Wasseremulgierbare Isocyanate für Beschichtungen mit verbessertem Glanz
Beschreibung Die Erfindung betrifft neue wasseremulgierbare Isocyanate, ein Verfahren zur Herstellung von wasseremulgierbaren Isocyanaten und deren Verwendung.
Wasseremulgierbare Polyisocyanate werden wässrigen Polymer-Dispersionen als Vernetzungsmittel zugesetzt und sind in der Literatur vielfach beschrieben. Die Wasseremulgierbarkeit wird dadurch erreicht, dass man die Polyisocyanate mit Emulgatoren abmischt, die durch Reaktion der Polyisocyanate mit hydrophilen Molekülen erhalten werden.
Als hydrophile Moleküle vielfach verwendet werden nichtionische hydrophile Moleküle wie Poly- alkylenoxid-Alkohole.
EP-A2 206 059 beschreibt in Wasser dispergierbare Polyisocyanat-Zubereitungen aus einem aliphatischen Polyisocyanat und einem Umsetzungsprodukt eines aliphatischen Polyisocyanats mit einem ein- oder mehrwertigen, nichtionischen Polyalkylenetheralkohol mit mindestens einer mindestens 10 Ethylenoxideinheiten aufweisenden Polyetherkette als Emulgator. Für geeignete Polyisocyanate werden umfangreiche Listen von Polyisocyanaten auf Basis aliphatischer und cycloaliphatischer Diisocyanate angegeben, besonders bevorzugt Isocyanurate und Biurete auf Basis von 1 ,6-Diisocyanatohexan (HDI) und/oder Isocyanurate auf Basis von 1 -lsocyanato- 3,5,5-trimethyl-5-isocyanatomethyl-cyclohexan (IPDI). EP-A1 540 985 beschreibt ebenfalls Polyisocyanatgemische, hier weisen jedoch die Polyether- ketten einen mittleren Gehalt von 5,0 bis 9,9 Ethylenoxideinheiten auf.
EP-A2 486 881 beschreibt nichtwäßrige aliphatische Polyisocyanatzubereitungen aus einer Liste von aliphatischen Polyisocyanaten und einer die Dispergierbarkeit des aliphatischen Poly- isocyanats gewährleistenden Menge eines Umsetzungsproduktes aus einem aromatischen oder aliphatischen Diisocyanat und einem ein- oder (weniger bevorzugt) mehrwertigen Polyalkylenetheralkohol mit mindestens 8 Ethylenoxideinheiten in der Polyetherkette. In den Beispielen werden ausschließlich monofunktionelle Polyethylenglykole eingesetzt. Die Umsetzung der Diisocyanate mit den Alkoholen erfolgt in einem Verhältnis von 60 bis 120 mol% an OH- Gruppen bezogen auf die NCO-Gruppen des Diisocyanats. Die so erhaltenen Produkte wirken dann als Emulgatoren in den Abmischungen mit Polyisocyanaten.
WO 01/40347 beschreibt wasserdipergierbare Polyisocyanatgemische mit Polyetherketten mit einem mittleren Gehalt von 5 bis 33 Ethylenoxideinheiten und einem definierten über Allopha- natgruppen gebundenen Anteil.
EP 959087 A1 beschreibt wasseremulgierbare polyethermodifizierte Polyisocyanatgemische, in denen ein hoher Anteil der Polyether über Allophanatgruppen an das Polyisocyanat gebunden ist.
Nachteilig daran ist, daß durch die Bildung von Allophanatgruppen pro Hydroxygruppe zwei Äquivalente Isocyanatgruppen abreagieren, also der NCO-Gehalt des Produktes gemessen am Edukt stark verringert wird. Aus WO 2009/156683 sind Mischungen von wasserdispergierbaren Polyisocyanaten bekannt, die teils ionische und teils nicht-ionische Gruppen tragen.
DE-A1 199 58 170 beschreibt Polyether-modifizierte, wasserdispergierbare Polyisocyanatgemi- sche, die mit einwertigen Polyalkylenoxidpolyetheralkoholen modifiziert sind. Ganz besonders bevorzugt sind Polyisocyanate beziehungsweise Polyisocyanatgemische mit Isocyanuratstruk- tur auf Basis HDI, IPDI und/oder 4,4'-Diisocyanatodicyclohexylmethan.
DE-A1 198 22 890 beschreibt wäßrige, zweikomponentige Polyurethan-Beschichtungssysteme, deren Härterkomponente aus Polyalkylenoxidpolyetheralkoholen und aliphatisch und/oder cyc- loaliphatisch gebundenen Isocyanatgruppen, bevorzugt Isocyanuratstrukturen auf Basis von HDI, IPDI und/oder 4, 4'-Diisocyanatodicyclohexylmethan, unter Allophanatisierungsbedingun- gen hergestellt werden. Die überwiegende Bindung von Polyetherketten über Allophanatgruppen ist auch aus der DE-A1 198 47 077 bekannt. Nachteilig an den beschriebenen Polyisocyanatmischungen ist, daß diese die Anforderungen, die an den Glanz der mit ihnen erhältlichen Beschichtungen gestellt werden, nicht erfüllen.
Wasseremulgierbare Isocyanate können zur Verbesserung der Dispergierbarkeit in organischen Lösungsmitteln wie z.B. Kohlensäureestern oder Lactonen gelöst werden, wie in der
EP-A 697 424 beschrieben.
WO 2004/22624 beschreibt wasseremulgierbare Mischungen von Polyisocyanaten auf Basis 1 ,6-Hexamethylendiisocyanat mit Polyisocyanaten auf Basis von Isophorondiisocyanat, die sowohl eine hohe Härte als auch gute Wasseremulgierbarkeit zeigen.
Jedoch sind die Trocknungseigenschaften der mit diesen Beschichtungsmassen erhaltenen Beschichtungen unzureichend.
WO 2012/007431 beschreibt hochfunktionelle, Urethangruppen aufweisende Polyisocyanate, die durch Umsetzung mindestens eines multifunktionellen Alkohols mit mindestens einem Poly- isocyanat in einem molaren Verhältnis von NCO-Gruppen zu OH-Gruppen von mindestens 3:1 erhältlich sind.
Nachteilig ist, daß diese hochfunktionellen, Urethangruppen aufweisenden Polyisocyanate nicht wasseremulgierbar sind.
WO 201 1/124710 A beschreibt Beschichtungsmassen aus hydroxygruppenhaltigen Fettsäure- glyceriden, Polyisocyanaten und Bindemitteln.
Die so erhaltenen Beschichtungen zeigen Selbstheilungseffekte beim Erwärmen.
Nachteilig ist, daß die Beschichtungsmassen, die ein dreikomponentiges System darstellen, nicht wasseremulgierbar sind.
Aus der unveröffentlichten Europäischen Patentanmeldung 12186603.2, eingereicht am 28. September 2012 und der am selben Tage eingereichten US Provisional Application mit dem Aktenzeichen 61/706,806 ist es bekannt, den Glanz von wasseremulgierbaren Polyisocyanaten durch Einbau von Polyolen mit einer Funktionalität von 2 bis 4 und einem zahlenmittleren Mol- gewicht von mindestens 92 bis 1500 g/mol zu verbessern, wobei es sich bei diesen Polyolen bevorzugt um Veresterungsprodukte von Fettsäuren mit Polyalkoholen handelt.
Nachteilig daran ist, daß bei der Veresterung Produktgemische erhalten werden, die nicht eine definierte Funktionalität, sondern immer nur eine Funktionalität mit einer Streuung aufweisen.
Folgende Eigenschaften eines wasseremulgierbaren Isocyanats werden vom Anwender verlangt:
1 . Das Isocyanat soll einfach zu emulgieren sein; die zwingende Verwendung anspruchsvoller Apparate wie z.B. hochscherenden Rührorganen ist nicht erwünscht.
2. Die Emulsion soll feinteilig sein, da ansonsten Störungen z.B des Glanzes oder Trübungen auftreten können.
3. Bei Beschichtungen ist ein hoher Glanz erwünscht.
4. Das wasseremulgierbare Isocyanat soll keine zu hohe Viskosität aufweisen. Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, ein Verfahren zur Herstellung von wasseremulgierbare Polyisocyanate zur Verfügung zu stellen, die gute Emulgierbarkeitseigenschaften zeigen, eine Viskosität bei 23 °C von nicht mehr als 15 Pas aufweisen und mit denen Beschichtungen mit hohem Glanz erhalten werden. Die Aufgabe wurde gelöst durch wasseremulgierbare Polyisocyanate, enthaltend
(A) mindestens ein Polyisocyanat auf Basis mindestens eines (cyclo)aliphatischen Diiso- cyanates, (B) mindestens eine Verbindung (B) mit mindestens zwei, bevorzugt zwei bis vier, besonders bevorzugt zwei bis drei und ganz besonders bevorzugt genau zwei gegenüber Isocyanat reaktiven Gruppen, die mindestens eine Gruppe ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Thioethergruppen (-S-), Selanylgruppen (-Se-), Sulfoxidgruppen (-S(=0)-) und Sulfongruppen (-S(=0)2-) enthält,
(C) mindestens eine Verbindung mit mindestens einer gegenüber Isocyanat reaktiven Gruppe und mindestens einer dispergieraktiven Gruppe, und
(D) gegebenenfalls Lösungsmittel, wobei das Verhältnis von NCO-Gruppen in (A) zu gegenüber Isocyanat reaktiven Gruppen in (B) und (C) von mindestens 5:1 bis 100:1 beträgt, der Gehalt an Ethylenoxidgruppen, berechnet als 44 g/mol, bezogen auf die Summe von (A), (B) und (C) mindestens 12 Gew%, bevorzugt mindestens 14, besonders bevorzugt mindestens 15 Gew% beträgt, - der Gehalt an Komponente (C) mindestens 5 und bis zu 25 Gew% beträgt, und
- die Viskosität bei 23 °C gemäß DIN EN ISO 3219/A.3 in einem Kegel-Platte-System mit einem Geschwindigkeitsgefälle von 1000 s_1 von 2500 mPas bis 12000 mPas beträgt.
Diese Polyisocyanate zeigen leichte Emulgierbarkeit, führen zu einer stabilen und feinteiligen Emulsion und die mit ihnen erhältlichen Beschichtungen zeigen einen hohen Glanz. Die Komponente (B) weist eine definierte Funktionalität ohne Varianz auf und erlaubt so den Aufbau definierter Strukturen im Polyisocyanat.
Bei den Polyisocyanaten (A) handelt es sich um Oligomere von aliphatischen oder cycloalipha- tischen Diisocyanaten, in dieser Schrift kurz als (cyclo)aliphatisch bezeichnet.
Die NCO Funktionalität der Polyisocyanate (A) beträgt in der Regel mindestens 1 ,8 und kann bis zu 8 betragen, bevorzugt 1 ,8 bis 5 und besonders bevorzugt 2 bis 4.
Als Polyisocyanate kommen Isocyanuratgruppen aufweisende Polyisocyanate, Uretdiongrup- pen aufweisende Polyisocyanate, Biuretgruppen aufweisende Polyisocyanate, Urethan- oder Allophanatgruppen aufweisende Polyisocyanate, Oxadiazintriongruppen oder Iminooxadiazindi- ongruppen enthaltende Polyisocyanate oder Uretonimin-modifizierte Polyisocyanate auf Basis von geradlinigen oder verzweigten C4-C2o-Alkylendiisocyanaten oder cycloaliphatischen Diisocyanaten mit insgesamt 6 bis 20 C-Atomen oder deren Gemische in Betracht.
Bei den (cyclo)aliphatischen Diisocyanaten handelt es sich bevorzugt um Isocyanate mit 4 bis 20 C-Atomen. Beispiele für übliche Diisocyanate sind aliphatische Diisocyanate wie Tetrame- thylendiisocyanat, Hexamethylendiisocyanat (1 ,6-Diisocyanatohexan), Octamethylendiisocya- nat, Decamethylendiisocyanat, Dodecamethylendiisocyanat, Tetradecamethylendiisocyanat, Derivate des Lysindiisocyanates, Trimethylhexandiisocyanat oder Tetramethylhexandiisocya- nat, cycloaliphatische Diisocyanate wie 1 ,4-, 1 ,3- oder 1 ,2-Diisocyanatocyclohexan, 4,4'- oder 2,4'-Di(isocyanatocyclohexyl)methan, 1 -lsocyanato-3,3,5-trimethyl-5-(isocyanatomethyl)cyclo- hexan (Isophorondiisocyanat), 1 ,3- oder 1 ,4-Bis(isocyanatomethyl)cyclohexan oder 2,4-, oder 2,6-Di-isocyanato-1 -methylcyclohexan sowie 3 (bzw. 4), 8 (bzw. 9)-Bis(isocyanatomethyl)-tricy- clo[5.2.1.02 6]decan-lsomerengemische.
Es können auch Gemische der genannten Diisocyanate vorliegen.
Die einsetzbaren Diisocyanate haben bevorzugt einen Gehalt an Isocyanatgruppen (berechnet als NCO, Molekulargewicht = 42 g/mol) von 10 bis 60 Gew% bezogen auf das Diisocya- nat(gemisch), bevorzugt 15 bis 60 Gew% und besonders bevorzugt 20 bis 55 Gew%.
Bevorzugt sind aliphatische bzw. cycloaliphatische, im Rahmen dieser Schrift als (cyclo)alipha- tisch zusammengefaßt, Di- und Polyisocyanate, z.B. die vorstehend genannten aliphatischen bzw. cycloaliphatischen Diisocyanate, oder deren Mischungen.
Besonders bevorzugt sind Hexamethylendiisocyanat, 1 ,3-Bis(isocyanatomethyl)cyclohexan, Isophorondiisocyanat und 4,4'- oder 2,4'-Di(isocyanatocyclohexyl)methan, ganz besonders bevorzugt sind Isophorondiisocyanat und Hexamethylendiisocyanat, insbesondere bevorzugt ist Hexamethylendiisocyanat.
Isophorondiisocyanat liegt zumeist als ein Gemisch, und zwar der eis- und trans-lsomere vor, in der Regel im Verhältnis von ca. 60:40 bis 80:20 (w/w), bevorzugt im Verhältnis von ca. 70:30 bis 75:25 und besonders bevorzugt im Verhältnis von ca. 75:25. Dicyclohexylmethan-4,4'-diisocyanat kann ebenfalls als Gemisch der verschiedenen eis- und trans-lsomere vorliegen.
Cycloaliphatische Isocyanate sind solche, die mindestens ein cycloaliphatisches Ringsystem enthalten.
Aliphatische Isocyanate sind solche, die ausschließlich gerade oder verzweigte Ketten enthalten, also aeyclische Verbindungen.
Für die vorliegende Erfindung können sowohl solche Di- und Polyisocyanate eingesetzt werden, die durch Phosgenierung der korrespondierenden Amine erhalten werden, als auch solche, die ohne die Verwendung von Phosgen, d. h. nach phosgenfreien Verfahren, hergestellt werden. Nach Angaben der EP-A-0 126 299 (USP 4 596 678), EP-A-126 300 (USP 4 596 679) und EP-A-355 443 (USP 5 087 739) beispielsweise können (cyclo)aliphatische Diisocyanate, z.B. wie 1 ,6-Hexamethylendiisocyanat (HDI), isomere aliphatische Diisocyanate mit 6 Kohlenstoff- atomen im Alkylenrest, 4,4'- oder 2,4'-Di(isocyanatocyclohexyl)methan und 1 -lsocyanato-3- isocy-anato-methyl-3,5,5-trimethyl-cyclohexan (Isophorondiisocyanat bzw. IPDI) hergestellt werden durch Umsetzung der (cyclo)aliphatischen Diamine mit beispielsweise Harnstoff und Alkoholen zu (cyclo)aliphatischen Biscarbaminsäureestern und deren thermische Spaltung in die entsprechenden Diisocyanate und Alkohole. Die Synthese erfolgt meist kontinuierlich in ei- nem Kreislaufverfahren und gegebenenfalls in Gegenwart von N-unsubstituierten Carbaminsäu- reestern, Dialkylcarbonaten und anderen aus dem Reaktionsprozeß zurückgeführten Nebenprodukten. So erhaltene Di- oder Polyisocyanate weisen in der Regel einen sehr geringen oder
sogar nicht meßbaren Anteil an chlorierten Verbindungen auf, was zu günstigen Farbzahlen der Produkte führt.
In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weisen die Di- und Polyisocyanate (A) einen Gesamtgehalt an hydrolysierbarem Chlor von weniger als 200 ppm auf, bevorzugt von weniger als 120 ppm, besonders bevorzugt weniger als 80 ppm, ganz besonders bevorzugt weniger als 50 ppm, insbesondere weniger als 15 ppm und speziell weniger als 10 ppm. Dies kann beispielsweise gemessen werden durch die ASTM-Vorschrift D4663-98. Es können aber selbstverständlich auch Di- und Polyisocyanate (A) mit einem höheren Chlorgehalt eingesetzt werden.
Weiterhin zu erwähnen sind
1 ) Isocyanuratgruppen aufweisende Polyisocyanate von aliphatischen und/oder cycloalipha- tischen Diisocyanaten. Besonders bevorzugt sind hierbei die entsprechenden aliphatischen und/oder cycloaliphatischen Isocyanato-Isocyanurate und insbesondere die auf Basis von Hexamethylendiisocyanat und Isophorondiisocyanat. Bei den dabei vorliegenden Isocyanuraten handelt es sich insbesondere um Tris-isocyanatoalkyl- bzw. Tris- isocyanatocycloalkyl-lsocyanurate, welche cyclische Trimere der Diisocyanate darstellen, oder um Gemische mit ihren höheren, mehr als einen Isocyanuratring aufweisenden Homologen. Die Isocyanato-Isocyanurate haben im allgemeinen einen NCO-Gehalt von 10 bis 30 Gew.-%, insbesondere 15 bis 25 Gew.-% und eine mittlere NCO-Funktionalität von 2,6 bis 8. 2) Uretdiondiisocyanate mit aliphatisch und/oder cycloaliphatisch gebundenen Isocyanat- gruppen, vorzugsweise aliphatisch und/oder cycloaliphatisch gebundenen und insbesondere die von Hexamethylendiisocyanat oder Isophorondiisocyanat abgeleiteten. Bei Uret- diondiisocyanaten handelt es sich um cyclische Dimerisierungsprodukte von Diisocyanaten.
Die Uretdiondiisocyanate können als alleinige Komponente oder im Gemisch mit anderen
Polyisocyanaten, insbesondere den unter 1 ) genannten, eingesetzt werden.
3) Biuretgruppen aufweisende Polyisocyanate mit cycloaliphatisch oder aliphatisch gebundenen, bevorzugt cycloaliphatisch oder aliphatisch gebundenen Isocyanatgruppen, insbe- sondere Tris(6-isocyanatohexyl)biuret oder dessen Gemische mit seinen höheren Homologen. Diese Biuretgruppen aufweisenden Polyisocyanate weisen im allgemeinen einen NCO-Gehalt von 18 bis 22 Gew.-% und eine mittlere NCO-Funktionalität von 2,8 bis 4,5 auf. 4) Urethan- und/oder Allophanatgruppen aufweisende Polyisocyanate mit aliphatisch oder cycloaliphatisch gebundenen, bevorzugt aliphatisch oder cycloaliphatisch gebundenen Isocyanatgruppen, wie sie beispielsweise durch Umsetzung von überschüssigen Mengen an Hexamethylendiisocyanat oder an Isophorondiisocyanat mit ein- oder mehrwertigen
Alkoholen wie z.B. Methanol, Ethanol, /so-Propanol, n-Propanol, n-Butanol, /so-Butanol, se/ -Butanol, feri-Butanol, n-Hexanol, n-Heptanol, n-Octanol, n-Decanol, n-Dodecanol (Laurylalkohol), 2-Ethylhexanol, n-Pentanol, Stearylalkohol, Cetylalkohol, Laurylalkohol, Ethylenglykolmonomethylether, Ethylenglykolmonoethylether, 1 ,3-Propandiolmonomethyl- ether, Cyclopentanol, Cyclohexanol, Cyclooctanol, Cyclododecanol, Trimethylolpropan,
Neopentylglykol, Pentaerythrit, 1 ,4-Butan-diol, 1 ,6-Hexandiol, 1 ,3-Propandiol, 2-Ethyl-1 ,3- Propandiol, 2-Methyl-1 ,3-Propandiol, Ethylenglykol, Diethylenglykol, Triethylenglykol, Tet- raethylenglykol, Pentaethylenglykol, Glycerin, 1 ,2-Dihydroxypropan, 2,2-Dimethyl-1 ,2- ethandiol, 1 ,2-Butandiol, 1 ,4-Butandiol, 3-Methylpentan-1 ,5-diol, 2-Ethylhexan-1 ,3-diol, 2,4-Diethyloctan-1 ,3-diol, Hydroxypivalinsäureneopentylglykolester, Ditrimethylolpropan,
Dipentaerythrit, 2,2-Bis(4-hydroxycyclohexyl)propan, 1 ,1 -, 1 ,2-, 1 ,3- und 1 ,4-Cyclohexan- dimethanol, 1 ,2-, 1 ,3- oder 1 ,4-Cyclohexandiol oder deren Gemischen erhalten werden können. Diese Urethan- und/oder Allophanatgruppen aufweisenden Polyisocyanate haben im allgemeinen einen NCO-Gehalt von 12 bis 20 Gew.-% und eine mittlere NCO- Funktionalität von 2,5 bis 4,5.
5) Oxadiazintriongruppen enthaltende Polyisocyanate, vorzugsweise von Hexamethylen- diisocyanat oder Isophorondiisocyanat abgeleitet. Solche Oxadiazintriongruppen enthaltenden Polyisocyanate sind aus Diisocyanat und Kohlendioxid zugänglich.
6) Iminooxadiazindiongruppen enthaltende Polyisocyanate, vorzugsweise von Hexamethyl- endiisocyanat oder Isophorondiisocyanat abgeleitet. Solche Iminooxadiazin-diongruppen enthaltenden Polyisocyanate sind aus Diisocyanaten mittels spezieller Katalysatoren herstellbar.
7) Uretonimin-modifizierte Polyisocyanate.
8) Carbodiimid-modifizierte Polyisocyanate. 9) Hyperverzweigte Polyisocyanate, wie sie beispielsweise bekannt sind aus der
DE-A1 10013186 oder DE-A1 10013187.
10) Polyurethan-polyisocyanat-Präpolymere, aus Di- und/oder Polyisocyanaten mit Alkoholen. 1 1 ) Polyharnstoff-Polyisocyanat-Präpolymere.
Die Polyisocyanate 1 ) bis 1 1 ) können im Gemisch, gegebenenfalls auch im Gemisch mit Diisocyanaten, eingesetzt werden.
Die Polyisocyanate (A) können auch zumindest teilweise in blockierter Form vorliegen.
Geeignete Gruppen zur Blockierung von Isocyanaten sind beschrieben in D. A. Wieks, Z. W. Wieks, Progress in Organic Coatings, 36, 148-172 (1999), 41 , 1 -83 (2001 ) sowie 43, 131 -140 (2001 ). Dies ist besonders dann bevorzugt, wenn die erfindungsgemäßen Beschichtungsmassen ein- komponentig eingesetzt werden sollen.
Bevorzugte Verbindungen (A) sind die Urethane, Biurete und Isocyanurate, besonders bevorzugt die Isocyanurate von 1 ,6-Hexamethylendiisocyanat (HDI) oder 1 -lsocyanato-3-isocyanato- methyl-3,5,5-trimethyl-cyclohexan, ganz besonders bevorzugt von 1 ,6-Hexamethylendiisocyanat.
Herstellbedingt können Polyisocyanate (A) noch einen geringen Anteil von dem ihnen zugrundeliegenden monomerem Diisocyanat aufweisen, beispielsweise bis zu 5 Gew%, besonders bevorzugt bis zu 3 Gew%, ganz besonders bevorzugt bis zu 2, insbesondere bis zu 1 , speziell bis zu 0,5 und sogar bis zu 0,25 Gew%.
Bei der Verbindung (B) handelt es sich um mindestens eine Verbindung mit mindestens zwei, bevorzugt zwei bis vier, besonders bevorzugt zwei bis drei und ganz besonders bevorzugt ge- nau zwei gegenüber Isocyanat reaktiven Gruppen, die mindestens eine Gruppe ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Thioethergruppen (-S-), Selanylgruppen (-Se-), Sulfoxidgruppen (-S(=0)-) und Sulfongruppen (-S(=0)2-) enthält.
Beispiele für gegenüber Isocyanat reaktive Gruppen in Verbindung (B)
sind -OH, -SH, -SeH, -NH2 oder -NHR8, worin R8 Wasserstoff, Methyl, Ethyl, /'so-Propyl, n-Pro- pyl, n-Butyl, /so-Butyl, se/ -Butyl oder feri-Butyl bedeuten kann. Bevorzugt handelt es sich bei den gegenüber Isocyanat reaktiven Gruppen in Verbindung (B) um -OH, -SH, oder -NHR8, besonders bevorzugt um -OH oder -SH und ganz besonders bevorzugt um -OH. Die Verbindungen (B) weisen erfindungsgemäß mindestens eine, beispielsweise ein bis vier, bevorzugt ein bis drei, besonders bevorzugt ein bis zwei und ganz besonders bevorzugt genau eine Thioethergruppe (-S-) oder Selanylgruppe (-Se-) oder deren Oxidationsprodukte, besonders Sulfoxidgruppen (-S(=0)-) oder Sulfongruppen (-S(=0)2-), auf. Unter einer Thioethergruppe im Sinne der vorliegenden Anmeldung wird dabei eine Gruppierung -S- verstanden, die beidseitig von (cyclo)aliphatischen oder aromatischen Kohlenstoffen, bevorzugt von (cyclo)aliphatischen und besonders bevorzugt aliphatischen Kohlenstoffatomen substituiert ist. Mit "(cyclo)aliphatischen oder aromatischen Kohlenstoff" ist ein Kohlenstoffatom gemeint, das Bestandteil eines (cyclo)aliphatischen oder aromatischen Restes ist, der seiner- seits wiederum mit gegenüber Isocyanat reaktiven Gruppen substituiert sein kann. In einer bevorzugten Ausführungsform sind beide (cyclo)aliphatischen oder aromatischen Reste mit genau einer gegenüber Isocyanat reaktiven Gruppe substituiert. Analoge Definitionen gelten für Selanylgruppen (-Se-), Sulfoxidgruppen (-S(=0)-) und Sulfongruppen (-S(=0)2-).
In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Komponente (B) ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Verbindungen der Formel
H C) Se O H
(B2)
O
H O . S_ O H
oder
worin
R4 und R5 unabhängig voneinander jeweils Ci - Cis-Alkylen, gegebenenfalls durch ein oder mehrere Sauerstoff- und/oder Schwefelatome unterbrochenes C2 - Cis-Alkylen, C6 - Ci2-Arylen, C5 - Ci2-Cycloalkyl, wobei die genannten Reste jeweils durch funktionelle Gruppen, Aryl, Alkyl, Aryloxy, Alkyloxy, Halogen, Heteroatome und/oder Heterocyclen substituiert sein können.
Bevorzugt handelt es sich bei R4 und R5 unabhängig voneinander jeweils C1 - Cis-Alkylen, C6 Ci2-Arylen oder C5 - Ci2-Cycloalkyl und besonders bevorzugt unabhängig voneinander jeweils C1 - Cis-Alkylen und insbesondere C2 - C6-Alkylen, wobei die genannten Reste jeweils durch funktionelle Gruppen, Aryl, Alkyl, Aryloxy, Alkyloxy, Halogen, Heteroatome und/oder Heterocyc len substituiert sein können, besonders bevorzugt jedoch nicht substituiert sind.
Besonders bevorzugt sind R4 und R5 unabhängig voneinander ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus 1 ,2-Ethylen, 1 ,2-Propylen, 1 ,3-Propylen, 1 ,4-Butylen, 1 ,5-Pentylen, 1 ,6-Hexylen, 2- Methyl-1 ,3-Propylen, 2-Ethyl-1 ,3-propylen, 2,2-Dimethyl-1 ,3-propylen, 2,2-Dimethyl-1 ,4-butylen, 3-Oxa-1 ,5-pentylen, 3,6-Dioxa-1 ,8-octylen, 3,6,9-Trioxa-1 ,1 1 -undecylen, 1 ,1 -, 1 ,2-, 1 ,3- oder 1 ,4-Cyclohexylen, 1 ,2- oder 1 ,3-Cyclopentylen, 1 ,2-, 1 ,3- oder 1 ,4-Phenylen und 4,4'- Biphenylen. Ganz besonders bevorzugt sind R4 und R5 unabhängig voneinander ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus 1 ,2-Ethylen, 1 ,2-Propylen, 1 ,3-Propylen, 3-Oxa-1 ,5-pentylen und 1 ,4-Phenylen. Insbesondere handelt es sich bei R4 und R5 unabhängig voneinander um 1 ,2-Ethylen, 1 ,2-Propylen oder 1 ,3-Propylen und speziell um 1 ,2-Ethylen.
In einer bevorzugten Ausführungsform sind R4 und R5 jeweils gleich. Unter den Verbindungen (B1 ) bis (B4) sind die Verbindungen (B1 ) bevorzugt.
Bevorzugt handelt es sich bei der Komponente (B) um 3-Thiapentan-1 ,5-diol (Thiodiglycol), 1 ,5- Dimethyl-3-Thiapentan-1 ,5-diol, 1 -Methyl-3-Thiahexan-1 ,6-diol, 4-Thiaheptan-1 ,7-diol, 4,4'-Thio- bis(6-tert. butyl-m-cresol) und 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfid, besonders bevorzugt um 3- Thiapentan-1 ,5-diol.
Der Gehalt an Komponente (B) im erfindungsgemäßen wasseremulgierbaren Polyisocyanat beträgt in der Regel 0,5 bis 15 Gew% bezogen auf Summe von (A), (B) und (C), bevorzugt 1 bis 10 Gew%, besonders bevorzugt 1 ,2 bis 7 und ganz besonders bevorzugt 1 ,5 bis 5 Gew%. Bei der Komponente (C) handelt es sich um mindestens eine, beispielsweise ein bis drei, bevorzugt ein bis zwei und besonders bevorzugt genau eine Verbindung mit mindestens einer, bevorzugt ein oder zwei und besonders bevorzugt genau einer gegenüber Isocyanat reaktiven Gruppe und mindestens einer, bevorzugt genau einer dispergieraktiven Gruppe. Dabei kann es sich bevorzugt um Verbindungen (C1 ) oder (C2) handeln.
Solche Verbindungen (C1 ) werden beispielsweise durch die allgemeine Formel
RG-R6-DG dargestellt, worin
RG mindestens eine gegen Isocyanat reaktive Gruppe bedeutet,
DG mindestens eine dispergieraktive Gruppe und
R6 einen 1 bis 20 Kohlenstoffatome enthaltenden aliphatischen, cycloaliphatischen oder aromatischen Rest.
Beispiele für RG sind -OH, -SH, -NH2 oder -NHR7, worin R7 Wasserstoff, Methyl, Ethyl, iso- Propyl, n-Propyl, n-Butyl, /so-Butyl, se/ -Butyl oder feri-Butyl bedeuten kann. DG kann entweder ionisch, beispielsweise anionisch oder kationisch, sein oder nichtionisch, bevorzugt anionisch oder nichtionisch und besonders bevorzugt nichtionisch.
Im Falle anionischer Gruppen sind Beispiele für DG -COOH, -SO3H, -OPO3H oder -POsH sowie deren anionischen Formen, denen ein beliebiges Gegenion assoziiert sein kann, z.B. Li+, Na+, K+, Cs+, Mg2+, Ca2+, Ba2+, Ammonium, Methylammonium, Dimethylammonium, Trimethyl- ammonium, Ethylammonium, Diethylammonium, Triethylammonium, Tributylammonium, Di-/so Propyl-ethyl-ammonium, Benzyldimethylammonium, Piperidinium, Piperazinium, Ν,Ν'- Dimethylpiperazinium, Dimethylcyclohexylammonium, Methyldicyclohexylammonium, Morpholi- nium oder Pyridinium, bevorzugt Li+, Na+, K+, Cs+, Mg2+, Ca2+, Ba2+, Ammonium, Methylammo- nium, Dimethylammonium, Trimethylammonium, Ethylammonium, Diethylammonium, Triethylammonium, Tributylammonium, Di-/so-Propyl-ethyl-ammonium, Benzyldimethylammonium, Piperidinium, Piperazinium, Ν,Ν'-Dimethylpiperazinium, Dimethylcyclohexylammonium, Methyldicyclohexylammonium, Morpholinium oder Pyridinium.
R6 kann z.B. Methylen, 1 ,2-Ethylen, 1 ,2-Propylen, 1 ,3-Propylen, 1 ,2-Butylen,
1 ,4-Butylen, 1 ,3-Butylen, 1 ,6-Hexylen, 1 ,8-Octylen, 1 ,12-Dodecylen, 1 ,2-Phenylen,
1 ,3-Phenylen, 1 ,4-Phenylen, 1 ,2-Naphthylen, 1 ,3-Naphthylen, 1 ,4-Naphthylen,
1 ,6-Naphthylen, 1 ,2-Cyclopentylen, 1 ,3-Cyclopentylen, 1 ,2-Cyclohexylen, 1 ,3-Cyclohexylen oder 1 ,4-Cyclohexylen sein.
Bevorzugt handelt es sich bei solch einer anionischen Komponente (C1 ) z.B. um Mercaptoes- sigsäure, Mercaptopropionsäure, Thiomilchsäure, Mercaptobernsteinsäure, Glycin, Iminodies- sigsäure, Sarkosin, Alanin, ß-Alanin, Leucin, Isoleucin, Aminobuttersäure, Hydroxyessigsäure, Hydroxypivalinsäure, Milchsäure, Hydroxybernsteinsäure, Hydroxydecansäure, Dimethylol- propionsäure, Dimethylolbuttersäure, Ethylendiamintriessigsäure, Hydroxydodecansäure, Hyd- roxyhexadecansäure, 12-Hydroxystearinsäure, am Ring mit Alkyl substituierte Aminobenzolsul- fonsäuren, wie beschrieben in WO 2009/010469, Aminonaphthalincarbonsäure, Hydroxy- ethansulfonsäure, Hydroxypropansulfonsäure, Mercaptoethansulfonsäure, Mercaptopropansul- fonsäure, Aminomethansulfonsäure, Taurin, Aminopropansulfonsaure, N-Alkyl-, -Cycloalkyl- oder -Aryl-substituierte Aminomethansulfonsauren oder Aminopropansulfonsaure, sowie deren Alkali-, Erdalkali- oder Ammoniumsalze und besonders bevorzugt um die genannten Monohyd- roxycarbon- und -sulfonsäuren sowie Monoaminocarbon- und -sulfonsäuren, besonders bevorzugt 4-Aminotoluol-2-sulfonsäure, N-Cyclohexyl-2-aminoethansulfonsäure und N- Cyclohexylamino-3-propansulfonsäure.
Zur Herstellung werden die vorgenannten Säuren, falls es sich nicht schon um Salze handelt, teilweise oder vollständig neutralisiert, bevorzugt mit Alkalisalzen oder Aminen, bevorzugt tertiären Aminen.
Verbindungen (C1 ) mit kationischen Gruppen DG können mindestens eine gegenüber Iso- cyanatgruppen reaktive Gruppe und mindestens eine kationische oder in eine kationische Gruppe überführbare hydrophile Gruppe enthalten und sind beispielsweise solche, wie sie in der EP-A1 582 166, dort besonders von S. 5, Z. 42 bis S. 8, Z. 22 und insbesondere von S. 9, Z. 19 bis S. 15, Z. 34, oder in der EP-A1 531 820, dort besonders von S. 3, Z. 21 bis S. 4, Z. 57 oder in DE-A1 42 03 510, dort besonders von S. 3, Z. 49 bis S. 5, Z. 35 beschrieben sind. Auf diese Schriften wird im Rahmen der vorliegenden Offenbarung hiermit ausdrücklich Bezug genommen. Verbindungen (C1 ) können mindestens eine, bevorzugt genau eine gegenüber Isocyanatgrup- pen reaktive Gruppe und mindestens eine, bevorzugt genau eine anionische oder in eine anionische Gruppe überführbare hydrophile Gruppe enthalten und sind beispielsweise solche, wie sie in der EP-A1 703 255, dort besonders von S. 3, Z. 54 bis S. 4, Z. 38, in der DE-A1 197 24 199, dort besonders von S. 3, Z. 4 bis Z. 30, in der DE-A1 40 10 783, dort besonders von Sp. 3, Z. 3 bis Z. 40, in der DE-A1 41 13 160, dort besonders von Sp. 3, Z. 63 bis Sp. 4, Z. 4, in der WO 2009/010469 A1 , dort besonders von S. 8, Z. 41 bis S. 1 1 , Z. 17 und in der EP-A2 548 669, dort besonders von S. 4, Z. 50 bis S. 5, Z. 6 beschrieben sind. Auf diese Schriften wird im Rahmen der vorliegenden Offenbarung hiermit ausdrücklich Bezug genommen.
Bevorzugte Verbindungen (C1 ) sind solche, in denen DG eine nichtionische Gruppe ist. Diese bevorzugten Verbindungen (C1 ) enthalten mindestens eine, bevorzugt genau eine gegenüber Isocyanatgruppen reaktive Gruppe und mindestens eine, bevorzugt genaue eine nichtionische hydrophile Gruppe.
Bei dieser hydrophilen Gruppe handelt es sich um mindestens einen mindestens 7, bevorzugt mindestens 10 Ethylenoxidgruppen aufweisenden Monoalkohol.
In der Regel enthält die Komponente (C1 ) nicht mehr als 30 Ethylenoxidgruppen, bevorzugt nicht mehr als 25 und besonders bevorzugt nicht mehr als 20 Ethylenoxidgruppen.
Unter Ethylenoxidgruppen werden dabei Gruppen -CH2-CH2-O- verstanden, die sich wiederholend in der Komponente (C1 ) eingebaut sind. Als Monoole, deren ethoxylierte Produkte als Komponenten (C1 ) eingesetzt werden könnn, kommen in Betracht Methanol, Ethanol, iso-Propanol, n-Propanol, n-Butanol, iso-Butanol, sek- Butanol, tert-Butanol, n-Hexanol, n-Heptanol, n-Octanol, n-Decanol, n-Dodecanol (Laurylalko- hol), 2-Ethylhexanol, Cyclopentanol, Cyclohexanol, Cyclooctanol und Cyclododecanol. Bevorzugt sind die genannten C1 bis C4-Alkanole, besonders bevorzugt ist Methanol.
Besonders bevorzugte Verbindungen (C1 ) sind Polyalkylenoxidpolyetheralkohole, die erhältlich sind durch Alkoxylierung von Monohydroxyverbindungen der allgemeinen Formel
R -0-H oder sekundären Monoaminen der allgemeinen Formel
R2R3N-H, in welchen
R1, R2 und R3 unabhängig voneinander unabhängig voneinander jeweils C1 - Cis-Alkyl, gegebenenfalls durch ein oder mehrere Sauerstoff- und/oder Schwefelatome unterbrochenes C2 - Cis-Alkyl, C6 - Ci2-Aryl, C5 - Ci2-Cycloalkyl oder einen fünf- bis sechsgliedrigen, Sauerstoff-, Stickstoff- und/oder Schwefelatome aufweisenden Heterocyclus bedeuten oder R2 und R3 ge- meinsam einen ungesättigten, gesättigten oder aromatischen und gegebenenfalls durch ein oder mehrere Sauerstoff- und/oder Schwefelatome unterbrochenen Ring bilden, wobei die genannten Reste jeweils durch funktionelle Gruppen, Aryl, Alkyl, Aryloxy, Alkyloxy, Halogen, Hete- roatome und/oder Heterocyclen substituiert sein können. Bevorzugt ist R1 C1- bis C4-Alkyl, d.h. Methyl, Ethyl, /'so-Propyl, n-Propyl, n-Butyl, /'so-Butyl, sek- Butyl oder feri-Butyl, besonders bevorzugt ist R1 Methyl.
Beispielsweise geeignete einwertige Startermoleküle können gesättigte Monoalkohole wie Me-
thanol, Ethanol, n-Propanol, Isopropanol, n-Butanol, Isobutanol, sec-Butanol, die isomeren Pentanole, Hexanole, Octanole und Nonanole, n-Decanol, n-Dodecanol, n-Tetradecanol, n-Hexa- decanol, n-Octadecanol, Cyclohexanol, Cyclopentanol, die isomeren Methylcydohexanole oder Hydroxymethylcyclohexan, 3-Ethyl-3-hydroxymethyloxetan, oder Tetrahydrofurfurylalkohol; un- gesättigte Alkohole wie Allylalkohol, 1 ,1-Dimethyl-allylalkohol oder Oleinalkohol, aromatische Alkohole wie Phenol, die isomeren Kresole oder Methoxyphenole, araliphatische Alkohole wie Benzylalkohol, Anisalkohol oder Zimtalkohol; sekundäre Monoamine wie Dimethylamin, Diethyl- amin, Dipropylamin, Diisopropylamin, Di-n-butylamin, Diisobutylamin, Bis-(2-ethylhexyl)-amin, N-Methyl- und N-Ethylcyclohexylamin oder Dicyclohexylamin, heterocylische sekundäre Amine wie Morpholin, Pyrrolidin, Piperidin oder 1 H-Pyrazol, sowie Aminoalkohole wie 2- Dimethylaminoethanol, 2-Diethylaminoethanol, 2-Diisopropylaminoethanol,
2-Dibutylaminoethanol, 3-(Dimethylamino)-1 -propanol oder 1-(Dimethylamino)-2-propanol.
Bevorzugte Verbindungen (C1 ) sind Polyetheralkohole auf Basis von Polyalkylenoxidpo- lyetheralkoholen, bei deren Herstellung gesättigte aliphatische oder cycloaliphatische Alkohole der oben genannten Art als Startermoleküle eingesetzt wurden. Ganz besonders bevorzugt sind solche auf Basis von Polyalkylenoxidpolyetheralkoholen, die unter Verwendung von gesättigten aliphatischen Alkoholen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen im Alkylrest hergestellt wurden. Insbesondere bevorzugt sind auf Methanol gestartete Polyalkylenoxidpolyetheralkohole.
Die einwertigen Polyalkylenoxidpolyetheralkohole weisen im statistischen Mittel in der Regel 7 bis 30, vorzugsweise 7 bis 25, besonders bevorzugt 7 bis 20, ganz besonders bevorzugt 10 bis 20 Ethylenoxideinheiten pro Molekül auf. Bevorzugte Polyetheralkohole (C1 ) sind somit Verbindungen der Formel
R -0-[-Xr]k-H worin
R1 die oben genannten Bedeutungen hat,
k für eine ganze Zahl von 7 bis 30, besonders bevorzugt 7 bis 25 und insbesondere 10 bis 20 steht und
jedes Xi für i = 1 bis k für -CH2-CH2-0- steht.
Die Polyetheralkohole können in untergeordneten Mengen noch weitere gegenüber Isocyana- ten reaktive Verbindungen mit anionischen oder kationischen Gruppen, beispielsweise mit Car- boxylat-, Sulfonat- oder Ammoniumgruppen, als hydrophile Aufbaukomponenten enthalten. Dies ist jedoch weniger bevorzugt.
Bei Verbindungen (C2) handelt es sich um Phosphorsäureester der Formeln (la) oder (Ib) oder deren Mischungen:
(la)
(Ib)
worin
R10 und R11 unabhängig voneinander Alkyl, bevorzugt d- bis C2o-Alkyl, Cycloalkyl, bevorzugt C4-bis Cs-Cycloalkyl, Aryl, bevorzugt C6- bis C10 Aryl, oder Aralkyl, bevorzugt C7- bis C15 - Aralkyl, bedeuten können.
Die Gruppen R10 und R11 können auch durch Heteroatome wie O, N, oder S unterbrochen sein, sollen jedoch keine mit Isocyanat reaktiven Gruppen wie z.B. NH, OH, SH, COOH tragen.
Bevorzugte Verbindungen (C2) sind Monomethylphosphat, Dimethylphosphat, Monoethylphos- phat, Diethylphosphat, Mono-n-butyl-phosphat, Di-n-butyl-phosphat, Μοηο-2-ethylhexyl- phosphat, Di-2-ethylhexyl-phosphat und deren Gemische. Besonders bevorzugt leiten sich die Reste R10 und R11 von Fettsäurealkoholen oder alkoxylier- ten Fettsäurealkoholen ab und stehen beispielsweise für solche der allgemeinen Formel (II)
worin
R12 d- bis C20-Alkyl,
n 0 (Null) oder eine positive ganze Zahl von 1 bis 20 und
jedes Xi für i = 1 bis n unabhängig voneinander ausgewählt sein kann aus der Gruppe bestehend aus -CH2-CH2-O-, -CH2-CH(CH3)-0- und -CH(CH3)-CH2-0- sein kann.
Werden die Verbindungen der Formeln (la) und (Ib) als Gemische eingesetzt, so werden sie bevorzugt in einem molaren Verhältnis zwischen Monoester (Ib) und Diester (la) von 5:95 bis 95:5, bevorzugt von 20:80 bis 80:20, besonders bevorzugt von 30:70 bis 70:30 und insbesondere von 33:67 bis 67:33 eingesetzt.
Es wird vermutet, daß bei Umsetzung von Isocyanaten mit derartigen Phosphorsäureestern jeweils eine der Hydroxygruppen der Phosphorsäureester mit den NCO-Gruppen des Isocya- nats in einer Additionsreaktion unter Ausbildung einer kovalenten Bindung reagiert. Unter den Verbindungen (C1 ) und (C2) sind die Verbindungen (C1 ) bevorzugt.
Zur Herstellung der wasseremulgierbaren Polyisocyanate wird zumindest ein Teil, bevorzugt die vollständige Menge der Ausgangskomponente (A) bei Temperaturen von 40 bis 180°C, vorzugsweise 50 bis 150°C, mit zumindest einem Teil, bevorzugt der Gesamtmenge der Verbin- dung (B) und/oder (C) umgesetzt.
Die Umsetzung erfolgt unter Einhaltung eines Äquivalentverhältnisses von NCO-Gruppen zu gegenüber Isocyanat reaktiven Gruppen (Summe in (B) und (C)) von mindestens 5 : 1 , bevorzugt mindestens 7:1 und besonders bevorzugt mindestens 10:1 sowie bis zu 100:1 , bevorzugt bis zu 50:1 , besonders bevorzugt bis zu 30:1 , ganz besonders bevorzugt bis zu 25:1 und insbesondere bis zu 18:1.
Es ist auch möglich, wenn auch weniger bevorzugt, Ausgangskomponente (A) zunächst zumindest teilweise mit (B) und erst anschließend mit (C) umzusetzen, oder umgekehrt, Ausgangs- komponente (A) zunächst zumindest teilweise mit (C) und erst anschließend mit (B) umzusetzen. Bevorzugt ist jedoch die gleichzeitige Umsetzung von (A), (B) und (C).
Das Reaktionsgemisch wird mit der Komponente (C) in einer solchen Menge umgesetzt, daß das Endprodukt einen Gehalt an Ethylenoxidgruppen, berechnet als 44 g/mol, bezogen auf die Summe der Komponenten (A), (B) und (C) von mindestens 12 Gew% aufweist, bevorzugt mindestens 14 und besonders bevorzugt mindestens 15 Gew%. Der Gehalt an Ethylenoxidgruppen überschreitet in der Regel nicht 25 Gew%, bevorzugt nicht mehr als 23, besonders bevorzugt nicht mehr als 20 Gew%. Die Reaktionsdauer beträgt in der Regel 10 min bis 5 Stunden, bevorzugt 15 min bis 4 Stunden, besonders bevorzugt 20 bis 180 min und ganz besonders bevorzugt 30 bis 120 min.
Zur Beschleunigung der Reaktion können gegebenenfalls geeignete Katalysatoren eingesetzt werden.
Die Umsetzung wird bevorzugt durch Zugabe eines geeigneten Katalysators beschleunigt. Solche Katalysatoren sind literaturbekannt, beispielsweise aus G. Oertel (Hrsg.), Polyurethane, 3. Auflage 1993, Carl Hanser Verlag, München - Wien, Seiten 104 bis 1 10, Kapitel 3.4.1. "Katalysatoren", bevorzugt sind organische Amine, insbesondere tertiäre aliphatische, cycloaliphati- sehe oder aromatische Amine, Bransted-Säuren und/oder Lewis-saure Organometallverbin- dungen, besonders bevorzugt sind Lewis-saure Organometallverbindungen.
Weitere Metallkatalysatoren werden von Blank et al. in Progress in Organic Coatings, 1999, Vol. 35, Seiten 19-29 beschrieben.
Geeignete Katalysatoren sind insbesondere Zinkverbindungen, wie z. B. Zink-(ll)-stearat, Zink(ll)-n-octanoat, Zink-(ll)-2-ethyl-1 -hexanoat, Zink-(ll)-naphthenat oder
Zink-(ll)-acetylacetonat, Zinnverbindungen, wie z. B. Zinn(ll)-n-octanoat, Zinn-(ll)-2-ethyl-1 - hexanoat, Zinn-(ll)-laurat, Dibutylzinnoxid, Dibutylzinndichlorid, Dibutylzinndiacetat, Dibutylzinn- dilaurat, Dibutylzinndimaleat oder Dioctylzinndiacetat, Aluminium-tri(acetoacetat), Ei- sen-(lll)-chlorid, Kaliumoctoat, Mangan-, Cobalt-, Wismut-, Zn-(ll)-, Zr-(IV) oder Nickelverbin- düngen sowie starke Säuren, wie z. B. Trifluoressigsäure, Schwefelsäure, Chlorwasserstoff, Bromwasserstoff, Phosphorsäure oder Perchlorsäure, oder beliebige Gemische dieser Katalysatoren.
Bevorzugte Katalysatoren für das erfindungsgemäße Verfahren sind Zinkverbindungen der obengenannten Art. Ganz besonders bevorzugt ist die Verwendung von Zink-(ll)-n-octanoat, Zink-(ll)-2-ethyl-1 -hexanoat und/oder Zink-(ll)-stearat.
Auch Metallkomplexe wie Acetylacetonate des Eisens, Titans, Aluminiums, Zirkons, Mangans, Nickels, Zinks und Cobalts sind möglich.
Als Zinn- und Zink-freie Alternativen werden u.a. Zirkonium-, Wismut-, Titan- und Aluminium- Verbindungen eingesetzt. Dies sind z.B. Zirkoniumtetraacetylacetonat (z.B. K-KAT® 4205 der Firma King Industries); Zirkoniumdionate (z.B. K-KAT® XC-9213; XC-A 209 und XC-6212 der Firma King Industries); Aluminiumdionat (z.B. K-KAT® 5218 der Firma King Industries).
Als Zink- und Wismutverbindungen kommen dabei solche in Betracht, in denen folgende Anio- nen eingesetzt werden: F-, C , CIO", CI03-, CI04-, Br, J-, J03-, CN-, OCN-, N02-, N03-, HC03-, C032-, S2-, SH-, HS03-, S032-, HS04-, S04 2", S202 2-, S204 2-, S205 2", S206 2-, S207 2", S208 2-, H2P02-, H2P04-, HP04 2-, P04 3-, P207 4-, (OCnH2n+i)-, (CnH2n-i02)-, (CnH2n-302)- sowie (Cn+iH2n- 204)2_, wobei n für die Zahlen 1 bis 20 steht. Bevorzugt sind dabei die Carboxylate, bei denen das Anion den Formeln (CnH2n-i02)- sowie (Cn+iH2n-204)2- mit n gleich 1 bis 20, gehorcht. Besonders bevorzugte Verbindungen weisen als Anionen Monocarboxylate der allgemeinen Formel (CnH2n-i02)- auf, wobei n für die Zahlen 1 bis 20 steht. Hierbei sind insbesondere zu erwähnen Formiat, Acetat, Propionat, Hexanoat, Neodekanoat und 2-Ethylhexanoat.
Unter den Zink-Katalysatoren sind die Zinkcarboxylate bevorzugt, besonders bevorzugt solche von Carbonsäuren, die mindestens zwei und bis zu zwölf Kohlenstoffatome aufweisen, insbesondere Zink-(ll)-diacetat oder Zink-(ll)-dioctoat oder Zink-(ll) neodecanoat. Handelsübliche Katalysatoren sind beispielsweise Borchi® Kat 22 von OMG Borchers GmbH, Langenfeld, Deutschland.
Unter den Wismut-Katalysatoren sind die Wismutcarboxylate bevorzugt, besonders bevorzugt solche von Carbonsäuren, die mindestens zwei und bis zu zwölf Kohlenstoffatome aufweisen,
insbesondere Wismutoctoate, -2-ethylhexanoate, -neodecanoate, oder -pivalate; beispielsweise K-KAT 348, XC-B221 ; XC-C227, XC 8203 und XK-601 von King Industries, TIB KAT 716, 716LA, 716XLA, 718, 720, 789 von TIB Chemicals und solchen von Shepherd Lausanne, sowie beispielsweise Borchi® Kat 24; 315; 320 von OMG Borchers GmbH, Langenfeld, Deutschland.
Es kann sich dabei auch um Gemische verschiedener Metalle handeln, wie beispielsweise in Borchi® Kat 0245 von OMG Borchers GmbH, Langenfeld, Deutschland
Unter den Titanverbindungen sind die Titan-tetra-alkoholate Ti(OR)4 bevorzugt, besonders be- vorzugt solche von Alkoholen ROH mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, beispielsweise Methanol,
Ethanol, /so-Propanol, n-Propanol, n-Butanol, /so-Butanol, se/c-Butanol, ferf-Butanol, n-Hexanol, n-Heptanol, n-Octanol, bevorzugt sind Methanol, Ethanol, /so-Propanol, n-Propanol, n-Butanol, feri-Butanol, besonders bevorzugt sind iso-Propanol und n-Butanol. Diese Katalysatoren kommen, falls überhaupt, in einer Menge von 0,001 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,005 bis 1 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Reaktionspartner zum Einsatz.
Die Polyaddition zur Herstellung der Polyurethanzubereitung kann besonders bevorzugt in An- Wesenheit von Cäsiumsalzen erfolgen, wie in DE 10161 156 beschrieben. Bevorzugte Cäsiumsalze sind dabei Verbindungen, in denen folgende Anionen eingesetzt werden: F-, C , CIO-, ClOs-, CIO4-, Br, J-, JO3-, CN-, OCN-, N02 ", NO3-, HCO3-, C03 2", S2", SH-, HS03 ", S03 2", HS04 " , S04 2-, S2O22-, S2O42-, S205 2-, S206 2-, S2O72-, S208 2-, H2PO2-, H2PO4-, HPO42-, PO43-, P2O74-, (OCnH2n+i)", (CnH2n-i02)-, (CnH2n-302)- sowie (Cn+i H2n-204)2-, wobei n für die Zahlen 1 bis 20 steht.
Besonders bevorzugt sind dabei Cäsiumcarboxylate, bei denen das Anion den Formeln (CnH2n- 1O2)" sowie (Cn+i H2n-204)2" mit n gleich 1 bis 20, gehorcht. Ganz besonders bevorzugte Cäsiumsalze weisen als Anionen Monocarboxylate der allgemeinen Formel (CnH2n-i02)~ auf, wobei n für die Zahlen 1 bis 20 steht. Hierbei sind insbesondere zu erwähnen Formiat, Acetat, Propionat, Hexanoat und 2-Ethylhexanoat.
Die Cäsiumsalze werden in Mengen von 0,01 bis 10 mmol Cäsiumsalz pro kg lösungsmittelfreier Ansatz eingesetzt. Bevorzugt werden sie in Mengen von 0,05 bis 2 mmol Cäsiumsalz pro kg lösungsmittelfreier Ansatz verwendet.
Die Cäsiumsalze können dem Ansatz in fester Form, bevorzugt jedoch in gelöster Form zugesetzt werden. Als Lösemittel sind polare, aprotische Lösemittel oder auch protische Lösemittel geeignet. Besonders geeignet sind neben Wasser auch Alkohole; ganz besonders geeignet sind Polyole, wie sie auch sonst als Bausteine für Polyurethane verwendet werden, wie z.B.
Ethan-, Propan- und Butandiole. Die Verwendung der Cäsiumsalze erlaubt es, die Polyaddition unter den üblichen Bedingungen zu führen.
Die Zugabe zum Reaktionsgemisch kann dabei nach beliebigen Methoden erfolgen. So ist es beispielsweise möglich, den gegebenenfalls mitzuverwendenden Katalysator entweder der Po- lyisocyanatkomponente (A), (B) und/oder der Komponente (C) vor Beginn der eigentlichen Umsetzung zuzumischen. Ebenso ist es möglich, den Katalysator dem Reaktionsgemisch zu einem beliebigen Zeitpunkt während der Reaktion zuzusetzen.
In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind die Komponenten (B) und (C) überwiegend über Urethangruppen gebunden, wohingegen die Bindung über Allopha- natgruppen den geringeren Teil ausmachen soll.
Bezogen auf die mit einem Isocyanat reagierten Hydroxygruppen in den Komponenten (B) und (C) sind bevorzugt mehr als 50 mol% über Urethangruppen gebunden, besonders bevorzugt mindestens 60 mol%, ganz besonders bevorzugt mindestens 66 mol%, insbesondere mindestens 75 mol%, speziell mindestens 80 mol% und sogar mindestens 90 mol%.
Die Reaktionsbedingungen werden dementsprechend bevorzugt so gewählt, daß im Produkt weniger als 10 mol% der Hydroxygruppen in den Komponenten (B) und (C) über Allophanat- gruppen gebunden sind. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, daß man solche Reaktionsbedingungen vermeidet, wie sie in EP 959087 A1 zum Erzielen eines hohen Allopha- natgehalts beschrieben sind.
Dies kann bevorzugt erreicht werden, indem man unter den genannten Katalysatoren solche auswählt, die in lediglich geringem Ausmaß Allophanatgruppen bilden. Insbesondere kann die Bildung von Allophanatgruppen gering gehalten werden, indem man in Anwesenheit eines Katalysators die Reaktionstemperatur bei nicht mehr als 90°C, bevorzugt nicht mehr als 85 und besonders bevorzugt bei nicht mehr als 80 °C hält.
Der Verlauf der Umsetzung kann durch z. B. titrimetrische Bestimmung des NCO-Gehaltes ver- folgt werden. Nach Erreichen des angestrebten NCO-Gehaltes wird die Reaktion abgebrochen. Dies kann bei rein thermischer Reaktionsführung beispielsweise durch Abkühlen des Reaktionsgemisches auf Raumtemperatur erfolgen. Bei der Verwendung eines Katalysators der genannten Art wird die Umsetzung im allgemeinen aber durch Zugabe geeigneter Desaktivatoren abgestoppt. Als Desaktivatoren eignen sich beispielsweise anorganische oder organische Säu- ren, die entsprechenden Säurehalogenide und Alkylierungsmittel. Beispielhaft genannt seien Phosphorsäure, Monochloressigsäure, Dodecylbenzolsulfonsäure, Benzoylchlorid, Dimethylsul- fat und vorzugsweise Dibutylphosphat sowie Di-2-ethylhexylphosphat. Die Desaktivierungsmit- tel können in Mengen von 1 bis 200 Mol-%, vorzugsweise 20 bis 100 Mol-%, bezogen auf die Mole an Katalysator, eingesetzt werden.
Die resultierenden Polyisocyanatgemische weisen in der Regel einen NCO-Gehalt von vorzugsweise 14,0 bis 20,0 Gew.-%, besonders bevorzugt 15,0 bis 19,0 Gew.-% auf.
Die resultierenden Polyisocyanatgemische weisen in der Regel eine Viskosität bei 23 °C von 2,5 bis 12 Pas, besonders bevorzugt 3 bis 8 Pas auf.
In dieser Schrift wird die Viskosität bei 23 °C gemäß DIN EN ISO 3219/A.3 in einem Kegel- Platte-System mit einem Geschwindigkeitsgefälle von 1000 s_1 angegeben, falls nicht anders vermerkt.
Das Verfahren kann gegebenenfalls in einem geeigneten, gegenüber Isocyanatgruppen inerten Lösemittel (D) durchgeführt werden. Geeignete Lösemittel sind beispielsweise die an sich be- kannten üblichen Lacklösemittel, wie z. B. Ethylacetat, Butylacetat, Ethylenglykolmono- methyl- oder -ethyletheracetat, 1 -Methoxypropyl-2-acetat, 3-Methoxy-n-butylacetat, Aceton, 2-Butanon, /so-Butylmethylketon, 4Methyl-2-pentanon, Cyclohexanon, Cyclopentanon, Toluol, Xylol, Chlorbenzol, Testbenzin, höher substituierte Aromaten, wie sie beispielsweise unter den Bezeichnungen Solventnaphtha®, Solvesso®, Shellsol®, Isopar®, Nappar® und Diasol® im Handel sind, Propylenglykoldiacetat, Diethylenglykoldimethylether, Dipropylenglykoldimethyl- ether, Diethylenglykolethyl- und -butyletheracetat, N-Methylpyrrolidon, N-Ethylpyrrolidon und N-Methylcapro-Iactam, sowie bevorzugt Kohlensäureester oder Lactone, die in der EP-A1 697 424, S. 4, Z. 4 bis 32 genannt sind, besonders bevorzugt Dimethylcarbonat, Diethylcarbonat, 1 ,2-Ethylen-carbonat und 1 ,2-Propylencarbonat, Lactone, wie ß-Propiolacton, γ-Butyrolacton, ε- Caprolacton und ε-Methylcaprolacton, oder auch beliebige Gemische solcher Lösemittel.
Es ist auch möglich, die Herstellung der Isocyanate zunächst ohne Lösemittel durchzuführen und das so erhältliche Produkt anschließend in einem Lösemittel (D) aufzunehmen. Das Lösungsmittel (D) kann bezogen auf die Gesamtmischung (Summe der Komponenten (A), (B) und (C)) in Mengen von 0 bis 60 Gew% anwesend sein, bevorzugt in Mengen von 0 bis 50 Gew%.
Die Mischungen können vorzugsweise in Wasser zur Herstellung wäßriger Dispersionen dis- pergiert werden, besonders bevorzugt werden die Mischungen in wäßrige Dispersionen eingemischt.
Die Polyisocyanatzubereitung eignet sich zur Modifizierung von wäßrigen Beschichtungsmitteln (Lack, Schutzüberzüge) für z.B. Holz, Holzfurnier, Papier, Pappe, Karton, Textil, Leder, Vlies, Kunststoffoberflächen, Glas, Keramik, mineralische Baustoffe wie Zement-Formsteine und Faserzementplatten, Metalle oder beschichtete Metalle, Klebstoff oder Imprägnierungsmittel, z.B. zum Färben, auf Basis von wäßrigen Dispersionen oder Lösungen eines Feststoffgehaltes von 5 bis 60 Gew.%, vorzugsweise von 5 bis 50 Gew.%. Als Beschichtungsmittel kommen die an sich bekannten wäßrigen Dispersionen von Homo- und Copolymerisaten olefinisch ungesättig- ter Monomerer oder Polyurethanen oder auch Lösungen von Naturstoffen, wie z.B. von Casein, in Betracht.
Die Polyisocyanatzubereitungen werden den wäßrigen Beschichtungsmitteln im allgemeinen in einer Menge von 1 bis 25, vorzugsweise von 2,5 bis 20 Gew-%, bezogen auf den Feststoffgehalt des Beschichtungsmittels, zugesetzt. Dabei können die Polyisocyanatzubereitungen sowohl in einkomponentige Beschichtungsmas- sen, beispielsweise in Form von Polyurethandispersionen, oder im Gemisch mit einem hydro- xygruppenhaltigen Bindemittel als Zweikomponenten-Polyurethanbeschichtungsmasse eingesetzt werden Sie werden in bekannter Weise durch z.B. Spritzen in einer Menge von 5 bis 500 g Feststoff/m2 auf das Substrat aufgebracht.
Geeignete Dispersionen von Homo- oder Copolymerisaten olefinisch ungesättigter Monomerer sind z.B. an sich bekannte Dispersionen von Homo- oder Copolymerisaten auf Basis von Vi- nylestern von Carbonsäuren mit 2 bis 18, vorzugsweise 2 bis 4 Kohlenstoffatomen wie insbesondere Vinylacetat, gegebenenfalls mit bis zu 70 Gew.% bezogen auf Gesamtmenge an olefinisch ungesättigten Monomeren, an anderen olefinisch ungesättigten Monomeren und/oder von Homo- oder Copolymerisaten von (Meth)Acrylsäureestern von Alkoholen mit 1 bis 18, vorzugsweise 1 bis 4 Kohlenstoffatomen wie insbesondere (Meth)Acrylsäure-, -methyl-, -ethyl-, -propyl-, -n-butyl-, -hydroxyethyl- oder -hydroxypropylestern, gegebenenfalls zusammen mit bis zu 70 Gew.% an anderen olefinisch ungesättigten Monomeren und/ oder Butadi- en-Styrol-Copolymerisaten mit einem Gehalt an Butadien von ca. 20 bis 60 Gew-% und/oder von anderen Dien-Polymerisaten oder -Copolymerisaten wie Polybutadien oder Mischpolymerisaten von Butadien mit anderen olefinisch ungesättigten Monomeren wie z.B. Styrol, Acrylnitril und/oder Methacrylnitril und/oder wäßrige Dispersionen von Polymerisaten bzw. Copolymerisaten des 2-Chlor-butadien-1 ,3, gegebenenfalls mit anderen olefinisch ungesättigten Monomeren der oben beispielhaft genannten Art, z.B. solchen eines Chlorgehalts von ca. 30 bis 40 Gew.%, insbesondere eines Chlorgehalts von ca. 36 Gew%. Bevorzugt werden wäßrige Dispersionen von Copolymerisaten aus 90 bis 99,5 Gew% Acrylaten oder Methacrylaten von 1 bis 4 C-Atomen enthaltenden Alkanolen und 0,5 bis 10 Gew%, jeweils bezogen auf das Copolymerisat, von Hydroxyalkylacrylaten und -methacrylaten mit 2 bis 20 C-Atomen im Hydroxyalkylrest, wie Hydroxyethyl-, Hydroxypropyl- oder Hydroxybutylacrylat oder -methacrylat. Solche Dispersionen sind an sich bekannt und in üblicher weise durch Emulsionspolymerisation herstellbar (s. Houben-Weyl, Methoden der organischen Chemie, 4. Auflage, Bd. E 20, S.217 ff.).
Geeignete wäßrige Polyurethandispersionen sind solche der an sich bekannten Art, wie sie z.B. in US-A 3 479 310, GB-A 1 076 688, US-A 4 108 814, US-A 4 092 286, DE-A 2 651 505, US-A 4 190 566, DE-A 2 732 131 oder DE-A 2 81 1 148 beschrieben sind.
Die eingesetzten wäßrigen Dispersionen können die üblichen Hilfs- und Zusatzmittel enthalten. Hierzu gehören beispielsweise Füllstoffe, wie Quarzmehl, Quarzsand, hochdisperse Kieselsäu-
re, Schwerspat, Calciumcarbonat, Kreide, Dolomit oder Talkum, die oft zusammen mit geeigneten Netzmitteln wie z.B. Polyphosphaten wie Natriumhexametaphosphat, Naphthalinsulfonsäu- re, Ammonium- oder Natriumpolyacrylsäuresalzen eingesetzt werden, wobei die Netzmittel im allgemeinen in Mengen von 0,2 bis 0,6 Gew%, bezogen auf Füllstoff, zugesetzt werden.
Weitere geeignete Hilfsmittel sind z.B. in Mengen von 0,01 bis 1 Gew.%, bezogen auf die Dispersion, einzusetzende organische Verdickungsmittel wie z.B. Zellulose-Derivate, Alginate, Stärke oder Stärkederivate oder Polyacrylsäure oder in Mengen von 0,05 bis 5 Gew.%, bezogen auf die Dispersion, einzusetzende anorganische Verdickungsmittel, wie z.B. Bentonite, o- der organische Verdickungsmittel, wie z.B. Polyurethanverdicker.
Auch Fungizide zur Konservierung können den Dispersionen zugesetzt werden. Diese kommen im allgemeinen in Mengen von 0,02 bis 1 Gew.-%, bezogen auf die Dispersion, zum Einsatz. Geeignete Fungizide sind beispielsweise Phenol- und Kresol-Derivate oder Zinn-organische Verbindungen.
Substrate für Imprägnierungen sind z.B. synthetische oder nichtsynthetische Fasern bzw. deren Gewebe oder Vliese. Die Mischungen können sehr feinteilig in wäßrigen Dispersionen dispergiert werden. Die erhaltenen Dispersionen sind sehr lagerstabil. Darüber hinaus benötigt man weniger Zusatzmenge des wasseremulgierbaren Polyisocyanats um die gewünschten Eigenschaften der Dispersion einzustellen bzw. bei der Anwendung zu erreichen. Die Mischungen können selbstverständlich mit üblichen Hilfs- und Zusatzmitteln der Lacktechnologie versetzt werden. Hierzu gehören beispielsweise Entschäumer, Verdicker, Verlaufshilfsmittel, Pigmente, Emulgatoren, Dispergierhilfsmittel und auch Lösemittel. Die gewünschte Verarbeitungsviskosität wird durch Zugabe von Wasser eingestellt. Zur Herstellung der Dispersionen reichen in den meisten Fällen einfache Emulgiertechniken, z.B. mit einem mechanischen Rührer, oder oftmals auch eine einfache Mischung der beiden Komponenten per Hand aus, um Dispersionen mit sehr guten Eigenschaften zu erzielen.
Selbstverständlich können aber auch Mischtechniken mit höherer Scherenergie, wie z.B.
Strahldispergierung, eingesetzt werden.
Die die Mischungen enthaltenden Beschichtungsmittel können insbesondere als Grundierungen, Füller, pigmentierte Decklacke und Klarlacke im Bereich Autoreparatur- oder Großfahr- zeuglackierung eingesetzt werden. Besonders geeignet sind die Beschichtungsmittel für Anwendungen, in denen eine besonders hohe Applikationssicherheit, Außenwitterungsbeständig- keit, Optik, Lösemittel-, Chemikalien- und Wasserfestigkeit gefordert werden, wie in der Autoreparatur- und Großfahrzeuglackierung.
Die die Mischungen enthaltenden Beschichtungsmittel können nach den unterschiedlichsten
Spritzverfahren, wie z.B. Luftdruck-, Airless- oder Elektrostatik-Spritzverfahren unter Verwendung von Ein- oder Zweikomponenten-Spritzanlagen, aber auch durch Spritzen, Spachteln, Rakeln, Bürsten, Rollen, Walzen, Gießen, Laminieren, Hinterspritzen oder Coextrudieren appliziert werden.
Die Trocknung und Aushärtung der Beschichtungen erfolgt im allgemeinen unter normalen Temperaturbedingungen, d.h. ohne Erhitzung der Beschichtung. Die Mischungen können jedoch auch zur Herstellung von Beschichtungen eingesetzt werden, die nach Applikation bei erhöhter Temperatur, z.B. bei 40 - 250°C, vorzugsweise 40 - 150°C und insbesondere bei 40 bis 100°C getrocknet und ausgehärtet werden.
Die folgenden Beispiele sollen die Eigenschaften der Erfindung erläutern, ohne sie aber einzuschränken. Beispiele
Als "Teile" seien in dieser Schrift, wenn nicht anders angegeben, "Gewichtsteile" verstanden. Polyisocyanat A:
HDI-Isocyanurat mit einem NCO-Gehalt von 22,2% und einer Viskosiät von 2800 mPa*s bei 23°C (kommerziell erhältlich als Basonat® Hl 100 der BASF SE, Ludwigshafen).
Polyether A:
Auf Methanol gestartetes und unter Kaliumhydroxidkatalyse hergestelltes monofunktionelles Polyethylenoxid mit einer OH-Zahl von 1 12 (nach DIN 53240) und einem Molekulargewicht von 500 g/mol. Die noch anwesenden basischen Katalysatorreste wurden anschließend mit Essigsäure neutralisiert und das Produkt entsalzt. Hierbei wird auch gebildetes Kaliumacetat entfernt.
Diole
- Thiodyglycol HP (der BASF SE, Ludwigshafen) - 1 ,5 Pentandiol - Diethylenglycol
Beispiele 1 bis 3, Vergleichsbeispiele 4 bis 7:
Es wurden 100g Polyisocyanat A, die in der Tabelle angegebene Menge Polyether A und die in der Tabelle angegebene Menge des angegebenen Diols (B) vermischt, aufgeheizt und mitei- nander umgesetzt. Nach 3 Stunden bei 90°C wurde die Reaktion bei Erreichen des angegebenen NCO-Gehaltes abgebrochen, der der vollständigen Bildung des Urethans entspricht. Das entsprechende Produkt hatte eine Viskosität bei 23°C, wie in der Tabelle angegeben.
Polyisocyanat Polyether NCO Gehalt Viskosität
Beispiel Diol Menge (g)
Menge (g) Menge (g) (%) (mPa.s)
2,0g
1 100 17,6 15,8 5500
Thiodiglycol
2,5g
2 100 17,6 15,0 8200
Thiodiglycol
3,7g
3 100 17,6 14,2 14600
Thiodiglycol
4 (Vgl.) 100 17,6 0 17,0 2950
3,1 g
5 (Vgl.) 100 17,6 14,2 13200
1 ,5-Pentandiol
3,2g
6 (Vgl.) 100 17,6 14,1 22500
Diethylenglycol
7 (Vgl.) 100 48,4 0 1 1 ,2 3850
Anwendungsbeispiele
100 g Luhydran® S938T (acrylat-basiertes wäßriges Polyol, kommerziell erhältlich von der BASF SE, Ludwigshafen, OH-Zahl 100 mg KOH/g, 45%ig in Wasser) wurden mit 2,5 g Butyl- diglycol acetat und 6,7 g Butylgylcolacetat als Filmbildehilfsmittel vermischt. Der pH des Gemisches wurde mit Hilfe von 0,9 g einer 50 %igen Lösung von Dimethylethanolamin in Wasser auf 8,5 eingestellt. Die Applikationsviskosität wurde angepaßt mittels 7,8 g Wasser und 0,52 g BYK® 340 (Fa. BYK) Entschäumer.
Die Polyisocyanate aus der obigen Tabelle wurden mit Dipropylenglycoldimethylether auf einen Festkörpergehalt von 80% verdünnt.
Diese Lösungen der Polyisocyanate wurden in einer Menge, die 1 NCO auf 1 OH des Luhyd- rans entsprach, zu 45g der Formulierung des Polyols gegeben, die Mischung wurde per Hand für 20 Sekunden mit einem Holzspatel bei 140 bis 180 Umdrehungen pro Minute gerührt.
Anschließend wurden mit einem Rakel Filme auf Karton mit eine Naßschichtdicke von 150 μηη aufgezogen. Der Glanz wurde nach Härtung für 30 Minuten bei 60 °C in einem Winkel von 20° mit einem micro-TRI-gloss μ Apparat von BYK bestimmt.
Beispiel Glanz (20°)
1 54,6
2 59,4
3 71 ,8
4 (Vergleich) 43,8
5 (Vergleich) 51 ,0
6 (Vergleich) 56,9
7 (Vergleich) 49,6
Der Vergleich der Beispiele 1 bis 3 mit dem Vergleichsbeispiel 4 (gleiche Menge an Polyether) zeigt eine deutliche Verbesserung des Glanzes bei Einsatz der erfindungsgemäßen Polyiso- cyanate.
In den Beispielen 3, 5 und 6 wurde die gleiche molare Menge verschiedener Diole mit gleicher Kettenlänge eingesetzt. Man sieht auch hier eine deutliche Verbesserung des Glanzes durch Einsatz der Komponente (B) in den erfindungsgemäßen Polyisocyanaten.
In Beispiel 3 und Vergleichsbeispiel 7 wurden gleiche molare Mengen von OH-Komponenten eingesetzt, die in Vergleichsbeispiel 7 ausschließlich aus dem Polyether stammen unter Verzicht auf die erfindungsgemäße Komponente (B). Man sieht auch hier eine deutliche Verbesse- rung des Glanzes durch Einsatz der Komponente (B) in den erfindungsgemäßen Polyisocyanaten.