Verfahren zur Gewinnung aromatischer Wertprodukte aus ligninhaltigen
Zusammensetzungen
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung aromatischer
Wertprodukte aus wässrigen, alkalischen ligninhaltigen Zusammensetzungen.
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
Die Transformation nachwachsender Rohstoffe zu wertvollen Chemikalien, die sich insbesondere als Duft- und Aromastoffe eignen, ist von höchstem Interesse. Das Biopolymer Lignin, welches bei der Verholzung in der Zellwand pflanzlicher Zellen eingelagert wird, bildet 20 bis 30 % der Trockenmasse verholzter Pflanzen. Bei der Holzverarbeitung zu Zellstoff fallen daher große Mengen Lignin sowie ligninhaltige Substanzen, wie Alkalilignin, Ligninsulfat oder Ligninsulfonat, als Abfallstoffe bzw. Nebenpro- dukte an. Die Gesamtproduktion ligninhaltiger Substanzen wird auf etwa 20 Milliarden Tonnen pro Jahr geschätzt. Teile des bei der Holzverarbeitung anfallenden Lignins werden mittlerweile weiter verwendet. Beispielsweise wird Alkalilignin, welches durch alkalische Behandlung der bei der Papierherstellung anfallenden Schwarzlauge herstellbar ist, in Nordamerika als Bindemittel für Pressplatten auf Holz und Cellulosebas- is, als Dispergiermittel, zur Klärung von Zuckerlösungen, zur Stabilisierung von Asphaltemulsionen sowie zur Schaumstabilisierung verwendet. Der weitaus größte Teil des Abfall-Lignins wird jedoch durch Verbrennung als Energiespender z.B. für den Zellstoffprozess verwendet. Das Biopolymer Lignin umfasst eine Gruppe dreidimensionaler Makromoleküle, die in der Zellwand von Pflanzen vorkommen und die sich aus verschiedenen phenolischen Monomerbausteinen wie p-Cumarylalkohol, Coniferylalkohol und Sinapylalkohol zusammensetzen. Aufgrund seiner Zusammensetzung stellt es neben dem Erdöl die einzige signifikante Aromatenquelle der Natur dar. Lignin ist somit ein wertvoller nach- wachsender Rohstoff. Die Nutzung dieses nachwachsenden Naturstoffes konkurriert zudem nicht mit einer Verwendung als Nahrungsmittel.
Im Stand der Technik ist die Gewinnung vereinzelter aromatischer Wertstoffe, wie beispielsweise 4-Hydroxy-3-methoxybenzaldehyd (Vanillin), aus ligninhaltigen
Zusammensetzungen bekannt.
EP 2157184 A1 DE 2928862 A1 beschreibt ein auf Biotransformation beruhendes Verfahren zur Gewinnung von Vanillin aus Ferulasäure, bei dem die nach der Biotransformation gewonnene Lösung, enthaltend Vanillin, Ferulasäure, Vanillinsäure, Vanillylal-
kohol und Guaiacol, zwecks Extraktion des Vanillins mit Aktivkohle oder einem synthetischen Harz behandelt wird. Das an der Aktivkohle oder synthetischen Harz gebundene Vanillin wird anschließend mit 95%igem Ethanol desorbiert. Der pH-Wert der nach der Biotransformation erhaltenen Lösung liegt im Bereich von 7 bis 9.
DE 2928862 A1 beschreibt ein Verfahren zur Verwertung der bei der industriellen Zellstoffgewinnung anfallenden Sulfitablauge, bei dem die Sulfitablauge mit Phosphpor- säure versetzt und erhitzt, wobei neben Schwefeldioxid auch andere flüchtige Produkte, insbesondere Ameisensäure, Essigsäure und die Aromaten Furfural und Cymol, durch Einleiten von Luft aus der Sulfitablauge ausgetrieben werden. Der Großteil des im Dampf enthaltenen Schwefeldioxids, Ameisensäure und Essigsäure werden kondensiert. Die nicht kondensierten gasförmigen Bestandteile (Abgas) werden durch Kalkmilch, eine Calciumsulfit-Lösung oder eine CaC03-Aufschlämmung geleitet und der verbleibende Rest nicht kondensierten Abgases, der restliches SO2 sowie insbe- sondere Furfural und Cymol enthält, von Aktivkohle aufgenommen. Die von der Aktivkohle aufgenommen Bestandteile können anschließend durch Erhitzen, beispielsweise mittels Wasserdampf, wiedergewonnen werden. Diese Verfahren eignet sich bestenfalls bedingt zur Gewinnung aromatischer Wertstoffe aus ligninhaltigen Zusammensetzungen, da dieses viele Verfahrensschritte aufweist, eine Gasextraktion beinhaltet und viele Abfallstoffe erzeugt, die entsorgt werden müssen. Zudem werden große Mengen an mineralischer Säure benötigt.
M. Zabkovä et al., Sep. Purif. Techno/. 2007, 55, 56-68 beschreiben die Extraktion aromatischer Wertstoffe, insbesondere von Vanillin bzw. Vanillat, aus alkalischen Lig- ninlösungen via Kationentausch, unter Neutralisation der alkalischen Lösung. Dabei wird das Vanillat über ein Kationentauscher in der H+-Form geleitet, wodurch es zum Vanillin protoniert wird. Dieser Kationentausch ist gekoppelt mit einer Neutralisation in Anwesenheit einer Pufferlösung (Vanillat/Vanillin). Dieses Verfahren benötigen große Mengen an Säure zur Neutralisation des alkalischen Reaktionsmediums. Durch An- säuern fällt das Lignin aus der Lösung aus, muss abfiltriert werden und kann so zu einen durch Filtration bedingten Verlust der gewünschten aromatischen Wertstoffe führen.
M. Zabkovä et al., J. Membr. Sei. 2007, 301 (1-2), 221 -237 beschreiben weiterhin die Gewinnung von Vanillin aus den bei der Oxidation von Kraft-Lignin anfallenden alkalischen wässrigen Reaktionsströmen mit Hilfe von Ultrafiltration durch röhrenförmige, keramische Membranen. Nachteilig ist der vergleichsweise hohe Aufwand einer Ultrafiltration und die damit verbundenen Kosten sowie die geringe Belastbarkeit. So ist eine effiziente Abtrennung des Vanillins nur bei geringen Permeationsraten möglich. Memb-
rane, die höhere Permeationsraten erlauben führen zu einer verstärkten Ausschleusung des Lignins, dessen Abtrennung weitere Trennschritte erfordert. Darüber hinaus sind die oxidischen Membranstrukturen nicht für eine lange Exposition im alkalischen Medium geeignet, da diese einer Korrosion unterliegen.
WO2014/006108 A1 beschreibt ein Verfahren zur Gewinnung von Vanillin aus wässri- gen, alkalischen Vanillin-haltigen Zusammensetzungen, wie sie beispielsweise bei der Oxidation wässriger, alkalischer ligninhaltiger Lösungen oder Suspensionen anfallen, bei dem die alkalischen Vanillin-haltigen Zusammensetzungen mit einem Anionentau- scher-Harz behandelt wird. Das an dem Anionentauscher-Harz gebundene Vanillin wird neben weiteren gebundenen aromatischen Wertstoffen mit Hilfe verdünnter Mineralsäuren in Methanol bzw. mittels Essigsäure in Ethylacetat desorbiert.
Auch bei diesem Verfahren werden zur Desorption der am Anionentauscher-Harz ge- bundenen aromatischen Wertstoffe, wie beispielsweise Vanillin, Säuren benötigt.
Nachteilig an der Gewinnung aromatischer Wertprodukte mit Hilfe von lonentauscher- Harzen ist zudem, dass es sich dabei um einen chemischen Vorgang handelt und die damit gewonnen Produkte nicht mehr als "natürlich" klassifiziert werden können. Außerdem weisen die lonentauscher bei der Adsorption aromatischer Komponenten kei- ne ausreichende Selektivität und Effektivität auf, da auch die in den alkalischen, lignin- haltigen Lösungen vorhandenen anorganischen Stoffe gebunden werden und damit ein Großteil der Adsorptionskapazität der lonentauscher verloren geht.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein robustes und effizientes Verfahren zur Gewinnung aromatischer Wertstoffe aus wässrigen, alkalischen lignin- haltigen Zusammensetzungen bereitzustellen, bei dem weitegehend auf den Einsatz großer Mengen an Säure verzichtet werden kann. Das Verfahren soll zudem möglichst auf einen rein physikalischen Prozess beruhen und die Gewinnung der in den wässrigen, alkalischen ligninhaltigen Zusammensetzungen enthaltenen aromatischer Wertstoffe in guter Selektivität erlauben.
Diese und weitere Aufgaben werden durch das im Folgenden beschriebene Verfahren zur Gewinnung von aromatischen Verbindungen aus wässrigen, alkalischen ligninhaltigen Zusammensetzungen, die einen pH-Wert von wenigstens pH 10, insbesondere von wenigstens pH 1 1 , speziell von wenigstens pH 12, aufweisen, gelöst. Das Verfahren umfasst die Behandlung einer wässrigen, alkalischen ligninhaltigen Zusammensetzung mit Aktivkohle, wobei die in den wässrigen, alkalischen ligninhaltigen Zusammen- Setzungen enthaltenen aromatischen Verbindungen physikalisch auf der Oberfläche
der Aktivkohle adsorbiert werden. Anschließende Desorption mit einem organischen Lösungsmittel, welches im Wesentlichen aus einem oder mehreren aromatischen Kohlenwasserstoffen besteht oder ein Gemisch wenigstens eines aromatischen Kohlenwasserstoffs mit wenigstens einem Ci-C4-Alkanol ist, und/oder mit Wasserdampf liefert ein Eluat, welches die aromatischen Verbindungen enthält.
Die vorliegende Erfindung betrifft somit ein Verfahren zur Gewinnung von aromatischen Verbindungen aus wässrigen, alkalischen ligninhaltigen Zusammensetzungen, die einen pH-Wert von wenigstens pH 10, insbesondere von wenigstens pH 1 1 , spezi- eil von wenigstens pH 12, aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass man die wässrige, alkalische ligninhaltige Zusammensetzung, mit Aktivkohle behandelt, die Aktivkohle von der wässrigen, alkalischen ligninhaltigen Zusammensetzung abtrennt und anschließend die Aktivkohle zur Gewinnung der aromatischen Verbindungen einem Desorptionsschritt unterzieht, wobei der Desorptionsschritt die Behandlung der Aktiv- kohle
(i) mit einem organischen Lösungsmittel, welches im Wesentlichen aus einem oder mehreren aromatischen Kohlenwasserstoffen besteht oder ein Gemisch wenigstens eines aromatischen Kohlenwasserstoff mit wenigstens einem Ci-C4-Alkanol ist, oder
(ii) mit Wasserdampf
umfasst, wobei man ein Eluat erhält, welches die aromatischen Verbindungen enthält.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass zur Gewinnung der aromatischen Wertstoffe aus wässrigen, alkalischen ligninhaltigen Zu- sammensetzungen weitgehend auf den Einsatz von Säuren verzichtet werden kann. Die von der Aktivkohle desorbierten Wertstoffe enthalten nahezu keine Salze und lassen sich somit ohne Aufarbeitung weiteren Reinigungsschritten zuführen.
Die in den wässrigen, alkalischen ligninhaltigen Zusammensetzungen enthaltenen aromatischen Wertstoffe werden auf der im vorliegenden Verfahren eingesetzten Aktivkohle adsorbieren und ermöglichen damit deren Abtrennung in guten Selektivitäten. Die an der Aktivkohle gebundenen Wertstoffe lassen sich zudem gut desorbieren, wodurch diese in hohen Ausbeuten zurückgewonnen werden können. Das Verfahren ermöglicht somit eine effiziente und kontinuierliche Abtrennung der beim Abbau von Lignin entstehenden aromatischen Wertstoffe.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist einfach und robust und lässt sich auch in großtechnischen Maßstab durchführen.
Das vorliegende Verfahren beruht zudem auf einem rein physikalischen Prozess. Die mit diesem Verfahren aus alkalischen ligninhaltigen Zusammensetzungen gewonnenen Wertprodukte, die beim natürlichen oxidativen Abbau von Lignin entstehen, können somit als "natürlich" klassifiziert werden.
AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
Grundsätzlich können im erfindungsgemäßen Verfahren beliebige wässrige ligninhalti- ge Zusammensetzungen eingesetzt werden, die einen alkalischen pH-Wert aufweisen, wobei der pH-Wert in der Regel wenigstens pH 10, insbesondere wenigstens pH 1 1 und speziell wenigstens pH 12 ist und auch pH 14 betragen kann.
In der Regel kann in dem erfindungsgemäßen Verfahren auch eine wässrige, alkalische ligninhaltige Zusammensetzung, die zuvor mit Alkalien oder oxidativ behandelte wurde, verwendet werden. Dabei handelt es sich im Rahmen der vorliegenden Erfindung um eine wässrige, alkalische ligninhaltige Zusammensetzung, welche durch Auflösen eines Lignins oder Ligninderivats in wässrigem Alkali und/oder durch partielle Oxidation, speziell durch Elektrolyse, einer wässrigen, alkalischen ligninhaltigen Zusammensetzung erhalten wurde.
Das zur Herstellung der wässrigen, alkalischen ligninhaltigen Zusammensetzung verwendete Lignin oder Ligninderivat ist beispielsweise ausgewählt unter Lignin aus Schwarzlauge, Kraft-Lignin, Ligninsulfat, Ligninsulfonat, Alkalilignin, Soda lignin, Orga- nosolv-Lignin oder entsprechende Rückstände, die bei einem technischen Verfahren wie der Papierstoff-, Zellstoff oder Cellulose-Herstellung anfallen, z.B. Lignin aus
Schwarzlauge, aus dem Sulfit-Prozess, aus dem Sulfat-Prozess, aus dem Organocell- oder Organosolv-Prozess, aus dem ASAM-Verfahren, aus dem Kraft-Verfahren oder aus dem Natural-Pulping Verfahren. Entsprechend handelt es sich bei der zur partiellen Oxidation eingesetzten wässrigen, alkalischen ligninhaltigen Zusammensetzung um eine wässrige Lösung bzw. Suspension, die als Nebenprodukt bei einem technischen Verfahren wie der Papierstoff-, Zellstoff- oder Cellulose-Herstellung anfällt, z.B. Schwarzlauge, sowie die ligninhaltigen Abwasserströme aus dem Sulfit-Prozess, aus dem Sulfat-Prozess, aus dem Orga- nocell- oder Organosolv-Prozess, aus dem ASAM-Verfahren, aus dem Kraft-Verfahren oder aus dem Natural-Pulping Verfahren.
Die gegebenenfalls mit Alkalien oder oxidativ behandelte wässrige, alkalische ligninhal- tige Zusammensetzung weist in der Regel einen pH-Wert von wenigstens pH 10, häufig wenigstens pH 1 1 , insbesondere wenigstens pH 12 auf. Die wässrige, ligninhaltige Zusammensetzung, die gegebenenfalls mit Alkalien oder oxidativ behandelt wurde, enthält im Allgemeinen 0,5 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 15 Gew.-%, insbesondere 1 bis 10 Gew.-% Lignin, bezogen auf das Gesamtgewicht der wässrigen, ligninhaltigen Zusammensetzung. In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird als wässrige, alkalische ligninhaltige Zusammensetzung ein wässriger ligninhaltiger Abwasserstrom aus der Papierstoff-, Zellstoff- oder Celluloseherstellung verwendet.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird zur Herstellung der wässrigen, alkalischen ligninhaltigen Zusammensetzung
Schwarzlauge aus der Papierindustrie, Zellstoff- oder Celluloseherstellung verwendet.
Als Alkalien oder Basen zur Herstellung der wässrigen, alkalischen ligninhaltigen Zusammensetzungen bzw. zur Einstellung des pH-Wertes der wässrigen, alkalischen ligninhaltigen Zusammensetzungen können vor allem anorganische Basen verwendet werden, z.B. Alkalimetallhydroxide wie NaOH oder KOH, Ammonium-Salze wie Ammoniumhydroxid und Alkalimetallcarbonate wie Natriumcarbonat, z.B. in Form von Soda. Bevorzugt sind Alkalimetallhydroxide, insbesondere NaOH und KOH. Die Konzentration an anorganischen Basen in der wässrigen, ligninhaltigen Suspension oder Lö- sung sollte 5 mol/L, insbesondere 4 mol/L nicht überschreiten und liegt typischerweise im Bereich von 0,01 bis 5 mol/L, insbesondere im Bereich von 0,1 bis 4 mol/L.
In einem ersten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die wässrige, alkalische ligninhaltige Zusammensetzung mit Aktivkohle behandelt und die Aktivkohle an- schließend von der wässrigen, alkalischen ligninhaltigen Zusammensetzung abgetrennt. Hierbei werden die aromatischen Verbindungen auf der Aktivkohle adsorbiert. Dieser Vorgang wird auch als Beladungsschritt bezeichnet.
Für das erfindungsgemäße Verfahren kann in der Regel jede handelsübliche Aktivkoh- le eingesetzte werden. Geeignete Aktivkohlen sind vor allem nicht chemisch aktivierte Aktivkohlen oder können chemisch vorbehandelt, z.B. basisch imprägniert oder gewaschen sein.
In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens handelt es sich bei der aktivierten Aktivkohle um eine mit Wasserdampf aktivierte Aktivkohle. Bei der mit Wasserdampf aktivierten Aktivkohle handelt es sich in der Regel um
handelsübliche Aktivkohlen wie bespielsweise CAL® oder Aquacarb® 207C der Firma Chemviron Carbon, Norit® ROY 0.8 und Norit® GAC 1240 der Firma Norit oder Epibon® A 8x30 oder Hydraffin® 30N der Firma Donau Carbon.
Bei der basisch imprägnierten Aktivkohle handelt es sich um Aktivkohle, die mit Basen, wie oben definiert, vorbehandelt wurde. Bevorzugt handelt es sich bei der basisch imprägnierten Aktivkohle um Aktivkohle, welche mit NaOH vorbehandelt wurde. Zur Imprägnierung wird die aktivierte Aktivkohle in der Regel mehrmals mit einer wässrigen Lösung der Base gewaschen.
In der Regel weist die erfindungsgemäß eingesetzte Aktivkohle eine spezifische Ober- fläche im Bereich von 500 bis 1500 m2/g, bevorzugt im Bereich von 700 bis 1300 m2/g, bestimmt durch Stickstoffadsorbtion nach der BET-Methode nach DIN ISO 9277:2003- 05.
Die erfindungsgemäß eingesetzte Aktivkohle weist zudem üblicherweise eine Adsorpti- onskapazität von wenigstens 15 g Methylenblau pro 100 g Aktivkohle, bevorzugt von wenigstens 20 g Methylenblau pro 100 g Aktivkohle auf.
Die Korngröße der erfindungsgemäß eingesetzten Aktivkohle liegt üblicherweise im Bereich von 0,2 bis 5 mm, bevorzugt im Bereich von 0,4 bis 3 mm.
Die Behandlung der wässrigen, alkalischen ligninhaltigen Zusammensetzung mit der Aktivkohle, erfolgt in der Regel bei einer Temperatur im Bereich von 10 bis 100 °C, bevorzugt im Bereich von 10 bis 70°C, insbesondere im Bereich von 15 bis 50 °C. Die Behandlung der wässrigen, alkalischen ligninhaltigen Zusammensetzung mit der Aktivkohle, erfolgt in der Regel bei Umgebungsdruck, kann aber auch unter erhöhtem Druck erfolgen, insbesondere wenn die Aktivkohle als Bett, bzw. Festbett, beispielsweise in Form einer gepackten Säule, vorliegt. Bevorzugt erfolgt die Behandlung der wässrigen, alkalischen ligninhaltigen Zusammensetzung mit der Aktivkohle bei einem Druck im Bereich von 1 bis 50 bar, bevorzugt im Bereich von 1 bis 30 bar, besonders bevorzugt im Bereich von 1 bis 10 bar.
Zur Behandlung der wässrigen, alkalischen ligninhaltigen Zusammensetzung mit Aktivkohle, kann man diese beispielsweise zu der wässrigen, alkalischen ligninhaltigen Zu-
sammensetzung geben. Nach einer gewissen Verweilzeit wird man die Aktivkohle von der wässrigen, alkalischen ligninhaltigen Zusammensetzung abtrennen. Die Abtrennung kann nach üblichen Verfahren der Fest-Flüssig-T rennung, z.B. durch Filtration, Sedimentation oder Zentrifugation erfolgen.
Vorzugsweise wird man zur Beladung der Aktivkohle die wässrige, alkalische ligninhal- tige Zusammensetzung einmal oder mehrmals über wenigstens ein Bett, bzw. Festbett aus Aktivkohle, beispielsweise durch eine oder mehrere parallel oder sequentiell angeordnete, mit Aktivkohle gepackte Säulen, im Folgenden auch als Adsorbensanordnung bezeichnet, leiten.
Die Durchleitung der wässrigen, alkalischen ligninhaltigen Zusammensetzung durch die Adsorbensanordnung kann sowohl absteigend als auch aufsteigend erfolgen. Das Durchleiten erfolgt vorzugsweise absteigend. Die spezifische Fließrate (spezifische Belastung) liegt vorzugsweise im Bereich von 0,2 bis 35 Bettvolumina pro Stunde (BV/h), insbesondere im Bereich von 0,5 bis 10 BV/h, speziell im Bereich von 1 bis 5 BV/h. Das Durchleiten erfolgt vorzugsweise einer linearen Geschwindigkeit im Bereich von 0,1 bis 50 m/h. Die relative Menge an ligninhaltige Suspension oder Lösung und fester Aktivkohle wird üblicherweise so gewählt, dass wenigstens 35 % und insbesondere wenigstens 50 % der in der wässrigen, alkalischen Zusammensetzung enthaltenen aromatischen Wertstoffe von der Aktivkohle adsorbiert werden. Die Menge an wässriger, alkalischer Zusammensetzung beträgt in der Regel die 1 -fache bis 100-fache Menge, insbesondere die 2 bis 50-fache Menge des Bettvolumens. Je nach Adsorptionsgrad kann der am Ausgang der Adsorbensanordnung, z.B. die mit Adsorbens gepackte Säule, anfallende Effluent noch aromatische Wertstoffe enthalten, so dass der Effluent gegebenenfalls auf eine weitere Adsorbensanordnung, z.B. eine weitere mit Aktivkohle gepackte Säule, geleitet werden kann.
Gegebenenfalls kann im Anschluss an die Adsorption und Abtrennung der Aktivkohle von der wässrigen, alkalischen ligninhaltigen Zusammensetzung ein Waschschritt erfolgen. Üblicherweise wird zum Waschen der mit den aromatischen Verbindungen be- ladenen Aktivkohle eine wässrige Flüssigkeit verwendet. Unter einer wässrigen Flüs- sigkeit versteht man Wasser oder ein Gemisch aus Wasser mit einem mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmittel, wobei Wasser den Hauptbestandteil des Ge- mischs und insbesondere 90 Vol.-% des Gemischs aufweist. Der pH-Wert der wässrigen Flüssigkeit liegt üblicherweise im Neutralbereich, d.h. im Bereich von pH 6 bis pH 8. Der Waschschritt erfolgt in der Regel bei einer Temperatur und bei einem Druck wie
obenstehend für die Beladung der Aktivkohle definiert. Sofern die Beladung der Aktivkohle in einer Adsorbensanordnung erfolgt, wird man die wässrige Flüssigkeit, insbesondere Wasser, auf- oder absteigend durch die Adsorbensanordnung leiten. Die Menge an wässriger Flüssigkeit, im Folgenden auch Waschwasser, beträgt auf dieser Stufe üblicherweise das 1 - bis 20-fache des Bettvolumens, insbesondere das 2- bis 10- fache des Bettvolumens. Das Durchleiten des Waschwassers erfolgt in der Regel mit einer spezifischen Fließrate (spezifische Belastung) im Bereich von 0,5 bis 10 BV/h, insbesondere im Bereich von 1 bis 8 BV/h oder einer linearen Geschwindigkeit im Bereich von 0, 1 bis 50 m/h. Die dabei anfallenden Waschwässer können geringe Mengen aromatischer Wertstoffe enthalten und können dann mit dem beim Beladen anfallenden Effluent vereinigt werden.
Gegebenenfalls kann im Anschluss an den Beladungsschritt oder insbesondere im Anschluss an den Waschschritt und vor der Desorption die Aktivkohle mit einer wässri- gen Lösung einer Säure, insbesondere einer Mineralsäure oder einer organischen Sul- fonsäure, behandelt werden. Hierbei werden die auf der Aktivkohle gebundenen aromatischen Wertstoffe protoniert bzw. neutralisiert. Anschließend werden die Wertstoffe durch eine Behandlung der Aktivkohle entweder mit einem organischen Lösungsmittel, welches im Wesentlichen aus einem oder mehreren aromatischen Kohlenwasserstof- fen besteht oder ein Gemisch wenigstens eines aromatischen Kohlenwasserstoffs mit wenigstens einem Ci-C4-Alkanol ist, oder mit Wasserdampf desorbiert.
Geeignete Mineralsäuren sind beispielsweise Salzsäure, Salpetersäure, Perchlorsäure, Phosphorsäure, oder Schwefelsäure. Geeignete organische Sulfonsäuren sind vor allem Methansulfonsäure. Eine besonders bevorzugte Mineralsäure ist Schwefelsäure. Vorzugsweise weist die wässrige Lösung der Säure eine Säurekonzentration im Bereich von 0,01 bis 10 mol kg-1 , vorzugsweise im Bereich von 0, 1 bis 5 mol kg-1 insbesondere 0, 1 bis 2 mol kg-1 auf. Gegebenenfalls wird die Aktivkohle vor und/oder nach der Behandlung mit der wässri- gen verdünnten Säure mit Wasser gewaschen.
Sofern die Beladung der Aktivkohle in einer Adsorbensanordnung erfolgt, wird man die wässrige verdünnte Säure, gegebenenfalls nach einem Waschschritt, auf- oder abstei- gend durch die Adsorbensanordnung leiten, um allenfalls gebundene anionische aromatische Wertstoffe zu protonieren. Die Menge an wässriger verdünnter Säure beträgt üblicherweise das 0, 1 bis 10-fache des Bettvolumens, insbesondere das 0,5- bis 5- fache des Bettvolumens. Das Durchleiten der wässrigen verdünnten Säure erfolgt in
der Regel mit einer spezifischen Fließrate (spezifische Belastung) im Bereich von 0,5 bis 10 BV/h, insbesondere im Bereich von 1 bis 8 BV/h.
Falls eine Behandlung mit einer wässrigen verdünnten Säure durchgeführt wird, kann sich dieser Behandlung ein weiterer Waschschritt mit einer wässrigen Flüssigkeit, insbesondere mit Wasser anschließen. Bezüglich der Menge des wässrigen Flüssigkeit, und der Flussrate gilt das im Zusammenhang mit dem oben beschriebenen Waschschritt gesagte. Im Anschluss an die Adsorption und dem sich gegebenenfalls daran anschließenden Waschschritt erfolgt die Freisetzung der auf der Aktivkohle gebundenen Wertstoffe (Desorption). Zur Desorption wird die Aktivkohle entweder mit einem organischen Lösungsmittel, welches im Wesentlichen aus einem oder mehreren aromatischen Kohlenwasserstoffen besteht oder ein Gemisch wenigstens eines aromatischen Kohlen- Wasserstoffs mit wenigstens einem Ci-C4-Alkanol ist, (Variante i) oder mit Wasserdampf (Variante ii) behandelt.
Als aromatischen Kohlenwasserstoffe, die zur Desorption der auf der Aktivkohle gebundenen aromatischen Wertstoffe gemäß der ersten Variante (i) eingesetzten werden können, eignen sich in der Regel alle gängigen als Lösungsmittel verwendeten aromatischen Kohlenwasserstoffe sowie Mischungen davon.
Bei den in dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Desorption der auf der Aktivkohle gebundenen aromatischen Wertstoffe gemäß der ersten Variante (i) eingesetzten aro- matischen Kohlenwasserstoffen handelt es sich beispielsweise um nicht halogenierte aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Benzol, Toluol oder Xylole und halogenierten aromatischen Kohlenwasserstoffen, wie Chlorbenzol oder Dichlorbenzolen sowie um Mischungen davon. Bevorzugt handelt es sich bei den aromatischen Kohlenwasserstoffen um Toluol oder Xylole sowie um Mischungen davon.
Das in der ersten Variante (i) zur Desorption verwendete organische Lösungsmittel besteht in der Regel zu mindestens 80 Gew.-%, bevorzugt zu mindestens 90 Gew.-%, besonders bevorzugt zu mindestens 95 Gew.-% oder mehr, beispielsweise zu 97 Gew.-%, aus einem oder mehreren aromatischen Kohlenwasserstoffen, wie oben definiert, oder einem Gemisch wenigstens eines aromatischen Kohlenwasserstoffs, wie oben definiert, mit wenigstens einem Ci-C4-Alkanol. Falls ein Gemisch aus wenigstens eines aromatischen Kohlenwasserstoffs mit wenigstens einem Ci-C4-Alkanol verwendet wird, beträgt der Anteil des wenigstens einen aromatischen Kohlenwasserstoffs in
der Mischung wenigstens 50 Gew.-%, bevorzugt wenigstens 70 Gew.-%, besonders bevorzugt wenigstens 80 Gew.-%, insbesondere wenigstens 90 Gew.-%.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Variante (i) des Desorptionsschrittes be- steht das zur Desorption verwendete organische Lösungsmittel zu mindestens 80
Gew.-%, bevorzugt zu mindestens 90 Gew.-%, besonders bevorzugt zu mindestens 95 Gew.-% oder mehr, beispielsweise zu 97 Gew.-%, aus einem oder mehreren aromatischen Kohlenwasserstoffen, ausgewählt unter Toluol oder Xylole, oder aus einem Gemisch aus wenigstens einem dieser aromatischen Kohlenwasserstoffe mit Methanol und/oder Ethanol, wobei der Anteil des wenigstens einen aromatischen Kohlenwasserstoffs in der Mischung wenigstens 50 Gew.-%, bevorzugt wenigstens 70 Gew.-%, besonders bevorzugt wenigstens 80 Gew.-%, insbesondere wenigstens 90 Gew.-%, beträgt. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Variante (i) des Desorptionsschrittes umfasst das zur Desorption verwendete organische Lösungsmittel ausschließlich wenigstens einen aromatischen Kohlenwasserstoff.
Vorzugsweise wird bei der Variante (i) des Desorptionsschrittes die Aktivkohle vor der eigentlichen Desorption zunächst mit wenigstens einem wassermischbaren Lösungsmittel, bevorzugt mit wenigstens einem Ci-C4-Alkanol, insbesondere mit Methanol und/oder Ethanol behandelt, um das Wasser zwischen den Aktivkohlepartikeln und in den darin befindlichen Poren zu eliminieren (Waschschritt). Im Anschluss daran erfolgt die eigentliche Desorption mit einem organischen Lösungsmittel welches aus einem Gemisch aus wenigstens einem aromatischen Kohlenwasserstoff, wie oben definiert, und eine Ci-C4-Alkanol, insbesondere Methanol und/oder Ethanol, besteht, wobei der Anteil des wenigstens einen aromatischen Kohlenwasserstoffs in der Mischung wenigstens 50 Gew.-%, bevorzugt wenigstens 70 Gew.-%, besonders bevorzugt wenigstens 80 Gew.-%, insbesondere wenigstens 90 Gew.-%, beträgt.
Alternative oder bevorzugt zusätzlich dazu kann zur Desorption ein organisches Lösungsmittel eingesetzt werden, welches zu mindestens 80 Gew.-%, bevorzugt zu min- destens 90 Gew.-%, besonders bevorzugt zu mindestens 95 Gew.-% oder mehr, beispielsweise zu 97 Gew.-%, aus einem oder mehreren aromatischen Kohlenwasserstoffen, wie zuvor definiert, besteht.
Ebenfalls bevorzugt kann zur weiteren Desorption auch ein organisches Lösungsmittel eingesetzt werden, welches ausschließlich wenigstens einen aromatischen Kohlenwasserstoff, wie zuvor definiert, umfasst. Sofern die Beladung der Aktivkohle in einer Adsorbensanordnung erfolgt, wird nach der Beladung und ggf. dem Waschschritt und/oder der Behandlung mit der wässrigen Säure ein organisches Lösungsmittel, wie oben definiert, durch die Adsorbensanordnung geleitet, wobei die gebundenen, gegebenenfalls neutralisierten bzw. protonierten Wertstoffe desorbieren und eluieren und gleichzeitig die Aktivkohle regeneriert wird. Die Menge an organischem Lösungsmittel beträgt in der Regel die 0,1 - bis 20-fache Menge, insbesondere die 0,5- bis 15-fache Menge, z.B. die 1 - bis 10-fache Menge des Bettvolumens (BV). Das Durchleiten des organischen Lösungsmittels (Eluent) erfolgt in der Regel mit einer spezifischen Fließrate (spezifische Belastung) im Bereich von 0,5 bis 20 BV/h, bevorzugt im Bereich von 0,5 bis 10 BV/h, insbesondere im Bereich von 1 bis 8 BV/h.
Bezüglich der Temperaturen bei der Desorption gilt das für die Beladung Gesagte. Die Elution kann sowohl aufsteigend als auch absteigend durchgeführt werden. Die Elution kann in der gleichen Richtung wie die Beladung oder entgegengesetzt dazu erfolgen. Vorzugsweise erfolgt die Elution in der entgegengesetzten Richtung zur Beladung.
Gegebenenfalls wird vor dem Elutionsschritt das in den Poren und zwischen den Ad- sorbenspartikeln befindliche Wasser bzw., falls ein wasserunlösliches organisches Lösungsmittel zur Elution verwendet wurde, das in den Poren und zwischen den Adsor- benspartikeln zurückgebliebene wasserunlösliche organische Lösungsmittel mit einem wassermischbaren organischen Lösungsmittel, wie Methanol und/oder Ethanol, entfernt. Dazu wird das wassermischbare organische Lösungsmittel aufsteigend durch die Adsorbensanordnung geleitet. Die Menge an wassermischbarem organischem Lösungsmittel beträgt üblicherweise die 0,5- bis 10-fache Menge, insbesondere die 1 - bis 5-fache Menge des Bettvolumens. Das Durchleiten des wassermischbaren organischen Lösungsmittels erfolgt vorzugsweise mit einer spezifischen Fließrate (spezifische Belastung) im Bereich von 0,5 bis 10, insbesondere von 1 bis 8 Bettvolumina pro Stunde. Der Elution kann sich ein weiterer Waschschritt anschließen, um gegebenenfalls vorhandene Verunreinigungen zu entfernen.
Das bei der Elution anfallende Eluat wird zur Gewinnung der aromatischen Wertstoffe in üblicher weise aufgearbeitet. Falls das Eluat Säure enthält wird man diese in der
Regel zunächst entfernen, beispielsweise durch eine wässrig-extraktive Aufarbeitung, oder durch Zugabe von Base neutralisieren und die sich dabei bildenden Salze abtrennen. Gegebenenfalls kann man zuvor das Eluat aufkonzentrieren, z.B. durch Entfernen des Lösungsmittels in einer üblichen Verdampferanordnung. Das dabei anfallende Kondensat kann wiederverwendet werden, beispielsweise in einer nachfolgenden Elution.
Die Adsorbensanordnung kann absatzweise betrieben werden und weist dann ein oder mehrere, z.B. 2, 3 oder 4, in Serie geschaltete, stationäre mit Aktivkohle gepackte Festbetten auf. Sie kann auch kontinuierlich betrieben werden und weist dann in der Regel 5 bis 50 und insbesondere 15 bis 40 Adsorbensbetten auf, die z.B. Bestandteil einer "True Moving Bed"-Anordnung (siehe K. Tekeuchi J. Chem. Eng. Jpn., 1978, 1 1 S. 216-220), einer "Continuous Circulating Annular' -Anordnung (siehe J. P. Martin, Discuss. Farraday Soc. 1949, S. 7) oder einer "Simulated Moving Bed"-Anordnung, wie beispielsweise in US 2,985,589 und WO 01/72689 sowie von G. J. Rossiter et al. Pro- ceedings of AIChE Conference, Los Angeles, CA, Nov. 1991 oder H. J. Van Walsem et al., J. Biochtechnol. 1997, 59, S. 127 beschrieben, sein können.
Nach der Desoption gemäß Variante (i) werden die aromatischen Wertstoffe in der Regel als Eluat in angereicherter Form in dem zur Desorption verwendeten organischen Lösungsmittel erhalten.
In Variante (ii) des Desorptionsschrittes werden die auf der Aktivkohle gebundenen aromatischen Wertstoffe mittels Wasserdampf desorbiert, indem man die mit den aro- matischen Wertstoffen beladene Aktivkohle mit Wasserdampf behandelt. Vorzugsweise wird so vorgegangen, dass der Wasserdampf die Aktivkohle durchströmt. Hierzu wird üblicherweise Wasserdampf in das zur Adsorption verwendeten Bett bzw. Festbett aus Aktivkohle, beispielsweise eine mit Aktivkohle gepackten Säule, eingeleitet. Alternativ kann die Aktivkohle zu diesem Zweck auch in einen Wasserdampfstrom eingetra- gen werden. Bei der Desorption mittels Wasserdampf werden die auf der Aktivkohle gebundenen aromatischen Wertstoffe von dem leicht adsorbierbaren Wasserdampf verdrängt und mitgeschleppt. Die Aktivkohle wird dabei gleichzeitig regeneriert.
Nach Kondensation des Wasserdampfes werden die aromatischen Wertstoffe in Form einer wässrigen Lösung bzw. Suspension erhalten. In der Regel wird die wässrigen Lösung bzw. Suspension einem weiteren Aufarbeitungsschritt unterzogen, um die desorbierten aromatischen Wertstoffe von der wässrigen Phase zu trennen.
Die Auftrennung aromatischer Wertstoffe, die sich mit Wasser nur geringfügig mischen, kann üblicherweise über einen Prozess der Selbstentmischung (Phasentrennung) erfolgen. In der Regel wird der Produktstrom hierzu in einen Phasenscheider (Dekanter) geleitet, wo dieser durch mechanisches Absetzen in zwei Phasen (einer organischen Phase und einer Wasserphase) zerfällt, die getrennt abgezogen werden können.
Andernfalls kann die Auftrennung nach gängigen, dem Fachmann allgemein bekannten Methoden zur Auftrennung wässrig-organischer Gemische, wie Destillation, Flüssigextraktion oder flüssigchromatographische Verfahren verwendet werden.
Falls sich die Auftrennung nicht oder nur unvollständig auf dem Wege der Selbstentmischung (Phasentrennung) erreichen lässt, kann diese bevorzugt auch extraktiv erfolgen, unter Verwendung eines Lösungsmittels, welches sich nur geringfügig oder gar nicht mit Wasser mischt, wie oben definiert.
Die Desorption mittels Wasserdampf erfolgt in der Regel bei Umgebungsdruck oder unter erhöhtem Druck. Bevorzugt erfolgt die Desorption mittels Wasserdampf bei einem Druck im Bereich von 1 bis 5 bar, bevorzugt im Bereich von 1 bis 3 bar. Bei der Desorption mittels Wasserdampf liegt die Temperatur der Aktivkohle üblicherweise im Bereich von 100 bis 150°C, bevorzugt im Bereich von 100 bis 130°C.
Üblicherweise liegt das Gewichtsverhältnis der zur Desorption benötigten Wasserdampfmenge zur Menge der auf der Aktivkohle adsorbierten aromatischen Wertstoffe im Bereich von 1 :1 bis 20:1 , bevorzugt im Bereich von 2:1 bis 10:1 , insbesondere im Bereich von 3:1 bis 6:1 .
In dieser bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens kann der Desorptionsschritt nach dem Beladungsvorgang und dem sich gegebenenfalls daran anschließenden Waschschritt alternativ mittels Wasserdampf erfolgen. Dazu wird
Wasserdampf bei einem kontinuierlichen Fluss von 0,1 bis 0,3 m/s durch die Adsorber- anordnung geleitet und danach kondensiert. Das Desorbat wird anschließend zur Entfernung des Wassers wie oben beschrieben extraktiv aufgearbeitet. Auf diese Weise erhält man ein Rohprodukt, welches die aromatischen Wertstoffe in angereicherter Form enthält.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich insbesondere zur Gewinnung aromatischer Verbindungen, die beim oxidativen und/oder enzymatischen Abbau von Lignin
entstehen, und aromatischer Verbindungen, die natürlicherweise in ligninhaltigen Zusammensetzungen vorkommen.
Bevorzugt sind die die aromatischen Verbindungen die mit diesem Verfahren gewon- nen werden können ausgewählt unter Verbindungen der allgemeinen Formeln (I) und (Ii)
worin
X für H, -CHO, -(C=0)CH3, -COOH, -CH=CH-COOH oder -CH=CH-CH2-OH und R1, R2, R3, R4, R5' R6 unabhängig voneinander für H, -OH, -CH3 oder -OCH3 stehen.
Bei den aromatischen Verbindungen der allgemeinen Formeln (I) handelt es sich beispielsweise um Benzaldehyd und Derivate des Benzaldehyds, wie Vanillin oder Isovanillin, Acetophenon und Derivate des Acetophenons, wie Acetovanillon, iso- Acetovanillon, ortho-Acetovanillon oder 3,4,5-Trihydroxyacetophenon, Anisol, Benzca- techin und dessen Methylethern, wie Veratrol oder Guajakol, Ferulasäure und Derivate der Ferulasäure, Dehydroconiferyl-Alkohol, Benzoesäure und Derivate der Benzoesäure, wie Vanillinsäure, Gallussäure und Derivate der Gallussäure, wie Syringasäure, und dergleichen. Bei den aromatischen Verbindungen der allgemeinen Formeln (II) handelt es sich beispielsweise um 3,3'-Dimethoxy-4,4'-dihydroxystilben, Resveratrol, Pinosylvin (3,5- Stilbendiol) und dergleichen.
In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das nach der Elution bzw. Desorption erhaltene Eluat, welches die aromatischen Wertstoffe in angereicherter Form enthält, einer weiteren Auftrennung unterzogen. Die Auftrennung kann beispielsweise eine Feindestillation, Kristallisation oder eine flüssig- chromatographische Auftrennung beinhalten. Je nach Beschaffenheit des aromati-
sehen Wertstoffgemisches und der gewünschten Reinheit kann die Auftrennung mehrere Auftrennungsschritte umfassen.
Die Erfindung wird anhand der im Folgenden beschriebenen Beispiele näher erläutert. Dabei sollen die Beispiele nicht als einschränkend für die Erfindung verstanden werden.
In den nachfolgenden Beispielen werden folgende Abkürzungen verwendet: BV steht für Bettvolumen;
VE Wasser steht für vollentsalztes (demineralisiert.es) Wasser.
BEISPIELE I) Analytik
Die Bestimmung des Gehalts an Vanillin, Acetovanillon, Guajakol, 3,3'-Dimethoxy-4,4'- dihydroxystilben und anderer organischer Bestandteile der eingesetzten wässrigen ligninhaltigen Zusammensetzungen erfolgte mittels Hochleistungsflüssigkeitschroma- tographie (HPLC). Als stationäre Phase wurde die Säule Chromolith® High Resolution RP18e der Firma Merck (Länge: 100 mm, Durchmesser 4,6 mm) verwendet. Die Analysetemperatur betrug 25°C. Dabei wurden zwei mobile Phasen verwendet: HPLC- Wasser mit 0,1 Gew.-% 70 prozentige Perchlorsäure als mobile Phase A; Acetonitril als mobile Phase B.
II) Adsorption und Desorption aromatischer Wertstoffe auf Aktivkohle
Beispiel 11.1 : Adsorption und Desorption aromatischer Wertstoffe wie Vanillin, Acetovanillon, Guajakol und 3,3'-Dimethoxy-4,4'-dihydroxystilben auf Aktivkohle
Verwendete Aktivkohle:
Im Versuch wurde die Aktivkohle Norit® ROY 0.8 der Firma Norit eingesetzt. Diese Aktivkohle ist ein Extrudat auf Steinkohlebasis und wird nach einer Wasserdampfakti- vierung mehrfach mit Lauge (wässriger NaOH) gewaschen. Die Schüttdichte der Aktivkohle beträgt 400 g/L. Die Aktivkohle weist einen Feuchtigkeitsgehalt von max. 5 % auf.
Verwendete ligninhaltige Zusammensetzung:
Als ligninhaltige Zusammensetzung wurde Schwarzlauge (Dünnlauge) aus der Zellstoffproduktion verwendet. Zum Versuch wurde die Schwarzlauge mit einem Metallfilter (Filterporengröße = 90 Micrometer) filtriert. Die HPLC-Analyse der filtrierten Schwarzlauge ergab folgende Konzentrationen an den organischen Komponenten: 447 mg/kg Vanillin, 268 mg/kg Acetovanillon, 460 mg/kg Guajakol und 490 mg/kg 3,3'-Dimethoxy- 4,4'-dihydroxystilben
Versuchsdurchführung: Eine Glassäule mit einem Innendurchmesser von 15 mm und einer Höhe von 255 mm wurde aufgebaut und mit der Aktivkohle Norit® ROY 0.8 zu ca. 95% Füllgrad gefüllt. Das Bettvolumen (BV) betrug ca. 43 ml_. Die Aktivkohle wurde mit ca. 10 BV VE Wasser mit einer Geschwindigkeit von ca. 5 BV/h im Abstrom gewaschen. Zur Absorption der organischen Komponenten wurden ca. 12 BV filtrierte Schwarzlauge mit einer Geschwindigkeit von ca. 2 BV/h im Abstrom durch die Säule durchgeleitet. Der Säulenablauf wurde fraktioniert aufgefangen. Die Fraktionen wurden auf organische Komponenten analysiert. Die erreichte Beladung an 3,3'-Dimethoxy-4,4'- dihydroxystilben (I) lag bei 0,04 mol/L. Danach wurde die Aktivkohle mit ca. 5 BV VE Wasser mit einer Geschwindigkeit von ca. 2 BV/h im Abstrom gewaschen.
Nach dem Waschschritt erfolgte eine Säure-Wäsche, um das absorbierte 3,3'- Dimethoxy-4,4'-dihydroxystilben (I) zu protonieren. Hierzu wurde ca. 1 BV 5 prozentige Schwefelsäure mit einer Geschwindigkeit von ca. 2 BV/h im Abstrom durch die Säule geleitet. Danach wurde die Aktivkohle mit ca. 5 BV VE Wasser mit einer Geschwindigkeit von ca. 2 BV/h im Abstrom gewaschen.
Um das Wasser zwischen den Aktivkohlepartikeln und in den darin befindlichen Poren zu eliminieren, wurde nach dem Waschschritt ca. 2 BV reines Methanol mit einer Ge- schwindigkeit von ca. 2 BV/h im Aufstrom durch die Säule geleitet.
Zur Desorption des adsorbierten 3,3'-Dimethoxy-4,4'-dihydroxystilbens wurden zunächst ca. 2 BV einer Mischung aus Methanol und Toluol im Massenverhältnis von 9:1 mit einer Geschwindigkeit von 2 BV/h im Aufstrom durch die Säule geleitet. Zur weite- ren Desorption wurde anschließend ca. 3 BV reines Toluol mit einer Geschwindigkeit von 2 BV/h im Aufstrom durch die Säule geleitet. Im Desorptionsschritt wurde der Säulenablauf in einer Fraktion gesammelt. Diese Fraktion wurde auf den Gehalt der organischen Komponenten analysiert. Der erreichte Desoptionsgrad der einzelnen organischen Komponenten betrug in etwa: 88% für Vanillin, 99% für Acetovanillon, 83% für Guajakol und 3 % für 3,3'-Dimethoxy-4,4'-dihydroxystilben.
Nach dem Desorptionsschritt wurde ca. 1 BV reines Methanol mit einer Geschwindigkeit von ca. 2 BV/h im Aufstrom durch die Säule geleitet.
Nach der Methanol-Wäsche wurde die Aktivkohle mit ca. 10 BV VE Wasser mit einer Geschwindigkeit von ca. 5 BV/h im Aufstrom gewaschen.
Alle Versuchsschritte wurden bei Raumtemperatur durchgeführt.
Beispiel II.2: Adsorption und Desorption aromatischer Wertstoffe wie Vanillin, Acetova- nillon, Guajakol und 3,3'-Dimethoxy-4,4'-dihydroxystilben auf Aktivkohle
Verwendete Aktivkohle:
Im Versuch wurde die Aktivkohle Aquacarb™ 207C der Firma Chemviron Carbon ein- gesetzt. Diese Aktivkohle ist eine mit Wasserdampf aktivierte, granulierte Aktivkohle auf Kokosnussbasis. Die Schüttdichte der Aktivkohle beträgt 450 g/L. Die Aktivkohle weist einen Feuchtigkeitsgehalt von max. 10 % auf.
Verwendete ligninhaltige Zusammensetzung:
Als ligninhaltige Zusammensetzung wurde Schwarzlauge (Dünnlauge) aus der Zellstoffproduktion verwendet. Zum Versuch wurde die Schwarzlauge mit einem Metallfilter (Filterporengröße = 90 Micrometer) filtriert. Die HPLC-Analyse der filtrierten Schwarzlauge ergab folgende Konzentrationen an den organischen Komponenten: 457 mg/kg Vanillin, 349 mg/kg Acetovanillon, 506 mg/kg Guajakol und 308 mg/kg 3,3'-Dimethoxy- 4,4'-dihydroxystilben.
Versuchsdurchführung: Eine Glassäule mit einem Innendurchmesser von 15 mm und einer Höhe von 255 mm wurde aufgebaut und mit der Aktivkohle Aquacarb™ 207C zu ca. 95% Füllgrad gefüllt. Das Bettvolumen (BV) betrug ca. 43 ml_. Die Aktivkohle wurde zunächst mit ca. 10 BV VE Wasser mit einer Geschwindigkeit von ca. 5 BV/h im Abstrom gewaschen. Zur Adsorption der organischen Komponenten wurden ca. 12 BV filtrierte Schwarzlauge mit einer Geschwindigkeit von ca. 2 BV/h im Abstrom durch die Säule durchgeleitet. Der Säulenablauf wurde fraktioniert aufgefangen. Die Fraktionen wurden auf organische Komponenten analysiert. Die erreichte Beladung der einzelnen organischen Komponenten an der Aktivkohle betrug: 0,02 mol/L Vanillin, 0,01 mol/L Acetovanillon, 0,03 mol/L Guajakol und 0,01 mol/L 3,3'-Dimethoxy-4,4'-dihydroxystilben. Danach wur-
de die Aktivkohle mit ca. 5 BV VE Wasser mit einer Geschwindigkeit von ca. 2 BV/h im Abstrom gewaschen.
Nach dem Waschschritt erfolgte eine Säure-Wäsche, um die adsorbierten organischen Anionen zu protonieren. Hierzu wurde ca. 1 BV 5 prozentige Schwefelsäure mit einer Geschwindigkeit von ca. 2 BV/h im Abstrom durch die Säule geleitet. Danach wurde die Aktivkohle mit ca. 5 BV VE Wasser mit einer Geschwindigkeit von ca. 2 BV/h im Abstrom gewaschen. Um das Wasser zwischen den Aktivkohlepartikeln und in den darin befindlichen Poren zu eliminieren, wurde nach dem Waschschritt ca. 2 BV reines Methanol mit einer Geschwindigkeit von ca. 2 BV/h im Aufstrom durch die Säule geleitet.
Zur Desorption der adsorbierten organischen Komponenten wurden zunächst ca. 2 BV einer Mischung aus Methanol und Toluol im Massenverhältnis von 1 :1 mit einer Geschwindigkeit von 2 BV/h im Aufstrom durch die Säule geleitet. Zur weiteren Desorption wurde anschließend ca. 3 BV reines Toluol mit einer Geschwindigkeit von 2 BV/h im Aufstrom durch die Säule geleitet. Im Desorptionsschritt wurde der Säulenablauf in einer Fraktion gesammelt. Diese Fraktion wurde auf den Gehalt der organischen Kom- ponenten analysiert. Der erreichte Desoptionsgrad der einzelnen organischen Komponenten betrug: 89% für Vanillin, 95% für Acetovanillon, 89% für Guajakol und 8% für 3 , 3'- D i m et hoxy-4 , 4 '-d i hyd roxyst i I be n .
Nach dem Desorptionsschritt wurde ca. 1 BV reines Methanol mit einer Geschwindig- keit von ca. 2 BV/h im Aufstrom durch die Säule geleitet.
Nach der Methanol-Wäsche wurde die Aktivkohle mit ca. 10 BV VE Wasser mit einer Geschwindigkeit von ca. 5 BV/h im Aufstrom gewaschen. Alle Versuchsschritte wurden bei Raumtemperatur durchgeführt.
Beispiel II.3: Adsorption und Desorption von Vanillin auf Aktivkohle
Verwendete Aktivkohle:
Im Versuch wurde die Aktivkohle Norit® ROY 0.8 der Firma Norit eingesetzt. Diese Aktivkohle ist ein Extrudat auf Steinkohlebasis und wird nach einer Wasserdampfaktivierung mehrfach mit Lauge (wässriger NaOH) gewaschen. Die Schüttdichte der Aktivkohle beträgt 400 g/L. Die Aktivkohle weist einen Feuchtigkeitsgehalt von max. 5 % auf.
Verwendete wertstoffhaltige Zusammensetzung:
Als wertstoffhaltige Zusammensetzung wurde eine Lösung aus 0,1 M Natronlauge und Vanillin eingesetzt. Die HPLC-Analyse der Lösung ergab einen Gehalt an Vanillin von 2834 mg/kg.
Versuchsdurchführung:
Eine Glassäule mit einem Innendurchmesser von 30 mm und einer Höhe von 1000 mm wurde aufgebaut und mit der Aktivkohle Norit® ROY 0.8 zu ca. 90% Füllgrad gefüllt.
Das Bettvolumen (BV) betrug ca. 636 mL. Die Aktivkohle wurde zunächst mit ca. 10 BV VE Wasser mit einer Geschwindigkeit von ca. 5 BV/h im Abstrom gewaschen.
Zur Adsorption des Vanillins wurden bei Raumtemperatur ca. 20 BV der vanillinhaltigen Lösung mit einer Geschwindigkeit von ca. 4 BV/h im Abstrom durch die Säule durchgeleitet. Der Säulenablauf wurde fraktioniert aufgefangen. Die Fraktionen wurden auf organische Komponenten analysiert. Die erreichte Beladung von Vanillin auf der Aktivkohle betrug ca. 0,32 mol/L. Danach wurde die Aktivkohle bei Raumtemperatur mit ca. 5 BV VE Wasser mit einer Geschwindigkeit von ca. 2 BV/h im Abstrom gewaschen.
Nach dem Waschschritt erfolgte eine Säure-Wäsche, um die adsorbierten Vanillat- Anionen zu protonieren. Hierzu wurde bei Raumtemperatur ca. 1 BV 5 prozentige Schwefelsäure mit einer Geschwindigkeit von ca. 2 BV/h im Abstrom durch die Säule geleitet. Danach wurde ebenfalls bei Raumtemperatur die Aktivkohle mit ca. 5 BV VE Wasser mit einer Geschwindigkeit von ca. 2 BV/h im Abstrom gewaschen.
Die Desorption des adsorbierten Vanillins erfolgte mittels Wasserdampf. Dabei wurde mit einem Massenstrom von ca. 300 - 500 g/h Wasser über einen Fallstromverdampfer verdampft (bei ca. 140-150°C) und kontinuierlich durch die Säule geleitet. Dabei betrug der Druck in der Säule 1 ,013 bar und die Temperatur ca. 100-120 °C. Anschließend wurde der Wasserdampf kondensiert und in einer Fraktion gesammelt. Vanillin war in dieser Fraktion nachweisbar.