Die Erfindung betrifft eine Schubzentrifuge gemäss dem Oberbegriff des
unabhängigen Anspruchs 1.
Zur Trocknung feuchter Substanzen oder feuchter Substanzgemische sind
Zentrifugen in den verschiedensten Ausführungsformen weit verbreitet und werden
auf den verschiedensten Gebieten eingesetzt. So kommen beispielsweise zur
Trocknung hochreiner pharmazeutischer Produkte diskontinuierlich arbeitende
Zentrifugen, wie Schälzentrifugen, bevorzugt zum Einsatz, während insbesondere
dann, wenn kontinuierlich grosse Mengen eines fest-flüssig Gemischs getrennt
werden sollen, kontinuierlich arbeitende Schubzentrifugen vorteilhaft eingesetzt
werden. Dabei kommen je nach Anforderung ein- oder mehrstufige
Schubzentrifugen, sowie sogenannte Doppelschubzentrifugen zum Einsatz.
Bei den verschiedenen Typen der zuletzt genannten Klasse von Schubzentrifugen
wird ein fest-flüssig Gemisch, beispielsweise eine Suspension oder ein feuchtes Salz
oder Salzgemisch, durch ein Einlaufrohr über einen Gemischverteiler einer schnell
rotierenden Trommel, die als Filtersieb ausgestaltet ist, zugeführt, so dass auf Grund
der wirkenden Fliehkräfte die flüssige Phase durch das Filtersieb ausgeschieden
wird, während im Inneren an der Trommelwand ein Feststoffkuchen abgeschieden
wird. Dabei ist in der rotierenden Trommel ein im wesentlichen scheibenförmiger,
synchron mitrotierender Schubboden angeordnet, wobei je nach Anzahl der
Siebstufen entweder der Schubboden oder eine Siebstufe in axialer Richtung in der
Trommel mit einer gewissen Amplitude oszilliert, so dass ein Teil des getrockneten
Feststoffkuchens an einem Ende der Trommel herausgeschoben wird. Bei der
entgegengesetzten Bewegung des Schubbodens wird ein an den Schubboden
angrenzender Bereich der Trommel freigegeben, der dann durch das Einlaufrohr und
über den Gemischverteiler wieder mit neuem Gemisch beschickt werden kann. Dabei
können je nach eingesetztem Typ mit modernen Hochleistungs-Schubzentrifugen
problemlos Durchsatzmengen in einer Grössenordnung von 100 Tonnen pro Stunde
erreicht werden, wobei Trommeldurchmesser bis zu 1000 mm und mehr durchaus
üblich sind und typische Rotationsfrequenzen der Trommel, abhängig vom
Trommeldurchmesser von bis zu 2000 Umdrehungen pro Minute und mehr erreicht
werden können. Dabei bedingt in der Regel ein grösserer Trommeldurchmesser
wegen der auftretenden starken Fliehkräfte eine kleinere maximale
Rotationsfrequenz der Trommel. Selbstverständlich können die Betriebsparameter,
wie z.B. die Rotationsfrequenz der Trommel, die pro Zeiteinheit zugeführte Menge an
Gemisch oder auch der Trommeldurchmesser oder der Typ der eingesetzten
Schubzentrifuge auch von dem zu trocknenden Material selbst, dem Gehalt an
Flüssigkeit usw. abhängen.
Die aus dem Stand der Technik bekannten Schubzentrifugen sind in der Regel
kontinuierlich arbeitende Filterzentrifugen. Dabei sind einstufige und mehrstufige
Schubzentrifugen bekannt, wobei die mehrstufige Schubzentrifuge aus einer
äusseren Siebtrommel und mindestens einer in der äusseren Siebtrommel
angeordneten Siebstufe, die ebenfalls als Siebtrommel ausgestaltet ist, besteht.
Dabei können mehrere Siebstufen ineinander konzentrisch angeordnet sein, so dass
zwei, drei und mehrstufige Schubzentrifugen realisierbar sind, wobei alle Siebstufen
sehr schnell synchron um eine gemeinsame Drehsachse angetrieben werden. Ein zu
trennendes fest-flüssig Gemisch gelangt im Betriebszustand kontinuierlich durch ein
fest stehendes Einlaufrohr in einen in der innersten Siebstufe angeordneten,
ebenfalls synchron mitrotierenden, Gemischverteiler und wird auf der innersten
Siebstufe über deren ganzen Siebumfang gleichmässig verteilt. Der grösste Teil der
Flüssigkeit wird hier bereits abzentrifugiert und es bildet sich ein Feststoffkuchen.
Dagegen umfasst eine einstufige Schubzentrifuge ausser der äusseren Siebtrommel
keine weiteren Siebstufen. Hier oszilliert zur Förderung des Feststoffkuchens in der
Siebtrommel der Schubboden, der gleichzeitig synchron mit der äusseren
Siebtrommel mitrotiert.
Bei einer zweistufigen Schubzentrifuge führt die innerste Stufe, die auch als erste
Stufe bezeichnet wird, neben der Rotationsbewegung um die Drehachse eine
Oszillationsbewegung in Richtung der Drehachse aus. Diese oszillatorische
Bewegung wird hydraulisch über einen Schubkolben mit Umsteuermechanismus
generiert. Dadurch wird der Feststoffkuchen in Ringabschnitten, entsprechend der
Hublänge der Oszillation, von der ersten zur zweiten Stufe geschoben und verlässt
die Schubzentrifuge schliesslich über eine Austrittsöffnung. In der Praxis wird dabei
der Feststoffkuchen in der Siebtrommel kontinuierlich unter Zugabe von
Waschflüssigkeit auf den Feststoffkuchen gewaschen.
Eine bekannte zweistufige Schubzentrifuge, die nach dem zuvor geschilderten
Prinzip arbeitet, ist beispielsweise in der DT 25 42 916 A1 eingehend beschrieben,
während ein bekanntes Verfahren zum Betrieb einer Schubzentrifuge, insbesondere
einer einstufigen Schubzentrifuge, unter anderem der EP 0 466 751 B1 entnommen
werden kann. Dabei dient bei zwei- und mehrstufigen Schubzentrifugen die erste
Stufe, d.h. die innerste Siebstufe, im wesentlichen zur Vorentwässerung des
Gemisch, sowie zur Bildung eines Feststoffkuchens, während die äussere
Siebtrommel hauptsächlich als Trockenstufe dient. Dadurch, dass mittels der ersten
Siebstufe eine Vorentwässerung möglich ist, wird mit mehrstufigen Schubzentrifugen
ein deutlich erhöhtes Flüssigkeitsschluckvermögen als mit einstufigen
Schubzentrifugen erreicht, so dass Gemische mit niedrigeren Einlaufkonzentrationen,
d.h. mit höherem Flüssigkeitsgehalt verarbeitet werden können. Dieser Vorteil
gegenüber einstufigen Schubzentrifugen wird natürlich zumindest teilweise dadurch
kompensiert, dass mehrstufige Schubzentrifugen selbstverständlich viel aufwendiger
von Ihrem Aufbau, damit natürlich auch aufwendiger in der Wartung und in der
Anschaffung sind.
Für spezielle Einsatzbereiche sind Sonderausführungen, im speziellen auch von
zwei- und mehrstufigen Schubzentrifugen, insbesondere für hochabrasive
Schleudergüter, wie z.B. Kohle und Rohphosphat bekannt, die besondere
Verschleissschutzmassnahmen, wie verschleissfeste Siebe, erfordern. Auch
Sonderausführungen für intensive Waschprozesse und zur Durchführung spezieller
Waschverfahren, wie beispielsweise die Gegenstromwaschung bei Nitrozellulose,
sind aus dem Stand der Technik bekannt. Auch Gasdichte Ausführungen ein- und
mehrstufiger Schubzentrifugen zum Betrieb unter Schutzgasathmosphäre kommen
zum Einsatz.
Obwohl ein- und mehrstufige Schubzentrifugen seit langem, wie oben kurz skizziert,
auch für Spezialanwendungen in verschiedensten Ausführungsvarianten
wohlbekannt sind, weisen die bekannten ein- und mehrstufigen Schubzentrifugen
dennoch verschiedene gravierende Nachteile auf. Auch wenn beispielsweise mit den
bekannten mehrstufigen Schubzentrifugen niedrigere Einlaufkonzentrationen, d.h.
Gemische mit erhöhtem Flüssigkeitsgehalt besser verarbeitet werden können als mit
gewöhnlichen einstufigen Schubzentrifugen, darf die Einlaufkonzentration des zu
verarbeitenden Gemischs nicht beliebig klein sein. D.h., wenn der Anteil an
Flüssigkeit im Gemisch zu hoch ist, beispielsweise 50% oder 70% oder 80% oder gar
mehr als 90% Flüssigphase beträgt, muss das Gemisch in mehr oder weniger
aufwendigen Verfahren voreingedickt werden. Bei zu hohem Flüssigkeitsgehalt wird
nämlich eine gleichmässige Verteilung des zu trocknenden Gemischs über den
Umfang der Siebtrommel zunehmend erschwert. Das kann einerseits zu sehr
schädlichen Vibrationen der Siebtrommel und damit zu vorzeitigem Verschleiss von
Lagern und Antrieb führen; im schlimmsten Fall sogar zu einem Sicherheitsproblem
im Betrieb werden. Andererseits bewirkt ein ungleichmässig über den Umfang der
Siebtrommel verteilter Feststoffkuchen Probleme beim Waschen. Daher stehen zur
Vorentwässerung zum Beispiel statische Eindicker, Bogensiebe oder die bestens
bekannten Hydrozyklone zur Verfügung. Es liegt auf der Hand, dass der Einsatz
solcher Vorentwässerungssysteme sowohl verfahrenstechnisch als auch apparativ
sehr aufwendig und damit teuer ist.
Ein weiterer gravierender Nachteil bei der Verarbeitung von Gemischen kleiner
Einlaufkonzentration besteht darin, dass praktisch die gesamte Menge an Flüssigkeit,
die mit dem Gemisch zugeführt wird, auf die volle Umfangsgeschwindigkeit
beschleunigt werden muss, bevor sie durch das Filtersieb der Siebtrommel
ausgeschieden wird. Das gleiche trifft auf kleinste Partikel im Gemisch zu, die
ebenfalls durch das Sieb vom Feststoffkuchen abgeschieden werden sollen. Das ist
energetisch äusserst ungünstig und beeinflusst das Betriebsverhalten der Zentrifuge
deutlich negativ.
Die zuvor hauptsächlich für mehrstufige Schubzentrifugen exemplarisch dargestellten
Nachteile gelten selbstverständlich auch, in der Regel sogar noch in verschärfter
Form, für einstufige Schubzentrifugen.
Aber selbst bei der Verarbeitung von Gemischen mit deutlich höherer
Feststoffkonzentration haben die aus dem Stand der Technik bekannten
Schubzentrifugen zum Teil massive Nachteile. So wird das durch das Einlaufrohr in
den Gemischverteiler eingebrachte Gemisch beim Auftreffen auf die Siebtrommel in
kürzester Zeit auf die volle Umfangsgeschwindigkeit der Trommel beschleunigt.
Insbesondere bei empfindlichen Substanzen kann das unter anderem zu Kornbruch
führen, das heisst, dass beispielsweise Feststoffkörner, die in einer der Zentrifuge
zugeführten Suspension verteilt sind, bei dem abrupten Beschleunigungsvorgang in
unkontrollierter Weise in kleinere Stücke zerbersten, was negative Einflüsse auf die
Qualität des produzierten Feststoffkuchens haben kann, wenn beispielsweise die
Partikelgrösse der Körner im Endprodukt eine Rolle spielt.
Die Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine verbesserte Schubzentrifuge
vorzuschlagen, die die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile weitgehend
vermeidet.
Die diese Aufgaben lösenden Gegenstände der Erfindung sind durch die Merkmale
des unabhängigen Anspruchs 1 gekennzeichnet.
Die jeweiligen abhängigen Ansprüche beziehen sich auf besonders vorteilhafte
Ausführungsformen der Erfindung.
Die Erfindung betrifft somit eine Schubzentrifuge zur Trennung eines Gemischs in
einen Feststoffkuchen und in eine Flüssigphase, wobei die erfindungsgemässe
Schubzentrifuge eine um eine Drehachse rotierbare äussere Siebtrommel und einen
in der Siebtrommel angeordneten Gemischverteiler mit einer Schubbodenvorrichtung
umfasst. Dabei ist die Schubbodenvorrichtung so angeordnet und ausgestaltet, dass
der Feststoffkuchen mittels der Schubbodenvorrichtung verschiebbar ist. Weiter
umfasst die Schubzentrifuge eine Einspeiseeinrichtung, mit welcher das Gemisch
über den Gemischverteiler in einen Leerraum einbringbar ist, der beim Verschieben
des Feststoffkuchens durch die Schubbodenvorrichtung entsteht, wobei die
Einspeiseeinrichtung einen Einlauftrichter umfasst, der sich im wesentlichen
erweiternd zur Schubbodenvorrichtung hin erstreckt. Der Einlauftrichter ist dabei als
Vorfiltersieb zur Vorabscheidung von Flüssigphase aus dem Gemisch ausgebildet.
Ein- und mehrstufige Schubzentrifugen, sowie deren Funktionsprinzipien, sind in
verschiedensten Ausführungsformen aus dem Stand der Technik bekannt, so dass
im folgenden hauptsächlich lediglich die erfindungswesentlichen Merkmale detailliert
beschrieben werden müssen.
Die erfindungsgemässe Schubzentrifuge dient zur Trennung eines Gemischs in einen
Feststoffkuchen und in eine Flüssigphase und umfasst als wesentliche Komponenten
eine um eine Drehachse über eine Trommelachse rotierbare äussere Siebtrommel,
die in einem Gehäuse untergebracht ist. Dabei kann die erfindungsgemässe
Schubzentrifuge als einstufige, zweistufige oder höherstufige Schubzentrifuge
ausgelegt sein. Die Trommelachse steht mit einem Trommelantrieb in an sich
bekannter Weise in Wirkverbindung, so dass die äussere Siebtrommel durch den
Trommelantrieb in schnelle Rotation um die Drehachse versetzbar ist. Innerhalb der
äusseren Siebtrommel ist bei höherstufigen, d.h. bei zwei- oder mehrstufigen
Schubzentrifugen mindestens eine weitere Siebstufe angeordnet. Desweiteren ist in
der Siebtrommel ein Gemischverteiler mit einer Schubbodenvorrichtung vorgesehen,
wobei entweder die Siebstufe oder die Schubbodenvorrichtung entlang der
Drehachse hin- und herbewegbar angeordnet ist, so dass der Feststoffkuchen mittels
der Schubbodenvorrichtung verschiebbar ist. Sowohl die äussere Siebtrommel, als
auch, wenn wie bei mehrstufigen Schubzentrifugen vorhanden, die weitere Siebstufe,
weisen Sieböffnungen auf, durch die in bekannter Weise bei schneller Rotation
Flüssigphase aus dem Feststoffkuchen bzw. aus dem Gemisch, das, wie weiter
unten noch detaillierter beschrieben wird, bei einstufigen Schubzentrifugen auf eine
innere Umfangsfläche der Siebtrommel, bzw. auf eine innere Siebstufenfläche der
Siebstufe bei mehrstufigen Schubzentrifugen, aufbringbar ist, durch die auftretenden
Fliehkräfte nach aussen abführbar ist.
Insbesondere kann in einem für die Praxis besonders wichtigen Beispiel die
Siebtrommel und / oder die Siebstufe in an sich bekannter Weise als skelettartige
Stütztrommel ausgestaltet sein, die zur Bildung der entsprechenden Siebflächen mit
speziellen Filterfolien an ihrem Umfang ausgekleidet sind, d.h. die skelettartige
Stütztrommel kann beispielsweise mit einem oder mehreren Filtersieben mit
unterschiedlich oder gleich grossen Filteröffnungen zur Abscheidung der
Flüssigphase ausgestaltet sein.
Innerhalb der Siebtrommel ist der Gemischverteiler mit Schubbodenvorrichtung
angeordnet, der es gestattet, kontinuierlich durch die Einspeiseeinrichtung
zugeführtes Gemisch auf die innere Umfangsfläche der Siebtrommel bzw. bei
mehrstufigen Schubzentrifugen auf die Siebstufenfläche der Siebstufe durch
Einbringen in den Leerraum, der beim Verschieben des Feststoffkuchens entsteht, zu
verteilen.
An einem peripheren Bereich ist dabei die Schubbodenvorrichtung so als
Ringbereich ausgebildet, dass mit dem Ringbereich bei einstufigen Schubzentrifugen
der in der Siebtrommel, und bei mehrstufigen Schubzentrifugen der in der Siebstufe,
abgelagerte Feststoffkuchen durch eine später noch genauer beschriebene
Oszillation der Schubbodenvorrichtung und / oder der Siebstufe, bei einstufigen
Schubzentrifugen aus der Siebtrommel, bzw. bei mehrstufigen Schubzentrifugen in
die Siebtrommel oder in eine weitere eventuell vorhandene Siebstufe, verschiebbar
ist.
Wesentlich für die erfindungsgemässe Schubzentrifuge ist es dabei, dass die
Einspeiseeinrichtung einen Einlauftrichter umfasst, der sich im wesentlichen
erweiternd zur Schubbodeneinrichtung hin erstreckt, wobei der Einlauftrichter als
Vorfiltersieb zur Vorabscheidung von Flüssigphase aus dem Gemisch ausgebildet ist.
Dadurch, dass der Einlauftrichter als Vorfiltersieb ausgestaltet ist, ist bereits ein Teil
der Flüssigphase im Vorfiltersieb vom zugeführten Gemisch abtrennbar und das
Gemisch ist im Vorfiltersieb auf eine vorgebbare Rotationsgeschwindigkeit
vorbeschleunigbar.
Der Gemischverteiler kann dabei in einem besonders einfachen Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemässen Schubzentrifuge synchron mit der Siebtrommel um die
Drehachse rotierbar angeordnet sein. Die oszillatorische Bewegung vollführt
beispielsweise bei einer einstufigen Schubzentrifuge der Gemischverteiler allein,
während bei einer mehrstufigen Schubzentrifuge eine Siebstufe eine entsprechende
oszillatorische Bewegung ausführen kann. In jedem Fall besteht im Betriebszustand
entweder eine oszillatorische Relativbewegung zwischen der Schubbodenvorrichtung
und der in axialer Richtung unbeweglichen Siebtrommel und / oder zwischen einer
oder mehrerer eventuell vorhandener weiterer Siebstufen und / oder zwischen der
Schubbodenvorrichtung und / oder einer oder mehrerer eventuell vorhandener
weiterer Siebstufen. Die oszillatorische Bewegung der Schubbodenvorrichtung und /
oder der Siebstufe erfolgt bevorzugt über eine Schubstange, wobei in einer ersten
Halbperiode der oszillatorischen Bewegung mit dem äusseren Ringbereich der auf
der Siebtrommel abgelagerte Feststoffkuchen in Ringabschnitten, deren Breite durch
die Hublänge der Oszillationsbewegung der Schubbodenvorrichtung und / oder der
Siebstufe bestimmt ist, aus der Siebtrommel geschoben wird. Während einer zweiten
Halbperiode der oszillatorischen Bewegung entsteht der Leerraum in der
Siebtrommel und / oder in der Siebstufe, so dass in den Leerraum neues Gemisch
einbringbar ist.
Wie bereits erwähnt ist es für die erfindungsgemässe Schubzentrifuge wesentlich,
dass bereits ein Teil der Flüssigphase im Vorfiltersieb vom einlaufenden Gemisch
abtrennbar ist und das Gemisch im Vorfiltersieb auf eine vorgebbare
Rotationsgeschwindigkeit vorbeschleunigbar ist, so dass das von der
Einspeiseeinrichtung eingebrachte Gemisch vor Erreichen der Siebtrommel, bei
einstufigen Schubzentrifugen, bzw. bei mehrstufigen Schubzentrifugen vor Erreichen
der Siebstufe, auf eine vorgebbare Umfangsgeschwindigkeit beschleunigbar ist.
Dadurch muss einerseits nicht die gesamte Menge an Flüssigphase, die im Gemisch
enthalten ist, auf die volle Umfangsgeschwindigkeit der Siebtrommel beschleunigt
werden, da ein Teil der Flüssigphase bereits über das Vorfiltersieb abgeschieden und
direkt durch die Sieböffnungen aus der Siebtrommel bzw. aus der Siebstufe
abscheidbar ist. Somit sind auch Gemische mit einem sehr hohen Gehalt an
Flüssigphase, beispielsweise von mehr als 50% Flüssigphase oder mehr als 70%
Flüssigphase oder sogar von mehr als 90% Flüssigphase problemlos verarbeitbar.
Insbesondere ist so auch bei einem hohen Gehalt an Flüssigphase stets eine
gleichmässige Verteilung des zu trocknenden Gemischs über die Umfangsfläche der
Siebstufe, bzw. der Siebtrommel gewährleistet. So sind selbst bei sehr hohen
Konzentrationen an Flüssigphase im Gemisch zusätzliche Einrichtungen zur
Vorentwässerung, wie zum Beispiel statische Eindicker, Bogensiebe oder
Hydrozyklone überflüssig. Darüber hinaus können auch kleinste im Gemisch
enthaltene Partikel durch den Effekt der Vorfiltrierung viel effektiver vom
Feststoffkuchen abschieden werden
Dadurch, dass das Gemisch, anders als bei den aus dem Stand der Technik
bekannten Schubzentrifugen, im Bereich des Vorfiltersiebs nicht abrupt, d.h. in
kürzester Zeit auf die volle Rotationsgeschwindigkeit der äusseren Siebtrommel
beschleunigt wird, sind zum Beispiel Kornbruch und andere schädigende
Einwirkungen auf das Gemisch verhinderbar. Damit sind in den verschiedenen
Ausführungsvarianten der erfindungsgemässen Schubzentrifuge, insbesondere auch
mechanisch sehr empfindliche Stoffe, auch bei sehr hohen
Rotationsgeschwindigkeiten der Siebtrommel verarbeitbar.
Dabei erstrecken sich sowohl das Vorfiltersieb als auch der später noch detaillierter
zu beschreibende Vorbeschleunigungstrichter bevorzugt unter einem im
wesentlichen konstanten Öffnungswinkel konisch erweiternd in Richtung zur
Schubbodenvorrichtung bzw. zur Einspeiseeinrichtung hin.
Für spezielle Anwendungen, beispielsweise in Abhängigkeit von den Eigenschaften
des zu entwässernden Gemischs, kann das Vorfiltersieb und / oder der
Vorbeschleunigungstrichter in einem vorgebbaren Bereich jedoch auch einen
gekrümmten Verlauf haben, wobei sich der Öffnungsswinkel des Vorfiltersiebs und /
oder der Vorbeschleunigungswinkel des Vorbeschleunigungstrichters in Richtung zur
Schubbodenvorrichtung hin vergrössert oder verkleinert. Das ist insbesondere
deshalb von Vorteil, weil der Einlauftrichter als Vorfiltersieb ausgestaltet ist bzw.
wenn der Vorbeschleunigungstrichter, wie später noch genauer beschrieben wird, als
als Vorbeschleunigungssieb zur Vorabscheidung von Flüssigphase ausgebildet ist.
Es ist nämlich bekannt, dass unterschiedliche Produkte unter sonst gleichen
Betriebsbedingungen der Schubzentrifuge, beispielsweise in Abhängigkeit von der
Korngrösse und / oder der Viskosität und / oder anderer Eigenschaften oder
Parameter, wie zum Beispiel der Temperatur des Gemischs unterschiedlich gut
entwässerbar sind.
Liegt beispielsweise ein Gemisch vor, das bei gegebenen Betriebsparametern relativ
leicht zu entwässern ist, kann es von Vorteil sein, dass das Vorfiltersieb einen
gekrümmten Verlauf hat, wobei sich der Öffnungswinkel des Vorfiltersiebs in
Richtung zur Schubbodenvorrichtung hin vergrössert. Das heisst, das Vorfiltersieb
erweitert sich in Richtung zur Schubbodenvorrichtung ähnlich wie das Horn einer
Trompete. Damit wird die Abtriebskraft, mit der das Gemisch aus dem Vorfiltersieb
beschleunigt wird, mit abnehmendem Abstand zur Schubbodenvorrichtung
überproportional grösser, so dass das Gemisch, das bereits im Vorfiltersieb relativ
stark entwässerbar ist und damit schlechte Gleiteigenschaften im Vorfiltersieb zeigt,
schneller das Vorfiltersieb verlassen kann, als beispielsweise bei einem im
wesentlichen sich konusförmig, mit konstantem Öffnungswinkel sich erweiternden
Vorfiltersieb.
Andererseits können auch Gemische vorliegen, die bei gegebenen
Betriebsparametern relativ schlecht zu entwässern sind. In diesem Fall empfiehlt es
sich, ein Vorfiltersieb mit einem gekrümmten Verlauf einzusetzen, wobei sich der
Öffnungswinkel des Vorfiltersiebs in Richtung zur Schubbodenvorrichtung hin
verkleinert. Das hat zur Folge, dass die Abtriebskraft, mit der das Gemisch aus dem
Vorfiltersieb beschleunigt wird, mit abnehmendem Abstand zur
Schubbodenvorrichtung langsamer zunimmt, als beispielsweise bei einem sich unter
einem im wesentlichen konstanten Öffnungswinkel konisch erweiternden
Vorfiltersieb. Dadurch entsteht im Vofiltersieb eine gewisse Stauwirkung, so dass das
Gemisch länger im Vorfiltersieb verbleibt und daher bereits im Vorfiltersieb zu einem
höheren Grad entwässerbar ist.
Ganz analog zu dem vorher gesagten kann selbstverständlich auch der
Vorbeschleunigungstrichter bzw. das Vorbeschleunigungssieb einen gekrümmten
Verlauf haben, wobei sich der Vorbeschleunigungswinkel des
Vorbeschleunigungstrichters in Richtung zur Einspeiseeinrichtung hin vergrössert
oder verkleinert.
Die vorher im Zusammenhang mit dem gekrümmten Vorfiltersieb erläuterten Vorteile
und dessen Funktionsweise sind für den Fachmann problemlos analog auf einen
gekrümmten Vorbeschleunigungstrichter übertragbar, und müssen daher hier nicht
wiederholt werden.
Bevorzugt sind dabei Auffangmittel zur Sammlung und Ableitung der vom
Vorfiltersieb abgeschiedenen Flüssigphase aus der sehr schnell rotierenden
Siebtrommel vorgesehen, die bevorzugt so ausgestaltet und angeordnet sind, dass
die am Vorfiltersieb abgeschiedene Flüssigphase möglichst nicht auf die volle
Umfangsgeschwindigkeit der äusseren Siebtrommel beschleunigt wird.
Dabei kann das Ableiten der Flüssigphase aus dem Auffangmittel, das geeignet
ausgestaltete und geeignet angeordnete Auffanggefässe und Einrichtungen zum
Ableiten der Flüssigkeit, z.B. in Form von Abflussrohren umfassen kann, auf
unterschiedliche Weise erfolgen. So kann die Flüssigphase beispielsweise durch eine
Ablauföffnung in der Schubbodenvorrichtung in einen Bereich zwischen einer
hinteren Trommelwand, die senkrecht auf der Drehachse steht, und einer Wand des
Gehäuses, die die Siebtrommel vom Trommelantrieb trennt, erfolgen. Die im
Auffangmittel gesammelte, am Vorfiltersieb abgeschiedene Flüssigphase ist somit
durch die Ablauföffnung in der Schubbodenvorrichtung und dann durch die
Sieböffnung aus der Siebtrommel auf besonders einfache Weise abführbar.
In einem speziellen Ausführungsbeispiel einer mehrstufigen Schubzentrifuge ist das
Vorfiltersieb mittels einer oder mehrerer Befestigungsstützen an einer Siebstufe
angeordnet. Die Befestigungsstützen sind dabei bevorzugt in Form von geeignet
geformten Speichen, dünnen Stangen und / oder Rohren ausgebildet, so dass im
Betriebszustand der Feststoffkuchen problemlos aus der Siebstufe bzw. aus der
Siebtrommel entfernbar ist. Dabei ist bevorzugt mindestens eine der
Befestigungsstützen so ausgebildet und an einem äusseren Rand einer Siebstufe
angeordnet, dass die im Auffangmittel gesammelte Flüssigphase durch die
Befestigungsstütze in eine Sieböffnung der Siebstufe beförderbar ist und durch die
Sieböffnung aus der Siebstufe abscheidbar ist. Dabei können selbstverständlich auch
an der Befestigungsstütze selbst an geeigneter Stelle Öffnungen zur Abführen von
Flüssigphase vorgesehen sein oder auch an der Siebstufe an geeigneter Stelle
zusätzliche Öffnungen zum Abführen der Flüssigphase vorgesehen sein.
Selbstverständlich ist es auch möglich, dass vollkommen analog zu der zuvor
geschilderten Ausführungsvariante das Vorfiltersieb mittels einer oder mehrerer
Befestigungsstützen anstatt an einer Siebstufe an einer Siebstufe an der
Siebtrommel angeordnet ist. Das kann insbesondere in vorteilhafter Weise bei
einstufigen Schubzentrifugen der Fall sein. Darüberhinaus kann das Vorfiltersieb
mittels einer oder mehrerer Befestigungstützen auch gleichzeitig an zwei oder
mehreren Siebstufen und oder der Siebtrommel angeordnet sein, wobei die
entsprechenden Siebstufen bzw. die Siebtrommel keine oszillatorische
Relativbewegung gegeneinander ausführen.
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform kann das Vorfiltersieb auch als
Zweistufensieb mit einem Grobsieb und einem Feinsieb ausgestaltet sein. Die erste
Filterstufe bildet das Grobsieb, welches im Gemisch enthaltene Partikel, die grösser
sind als die Filteröffnungen des Grobsiebs zurückhält. Das Feinsieb hält
entsprechend feinere Partikel zurück, während zumindest ein Teil der Flüssigphase,
sowie sehr kleine Partikel, die ebenfalls entfernt werden müssen, aus der Siebstufe
bzw. aus der Siebtrommel bei einstufigen Schubzentrifugen, direkt abführbar sind.
Die Ausgestaltung des Vorfiltersiebs als Zweistufensieb hat insbesondere den Vorteil,
dass das Feinsieb durch grosse und / oder schwere Partikel, die im einlaufenden
Gemisch enthalten sein können, mechanisch nicht so stark belastet wird, so dass das
Feinsieb beispielsweise sehr kleine Poren zur Filterung von sehr kleinen Partikeln
aufweisen kann und insbesondere auch aus mechanisch wenig widerstandsfähigen
Materialien gefertigt sein kann.
In der Praxis kann es von grosser Wichtigkeit sein, den Beschleunigungsvorgang
selbst bzw. die Rotationsgeschwindigkeit, auf die das Gemisch im Einlauftrichter, d.h.
im Vorfiltersieb beschleunigbar ist, gezielt zu kontrollieren. Das ist beispielsweise mit
einer weiteren Ausführungsvariante einer erfindungsgemässen Schubzentrifuge
erreichbar, bei welcher der Einlauftrichter bzw. das Vorfiltersieb vom
Gemischverteiler und / oder von der Siebtrommel zumindest bezüglich der
Rotationsbewegung um die Drehachse im wesentlichen mechanisch entkoppelt ist.
Zum Antrieb ist der Einlauftrichter bevorzugt mit einer separaten Antriebsachse
drehfest verbunden und über die Antriebsachse mittels eines Antriebs unabhängig
von der Siebtrommel mit einer vorgebbaren Rotationsfrequenz antreibbar. Dabei
können geeignete Mittel vorgesehen sein, um den Antrieb des Einlauftrichters
beispielsweise in Abhängigkeit von dem zu verarbeitenden Gemisch oder in
Abhängigkeit von geeigneten Betriebsparametern der Schubzentrifuge zu steuern
und / oder zu regeln. Die Ableitung der Flüssigphase, die am Vorfiltersieb in das
bevorzugt am Vorfiltersieb angeordnete Auffangmittel abscheidbar ist, kann
beispielsweise über eine Leitungseinrichtung erfolgen, die z.B. eine geeignet
ausgestaltete und in der Schubzentrifuge geeignet angeordnete Rohrleitung zur
Ableitung der Flüssigphase aus der Siebtrommel umfassen kann. Dabei sind die
Auffangeinrichtung und die Leitungseinrichtung zur Ableitung der Flüssigphase aus
der Siebtrommel so angeordnet und ausgestaltet, dass die Rotationsbewegung aller
rotierenden Komponenten der Schubzentrifuge nicht behindert wird.
Bei einem weiteren besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemässen Schubzentrifuge kann der Gemischverteiler einen
Vorbeschleunigungstrichter umfassen, der sich im wesentlichen konisch erweiternd in
Richtung zur Einspeiseeinrichtung hin erstreckt und im speziellen beispielsweise an
der Schubbodenvorrichtung angeordnet sein kann. Dabei kann der
Vorbeschleunigungstrichter auch als Vorbeschleunigungssieb ausgestaltet sein,
wobei sich das Vorbeschleunigungssieb im wesentlichen konisch erweiternd in
Richtung zur Einspeiseeinrichtung hin erstreckt.
Dadurch ist ein weiterer Teil der Flüssigphase im Vorbeschleunigungssieb vom
Gemisch abtrennbar und das Gemisch ist im Vorbeschleunigungstrichter auf eine
vorgebbare Rotationsgeschwindigkeit vorbeschleunigbar, so dass das von der
Einspeiseeinrichtung eingebrachte Gemisch vor Erreichen der Siebtrommel bei
einstufigen Schubzentrifugen bzw. bei mehrstufigen Schubzentrifugen vor Erreichen
der Siebstufe, auf eine vorgebbare Umfangsgeschwindigkeit beschleunigbar ist.
Dadurch muss einerseits nur noch ein noch kleinerer Anteil der gesamten Menge an
Flüssigphase, die noch im Gemisch enthalten ist, auf die volle
Umfangsgeschwindigkeit der Siebtrommel beschleunigt werden, da ein weiterer Teil
der Flüssigphase bereits über das Vorbeschleunigungssieb abgeschieden und direkt
aus Siebtrommel bzw. aus der Siebstufe nach aussen abführbar ist. Somit sind auch
Gemische mit einem extrem hohen Gehalt an Flüssigphase problemlos verarbeitbar.
Insbesondere ist so auch bei extrem hohem Gehalt an Flüssigphase stets eine
gleichmässige Verteilung des zu trocknenden Gemischs über die Umfangsfläche der
Siebstufe bzw. der Siebtrommel gewährleistet. So sind selbst bei sehr hohen
Konzentrationen an Flüssigphase im Gemisch zusätzliche Einrichtungen zur
Vorentwässerung, wie zum Beispiel statische Eindicker, Bogensiebe oder
Hydrozyklone überflüssig. Dabei sind auch kleinste im Gemisch enthaltene Partikel
durch den Effekt einer zweiten Vorfiltrierung viel effektiver vom Feststoffkuchen
abscheidbar.
Dadurch, dass das Gemisch, anders als bei den aus dem Stand der Technik
bekannten Schubzentrifugen, im Bereich des Vorbeschleunigungstrichters nicht
abrupt, d.h. nicht in kürzester Zeit auf die volle Rotationsgeschwindigkeit der
Siebtrommel beschleunigt wird, sind zum Beispiel Kornbruch und andere
schädigende Einwirkungen auf das Gemisch verhinderbar. Damit sind insbesondere
auch mechanisch sehr empfindliche Stoffe, auch bei extrem hohen
Rotationsgeschwindigkeiten der Siebtrommel verarbeitbar.
Dadurch, dass der Vorbeschleunigungstrichter bzw. das Vorbeschleunigungssieb
einen Öffnungwinkel aufweisen, der kleiner als 90° ist, ist im Vorbeschleunigungssieb
bzw. im Vorbeschleunigungstrichter die Fliessgeschwindigkeit des Gemischs im
Vergleich zur Geschwindigkeit im freien Fall, d.h. ohne Vorbeschleunigungssieb, in
Richtung zur Umfangsfläche der Siebstufe bzw. der Siebtrommel gezielt einstellbar,
so dass das Gemisch im Bereich des Vorbeschleunigungssiebs mit zunehmender
Annäherung an den äusseren Ringbereich sowohl in radialer Richtung als auch in
Umfangsrichtung der Siebtrommel allmählich beschleunigbar ist. Das heisst, das
Gemisch wird im Bereich des Vorbeschleunigungssiebs auf besonders schonende
Weise nach und nach auf eine vorgebbare Umfangsgeschwindigkeit beschleunigt,
um dann bei Erreichen der Umfangsfläche der äusseren Siebtrommel bzw. der
Siebstufe schliesslich die volle Rotationsgeschwindigkeit der äusseren Siebtrommel
zu erreichen. Der Wert des Öffnungswinkels des Vorfiltersiebs und / oder der Wert
des Vorbeschleunigungswinkels des Vorbeschleunigungstrichters kann dabei in
Bezug auf die Drehachse beispielsweise zwischen 0° und 45° liegen, im einzelnen
zwischen 0° und 10°oder zwischen 10° und 45°, insbesondere zwischen 25° und 45°,
bevorzugt zwischen 15° und 35°. Selbstverständlich ist es im speziellen auch
möglich, dass der Wert des Öffnungswinkels und / oder des
Vorbeschleunigungswinkels grösser als 45° ist. Ganz generell kann festgestellt
werden, dass in der Regel in Bezug auf die Drehachse ein eher spitzer Winkel von
Vorteil ist, wobei ein optimaler Wert des entsprechenden Öffnungswinkels und / oder
des Vorbeschleunigungswinkels unter anderem vom Wert des Haftreibwinkels des zu
entwässernden Produkts bestimmt ist.
Wenn beispielsweise die speziellen Eigenschaften des zu verarbeitenden Gemischs
es erfordern, dass im Vorbeschleunigungstrichter keine Flüssigphase abgeschieden
werden soll, weil beispielsweise der Anteil an Flüssigphase im einlaufenden Gemisch
nicht hoch genug ist, kann eine weitere Vorfiltrierung des Gemischs im
Vorbeschleunigungstrichter auch entfallen, indem der Vorbeschleunigungstrichter als
Trichter mit geschlossener Trichterwand, also nicht als Vorbeschleunigungssieb
ausgestaltet ist.
Dabei kann das Vorbeschleunigungssieb selbstverständlich ebenfalls vorteilhaft als
Zweistufensieb mit einem Grobfilter und einem Feinfilter ausgestaltet sein. Das
Gemisch kann dadurch auch im Bereich des Vorbeschleunigungssiebs, analog zu
der Anordnung eines Zweistufensiebs am Einlauftrichter mit den bereits eingehend
erläuterten Vorteilen in zwei Stufen gefiltert werden.
An dieser Stelle sei ausdrücklich betont, dass selbstverständlich sowohl das
Vorfiltersieb, als auch das Vorbeschleunigungsieb im speziellen aus mehr als zwei
Siebstufen aufgebaut sein kann.
Insbesondere kann in einem für die Praxis besonders wichtigen Ausführungsbeispiel
der Einlauftrichter und / oder der Vorbeschleunigungstrichter als skelettartiger
Stützkörper ausgestaltet sein, der zur Bildung des Vorfiltersiebs und / oder des
Vorbeschleunigungssiebs mit speziellen Filterfolien ausgestattet sein kann, d.h. der
skelettartige Stützkörper kann beispielsweise mit einem oder mehreren Filtersieben,
die eventuell zur Abscheidung in verschiedenen Stufen unterschiedlich grosse
Filteröffnungen aufweisen können, ausgestattet sein.
Dabei kommen ganz allgemein als Filtersiebe unter anderem Spaltsiebe oder
beispielsweise Siebbleche in Frage. Die Filtersiebe können dabei vorteilhaft auf
unterschiedliche Weise mit Filteröffnungen unterschiedlicher Grösse versehen
werden. Insbesondere die zuvor erwähnten Siebbleche können unter anderem
gestanzt, gebohrt, gelasert, Elektronenstrahl gelocht oder Wasserstrahl geschnitten
sein, wobei grundsätzlich auch andere Techniken in Frage kommen. Die Siebe selbst
können dabei je nach Anforderung aus verschiedenen, insbesondere
korrosionsbeständigen Werkstoffen, wie beispielsweise aus Kunststoff,
Verbundwerkstoffen oder unterschiedlichen Stählen wie 1.4462, 1.4539 oder 2.4602
oder aus anderen geeigneten Materialien gefertigt sein. Zum Schutz gegen
Verschleiss können die Filtersiebe darüber hinaus mit geeigneten Schichten
versehen sein, zum Beispiel mit Hartchrom Schichten, Wolfram-Carbid (WC),
Keramik oder anders gehärtet sein. Die Stärke der Filterbleche beträgt dabei
typischerweise 0,2 mm bis 5 mm wobei auch deutlich andere Blechstärken möglich
sind.
Darüber hinaus kann selbstverständlich auch am Gemischverteiler eine
Auffangeinrichtung zum Abführen von am Vorbeschleunigungssieb abgeschiedener
Flüssigphase vorgesehen sein. Dabei kann die Flüssigphase direkt durch die
Sieböffnungen aus der Siebtrommel bzw. der Siebstufe abführbar sein oder es
können, wie weiter oben bereits am Beispiel des Auffangmittels, das im Bereich des
Einlauftrichters angeordnet sein kann, eingehend beschrieben, andere geeignete
Vorrichtungen zum Abführen der Flüssigphase aus der Siebtrommel vorgesehen
sein.
Es versteht sich, das auch der Vorbeschleunigungstrichter bzw. das
Vorbeschleunigungssieb über einen Drehantrieb separat antreibbar sein kann. Das
Vorbeschleunigungssieb ist dann bevorzugt so ausgestaltet und angeordnet, dass
das Vorbeschleunigungssieb mittels eines Drehantriebs um eine Rotationsachse mit
einer vorgebbaren Drehzahl rotierbar ist. Dabei kann die Rotationsachse zum
Beispiel innerhalb der Schubstange konzentrisch zu dieser angeordnet und
unabhängig von dieser durch den Drehantrieb antreibbar sein. Selbstverständlich
sind auch andere Möglichkeiten der Kopplung von Drehantrieb und
Vorbeschleunigungstrichter möglich, beispielsweise über geeignete
Getriebeanordnunegn oder auf jede andere geeignete Weise. Zur Steuerung und /
oder Regelung der Drehgeschwindigkeit des Drehantriebs und damit des
Vorbeschleunigungstrichters können geeignete Mittel vorgesehen sein, um den
Drehantrieb beispielsweise in Abhängigkeit von verschiedenen Betriebsparametern
der Schubzentrifuge oder in Abhängigkeit des zu verarbeitenden Gemischs oder
anderer Faktoren zu steuern und / oder zu regeln. Dazu kann die erfindungsgemässe
Schubzentrifuge auch entsprechende Sensoren zur Messung von relevanten
Betriebsparametern umfassen.
Es versteht sich von selbst, dass die Merkmale der zuvor exemplarisch
beschriebenen besonders bevorzugten Ausführungsvarianten der
erfindungsgemässen Schubzentrifuge, je nach Anforderung, auch beliebig in
vorteilhafter Weise kombinierbar sind und sowohl bei einstufigen als auch bei
mehrstufigen Schubzentrifugen entsprechend realisierbar sind.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand der schematischen Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- im Schnitt eine erfindungsgemässe Schubzentrifuge mit Vorfiltersieb;
- Fig. 1a
- ein Ausführungsbeispiel eines Vorbeschleunigungstrichters;
- Fig. 1b
- ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Vorbeschleunigungstrichters;
- Fig. 1c
- ein Vorfiltersieb mit gekrümmtem Verlauf;
- Fig. 1d
- ein anderes Vorfiltersieb gemäss Fig. 1c;
- Fig. 2
- eine mehrstufige Schubzentrifuge mit an eine Siebstufe gekoppeltem
Einlauftrichter;
- Fig. 3
- eine mehrstufige Schubzentrifuge mit an die Siebtrommel gekoppeltem
Einlauftrichter;
- Fig. 4
- einen Einlauftrichter mit Vorfiltersieb als Zweistufensieb;
- Fig. 5
- einen Einlauftrichter mit separatem Drehantrieb;
- Fig. 6
- ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen Schubzentrifuge
mit Vorbeschleunigungstrichter;
- Fig. 7
- einen Vorbeschleunigungstrichter als Vorbeschleunigungssieb;
- Fig. 8
- ein Ausführungsbeispiel mit separat antreibbarem
Vorbeschleunigungstrichter.
- Fig. 8a
- ein anderes Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 8 für eine einstufige
Schubzentrifuge mit Blindboden;
- Fig. 8b
- ein weiteres Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 8 mit Blindboden.
Fig. 1 zeigt im Schnitt in einer schematischen Darstellung wesentliche Komponenten
eines ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemässen Schubzentrifuge mit
Vorfiltersieb. Dabei ist in Fig. 1 beispielhaft aus Gründen der Übersichtlichkeit eine
einstufige Schubzentrifugen schematisch dargestellt. Es versteht sich, dass die
Darstellung der Fig. 1 exemplarisch zu verstehen ist und die Beschreibung
selbstverständlich auch für zwei- und höherstufige Schubzentrifugen, wie sie in den
weiteren Darstellungen beispielhaft an Hand von zweistufigen Schubzentrifugen
gezeigt sind, in analoger Weise gilt und entsprechend übertragbar ist.
Die erfindungsgemässe Schubzentrifuge, die im folgenden gesamthaft mit dem
Bezugszeichen 1 bezeichnet wird, dient zur Trennung eines Gemischs 2 in einen
Feststoffkuchen 3 und in eine Flüssigphase 4 und umfasst als wesentliche
Komponenten eine um eine Drehachse 5 über eine Trommelachse 51 rotierbare
äussere Siebtrommel 6, die in einem Gehäuse G untergebracht ist. Die
Trommelachse 51 steht mit einem nicht dargestellten Trommelantrieb in an sich
bekannter Weise in Wirkverbindung, so dass die Siebtrommel 6 durch den
Trommelantrieb in schnelle Rotation um die Drehachse 5 versetzbar ist. Innerhalb
der äusseren Siebtrommel 6 ist bei mehrstufigen Schubzentrifugen 1, wie in den
folgenden Abbildungen exemplarisch dargestellt, mindestens eine weitere Siebstufe
12 (z.B. Fig. 2) angeordnet. Desweiteren ist in der Siebtrommel 6 ein
Gemischverteiler 7 mit einer Schubbodenvorrichtung 9 vorgesehen, wobei entweder
die Siebstufe 12 (Fig. 2) oder wie hier in Fig. 1 dargestellt, die
Schubbodenvorrichtung 8 entlang der Drehachse 5 hin- und herbewegbar
angeordnet ist, so dass der Feststoffkuchen 3 mittels der Schubbodenvorrichtung 8
verschiebbar ist. Sowohl die äussere Siebtrommel 6 als auch, wenn wie bei
mehrstufigen Schubzentrifugen 1 vorhanden die Siebstufe 12, weisen dabei
Sieböffnungen 61, 121 auf, durch die in bekannter Weise bei schneller Rotation
Flüssigphase 4 aus dem Feststoffkuchen 3 bzw. aus dem Gemisch 2, das, wie weiter
unten noch detaillierter beschrieben wird, bei einstufigen Schubzentrifugen 1 gemäss
Fig. 1 auf eine innere Umfangsfläche 62 der Siebtrommel 6, bzw. auf eine innere
Siebstufenfläche 122 der Siebstufe 12 bei mehrstufigen Schubzentrifugen 1,
aufbringbar ist, durch die auftretenden Fliehkräfte nach aussen abführbar ist.
Innerhalb der Siebtrommel 6 ist der Gemischverteiler 7 mit Schubbodeneinrichtung 8
angeordnet, der es gestattet, kontinuierlich durch die Einspeiseeinrichtung 9
zugeführtes Gemisch 2 auf die innere Umfangsfläche 62 der Siebtrommel 6 bzw. bei
mehrstufigen Schubzentrifugen auf die Siebstufenfläche 122 der Siebstufe 12 durch
Einbringen in einen Leerraum R, der beim Verschieben des Feststoffkuchens 3
entstanden ist, zu verteilen.
An einem peripheren Bereich ist dabei die Schubbodenvorrichtung 8 so als
Ringbereich 81 ausgebildet, dass mit dem Ringbereich 81 bei einstufigen
Schubzentrifugen 1 der in der Siebtrommel 6, und bei mehrstufigen Schubzentrifugen
1 der in der Siebstufe 12, abgelagerte Feststoffkuchen 3 durch eine weiter unten
genauer beschriebene Oszillation entlang der Drehachse 5 der
Schubbodenvorrichtung 8 und / oder der Siebstufe 12, bei einstufigen
Schubzentrifugen 1 aus der Siebtrommel 6, bzw. bei mehrstufigen Schubzentrifugen
1 in die Siebtrommel 6 oder in eine weitere nicht dargestellte Siebstufe 12,
verschiebbar ist.
Wesentlich für die erfindungsgemässe Schubzentrifuge 1 ist es dabei, dass die
Einspeiseeinrichtung 9 einen Einlauftrichter 10 umfasst, der sich im wesentlichen
konisch erweiternd zur Schubbodenvorrichtung 8 hin erstreckt, wobei der
Einlauftrichter 10 als Vorfiltersieb 10 zur Vorabscheidung von Flüssigphase 4 aus
dem Gemisch 2 ausgebildet ist.
Dadurch, dass der Einlauftrichter 10 als Vorfiltersieb 10 ausgestaltet ist, ist bereits ein
Teil der Flüssigphase 4 im Vorfiltersieb 10 vom Gemisch 2 abtrennbar und das
Gemisch 2 ist im Vorfiltersieb 10 auf eine vorgebbare Rotationsgeschwindigkeit
vorbeschleunigbar.
Der Gemischverteiler 7 rotiert dabei in dem in Fig. 1 dargestellten
Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen Schubzentrifuge 1 synchron mit der
Siebtrommel 6 um die Drehachse 5. Die oszillatorische Bewegung, die durch den
Doppelpfeil in Fig. 1 angedeutet wird, vollführt in dem hier gezeigten Beispiel der
Gemischverteiler 7 mit Schubbodenvorrichtung 8. Somit besteht im Betriebszustand
eine oszillatorische Relativbewegung zwischen der oszillierenden
Schubbodenvorrichtung 8 und der in axialer Richtung unbeweglichen Siebtrommel 6.
Die oszillatorische Bewegung der Schubbodenvorrichtung 8 erfolgt bevorzugt über
eine Schubstange P, wobei in einer ersten Halbperiode der oszillatorischen
Bewegung mit dem äusseren Ringbereich 81 der auf der Siebtrommel 6 abgelagerte
Feststoffkuchen 3 in Ringabschnitten, deren Breite durch die Hublänge der
Oszillationsbewegung der Schubbodenvorrichtung 8 bestimmt ist, aus Siebtrommel 6
geschoben wird. Während einer zweiten Halbperiode der oszillatorischen Bewegung
entsteht der Leerraum R in der Siebtrommel 6, so dass in den Leerraum R neues
Gemisch 2 einbringbar ist.
Die Verschiebung des Feststoffkuchens 3 und das Zusammenspiel von Siebtrommel
6 und Schubbodenvorrichtung 8 ist im Fall von mehrstufigen Schubzentrifugen 1, da
bei diesen zusätzlich mindestens eine weitere Siebstufe 12 vorhanden ist, etwas
komplexer und soll daher exemplarisch für eine erfindungsgemässe zweistufige
Schubzentrifuge 1 anhand von Fig. 2 kurz gesondert erläutert werden. Eine
Übertragung des Prinzips der Oszillationsbewegung auf drei und höherstufige
Schubzentrifugen 1 ist dem Fachmann bekannt und ohne weiteres möglich.
In den Fig. 1a und 1b ist beispielhaft und schematisch je ein Ausführungsbeispiel
eines Vorbeschleunigungstrichters 14 dargestellt. Wie jedoch die Bezugszeichen 10,
14 in Fig. 1b andeuten, bezieht sich das in Fig. 1b gezeigte Beispiel für die
Geometrie eines Trichters sowohl auf den Einlauftrichter 10 bzw. auf das
Vorfiltersiebsieb 10 als auch auf den Vorbeschleunigungstrichter 14.
Fig.1a zeigt einen Vorbeschleunigungstrichter 14, der auch als
Vorbeschleunigunssieb 141 ausgestaltet sein kann, mit dem äusseren Ringbereich
81 zur Verschiebung eines Festoffkuchens 3. Der äussere Ringbereich 81 hat dabei
eine vorgebbare Höhe a, die je nach zu verarbeitendem Gemisch 2 und / oder den
Betriebsbedingungen, unter denen die erfindungsgemässe Schubzentrifuge 1
betrieben wird, ca. 1% bis 40% des Trommelradius r, bevorzugt ca. 5% bis 10%,
insbesondere 5% bis 20% des Trommelradius r beträgt.
Dabei kann wie in Fig. 1b schematisch dargestellt, das Vorfiltersieb 10 und / oder der
Vorbeschleunigungstrichter 14 und oder das Vorbeschleunigungssieb 141 auch als
mehrstufiger Trichter ausgebildet sein, wobei das Vorfiltersieb 10 und / oder der
Vorbeschleunigungstrichter 14 bzw. das Vorbeschleunigungssieb 141 zur
Vorbeschleunigung des Gemischs 2 mehrere, unter verschiedenen Winkeln ϕ1, ϕ2
zueinander geneigte Teilflächen aufweisen kann, wobei die relative grösse der
Teilfläche sowie ihre Neigungswinkel ϕ1, ϕ2 beispielsweise vom zu verarbeitenden
Gemisch 2 oder von den Betriebsparametern der Schubzentrifuge 1 abhängen
können.
Insbesondere weil das Vorfiltersieb 10 zur Vorabscheidung von Flüssigphase 4
ausgebildet ist, kann es von besonderem Vorteil sein, wenn das Vorfiltersieb 10
einen gekrümmten Verlauf hat und sich der Öffnungsswinkel α des Vorfiltersiebs 10
wie in den Fig. 1c und 1d schematisch dargestellt, in Richtung zur
Schubbodenvorrichtung 8 hin vergrössert oder verkleinert. Es ist nämlich bekannt,
dass unterschiedliche Gemische 2 unter sonst gleichen Betriebsbedingungen der
Schubzentrifuge 1, beispielsweise in Abhängigkeit von der Korngrösse und / oder der
Viskosität und / oder anderer Eigenschaften oder Parameter, wie zum Beispiel der
Temperatur des Gemischs 2, unterschiedlich gut entwässerbar sind.
Liegt beispielsweise ein Gemisch 2 vor, das bei gegebenen Betriebsparametern
relativ leicht zu entwässern ist, kann es von Vorteil sein, dass das Vorfiltersieb 10
einen gekrümmten Verlauf hat, wobei sich der Öffnungswinkel α des Vorfiltersiebs 10
in Richtung zur Schubbodenvorrichtung 8 hin vergrössert. Ein solches spezielles
Ausführungsbeispiel eines Vorfiltersiebs 10 ist in Fig. 1c schematisch dargestellt. Das
heisst, der Einlauftrichter 10 bzw. das Vorfiltersieb 10 erweitert sich in Richtung zur
Schubbodenvorrichtung 8 ähnlich wie das Horn einer Trompete. Damit wird die
Abtriebskraft, mit der das Gemisch 2 aus dem Einlauftrichter 10 beschleunigt wird,
mit abnehmendem Abstand zur Schubbodenvorrichtung 8 überproportional grösser,
so dass das Gemisch 2, das bereits im Vorfiltersieb 10 relativ stark entwässerbar ist
und damit schlechte Gleiteigenschaften im Einlauftrichter 10 zeigt, schneller den
Einlauftrichter 10 verlassen kann, als beispielsweise bei einem im wesentlichen sich
konusförmig, mit konstantem Öffnungswinkel α sich erweiterndem Vorfiltersieb 10.
Andererseits können auch Gemische 2 vorliegen, die bei gegebenen
Betriebsparametern relativ schlecht zu entwässern sind. In diesem Fall empfiehlt es
sich, einen Einlauftrichter 10 bzw. ein Vorfiltersieb 10 mit einem gekrümmten Verlauf
einzusetzen, wobei sich der Öffnungswinkel α des Vorfiltersiebs 10 in Richtung zur
Schubbodenvorrichtung 8 hin verkleinert. Das hat zur Folge, dass die Abtriebskraft,
mit der das Gemisch 2 aus dem Einlauftrichter 10 beschleunigt wird, mit
abnehmendem Abstand zur Schubbodenvorrichtung 8 langsamer zunimmt, als
beispielsweise bei einem sich unter einem im wesentlichen konstanten
Öffnungswinkel α konisch erweiternden Einlauftrichter 10. Dadurch entsteht im
Vorfiltersieb 10 eine gewisse Stauwirkung, so dass das Gemisch 2 länger im
Vorfiltersieb 10 verbleibt und daher bereits im Vorfiltersieb 10 zu einem höheren Grad
entwässerbar ist.
Ganz analog zu dem vorher gesagten kann selbstverständlich auch der
Vorbeschleunigungstrichter 14 bzw. das Vorbeschleunigungssieb 141 einen
gekrümmten Verlauf haben, wobei sich der Vorbeschleunigungswinkel β des
Vorbeschleunigungstrichters 14 in Richtung zur Einspeiseeinrichtung 9 hin
vergrössert oder verkleinert.
Bei dem in Fig. 2 für mehrstufige Schubzentrifugen 1 exemplarisch dargestellten
Ausführungsbeispiel einer zweistufigen Schubzentrifuge 1 ist die
Schubbodenvorrichtung 8 mit der Siebtrommel 6 durch Befestigungsmittel 82 starr
gekoppelt und rotiert daher synchron mit der Siebtrommel 6 und der Siebstufe 12 um
die Drehachse 5. Die oszillatorische Bewegung, die durch den Doppelpfeil in Fig. 2
angedeutet wird, vollführt in dem hier gezeigten Beispiel jedoch nur die Siebstufe 12.
Somit besteht im Betriebszustand eine oszillatorische Relativbewegung zwischen der
oszillierenden Siebstufe 12 und der in axialer Richtung unbeweglichen
Schubbodeneinrichtung 8. Die oszillatorische Bewegung der Siebstufe 12 erfolgt
bevorzugt über eine Schubstange P, wobei in einer ersten Halbperiode der
oszillatorischen Bewegung mit einem äusseren Ringbereich 81 der auf der Siebstufe
12 abgelagerte Feststoffkuchen 3 in Ringabschnitten, deren Breite durch die
Hublänge der Oszillationsbewegung der Siebstufe 12 bestimmt ist, von der Siebstufe
12 zur Siebtrommel 6 geschoben wird, und in einer zweiten Halbperiode der
oszillatorischen Bewegung durch die Siebstufe 12 ein am äusseren Rand der
Siebtrommel 6 abgelagerter Ringabschnitt von Feststoffkuchen 3 aus der
Siebtrommel 6 herausgeschoben wird. Während der zweiten Halbperiode der
oszillatorischen Bewegung entsteht gleichzeitig der Leerraum R in der Siebstufe 12,
so dass in den Leerraum R neues Gemisch 2 einbringbar ist.
Wie bereits erwähnt ist es für die erfindungsgemässe Schubzentrifuge 1 wesentlich,
dass bereits ein Teil der Flüssigphase 4 im Vorfiltersieb 10 vom Gemisch 2
abtrennbar ist und das Gemisch 2 im Vorfiltersieb 10 auf eine vorgebbare
Rotationsgeschwindigkeit vorbeschleunigbar ist, so dass das von der
Einspeiseeinrichtung 9 eingebrachte Gemisch 2 vor Erreichen der Siebtrommel 6, bei
einstufigen Schubzentrifugen 1, bzw. bei mehrstufigen Schubzentrifugen 1 vor
Erreichen der Siebstufe 12, auf eine vorgebbare Umfangsgeschwindigkeit
beschleunigbar ist. Dadurch muss einerseits nicht die gesamte Menge an
Flüssigphase 4, die im Gemisch 2 enthalten ist, auf die volle
Umfangsgeschwindigkeit der Siebtrommel 6 beschleunigt werden, da ein Teil der
Flüssigphase 4 bereits über das Vorfiltersieb 10 abgeschieden und direkt durch die
Sieböffnungen 61, 121 aus Siebtrommel 6 bzw. aus der Siebstufe 12 abscheidbar ist.
Somit sind auch Gemische 2 mit einem sehr hohen Gehalt an Flüssigphase 4
problemlos verarbeitbar. Insbesondere ist so auch bei einem hohem Gehalt an
Flüssigphase 4 stets eine gleichmässige Verteilung des zu trocknenden Gemischs 2
über die Umfangsfläche 122 der Siebstufe 12 bzw. über die Umfangsfläche 62 der
Siebtrommel 6 gewährleistet. So sind selbst bei sehr hohen Konzentrationen an
Flüssigphase 4 im Gemisch 2 zusätzliche Einrichtungen zur Vorentwässerung, wie
zum Beispiel statische Eindicker, Bogensiebe oder Hydrozyklons überflüssig. Dabei
sind auch kleinste im Gemisch 2 enthaltene Partikel durch den Effekt der
Vorfiltrierung viel effektiver vom Feststoffkuchen 3 abscheidbar.
Dadurch, dass das Gemisch 2, anders als bei den aus dem Stand der Technik
bekannten Schubzentrifugen, im Bereich des Vorfiltersiebs 10 nicht abrupt, d.h. in
kürzester Zeit auf die volle Rotationsgeschwindigkeit der Siebtrommel 6 beschleunigt
wird, sind zum Beispiel Kornbruch und andere schädigende Einwirkungen auf das
Gemisch 2 verhinderbar. Damit sind in der erfindungsgemässen Schubzentrifuge 1,
insbesondere auch mechanisch sehr empfindliche Stoffe, auch bei hohen
Rotationsgeschwindigkeiten der Siebtrommel 6 verarbeitbar.
Bevorzugt sind dabei, wie beispielhaft unter anderem in Fig. 1 dargestellt,
Auffangmittel 11 zur Sammlung und Ableitung der Flüssigphase 4 aus dem
Vorfiltersieb 10 vorgesehen.
Da bei kann das Ableiten der Flüssigphase 4 aus dem Auffangmittel 11 auf
unterschiedliche Weise erfolgen. Wie in den Fig. 1, Fig. 4, Fig. 6 und Fig. 7
schematisch dargestellt, kann die Flüssigphase 4 beispielsweise durch eine
Ablauföffnung 83 in der Schubbodenvorrichtung 8 erfolgen. Die Ablauföffnung 83
bildet eine Verbindung zwischen immer Innenraum des Auffangmittels 11 in einen
Bereich , der sich zwischen Schubbodenvorrichtung 8 und einem geschlossenen,
darstellungsgemäss linken Trommelende der Siebtrommel 6 erstreckt. Die im
Auffangmittel 11 gesammelte, am Vorfiltersieb 10 abgeschiedene Flüssigphase 4, ist
durch die Ablauföffnung 83 und dann durch die Sieböffnung 61, 121 aus der
Siebtrommel 6 abführbar.
Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel einer mehrstufigen
Schubzentrifuge 1 ist das Vorfiltersieb 10 mittels einer oder mehrerer
Befestigungsstützen 16 an der Siebstufe 12 angeordnet. Die Befestigungsstützen 16
sind dabei bevorzugt in Form von geeignet geformten Speichen 16, dünnen Stangen
16 oder Rohren 16 ausgebildet, so dass im Betriebszustand der Feststoffkuchen 3
problemlos aus der Siebstufe 12 bzw. aus der Siebtrommel 6 entfernbar ist. Dabei ist
mindestens eine der Befestigungsstützen 16 so ausgebildet und an einem äusseren
Rand der Siebstufe 12 angeordnet, dass die im Auffangmittel 11 gesammelte
Flüssigphase 4 durch die Befestigungsstütze 16 in eine Sieböffnung 121 der
Siebstufe 12 beförderbar ist und durch die Sieböffnung 121 aus der Siebstufe 12
abscheidbar ist. Dabei können selbstverständlich auch an der Befestigungsstütze 16
selbst an geeigneter Stelle Öffnungen zur Abführen von Flüssigphase 4 vorgesehen
sein.
Fig. 3 zeigt ein anderes Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 2. In dem hier schematisch
dargestellten Ausführungsbeispiel sind eine oder mehrere Befestigungsstützen 16 an
der Siebtrommel 6 angeordnet. Die Befestigungsstützen 16 sind dabei bevorzugt in
Form von geeignet geformten Speichen 16, dünnen Stangen 16 oder Rohren 16
ausgebildet, so dass im Betriebszustand der Feststoffkuchen 3 problemlos aus der
Siebtrommel 6 entfernbar ist. Dabei ist mindestens eine der Befestigungsstützen 16
so ausgebildet und an einem äusseren Rand der Siebtrommel 6 angeordnet, dass
die im Auffangmittel 11 gesammelte Flüssigphase 4 durch die Befestigungsstütze 16
in eine Sieböffnung 61 der Siebtrommel 6 beförderbar ist und durch die Sieböffnung
61 aus der Siebtrommel 6 abscheidbar ist. Dabei können selbstverständlich auch an
der Befestigungsstütze 16 selbst an geeigneter Stelle Öffnungen zur Abführen von
Flüssigphase 4 vorgesehen sein. Es versteht sich, dass die in Fig. 3 dargestellte
Anordnung der Befestigungsstützen 16 auch entsprechend auf einstufige und höher
als zweistufige Schubzentrifugen 1 übertragbar ist.
In Fig. 4 ist eine weitere Ausführungsvariante zum Abführen von Flüssigphase 4 aus
dem Auffangmittel 11 dargestellt, die weiter unten noch genauer erläutert wird.
Wie in Fig. 4 beispielhaft dargestellt kann das Vorfiltersieb 10 selbstverständlich auch
als Zweistufensieb mit einem Grobsieb 101 und einem Feinsieb 102 ausgestaltet
sein. Die erste Filterstufe bildet das Grobsieb 101, welches im Gemisch 2 enthaltene
Partikel, die grösser sind als die Filteröffnungen des Grobsiebs 101 zurückhält. Das
Feinsieb 102 hält entsprechend feinere Partikel zurück, während zumindest ein Teil
der Flüssigphase 4, sowie sehr kleine Partikel, die ebenfalls entfernt werden müssen,
aus der Siebstufe 12, bzw. aus der Siebtrommel 6 bei einstufigen Schubzentrifugen
1, direkt abführbar sind. Die Ausgestaltung des Vorfiltersiebs 10 als Zweistufensieb
hat insbesondere den Vorteil, dass das Feinsieb 102 durch grosse und / oder
schwere Partikel, die im einlaufenden Gemisch 2 enthalten sein können, mechanisch
nicht so stark belastet wird, so dass das Feinsieb 102 beispielsweise sehr kleine
Poren zur Filterung von sehr kleinen Partikeln aufweisen kann und insbesondere
auch aus mechanisch wenig widerstandsfähigen Materialien gefertigt sein kann.
In der Praxis kann es von grosser Wichtigkeit sein, den Beschleunigungsvorgang
selbst bzw. die Rotationsgeschwindigkeit, auf die das Gemisch 2 im Einlauftrichter
10, d.h. im Vorfiltersieb 10 beschleunigbar ist, gezielt zu kontrollieren. Das ist
beispielsweise mit der in Fig. 5 dargestellten weiteren Ausführungsvariante einer
erfindungsgemässen Schubzentrifuge 1 erreichbar. Bei der Ausführungsvariante
gemäss Fig. 5 ist der Einlauftrichter 10 bzw. das Vorfiltersieb 10 vom
Gemischverteiler 7 mechanisch entkoppelt. Zur Steuerung und / oder Regelung der
Rotationsgeschwindigkeit des Einlauftrichters 10 ist dieser mit einer separaten
Antriebsachse 131 drehfest verbunden und über die Antriebsachse 131 mittels eines
Antriebs 13 unabhängig von der Siebtrommel 6 mit einer vorgebbaren
Rotationsfrequenz antreibbar. Dabei können geeignete, hier nicht dargestellte Mittel
vorgesehen sein, um den Antrieb 13 beispielsweise in Abhängigkeit von dem zu
verarbeitenden Gemisch 2 oder in Abhängigkeit von geeigneten Betriebsparametern
der Schubzentrifuge 1 zu steuern und / oder zu regeln. Die Ableitung der
Flüssigphase 4, die am Vorfiltersieb 10 in das Auffangmittel 11 abgeschieden wurde,
geschieht bevorzugt über eine Leitungseinrichtung 111, die z.B. eine geeignet
ausgestaltete und in der Schubzentrifuge 1 geeignet angeordnete Rohrleitung
umfassen kann. Dass Auffangmittel 11 weist dabei zur Durchführung der
Leitungseinrichtung 111 in den Innenraum des Auffangmittels 11 eine, über eine der
Einspeiseeinrichtung zugewandten Seite verlaufende kreisscheibenförmige
Öffnungsnut 112 auf, so dass die Rotationsbewegung des Vorfiltersiebs 10 durch die
Leitungseinrichtung 111 nicht behindert wird.
Fig. 6 zeigt ein anderes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen
Schubzentrifuge 1, bei welcher der Gemischverteiler 7 einen
Vorbeschleunigungstrichter 14 umfasst, der sich im wesentlichen konisch erweiternd
in Richtung zur Einspeiseeinrichtung 9 hin erstreckt und bevorzugt an der
Schubbodenvorrichtung 8 angeordnet ist. Dabei kann der Vorbeschleunigungstrichter
14 auch, wie in Fig. 7 dargestellt, als Vorbeschleunigungssieb 141 ausgestaltet sein,
wobei sich das Vorbeschleunigungssieb 141 im wesentlichen konisch erweiternd in
Richtung zur Einspeiseeinrichtung 9 hin erstreckt.
Dadurch ist ein weiterer Teil der Flüssigphase 4 im Vorbeschleunigungssieb 141 vom
Gemisch 2 abtrennbar und das Gemisch 2 im Vorbeschleunigungstrichter 14 auf eine
vorgebbare Rotationsgeschwindigkeit vorbeschleunigbar, so dass das von der
Einspeiseeinrichtung 9 eingebrachte Gemisch 2 vor Erreichen der Siebtrommel 6, bei
einstufigen Schubzentrifugen 1, bzw. bei mehrstufigen Schubzentrifugen 1 vor
Erreichen der Siebstufe 12, auf eine vorgebbare Umfangsgeschwindigkeit
beschleunigbar ist. Dadurch muss einerseits nicht die gesamte Menge an
Flüssigphase 4, die noch im Gemisch 2 enthalten sein kann, auf die volle
Umfangsgeschwindigkeit der Siebtrommel 6 beschleunigt werden, da ein Teil der
Flüssigphase 4 bereits über das Vorbeschleunigungssieb 141 abgeschieden und
direkt durch die Sieböffnungen 61, 121 aus Siebtrommel 6 bzw. aus der Siebstufe 12
abscheidbar ist. Somit sind auch Gemische 2 mit einem extrem hohen Gehalt an
Flüssigphase 4 problemlos verarbeitbar. Insbesondere ist so auch bei extrem hohem
Gehalt an Flüssigphase 4 stets eine gleichmässige Verteilung des zu trocknenden
Gemischs 2 über die Umfangsfläche 122 der Siebstufe 12 bzw. über die
Umfangsfläche 62 der Siebtrommel 6 gewährleistet. So sind selbst bei sehr hohen
Konzentrationen an Flüssigphase 4 im Gemisch 2 zusätzliche Einrichtungen zur
Vorentwässerung, wie zum Beispiel statische Eindicker, Bogensiebe oder
Hydrozyklone überflüssig. Dabei sind auch kleinste im Gemisch 2 enthaltene Partikel
durch den Effekt einer zweiten Vorfiltrierung viel effektiver vom Feststoffkuchen 3
abscheidbar.
Dadurch, dass das Gemisch 2, anders als bei den aus dem Stand der Technik
bekannten Schubzentrifugen, im Bereich des Vorbeschleunigungstrichters 14 nicht
abrupt, d.h. nicht in kürzester Zeit auf die volle Rotationsgeschwindigkeit der
Siebtrommel 6 beschleunigt wird, sind zum Beispiel Kornbruch und andere
schädigende Einwirkungen auf das Gemisch 2 verhinderbar. Damit sind in der
erfindungsgemässen Schubzentrifuge 1, insbesondere auch mechanisch sehr
empfindliche Stoffe, auch bei sehr hohen Rotationsgeschwindigkeiten der
Siebtrommel 6 verarbeitbar.
Dadurch, dass der Vorbeschleunigungstrichter 14 bzw. das Vorbeschleunigungssieb
141 einen Vorbeschleunigungswinkel β aufweist, der kleiner als 90° ist, ist im
Vorbeschleunigungssieb 141 die Fliessgeschwindigkeit des Gemischs 2 im Vergleich
zur Geschwindigkeit im freien Fall in Richtung zur Umfangsfläche 62 der Siebstufe 12
gezielt einstellbar, so dass das Gemisch 2 im Bereich des
Vorbeschleunigungstrichters 14 bzw. des Vorbeschleunigungssiebs 141 mit
zunehmender Annäherung an den äusseren Ringbereich 81 sowohl in radialer
Richtung als auch in Umfangsrichtung der Siebtrommel 6 allmählich beschleinigbar
ist. Das heisst, das Gemisch 2 ist im Bereich des Vorbeschleunigungssiebs 141 auf
besonders schonende Weise nach und nach auf eine vorgebbare
Umfangsgeschwindigkeit beschleunigbar, um dann bei Erreichen der Umfangsfläche
62 bzw. der Umfangsfläche 122 der Siebstufe 12, schliesslich die volle
Rotationsgeschwindigkeit der Siebtrommel 6 zu erreichen. Der
Vorbeschleunigungstrichter 14 bzw. das Vorbeschleunigungssieb 141 weist dabei in
Bezug auf die Drehachse 5 einen Vorbeschleunigungswinkel β auf, der in Bezug auf
die Drehachse 5 beispielsweise zwischen 0° und 45° liegen kann, im einzelnen
zwischen 0 und 10°oder zwischen 10° und 45°, insbesondere zwischen 25° und 45°,
bevorzugt zwischen 15° und 35°. Selbstverständlich ist es im speziellen auch
möglich, dass der Wert des Öffnungswinkels α und / oder des
Vorbeschleunigungswinkels β grösser als 45° ist.
Wenn beispielsweise die speziellen Eigenschaften des zu verarbeitenden Gemischs
2 es erfordern, dass im Vorbeschleunigungstrichter 14 keine Flüssigphase 4
abgeschieden wird, weil beispielsweise der Anteil an Flüssigphase 4 im Gemisch 2
nicht hoch genug ist, kann wie bei dem in Fig. 6 gezeigten Ausführungsbeispiel eine
weitere Vorfiltrierung des Gemischs 2 auch entfallen, indem der
Vorbeschleunigungstrichter 14 als Trichter 14 mit geschlossener Trichterwand, also
nicht als Vorbeschleunigungssieb 141 ausgestaltet ist.
Dabei kann das Vorbeschleunigungssieb 141 selbstverständlich auch vorteilhaft als
Zweistufensieb mit einem Grobfilter und einem Feinfilter ausgestaltet ist. Das
Gemisch 2 kann dadurch auch im Bereich des Vorbeschleunigungssiebs 141, analog
zu der Anordnung eines Zweistufensiebs am Einlauftrichter 10 mit den bereits
eingehend erläuterten Vorteilen in zwei Stufen gefiltert werden.
Darüberhinaus kann selbstverständlich auch am Gemischverteiler 7 eine
Auffangeinrichtung 15 zum Abführen von am Vorbeschleunigungssieb 141
abgeschiedener Flüssigphase 4 vorgesehen sein. Dabei kann die Flüssigphase 4,
wie in Fig. 7 schematisch dargestellt, direkt durch die Sieböffnungen 61, 121 aus der
Siebtrommel 6 abführbar sein, oder es können, wie weiter oben bereits am Beispiel
des Auffangmittels 11 eingehend beschrieben, andere geeignete Vorrichtungen zum
Abführen der Flüssigphase 4 vorgesehen sein.
In Fig. 8 ist schliesslich eine Ausführungsvariante einer erfindungsgemässen
Schubzentrifuge 1 mit separat antreibbarem Vorbeschleunigungstrichter 14 bzw.
Vorbeschleunigungssieb 141 dargestellt. Das Vorbeschleunigungssieb 141 ist hier so
ausgestaltet und angeordnet, dass das Vorbeschleunigungssieb 141 mittels eines
Drehantriebs 15 um eine Rotationsachse 151 mit einer vorgebbaren Drehzahl
rotierbar ist. Dabei kann die Rotationsachse 151, wie in Fig. 8 beispielhaft dargestellt,
innerhalb der Schubstange P angeordnet und unabhängig von dieser durch den
Drehantrieb 15 antreibbar sein. Zur Steuerung und / oder Regelung der
Drehgeschwindigkeit des Drehantriebs 15 können geeignete, hier nicht dargestellte
Mittel vorgesehen sein, um den Drehantrieb 15 beispielsweise in Abhängigkeit von
geeigneten Betriebsparametern der mehrstufigen Schubzentrifuge 1 oder in
Abhängigkeit des zu verarbeitenden Gemischs 2 oder anderer Faktoren zu steuern
und / oder zu regeln.
Bevorzugt, aber nicht notwendig, kann dabei der Vorbeschleunigungstrichter 14
beispielsweise in einer Richtung der Oszillationsbewegung mit einer anderen
Drehgeschwindigkeit rotieren, als bei der entgegengesetzten Oszillationsbewegung.
So kann beispielsweise beim Verschieben des Feststoffkuchens 3 die
Rotationsfrequenz des Vorbeschleunigungstrichters 14 so gewählt werden, dass der
Vorbeschleunigungstrichter 14 synchron mit der äusseren Siebtrommel 6 rotiert, so
dass zwischen dem äusseren Ringbereich 81 und dem Feststoffkuchen 3, der auf der
Umfangsfläche 62 der Siebtrommel 6 abgelagert ist, beim Verschieben keine
Relativbewegung bezüglich der Rotation um die Dreachse 5 vorliegt, während beim
Rücklauf, also in der Phase der Osillationsbewegung in der der Leerraum R mit
neuem Gemisch 2 beschickt wird, der Vorbeschleunigungstrichter 14 zum Beispiel
langsamer rotiert als die äussere Siebtrommel 6.
Fig. 8a zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 8 für eine einstufige
Schubzentrifuge 1 mit einem als Blindboden 811 ausgestalteten äusseren
Ringbereich 81, der synchron mit dem Vorbeschleunigungstrichter 14 oszilliert, und
mit der gleichen Drehzahl wie die äussere Siebtrommel 6 rotiert, die im vorliegenden
dargestellten Ausführungsbeispiel im allgemeinen verschieden von der Drehzahl des
Vorbeschleunigungstrichters 14 ist. Dazu kann wie in Fig. 8a schematisch dargestellt
der Blindboden 811 über mindestens eine Besfestigungsstrebe 812 drehfest mit der
äusseren Siebtrommel 6 verbunden sein, wobei die Befestigungsstrebe 812
bezüglich der nicht oszillierenden Siebtrommel 6 in Richtung der Drehachse frei
beweglich ist, das heisst die Befestigungsstrebe 812 ist bezüglich der
Oszillationsbewegung von der äusseren Siebtrommel 6 entkoppelt. Um zu
gewährleisten, dass der Blindboden 811 mit dem Vorbeschleunigungstrichter 14
synchron oszillieren kann, wobei der Blindboden 811 jedoch gleichzeitig von der
Rotationsbewegung des Vorbeschleunigungstrichters 14 entkoppelt sein muss, ist die
Befestigungsstrebe 812 über ein Schubelement 813, dass beispielsweise ringförmig
die Drehachse 5 umfassen kann oder auch als einfache Stützstrebe 813 ausgebildet
sein kann, mittels einer Entkopplungsbuchse 814 schubfest mit der Schubstange P
gekoppelt. Dabei kann die Entkopplungsbuchse 814 zur Entkopplung der
Drehbewegung des Schubelements 813 von der Drehbewegung des
Vorbeschleunigungstrichters 14 beispielsweise einen Kugellagermechanismus
umfassen oder in anderer Weise geeignet zur Entkopplung der relativen
Drehbewegungen ausgestaltet und angeordnet sein. Insbesondere kann die
Entkopplungsbuchse 814 auch als ein in Fig. 8a nicht gezeigtes
Entkopplungselement 814 ausgebildet sein, das beispielsweise geeignet zwischen
Schubstange P und Schubbodenvorrichtung 8 angeordnet und ausgebildet sein
kann.
Die Vorteile der Ausführungsvariante gemäss Fig. 8a liegen auf der Hand. Einerseits
ist der Vorbeschleunigungstrichter 14 bzw. das Vorbeschleunigungssieb 141 völlig
unabhängig von der Drehzahl der äusseren Siebtrommel 6 mit einer auf das zu
verarbeitende Gemisch 2 abstimmbaren Rotationsfrequenz antreibbar und
andererseits rotiert der Blindboden 811, der den Feststoffkuchen 3 in axialer
Richtung transportiert mit der gleichen Drehzahl wie die Siebtrommel 6, so dass
zwischen Blindboden 811 und Siebtrommel 6 bezüglich der Rotation um die
Drehachse 5 keine Relativbewegung stattfindet. Selbstverständlich kann auch in
diesem Fall die Rotationsgeschwindigkeit beispielsweise in Abhängigkeit von einem
momentanen Betriebszustand der Schubzentrifuge 1, wie oben bereits beschrieben,
variierbar sein.
Selbstverständlich kann auch bei einer mehrstufigen Schubzentrifuge 1 ein
Blindboden vorgesehen sein, der synchron mit der äusseren Siebtrommel 6 rotiert. In
Fig. 8b ist ein Ausführungsbeispiel für eine zweistufige Schubzentrifuge gemäss Fig.
8 mit einem Blindboden 811 schematisch dargestellt, wobei selbstverständlich
sowohl das Vorbeschleunigungssieb 141 als auch das Vorfiltersieb 10 als Ein-, Zweioder
Mehrstufensieb ausgestaltet sein.
Das Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 8b weist einen als Blindboden 811
ausgestalteten äusseren Ringbereich 81 auf, der synchron mit der äusseren
Siebtrommel 6 rotiert, jedoch vom Vorbeschleunigungstrichter 14 bezüglich der
Rotationsbewegung entkoppelt ist, so dass der Vorbeschleunigungstrichter 14 bzw.
das Vorbeschleunigungssieb 141 mit einer anderen Drehzahl als der Blindboden 811
um die Drehachse 5 rotierbar ist. Dazu kann, wie in Fig. 8b schematisch dargestellt,
der Blindboden 811 über mindestens eine Befestigungsstrebe 812 drehfest mit der
äusseren Siebtrommel 6 verbunden sein, wobei die Befestigungsstrebe 812 durch
eine geeignet plazierte Öffnung 143 in der Siebstufe 12 geführt ist, so dass die
Befestigungsstrebe 812 von der Oszillationsbewegung der Siebstufe 12 entkoppelt
ist. Selbstverständlich ist das Ausführungsbeispiel gemäs Fig. 8b auch auf
höherstufige als zweistufige Schubzentrifugen 1 analog übertragbar.
Die Vorteile der Ausführungsvariante gemäss Fig. 8b liegen auf der Hand. Einerseits
ist der Vorbeschleunigungstrichter 14 völlig unabhängig von der Drehzahl der
äusseren Siebtrommel 6 mit einer auf das zu verarbeitende Gemisch 2
abstimmbaren Rotationsfrequenz antreibbar und andererseits rotiert der Blindboden
811, der den Feststoffkuchen 3 in axialer Richtung transportiert mit der gleichen
Drehzahl wie die Siebtrommel 6 bzw. die Siebstufe 12, so dass zwischen Blindboden
811 und Siebstufe 12 bezüglich der Rotation um die Drehachse 5 keine
Relativbewegung stattfindet. Selbstverständlich kann auch in diesem Fall die
Rotationsgeschwindigkeit beispielsweise in Abhängigkeit von einem momentanen
Betriebszustand der Schubzentrifuge 1, wie oben bereits beschrieben, variierbar
sein.
Es versteht sich von selbst, dass die zuvor erläuterten und in den Abbildungen
schematisch dargestellten Ausführungsvarianten auch beliebig miteinander zu
weiteren Ausführungsbeispielen kombinierbar sind, um speziellen Anforderungen in
der Praxis gerecht zu werden und gleichermassen für ein- und mehrstufige
Schubzentrifugen 1 zu verstehen sind.
Durch Einsatz der erfindungsgemässen Schubzentrifuge, die ein- oder mehrstufig
ausgeführt sein kann, kann das eingebrachte Gemisch durch den als Vorfiltersieb
ausgestalteten Einlauftrichter auf eine vorgebbare Umfangsgeschwindigkeit
vorbeschleunigt werden, so dass das Gemisch beim Auftreffen auf die Siebtrommel
oder die Siebstufe nicht in kürzester Zeit von einer Umfangsgeschwindigkeit Nahe bei
null auf die volle Umfangsgeschwindigkeit der Siebtrommel beschleunigt wird.
Dadurch ist unter anderem Kornbruch vermeidbar, so dass insbesondere auch
Substanzen, die besonders empfindlich auf abrupte Änderungen einer
Zentrifugalbeschleunigung reagieren, unter Einhaltung höchster Qualitätsansprüche
verarbeitet werden.
In den verschiedenen bevorzugten Ausführungsvarianten können darüber hinaus
insbesondere auch besonders niedrigere Einlaufkonzentrationen verarbeitet werden,
die beispielsweise 50% oder 70% oder 80% oder gar mehr als 90% Anteil an
Flüssigphase entsprechen, da ein erheblicher Teil der im Gemisch enthaltenen
Flüssigphase bereits im Vorfiltersieb abgetrennt wird. Insbesondere durch
zusätzlichen Einsatz des Vorbeschleunigungssiebs ist es möglich, Gemische mit fast
beliebig grossem Flüssigkeitsgehalt zu verarbeiten, ohne dass das Gemisch in
aufwendigen Verfahren voreingedickt werden muss. So ist auch bei hohem
Flüssigkeitsgehalt stets gewährleistet, dass eine gleichmässige Verteilung des zu
trocknenden Gemischs über die innere Umfangsfläche der inneren Siebstufe bzw.
der Siebtrommel erfolgt. Damit werden einerseits sehr schädliche Vibrationen der
Siebtrommel und damit der vorzeitige Verschleiss von Lagern und Antrieb verhindert
und Sicherheitsproblemen im Betrieb wird wirksam vorgebeugt. Darüber hinaus
werden Probleme beim Waschen des Feststoffkuchens durch dessen
ungleichmässige Verteilung über die Umfangsfläche der Siebtrommel weitestgehend
vermieden. Der Einsatz von sowohl verfahrenstechnisch als auch apparativ sehr
aufwendiger Vorentwässerungssysteme wird ebenfalls vermieden, was
selbstverständlich zu erheblichen Kostenersparnissen im Betrieb führt.
Bei Einsatz der zuvor erwähnten Filtersysteme muss auch nicht mehr die gesamte
Menge an Flüssigphase, die mit dem Gemisch zugeführt wird, auf die volle
Umfangsgeschwindigkeit der Siebtrommel beschleunigt werden. Das ist
insbesondere mit Blick auf den Energieverbrauch der erfindungsgemässen
Schubzentrifuge äusserst günstig und beeinflusst darüber hinaus das
Betriebsverhalten der Zentrifuge insgesamt deutlich positiv.
Durch entsprechende unterschiedliche Ausgestaltungen der verschiedenen
Filterflächen bzw. durch den Einsatz des Vorbeschleunigungstrichters und / oder des
Einlauftrichters mit eigenem Antrieb ist es möglich, auch mechanisch sehr
empfindliche Gemische, selbst bei hohen Drehzahlen der Siebtrommel unter
Einhaltung höchster Qualitätsstandarts zu verarbeiten.