Muschelgriff mit betätigbarer Verschlussblende
Die Erfindung betrifft einen Muschelgriff, insbesondere für ein Möbel mit zumindest einem bewegbaren Möbelteil, umfassend ein Gehäuse mit zumindest einer Eingriffsöffnung, wobei das Gehäuse mit dem bewegbaren Möbelteil des Möbels verbindbar ist oder das Gehäuse zumindest teilweise aus dem Möbelteil herausgearbeitet ist und wobei das Gehäuse einen bereichsweise in die Eingriffsöffnung ragenden Anschlag aufweist, und eine relativ zum Gehäuse bewegbare Verschlussblende, welche im Gehäuse angeordnet ist und welche bei Nichtbetätigung am Anschlag des Gehäuses anliegt. Weiters betrifft die Erfindung einen Möbelteil, der einen Muschelgriff aufweist und ein Möbel mit derartigen Muschelgriffen bzw. Möbelteilen.
Bekannt sind derartige eindrückbare Muschelgriffe beispielsweise bereits aus der DE 20 2006 005 648 Ul Dabei wird die Verschlussblende durch zwei Federn gelagert und durch diese gegen den Anschlag gedrückt. Nachteilig dabei ist, dass die Federn sehr starr sein können, wodurch die Betätigung unhandlich wird. Weiters kann durch oftmaligen Gebrauch die Federkraft verstellt werden oder nachlassen, wodurch die
Verschlussblende nicht mehr optimal an den Anschlag gedrückt wird und somit der optische Eindruck einer nahezu durchgehenden Fläche nicht mehr gegeben ist. Auch kann bei sehr starr eingestellter Federung das Öffnen - besonders für Kinder - gefährlich sein, da durch eine sofort zurückspringende Feder Finger zwischen
Anschlag und Verschlussblende eingeklemmt werden können. Auch ist das Anbringen und Verwenden von Federn eine relativ aufwendige und kostenintensive Form des eindrückbar Haltens bzw. Platzierens einer Verschlussblende in einem Muschelgriff.
Weiters ist aus der AU 597 440 B2 ein Muschelgriff bekannt, in dem eine verschwenkbare Verschlussklappe angeordnet ist. Diese Verschlussklappe ist durch eine Art Blattfeder beaufschlagt. Das heißt, dass bei Betätigung der Verschlussklappe in Richtung Innenraum des Muschelgriffs die Blattfeder verflacht wird und dabei der Kontaktpunkt zwischen Blattfeder und Verschlussklappe in Richtung Drehachse der Verschlussklappe am Muschelgriff wandert. Dabei ist nachteilig, dass man nicht an jeder beliebigen Stelle der Verschlussklappe diese eindrücken kann, sondern nur in einem von der Drehachse abgewandten Bereich der Verschlussklappe.
Die Aufgabe der Erfindung ist es, einen Muschelgriff zu schaffen, der die vorbeschriebenen Nachteile vermeidet, wodurch ein zum Stand der Technik verbesserter Muschelgriff angegeben wird.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass an der Hinterseite der Verschlussblende mindestens ein elastisch verbiegbares Rückstellelement in Form eines Saugnapfs oder eines Spreizkorbs, vorzugsweise aus Kunststoff, angeordnet ist, das die Verschlussblende bei Nichtbetätigung gegen den Anschlag drückt, wogegen die Verschlussblende bei Betätigung vom Anschlag wegbewegbar ist, wobei das Rückstellelement gegen die Eigensteifigkeit verformt, vorzugsweise verflacht und/oder gespreizt, wird. Diese Ausführung ist gegenüber dem Stand der Technik weniger aufwändig und kann vor allem durch die sich, nach Betätigung relativ langsam, wieder in Anschlagposition bewegende Verschlussblende das Einklemmen von Fingern vermeiden.
Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist dabei vorgesehen, dass das Gehäuse ein einstückig mit dem Gehäuse ausgeführtes Bodenelement umfasst, an dem sich das Rückstellelement abstützt. Alternativ hierzu kann aber auch vorgesehen sein, dass das Gehäuse ein separat ausgeführtes Bodenelement umfasst, welches mit dem Gehäuse verbunden ist. Unterschiedliche Ausführungsformen zu den Kombinationsmöglichkeiten von Gehäusen und Bodenelement sind in nachher angeführten Figuren ersichtlich, wobei auch eine Figur zeigt., dass das Bodenelement am Gehäuse über eine Rastverbindung aufklipsbar ist.
Eine mögliche Ausführungsform sieht vor, dass das Rückstellelement am Bodenelement anliegt oder mit diesem verbunden, vorzugsweise verklebt ist. Durch die hier vorliegenden Rückstellelemente, die später noch genauer ausgeführt werden, ist somit im Gegensatz zum Stand der Technik eine unaufwändige Halterung der Rückstellelemente gegeben. Wenn Federn wie beim Stand der Technik als Rückstellelemente verwendet werden, müssen diese in Bezug auf die Verschlussblende oder das Gehäuse fixiert werden, da sie sonst in ungünstiger Weise das Betätigen der Verschfussbfencfe behindern könnten bzw. dieses Betätigen durch Umkippen oder Einklemmen der Feder versperren könnten.
Eine bevorzugte Ausführungsform des hier vorliegenden Muschelgriffs sieht vor, dass das Rückstellelement über Anliegepunkte oder eine oder mehrere Anliegefläche(n) derart an der Verschlussblende oder am Bodenelement des Gehäuses anliegt, dass bei Betätigung der Verschlussblende die Anliegepunkte bzw. Anliegefläche(n) eine zur bei Nichtbetätigung unterschiedlich große Fläche auf der Verschlussblende oder auf dem Bodenelement des Gehäuses umgeben. Somit muss das Rückstellelement nicht mit dem Gehäuse bzw. dem Bodenelement oder der Verschlussblende in fixer Verbindung sein, sondern es kann relativ frei im Gehäuse des Muschelgriffs angeordent und nur durch Bodenelement, Gehäuse und Verschlussblende in der Bewegung begrenzt werden.
Ein Ausführungsbeispiel sieht dabei vor, dass die von den Anliegepunkten bzw. Anliegefläche(n) umgebene Fläche auf der Verschlussblende bei Betätigung der Verschlussblende größer ist als bei Nichtbetätigung.
Weiters kann vorgesehen sein, dass die Anliegepunkte bzw. Anliegefläche(n) des Rückstellelementes kreisförmig oder kreisabschnittsförmig an der Verschlussblende anliegen, wobei sich der Radius dieser Kreise bzw. Kreisabschnitte bei Betätigung verändert, vorzugsweise vergrößert.
Eine erste erfindungsgemäße Ausführungsform dieses Muschelgriffs und dessen Rückstellelementes sieht vor, dass das Rückstellelement als Saugnapf ausgeführt ist, wobei bevorzugt die offene Seite des Saugnapfes an der Verschlussblende anliegt und bei Nichtbetätigung die Verschlussblende gegen den Anschlag drückt. Alternativ hierzu könnte aber auch vorgesehen sein, dass die offene Seite des Saugnapfes in Richtung Bodenelement des Gehäuses zeigt bzw. an diesem anliegt.
Diese Ausführung des Rückstellelementes bewirkt, dass sich der Saugnapf bei Betätigung der Verschlussblende an dieser ansaugt und zwischen Saugnapf und Verschlussblende Unterdruck entsteht.
Eine sich langsam wieder in Anschlagsposition bewegende Verschlussblende wird dabei dadurch erreicht, dass die dem Saugnapf zugewandte Oberfläche der
Verschlussblende derart ausgebildet ist, dass sich der Unterdruck zwischen Saugnapf und Verschlussblende durch Einsickern von Luft nach kurzer Zeit auflöst.
Kurze Zeit bedeutet in diesem Zusammenhang einen Zeitraum von wenigen Sekunden, beispielsweise von ca. 10 Sekunden, bis die Verschlussblende nach Betätigen wieder am Anschlag des Gehäuses anliegt. Das dafür notwendige Einsickern von Luft wird dadurch garantiert, dass die dem Saugnapf zugewandte Oberfläche der Verschlussblende aufgeraut ist, wodurch zwischen Verschlussblende und anliegendem Saugnapf Luft eindringt. Bei Versuchen hat sich dabei herausgestellt, dass ein dünnes Blatt Papier, welches auf die dem Saugnapf zugewandte Seite aufgebracht ist, bereits das Einsickern von Luft unterstützt und somit die langsame Auflösung des Unterdrucks und das Bewegen der Verschlussblende aufgrund der Eigensteifigkeit des Rückstellelementes bzw. Saugnapfes in Richtung Ausschlag bewirkt.
Wie bereits oben angedeutet, ist gemäß einem Ausführungsbeispiel vorgesehen, dass die von der Anliegefläche des Saugnapfes umgebene Fläche auf der Verschlussblende bei Betätigung der Verschlussblende um etwa 5 bis 10 % größer ist als bei Nichtbetätigung. Diesbezüglich hat sich bei Versuchen gezeigt, dass ein beispielhaft verwendeter Saugnapf bei Nichtbetätigung einen Durchmesser von 43 mm aufweist, wogegen bei Betätigung dieser Durchmesser 46 mm beträgt. Dies führt zu einer Vergrößerung der Anliegefläche des Saugnapfes auf der Verschlussblende um ca. 7 Prozent.
Bei Betätigung bewegt sich die anliegende Fläche des Saugnapfes voneinander bzw. wandern ausgehend vom Saugnapfmittelpunkt auseinander. Die Anliegefläche verbleibt somit während des Betätigens nicht konstant auf der Verschlussblende und auch die Anliegepunkte bleiben nicht konstant zueinander.
Eine zweite alternative erfindungsgemäße Möglichkeit, um ein für die Erfindung geeignetes Rückstellelement anzugeben, ist die, dass das Rückstellelement als Spreizkorb ausgeführt ist. Dieser Spreizkorb weist zumindest zwei federnde oder federbelastete Spreizfortsätze auf, wobei die Spreizfortsätze blütenförmig bzw. strahlenförmig von einem gemeinsamen Zentralelement abstehen. Je nach Ausführung dieses Spreizkorbes (siehe dazu Fig. 37 und 38) ist es dabei vorteilhaft, wenn die
Spreizfortsätze in einem Winkel zwischen 30° und 85°, vorzugsweise zwischen 60° und 80° von der Ebene des Zentralelements bzw. Bodenelements in Richtung Verschlussblende abstehen oder die Spreizfortsätze in einem Winkel zwischen 95° und 150°, vorzugsweise zwischen 100° und 120° von der Ebene des Zentralelements bzw. Bodenelements in Richtung Verschlussblende abstehen.
Bei Verwendung eines Spreizkorbes ist dabei vorgesehen, dass die vom Zentralelement wegweisenden Enden der Spreizfortsätze an der Verschlussblende kreisabschnittsförmig anliegen. Bevorzugt können dabei zwischen 4 und 10 Spreizfortsätze mit Zentralelement den Spreizkorb bilden. Somit bildet im Gegensatz zum Saugnapf kein durchgängiger Kreis die Anliegefläche an der Verschlussblende bzw. am Bodenelement.
Generell weisen die Rückstellelemente bevorzugt einen im Wesentlichen trapezförmigen Querschnitt auf, wobei eine der beiden Parallelen - bevorzugt die längere dieser Parallelen (Basis) - fehlt, wodurch ein im Querschnitt offenes Rückstellelement entsteht. Die beiden Schenkel sind dabei derart mit der verbleibenden Parallele verbunden, dass durch Betätigung des Rückstellelementes eine Winkelveränderung zwischen Parallele und den jeweiligen Schenkeln erfolgt. Nicht ausgeschlossen sollen natürlich sämtliche geometrische Formen (U-förmig, W- förmig, N-förmig, Y-förmig, M-förmig, schüsseiförmig, usw.) sein, die eine Verflachung und dadurch hervorgerufene Spreizung erlauben. Insbesondere sind solche Formen günstig, die eine Vergrößerung oder Verkleinerung der von der Anliegefläche umgebenen Fläche bewirken. Somit ist ein S-förmiger Querschnitt des Rückstellelementes für die erfindungsgemäße Ausführung eines Muschelgriffes zwar auch möglich, jedoch umgibt bei dieser Ausführung die Anliegefläche kein Fläche auf der Verschlussblende oder dem Bodenelement, sondern bildet ein Gerade. Dies ist ähnlich einer Feder und bedarf insbesondere einer aufwändigeren Fixierung bzw. Stabilisierung im Gehäuse bzw. an der Verschlussblende um die Bedienbarkeit nicht zu beeinträchtigen. Ein Querschnitt in Form eines liegenden S bildet zwei zueinander parallele Anliegeflächen, wodurch eine Spreizung des Rückstellelementes ermöglicht wird.
Für den Saugnapf kommt als Material Silikon, Gummi oder Weich-PVC mit einer Härte von 70 Shore A in Frage, wobei beispielsweise TPE (Santoprene von der Firma Exxon), MPR (Alcryn von der Firma APA) und EVA (Elvax von der Firma DuPont) verwendet werden können.
Für den Spreizkorb sind bevorzugt etwas härtere Kunststoffmaterialien, wie beispielsweise Polyoxymethylen (POM), Polypropylen (PP) und Polyamid (PA, PA6) verwendbar. Durch die Anpassung des Materials an die gewünschte Eigensteifigkeit des Spreizkorbes ist somit auch die Rückbewegungsgeschwindigkeit und somit die Bewegung der Verschlussblende in Richtung Anschlag am Gehäuse einstellbar.
Bevorzugt kann vorgesehen sein, dass an der Hinterseite der Verschlussblende zwei oder mehrere elastisch verbiegbare Rückstellelemente, vorzugsweise aus Kunststoff, angeordnet sind, die die Verschlussblende bei Nichtbetätigung gegen den Anschlag drücken, wogegen die Verschlussblende bei Betätigung vom Anschlag wegbewegbar ist, wobei die Rückstellelemente gegen die Eigensteifigkeit verformt, vorzugsweise verflacht und/oder gespreizt, werden. Je nach Größe und Form des gewünschten Muschelgriffs können damit auch mehrere Rückstellelemente, wie beispielsweise Saugnäpfe oder Spreizkörbe als Rückstellelemente für die Muschelgriffe dienen.
Eine vorteilhafte Ausführungsform kann vorsehen, dass in einem bewegbaren Möbelteil eine Bohrung derart ausgebildet, vorzugsweise gefräst ist, dass diese das Gehäuse mitsamt Anschlag für eine Verschlussblende bildet.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel sieht weiters vor, dass die Bohrung als Durchbohrung ausgeführt ist und diese durch ein auf der Rückseite des bewegbaren Möbelteils angebrachtes, vorzugsweise dort angeschraubtes Bodenelement abgedeckt ist.
Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass das Gehäuse des Muschelgriffs in einer Bohrung des bewegbaren Möbelteils eingebracht, vorzugsweise verklebt oder verschraubt ist oder das Gehäuse des Muschelgriffs in einer Durchbohrung oder Sackbohrung des bewegbaren Möbelteils angebracht ist.
Ein weiterer wichtiger Aspekt dieser Erfindung, für den auch Schutz begehrt wird, ist ein Möbelteil mit einem Muschelgriff nach einem der Ansprüche 1 bis 21. Eine mögliche Ausführungsform kann vorsehen, dass das Möbelteil, beispielsweise ein Türblatt einen Rahmen aufweist, der durch das Gehäuse und das Bodenelement gebildet ist, in welchem eine vorzugsweise plattenförmige, an den Rahmen angepasste, Verschlussblende zwischen einem Anschlag des Gehäuses und Rückstellelementen betätigbar angeordnet ist. Das Gehäuse dieses Muschelgriffes kann beispielsweise über Scharniere an einem Möbel bewegbar gelagert sein, wobei die Bewegung wie bei Muschelgriffen üblich durch Ziehen am Anschlag erfolgt.
Schutz wird darüber hinaus auch begehrt für ein Möbel, welches einen erfindungsgemäßen Muschelgriff oder auch ein eben genanntes Möbelteil aufweist.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand der Figurenbeschreibung unter Bezugnahme auf die in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele im Folgenden näher erläutert. Darin zeigen
Fig. 1 bis 4 Querschnitte von Muschelgriffen mit Saugnäpfen, Fig. 5 bis 7 diverse Darstellungen von Saugnäpfen, Fig. 8 bis 11 Querschnitte von Muschelgriffen mit Spreizkörben, Fig. 12 bis 14 diverse Darstellungen von Spreizkörben, Fig. 15 bis 20 Ansichten von Muschelgriffen und Einzelteilen im teilweisen
Querschnitt,
Fig. 21 bis 24 Ansichten von Muschelgriffen mit mehreren Rückstellelementen, Fig. 25 bis 28 Muschelgriffe, die als Möbelteile ausgeführt sind,
Fig. 29 bis 36 Querschnitte von diversen Montagemöglichkeiten der Gehäuse von
Muschelgriffen,
Fig. 37 und 38 Querschnitte von Spreizkörben mit Angabe von Winkeln, Fig. 39 und 40 vergleichende Querschnitte der Bewegungsrichtung des Rückstellelementes,
Fig. 41 und 42 schematische Flächenvergleiche bei Betätigung und Nichtbetätigung der Verschlussblende und Fig. 43 einen Querschnitt eines Richtung Bodenelements weisenden
Rückstellelements.
Fig. 1 zeigt den Querschnitt eines Muschelgriffes 1 , der in ein Möbelteil 3 eingesetzt ist. Dieser Muschelgriff besteht aus einem Gehäuse 4, einer Verschlussblende 7, die am Anschlag 6 des Gehäuses anliegt, und ein Rückstellelement 8, das als Saugnapf 8a ausgeführt ist. Dieser Saugnapf 8a liegt am Anliegepunkt 11 an der Verschlussblende an. Diese Fig. 1 zeigt den Muschelgriff 1 bei Nichtbetätigung der Verschlussblende 7.
Im Gegensatz dazu zeigt Fig. 2 die Betätigung der Verschlussblende 7, wodurch der Saugnapf 8a verflacht wird und im Bereich zwischen Saugnapf 8a und Verschlussblende 7 Unterdruck herrscht und diese dadurch zusammengehalten werden. Durch entsprechende Rauhigkeit der Verschlussblendenoberfläche kann in den Spalt zwischen Verschlussblende 7 und Saugnapf 8a Luft eindringen, wodurch der Saugnapf 8 durch dessen Eigensteifigkeit die Verschlussblende 7 wieder in Richtung Anschlag 6 des Gehäuses 4 bewegt und dadurch die Eingriffsöffnung 5 verschließt.
Die Fig. 3 und 4 zeigen die Kippbeweglichkeit der Verschlussblende 7 in Abhängigkeit des Eingriffspunktes bzw. des Betätigungspunktes der Verschlussblende 7.
Die Fig. 5 zeigt einen Saugnapf 8a von unten, Fig. 6 zeigt diesen in einem Querschnitt und Fig. 7 den Saugnapf 8a in einer Ansicht.
Die Fig. 8 bis 11 zeigen dieselben Querschnitte wie die Fig. 1 bis 4, wobei statt des Saugnapfes 8a der Spreizkorb 8b Verwendung findet. Dieser Spreizkorb 8b wird, wie in Fig. 9 dargestellt, durch Betätigung der Verschlussblende verflacht und gespreizt, wodurch die Spreizfortsätze 12, die an den Anliegeflächen 11 an der Verschlussblende anliegen, auseinandergedrückt werden. Die Spreizfortsätze 12 gehen von einem gemeinsamen Zentralelement 13, der am Gehäuse bzw. am Bodenelement oder Möbelteil befestigbar ist, aus. Durch die Verwendung eines entsprechenden Materials für den Spreizkorb 8b kann die Geschwindigkeit der Rückbewegung der Verschlussblende in Abhängigkeit der Eigensteifigkeit des verwendeten Materials und somit des Spreizkorbes 8b entsprechend angepasst bzw. geregelt werden.
Fig. 12 zeigt anschaulich die Blütenform bzw. Strahlenförmigkeit des Spreizkorbes 8b, der in diesem Fall von unten dargestellt ist. Hierbei gehen vom Zentralelement 13 acht Spreizfortsätze 12 aus bzw. stehen davon ab. Fig. 13 zeigt einen Querschnitt durch
den Spreizkorb 8b und Fig. 14 eine Ansicht des Spreizkorbes. In letzterer ist erkennbar, dass der Spreizkorb 8b aus Bereichen eines kegelstumpfmantelförmigen Körpers besteht.
Die Fig. 15 und 16 zeigen Ansichten der Darstellungen aus Fig. 1 und 2, wobei zusätzlich ein Bodenelement 9 erkennbar ist. Fig. 17 zeigt das Gehäuse 4, welches mit der Verschlussblende 7 und dem Saugnapf 8a in eine Ausnehmung des Möbelteils 3 einsetzbar ist, wobei das Gehäuse 4 Haltehaken 18 ringsum aufweist, wodurch es in der Ausnehmung des Möbelteils 3 besser hält.
In ähnlicher Art und Weise zeigen die Fig. 18, 19 und 20 Ausführungen von Muschelgriffen 1 , wobei Spreizkörbe 8b als Rückstellelemente 8 Verwendung finden.
Fig. 21 und 22 zeigen alternative Formen von Muschelgriffen 1 , in welchen mehrere Rückstellelemente 8 angeordnet sein können.
Die Fig. 23 und 24 zeigen Explosionsdarstellungen von solchen Muschelgriffen, die mehrere Rückstellelemente 8 aufweisen. Hierbei wird das Gehäuse 4 zusätzlich von Seitenelementen 4a gebildet, wobei durch diese das einfache und unkomplizierte Zusammensetzen der Muschelgriffe 1 ermöglicht wird.
Die Fig. 25 bis 28 zeigen nun Ausführungen von Muschelgriffen, die als Möbelteil 3, insbesondere als Türblatt 15 ausgeführt sind. Hierbei bildet das Gehäuse 14 mitsamt Bodenelement 9 den Rahmen 14 des Türblattes 15, wobei eine plattenförmige Verschlussblende 7 passförmig zwischen dem Anschlag 6 und den Rückstellelementen 8 angeordnet ist. Die Rückstellelemente 8 können hierbei wiederum als Saugnapf 8a oder als Spreizkorb 8b ausgeführt sein.
Fig. 29 zeigt eine Durchbohrung 16a durch das Möbelteil 3. In dieses Möbelteil 3 wird dann (siehe Fig. 30) das Gehäuse 4 von oben eingesetzt, welches zumindest über die Haltehaken 18 am Möbelteil 3 hält. Dann wird von unten die Verschlussblende 7 und anschließend der Saugnapf 8a eingesetzt. Abschließend wird die Hinterseite des Möbelteils 3 vom Bodenelemente abgedeckt und durch Schrauben 10 mit dem Gehäuse 4 verbunden.
Fig. 31 zeigt eine Sackbohrung 16b im Möbelteil 3, in welches (siehe Fig. 32) das Gehäuse 4, der Saugnapf 8a und die Verschlussblende 7 eingesetzt und anschließend mit Schrauben 10 am Möbelteil 3 gehalten werden.
Fig. 33 zeigt eine Durchbohrung, die in das Möbelteil 3 gefräst ist, wobei der Anschlag 6 in die Durchtrittsöffnung 5 ragt, wodurch kein separates Gehäuse notwendig ist. Anschließend wird, wie in Fig. 34 gezeigt, die Verschlussblende 7 in Anschlag gebracht. Darunter wird ein Saugnapf δa und anschließend das Bodenelement 9 angebracht, welches über Schrauben 10 am Möbelteil 3 hält.
In Fig. 35 ist eine Bohrung 16 im Möbelteil 3 dargestellt. Wie in Fig. 36 weiter zu sehen ist, wird in diese Bohrung 16 zuerst ein Bodenelement 9 eingesetzt welches über die Schraube 10 am Möbelteil 3 fixiert wird. Dieses Bodenelement 9 weist dabei ringsum eine Rastnase 9a auf, über welches eine Rastnase 4a des Gehäuses 4 anklipsbar ist. Vor dem Anklipsen sollte allerdings der Saugnapf 8a und die Verschlussblende 7 eingesetzt werden.
Fig. 37 zeigt einen Querschnitt des Spreizkorbes 8b mit dem Zentralelement 13 und den Spreizfortsätzen 12, wobei die Spreizfortsätze 12 in einem Winkel von 68° vom Zentralelement 13 abstehen. Alternativ könnte auch, wie in Fig. 38 gezeigt, die Spreizfortsätze 12 in einem Winkel von beispielsweise 112° vom Zentralelement 13 abstehen. Hierdurch würde sich im Gegensatz zu der anderen Ausführung die Fläche A2 bei Betätigung der Verschlussblende 7, welche von den Anliegepunkten 11 umgeben wird, verkleinern. Diese Winkel können sehr frei gewählt werden und hängen stark vom verwendeten Material und von den gewünschten Rückstelleigenschaften ab.
Fig. 39 zeigt schematisch den Stand der Technik, bei dem ein Gehäuse 4 und eine Verschlussblende 7 von einem Rückstellelement, das als Feder 19 ausgeführt ist, bewegt wird. Hierbei ist die Kraft der Feder bzw. der Kraftverlauf nach Betätigung der Verschlussblende 7 linear bzw. gerade.
Im Gegensatz dazu zeigt Fig. 40 den Kraftverlauf bzw. die Bewegung der Kraft bei der vorliegenden Erfindung. Hierbei soll beispielhaft der Spreizkorb 8b dargestellt sein, bei dem sich nach Betätigung der Verschlussblende 7 die Spreizfortsätze 12 um den
Gelenkspunkt 20 zwischen Spreizfortsätzen 12 und Zentralelement 13 gekrümmt bzw. bogenförmig und nicht linear nach oben bewegen. Die Kraft verläuft somit kreisförmig um den Gelenkspunkt 20 und nicht linear wie bei einer Feder oder beispielsweise bei einem Schaumstoff. Dieser Kraftverlauf ist ein wesentlicher Unterschied zwischen spreizbarem und federndem Rückstellelement.
Hg. 41 zeigt die Anliegefläche 11 eines Saugnapfes 8a auf der Verschlussblende 7 bei Nichtbetätigung. Wenn nun die Verschlussblende 7 betätigt wird, vergrößert sich die Fläche A2 zwischen der Anliegefläche 11. Äquivalent findet dies auch beim Spreizkorb 8b, wie in Fig. 42 dargestellt, statt. Hierbei umgeben die kreisabschnittsförmigen Anliegeflächen 11 bei Nichtbetätigung eine kleinere Fläche A1 als bei Betätigung (Fläche A2). Falls ein Spreizkorb 8b verwendet wird, der wie in Fig. 38 dargestellt, ausgeführt ist, verkleinert sich entsprechend Fläche A2 gegenüber Fläche A1.
Fig. 43 zeigt noch eine alternative Ausführung, bei der das Rückstellelement 8 mit der offenen Seite Richtung Bodenelement 9 im Gehäuse 4 angeordnet ist. Hierbei ist vorzugsweise auch vorgesehen, dass das Bodenelement eine aufgeraute Oberfläche aufweist, um bei Verwendung eines Saugnapfes 8a als Rückstellelement 8 eine langsame Rückwärtsbewegung für die Verschlussblende 7 in Richtung Ausschlag 6 zu gewährleisten.
Somit zeigt die vorliegende Erfindung einen optisch ansprechenden Muschelgriff, dessen Eingriffsöffnung durch eine Verschlussblende abdeckbar ist, wobei handliche, einfach ausgeführte, verflach- und/oder spreizbare Rückstellelemente eine komfortable Handhabung ohne Einklemmen und ohne kompliziertes Anbringen dieser Rückstellelemente gewährleisten.