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Endlosbahn aus einem kombinierten Textilverbundstoff und Verfahren
zu dessen Herstellung ================================= Die Erfindung betrifft eine
Endlosbahn aus einem kombinierten Textilverbundstoff, welche mindestens eine in
Bahnlängsrichtung verlaufende erste Kettfadenlage und wenigstens eine Verbundatofflage
auS-weist, welch letztere ihrerseits wenigstens eine Vlieslage und eine mit dieser
vernadelte, zweite Kettfadenlage aufweist. Zum Gegenstand der Erfindung gehört ferner
ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Endlosbahn.
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Eine Endlosbahn aus Textilverbundstoffen der geZ nannten Art, d.h.
aus fadenverstärkten Nadelfilz-oder
Nadelvliesstoffen, z.B. für
die Anwendung in der Papierherstellung und anderen ähnlichen Bereichen der Technik,
sowie ein entsprechendes Herstellungsverfahren ist aus der britischen Patentschrift
1.079.395 bekannt. Hierbei handelt es sioh um ein Herstellungsverfahren, bei dem
eine mit ihren Kettfäden in Bahnlängsrichtung verlaufende erste Kette zusammen mit
einer zugeführten Verbundstoffbahn, die aus mindestens einer mit wenigstens einer
Lage einer zweiten Kette vernadelten Vlieslage besteht, eine Nadelmaschine durchläuft,
wobei die erste Kette und die zugeführte Verbundstoffbahn zu einer zusammengesetzten
Verbundstoffbahn vernadelt werden, welch letztere wieder dem Eingang der Nadelmaschine
zugeleitet und mit einer weiteren Lage bzw. aufeinanderfolgend mit weiteren Lagen
der ersten Kette bis zum Erreichen einer vorgegebenen Gesamtstärke vernadelt sowie
abschliessend von der ersten Kette abgetrennt wird. Es können hierbei Kettfäden
aus versponnenen Natur- oder Kunstfasern verschiedener Art sowie auch teturierte
Garne und Fäden und
Paserbänder verschiedener Art verwendet werden.
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Endlosbahnen und -bänder aus fadenverstärkten Nadelverbundstoffen
mit in Bahnlängsrichtung verlaufenden Kettfäden haben sich beim Einsatz in Papiermaschinen
bewährt. Im Vergleich zu den üblichen Bahnen und Bändern aus gewebeverstärkten Nadelverbundstoffen
sind die vorgenannten Erzeugnisse von geringerer Masse und weisen bessere Eigenschaften
hinsichtlich der Flüssigkeitsabfdhrung auf. Weitere Vorteile bestehen in der verminderten
Kerbneigung gegenüber der zu entwässernden Papiermasse oder dgl. sowie im verminderten
Herstellungsaufwand, letzteres vor allem wegen des Fortfalls von gewebten Komponanten.
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Durch die in Bahnlängsrichtung verlaufenden Kettfäden ergibt sich
bei den fadenverstärkten Verbundstoffbahnen vorgenannter Art eine ausreichende Längsfestigkeit.
Entsprechendes gilt bei der Verwendung von Vlieslagen aus Polyamiden oder Super
polyamiden gemäß der angeführten britischen Patentschrift
auch
fUr die Querfestigkeit, sofern die Beanspruchungen in üblichen Papiermaschinen oder
dgl. zugrundegelegt werden.
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Es hat sich jedoch herausgestellt, daß in manchen Fällen eine erhöhte
Querfestigkeit der fadenverstärkten Verbundstoffbahnen von Vorteill wäre, wodurch
gegebenenfalls auch die Verwendung; von weniger hochwertigen Vliesstoffen mit Vorteil
in Betracht kommen würde. Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung einer fadenverstärkten
Verbundstoffbahn bzw. ein es Verfahrenszu deren Herstellung, womit die genannten
Anforderungen hinsichtlich der Querfestigkeit erfüllt werden könnön.' Die erfindungsgemässe
Lösung dieaer Aufgabe kennzeichnet sich bei einer Verbundstoffbahn der eingangs
genannten Art hauptsächlich daß durch, daß die Kettfäden der zweiten Kettfadenlage
im'Winkel zu denjenigen der ersten Kettfadenlage angeordnet sind und sich von der
einen Längskante zur anderen Längskante der Endlosbahn erstrecken.
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Zweckmässig wird hierbei die Länge der Verbundstofflage,
gegebenenfalls
zuzüglich eines Überlappungsabschnittes, im wesentlichen gleich der Umfangslänge
det Endlosbahn gewählt, wobei sich insbesondere auch ein Winkel zwischen den in
Bahnlängsrichtung sowie guer hierzu verlaufenden Kettfäden von etwa 45° hinsichtlich
der Abstimmung von Längs- und Querfestigkeit al vorteilhaft erwiesen hat. Die querverlaufenden
Kettfäden werden dabei zwackmässig durchgehend zwischen beiden Seitenkanten der
Endlosbahn geführt.
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Zur Herstellung einer solchen Endlosbahn geht die Erfindung von einem
Verfahren aus, bei dem eine mit ihren Kettfäden in Bahnlängsrichtung verlaufende
erste Kette zusammen mit einer zugeführten Verbundstoffbahn, die aus mindestens
einer mit wenigstens einer Lage einer zweiten Kette vernadelten Vlieslage beafeht,
eine Nadelmaschine durchläuft, wobei die erste Kette und die zugeführte Verbundstoffbahn
zu einer zusammengesetzten Verbundstoffbahn vernadelt werden, welch letztere wieder
dem Eingang der Nadelmaschine
zugeleitet und mit einer weiteren
Lage bzw. aufeinanderfolgend mit weiteren Lagen der ersten Kette bis zum Erreichen
einer vorgegebenen Gesamtstärke vernadelt sowie abschliessend von der ersten Kette
abgetrennt wird. Hierbei besteht das Kennzeichen der erfindungsgemässen Verfahrenslösung
hauptsächlich darin, daß die Kettfäden der in der zugeführten Verbundstoffbahn enthaltenen
zweiten Kette unter einem Winkel ZU den Kettfäden der ersten Kette verlaufen. Hierbei
wird ferner zweckmässig in der Weise vorgegangen, daß die Kettfäden der in der zugefährten
Verbundstoffbahn enthaltenen zweiten Kette unter einem Winkel von etwa 45° ZU den
Kettfäden der ersten Kette verlaufen. Gegebenenfalls kann ferner die in Bahnlängsrichtung
verlaufende Kette selbst ebenfalls mit einer Ylieslage vernadelt werden, und zwar
entweder gleichzeitig beim Durchlaufen der auch für die Herstellung der Endlosbahn
verwendeten Nadelmaschine, wobei also die erste Kette und die zugehörige Vlieslage
getrennt
zugeführt werden, oder aber auch vor dem Zusammennadeln der Endlosbahn, wobei also
anstelle der ersten Kette eine bereits vernadelte Verbundstoffbahn zugeführt wird,
um mit der anderen zugeführten Verbundstoffbahn (Kettfäden in Bahnquerrichtung)
vernadelt zu werden. Die in Bahnquerrichtung verlaufenden Kettfäden der zweiten
Verbundstoffbahn können dabei wie erwähnt insbesondere unter einem Winkel von 450
zur Bahnlängsrichtung verlaufen, obgleich in der Praxis zumeist eine rechtwinklige
Kette fadenanordnung in Betracht kommen dürfte. Das Fertigprodukt kann weiterhin
fär entsprechende Anforderungen in bezug auf die Verbundstofflagen sowohl mit in
Bahnlängsrichtung wie auch in B@hnquerrichtung verlaufenden Kettfäden mehrlagig
ausgeführt werden. Ebenso kann das Fertigprodukt auf einer Seite oder beiden Seiten
mit zusätzlichen Vlieslagen vernadelt werden. Für die Kettfäden kommen ohne grundsätzliche
Eine schränkung BAden und Garne aus allen geeigneten Natur- und Kunstfasern in Betracht,
insbesondere
auch texturierte Fäden oder Garne, während die Vlieslagen
aus den verschiedenen üblichen bzw. bekannten Vlies- oder Filzmaterialien bestehen
kannen.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen, die in den Zeichnungen schematisch veranschaulicht
sind. Hierin zeigt Fig.1 die Herstellung einer erfindungsgemässen Endlosbahn aus
zwei Verbundstofflagen mit in Bahnlängsrichtung und senkrecht hierzu verlaufenden
Kettfäden sowie Fig.2 die entsprechende Herstellung einer Endlosbahn, bei der die
Kettfäden der einen Verbundstofflage unter einem Winkel von etwa 450 zur Bahnlängsrichtung
verlaufen.
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Gemäß Fig.1 wird eine fadenverstärkte Nadelverbundstoffbahn 11, im
folgenden kurz Oberbahn bzw. Oberlage genannt, mit senkrecht zur Bahnlängsrichtung
angeordneten
Kettfäden von einer Vorratsrolle 12 abgezogen und zusammen mit einer weiteren, ebenfalls
fadenverstärkten Nadelverbundstoffbahn 13, im folgenden kurz Unterbahn bzw. Unterlage
genannt, die jedoch in Bahnlängsrichtung verlaufende Kettfäden aufweist, einer Nadelmaschine
14 zugeführt.
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Die Kettfadenrichtung der Ober- und Unterbahn ist in den Zeichnungen
dadurch die entsprechende Oberflächenschraffur angedeutet.
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In der Darstellung gemäß Fig.l ist die Unterbahn 13, die hier aus
einer in Bahnlängsrichtung zugeführten Betts und einer gesondert zugefährten Vlieslage
beim Durchlaufen der Nadelmaschine 14 gebildet wird, mit einem Vorlauf bezüglich
der Oberbabn ll dargestellt, welcher einer Umfangslänge der hersustellenden Endlosbahn
entspricht. Die Unterbahn ist hierbei schleifenförmig zum Eingang der Nadelmaschine
zurückgeführt und mit ihrem vorderen Endabschnitt unter dem einlaufenden Abschnitt
der Unterbahn angesetzt. Bei dem bezüglich Fig.1 nächstfolgenden Durchlauf wird
also die Oberbahn U
mit der bereits durchgelaufenen und der nächstfolgend
aufgebrachten Umfangslänge der Unterbahn vernadelt. In dieser Weise kann der Prozeß
zyklisch bis zum Erreichen der gewünschten Ge@amtstärke durchgeführt werden. Falls
im Querschnittsaufbau des Endlosbandes nur eine Unterlage und eine Oberlage gewünscht
wird, so kann dies in einfacher Weise durch eine der Umfangslänge der Endlosbahn
entsprechende Lungenbemesaung der Oberbahn und der Vlieslage der Unterbahn bzw.
durch Abschneiden der letzteren während des Durchlaufes erreicht werden. Zweckmässig
erhalten die Vlieslagen der Ober- und Unterlage in diesem Fall einen Überlappungsabschnitt.
Unabhängig von der Länge der Vlieslagen bzw. vom ein- oder mehrlagigen Aufbau der
Endlosbahn kann die Vernadelung mit der in Bahnlängsrichtung verlaufenden Kette
bis zum Erreichen der gewünschten Endfestigkeit in kontinuierlichem Durchlauf wiederholt
werden.
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Ohne weitere Vorkehrungen ist die verfügbare Länge
derjenigen
Verbundßtoffbahn, welohe die in Bshnquerrichtung verlaufenden Kettfäden aufweist,
durch die Breite der ftfr das Vernadeln dieser Verbundstoffbahn verfügbaren Nadelmaschine
begrenzt. Diese Beschränkung der herstellbaren Umfangslänge der Endlosbahn läßt
sich jedoch durch seitliches Aneinandersetzen von Verbundstoffbahnen mit in Bahnquerrichtung
verlaufenden Kettfäden überwinden. Die Länge dieser Abschnitte wie auch diejenige
einer einstückigen Verbundstoffbahn mit in Bahnquerrichtung verlaufenden Kettfäden
wird entsprechend der Breite der in Bahnlängsrichtung verlaufenden Kette zugeschnitten.
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Die Fadendichte der in Bahnquerrichtung verlaufenden Kettfadenlage,
d.h. im Beispielsfall diejenige der Oberlage 11, kann wegen der im allgemeinen geringeren
Festigkeitsanforderungen in Bahnquerrichtung geringer gewählt werden als die Kettfadendichte
der Unterbahn.
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Wie durch die Oberflächenschraffur der gemäß Fig. 2 von einer Vorratsrolle
12' abgezogenen Oberbahn 11'
angedeutet, verlaufen deren Kettfäden
unter einem Neigungswinkel, z.B. einem solchen von 45°, zur Bahnlängsrichtung. Eine
solche Verbundstoffbahn kann durch entsprechenden Schrägzuschnitt bezüglich der
Kettfadenrichtung hergestellt werden, Das Vernadeln der Ober- und Unterlage erfolgt
im übrigen in gleicher Weise wie bei der Ausführung naoh Fig.l mit einer Nadelmaschine
14 in zyklischem Durchlauf.
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Aufgrund der erläuterten Merkmale bietet die Erwindung die Möglichkeit
der Herstellung von Endlosbahnen bzw. -bändern praktisch beliebiger Umfangslänge
in kontinuierlichem Arbeitsvorgang mit Zufuhrung der einzelnen Verbundstoffbahnen
bzw. der in Bahnlängsrichtung verlaufenden Kette von grösseren Vorratsrollen oder
dgl.. Dabei versteht es sich, daß die Erfindungsmerkmale gegebenenfalls auch mit
Vorteil für die Herstellung von offenen Mehrfach-Verbundstoffbahnen für höhere Festigkeitsanforderungen
in Bahnquerrichtung angewendet werden können.