Nerbindungssrelle von zwei Garnenden
Die Erfindung bezieht sich auf eine Verbindungsstelle von zwei Garnenden, wie sie z.B. benötigt wird, wenn bei der kontinuierlichen Verarbeitung eines Garns, das von einer Garnspule abgewickelt wird, das Ende des Garns erreicht und der Anfang des von einer anderen Garnspule gelieferten Garns mit dem Ende verbunden werden muß. Ein solcher Vorgang spielt sich insbesondere beim Wechsel von Kettbäumen in Webmaschinen ab, wenn das auf einem Kettbaum aufgewickelte Garn sein Ende erreicht und der Anfang des entsprechenden Garns, das von einem neuen Kettbaum stammt, mit dem vorstehend erwähnten Ende verbunden werden muss. Dabei ergibt sich eine Vielzahl derartiger Verbindungsstellen über die Breite des Kettbaums.
Die im Zusammenhang mit den vorstehend erläuterten Anwendungsfällen übliche Methode der Verbindung von Ende und Anfang eines Garns besteht im Vorgang des Knüpfens, wie er z.B. in der DE OS 17 10 938 beschrieben ist. Gemäß dieser Druckschrift werden Anfang und Ende durch eine Klemmung gehalten und danach einem Knüpfvorgang unterworfen, der durch eine komplizierte Mechanik ausgeführt wird. Eine weiterhin bekannte Methode der Verbindung besteht gemäß der DE OS 32 47 162 darin, Garne achsgleich gegeneinander mit kleinem Abstand voneinander auszurichten und in dieser Lage mit Klemmvorrichtungen zu
halten, woraufhin ein Kleber in dosierter Tropfenform in den Abstand zwischen Anfang und Ende des Garnes eingebracht wird, wobei durch auf die Klebstelle wirkende Walzen diese gedreht wird, um an der Klebstelle einen Durchmesser gleich dem Gesamtfadendurchmesser zu erzielen.
Die Methode der mechanischen Verknüpfung von Anfang und Ende des Garns erfordert einen erheblichen maschinellen Aufwand mit entsprechender Wartungsintensität. Darüber hinaus ergibt sich an der Verknüpfungsstelle eine erhebliche Durchmesservergrößerung des Garns, was in vielen Anwendungsfallen die kontinuierliche Verarbeitung des Garns unmöglich macht, weil es z.B. im Rahmen einer Webmaschine durch Weblitzen und das Webblatt laufen muss. Bei der Betätigung des Webblattes wird dieses mit hoher Geschwindigkeit sehr eng an dem Garn vorbeigeführt, wobei eine Verknüpfungsstelle ganz erheblichen Reib- und Zugbelastungen ausgesetzt wird, was zu einem Abreißen des Garns an der Nerknüpfungsstelle führen kann. Ein kontinuierliches Nerarbeiten verknüpfter Garne auf Webmaschinen ist deshalb heute unmöglich. Aus diesem Grunde versucht man bei Anwendung der heute üblichen Methode der mechanischen Verknüpfung mit möglichst großen Garnlängen auf den Kettbäumen auszukommen, um auf diese Weise den Aufwand der Einzelverknüpfung von sämtlichen auf dem Kettbaum befindlichen Garnen, der mit einem erheblichen Zeitaufwand verbunden ist, zu ersparen. Die Folge davon ist, dass kleine Losgrößen, die für relativ kurze Längen von Webware wirtschaftlich günstig wären, praktisch überhaupt nicht gefertigt werden, weil dies entsprechend kürzere Garnlängen auf den Kett-
bäumen erforderlich machen würde. Die weiterhin bekannte Methode der Einbringung eines Klebstofftropfens in den Abstand von Anfang und Ende eines festgeklemmten Games wird darum praktisch nicht angewendet, weil insbesondere bei dünnen Garnen eine entsprechend kleine Klebezone entsteht, die einen hö- heren Zug bei der Verarbeitung des Garnes nicht gewachsen ist und daher zum Abreißen neigt.
Es ist aus der EP 0 989 218 AI eine weitere Methode der Verbindung von einem Garnende und einem Garnanfang bekannt, gemäß der Ende und Anfang in bis über eine erhebliche Länge überlappender Lage festgehalten und in dieser Lage gegeneinander verdrallt werden. Um dieser Verdrallung die notwendige Zugfestigkeit und den Widerstand gegen Zurückdrehen zu geben, wird auf den ver- drallten Bereich ein Klebstoff aufgetupft. Bei dieser Methode handelt es sich also um zwei aufeinanderfolgende Verfahrensschritte, wobei die miteinander verdrall- ten Garne in dieser Lage zunächst festgehalten werden müssen, bis der auf die Verdrallung aufgetropfte Klebstoff abgebunden hat. Dies verzögert das Verfahren so erheblich, dass es sich in der Praxis nicht durchsetzen konnte. Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass die verdrallten Garne die Tendenz besitzen, sich wieder zurückzudrehen, womit der Verbindungsstelle von vorneherein die Tendenz ge- geben ist, sich selbsttätig zu lösen, wenn der Klebstoff die beiden Game nicht wirklich fest miteinander verbindet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verbindung zwischen zwei Garnenden zu schaffen, die erheblichen Reib- und Zugbelastungen Stand halten kann und außerdem zu einer nur unwesentlichen Verdickung an der Verbindungsstelle führt. Erfindungsgemäß geschieht dies dadurch, dass die Garnenden in ohne Durchmesservergrößerung aufeinander zuweisender Lage jeweils über eine Garnlänge mit mindestens einem Längsstreifen verbunden sind, der auf seiner den Garnen zugewandten Seite mit einem Verbindungsmittel versehen ist, das die Garnenden über die jeweilige Garnlänge dauerhaft kraftschlüssig an den Längsstreifen bindet.
Die auf die Verbindungsstelle bei der Verarbeitung des Garnes wirkenden Kräfte werden bei dieser Gestaltung der Verbindungsstelle auf eine Garnlänge erstreckt, die je nach Art und Belastung des Games entsprechend lang gewählt werden kann, um dauerhaft insbesondere während der weiteren Verarbeitung des Garns auftretenden Belastungen Stand halten zu können. Es kann sich dabei also z.B. um Längen in der Größenordnung von einigen Millimetern und darüber handeln. Damit kann man mit einem der auftretenden Belastung angepassten widerstandsfähigen Längsstreifen erreichen, dass auf das so verbundene Garn hohe Zug- und Reibkräfte wirken können, ohne dass diese den Längsstreifen zum Zerreißen brin- gen bzw. zerstören. Dabei ergibt sich durch den Längsstreifen eine nur geringe Durcl messervergrößerung der Verbindungsstelle gegenüber dem Durchmesser des Garns, da das Garn selbst in einer aufeinander zuweisenden Lage festgehalten wird, in der es ohne Durchmesservergrößerung liegt, also insbesondere Stoß auf
Stoß mit im wesentlichen quer verlaufenden Abschnitten oder mit Abschrägungen am Ende und am Anfang der Garnenden, die sich über die Abschrägung überlappen können, ohne dass es dabei insgesamt zu einer Durchmesservergrößerung kommt. Die so hergestellte Verbindungsstelle zeichnet sich auch dadurch aus, dass in ihr keine Selbstlösungskräfte vorhanden sind.
Für das Material des Längsstreifens stehen insbesondere bekannte Kunststoffe, wie z.B. PVC oder Polyester, zur Verfügung, die auch bei Ausführung als besonders dünner Längsstreifen hohe Zug- und Scherkräfte aushalten, dies bei einer Dicke von z.B. 0,05 mm.
Die Herstellung der Kraftschlüssigkeit zwischen Längsstreifen und Garnende stellt man zweckmäßig dadurch her, dass als Verbindungsmittel ein Klebstoff verwendet wird. Ein anderes ebenfalls geeignetes Verbindungsmittel ist ein Thermoplast. Bei den vorstehend erwähnten Verbindungsmitteln handelt es sich um solche, die auf den betreffenden Längsstreifen aufgebracht sind. Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit, den Längsstreifen selbst als Verbindungsmittel zu gestalten, indem für das Material des Längsstreifens ein Thermoplast gewählt wird. Darüber hinaus ist es möglich, das Verbindungsmittel als Klettverschluss auszubilden, wobei die dem Garn zugewandte Oberfläche des Längsstreifens und die Oberfläche des Garnendes die für einen Klettverschluss typischen Bestandteile bilden, nämlich Klettseite und Flauschseite.
Die Verbindungsstelle von Gamende und Längsstreifen lässt sich, zweckmäßig so gestalten, dass der Längsstreifen die betreffenden Gamenden umgreift. In diesem Fall ergibt sich über einen weiten Bereich des Umfanges des Garns eine Verbindung zwischen Längsstreifen und Gamende und damit eine besonders bean- spruchbare Verbindung. Es ist aber auch möglich, die Garnenden durch zwei gegenüberliegende Längsstreifen miteinander zu verbinden, wodurc die auf die Verbindungsstelle wirkenden Kräfte auf zwei Längsstreifen übertragen werden. Um dabei die Verbindung besonders intensiv zu gestalten, werden die Längsstreifen so angeordnet, dass diese seitlich radial von den Gamenden wegragen und in diesem Bereich miteinander verbunden sind.
Eine weitere Möglichkeit der Stärkung der Verbindungsstelle besteht darin, die Garnenden mit Abstand voneinander zu halten und jedes Garnende jeweils zwischen zwei Längsstreifen zu halten, die im Bereich zwischen den Gamenden mit- einander verbunden sind. Hierbei ergibt sich noch eine besondere feste Verbindung dadurch, dass im Bereich zwischen den Gamenden die Längsstreifen selbst miteinander verbunden werden.
Im Falle der Verwendung von jeweils zwei Längsstreifen zur Befestigung an ei- nem Garnende lassen sich diese vorteilhaft seitlich überlappend miteinander verbinden, wodurch sich im Bereich der Überlappungsstelle, die ausreichend lang gewählt werden kann, eine besonders hohe Belastbarkeit ergibt. Natürlich ist es
möglich, die Längsstreifen seitlich auf Stoß miteinander zu verbinden. Jedoch ist bei dieser Verbindung erforderlich, dass an der Stoßstelle ein besonders zugfestes Verbindungsmittel verwendet wird, da an dieser Stelle die gesamte Zugbelastung und damit die in der Verbindung auftretende Spannung sich konzentriert.
Eine weitere Möglichkeit der Herstellung der Verbindungsstelle besteht darin, dass die beiden Längsstreifen-Paare durch mindestens einen weiteren Längsstreifen miteinander verbunden werden. In diesem Falle würde die vorstehend erwähnte Stoßstellung durch einen die Stoßstelle überdeckenden weiteren Längs- streifen abgedeckt, was die Verbindungsstelle entsprechend stärkt.
Die vorstehend hinsichtlich ihrer verschiedenen Ausfuhrungsvarianten beschriebene Verbindungsstelle ist bei der Verarbeitung z.B. einer Webmaschine zugeführten Kettfadenschar quer über diese Kettfadenschar in vielfacher Anordnung erforderlich. In diesem Falle kann man die Verbindungsstellen seitlich nebeneinander anordnen. Es ist aber auch möglich, die Verbindungsstellen gestaffelt hintereinander vorzusehen, was dann von Vorteil ist, wenn es besonders auf die Querausdehnung der Kettfadenschar im Bereich der Verbindungsstellen ankommt. In einem solchen Fall ist die gestaffelte Anordnung von Vorteil.
In den Figuren sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Figur 1 eine Verbindungsstelle von zwei Gamenden mit einem einzigen
Längsstreifen,
Figur 2 einen Schnitt durch die Anordnung gemäß Figur 1 längs der Linie
II-II,
Figur 3 eine Verbindungsstelle mit einem teilweise ein Gamende umgreifenden Längsstreifen im Schnitt,
Figur 4 eine weitere Variante mit einem das Garnende größtenteils umgreifenden Längsstreifen im Schnitt,
Figur 5 eine Verbindungsstelle mit zwei gegenüberliegenden Längsstreifen im Schnitt,
Figur 6 eine Verbindungsstelle mit zwei gegenüberliegenden Längsstreifen, die jeweils das Gamende fast zur Hälfte umgreifen im Schnitt,
Figur 7 eine Verbindungsstelle mit zwei Längsstreifen, die seitlich vom
Gamende abstehen und dort miteinander verbunden sind,
Figur 8 eine Darstellung ähnlich der in Figur 1, wobei die Gestaltung gemäß Figur 7 zugrunde gelegt ist und die Garnenden im wesentlichen quer abgeschnitten sind,
Figur 9 eine Verbindungsstelle ähnlich derjenigen gemäß Figur 8, jedoch mit schräg abgeschnittenen Gamenden,
Figur 10 eine Verbindungsstelle mit sich überlappenden Längsstreifen, die kraftschlüssig miteinander verbunden sind,
Figur 11 eine Verbindungsstelle mit jeweils zwei Längsstreifen pro Garnende, wobei die Längsstreifen des einen und des anderen Garnendes stoßartig aufeinander treffen,
Figur 12 eine Verbindungsstelle ähnlich derjenigen gemäß Figur 11, jedoch mit einem weiteren, die Verbindung herstellenden Längsstreifen,
Figur 13 eine Verbindungsstelle ähnlich derjenigen gemäß Figur 12, jedoch mit zwei die Verbindung herstellenden zusätzlichen Längsstreifen,
Figur 14 eine Draufsicht auf eine Garnschar mit nebeneinander liegenden
Verbindungsstellen,
Figur 15 eine Garnschar mit gegeneinander gestaffelt hintereinander angeordneten Verbindungsstellen, und zwar angeordnet in zwei Reihen von Verbindungsstellen,
Figur 16 eine ähnliche Anordnung wie in Figur 15 dargestellt, jedoch mit vier Reihen von gestaffelt hintereinander angeordneten Verbin- dungsstellen,
Figur 17 eine Prinzipdarstellung einer Vorrichtung zur Herstellung der Verbindungsstellen bei einer Garnschar.
In der Figur 1 ist eine Verbindungsstelle von zwei Gamenden 1 und 2 dargestellt, die in aufeinander zuweisender Lage angeordnet sind. An den aneinander zugewandten Seiten besitzen die beiden Gamenden 1 und 2 im wesentlichen radiale
Schnittstellen 3. Die Verbindung zwischen den beiden Garnenden 1 und 2 ist durch den Längsstreifen 4 hergestellt, der mittels eines von dem Längsstreifen 4 getragenen Klebstoffs mit den beiden Garnenden 1 und 2 dauerhaft kraftschlüssig verbunden ist. Bei dem Längsstreifen 4 handelt es sich um einen Kunststoff, als Klebstoff ist ein bekannter Thermoplast verwendet. Über den Längsstreifen 4 ergibt sich somit im Effekt ein durchgehendes Garn, das die beiden Gamenden 1 und 2 in sich einschließt und nur eine geringe Querschnittsvergrößerung im Bereich des Längsstreifens 4 aufweist, so dass ein derartig mit einer Verbindungsstelle versehenes Garn ohne Weiteres weiter verarbeitet werden kann.
In der Figur 2 ist ein Schnitt längs der Linie II-II in Figur 1 dargestellt.
In der Figur 3 ist als Schnittdarstellung eine Abwandlung einer Verbindungsstelle gemäß den Figuren 1 und 2 dargestellt. Gemäß Figur 3 handelt es sich um einen Längsstreifen 5, der das Gamende 2 praktisch über einen Bereich von etwa 180° umfasst und damit eine besondere belastbare Verbindung herstellt.
Gemäß Figur 4 handelt es sich um eine Verbindung, bei der ein Längsstreifen das Garnende 2 praktisch vollständig umgreift. Wie ersichtlich, reicht der Längsstrei- fen 6 hier in Umfangsrichtung des Garnendes 2 so weit, dass zwischen den Rändern des Längsstreifens 6 nur ein schmaler Spalt übrig bleibt.
In der Figur 5 ist eine Verbindung dargestellt, bei der zwei Längsstreifen 7 und 8 verwendet werden. Die beiden Längsstreifen 7 und 8 sind mit dem Gamende 2 (und mit dem anderen, nicht dargestellten Gamende) über die beiden Längsstreifen 7 und 8 verbunden. Dabei erstrecken sich die beiden Längsstreifen jeweils nur über einen relativ schmalen Teil des Umfangs des Garnendes 2.
Gemäß Figur 6 sind zwei Längsstreifen 9 und 10 vorgesehen, die jeweils fast so weit das Garnende 2 umgreifen, wie dies bezüglich eines Längsstreifens in Figur 3 dargestellt ist.
In der Figur 7 ist eine Verbindung dargestellt, die ebenfalls zwei Längsstreifen 11 und 12 aufweist, die allerdings seitlich radial herausragen und damit zwei Flügel 13, 14 bilden, in deren Bereich die Längsstreifen 11 und 12 miteinander verbunden sind. Die Verbindungsstelle im Bereich der Figur 13 und 14 kann hier beson- ders intensiv gestaltet sein, so dass diese Art der Verbindung besonders reib- und zugfest ist.
Bei der Darstellung gemäß Figur 8 handelt es sich um eine Seitensicht einer Verbindung gemäß Figur 7, wobei Letztere eine Schnittdarstellung ist. In der Figur 8 ist deutlich zu sehen, wie die einander zugewandten Seiten der Gamenden 1 und 2 ausgebildet sind, nämlich ähnlich wie beim Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1
durch einen im wesentlichen radialen Schnitt 3, der dann natürlich bei beiden Gamenden 1 und 2 besteht.
In der Figur 9 ist bezüglich der eigentlichen Verbindung die gleiche Ausführungs- form dargestellt wie in Figur 8, es handelt sich jedoch hier um eine andere Gestaltung der inneren Seiten der beiden Gamenden 1 und 2, die hier durch einen schrägen Schnitt sich gegenseitig überlappend ausgebildet sind.
Bei den vorstehend erläuterten Ausführungsbeispielen handelt es sich um solche, bei denen das bzw. die die Verbindung herstellenden Längsstreifen sich jeweils über die beiden Garnenden 1 und 2 erstrecken, so dass auftretende Zugkräfte von dem einen Gamende, z.B. 1, in den betreffenden Längsstreifen 11 bzw. 12 und von diesem in das andere Gamende 2 eingeleitet werden. Es ist jedoch auch möglich, die Verbindung in anderer Weise herzustellen, nämlich dadurch, dass man die Längsstreifen zwischen den einander zugewandten Seiten der Gamenden 1 und 2 mit einer Überlappungsstelle oder Stoßstelle versieht, durch die dann auftretende Zugkräfte aufgenommen werden.
In der Figur 10 ist hierfür ein Ausführungsbeispiel dargestellt, bei dem die beiden Gamenden 1 und 2 jeweils mit zwei Längsstreifen 15/16 und 17/18 verbunden sind, wobei die Längsstreifen 15/16 in einen Zwischenraum zwischen den beiden
Gamenden 1 und 2 hineinragen und sich in diesem Bereich mit den Längsstreifen
17 und 18 überlappen. Im Bereich der Überlappungsstelle sind die Längsstreifen 15/16 und 17/18 z.B. durch einen Klebstoff miteinander fest verbunden, womit also die Verbindung zwischen den beiden Gamenden 1 und 2 hergestellt ist.
Eine Variante zu der in Figur 10 dargestellten Verbindung ist in der Figur 11 dargestellt, bei der die Längsstreifen 15/16 und 17/18 in einer Stoßstelle 19 zusammentreffen, die gleichzeitig eine Klebeverbindung oder Schweißverbindung bildet. Bei ausreichender Klebkraft der Klebeverbindung bzw. Schweißverbindung ist diese Gestaltung ausreichend zug- und reibfest.
Eine weitere Abwandlung der Gestaltung gemäß den Figuren 10 und 11 ist in der Figur 12 dargestellt. Bei dieser halten die Längsstreifen 15/16 und 17/18 einen geringfügigen Abstand zueinander ein, der hier von einem weiteren Längsstreifen 20 überbrückt ist. Dieser Längsstreifen 20 ist an den einander zuweisenden Enden der Längsstreifen 15/16 und 17/18 angeklebt und bildet damit die Verbindung zwischen den beiden Garnenden 1 und 2.
Eine verstärkte Verbindung ist in der Figur 13 dargestellt, bei der anstelle nur eines Längsstreifens (gemäß Figur 12 des Längsstreifens 20) ein weiterer Längs- streifen vorgesehen ist, nämlich zusammen die beiden Längsstreifen 21 und 22, die einander gegenüber liegen und die Enden der Längsstreifenpaare 15/16 und 17/18 über eine Klebverbindung zusammen halten.
Die Herstellung von Verbindungsstellen zwischen zwei Garnenden hat ihre besondere Bedeutung im Zusammenhang mit der Herstellung von Textilien, insbesondere dem Weben von Textilien, wobei Garnscharen der betreffenden Verar- beitungsmaschine zugeführt werden. Dies geschieht bei der heute üblichen Technik durch Abziehen der Garnscharen von Kettbäumen, auf die die einzelnen Garne nebeneinander aufgewickelt sind. Um den Betrieb der Verarbeitungsmaschine nicht unnötig lange zu unterbrechen, müssen beim Leerlaufen der Kettbäume die betroffenen Garnenden mit den Garnenden eines neuen Kettbaums verbunden werden, wozu eine große Zahl von Garnen, nämlich bis zu mehreren Tausend Garnen, miteinander zu verbinden sind. Diese Art der Herstellung der Verbindung ist daher eine Technik, die einen wesentlichen und technisch komplizierten Schritt in der Herstellung von Textilien bildet. Wegen des für die Herstellung der Verbindungen notwendigen erheblichen Zeitbedarfs ist man bemüht, mit möglichst großen Kettbäumen zu arbeiten, was allerdings dazu zwingt, jeweils entsprechend große Losgrößen zu bearbeiten, innerhalb deren dann die Notwendigkeit der Herstellung einer Vielzahl von Verbindungen entsprechend selten auftritt. Im Falle der Herstellung von Standardware stellen die großen Losgrößen im Allgemeinen kein besonders großes Problem dar. Handelt es sich jedoch um modische Ware, für die Textilien in Längen von nur wenigen 100 Metern und darunter verlangt werden, ist die Verbindung der Game von altem und neuem Kettbaum und der heute damit verbundene lange Maschinenstillstand mit so großen Kosten verbun-
den, dass die unter Zugrundelegung einer kleinen Losgröße hergestellte Webware erheblich verteuert würde.
Es besteht daher das eingangs bereits geschilderte Problem, die Möglichkeit einer Herstellung einer Verbindungsstelle zu schaffen, die besonders belastbar ist, leicht herbeigeführt werden kann und den kontinuierlichen Betrieb bei der Herstellung einer Textilware nicht besonders behindert.
Die vorstehend beschriebenen Gestaltungen einer Verbindungsstelle von zwei Gamenden eignet sich nun in hervorragender Weise für das Verbinden der Garnenden der Einzelgame von zwei Gamscharen vor der Zuführung zu einer Verarbeitungsmaschine, z.B. Webmaschine. Gemäß der nachstehend beschriebenen weiterführenden Erfindung erfolgt das Verfahren zum Herstellen einer Verbindungsstelle in dem vorstehend genannten Zusammenhang derart, dass die Gar- nenden der beiden Gamscharen in gleich gerichtet aufeinander zuweisender Lage auf einem Querband derart abgelegt werden, dass die Garnenden der einen Garnschar den Gamenden der anderen Garnschar gegenüber stehen, wobei das Querband sich quer zu den Gamscharen über diese im Bereich der zu verbindenden Gamenden erstreckt, woraufhin die Gamenden durch Aktivierung eines von dem Querband getragenen Verbindungsmittels mit dem Querband und damit untereinander verbunden werden, wonach das Querband durch einen längs der Gamenden zwischen diesen verlaufenden Schnitt in einzelne Verbindungsstellen mit je einem
Längsstreifen aufgeteilt wird, über die unter Einschluss der Verbindungsstelle jeweils ein durchgehendes Einzelgarn entsteht. Dieses Verfahren lässt die schnelle Herstellung einer Vielzahl von im Wesentlichen nebeneinander liegenden Verbindungsstellen unter Zugrundelegung von zwei Gamscharen zu. Es ist in einfacher Weise durchzuführen und gestattet damit, auch bei kleinen Losgrößen die notwendigen Verbindungen der Gamenden herzustellen, ohne dass dies ein das Endprodukt besonders verteuernder Faktor bildet.
Das Herstellen der Verbindungsstellen mittels eines Querbandes liefert bereits eine solide Verbindung. Es ist jedoch auch möglich, die Qualität der Verbindung zu steigern, nämlich durch Verwendung zweier Querbänder, wobei auf die Garnenden, die auf dem einen Querband abgelegt sind, ein Gegenquerband gelegt wird, das ebenfalls durch Aktivierung eines Verbindungsmittels mit den Gamenden verbunden wird, woraufhin der Schnitt beide Querbänder in jeweils zwei Längsstreifen mit einer Verbindungsstelle pro Gamende aufteilt.
Bei diesem Verfahren zum Verbinden der Gamenden der Einzelgame von zwei Gamscharen kann man in verschiedener Weise vorgehen. So ist es möglich, wie in Figur 14 dargestellt, die Verbindungsstellen 28 innerhalb einer Garnschar di- rekt nebeneinander anzuordnen. Es ist aber auch möglich, die Verbindungsstellen der Garnenden 1 und 2 gestaffelt hintereinander anzuordnen, wie dies bezüglich der Verbindungsstellen 29 und 30 in den Figuren 15 und 16 dargestellt ist. Dabei handelt es sich bei Figur 15 um zwei Reihen von Verbindungsstellen, innerhalb deren die Verbindungsstellen gestaffelt hintereinander angeordnet sind, und bei
der Figur 16 um Verbindungsstellen 30, die in vier Reihen angeordnet sind, wobei von Gamende zu Garnende die Verbindungsstellen gestaffelt hintereinander liegen.
In der Figur 17 ist in prinzipieller Darstellung eine Vorrichtung gezeigt, mit der die Garnenden von Einzelgarnen zweier Gamscharen miteinander verbunden werden. Zugrunde gelegt wird dabei ein Verfahren, bei dem die Garnenden 21 auf einem Querband 20 abgelegt werden, wobei die Gamenden 21 von einem weiteren Querband, nämlich dem Gegenquerband 22, abgedeckt werden und beide Querbänder 20 und 22 durch Aktivierung eines von den Querbändem 20 und 22 getragenen Verbindungsmittel mit den Garnenden 21 verbunden werden. Bei dem Verbindungsmittel handelt es sich hier z.B. um einen Kaltkleber. Die so mit den Gamenden 21 verbundenen Querbänder 20 und 22 werden dann durch Pressrollen 23 und 24 geleitet, durch die eine innige Verbindung dieser drei Bestandteile 20, 21 und 22 herbeigeführt wird. Dabei wird gleichzeitig der so hergestellte Verbund der Gamscharen weitertransportiert. Die Pressrollen 23 und 24 ziehen dabei diesen Verbund von den Vorratsrollen 25 und 26 ab, auf die die beiden Querbänder 20 und 22 aufgewickelt sind.
Nach Verlassen der beiden Pressrollen 23 und 24 gelangen die zwischen den beiden Querbändem 20 und 22 festgehaltenen Gamscharen in den Bereich der Schneidvorrichtung 27, durch die die einzelnen Querbänder längs der Garnenden durchschnitten werden, so dass damit pro Gamende zwei Längsstreifen im Sinne
der obigen Darlegungen erzeugt werden, über die dann unter Einschluss der sie beinhaltenden Verbindungsstelle jeweils ein durchgehendes Einzelgarn entsteht. Die Vorrichtung liefert damit durchgehende Einzelgame mit jeweils einer Verbindungsstelle, wie sie in den obigen Darlegungen beschrieben ist.
Das Auflegen der Gamenden in eine Lage, in der sie zur Verbindungsherstellung in Zusammenhang gebracht werden können, ist in der bereits oben erwähnten EP 0 989 218 AI beschrieben (siehe dort insbesondere Figuren 6 bis 7). Das Legen der Gamenden in eine Lage, in der sie im Sinne der oben dargestellten Erfindung miteinander verbunden werden können, ist also an sich bekannt.