Beschreibung
Relais Die vorliegende Erfindung betrifft ein Relais. Ein Relais ist ein durch elektrischen Strom betriebener, elektromagnetisch wirkender Schalter mit zumindest zwei Schalterstellungen.
Relais sind in den verschiedensten Einsatzgebieten zur galvanischen Trennung und zur galvanischen Verbindung zweier Anschlüsse notwendig. Ein Einsatzgebiet von Relais sind beispielsweise elektrisch betriebene Fahrzeuge. In diesen Fahrzeugen treten häufig hohe Gleichspannungen auf, die durch das Relais verbunden und getrennt werden sollen. Um die
Batteriekapazität des elektrisch betriebenen Fahrzeuges möglichst geringfügig zu belasten, sollte der
Energieeigenverbrauch des Relais möglichst klein sein.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es dementsprechend ein verbessertes Relais bereitzustellen, das beispielsweise einen verringerten Energiebedarf aufweist.
Diese Aufgabe wird durch ein Relais gemäß dem vorliegenden Anspruch 1 gelöst.
Es wird ein Relais vorgeschlagen, das einen ersten Anschluss, einen zweiten Anschluss, einen Kontakt, der in einem
geschlossenen Zustand eine elektrische Verbindung zwischen dem ersten und dem zweiten Anschluss herstellt und der in einem geöffneten Zustand den ersten und den zweiten Anschluss galvanisch trennt, einen ersten Elektromagneten, der derart ausgestaltet ist, dass er den Kontakt in den geschlossenen Zustand versetzt, wenn der erste Elektromagnet eingeschaltet
wird, und einen zweiten Elektromagneten, der derart
ausgestaltet ist, dass er den Kontakt in dem geschlossenen Zustand hält, wenn der Kontakt sich im geschlossenen Zustand befindet und der zweite Elektromagnet eingeschaltet ist, aufweist.
Der erste und der zweite Elektromagnet sind zwei voneinander getrennte Elektromagnete . Jeder der beiden Elektromagnete kann bei dem Relais unabhängig von dem jeweils anderen
Elektromagnet ein- und ausgeschaltet werden.
Es wurde somit erkannt, dass es möglich ist, die
Funktionsweise des Relais in zwei unterschiedliche
Teilschritte, das Schließen des Kontaktes und das geschlossen Halten des Kontaktes, zu untergliedern. Für jeden in dieser
Teilschritte ist ein anderer Elektromagnet verantwortlich, so dass in jedem dieser Teilschritte nur der wirklich benötigte Energieverbrauch auftritt. Insbesondere kann im geschlossenen Zustand des Kontaktes dieser lediglich von dem zweiten
Elektromagneten geschlossen gehalten werden. Dabei kann der zweite Elektromagnet derart ausgestaltet sein, dass er einen geringeren Energieverbrauch aufweist als der erste
Elektromagnet, wobei jeweils der Energieverbrauch im
eingeschalteten Zustand der Elektromagneten betrachtet wird.
Der erste Elektromagnet muss lediglich für das zeitlich vergleichsweise kurze Schließen des Kontaktes eingeschaltet sein. Dementsprechend wirkt ein größerer Energieverbrauch durch den ersten Elektromagneten sich in einer
Gesamtenergiebilanz des Relais kaum aus, da die Einschaltzeit des ersten Elektromagneten im Vergleich zu dem zweiten
Elektromagneten sehr gering sein kann.
Da der erste Elektromagnet stets nur kurzzeitig eingeschaltet ist, kann der erste Elektromagnet entsprechend der geringen Einschaltzeit übersteuert betrieben werden. Insbesondere kann als erster Elektromagneten ein Magnet verwendet werden, der über eine zeitlich begrenzte Einschaltdauer verfügt. Der ersten Elektromagneten kann ferner einen kompakten Aufbau aufweisen, da beispielsweise die Kühlung dieses Magneten auf Grund der nur kurzen Einschaltdauer unkritisch ist. Der zweite Elektromagnet kann ebenfalls relativ klein sein, da hier ein Elektromagnet mit einem geringen Stromverbrauch verwendet werden kann.
Der Kontakt weist einen geschlossenen Zustand und einen geöffneten Zustand auf. Der Kontakt kann mechanisch mit dem ersten Elektromagneten verbunden sein, so dass der erste Elektromagnet den Kontakt von dem geöffneten Zustand in den geschlossenen Zustand überführen kann. Ferner kann der
Kontakt in seinem geschlossenen Zustand an dem zweiten
Elektromagneten anliegen, so dass der zweite Elektromagnet den Kontakt in dem geschlossenen Zustand halten kann.
Ferner kann der zweite Elektromagnet derart dimensioniert sein, dass sein Magnetfeld stark genug ist, um den Kontakt in dem geschlossenen Zustand zu halten, und dass sein Magnetfeld zu schwach ist, um den Kontakt von dem geöffneten Zustand in den geschlossenen Zustand zu versetzen. Der zweite
Elektromagnet kann auf diese Weise ideal auf die Anforderung angepasst sein, den Kontakt mit einem minimalen
Energieverbrauch geschlossen zu halten.
Ferner kann der zweite Elektromagnet derart ausgestaltet sein, dass er den Kontakt in dem geschlossenen Zustand hält,
wenn der erste Elektromagnet ausgeschaltet ist.
Dementsprechend wird der erste Elektromagnet lediglich für das Bewegen des Kontaktes von seinem geöffneten in seinen geschlossenen Zustand benötigt. Sobald der Kontakt den geschlossenen Zustand erreicht hat, kann der erste
Elektromagnet ausgeschaltet werden, so dass für diesen keine weitere Energie benötigt wird.
Das Relais kann derart ausgestaltet sein, dass der erste Elektromagnet durch einen Schaltvorgang des Kontaktes von dem geöffneten Zustand in den geschlossen Zustand ausgeschaltet wird. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass der erste Elektromagnet ausgeschaltet wird, sobald er für die Funktion des Relais nicht mehr benötigt wird. Dementsprechend wird lediglich die minimal benötigte Energie durch den ersten Elektromagneten verbraucht.
Das Relais kann ferner eine Vorrichtung aufweisen, die den ersten Elektromagneten ausschaltet, wenn der Kontakt in dem geschlossenen Zustand ist. Bei dieser Vorrichtung kann es sich beispielsweise um einen Mikroschalter handeln, der betätigt wird, sobald der Kontakt den geschlossenen Zustand erreicht hat. Ferner kann das Relais eine Zeitschaltung aufweisen, die den ersten Elektromagneten nach einer vorgegebenen Zeit
ausschaltet, nachdem der Kontakt von dem geöffneten Zustand in den geschlossenen Zustand versetzt worden ist. Bei der Vorrichtung kann es sich beispielsweise um einen Kondensator handeln, über den zunächst Strom fließen kann, so dass der erste Elektromagnet eingeschaltet wird und der ferner nach einer vorbestimmten Zeit seine maximale Ladung erreicht hat und nunmehr sperrt, wodurch der erste Elektromagnet
ausgeschaltet wird. Auch andere Vorrichtungen, die den ersten Elektromagneten nach einer bestimmten Einschaltzeit wieder ausschalten, können eingesetzt werden. Eine solche
Vorrichtung kann es dementsprechend ermöglichen, dass zu Beginn des Aktivzustands des Relais zunächst beide
Elektromagneten eingeschaltet sind und nach kurzer Zeit der erste Elektromagnet ausgeschaltet wird. Auf diese Weise kann dem zweiten Elektromagneten mehr Zeit für seinen
Einschaltvorgang gegeben werden, so dass sichergestellt ist, dass der zweite Elektromagnet ein Magnetfeld mit der
gewünschten Feldstärke aufbauen konnte bevor der erste
Elektromagnet abgeschaltet wird.
Bei dem ersten Elektromagneten kann es sich um einen
Hubmagneten handeln. Der Hubmagnet kann für eine Bewegung des Kontaktes benutzt werden. Ein Hubmagnet ist dementsprechend ideal für die Aufgabe geeignet, den Kontakt von einer
Position in eine andere Position zu bewegen. Bei dem zweiten Elektromagneten kann es sich um einen
Haftmagneten handeln. Haftmagneten besitzen keinen Luftspalt und sind dementsprechend bauartbedingt wesentlich kräftiger als vergleichbare Hubmagnete. Der Haftmagnet ist ideal ausgestaltet für die Aufgabe, den Kontakt in seinem
geschlossenen Zustand zu halten. Insbesondere kann der
Kontakt in seinem geschlossenen Zustand an dem Haftmagneten anliegen und somit an diesem sozusagen anhaften.
Das Relais kann ferner derart ausgestaltet sein, dass der Kontakt von dem geschlossenen Zustand in den geöffneten
Zustand versetzt wird, wenn der zweite Elektromagnet
ausgeschaltet wird. In diesem Fall ist keiner der beiden Elektromagneten eingeschaltet, so dass kein Energieverbrauch
auftritt. Dadurch, dass der erste Elektromagnet bereits nach dem Kontaktschließen abgeschaltet wurde, ist insgesamt die Rückfallzeit beim Öffnen des Kontaktes sehr kurz, da nur noch das Magnetfeld des zweiten Elektromagneten abgebaut werden muss und somit nur geringe Kräfte auftreten.
Der zweite Elektromagnet kann in einem eingeschalteten
Zustand mit einer geringeren Leistung betrieben werden als der erste Elektromagnet. Beispielsweise kann der zweite Elektromagnet einen Stromverbrauch zwischen 50 und 250 mA aufweisen .
Ferner kann der erste Elektromagnet dazu ausgestaltet sein ein Magnetfeld mit einer höheren Feldstärke zu erzeugen als der zweite Elektromagnet. Dieses stärkere Magnetfeld wird lediglich für das Schließen des Kontaktes benötigt.
Gemäß einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende
Erfindung ein Schütz, das das oben beschriebene Relais aufweist, wobei das Relais in einem gasgefüllten Volumen angeordnet ist. Das Schütz ist ein Schalter für große elektrische Leistungen. Ein solches Schütz wird
beispielsweise in elektrisch betriebenen Fahrzeugen
eingesetzt. Zwischen den Anschlüssen des Relais kann
dementsprechend ein Gleichstrom mit einer großen Stromstärke fließen. Wird nunmehr der Kontakt geöffnet, so kann es zu einem Funkenüberschlag kommen. Das Gas in dem gasgefüllten Volumen kann jedoch diesen Funkenüberschlag behindern bzw. vermindern .
Im Folgenden wird die Erfindung anhand der Figuren und
Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Figur 1 zeigt ein Relais in einem Ruhezustand.
Figur 2 zeigt das Relais in einem Aktivzustand. Figur 3 zeigt ein Relais gemäß einem zweiten
Ausführungsbeispiel in einem Ruhezustand.
Figur 4 zeigt das Relais gemäß dem zweiten
Ausführungsbeispiel in einem Aktivzustand.
Figur 5 zeigt ein Schaltbild des Relais.
Figur 6 zeigt ein Schaltbild des Relais gemäß einer
alternativen Ausgestaltung.
Figur 1 zeigt ein Relais 1, das einen ersten Anschluss 2 und einen zweiten Anschluss 3 aufweist. Zwischen dem ersten und dem zweiten Anschluss 2, 3 ist ein Kontakt 4 angeordnet. Der Kontakt 4 kann sich entweder in einem geöffneten Zustand oder in einem geschlossenen Zustand befinden. Figur 1 zeigt den Kontakt 4 in seinem geöffneten Zustand. In dem geöffneten Zustand trennt der Kontakt 4 den ersten und den zweiten
Anschluss 2, 3 des Relais 1 galvanisch voneinander.
Dementsprechend kann kein Strom über den Kontakt 1 fließen. Das Relais 1 befindet sich in einem Ruhezustand, der dadurch gekennzeichnet ist, dass der Kontakt 4 in seinem geöffneten Zustand ist und dementsprechend kein Strom fließen kann. Das Relais 1 weist ferner einen ersten Elektromagneten 5 und einen zweiten Elektromagneten 6 auf. Der erste Elektromagnet
5 und der zweiten Elektromagnet 6 können jeweils ein- und ausgeschaltet werden. In dem in Figur 1 gezeigten Ruhezustand
des Relais 1 sind der erste Elektromagnet 5 und der zweite Elektromagnet 6 ausgeschaltet.
Bei dem ersten Elektromagnet 5 handelt es sich um einen
Hubmagneten. Der erste Elektromagnet 5 weist dementsprechend einen Anker 7 auf, der beim Einschalten des ersten
Elektromagneten 5 von einer ersten Position in die zweite Position versetzt wird. Figur 1 zeigt den Anker 7 in seiner ersten Position. Der Anker 7 ist mechanisch mit dem Kontakt 4 verbunden. Der Anker 7 weist hierzu eine Platte 8 auf, auf der der Kontakt 4 aufgebracht ist. Wird der Anker 7 durch das Einschalten des ersten Elektromagneten 5 von seiner ersten Position in seine zweite Position versetzt, so wird dadurch auch der Kontakt 4 bewegt. Insbesondere wird der Kontakt 4 dadurch von seinem geöffneten Zustand in seinen geschlossenen Zustand versetzt.
Bei dem zweiten Elektromagneten 6 handelt es sich um einen Haftmagneten. Der zweite Elektromagnet 6 ist derart
dimensioniert, dass sein Magnetfeld nicht stark genug ist, um den Anker 7 von der ersten Position in die zweite Position zu heben, jedoch stark genug ist, um den Anker 7 in der zweiten Position zu halten, wenn er sich bereits in der zweiten
Position befindet. In der zweiten Position liegt der Anker 7 an dem zweiten Elektromagneten 6 an. Dementsprechend ist der zweite Elektromagnet 6 derart dimensioniert, dass sein
Magnetfeld nicht stark genug ist, um den Kontakt 4 von dem geöffneten Zustand in den geschlossenen Zustand zu versetzen, jedoch stark genug, um den Kontakt 4, in dem geschlossenen Zustand zu halten.
Ferner weist das Relais 1 eine Vorrichtung 9 zum Ausschalten des ersten Elektromagneten 5 auf. Bei dem in Figur 1
gezeigten Ausführungsbeispiel handelt es sich bei dieser Vorrichtung 9 um einen Mikroschalter . Der Mikroschalter ist derart angeordnet, dass er von dem Anker 7 betätigt wird, wenn der Anker 7 von seiner ersten Position in seine zweite Position bewegt wird. Durch eine Betätigung des
Mikroschalters wird der erste Elektromagnet 5 ausgeschaltet.
Figur 2 zeigt das Relais 1 in einem Aktivzustand. Der
Aktivzustand des Relais 1 ist dadurch gekennzeichnet, dass der Kontakt 4 in seinem geschlossenen Zustand ist. Das Relais
1 wird dadurch in den Aktivzustand versetzt, dass der erste Elektromagnet 5 eingeschaltet wird. Dadurch wird der Anker 7 von seiner ersten Position in seine zweite Position gehoben und schließt dabei den Kontakt 4. Der erste Elektromagnet 5 ist insbesondere derart dimensioniert, dass sein Magnetfeld stark genug ist, um den Anker 7 von seiner ersten Position in seine zweite Position zu heben. Nun sind der erste Anschluss
2 und der zweite Anschluss 3 des Relais 1 über den Kontakt 4 elektrisch miteinander verbunden, so dass Strom durch das Relais 1 fließen kann.
Der erste Elektromagnet 5 ist lediglich in einer
Übergangsphase zwischen dem Ruhezustand des Relais 1 und dem Aktivzustand des Relais 1 eingeschaltet. In dieser
Übergangsphase ist ferner auch der zweite Elektromagnet 6 eingeschaltet. Hat das Relais 1 seinen Aktivzustand erreicht, so wird die Vorrichtung 9 zum Ausschalten des ersten
Elektromagneten betätigt und dieser wird dementsprechend ausgeschaltet. Insbesondere betätigt der Anker 7 den
Mikroschalter, so dass dieser den ersten Elektromagneten 5 ausschaltet .
Im Aktivzustand des Relais 1 ist der zweite Elektromagnet 6 eingeschaltet. Das Magnetfeld des zweiten Elektromagneten 6 ist stark genug, um den Anker 7 in seiner zweiten Position zu halten und damit den Kontakt 4 geschlossen zu halten.
Die Funktionsweise des Relais 1 wurde dementsprechend in die zwei Teilschritte Schließen des Kontaktes 4 und Halten des Kontaktes 4 in dem geschlossenen Zustand aufgeteilt. Der erste Elektromagnet 5 sorgt für das Schließen des Kontaktes 4 und der zweite Elektromagnet 6 sorgt dafür, dass der Kontakt 4 in dem geschlossenen Zustand gehalten wird. Für das
Schließen des Kontaktes 4 ist ein deutlich stärkeres
Magnetfeld erforderlich als für das geschlossen Halten des Kontakts 4.
Dementsprechend wird der erste Elektromagnet 5 derart
dimensioniert, dass er ein Magnetfeld mit einer höheren
Feldstärke erzeugt als der zweite Elektromagnet 6. Somit erfordert der erste Elektromagnet 5 auch einen höheren
Stromverbrauch. Dieser höhere Stromverbrauch tritt jedoch lediglich während des zeitlich kurzen Vorgangs des Schließens des Kontaktes 4 auf. Ist der Kontakt 4 in seinem
geschlossenen Zustand, so ist lediglich der zweite
Elektromagnet 6 eingeschaltet, während der erste
Elektromagnet 5 ausgeschaltet ist. Im geschlossenen Zustand des Kontaktes 4 tritt daher lediglich der geringere
Stromverbrauch des zweiten Elektromagneten 6 auf.
Beispielsweise kann das Relais 1 in den Aktivzustand einen Stromverbrauch von 250 mA oder weniger aufweisen,
beispielsweise einen Stromverbrauch in einem Bereich zwischen 40 und 250 mA, insbesondere zwischen 50 und 150 mA.
Um das Relais 1 nunmehr von seinem Aktivzustand in seinen Ruhezustand zurückzuversetzen, wird der zweite Elektromagnet 6 ausgeschaltet. In diesem Fall wird der Kontakt 4 nicht mehr in dem geschlossenen Zustand gehalten und wird
dementsprechend geöffnet. Insbesondere fällt in diesem Fall der Anker 7 von seiner zweiten Position zurück in seine erste Position .
Da beim Ausschalten des zweiten Elektromagneten 6 nur ein geringer Strom fließt, ist insgesamt die Rückfallzeit beim
Öffnen des Kontaktes 4 sehr kurz, da nur ein vergleichsweise geringes Magnetfeld abgebaut werden muss.
Die Figuren 3 und 4 zeigen des Relais 1 gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel. Figur 3 zeigt dabei das Relais 1 gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel in seinem Ruhezustand und Figur 4 zeigt das Relais 1 in seinem Aktivzustand.
Das Relais 1 gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel
unterscheidet sich von dem in den Figuren 1 und 2 gezeigten
Relais 1 dadurch, dass der Anker 7 des ersten Elektromagneten 5 mit einer Rückstellfeder 13 mechanisch verbunden ist.
Befindet sich der Anker 7 in seiner zweiten Position, so ist die Rückstellfeder 13 gespannt und übt auf den Anker 7 eine Kraft in Richtung der ersten Position aus. Die Rückstellfeder 13 ist jedoch derart dimensioniert, dass die von ihr auf den Anker 7 ausgeübte Kraft nicht ausreicht, um die von dem zweiten Elektromagneten 6 ausgeübte Kraft zu überwinden.
Dementsprechend verbleibt der Anker 7 in seiner zweiten
Position solange der zweite Elektromagnet 6 eingeschaltet ist .
Wird der zweite Elektromagnet 6 ausgeschaltet, so wirkt nur noch die Rückstellfeder 13. Diese zieht nun den Anker 7 zurück in seine erste Position, so dass der Kontakt 4
geöffnet wird und das Relais 1 in seinen Ruhezustand versetzt wird. Die Rückstellfeder 13 ermöglicht es somit, den Kontakt 4 noch schneller zu öffnen und das Relais 1 schneller von seinem Aktivzustand in seinen Ruhezustand zu versetzen.
Die Ausschaltzeit des Relais 1 wird durch folgende Faktoren beeinflusst: Ein Elektromagnet 5, 6 versucht immer den aktuellen Zustand aufrechtzuhalten . Wenn der Elektromagnet 5, 6 aus dem bestromten Zustand abgeschaltet wird, dauert es eine Zeit, bis sich der Ruhezustand einstellt. In dieser Zeit wirkt auch noch eine magnetische Kraft auf den Anker 7. Dies führt dazu, dass der Ausschaltvorgang des Relais 1 bzw. das Öffnen des Kontaktes 4 eine gewisse Zeit dauert. Gewünscht ist aber ein möglichst schnelles Abschalten, um einen
Funkenüberschlag zu vermeiden. Da der erste Elektromagnet 5 gleich nach dem Einschalten des Relais 1 abgeschaltet wird, ist seine Abschaltdauer unerheblich. Insbesondere wenn es sich bei dem ersten Elektromagneten um einen Hubmagneten handelt, kann dieser ein vergleichsweise langsames
Abschaltverhalten aufweisen. Dieses ist jedoch nicht weiter von Bedeutung, da der erste Elektromagnet 5 abgeschaltet wird, während sich das Relais 1 in seinem Aktivzustand befindet. Bei dem zweiten Elektromagneten 6 kann es sich insbesondere um einen Haftmagneten handeln, der auf den angezogenen Anker 7 sofort nach dem Abschalten keine Kraft mehr ausübt, so dass eine weitere Beeinflussung durch den zweiten Elektromagneten 6 nicht möglich ist. Der Kontakt 4 wird also auch in dem in den Figuren 1 und 2 gezeigten
Ausführungsbeispiel sehr schnell geöffnet. Die Öffnungszeit des Kontaktes 4 kann durch die Rückstellfeder 13 noch weiter verkürzt werden.
Ferner unterscheidet sich das Relais 1 gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel sich von dem in den Figuren 1 und 2 gezeigten Relais 1 auch dadurch, dass hier die Vorrichtung 9 zum Ausschalten des ersten Elektromagneten 5 keinen Schalter aufweist, der durch den Anker 7 betätigt wird. Stattdessen weist die Vorrichtung 9 eine Zeitschaltung auf, die den ersten Elektromagneten 5 nach einer vorgegebenen Zeit nach dem Einschalten des ersten Elektromagneten 5 wieder
ausschaltet. Diese Zeitschaltung ist in den Figuren 3 und 4 nicht zu erkennen, wird aber später noch genauer erläutert.
Figur 5 zeigt ein Schaltbild des Relais 1. Das Schaltbild zeigt, dass der erste Elektromagnet 5 und der zweite
Elektromagnet 6 parallel zueinander verschaltet sind. Das Schaltbild weist ferner eine Vorrichtung 10 zum Ein- und Ausschalten des Relais 1 auf. Dabei handelt es sich um einen Schalter. Wird die Vorrichtung 10 zum Einschalten
geschlossen, so wird das Relais 1 von seinem Ruhezustand in seinen Aktivzustand versetzt. Dabei wird zunächst eine
Spannung an den ersten Elektromagneten 5 und an den zweiten Elektromagneten 6 angelegt, so dass beide Elektromagneten 5, 6 eingeschaltet sind. In Reihe mit dem ersten Elektromagneten 5 ist ferner die Vorrichtung 9 geschaltet, die den ersten Elektromagneten kurze Zeit nach seinem Einschalten wieder ausschaltet. Dabei handelt es sich hier um den Mikroschalter, der durch eine Bewegung des Ankers 7 betätigt wird.
Das in Figur 5 gezeigte Relais 1 ist so ausgestaltet, dass der erste Elektromagnet 5 sofort ausgeschaltet wird, sobald der Kontakt 4 in dem geschlossen Zustand ist.
Ferner sind parallel zu dem ersten Elektromagneten 5 zwei gegeneinander geschaltete Dioden 11, 12 geschaltet, wobei die Diode 11 eine einfache Diode ist und die Diode 12 eine
Zehnerdiode ist. Die beiden Dioden 11, 12 sorgen dafür, dass die Spannung beim Ausschalten des ersten Elektromagneten 5 kurzgeschaltet wird und somit störende Effekte beim Abbauen des Magnetfeldes gedämpft werden. Alternativ zu den beiden Dioden 11, 12, könnte auch ein Varistor parallel zu dem ersten Elektromagneten 5 geschaltet sein.
Figur 6 zeigt ein Schaltbild einer alternativen
Ausgestaltungsform des Relais 1. Dieses Relais 1 ist so ausgestaltet, dass der erste Elektromagnet 5 nach einer vorgegebenen, vorzugsweise sehr kurzen Zeit, ausgeschaltet wird nachdem der Kontakt 4 den geschlossenen Zustand erreicht hat. Zu diesem Zweck weist bei dem Relais 1 die Vorrichtung 9 statt des Mikroschalters ein Kondensator 14 und einen
Widerstand 15 auf. Der Kondensator 14 ist in Reihe mit dem ersten Elektromagnet 5 geschaltet. Nach dem Einschalten des Relais 1 kann zunächst ein Strom über den Kondensator 14 fließen, mit dem der erste Elektromagnet 5 betrieben wird. Ist der Kondensator 14 dann vollständig geladen, so sperrt er, so dass kein Strom mehr fließt und der erste
Elektromagnet 5 ausgeschaltet wird. Dementsprechend bildet der Kondensator 14 eine Zeitschaltung, die dafür sorgt, dass der erste Elektromagnet 5 nach einer vorgegebenen Zeit nach dem Schließen des Kontaktes 4 ausgeschaltet wird.
Bezugs zeichenliste
1 Relais
2 erster Anschluss
3 zweiter Anschluss
4 Kontakt
5 erster Elektromagnet
6 zweiter Elektromagnet
7 Anker
8 Platte
9 Vorrichtung zum Ausschalten des ersten Elektromagneten
10 Vorrichtung zum Ein- und Ausschalten des Relais
11 Diode
12 Diode
13 Rückstellfeder
14 Kondensator
15 Widerstand