Bezeichnung der Erfindung
Schaltdom für ein Schaltgetriebe eines Kraftfahrzeugs
Beschreibung
Gebiet der Erfindung Die Erfindung betrifft einen Schaltdom für ein Schaltgetriebe eines Kraftfahrzeugs, umfassend einen Hebel zum Verdrehen oder Verschieben einer Schaltstange und ein dem Schaltgetriebe aufsetzbares Gehäuse, in dem der Hebel um eine Drehachse drehbar gelagert ist. Hintergrund der Erfindung
Ein Schaltdom der eingangs genannten Art ist üblicherweise auf dem Schaltgetriebe eines Kraftfahrzeugs montiert und überträgt die Schaltbewegungen eines Handschalthebels auf die Schaltwellen des Schaltgetriebes. Der Schaltdom umfasst hierzu ein Gehäuse, in dem ein Schalthebel und ein Wählhebel als Hebel drehbar gelagert sind. Der Schalthebel und der Wählhebel sind aus dem Gehäuse nach außen geführt und im Einbauzustand über entsprechende Kopplungsmittel mit dem Handschalthebel des Kraftfahrzeugs verbunden. Über den Wählhebel wird eine Schaltwelle verschoben und hierdurch die entspre- chende Schaltgasse gewählt. Durch Drehung des Schalthebels wird der entsprechende Gang geschaltet.
Bei einigen Schaltgetrieben hat sich nachteiligerweise herausgestellt, dass im Betrieb entstehende Vibrationen über den Wählhebel und die Kopplungsmittel bis zum Handschalthebel übertragen werden. Insbesondere können im Betrieb an einem Wählseilzug als Kopplungsmittel unerwünschte Vibrationen auftreten, die sich als ein so genanntes Kabelrasseln bemerkbar machen. Die Übertragung von Vibrationen während des Betriebs ist unerwünscht, weil störend, und
hat für die beteiligten Komponenten zudem einen erhöhten Verschleiß zur Folge.
Ein gattungsgemäßer Schaltdom geht aus der DE 10 2009 057 294 A1 hervor. Die Vibrationen, die von der Schaltmasse herrühren, werden durch einen Gummizylinder, der die Schaltmasse vom Ausleger abkoppelt, vermindert. Andere, aus dem Getriebe oder der Synchronisation herrührende Schwingungen werden aber weiterhin auf die Hebel übertragen. Aufgabe der Erfindung
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Schaltdom der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, dass im Betrieb die Übertragung von Vibrationen aus dem Schaltgetriebe möglichst vermieden ist.
Zusammenfassung der Erfindung
Die gestellte Aufgabe wird für einen Schaltdom für das Schaltgetriebe eines Kraftfahrzeugs, welcher ein dem Schaltgetriebe aufsetzbares Gehäuse um- fasst, in dem ein Hebel um eine Drehachse drehbar gelagert ist, erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass eine Druckfeder als Vorspannmittel zur Vorspannung des Hebels gegen das Gehäuse vorgesehen ist.
Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, im Übertragungsweg zwi- sehen dem Schaltgetriebe und dem Handschalthebel eine Vibrationsdämpfung derart vorzunehmen, dass die Übertragung von Vibrationen aus dem Schaltgetriebe heraus möglichst unterbunden ist. Dazu sieht die Erfindung in überraschend einfacher und kostengünstiger Art und Weise vor, den Hebel im Schaltdom gegen das Gehäuse vorzuspannen. Dadurch werden die auf den Wählhe- bei im Betrieb des Schaltgetriebes übertragenen Vibrationen bereits im Schaltdom gedämpft, sodass die dem Wählhebel nachfolgenden Kopplungsmittel nurmehr mit verringerten oder gar keinen Vibrationen mehr beaufschlagt werden. Durch das Vorspannen des Hebels gegen das Gehäuse des Schaltdoms
werden die Vibrationen des Hebels als solchem gedämpft. Auch die hierdurch bedingte Änderung des Schwingverhaltens des Hebels führt zu einer Reduzierung der übertragenen Vibrationen. Vorzugsweise wird nur der Wählhebel gegen das Gehäuse vorgespannt, da dieser aufgrund der nur zeitweiligen Koppelung mit der Schaltwelle während des Schaltvorganges leichter anregbar ist.
Die Vorspannung des Hebels gegen das Gehäuse kann durch unterschiedliche Vorspannmittel bewirkt werden. So sind neben mechanischen auch elektrische, magnetische oder elektromagnetische Vorspannmittel vorstellbar. Über das Vorspannmittel stützt sich der Hebel am Gehäuse des Schaltdoms federnd ab. Nicht notwendigerweise, aber bevorzugt, wird durch das Vorspannmittel auch eine Anlage des Hebels an dem Gehäuse bewirkt. Mit anderen Worten wird der Hebel in dieser Ausführungsvariante durch das Vorspannmittel gegen das Gehäuse gedrückt oder gezogen. Durch eine derartige Anlage wird dem Hebel ein Schwingungsknoten aufgezwungen, wodurch die Übertragung von Vibrationen aus dem Fahrzeuggetriebe weiter reduziert wird. In einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Hebel durch das Vorspannmittel parallel zur Drehachse gegen das Gehäuse vorgespannt. Als Folge wirkt eine zur Drehung des Hebels erforderliche Verstellkraft senkrecht zur Vorspannkraft, sodass letztere unabhängig von einer Verstellung des Hebels erhalten bleibt.
Ist das zur drehbeweglichen Aufnahme des Hebels ausgebildete Lager als ein radiales Gleitlager ausgebildet, so empfiehlt es sich weiter, das Gleitlager vorteilhaft durch das Vorspannmittel axial gegen das Gehäuse vorzuspannen. Durch eine derartige Vorspannung wird neben einer Vibrationsdämpfung des Hebels zugleich auch eine Reduzierung des Axialspiels erzeugt. Auch das Kippspiel des Hebels im Gleitlager wird hierdurch reduziert.
In bewährter und stabiler Ausführung umfasst das Gleitlager einen in einer Buchse des Gehäuses drehbar gelagerten Bolzen, wobei der Bolzen zweck- mäßigerweise durch das Vorspannmittel axial gegen die Buchse vorgespannt ist. Mit anderen Worten wird durch das Vorspannmittel bewirkt, dass sich der Bolzen unter Vorspannung an der Buchse abstützt oder mittels des Vorspannmittels gegen die Buchse gedrückt wird.
In einer vorteilhaften Weiterbildung umfasst der Hebel einen mit dem Bolzen verbundenen Hebelarm, wobei der Hebelarm durch das auf den Bolzen wir- kende Vorspannmittel der Buchse anliegt. In dieser Ausführungsvariante stützt sich demnach der Hebel dadurch an dem Gehäuse ab, dass der fest mit dem Bolzen verbundene Hebelarm axial der Buchse des Gleitlagers anliegt.
In einer weiter zweckmäßigen Ausgestaltung stützt sich das auf den Hebel wir- kende Vorspannmittel seinerseits an dem Gehäuse des Schaltdoms ab. Hierdurch kann eine gegen den Hebel wirkende Kraft aufgebracht werden, die zu einer Anlage des Hebels an der dem Vorspannmittel abgewandten Seite des Gehäuses führt. Der Hebel ist hierdurch dem Gehäuse insbesondere durch Zwischenlage des Vorspannmittels angefedert.
Weiter bevorzugt stützt sich das Vorspannmittel an einem Gehäusedeckel ab. Dies erlaubt eine einfache Montage des Vorspannmittels. Das Vorspannmittel wird bei geöffnetem Gehäuse in entspanntem Zustand eingesetzt. Durch das Aufsetzen des Gehäusedeckels wird das Vorspannmittel beispielsweise durch Kompression vorgespannt, sodass die entsprechende Krafteinwirkung auf den Hebel resultiert.
In einer kostengünstigen und einfach zu montierenden Variante ist die Druckfeder in einem Sackloch des Bolzens gelagert, der zur Ausbildung des genann- ten Gleitlagers in einer Buchse des Gehäuses drehbar gelagert ist.
Das Gehäuse des Schaltdoms kann insbesondere aus Aluminium gefertigt sein. Der Gehäusedeckel ist beispielsweise aus einem Kunststoff hergestellt. Die Druckfeder kann aus einem geeigneten Federstahl gefertigt sein. In einer Ausführungsform ist der Hebel, insbesondere der Wählhebel, zweiteilig mit einem äußeren und inneren Hebel ausgebildet. Der äußere Hebel ist außerhalb des Gehäuses verdrehbar und mit dem inneren Hebel verbunden. Die Verbindung kann über eine gemeinsame Achse realisert sein. In diesem Fall ist es ausreichend, den inneren Hebel anzufedern und ihn gegen das Schaltdom- gehäuse oder den dichtenden separaten, mit dem Schaltdomgehäuse verbundenen Gehäusedeckel vorzuspannen.
Ein erfindungsgeämßer Schaltdom reduziert nicht nur das Kabelrasseln, das aufgrund der Vibrationen des Hebels in die über Kugelköpfe angebundenen Kabel übertragen wird, sondern auch das Kuppspiel der Hebelachse in der Gleitlagerbuchse kann reduziert werden.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:
Fig. 1 : in einer perspektivischen Darstellung einen geöffneten Schaltdom mit Blick auf den Hebel und
Fig. 2: in einer Aufsicht den Schaltdom entsprechend Fig. 1 aus der
Sicht des Schaltgetriebes.
Detaillierte Beschreibung der Zeichnungen
In Fig. 1 ist in perspektivischer Darstellung ein Schaltdom 1 gezeigt, der ein Gehäuse 3 mit einem Fuß 4 umfasst. Über den Fuß 4 ist der Schaltdom 1 auf ein Schaltgetriebe eines Kraftfahrzeugs montierbar.
Zur Gangwahl in dem Schaltgetriebe ist in dem Gehäuse 3 ein Wählhebel 6 um eine Drehachse 7 drehbar gelagert. Zum Schalten zwischen verschiedenen Schaltwellen ist ein Schalthebel 9 vorgesehen. Sowohl der Wählhebel 6 als auch der Schalthebel 9 umfassen an ihren freien Enden jeweils einen Kugelzapfen 10 bzw. 12 zur mechanischen Anbindung an Kopplungsmittel, die ihrerseits mit einem Handschalthebel des Kraftfahrzeugs verbunden sind.
Der Wählhebel 6 umfasst einen ersten Hebelarm 14 und einen hierzu in etwa rechtwinklig abgewinkelten zweiten Hebelarm 16. Beide Hebelarme 14, 16 sind starr über einen in Fig. 1 nicht sichtbaren Bolzen 17 miteinander verbunden. Durch den Bolzen 17 ist die Drehachse 7 des Wählhebels 6 festgelegt.
Wird das freie Ende 19 des zweiten Hebelarms 16 als Folge einer Betätigung des Handschalthebels um die Drehachse 7 verschwenkt, so resultiert hieraus eine Auf- und Abwärtsbewegung des freien Endes 20 des ersten Hebelarms 14. Über diese Bewegung wird im Schaltdom 1 ein Übertragungselement 22 angetrieben, wodurch im Schaltgetriebe eine Schaltwelle verschoben und je nach Richtung ein entsprechender Gang ausgewählt wird.
Zur Verringerung der im Betrieb aus dem Schaltgetriebe über den Wählhebel 6 übertragenen Vibrationen ist auf dem Bolzen 17 ein in axialer Richtung wirkendes Vorspannmittel 24 montiert. Dieses Vorspannmittel 24 ist als eine mechanische Druckfeder 25 ausgebildet. Im Einbauzustand ist die Öffnung 27 des Schaltdoms 1 mit einem Gehäusedeckel verschlossen, an dem sich die Druckfeder 25 abstützt.
Über die Druckfeder 25 ist somit der Wählhebel 6 gegen das Gehäuse 3 vorgespannt. Die Vorspannkraft ist dabei parallel zur Drehachse 7 ausgerichtet. Hierdurch ist im Lager des Bolzens 17 sowohl das Axialspiel als auch das Kippspiel reduziert.
In Fig. 2 ist der Schaltdom 1 entsprechend Fig. 1 aus der Sicht des Schaltgetriebes gezeigt. Man blickt von unten auf den Fuß 4 des Gehäuses 3. Das Gehäuse 3 ist auf Höhe des Bolzens 17 durchgeschnitten. Aus Fig. 2 wird wiederum der erste Hebelarm 14 und der zweite Hebelarm 16 des Wählhebels 6 erkennbar. Es wird nun insbesondere der Bolzen 17 sichtbar, über den die beiden Hebelarme 14, 16 fest miteinander verbunden sind. Die Öffnung 27 des Gehäuses 3 ist durch einen Gehäusedeckel 29 verschlossen. Man erkennt, wie sich die Druckfeder 25 ihrerseits an dem Gehäusedeckel 29 abstützt und in axialer Richtung auf den Bolzen 17 wirkt.
Das Lager des Bolzens 17 ist als ein radiales Gleitlager 30 ausgebildet. Dabei ist der Bolzen 17 in einer Buchse 32 des Gehäuses 3 radial geführt. Zur Abdichtung zwischen Bolzen 17 und Buchse 32 ist eine Dichtung 31 vorgesehen.
Durch die axial auf den Bolzen 17 wirkende Vorspannkraft der Druckfeder 25 schlägt der erste Hebelarm 14 axial an der Buchse 32 an. Der resultierende Axialanschlag ist mit dem Bezugszeichen 36 versehen. Die Druckfeder 25 ihrerseits ist in einem Sackloch 34 an dem Bolzen 17 geführt.
Dadurch, dass der erste Hebelarm 14 über die Wirkung der Druckfeder 25 an der Buchse 32 des Gehäuses 3 anschlägt, werden die Vibrationen des Wählhebels 6 zusätzlich gedämpft bzw. durch das geänderte Eigenschwingverhalten die Anzahl von übertragbaren Vibrationen reduziert.
Bezugszeichenliste
1 . Schaltdom
3 Gehäuse
4 Fuß
6 Wählhebel
7 Drehachse
9 Schalthebel
10 Kugelzapfen
12 Kugelzapfen
14 erster Hebelarm
16 zweiter Hebelarm
17 Bolzen
19 freies Ende zweiter Hebelarm
20 freies Ende erster Hebelarm
22 Übertragungselement
24 Vorspannmittel
25 Druckfeder
27 Öffnung
29 Deckel
30 radiales Gleitlager
31 Dichtung
32 Buchse
34 Sackloch
36 Axialanschlag