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Die Erfindung betrifft ein Beschlagsystem für einen Tür-oder Fensterbeschlag gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Darüber hinaus betrifft die Erfindung einen Tür- oder Fensterbeschlag für ein Türblatt oder für einen Fensterrahmen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 6.
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Aus dem Stand der Technik bekannte Beschlagsysteme umfassen eine Rosette mit einer Rosettenplatte, die an einem Türblatt oder einem Fensterrahmen anlegbar ist. Die Rosettenplatte weist eine Öffnung auf, die zur Aufnahme eines im Türblatt oder im Fensterrahmen angeordneten Schließzylinders, zum Einführen eines Schlüssels oder zur Aufnahme/Lagerung eines Handhabungsteils, insbesondere eines Türknaufs oder einer Türklinke/Fensterklinke, dient. So können beispielsweise an einer Seite eines Türblatts zwei Rosetten vorgesehen sein, wobei in der einen Rosette ein Schließzylinder aufgenommen und in der anderen Rosette ein Führungsansatz eines Halsabschnitts einer Türklinke drehbar gelagert ist. Alternativ kann eine Rosette auch zwei Durchgangsöffnungen zur Aufnahme eines Schließzylinders und zur Lagerung eines Handhabungsteils aufweisen.
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Die aus dem Stand der Technik bekannten Rosetten werden mittels Verbindungsschrauben an einem Türblatt oder Fensterrahmen befestigt, wobei die Verbindungsschrauben durch dafür in der Rosettenplatte vorgesehene Durchgangsbohrungen entweder direkt in das Türblatt oder in eine Gewindehülse einer an der anderen Seite des Türblatts angeordneten Rosette geschraubt werden. Folglich muss ein Monteur für die Montage einer aus dem Stand der Technik bekannten Rosette an einem Türblatt oder an einem Fensterrahmen sowohl Schrauben als auch einen Schraubendreher mitführen. Gegebenenfalls müssen auch zwei an gegenüberliegenden Seiten des Türblatts vorgesehene Rosetten gegenseitig ausgerichtet werden, damit diese mittels Verbindungsschrauben miteinander verbunden werden können. Diese Montage ist relativ zeitaufwendig und etwas umständlich. Darüber hinaus sind nach der Befestigung der Rosetten an dem Türblatt oder dem Fensterrahmen die Schraubenköpfe der Verbindungsschrauben sichtbar, was unter ästhetischen Gesichtspunkten häufig unerwünscht ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Beschlagsystem für einen Tür- oder Fensterbeschlag zu schaffen, das möglichst einfach aufgebaut ist, eine einfache und schnelle Montage und Demontage ermöglicht und unter ästhetischen Gesichtpunkten vorteilhaft ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Beschlagsystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den weiteren Ansprüchen beschrieben.
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Beim erfindungsgemäßen Beschlagsystem umfasst die Rosette zumindest ein stiftförmiges Befestigungselement, das über die Rosettenplatte senkrecht vorsteht. Weiterhin umfasst das erfindungsgemäße Beschlagsystem zumindest einen Dübel, der in eine dafür in dem Türblatt oder in dem Fensterrahmen vorgesehene und angepasste Bohrung eingesteckt werden kann. Dabei sind das Befestigungselement und der Dübel so dimensioniert, dass das Befestigungselement in den Dübel eingesteckt werden kann. Die Rosette kann durch das in den Dübel eingeführte Befestigungselement und durch den mittels des Befestigungselements gespreizten Dübel mit dem Türblatt oder dem Fensterrahmen form- und/oder kraftschlüssig verbunden werden.
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Erfindungsgemäß wird somit ein Beschlagsystem geschaffen, das sehr einfach aufgebaut ist, eine einfache und schnelle Montage und Demontage ermöglicht und unter ästhetischen Gesichtpunkten vorteilhaft ist, da bei dem montierten Beschlagsystem keine Schraubenköpfe sichtbar sind bzw. aus der Rosettenplatte ragen. Zur Montage des erfindungsgemäßen Montagesystems muss der zumindest eine Dübel in eine dafür vorgesehene Bohrung in dem Türblatt oder in dem Fensterrahmen eingeschoben werden. Anschließend muss die Rosette mit zum Dübel hin gerichtetem Befestigungselement derart positioniert werden, dass das Befestigungselement an dem Dübeleingang anliegt. Durch Drücken der Rosette auf das Türblatt oder den Fensterrahmen zu wird das Befestigungselement in den Dübel hineingeschoben, wodurch sich der Dübel in der Bohrung verspreizt. Weiterhin wird hierdurch das Befestigungselement durch den Dübel geklemmt, so dass die Rosette mit dem Türblatt oder dem Fensterrahmen form- und/oder kraftschlüssig verbunden ist.
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Für die Montage des erfindungsgemäßen Beschlagsystems ist nach dem Einbringen der erforderlichen Bohrungen in den Türen oder Fensterrahmen kein Werkzeug mehr notwendig, so dass sowohl der Montageaufwand als auch der Zeitaufwand für die Montage und Demontage erheblich reduziert sind.
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Vorteilhafterweise umfasst die Rosette zwei stiftförmige Befestigungselemente, die jeweils über die Rosettenplatte senkrecht vorstehen. Auch drei oder vier derartige Befestigungselemente sind denkbar.
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Zur Montage einer entsprechenden Rosette muss eine Anzahl von Dübeln bereitgestellt werden, die der Anzahl der Befestigungselemente der Rosette entspricht. Auch muss das Türblatt oder der Fensterrahmen eine entsprechenden Anzahl von Bohrungen aufweisen, in die die Dübel eingesteckt werden können.
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Wenn die Rosette zwei, drei oder vier Befestigungselemente umfasst, dann können diese bezüglich einer Zentralachse der Rosettenplatte in einem entsprechenden Winkelabstand von 180•, 120• oder 90• und einem gleichen Abstand zur Zentralachse angeordnet sein.
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Vorteilhafterweise umfasst das erfindungsgemäße Beschlagsystem zwei Rosetten, die an gegenüberliegenden Seiten eines Türblatts oder eines Fensterrahmens mit diesem verbunden sind.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform weist der Dübel eingangsseitig einen umlaufenden Anschlag auf, dessen Außendurchmesser größer als der Außendurchmesser des übrigen Dübels ist. Die Rosette weist eine dem Anschlag entsprechende Vertiefung auf, so dass der Anschlag in der Vertiefung aufgenommen werden kann. Die Vertiefung ist dabei um das Befestigungselement herum ausgebildet. Durch den eingangsseitig angeordneten Anschlag stützt sich der Dübel an dem Türblatt oder dem Fensterrahmen ab, so dass der Dübel durch das Befestigungselement nicht in die Bohrung gedrückt werden kann. Aufgrund der Aufnahme des Anschlags in der um das Befestigungselement angeordnete Vertiefung kann die Rosettenplatte bündig an dem Türblatt oder dem Fensterrahmen angelegt und befestigt werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform weist das Befestigungselement auf seiner Außenfläche eine Profilierung auf, durch die die Verbindung zwischen dem Befestigungselement und dem Dübel verstärkt werden kann.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform variiert der Außendurchmesser des stiftförmigen Befestigungselements entlang seiner Längsachse, so dass entsprechende Abschnitte des Befestigungselements von dem Dübel hintergriffen werdern könne, wodurch die Verbindung zwischen dem Befestigungselement und dem Dübel verstärkt werden kann.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen beispielhaft näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1a:
- ein perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Beschlagsystems im demontierten Zustand,
- Figur 1b:
- das in Figur 1a dargestellte Beschlagsystem im montierten Zustand,
- Figur 2:
- eine Explosionsdarstellung des erfindungsgemäßen Tür- oder Fensterbeschlags, und
- Figur 3:
- eine Explosionsdarstellung einer Abwandlung des erfindungsgemäßen Tür- oder Fensterbeschlags.
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In der nun folgenden Beschreibung bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche Bauteile bzw. gleiche Merkmale, so dass zwecks Vermeidung einer wiederholenden Beschreibung eine in Bezug auf eine Figur durchgeführte Beschreibung bezüglich eines Bauteils auch für die anderen Figuren gilt.
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Aus den Figuren 1a und 1b ist ein erfindungsgemäßes Beschlagsystem ersichtlich, das an einer Seite eines Türblatts oder Fensterrahmens montiert werden kann. Auf der gegenüberliegenden Seite des Türblatts oder des Fensterrahmens wird in der Regel ein entsprechendes Beschlagsystem angeordnet.
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Das in den Figuren 1a und 1b dargestellte Beschlagsystem umfasst eine Rosette 10 und zwei Dübel 20, die in jeweils eine Bohrung B eingesteckt werden können, wobei die Bohrungen B in einem nicht dargestellten Türblatt oder einem nicht dargestellten Fensterrahmen angeordnet sind. Die Dübel 20 umfassen jeweils einen eingangsseitig angeordneten Anschlag 22, dessen Außendurchmesser größer als der Außendurchmesser des übrigen Dübels 20 ist. Der Durchmesser der Bohrung B ist kleiner als der Durchmesser des Anschlags 22, so dass der Dübel 20 über den Anschlag 22 an dem Türblatt oder dem Fensterrahmen anliegt.
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Die Rosette 10 umfasst eine in den Figuren 1a und 1b rund ausgebildete Rosettenplatte 12 und zwei stiftförmige Befestigungselemente 16. Die Befestigungselemente 16 stehen im Wesentlichen senkrecht über die Rosettenplatte 12 vor. Weiterhin weist die Rosette 10 Vertiefungen 18 auf, die um die Befestigungselemente 16 herum ausgebildet sind, so dass die Befestigungselemente 16 aus den Vertiefungen 18 herausragen. In der in den Figuren 1a und 1b dargestellten Rosettenplatte 12 ist mittig eine Rosettenöffnung 14 vorgesehen, in der ein in den Figuren 1a und 1b nicht dargestelltes Handhabungsteil 40 drehbar gelagert werden kann.
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In Figur 1a ist das erfindungsgemäße Beschlagsystem in einem demontierten Zustand dargestellt, in dem die Befestigungselemente 16 nicht in die Dübel 20 eingesteckt sind. Figur 1b zeigt das erfindungsgemäße Beschlagsystem in einem montierten Zustand, in dem die Befestigungselemente 16 in die Dübel 20 eingesteckt sind. Die Befestigungselemente 16, die Dübel 20 und die Durchmesser der Bohrungen B sind derart dimensioniert, dass durch Einführen der Befestigungselemente 16 in die in den Bohrungen B eingesteckten Dübel 20 diese durch die Befestigungselemente 16 auseinander gespreizt werden. Dadurch ist die Rosette 10 mit dem Türblatt oder dem Fensterrahmen form-und/oder kraftschlüssig verbunden.
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Figur 2 zeigt einen erfindungsgemäßen Tür- oder Fensterbeschlag mit vier Rosetten. Die zwei in Figur 2 unten dargestellten Rosetten dienen dabei beispielsweise der Abdeckung eines Buntbartschlosses, das in einem nicht dargestellten Türblatt vorgesehen ist. Die zwei in Figur 2 oben dargestellten Rosetten 10 dienen der drehbaren eines Handhabungsteils 40.
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Die in Figur 2 unten dargestellten Rosetten gleichen im Wesentlichen der mit Bezug auf Figur 1 beschriebenen Rosette. Die zwei in Figur 2 unten dargestellte Rosetten 10 sind an zwei Seiten eines Türblatts befestigbar. Die Rosettenplatten 12a der beiden Rosetten 10 sind in der Figur 2 quadratisch ausgebildet, und die mittig angeordneten Rosettenöffnungen 14b sind in Form eines Langlochs ausgebildet, so dass ein Schlüssel durch die Rosettenöffnungen 14b in ein in dem Türblatt angeordnetes Türschloss eingeführt werden kann. Die Bohrungen B, in die die jeweiligen Dübel 20 und die stiftförmigen Befestigungselemente 16 eingeführt werden, können vorzugsweise Durchgangsbohrungen durch das Türblatt sein, so dass die jeweiligen Befestigungselemente 16 der beiden Rosetten 10 fluchtend zueinander ausgerichtet sind. Alternativ können die Bohrungen B aber auch als Sackbohrungen ausgebildet sein.
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Der Tür- oder Fensterbeschlag umfasst ferner zwei Handhabungsteile 40 in Form von Drückern. Die Handhabungsteile 40 sind im Wesentlichen L-förmig ausgestaltet und weisen jeweils einen Griffabschnitt 46 auf, der jeweils mit einem Halsabschnitt 42 verbunden ist. An den jeweiligen freien Enden der Halsabschnitte 42 ist jeweils ein zylinderförmig ausgebildeter Lagerabschnitt 44 vorgesehen, der zur drehbaren Lagerung des Handhabungsteils 40 in der Rosettenöffnung 14a dient.
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Im Inneren der Halsabschnitte 42 ist in üblicher Weise jeweils ein axial verlaufendes Vierkantloch zur drehfesten Aufnahme eines mit einem Türschloss zusammenwirkenden Vierkantstifts 60 vorgesehen. Der in die Halsabschnitte 42 eingeführte Vierkantstift 60 ist mittels einer Madenschraube 50 fixierbar, die durch eine in dem Halsabschnitt 42 vorgesehene Schraubenöffnung 48 in das Vierkantloch eindrehbar ist. Die Lagerabschnitte 44 sind jeweils in den kreisförmigen Rosettenöffnungen 14a drehbar gelagert, wobei zwischen den Lagerabschnitten 44 und den Rosettenöffnungen jeweils ein Lagerring 30 angeordnet ist.
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Auch die in dem Türblatt oder dem Fensterrahmen vorgesehenen Bohrungen für die Aufnahme der Dübel 20 und der stiftförmigen Befestigungselemente 16 der beiden Rosetten 10, in denen die Handhabungsteile 40 drehbar gelagert sind, können vorzugsweise als Durchgangsbohrungen ausgestaltet sein, so dass die jeweiligen Befestigungselemente 16 der beiden Rosetten 10 fluchtend zueinander ausgerichtet sind. Alternativ können die Bohrungen B aber auch als Sackbohrungen ausgebildet sein.
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Figur 3 zeigt eine Abwandlung des in Figur 2 dargestellten erfindungsgemäßen Tür- oder Fensterbeschlags. Die Rosettenplatten 12b sämtlicher Rosetten 10 sind kreisförmig ausgebildet. In den in Figur 3 unten dargestellten Rosetten 10 weisen die Rosettenöffnungen 14d die Form des Profils eines Rundzylinderschlosses auf, und die zugehörigen Rosetten 10 dienen dabei beispielsweise der Abdeckung und Aufnahme eines Rundzylinderschlosses, das in einem nicht dargestellten Türblatt vorgesehen ist.
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Die zwei in Figur 3 oben dargestellten Rosetten 10 dienen zum einen der drehbaren Lagerung eines Handhabungsteils 40 und der nicht drehbaren Lagerung eines knaufförmigen Handhabungsteils 40ʹ. Die Rosette 10 zum nicht drehbaren Lagern des Knaufs 40ʹ weist mittig eine Rosettenöffnung 14c auf, in die zwei Zapfen 15 ragen. Der Lagerabschnitt 44ʹ des Halsabschnitts 42ʹ weist ein der Rosettenöffnung 14c entsprechenden Profil auf, so dass der Knauf 40ʹ in der Rosette 10 nicht gedreht werden kann.
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An dem dem Knauf 40ʹ zugewandtem Ende des Vierkantstifts 60 ist ein Schraubenstück 62 angeordnet, das auf dem Vierkantstift 60 axial drehbar gelagert ist. Das Schraubenstück 62 wird durch einen Distanzring 70 und durch die Rosettenöffnung 14c mit dem Knauf 40ʹ verschraubt. Durch Herunterdrücken des Drückers 40 wird der Vierkantstift 60 axial verdreht, während aufgrund des drehbar gelagerten Schraubenstücks 62 der Knauf 40ʹ nicht mitgedreht werden muss und drehfest mit der Rosette 10 verbunden sein kann.
Bezugszeichenliste:
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- 10
- Rosette
- 12, 12a, 12b
- Rosettenplatte
- 14, 14a, 14b, 14c, 14d
- Rosettenöffnung
- 15
- Zapfen
- 16
- Befestigungselement
- 18
- Vertiefung
- 20
- Dübel
- 22
- Anschlag (des Dübels)
- 30
- Lagerring
- 40, 40ʹ
- Handhabungsteil
- 42, 42ʹ
- Halsabschnitt (des Handhabungsteils)
- 44, 44ʹ
- Lagerabschnitt oder Führungsansatz (des Halsabschnitts)
- 46, 46'
- Griffabschnitt (des Handhabungsteils)
- 48
- Schraubenöffnung (im Halsabschnitt)
- 50
- Madenschraube
- 60
- Vierkantstift
- 62
- Schraubenstück (des Vierkantstifts)
- 70
- Distanzring
- 80
- Sechkantschlüssel