Technisches Gebiet
Die Erfindung bezieht sich auf einen wieder ausbaubaren
Verpressanker gemäß den Oberbegriffen der unabhängigen
Patentansprüche.
Stand der Technik
Verpressanker nach EN 1537 bzw. DIN 4125 bestehen zumeist
aus einem Zugglied, in der Regel aus Spannstahl
in Form von Stäben, Drähten oder Litzen, das zum Zweck
der Rückverankerung eines Bauteils oder einer Baugruben-Umschließungswand
in ein Bohrloch im Untergrund
eingesetzt und durch Einpressen eines erhärtenden Medium,
in der Regel einer Zementsuspension, in Verbund zum
Untergrund gebracht wird. Der untere Teil eines solchen
Ankers ist dabei als Haft- oder Verbundstrecke ausgebildet,
während im oberen Teil, freie Stahllänge oder
Freispielstrecke genannt, das Zugglied zum Zwecke der
Vorspannung mit hydraulischem Gerät frei dehnbar
bleibt.
Je nach der Einsatzdauer der Verpressanker wird unterschieden
zwischen Dauerankern für permanenten Einsatz
mit dem sogenannten doppelten Korrosionsschutz und
Kurzzeit- oder Temporärankern für vorübergehende Einsätze
bis zu zwei Jahren mit einfachem Korrosionsschutz.
Vom Tragverhalten der Verpressanker her unterscheidet
man solche mit direktem Verbund zum Untergrund und sogenannte
Druckrohr-Anker. Bei Druckrohr-Ankern, auf die
sich die Erfindung bezieht, liegt das Zugglied in seiner
ganzen Länge in einem Hüllrohr ohne Kontakt zum
Verpresskörper und ist im Verbundbereich vom Druckrohr
umschlossen, in das die Ankerkraft am unteren Ende über
eine Ankerfußkonstruktion eingeleitet wird, und das
diese über den erhärteten Verpressmörtel in den Untergrund
überträgt. Die Längskraft im Druckrohr hat an
dessen unterem Ende ihren Maximalwert, nämlich in der
Kontaktfuge zum Ankerfuß, und baut sich dann zum oberen
("luftseitigen") Ende hin kontinuierlich ab.
Die äußere Mantelfläche des Druckrohres muss ausreichend
stark profiliert sein, um die Ankerkraft ohne
"inneren Verbundbruch" an den umgebenden Verpresskörper
aus Zementmörtel und weiter an das Erdreich abgeben zu
können.
In heutiger Zeit besteht ein ständig wachsendes Interesse
am Markt an wieder ausbaubaren Kurzzeitankern, d.
h. an solchen Verpressankern, die sich nach dem Ende
der Baumaßnahmen möglichst vollständig aus dem Untergrund
entfernen lassen, um spätere Tiefbauarbeiten im
betroffenen Bereich so wenig wie möglich zu erschweren,
bzw. um darauf begründete Rechtsfolgen wie Strafgelder
für im Boden zurückgelassene Ankerstähle etc. abzuwehren.
Von bekannten ausbaubaren Druckrohr-Ankern sollen hier
stellvertretend für andere zwei Beispiele erwähnt werden,
nämlich die in der DE-OS 23 53 652 (1975) und der
EP 0 545 471 A1 (1993) beschriebenen Druckrohr-Anker.
Auf diese Druckschriften wird im übrigen zur Erläuterung
aller hier nicht näher beschriebenen Einzelheiten
ausdrücklich Bezug genommen.
Bei den aus diesen Druckschriften bekannten Druckrohr-Ankern
ist das Druckrohr aus einzelnen Hohlzylinder-Elementen
begrenzter Höhe zusammengesetzt: gemäß der
DE-OS 23 53 652 bestehen die Hohlzylinder-Elemente aus
dickwandigen Stahlrohr-Abschnitten, die durch Schweißpunkte
zusammengeheftet werden; gemäß der EP 0 545 471
A1 bestehen sie aus vorgefertigten Ringen aus hochfestem
Beton. Die Stahlrohr-Abschnitte stellen beim Arbeiten
mit traditionellem Tiefbaugerät kein großes Hindernis
dar, da sie sich leicht voneinander trennen lassen,
können aber den Einsatz heutiger Schlitzwandfräsen
im betroffenen Bereich nahezu unmöglich machen. Die Betonringe
weisen trotz moderner Beton-Rezepturen nur eine
begrenzte Druckfestigkeit auf mit der Folge, dass
die Anker, insbesondere solche für höhere Kräfte, unverhältnismäßig
schwer werden und übergroße Bohrdurchmesser
verlangen, so dass die Kosten stark ansteigen.
Hinzu kommt, dass das Konzept mit den Betonringen aus
baupraktischen Gründen auf Anker mit Zuggliedern aus
Stabstählen und deren eingeschränkte Gebrauchslasten
beschränkt bleibt, und dass beim Einbau praktisch ständige
und deshalb teure Kranhilfe notwendig ist.
Darstellung der Erfindung
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, einen wieder
ausbaubaren Verpressanker zu schaffen, der wenigstens
eine, bevorzugt aber alle der im folgenden genannten
Eigenschaften aufweist:
- das im Boden nach dem Ausbau verbleibende Druckrohr
darf praktisch kein Hindernis für Tiefbauarbeiten
mit jeglichem Gerät darstellen,
- die Bauart und Tragkraft unterliegen nicht den Beschränkungen
der Stabstähle, da für das Zugglied
bevorzugt die sogenannten Spanndrahtlitzen eingesetzt
werden können,
- der erforderliche Bohrdurchmesser ist bevorzugt
nicht größer sind als der der normalen, nicht ausbaubaren
Kurzzeitanker,
- der Verpressanker soll von einer üblichen Bohrmannschaft
praktisch ohne Kranhilfe eingebaut werden
können,
- der Ankerfuß soll zuverlässig gelöst werden können,
wobei dies bevorzugt auf thermoelektrischem
Wege erfolgen soll.
Erfindungsgemäß wird von einem Druckrohr-Anker gemäß
den Oberbegriffen der unabhängigen Ansprüche ausgegangen,
der durch die kennzeichnenden Merkmale der unabhängigen
Ansprüche weitergebildet wird. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
Bei einer ersten Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe
weist der Druckrohr-Anker ein Druckrohr aus hoch druckfestem,
aber sprödem, im Boden leicht zerstörbarem Material
und ein Stahlzugglied auf, das nach dem Gebrauch
des Ankers am Ankerfuß gelöst und in seiner gesamten
Länge wieder aus dem Untergrund entfernt werden kann.
Das erfindungsgemäße Druckrohr ist so beschaffen, dass
beispielsweise mit der im Ankerbau gebräuchlichen Bohrverrohrung
133 mm ein temporärer Verpressanker mit
ca. 1.000 kN Gebrauchslast eingebaut werden kann, und
dass nach Ausbau des Zuggliedes nur wenige Stahlteile
geringer Größe im Untergrund verbleiben.
Das Druckrohr des erfindungsgemäßen Verpressankers besteht
hierzu aus einer Folge aneinandergereihter
hohlzylindrischer Druckelemente, die entweder eine
kreiszylindrische Form aufweisen, oder die bevorzugt
aus jeweils zwei Halbschalen oder mehreren segmentförmigen,
zusammen einen Kreisquerschnitt bildenden Lamellen
gleicher Länge zusammengefügt sind, und die aus einem
nichtmetallischen, mineralischen Werkstoff hoher
Festigkeit gefertigt sind, wie bevorzugt aus Glas, aber
auch Keramik, Glaskeramik etc. oder aus einem hochfesten
Sonderbeton wie Ductal der Fa. Lafarge, Frankreich.
Das Konzept des erfindungsgemäßen Druckrohr-Ankers baut
im Wesentlichen auf folgenden Grundgedanken und konstruktiven
Vorgaben auf:
- Von größter Bedeutung für die Wirtschaftlichkeit
der Anker ist es, den Außendurchmesser des Druckrohres
so weit wie möglich zu minimieren, d. h.
eine möglichst hohe Auslastung des Druckrohrquerschnittes
zu erreichen, um so den benötigten Bohrrohr-Durchmesser
möglichst klein zu halten. Dabei
muss im Bohrrohr innen immer genug Ringraum für
das unbehinderte Strömen des Injiziermörtels während
des Verpressvorganges des Ankers verbleiben,
so dass es nicht zu den gefürchteten "Verstopfern"
und/oder, beim drehenden Ziehen der Bohrrohre, zum
Einklemmen von Festpartikeln im engen Ringraum
zwischen Anker und Bohrrohr und "Mitnehmen" bzw.
"Verwürgen" des Ankers kommen kann.
- Die erreichbare Tragfähigkeit eines hochfesten,
aber spröden Werkstoffes der Druckrohrelemente ohne
jegliche Duktilität wie Glas hängt entscheidend
davon ab, wie gleichmäßig und "störungsfrei" die
Einleitung der Längskraft an den Stirnseiten der
Tragelemente erfolgt. Da in dem spröden Werkstoff
keinerlei innere Lastumlagerungen stattfinden,
würden beispielsweise an Punkten direkter Berührung
der Tragelemente untereinander oder mit einem
Fremdkörper größerer Härte in der Fuge örtlich hohe
Spannungsspitzen entstehen, die alsbald den
Bruch und somit das vorzeitige Versagen des Druckrohres
einleiten würden. Der kritischste aller
Querschnitte ist dabei die Kontaktfuge am Ankerfuß,
in der die gesamte Ankerkraft ohne Schaden
aufgenommen werden muss.
- Eine sowohl technisch wie wirtschaftlich vorteilhafte
Lösung für dieses Problem wird dadurch erreicht,
dass bei der Montage des Druckrohres zwischen
den Elementen ein axialer Ringspalt definierter
Breite erzeugt wird, indem man dort Abstandhalter
geeigneter Abmessungen und Formgebung
z. B. aus Hart-PVC einlegt. Der Spalt füllt sich
dann beim Verpressen des Ankers von selbst mit Zementmörtel,
der in den Stirnfugen der Druckelemente
"ideal homogene" Bettungsbedingungen gewährleistet.
Dabei spielt es keine Rolle, wenn der Ringspalt
infolge einer fertigungsbedingten Schräge der
Stirnflächen von 3 bis 5° nicht eine konstante,
sondern eine längs des Umfanges variable Breite
aufweist. Teure planparallele Sägeschnitte an den
Stirnseiten der Druckelemente können so vermieden
werden.
- Die plastische Zusammendrückung des Zementmörtels
in den Stirnfugen wirkt sich in einer geringfügig
erhöhten bleibenden Verschiebung während Belastungsprobe
der Anker aus, bleibt aber ohne Einfluss
auf das Tragverhalten.
- Grundsätzlich sind aber auch Zwischenringe - mit
konstanter Dicke entsprechend planparallelen
Stirnflächen der Druckelemente, oder mit variabler
Dicke, die den Formschrägen der Druckelemente angepasst
wird - aus einem hoch druckfesten Kunststoff
oder zum Beispiele einem Metallguss einsetzbar.
In jeden Fall ist es aber erforderlich, dass
die Zwischenelemente eine homogene Krafteintragung
in die Druckelemente gewährleisten.
- Ebenso wichtig wie die gleichmäßige stirnseitige
Einleitung der Längskraft in die Tragelemente des
Druckrohres ist eine "harmonische" Weiterleitung
im Inneren der Elemente. In Druckversuchen an
Glaszylindern mit einer stirnseitigen Bettung in
hochfestem Kunstharzmörtel ergaben sich überraschend
große Unterschiede in der Tragkraft zwischen
Zylindern mit geradliniger Wandung, die aus
normalen Flaschen hergestellt, und solchen mit einer
profilierten Wandung, die aus dem abgeschnittenen
Mittelteil von Bier-Maßkrügen gewonnen worden
waren. Infolge der vielfachen Umlenkungen und
Richtungsänderungen des Kraftverlaufs in der profilierten
Maßkrug-Wandung erreichte dort die Tragkraft,
ungeachtet der größerer Materialdicke, nur
einen geringen Bruchteil derjenigen der aus Flaschen
hergestellten Zylinder.
- Deshalb wird bei der Formgebung der Profilierung
der Druckrohres auf einen möglichst geradlinigen
Kraftverlauf innerhalb der Wandung der Tragelemente
geachtet, wenn auch, infolge der Einbettung des
Druckrohres im Zementmörtel des Verpresskörpers
und dessen seitlicher Stützung im Untergrund, ein
günstiger Zentrierungseffekt auf die Längskräfte
in den Tragelementen zu erwarten ist. Aus dem genannten
Grund, und um zugleich bei vorgegebenem
Außendurchmesser möglichst viel tragenden Querschnitt
der Elemente zu haben, werden für die Profilierung
nicht umlaufend durchgehende Querrillen
in der äußeren Mantelfläche gewählt, sondern ein,
auf die Mantelfläche bezogen, zweidimensionales
Raster aus dicht aneinander gereihten Vertiefungen,
beispielsweise in der Form kleiner "Hohlpyramiden"
oder "-kegel". Zwischen den Vertiefungen
bleiben dann jeweils noch tragende Rippen stehen,
die, in Längsrichtung gesehen, sowohl den tragenden
Querschnitt vergrößern als auch die ansonsten
ständig wechselnde Exzentrizität der Kraftresultierenden
abmindern, gleichsam "einfangen" und zugleich
den tragenden Querschnitte vergrößern. Die
Maßnahme ist so gut wie ohne Einfluss auf den für
die Schubübertragung zu aktivierenden Anteil der
Mantelfläche.
- Ein weiteres wichtiges Merkmal des erfindungsgemäßen
Verpressankers ist die Unterbringung der für
die Tragkraft der Anker bei schlechten Untergrundverhältnissen
unverzichtbaren Nachverpressleitungen,
die vorzugsweise in den Längsfugen der Halbschalen-Druckelemente
eingebettet werden. Diese
durch Injizierdrücke bis ca. 60 bar und mehr belastbaren
HDPE-Leitungen, deren Außendurchmesser
mindestens 13, besser 16 mm betragen soll, dürfen
über den Umfangskreis des Druckrohres nur minimal
hinausragen, um nicht beim drehenden Ziehen der
Bohrrohre beschädigt oder abgerissen zu werden.
Die besagten Längsfugen sind nach außen v-förmig
weit geöffnet, so dass das Aufsprengen des Primär-Verpresskörpers
mit Druckwasser und das nachfolgende
Austreten des Reinjektionsmörtels unbehindert
möglich sind.
- Ein weiteres Merkmal des Ankers ist der zugfeste
und druckdichte Anschluss des sogenannten Sammelhüllrohres,
das den ansonsten nackten Litzenstrang
auf seiner gesamten Länge umgibt, an die Grundplatte
der Ankerfußkonstruktion. Die Grundplatte
und der Anschluss sind so ausgebildet, dass das
HDPE-Rohr ohne Änderung seines Durchmessers direkt
bis an den Ankerfuß herangeführt werden kann, ohne
dass infolge Raumbedarfs für eine Aufweitung tragender
Querschnitt der hier am höchsten belasteten
Druckrohrelemente verloren geht.
- Vorteilhaft können Teile der Ankerfußkonstruktion
wie die Grundplatte und ein daran anschließendes
zylindrisches Druckstück ebenfalls aus im Boden
zerstörbaren Werkstoffen hergestellt werden, wie
aus einem hoch druckfesten, aber ebenfalls spröden
Glasfaser-Schichtpressstoff für die Grundplatte
bzw. Glas für das Druckstück, um kein Hindernis
für spätere Arbeiten mit Bodenfräsen darzustellen.
- Schließlich sind als Merkmal des Ankers noch die
Spanndrähte zu erwähnen, die in je einer Innennute
in den Druckelementen längs des gesamten Druckrohres
verlaufen und dieses während des Transportes
und des Einbaus der Anker durch eine Vorspannkraft
geeigneter Größe in sich stabilisieren.
Das nachfolgend beschriebene Verfahren zum Lösen des
Stahlzugliedes von der Ankerfußkonstruktion ist eine
zweite Ausgestaltung der Erfindung, die alleine oder i.
V. m. der ersten, zuvor beschriebenen Ausgestaltung des
im Boden zerstörbaren Druckrohres zum Einsatz kommen
kann.
Das Lösen kann auf zweierlei Art und Weise erfolgen.
Bei beiden Methoden wird das Stahlzugglied in der
Ankerfußscheibe, auch Keilträgerplatte genannt, mit
Hilfe der an sich bekannten zwei- oder dreiteiligen sogenannten
Segmentkeile verankert, die in dazu passenden
konischen Bohrungen in der Scheibe sitzen und sich unter
der Zugbelastung der Litzen mittels einer Innenverzahnung
in diesen festbeißen.
Die erste der beiden Methoden zeichnet sich dadurch
aus, dass die Keilträgerplatte des Ankerfußes nicht,
wie sonst üblich, monolithisch aus Stahl gefertigt ist.
Sie besteht vielmehr nur in ihrem hoch auf Ringzug belasteten
Randbereich und dem Boden - nach Art einer
dickwandigen Büchse mit konischer Wandung - aus Stahl
hoher Festigkeit, während der innere Bereich, in dem
sich die Konusbohrungen für die Keile befinden, aus einem
nur mäßig zug- und druckfesten, aber bei relativ
niedriger Temperatur schmelzbaren Werkstoff besteht.
Für den Ausbau des Zuggliedes genügt es dann, dem
leicht schmelzbaren Kern der Ankerfußplatte eine ausreichende
Menge Wärme zuzuführen, bis dieser zu schmelzen
beginnt und die Segmentkeile ihre Haltefunktion für
die Litzen verlieren, wodurch diese sich in der Regel
unter der Ankerzugkraft von selbst lösen.
Als Werkstoff für den Kernbereich der Keilträgerplatte
können Metalle wie Zink, Zinn, Aluminium, Magnesium
etc. oder deren Legierungen, oder auch hoch druck- und
kriechfeste Kunststoffe eingesetzt werden. Insbesondere
kommen auch sogenannte eutektische Legierungen der o.
g. Metalle in Frage, bzw. solche, die durch das gewählte
Mischungsverhältnis eine Optimierung erlauben zwischen
der Druckfestigkeit, die möglichst hoch, und der
Schmelztemperatur, die möglichst niedrig sein soll.
Als kostengünstige und zuverlässige Wärmequellen für
das Aufheizen des schmelzbaren Kernbereiches der Keilträgerplatte
kommen vorrangig elektrische Heizelemente
in Frage, die bevorzugt stabförmig in der Mittelachse
in Form von Heizpatronen (aus dem Formen- und Werkzeugbau
bekannt), oder beispielsweise flächenförmig oberhalb
oder unterhalb der Platte angebracht oder auch als
Heizspiralen im Kern der Platte integriert werden können.
Bei der zweiten Methode des Lösens des Stahlzuggliedes
aus der Ankerfußkonstruktion kann als Wärmequelle ein
alumino-thermischer Brandsatz ("Thermit") mit elektrischer
Zündung eingesetzt werden, der bevorzugt hinter
der Platte eingebaut werden kann. Ein solcher Brandsatz
kann im gegebenen Fall so ausgeführt und dimensioniert
werden, dass es genügt, die Keilträgerplatte monolithisch
aus Stahl, ohne den leicht schmelzbaren Kernbereich
herzustellen.
Hierfür ist es vorteilhaft, dem Reaktionsgemisch des
Brandsatzes ein pyrotechnisches Treibmittel wie Kalzium-
oder Magnesiumkarbonat zuzusetzen, um einen "Ausblaseffekt"
des Brandsatzes zum Spannkanal hin zu erzeugen
bzw. zu verstärken. Dieser Effekt bewirkt, dass
die Litzen des Zuggliedes gezielt von den heißen Reaktionsgasen,
in denen auch Anteile flüssiger Eisenschmelze
mitgeführt werden können, im Sinne eines
"Flammstrahles" getroffen und punktuell geschwächt bzw.
durchtrennt werden, weshalb für diesen Zweck geeignete
Kanäle in der Keilträgerplatte vorgesehen sind.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrieben,
in der zeigen:
- Fig. 1
- eine Ansicht eines erfindungsgemäß ausgebildeten Ankers im Bohrloch,
- Fig. 2
- einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäß
ausgebildetes Druckrohr im Bereich einer Kontaktfuge im Detail,
- Fig. 3
- einen Querschnitt entlang der Linie III-III
durch das Druckrohr gemäß Fig. 2,
- Fig. 4
- einen Längsschnitt durch das Druckrohr im
Bereich des Anschlusses an den Ankerfuß,
- Fig. 5
- einen Längsschnitt durch die erfindungsgemäß
ausgebildete Ankerfußkonstruktion mit
schmelzbarem Kern,
- Fig. 6
- einen Querschnitt entlang der Linie VI-VI
durch den Ankerfuß gem. Fig. 5,
- Fig. 7
- einen Längsschnitt durch die alternative
Ausbildung des Ankerfußstückes aus mono-
lithischem Stahl, mit einem unterhalb angeordneten
Thermitbrandsatz mit elektrischer
Zündung, und
- Fig. 8
- einen Querschnitt durch den Ankerfuß längs
der Linie VIII-VIII in Fig. 7.
Darstellung von Ausführungsbeispielen
Fig. 1 zeigt die Ansicht des erfindungsgemäßen Verpressankers
im Bohrloch, umfassend das Stahlzugglied
1, dessen Zugelemente 2 im HDPE-Hüllrohr 3 sowie das
Druckrohr 4, bestehend aus paarweise zusammengesetzten
Halbschalen 5, die über ihre äußere Profilierung
6 die Ankerkraft an den Verpresskörper 7 und weiter
an den Untergrund 8 abgeben. Am bodenseitigen Ankerende
befindet sich die Ankerfußkonstruktion 9, die
die Ankerkraft vom Zugglied 1 in das Druckrohr 4 einleitet,
und in dem die Zugelemente 2 aufgefächert und
verankert sind, siehe auch Fig. 4, 5 und 8. In den
Stirnfugen 10 zwischen der Ankerfußkonstruktion 9 und
den Druckelementen 5 und den Druckelementen 5 untereinander
befinden sich wahlweise der Zwischenring 11
oder die Abstandhalter 12, die dort einen Spalt definierter
Breite offenhalten, der sich während des Verpressvorganges
des Ankers mit Zementmörtel füllt und
so die erfindungsgemäße Druckausgleichsschicht bildet.
Die Fig. 2 und 3 zeigen im Längs- und Querschnitt einen
beliebigen Abschnitt des erfindungsgemäßen, aus
den Halbschalen-Druckelementen 5 zusammengesetzten
Druckrohres - ohne das Stahlzugglied 1 bzw. 2 und
dessen Hüllrohr 3 -, wobei die Halbschalen nicht mit
planparallel abgesägten Stirnenden, sondern mit der
fertigungsbedingten Schräge 5a dargestellt sind. Die
Stirnfuge 10 zwischen den Druckelementen 5 ist wahlweise
mit dem Zwischenring 11 oder dem Abstandhalter
12 ausgestattet, die in Fig. 2 beide je halbseitig
gezeigt werden. Die Druckelemente 5 sind mit der Außenprofilierung
6 versehen, die bevorzugt aus einem
Raster aus aneinander gefügten Holpyramiden 6a besteht,
zwischen denen jeweils in Kraftrichtung mittragende
Rippen 6b stehen bleiben. In den v-förmigen
Nuten 13 entlang der Seitenkanten der Druckelemente 5
sind die für das Nachverpressen zur Erhöhung der
Tragkraft der Anker in schlechtem Untergrund unverzichtbaren
Nachverpressleitungen 14 untergebracht, wo
sie den Umfangskreis des Druckrohres nur wenig überragen
und so gegen Beschädigungen während der Einbauund
Bohrarbeiten sicher geschützt sind. In den Nuten
15 entlang der Innenseiten der Druckelemente 5 liegen
die Spanndrähte 16 zur Stabilisierung des Druckrohres
während Transport und Einbau der Anker. Der Zusammenbau
des Druckrohres kann wahlweise auf der Baustelle
mit Hilfe einer Montageschiene in unmittelbarer Nähe
zum Bohrloch erfolgen oder auf dem Tisch der
Werkshalle, wonach das Druckrohr zweckmäßigerweise
für den Transport durch ein übergeschobenes PVC-Rohr
zu schützen ist.
In Fig. 4 wird - nur im Längsschnitt - der Anschluss
des Stahlzuggliedes 1 bzw. 2 mit dem Hüllrohr 3 an
die Ankerfußkonstruktion 9 gezeigt, die entsprechend
der Erfindung ohne Aufweitung des Hüllrohres 3 im Bereich
der Druckelemente 5 auskommt. Zu diesem Zweck
erhält die Grundplatte 17 des Ankerfußes eine durchgehende
Mittelbohrung 18, die nur geringfügig größer
ist als der Außendurchmesser des Hüllrohres 3. Die
Bohrung wird innen mit einer Profilierung bzw. einem
Gewinde 19 versehen, in die/das sich das PE-Material
der Hüllrohrwandung einpresst und festsetzt, nachdem
dieses am Ende erwärmt und mit Hilfe der eingepressten
Rohrtülle 20 dort fixiert wurde. Der beschriebene
Anschluss ist sicher gegen Lockerung bei Transport
und Einbau des Ankers wie gegen Eindringen von Zementmörtel
während des Verpress- und Nachverpressvorganges.
Die Grundplatte 17 der Ankerfußkonstruktion
des erfindungsgemäßen Ankers kann wahlweise aus einem
hoch druckfesten, aber spröden Glasfaser-Schichtpressstoff
hergestellt werden, der im Boden,
wie das gesamte Druckrohr, durch Schlitzwandfräsen
etc. zerstört werden kann. Ebenso kann das Druckstück
21 bevorzugt aus Glas - hier mit planparallel gesägten
Enden - gefertigt und mit dem Druckring 22, bevorzugt
aus einer Glasfasermatte hergestellt, gegen
die Ankerfußplatte 23 distanziert werden.
Das Zugglied 1 des Druckrohr-Verpressankers aus
Spanndrahtlitzen 2 ist mittels der Segmentkeile 24 im
Kernbereich 25 der Ankerfußplatte 23 verankert, der
aus einer bei niedriger Temperatur schmelzbaren Metalllegierung
besteht. Die Ankerfußplatte hat die Gestalt
einer dickwandigen Büchse aus Stahl, deren Wandung
23a den Kernbereich 25 im Sinne eines Zugringes
umschließt und die auftretenden plastischen Verformungen
des weichen Metalls 25 unter den hohen radialen
Reaktionskräften der Segmentkeile 24 "einfängt"
und auf ein zulässiges Maß begrenzt.
Das benötigte Heizelement für die Ankerfußplatte 23
wird in Form der axial angeordneten elektrischen
Heizpatrone 26 gezeigt, mit dem Kabel 27 im Schutzrohr
27a als Stromzufuhr.
Das Ankerfußstück ist mit einem Deckel 28 nach hinten
verschlossen und gibt über das Druckstück 21 und die
Grundplatte 17 die Ankerzugkraft an das Druckrohr 4
bzw. 5, den Verpresskörper 7 und den Untergrund 8
weiter.
Durch den an der Grundplatte 17 fixierten Haltebügel
29 wird die gesamte Ankerfußkonstruktion zusammengehalten
und mit dem Ankerzugglied fest verbunden.
Die Hohlräume 30 der Ankerfußkonstruktion sollen mit
einer erprobten Korrosionsschutzmasse verfüllt werden,
um mögliche korrosive Einwirkungen von den
Nichteisen-Metallen des Kernbereichs 25 in Anwesenheit
von Wasser auf den Spannstahl der Litzen 2 zuverlässig
zu verhindern.
Beim Einbau der Anker auf der Baustelle kann es
zweckmäßig sein, nach dem Spannen und Festlegen des
Ankers die Heizpatrone 26 kurzzeitig zu aktivieren,
um mögliche Spalte, Lufteinschlüsse oder Hohlräume in
der Vergussmasse infolge möglicher Bewegungen der
Litzen und Keile beim Auf- und Abwickeln wie beim
Spannen zu beseitigen.
Das wahlweise aus massivem Stahl gefertigte Ankerfußstück
31 ohne schmelzbaren Kernbereich ist mit dem
Thermit-Brandsatz 32, dieser mit der elektrischen
Zündvorrichtung 33 und der Stromzufuhr 27 im Schutzrohr
27a ausgestattet.
Die Wirkung des Brandsatzes 32 kann bevorzugt durch
den Zusatz eines pyrotechnischen Treibmittels im Reaktionsgemisch
verstärkt werden, um einen hoch wirksamen
"Ausblaseffekteffekt" zu erzeugen.
Im Ankerfußstück 31 sind entlang der Konusbohrungen
für die Verankerungskeile 24 Kanäle 34 vorgesehen (in
Figur 8 um 90° in die Bildebene gedreht und in Figur
7 gestrichelt dargestellt), die die heißen Reaktionsgase
des Brandsatzes 32 an die Litzen 2 heran führen
sollen, um diese für den Ausbau des Zuggliedes punktuell
zu schwächen bzw. zu durchtrennen.
Die Funktion der Kanäle 34 kann im gegebenen Fall
durch die Spalte 35 zwischen den Keilsegmenten 24
verstärkt oder auch zur Gänze übernommen werden.
Um die verdämmende Wirkung von ins Hüllrohr eingedrungenem
Wasser abzumindern, kann es zweckmäßig
sein, den unteren, dem Ankerfuß vorgelagerten Bereich
des Spannkanals 36 mit einem nicht oder nur wenig
wärmebeständigen Schaum zu verfüllen, der einerseits
Wasser fernhält, andererseits aber den heißen Reaktionsgasen
keinen hohen Widerstand bietet.