur Vermeidung des Lufteintrittes in den Ofen, wobei üblicherweise ein Spülen beziehungsweise Austausch der
Atmosphäre in den Schleusen erfolgt. Weiterhin vermindern die Schleusen den Austritt von Ofenatmosphäre in die Umgebung und vermindern damit auch den Wärmeverlust an die Umgebung. Durchlauföfen für dieses Verfahren müssen mit einem Warenträger-Rückfördersystem ausgestattet werden, um den Kreislauf der Warenträger zu gewährleisten. In den Öfen werden beispielsweise keramische Förderrollen eingesetzt. Nur die Ein- und Auslauftische sowie der
Warenträgerrückförderer sind in diesem Fall mit metallischen Förderrollen
ausgestattet. Je nach Anwendungsfall sind aber auch Förderrollen aus anderen Materialien möglich.
Bei Durchlauföfen für das direkte Verfahren kann der Einsatz von Warenträgern entfallen. Daher ist die Konstruktion etwas einfacher als die der Durchlauföfen für den indirekten Prozess. Statt mittels Warenträger befördert zu werden, können die Platinen beim direkten Verfahren unmittelbar auf keramische Förderrollen aufgelegt
und durch den Ofen gefördert werden. Diese Öfen können mit und ohne Schutzgas betrieben werden. Auch hier ist das Ofengehäuse serienmäßig gasdicht ausgeführt. Ein weiterer Vorteil dieser Bauart ist in dem positiven Effekt der Förderrolle auf die gleichmäßige Erwärmung der zu behandelnden Metallteile zu sehen: Die durch die Ofenheizung mit aufgewärmten ortsfesten Rollen erwärmen über Strahlung und Wärmeleitung das auf ihnen transportierte und daher mit ihnen in Kontakt stehende Metallteil zusätzlich auf. Darüber hinaus sind diese Öfen mit einem deutlich niedrigeren Energieeinsatz zu betreiben, da es keine Warenträger gibt, die auf dem Rücktransport nach dem Ofendurchlauf auskühlen können und daher im Ofen bei einem erneuten Durchlauf wieder mit aufgeheizt werden müssen. Das direkte
Verfahren wird daher mit der Verwendung von Durchlauföfen bevorzugt verwendet.
Die im Fahrzeugbau verwendeten Bleche sollen möglichst nicht rosten. Auch soll eine Verzunderung während des Bearbeitungsprozesses vermieden werden, da solche Verzunderungen zur Weiterverarbeitung, spätestens vor dem Schweiß- oder Lackierprozess, aufwändig und kostspielig entfernt werden müssen. Da
unbehandelte Stahlbleche aber bei den beim Presshärten erforderlichen hohen Temperaturen unter Anwesenheit von Sauerstoff unweigerlich verzundern würden, ist es üblich, beschichtete Bleche zu verwenden und / oder den
Wärmebehandlungsprozess bei Abwesenheit von Sauerstoff durchzuführen. Dabei können beispielsweise Aluminium-Silizium-(AISi-)beschichtete Bleche verwendet werden. Auch andere Beschichtungen, wie beispielsweise Zinklegierungsüberzüge, beispielsweise Zink-Nickel-Beschichtungen, sind möglich. Die Beschichtung verhindert das Rosten der Bleche, ebenso wie ein Verzundern der heißen Bleche während des Transfers von dem Ofen zur Presse.
Die Öfen können auf unterschiedliche Art beheizt werden. Üblich ist die Beheizung mit Brennern, die mit fossilen Stoffen, beispielsweise Gas, betrieben werden. Aber auch andere Beheizungsarten wie beispielsweise elektrische Strahlungsheizungen sind möglich.
Die Rollen eines Rollenherdofens sind üblicherweise an ihren Enden drehbar gelagert, beispielsweise in den seitlichen Begrenzungswänden des Ofens. Dabei treten Schwierigkeiten auf, die Lagerung wegen der im Ofen herrschenden großen
Temperaturen und der teilweise aggressiven Gase der Ofenatmosphäre für lange, wirtschaftliche Wartungsintervalle auszulegen. Lösungsvorschläge in Form von gasdichten und gekühlten Lagerungen in den Ofenwänden sind beispielsweise aus der deutschen Offenlegungsschrift DE10 201 1 006 171 A1 bekannt.
Ein weiteres Problem stellt die wegen der mechanischen Festigkeit der Rollen - gerade bei Einfluss der für die Wärmebehandlung metallischer Bauteile
beispielsweise für das Presshärteverfahren erforderlichen hohen Temperaturen in dem Rollenherdofen - begrenzte Baubreite von Rollenherdöfen dar. Heute übliche Rollenherdöfen weisen daher eine maximale Innenbreite von ca. 2,70 m auf, d.h. ein in diesem Rollenherdofen Wärme zu behandelndes Bauteil darf in einer Richtung, der Breitenrichtung, nicht mehr als ca. 2.500 mm aufweisen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Wärmebehandlungsanlage für die
Wärmebehandlung von metallischen Bauteilen mit einer größeren Nutzbreite anzugeben.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Wärmebehandlungsanlage mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Wärmebehandlungsanlage ergeben sich aus den Unteransprüchen 2 - 9.
Die erfindungsgemäße Wärmebehandlungsanlage weist Rollen für den Durchlauf eines Wärme zubehandelnden Bauteils durch die Wärmebehandlungsanlage auf. Das Bauteil kann dabei einen Stahlwerkstoff, beispielsweise 22MnB5, aufweisen und beschichtet oder unbeschichtet sein. Als Beschichtung kommen dabei beispielsweise
Aluminium-Silizium-(AISi)-Beschichtungen, Zinklegierungsüberzüge, beispielsweise Zink-Nickel-Beschichtungen oder ein Zunderschutzlack in Betracht. Weiterhin weist die erfindungsgemäße Wärmebehandlungsanlage einen Nutzraum mit einem ersten Bereich mit einer Breite B1 und einem zweiten Bereich mit einer Breite B2 auf, wobei in dem ersten Bereich die Rollen angeordnet sind und wobei die Breite B2 größer ist als die Breite B1 . Unter Breite wird hier und im Folgenden die Dimension quer zur Ofendurchlaufrichtung verstanden. Die Breite B1 ist dabei so bemessen, dass die Rollen eine Länge aufweisen, bei der sie auch bei einer im Ofen herrschenden Temperatur für die Wärmebehandlung metallischer Bauteile noch eine solche
mechanische Stabilität aufweisen, dass beispielsweise ihre Durchbiegung auch im belasteten Zustand innerhalb vertretbarer Toleranzen verbleibt. Oberhalb des ersten Bereichs des Nutzraums erstreckt sich der zweite Bereich des Nutzraums mit größerer Breite B2, so dass auch Bauteile mit einer maximalen Breite B2 größer B1 warmebehandelbar sind. Der erste Bereich mit den Rollen ist also im unteren Bereich des Nutzraums angeordnet, so dass ein Bauteil direkt oder auf einem Warenträger auf mindestens einer Rolle aufliegend durch die Wärmebehandlungsanlage transportierbar ist. Mit anderen Worten weist die erfindungsgemäße
Wärmebehandlungsanlage eine abgestufte Nutzraumbreite auf, so dass einerseits das Kriterium der wegen der mechanischen Festigkeit begrenzten Rollenlänge, andererseits das Kriterium der Wärmebehandelbarkeit auch eines breiteren Bauteils erfüllt ist. Es ist von Vorteil, wenn die Wärmebehandlungsanlage im zweiten Bereich des Nutzraums mehrere Wärmequellen aufwesit, wobei die mehreren Wärmequellen in Ofendurchlaufrichtung hintereinander angeordnet sind.
In einer vorteilhaften Weiterbildung weist die Wärmebehandlungsanlage weiterhin einen Warenträger auf, wobei der Warenträger einen ersten und einen zweiten Bereich mit einer Breite W1 und einen dritten Bereich mit einer Breite W2 aufweist, wobei die Breite W1 kleiner als die Breite B1 des ersten Bereichs des Nutzraums und die Breite W2 kleiner als die Breite B2 des zweiten Bereichs des Nutzraums ist und wobei der Warenträger mit seinem ersten Bereich in Kontakt mit mindestens einer der Rollen steht. Der Warenträger weist mit anderen Worten ein ebenfalls
abgestuftes Profil auf, wobei mit dem zweiten, breiteren Bereich des Warenträgers, Bauteile, die breiter als die Breite B1 des ersten Nutzraumbereichs sind, aufnehmbar sind.
Es hat sich vorteilhaft erwiesen, wenn der zweite Bereich des Warenträgers als Höhenausgleich dient und der dritte Bereich des Warenträgers als Auflage des Bauteils ausgebildet ist. Das Wort Höhenausgleich bedeutet dabei den Ausgleich der unterschiedlichen Entfernungen der Arbeitsebene der Wärmebehandlungsanlage, d.h. der Ebene der oberen Umfangslinien der Rollen, und der Ebene, in der sich der Nutzraum verbreitert, gegenüber beispielsweise einem Hallenboden, auf dem die Wärmebehandlungsanlage aufgestellt ist. Der Nutzraum der
Wärmebehandlungsanlage verbreitert sich in seinem zweiten Bereich gegenüber
dem ersten Bereich, wobei der zweite Bereich oberhalb des ersten Bereichs angeordnet ist. Insbesondere hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn der dritte Bereich des Warenträgers, der im Betrieb in Kontakt mit dem Bauteil kommt, einen keramischen Werkstoff enthält. Der erste Bereich des Warenträgers liegt im Betrieb der Wärmebehandlungsanlage auf mindestens einer Rolle auf.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Wärmebehandlungsanlage mindestens eine Wärmequelle im ersten Bereich zusätzlich zu den mehreren
Wärmequellen im zweiten Bereich des Nutzraums auf. Die mindestens eine im ersten Bereich des Nutzraums angeordnete Wärmequelle kann beispielsweise unterhalb der Rollen angeordnet sein. Durch das Vorsehen von jeweils mindestens einer Wärmequelle im ersten und im zweiten Bereich des Nutzraums wird ein Wärme zu behandelndes Bauteil von beiden Seiten, d.h. von oben und von unten erwärmt, wodurch eine besonders schnelle und homogene Aufheizung des Bauteils gegeben ist.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind als Wärmequellen Gasbrenner mit Flammrohren vorgesehen. Gasbrenner zeichnen sich durch ihre Energieeffizienz aus. Darüber hinaus ist eine Gasinfrastruktur üblicherweise in den Produktionsstätten für die Wärmebehandlung von metallischen Bauteilen vorhanden. Alle anderen Wärmequellen, wie beispielsweise elektrische Strahlungswärmequellen sind ebenso möglich.
Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn im zweiten Bereich des Nutzraums mehrere
Wärmequellen angeordnet sind, wobei die mehreren Wärmequellen in
Ofendurchlaufrichtung hintereinander angeordnet sind und alternierend von den seitlichen Begrenzungen des Nutzraums in den zweiten Bereich des Nutzraums ragen. Üblicherweise wirken Brenner für fossile Brennstoffe in Flammrohre, in denen die Flamme brennt. Durch diese Ausführungsform können die Flammrohre trotz der möglichen großen Breite B2 des zweiten Bereichs des Nutzraums eine kürzere
Länge aufweisen, so dass Durchbiege- beziehungsweise einseitige Biegeeffekte keine kritische Größenordnung erreichen, und trotzdem eine über der Breite des Bauteils ausreichend homogene Bauteilaufheizung ermöglichen.
Weiterhin hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn zumindest zumindest eine Rolle einen keramischen Werkstoff aufweist. Insbesondere ist von Vorteil, wenn alle Rollen im Nutzraum einen keramischen Werkstoff aufweisen und nur die Rollen in der Ein- und Auslaufzone, in denen im Ofenbetrieb niedrigere Temperaturen als im
Ofennutzraum herrschen, aus anderen Werkstoffen, beispielsweise einem
Stahl Werkstoff, bestehen. Weisen die Rollen einen keramischen Werkstoff auf, können sie wärmeformbeständiger als Stahlrollen sein.
In einer vorteilhaften Ausführungsform weist die Wärmebehandlungsanlage eine Eingangs- und eine Ausgangsschleuse auf. Durch die Schleusen ist der Ofenbetrieb auch für stark im Raum gekrümmte Vorformteile für den indirekten Prozess auch mit Schutzgas möglich, ohne dass Schutzgas in nennenswertem Umfang in die
Umgebungsatmosphäre entweicht. Einerseits könnte in die Umgebungsatmosphäre entweichendes Schutzgas schädliche gesundheitliche Folgen für etwaiges
Bedienpersonal, das der Umgebungsatmosphäre ausgesetzt ist, haben, andererseits sind die üblichen Schutzgase relativ teuer, so dass das Entweichen von Schutzgas aus der Wärmebehandlungsanlage negative wirtschaftliche Folgen hätte. Die
Ofenatmosphäre kann auch getrocknete Luft enthalten, deren Entweichen zumindest ebenfalls einen negativen wirtschaftlichen Effekt hätte. Darüber hinaus können Schleusen durch die Minimierung des Atmosphärentauschs zwischen
Wärmebehandlungsanlage und Umgebung den Wärmeverlust der
Wärmebehandlungsanlage minimieren. Soll die Wärmebehandlungsanlage hingegen für flache Platinen oder Vorformteile beispielsweise mit einer Luftatmosphäre betrieben werden, stören die Schleusen nicht.
Die erfindungsgemäße Wärmebehandlungsanlage ist geeignet zur Verarbeitung von Platinen auf Warenträgern im direkten Prozess, die im zweiten, breiteren Bereich des Nutzraums behandelt werden. Ebenso ist die Wärmebehandlungsanlage aber auch dazu geeignet, Vorformteile auf Warenträgern im indirekten Prozess im zweiten, breiteren Bereich des Nutzraums mit Wärme zu behandeln.
Weiterhin können sowohl Platinen auf Warenträgern im direkten oder Vorformteile auf Warenträgern im indirekten Prozess verarbeitet werden. Dabei können die Platinen oder Vorformteile, auch wenn sie nicht über die Breite B1 des ersten
Nutzraumbereichs hinausgehen, im zweiten, breiten Bereich des Nutzraums oder auch im ersten, schmaleren Bereich des Nutzraums verarbeitet werden. Sollen die Bauteile im ersten Bereich des Nutzraums verarbeitet werden, muss ein alternativer Warenträger, bei dem zumindest der zweite Bereich für den Höhenausgleich fehlt oder nur sehr kurz ist, eingesetzt werden. Dieser kann einen dritten Bereich zur Auflage des Bauteils, beispielsweise aus einem keramischen Werkstoff, aufweisen, wobei in diesem Fall dieser dritte Bereich eine Breite aufweist, die kleiner der Breite des ersten Bereichs des Nutzraums B1 ist. Die Bauteile können in diesem Fall aber auch unmittelbar auf ersten Bereich des Warenträgers aufgelegt werden.
Schließlich kann die erfindungsgemäße Wärmebehandlungsanlage auch dazu genutzt werden, Platinen ohne Warenträger im ersten Bereich des Nutzraums unmittelbar auf die Rollen aufzulegen und im direkten Prozess zu verarbeiten.
Weitere Vorteile, Besonderheiten und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Darstellung eines Ausführungsbeispiels anhand der Abbildung.
Von den Abbildungen zeigt:
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Wärmebehandlungsanlage
In Fig. 1 ist ein Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Wärmebehandlungsanlage 100 gezeigt. Die Wärmebehandlungsanlage 100 weist Rollen 101 für den Durchlauf eines Wärme zu behandelnden Bauteils 150 durch die Wärmebehandlungsanlage 100 auf. Weiterhin weist die Wärmebehandlungsanlage 100 einen Nutzraum 1 10 mit einem ersten Bereich 1 1 1 mit einer Breite B1 und einem zweiten Bereich 1 12 mit einer Breite B2 auf, wobei in dem ersten Bereich 1 1 1 die Rollen 101 angeordnet sind und wobei die Breite B2 größer ist als die Breite B1 . Die Breite B1 kann
beispielsweise 2.500 mm betragen, während die Breite B2 beispielsweise 3.500 mm betragen kann. Die Wärmebehandlungsanlage 100 weist weiterhin einen
Warenträger 120 auf, wobei der Warenträger 120 einen ersten Bereich 121 und einen zweiten Bereich 122 mit einer Breite W1 und einen dritten Bereich 123 mit einer Breite W2 aufweist, wobei die Breite W1 kleiner als die Breite B1 des ersten Bereichs 1 1 1 des Nutzraums 1 10 und die Breite W2 kleiner als die Breite B2 des 5 zweiten Bereichs 1 12 des Nutzraums 1 10 ist und wobei der Warenträger 120 mit seinem ersten Bereich 121 in Kontakt mit mindestens einer der Rollen 101 steht. Der zweite Bereich 122 dient zum Höhenausgleich und der dritte Bereich 123 der Auflage des Bauteils 150. Insgesamt addieren sich die Höhen der drei Bereich 121 , 122, 123 zur Höhe des Warenträgers HW, die beispielsweise 420 mm betragen kann. Auf dem0 dritten Bereich 123 des Warenträgers 120 liegt ein Vorfornnteil als Bauteil 150 auf, der beispielsweise eine Dicke HB von beispielsweise 200 mm aufweist. Der
Warenträger 120 weist einen ersten Bereich 121 , mit dem der Warenträger 120 in Kontakt mit mindestens einer Rolle 101 steht, einen zweiten Bereich 122 zum
Höhenausgleich und einen dritten Bereich 123 zur Auflage des Bauteils 150 auf. Die5 Wärmebehandlungsanlage 100 weist eine Arbeitshöhe AH, beispielsweise 1 .150 mm, auf. Dabei wird unter Arbeitshöhe die Höhe der oberen Umfangslinie der Rollen 101 verstanden, d.h. die Höhe, auf der die Warenträger 120 beziehungsweise die Bauteile 150 bei Betrieb ohne Warenträger 120 durch die Wärmebehandlungsanlage 100 hindurch laufen, gemessen von einer Basis, beispielsweise einem Hallenboden, o auf dem die Wärmebehandlungsanlage 100 aufgestellt ist.
Die Wärmebehandlungsanlage 100 weist Wärmequellen 102 in Form von
Gasbrennern mit Flammrohren im ersten Bereich 1 1 1 als auch im zweiten Bereich 1 12 des Nutzraums 1 10 auf. Durch diese Anordnung ist eine homogene Aufheizung 5 des Bauteils 150 durch Wärmeeinbringung von oben und von unten gegeben. Die Gasbrenner im zweiten Bereich 1 12 des Nutzraums 1 10 sind in
Ofendurchlaufrichtung hintereinander angeordnet und ragen alternierend von den seitlichen Begrenzungen 1 15 des Nutzraums in den zweiten Bereich des Nutzraums 1 10 hinein.
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Somit weist die Wärmebehandlungsanlage 100 eine abgestufte Nutzraumbreite B1 , B2 auf. Damit ist die Wärmebehandlungsanlage 100 geeignet zur Verarbeitung von Bauteilen 150 in Form von Platinen auf Warenträgern 120 im direkten Prozess, die im zweiten, breiteren Bereich 1 12 des Nutzraums 1 10 behandelt werden. Ebenso ist
die Wärmebehandlungsanlage 100 aber auch dazu geeignet, Bauteile 150 in Form von Vorformteilen auf Warenträgern 120 im indirekten Prozess im zweiten, breiteren Bereich 1 12 des Nutzraums 1 10 mit Wärme zu behandeln. Weiterhin können Bauteile 150 in Form von Platinen als auch in Form von Vorformteilen, die eine nicht über die Breite B1 des ersten Nutzraumbereichs 1 1 1 hinausgehende Breite aufweisen, auf Warenträgern 120 im zweiten, breiten Bereich 1 12 des Nutzraums 1 10 oder auch im ersten, schmaleren Bereich 1 1 1 des Nutzraums 1 10 verarbeitet werden. Sollen die Bauteile 150 im ersten Bereich 1 1 1 verarbeitet werden, muss ein alternativer Warenträger 120, bei dem zumindest der zweite Bereich 122 für den Höhenausgleich fehlt oder nur sehr kurz ausgeführt ist, eingesetzt werden. Dieser kann einen dritten Bereich 123 zur Auflage des Bauteils 150, beispielsweise aus einem keramischen Werkstoff, aufweisen, wobei in diesem Fall dieser dritte Bereich 123 eine Breite aufweist, die kleiner der Breite B1 des ersten Bereichs 1 1 1 des Nutzraums 1 10 ist. Die Bauteile 150 können in diesem Fall aber auch unmittelbar auf den ersten Bereich 121 des Warenträgers 120 aufgelegt werden.
Schließlich kann die Wärmebehandlungsanlage 100 auch dazu genutzt werden, Bauteile 150 in Form von Platinen ohne Warenträger 120 im ersten Bereich 1 1 1 des Nutzraums 1 10 unmittelbar auf die Rollen 101 aufzulegen und im direkten Prozess zu verarbeiten.
Die hier gezeigten Ausführungsformen stellen nur Beispiele für die vorliegende Erfindung dar und dürfen daher nicht einschränkend verstanden werden. Alternative durch den Fachmann in Erwägung gezogene Ausführungsformen sind
gleichermaßen vom Schutzbereich der vorliegenden Erfindung umfasst.
Bezugszeichenliste:
100 Wärmebehandlungsanlage
101 Rolle
102 Wärmequelle
1 10 Nutzraum
1 1 1 erster Bereich des Nutzraums
1 12 zweiter Bereich des Nutzraums
1 15 seitliche Nutzraumbegrenzung
120 Warenträger
121 erster Bereich des Warenträgers
122 zweiter Bereich des Warenträgers
123 dritter Bereich des Warenträgers
150 Bauteil
B1 Breite des ersten Bereichs des Nutzraums
B2 Breite des zweiten Bereichs des Nutzraums
HB Bauteilhöhe
HW Warenträgerhöhe
W1 Breite des ersten Bereichs des Warenträgers
W2 Breite des zweiten Bereichs des Warenträgers