EP3290603B1

EP3290603B1 - Entwässerungsrinne

Info

Publication number: EP3290603B1
Application number: EP16186880.7A
Authority: EP
Inventors: Karl Radimersky; Klaus Weiler
Original assignee: Hauraton GmbH and Co KG
Current assignee: Hauraton GmbH and Co KG
Priority date: 2016-09-01
Filing date: 2016-09-01
Publication date: 2020-04-01
Anticipated expiration: 2036-09-01
Also published as: EP3527734B1; EP3527734A1; EP3290603A1

Description

Die Erfindung betrifft eine Entwässerungsrinne mit einem zwei längslaufende, vermittels einer Rinnensohle miteinander verbundene Rinnenwandungen aufweisenden Rinnenkörper, sowie mit einer Zarge zur Auflagerung einer den Rinnenkörper übergreifenden Rinnenabdeckung, wobei die Zarge entlang einer Oberkante eine Umkantung ausbildet, an welche sich eine Innenwange und eine von dieser im Wesentlichen senkrecht abstehende Auflagefläche anschließen, wobei der Zarge unterhalb der Auflagefläche ein U-förmiges, die Auflagefläche untergreifendes Stützprofil angeformt ist, dessen erste U-Flanke mit der Auflagefläche verbunden ist und dessen zweite U-Flanke an der Rinnenwandung anliegt.
Eine solche Entwässerungsrinne ist aus der US 2014/0110007 A1 oder auch aus der DE 94 00 242 U1 vorbekannt. Beide Patentschriften zeigen einen Rinnenkörper mit Rinnensohle und zwei Rinnenwandungen, an deren oberem Ende eine Zarge zur Auflage einer Rinnenabdeckung angebracht ist, und bei der der Rinnenkörper mit der Zarge untrennbar verbunden ist, wobei jedoch keine Stoffgleichheit zwischen den beiden Elementen besteht. Die in diesen Schriften beschriebene Verbindung zwischen Zarge und Rinnenkörper stellt damit aber einen aufwändigen zusätzlichen Arbeitsschritt dar. Zudem ergibt sich in beiden Schutzrechten eine massive und schwere Rinnenform, was die beschriebene Einbettung der Zarge in dem Rinnenkörper erst ermöglicht.
Weiterer Stand der Technik ist aus der DE 195 11 206 A1 vorbekannt. Dabei wird die Zarge als oberes Rinnenteil derart ausgebildet, dass Zargenseitenwände an den Seitenwänden des Rinnenkörpers entlanggleiten. Zur Gewährleistung einer Höhenverstellbarkeit der Zarge sind innerhalb des Rinnenkörpers in den Randbereichen und sich gegen den Boden des Rinnenkörpers abstützende Doppelrohrführungs-Verstellelemente angeordnet. Die Verstellelemente sind oben, d. h. durch Bohrungen der Zarge und/oder eines Aufsatzrahmens, mittels Schraubgewinde höhenverstellbar. Ein von dieser Zarge aufgenommener und seitlich fixierter Abdeckrost nimmt Belastungskräfte auf und leitet diese über mehrere Verstellelemente auf den durchgehenden Boden des Rinnenkörpers. Der Grundgedanke der vorbekannten Entwässerungsrinne besteht darin, dass im unteren Bereich eine geschlossene Bodengruppe, die letztlich den Rinnenkörper ausbildet, vorgesehen ist. Auf diese Bodengruppe wird mittels teleskopartiger Verstellelemente eine höhenverstellbare Zarge aufgesetzt.
Zusätzlich ist aus der EP 2 851 477 A1 eine Entwässerungsrinne mit einem im Querschnitt etwa U- oder kastenförmigen Rinnenkörper aus Metallblech zur Einbettung in ein Fundament sowie einem die offene Längsseite des Rinnenkörpers abdeckenden Rost vorbekannt. Dieses Dokument stellt den nächstkommenden Stand der Technik dar und offenbart die Merkmale des Oberbegriffs des Anspruchs 1. Bei dieser Entwässerungsrinne sind die Zargen und der eigentliche Rinnenkörper aus einem Bechzuschnitt einstückig ausgebildet und durch Umkanten geformt, wobei unterhalb der Auflagefläche für die Rinnenabdeckung aussenseitig jeweils ein L-förmiges Stützprofil angeformt ist, dessen erster Schenkel mit der Auflagefläche verbunden ist und dessen zweiter Schenkel an der Rinnenwandung anliegt, so dass sich das L-förmige Stützprofil jeweils mit dem von der Auflagefläche entfernt liegenden, zweiten Schenkel an der Rinnenwandung abstüzt.
Der Rinnenkörper wird mittels entlang seiner Längserstreckung seitlich angeordneter Stützkörper zur Übertragung vertikal auf den Rost wirkender Druckkräfte auf ein unterhalb der Stützkörper angeordnetes Fundament in seiner Belastbarkeit verstärkt. Im Übrigen kann der Rinnenkörper mittels zwischen den Seitenwänden des Rinnenkörpers quer zur Längserstreckung des Rinnenkörpers angeordneter Querstege zusätzlich versteift werden. Die Querstege werden mit an den Seitenwänden des Rinnenkörpers vorgesehenen Ausnehmungen verrastet oder im Bereich der Ausnehmungen eingehängt.
Eine vergleichbare Aussteifung des Rinnenkörpers durch quer zur Längserstreckung der Rinne einsetzbare Knebelkörper ist auch aus der DE 10 2007 010 073 A1 vorbekannt.
Weiterer relevanter Stand der Technik ergibt sich aus der DE 298 08 197 U1 , der US 2004/0240941 A1 , der DE 202 00 509 U1 und der DE 198 56 689 A1 .
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, durch zusätzliche Merkmale eine weitere Versteifung des Rinnenkörpers, aber auch der dem Rinnenkörper zugehörigen Zarge, rein konstruktiv zu bewirken, um durch die höhere Belastbarkeit einen erweiterten Anwendungsbereich und eine verlängerte Lebensdauer für die erfindungsgemäße Entwässerungsrinne zu erreichen, hierbei jedoch eine leichte und einfache Bauweise der Rinne zu realisieren.
Dies gelingt dadurch, dass als Stützprofil ein U-förmiges Stützprofil verwendet wird, welches die Auflagefläche mit einer ersten U-Flanke unterstützt, indem sich das U-förmige Stützprofil mit seiner von der Auflagefläche entfernt liegenden, zweiten U-Flanke an der Rinnenwandung abstützt. So erfolgt eine Ableitung von Gewichtskräften der Rinnenabdeckung in die Rinnenwandung. Gleichzeitig gewinnt die Auflagefläche und die Gesamtkonstruktion im Vergleich zum Stand der Technik trotz geringen Materialeinsatzes an Formstabilität.
Dabei wird die Entwässerungsrinne als einstückige Kombination aus Zarge und Rinnenkörper hergestellt, indem die beschriebenen Umkantungen direkt mit dem Material des Rinnenkörpers vollzogen werden.
Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung nur beispielhaft dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:

Figur 1: eine Entwässerungsrinne mit einer direkt angeformten Zarge in einer perspektivischen Darstellung von schräg oben,
Figur 2: einen Teilquerschnitt der Entwässerungsrinne gemäß Figur 1.

Figur 1 zeigt eine erste Ausgestaltung einer Entwässerungsrinne 1, welche durch Umkantungen eines einzelnen Blechzuschnitts einstückig gebildet ist. Die Entwässerungsrinne 1 umfasst zunächst einen kastenförmigen Rinnenkörper 2 mit einer Rinnensohle 4, die beidseits von den Rinnenkörper 2 seitlich einfassenden Rinnenwandungen 3, 3' begrenzt ist. Dem Rinnenkörper 2 sind jeweils am oberen Ende der Rinnenwandungen 3, 3' Zargen 5, 5' direkt angeformt, indem die freien Kanten der Rinnenwandungen 3, 3' weiter zu einer Zargenkonstruktion umgebogen wurden.
In der Figur 2 ist zunächst klein ein Querschnitt der Entwässerungsrinne 1 gemäß Figur 1 dargestellt. In diesem ist ein Ausschnitt markiert, der dem Wesentlichen Teil der Figur 2 entspricht, der daneben abgebildet ist. Von einer Rinnensohle 4 her kommend beginnt nach einer rechtwinkligen Abkantung die Rinnenwandung 3, die wiederum nach einer 180°-Umkantung 6 an der hierdurch gebildeten Oberkante der Entwässerungsrinne 1 in eine Innenwange 8 übergeht, die bei eingelegter Rinnenabdeckung diese seitlich kontaktieren würde. Von dieser Innenwange 8 steht um die Dicke einer hier nicht weiter beschriebenen Rinnenabdeckung gegenüber der Oberkante nach unten versetzt eine Auflagefläche 7 ab, unter der sich ein Stützprofil 11 zunächst mit einer ersten U-Flanke 10 anschließt. Eine zweite U-Flanke 12 des Stützprofils 11 kontaktiert die Rinnenwandung 3 und leitet die auf die Rinnenabdeckung wirkenden Gewichtskräfte in diese ein.
Vorstehend ist somit eine Entwässerungsrinne beschrieben, die aus einem Rinnenkörper und einer Zarge einstückig durch Umkanten und Biegen in einfacher Weise herstellbar ist, wobei durch das Zusammenspiel und die konstruktive Ausgestaltung der vorstehend bezeichneten Einzelteile insgesamt eine stabilere und belastbare Entwässerungsrinne erzeugt wird, sodass diese beispielsweise als vergleichsweise dünnwandige Blechzuschnitte hergestellt werden können, ohne dass hierunter die Belastbarkeit der Entwässerungsrinne leiden würde.

BEZUGSZEICHENLISTE

1: Entwässerungsrinne
2: Rinnenkörper
3, 3': Rinnenwandung
4: Rinnensohle
5, 5': Zarge
6: Umkantung
7: Auflagefläche
8: Innenwange
10: erste U-Flanke
11: Stützprofil
12: zweite U-Flanke

Claims

Entwässerungsrinne mit einem zwei längslaufende, vermittels einer Rinnensohle (4) miteinander verbundene Rinnenwandungen (3, 3') aufweisenden Rinnenkörper (2), wobei die Oberkanten der Rinnenwandungen (3, 3,') jeweils mit einer Zarge (5, 5') zur Auflagerung einer den Rinnenkörper (2) übergreifenden Rinnenabdeckung versehen sind, wobei die Zargen (5, 5') entlang ihrer Oberkante jeweils eine Umkantung (6, 6') ausbilden, an welche sich jeweils eine Innenwange (8) und jeweils eine von dieser senkrecht abstehende Auflagefläche (7) anschließen, wobei die Zargen (5, 5') jeweils mit dem Rinnenkörper (2) einstückig derart ausgebildet sind, dass der Rinnenkörper (2) aus Rinnensohle (4) und Rinnenwandungen (3, 3') und die Zargen (5, 5') aus einem umgekanteten Blechzuschnitt derart gefertigt gefertigt sind, so dass die beschriebenen Umkantungen direkt mit dem Material des Rinnenkörpers (2) vollzogen sind, wobei jeder Zarge (5, 5') jeweils unterhalb der Auflagefläche (7) ein die Auflagefläche (7) untergreifendes Stützprofil (11) angeformt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
das jeweilige Stützprofil (11) U-förmig ausgebildet ist, wobei
dessen erste U-Flanke (10) mit der Auflagefläche (7) verbunden ist und dessen zweite U-Flanke (12) an der Rinnenwandung (3, 3') anliegt, so dass sich die U-förmigen Stützprofile (11) jeweils mit ihrer, von der Auflagefläche (7) entfernt liegenden, zweiten U-Flanke (12) an der Rinnenwandung (3, 3') abstützen.